ARCHIV - Katalog 18 - Grenzwissenschaften

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zu verschiedenen Grenzwissenschaften aus unserem 18. Antiquariats-Katalog.


131.  Bähr, Johann Karl: Der dynamische Kreis. 1. bis 3. Lieferung [von 4]. Die natürliche Reihenfolge der Elemente und zusammengesetzten Körper als Resultat der Beobachtung ihrer dynamischen Wirksamkeit. Erste u. einzige Ausg. Dresden, Woldemar Türk, 1861. VIII, 56, 22 S., 1 Bl., 30 Taf. / 2 Bll., S. 59-134, 1 Bl., 32 Taf. / V, [2] S., S. 139-246, 21 Taf. (davon 1 handkoloriert), mit Textfig., 4°, Priv. Halbleinen (alles zus. in einem Bd.)

Nicht bei Klinckowstroem; Ackermann II/785: "Vergriffen und gesucht". - Nach der vierten Lieferung (1862) erschienen bis 1868 noch drei Supplements, die sehr selten sind. - Sich auf Frh. von Reichenbach beziehend, versucht Bähr eine "mentale" Systematisierung von anorganischen u. organischen Stoffen, die für die Radiästhesie grundlegend war (vgl. A. Frank Glahn’s "Pendel-Bücherei"). - Johann Karl Ulrich Bähr (1801-1869), Maler u. Prof. der Dresdener Kunstakadamie wandte sich in späteren Lebensjahren den Natur- u. Grenzwissenschaften zu. Neben dem vorliegenden Werk veröffentlichte er u.a. "Mittheilungen aus dem magnetischen Schlafleben der Somnambüle Auguste K. in Dresden" (1843), "Der animalische Magnetismus und die experimentelle Naturwissenschaft" (1853) u. "Vorträge über Newtons und Göthes Farbenlehre". Zur Biografie siehe: Thieme-Becker, Allg. Lexikon der bildenden Kuenstler von der Antike bis zur Gegenwart, II,339; und ADB Bd.1, S.769 (1875). - Leicht berieben u. am Deckel mit kl. Beschabungen; Vorsatz u. Titel mit Besitzerstempel; einige Seiten stärker gebräunt u. braunfleckig (besonders in den Randbereichen, dies zeigte auch ein bereits vorliegendes Vergleichsexpl.), sonst gutes Expl.

 

132.  Berica [d.i. Bernhard Richter]: Die 7 Bücher der gelösten Rätsel. [7 Bde., kmpl.]. (1) Der menschliche Astralleib. Seine Anatomie, Physiologie, elektro-biomagnetische Transformation und Ernährung. Eine neue Hypotese über das menschliche Nerven- und Seelenleben. Mit 3 Bildern. - (2) Der sechste Sinn. Eine neuartige Erklärung des sogenannten Unterbewußtseins nebst Anleitung zur Erlernung der echten Telepathie und anderer Künste. Mit 3 Bildern. - (3) Die neue biomagnetische Schule. Lösung der Streitfrage: Kraftübertragung oder Suggestion? Ein Lehrbuch für Aerzte, Fachleute und gebildete Laien. Mit 6 Bildern. - (4) Die Macht des Willens. Eine neue Nervenlehre. Seelenreinigung und Nervenheilung. Mit dem Bild des Verfassers. - (5) Die Entgiftung der Menschheit. Eine neue Heillehre. [Mit Frontispiz]. - (6) Heilreform. Aerzte der Zukunft und Reform des Heilwesens. Mit 1 Bild. - (7) Die strahlende Welt der strahlenden Materie. Noch unbekannte Wunder der uns umgebenden Mineral-, Pflanzen- und Tier-Reiche. Mit 2 Bildern. 2. Aufl. Kassel/ Wilhelmshöhe, Verlag 6. Sinn, [1920-1921]. XV, 99 S., mit 3 Taf. / 126 S., mit 2 Taf. / 120 S., mit 3 Taf. / 112 S., mit 1 Taf. / 112 S., mit 1 Taf. / 108 S., mit 1 Taf. / 92 S., mit 2 Taf., 8°, Illus. O-Pappbände 

Bernhard Richter unterhielt, wie viele andere esoterische u. okkulte Autoren d. Zt. ein "Psychopädagogium", eine Verlagsanzeige dazu: "Deutsche okkultistische Zentrale Cassel- Wilhelmshöhe. Werd. ‘Deutsche Hochschule für freie Geistesforschung und Erste deutsche Heilstätte auf okkultistischer Grundlage.’ Die Zentrale umfasst: ‘Der 6. Sinn’. Führende illustrierte Monatsschrift für Geisteswissenschaften, dient in toleranter Weise der wahren Aufklärung auf christlich-naturwissenschaftlicher Grundlage... Ferner: Verlag der ‘7 Bücher der gelösten Rätsel’ u.a. von Berica, Archiv, Auskunftei, Beratungs- und  Prüfstelle für Vereine, Vortragende, Behörden, Schutzverband. Deutsche okkult. Großloge." (aus Bd. 5) - Einbände berieben u. leicht fleckig; zwei Bde. mit Besitzervermerk; bei allen die Vlgs.Anz. am Ende entfernt; Bd.2 ohne Frontispiz (liegt in Kopie bei); zwei hintere Vorsätze leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

133.  Binet, Alfred und Ch. Féré: Le Magnétisme Animal. Avec Figures dans le Texte. Deuxième Édition. Paris, Félix Alcan, 1888. [8], 283, 4, 32 p., 8°, Gilt O-Cloth

(= Bibliothèque Scientifique Internationale. Publiée sous la Direction de M. Em. Alglave. LVII). - E.g. about: Histoire du Magnétisme animal; Symptômes de l’hypnose; Hypnose fruste; Théorie de la Suggestion; Les Hallucinations; Les Paralysies de la sensibilité; Les applications thérapeutiques et pédagogiques. - Spine a bit sunned; some foxing; a good copy.

 

134.  Bonniot, J. von (S.J.): Wunder und Scheinwunder. Autorisierte Übersetzung. Mainz, Verlag von Franz Kirchheim, 1889. XVIII, 455 S., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

"Wir werden Untersuchungen über die Natur des Wunders anstellen, sehen, ob die Ungläubigen den geringsten Grund haben, dasselbe in das Gebiet der Chimäre zu verweisen, und ob es wirklich schwierig ist, es inmitten der natürlichen Ereignisse zu erkennen." (S.X) - U.a. über: Begriff des Wunders; Die Einmischung der Dämonen in menschliche Angelegenheiten; Die Wunder des Buddha; Die Wunder des Apollonius von Tyana; Die Wunder der Häretiker; Die Wunder des Salons. Magnetismus u. Spiritismus; Hypnotismus; Die Dämonen in den ersten Jh. der Kirche. - Rücken etwas geblichen; Titel mit Stempeln u. Vermerken; Seiten papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

135.  Ebertin, Elsbeth: Praktisches Lehrbuch der Graphologie und Charakterbeurteilung. Mit 190 Faksimiles. Erstausg. Breslau, Walter Markgraf, 1913. 2 Bll., 166 S., 1 Bl., mit vielen Schriftproben, Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit handschrftl. Rückenschild

Elsbeth Ebertin (1880-1944), Astrologin u. Graphologin. Mutter von Reinhold u. Großmutter von Baldur Ebertin. Sie avancierte nach dem 1. WK zur bekanntesten Astrologie-Publizistin, sogar der Ex-König von Bulgarien zählte zu ihren Kunden. Nachdem ihr eine Hitler-Anhängerin 1923 die Geburtsdaten des "Führers" zugeschickt hatte, erstellte Elsbeth Ebertin ein Horoskop für Adolf Hitler auf den 20. April 1889, Sonne mit 29 Grad im Widder. Da die Vorhersage des Putsches vom 8. Nov. 1923 zutreffend war, wurde später die Verbreitung des Horoskops unterdrückt (siehe Ellic Howe: Uranias Kinder: die seltsame Welt der Astrologen und das Dritte Reich). - Vorsatz u. Titel gestempelt, sonst ein gutes Expl.

 

136.  Erman, Wilhelm: Der tierische Magnetismus in Preussen. Vor und nach den Freiheitskriegen. Aktenmäßig dargestellt. Erstausg. München u. Berlin, Verlag von R. Oldenbourg, 1925. VIII, 124 S., 2 Bll., 8°, O-Karton

(= Beiheft 4 der historischen Zeitschrift). - Crabtree 1895: "After a discussion of the earliest history of animal magnetism in Germany, Erman concentrates on events that took place in Berlin and Bonn, touching on the views of virtually all of the principal German proponents of animal magnetism to the time of Justinus Kerner (1786-1862)." - Einband angestaubt u. leicht angeknickt; unbeschnitten u. dadurch leicht angerändert, sonst ein gutes Expl.

 

137.  Ertl, Hans: Vollständiger Lehrkursus des Hypnotismus in allen seinen Phasen und verwandten Erscheinungen. Hauptkursus. Dargestellt in ganz eigenartigen, unbedingt faßlichen und zuverlässigen Lektionen, Methoden und Belehrungen nach dem Ergebnis jahrelanger Erfahrungen auf dem Gebiete des Unterrichtswesens im Hypnotismus etc. Allgemeinverständlich bearbeitet. Enthaltend: Über 100 hochinteressante Szenen und 53 photographische Abbildungen. 1. Aufl. Leipzig, Verlag von Ernst Fiedler, 1907. VIII, 317 S., 3 Bll., mit 53 Abb., 8°, Priv. Karton mit handschrftl. Rückentext, der illus. O-Deckel mit eingebunden

Vgl. Langen 616,I. - "Dieser Kursus soll speziell dem Hypnotismus mit seinen verschiedenen Erscheinungen und Anwendungsformen und der magnetisch Einwirkung gewidmet sein." (Vorwort) - U.a. über: Der Rapport; Die Erzeugung des hypnotischen Schlafes; Die Stadien des hypnotischen Schlafes; Die Schreckhypnose; Anleitung zu einem hypnotischen Experimental-Vortrag; Erzeugung der Hypnose oder hypnotischer Erscheinungen mit Hilfe eines Grammophons; Wie man Tiere hypnotisiert; Hellsehen (Clairvoyance); Levitation (Aufhebung der Schwerkraft); Hindu-Hypnotismus; Hypnotische Erziehung; Magnetische Massage; Magnetisch-suggestive Heilkunde; Autosuggestion u. Selbstbehandlung durch Gedankenkraft. – Siehe auch Nr. 186. - Gutes Expl.

 

138.  Feerhow, Friedrich [d.i. Friedrich Wehofer]: Der Einfluss der erdmagnetischen Zonen auf den Menschen. Mit einer Theorie des Nordlichts. [ANGEBUNDEN:] Die menschliche Aura und ihre experimentelle Erforschung. Ein neuer Beitrag zum Problem der Radioaktivität des Menschen. Beide 1. Aufl. Leipzig, Max Altmann, 1912, 1913. 99 S., 4 Bll., mit 3 Fig. / 71 S., mit 6 Abb. im Text u. auf Taf., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

Zu dem angebundenen Titel "Die menschliche Aura": "In leicht verständlicher aber trotzdem wissenschaftlicher Weise wird in dieser Schrift die Theorie wie die Praxis der Auraforschung behandelt, sodaß jedermann instandgesetzt ist, die Experimente zur Sichtbarmachung der menschlichen, tierischen oder magnetischen Aura selbst auszuführen." (Verlagswerbung) - Inhalt: Vorgänger Kilners (v.a. Reichenbach u. das Od) u. zeitgenössische Auraforscher (z.B. Henri Durville); Die Experimente Dr. Kilners; Die Nachprüfung des Phänomens durch andere Experimentatoren; Die Aura als Objekt des "Hellsehers"; Anhang: Spektauraninversuche aus dem Protokoll der Wiener "Psychologischen Gesellschaft". - Einband berieben, bestossen u. beschabt; Deckel mit Abriss des Bezugpapiers; drei Blatt mit selbstklebendem Markierungspunkt am Rand; vier Ecken angeknickt, sonst gut.

 

139.  Freudenberg, Dr. med. F[ranz]: Der Blick in die Zukunft. Die Wahrsagekunst im Spiegel der Zeit und der Völkergeschichte. Mit Abbildungen. Erstausg. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1919. VII, 250 S., mit Textfig., 8°, Blaues illus. O-Halbleinen

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Neunzehnter [XIX.] Band). - U.a. über die Wahrsagekunst der Chaldäer, Ägypter, Griechen, Kelten; Über Weissagung im allg., u.a. Anthropomantie, Onomantie, Botanomantie, Coscinomantie, Crystallsehen, Geomantie, Ichthyomantie, Kartenorakel, Kleromantie, Lekanomantie, Phyllomantie, Pyromantie, Totenbeschwörung, Wahrträume; Wahrsagekunst in China; Aus dem modernen Tibet, Japan. - Mit einem Anhang über die Astrologie u. Register (5 S.). - Einband leicht bestossen u. lichtschattig; Goldschrift tlw. ausgerieben; Innendeckel u. Titelrückseite gestempelt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

140.  Fritsche, Dr. Herbert (Hrsg.): Merlin. Folge 1, 2 und 3 [kmpl.]. [Heft 1:] Schriftenreihe für Grenzwissenschaften und Schicksalskunde. [Heft 2 und 3:] Archiv für forschenden und praktischen Okkultismus, Grenzwissenschaften, Schicksalskunde und esoterische Tradition. Hamburg, Axel Springer Verlag, [1948-1950]. 64 S. / 63 S. / 63 S., einigen Textabb., Gr.-8°, Illus. O-Karton (3 Hefte)

Aus dem Inhalt: Fritz Quade: Hellsehen als Forschungsweg; Gustav Meyrink: Seltsame Erlebnisse mit einem Tibetanischen Zauber-Diagramm, Magie im Tiefschlaf, Meine Erweckung zur Seherschaft; Georg Siegmund: Das Turiner Grabtuch Christis; Helena Petrowna Blavatsky: Der Verzicht auf Nirvana; C. W. Leadbeater: Die Seele u. ihre Hüllen; H. Fritsche: Okkulte Bewegungen der Gegenwart; Will Rink: Kundalini-Yoga; Friedrich Lekve [d.i. der Nachfolger Crowley’s im OTO]: Der Magier Aleister Crowley (Meister Therion); weitere Beiträge von: Friedrich Schwab, Jakob von Uexküll, Hermann Eduard Sieckmann, August Strindberg, Hans Leip, Felix Buttersack, Albert Gettkandt u. Wilhelm Moufang. - Dr. Herbert Fritsche (1911-1960), aktiver esoterischer Führer u. Schriftsteller; Steiner-Gegner; Anhänger der Theosophie Annie Besants; praktischer Psychologe; Hrsg. der grenzwissenschaftlichen Zeitschrift "Die Säule"; Oberhaupt der Gnostisch-Katholischen Kirche; Nachfolger von Krumm-Heller als Großmeister der Fraternitas Rosicruciana Antiqua; Ordensname im O.T.O.: "Basilius" (Miers). - Heft 1 rückseitig (braun)fleckig; Heft 2 an der oberen Klammer mit Rostfleck; bei Heft 3 ein Blatt mit Randläsur; alle wie immer papierbedingt gebräunt; kl. Fehlstellen an den Rücken, sonst gute Expl.

 

141.  Haddock, Joseph W.: Somnolismus und Psycheismus oder die Erscheinungen und Gesetze des Lebens-Magnetismus oder Mesmerismus. Nach eignen Beobachtungen und Versuchen. Nach der zweiten Ausgabe des englischen Originals bearbeitet von Dr. C. L. Merkel. Mit 8 Abbildungen in Holzschnitt. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Verlag von Ambr. Abel, 1852. XV, 287 S., mit 8 Fig. auf zwei mehrfach gefalt. Blättern, 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext 

Ackermann II/178; Slg. du Prel 672. - U.a. über: Ursprung u. Geschichte des vitalen Magnetismus oder Mesmerismus; Physiologie u. Psychologie. Hellsichtigkeit u. Verzückung oder Ekstase; Specielle mesmerische Beobachtungen u. Versuche; Erfolgreiche Versuche mit Hellsichtigen; Elektro-chemische u. magnetische Experimente mit Hellsehenden; Ausübung u. Anwendung des Lebens-Magnetismus oder Mesmerismus. - Etwas berieben u. bestossen; Vorsätze mit versch. Besitzervermerken; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

142.  Hardick, Ludwig: Das Unheimliche unter uns. [Deckel: Das unheimliche Reich]. 1. Aufl. Wien u. Leipzig, Reinhold-Verlag, 1934. 192 S., Kl.-8°, Engl. illus. O-Broschur 

Erschien auch als Sonderdruck aus: "Berichte zur Kultur- und Zeitgeschichte. Katholischer Zeitschriftenführer mit regelmäßig erscheinendem Esperantoteil. Herausgegeben von Nikolaus Hovorka. Nummern 118-122" (S.65-256). - Scharfe Kritik an allen Gebieten der Geheim- u. Grenzwissenschaften durch meist unkommentierte Zitate der angeführten okkulten Literatur, z.B. aus: Nielsen "Rätsel der Bibel. Das Christentum im Licht kosmischer und rassischer Erkenntnisse". - U.a. über: Möglichkeit der Magie; Dämonen; Gesundbeten; Astrologie; Kabbalistik u. Judentum; Ariosophische Kabbalistik; Chiromantie; Telephathie; Theosophie; Anthroposophie; Neugeist; Helioda; Erdstrahlen; Aus der magischen Praxis; Kristallvisionen; Politische Kabbalistik: Variationen um den Namen Hitler oder wenn zwei dasselbe tun; Krimineller Okkultismus; Okkultismus u. Frau Ludendorff; Spiritismus; Technik u. Seancen. - "Das herbeigezauberte Geld der Inflationen hat den Völkern vollends den Kopf verdreht. Man will ernten, ohne gesät zu haben. Die im Schweiße ihres Angesichtes ihr Brot essen sollen, möchten auf Schleichwegen schwarz-magischer Kniffe und Tricks den Cherub vor dem Paradies umgehen und vom Baume verbotenen Wissen nachen." (Geleitwort) - Einband u. Schnitt etwas fleckig; wenige Blatt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

Mit Widmung vom Verfasser Ernst Issberner-Haldane:

 

143.  Issberner-Haldane, Ernst: Mein eigener Weg. Werdegang, Erinnerungen von Reisen und aus der Praxis eines Suchenden. 3. umgearb. Aufl. Zeulenroda i. Thür., Verlag Bernhard Sporn, 1936. 285 S., mit Frontispiz u. Abb. auf 16 Taf., 8°, Illus. O-Leinen 

Umgearb. Ausgabe von "Der Chiromant", die 1925 u. 1932 erschienen war; der Titel stand später, wie andere Werke des Autors, im NS auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums". Der ursprüngliche Titel wird auch im dritten Nachtrag (1. April 1952) in der DDR "Liste der auszusondernden Literatur" genannt. - Ernst Issberner-Haldane (1866-1966), bekannter Chiromant, der den Ariosophen nahestand. War  Mitglied im O.N.T. (Ordo Novi Templi) des Lanz von Liebenfels (als "Fra Yvo") u. er gehörte zu einer Berliner Okkultistengruppe, die sich "Svastika-Zirkel" nannte. Mitglieder waren dort u.a. Frodi Ingolfson Wehrmann (Astrologe), Robert H. Brotz (Graphologe) u. Wilhelm Wulff (der spätere Astrologe von Heinrich Himmler). Ab 1941 wurden seine Bücher verboten u. eingestampft. Darüber hinaus wurden die Texte wurden oft überarbeitet, in den Neuauflagen nach 1945 sind z.B. alle völkischen oder ariosophischen Formulierungen getilgt. - Einband tlw. stärker gebräunt u. braunfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.  - Mit Widmung des Autors auf dem Schmutztitel: "Fräulein Elisabeth Hahn mit allen guten Wünschen und lieben [...?] Ernst Issberner-Haldane XI 1936". Beiliegend eine kleine "Spezial-Wanderkarte von der Insel Rügen", diese gestempelt "Wittower Posthaus bei Wick/Rügen. Sommer-Lebensschule/Ferien-Pension E. Issberner-Haldane's Haus Svastika."

 

144.  Issberner-Haldane, Ernst: Wissenschaftliche Handlesekunst. (Chirosophie) auf Grund gereinigter alter Quellen und 20 jähriger eigener Studien und praktischer Erfahrungen im In- und Auslande.  [...] Mit 74 Abbildungen. 3. stark erw. Aufl. Berlin, Verlag von Karl Siegismund, 1925. 207 S., mit Frontispiz u. 74 Bll. mit Abb. im Anhang 8°, Illus. O-Leinen 

Einband leicht angestaubt u. mit geringfügigen Fleckspuren; seltene Randanstreichungen mit Bleistift, sonst ein gutes Expl. - Lose beiliegend zwei Meßtafeln für Handlinien u. eine große, mehrfach gefaltete Taf. zur Nagel-Diagnose (beides von Issberner-Haldane, aber nicht zum Buch gehörend; eine Taf. angerändert).

 

145.  [Job, Johann Georg]: Anleitung zu denen curiösen Wissenschafften. Nehmlich der Physiognomia, Chiromantia, Astrologia, Geomantia, Oniromantia, Onomantia, Teratoscopia, Sympathia und Antipathia Worinnen denen curiösen Gemüthern aufs deut- und gründlichste gezeiget wird, wie man aus des Menschen Gesichte, Händen und Geburths-Stunden, nach der Sonnen- Mond- und Sternen-Lauf, item Punctiren, Träume, Nahmen und erscheinenden Wunder-Zeichen Ein Prognosticon und Nativität von seinem bevorstehenden Glück und Unglück stellen könne. Mit accuraten Kupfern und vollständigem Register. Erstausg. Frankfurt u. Leipzig, Bey Christoph Gottlieb Nicolai, 1717. 10 Bll. (einsch. Titel in rot/schwarz u. gest. Frontispiz), 488 S., 6 Bll. (Register u. Corrigenda), 31 Bll. gest. Kupfertaf. (kmpl.), 8°, Späterer, gemusterter (Herrnhuter Kleisterpapier) Pappband 

VD18 11001267; Grässe S.107 (ohne Autorenangabe); Nicht bei Caillet, Rosenthal u. Ackermann. - Umfangreicher Text insbes. zur Handlesekunst u. Astrologie, letzteres mit den nötigen Tabellen. "Hermit wird ein Tractat von siebenerley Curiösen Wissenschaften, vermittelst deren man ein Prognosticon stellen kan, nebst einem Anhang von der Sympathia und Antipathia, communiciret." (Vorrede) - Seiten etwas gebräunt u. tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

146.  Kispert, Sanitätsrat Dr. Gustav: Das Weltbild ein Schwingungserzeugnis der Hirnrinde. Eine naturwissenschaftliche Grundlage der Psychologie. München, J. Mich. Müller Verlag, 1920. XXIII, 399 S., mit 20 Abb., Gr.-8°, Schlichtes priv. Halbleinen mit handschrftl. Rückenschild

Kispert, der an den Sieg der monistischen Weltanschauung glaubte, entwickelte die "Enkinemalehre", eine Eigenbewegungs bzw. Einschwingungslehre. Die Lehre besagt, dass "ultramikrorhythmische Bewegungsvorgänge in den spezifischen Hirnrindengangliengebilden die Ursache des geistigen, des Seelenlebens sind." (S.XVII). Laut seiner Theorie ist die Aussenwelt zuerst gewesen u. die Innenwelt lässt uns diese nur durch die aus ihr aufgenommenen Erfahrungen erkennen, "wodurch alle mystischen, metaphysischen, seit Jahrtausenden herrschenden Auffassungen des Geistes-, des Seelenlebens hinfällig werden." (S.IX). Kispert erklärt dabei auch Vorgänge wie Hypnose oder Träume, auch geht er auf Aberglauben u. Spiritismus ein. - Mit Register. - Einband leicht fleckig; erstes u. letztes Blatt mit schwachen Feuchtigkeitsflecken; papierbedingt gering gebräunt; vereinzelte Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

147.  Koch, Ernst: Das Geheimnis der Welt entschleiert. Ein neues Schöpfungssystem. 3. Aufl. Glogau, Verlag Ernst Koch, 1917. XXXV, 339 S., 7 Bll., 8°, O-Karton

In der 4. Auflage erschien das Buch dann unter dem neuen Titel: "Neue Grundlage der menschlichen Erkenntnis (Neuorientierung)". Inhaltlich handelt es sich um eine "Temperatur-Philosophie": "Diese Philosophie führt den Menschengeist zur einheitlichen Gottesidee und läßt erkennen, daß Gott nichts anderes sein kann, als ein allgegenwärtiger unendlicher Geist, der in der Temperatur verborgen ist." (Einleitung). Abgedruckt sind auch Briefe des Autors mit Friedensvorschlägen an den Deutschen Reichstag u.a. - Etwas bestossen; Rücken gering angerissen; Rückendeckel mit kl. Fehlstelle; Besitzervermerk; Seiten papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl. - BEILIEGEND: Ernst Koch: Der große Baumeister der Welt. Selbstverlag, 18 S., geheftet (Papier gebräunt, letztes Blatt mit geknitterter Ecke, sonst gut).

 

148.  Mendelssohn, Anja: Verborgene Seelenkräfte. Handbuch der intuitiven Menschenkunde. München, Asokthebu Otto Wilhelm Barth; überklebt: Leipzig, Buchhandlung Gebr. Fändrich, 1922. 43 S., 2 Bll., Kl.-8°, Illus. O-Karton (von Carl Rabus)

Der Titel stand 1938 im NS auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums". Wahrscheinlich auch wegen solcher darin enthaltenen Aussagen: "Die invertierte Frau braucht kein Mannweib zu sein - sie kann tiefste Weiblichkeit des Gefühls mit der Fähigkeit zu logischem, abstrakten Denken verbinden, einen unzerstörbaren Drang nach selbstständiger Entfaltung ihrer Eigenart mit Opfermut und Hingabe. Und umgekehrt beim Manne: der weibliche Einschlag kann Schwäche, Haltlosigkeit, Unsachlichkeit hervorrufen, er kann aber auch dem Denken Blut und Farbe, dem Willen Biegsamkeit verleihen." Der Künstler Carl Johann Rabus (1898-1983) wurde ebenfalls von den Nationalsozialisten verfolgt. - Rücken von Hand beschriftet; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. Im Gegensatz zur Leinenausgabe mit expressiver Deckelillus.

 

149.  Menge, Hermann: Gegen den Strom für eine neue Wissenschaft des Geistes. Untersuchungen auf dem Gebiet des geheimen Wissens und deren Anwendung auf Erziehung und Unterricht. Eigener Verlag des Verfassers [auf Deckel u. Titel überklebt von C. Boysen, Hamburg], Kriegsjahr 1916. 336 S., Gr.-8°, O-Karton

"Vorliegendes Werk ist bestimmt, Lehrern und Erziehern ein Hilfsmittel okkultistisch-pädagogischer Art zu bieten, welches dazu dienen soll, denselben wichtige, der Zeitrichtung allerdings entgegengesetzte Erkenntnisse aus dem Reich des Übersinnlichen zu vermitteln und deren Anwendung auf Erziehung und Unterricht einer Prüfung und Untersuchung zu unterziehen." (Vorrede) - Hauptkapitel: Die Möglichkeit okkulten Geschehens; Die Wirklichkeit okkulten Geschehens; Die Bedeutung des Okkultismus in Bezug auf Religion; Die Bedeutung des Okkultismus in Bezug auf Geschichte u. Naturwissenschaft. - "Ich schlage vor: Werdet Okkultisten!" (Schluss) - Etwas bestossen u. mit Randläsuren; Rücken etwas angerissen; Seiten unbeschnitten, z.T. etwas unsauber aufgeschnitten; papierbedingt gebräunt, sonst gut.

 

150.  Mesmer, Friedrich Anton und Dr. Karl Christian Wolfart (Hrsg.): Mesmerismus. Oder System der Wechselwirkungen, Theorie und Anwendung des thierischen Magnetismus als die allgemeine Heilkunde zur Erhaltung des Menschen von Dr. Friedrich Anton Mesmer. Herausgegeben von Dr. Karl Christian Wolfart. Mit dem Bildniß des Verfassers und 6 Kupfertafeln. Erstausg. Berlin, Nikolaische Buchhandlung, 1814. LXXIV, 356 S., mit gest. Frontispiz von Meyer (Verfasserporträt mit Seidenhemdchen), Diagramm im Text u. 6 (2 teilkolor.) Kupfertaf. von F. Guimpel (diese am Ende eingebunden), 8°, Neues Leinen mit montiertem Deckel u. Rücken des ursprünglichen Einbands (goldgepr. Rückentitel, blindgeprägte Verzierungen auf den Deckeln) 

Slg. du Prel 733; Ackermann II/283: "Vergriffene und sehr gesuchte Ausgabe [...] Ausführliche Besprechung des Werkes im Archiv für den thierischen Magnetismus. Bd.I,3 von Nees v. Esenbeck." (beide mit dem nachfolgenden Erläuterungsband von Karl Christian Wolfart) - Franz manchmal auch Friedrich Anton Mesmer (1734-1815) machte sich durch seine Magnettherapie einen Namen, die nach seiner Meinung nicht auf der Wirkung des Magneten, sondern auf einem dem menschlichen Körper ausströmenden "Fluidum" beruhte, das durch aufgeladene Gegenstände noch verstärkt werden konnte. Die Entdeckung gilt heute als Ursprung der Hypnosetherapie. - Vorliegend das letzte zu Mesmers Lebzeiten veröffentlichte Werk von ihm; von dem Arzt Karl Christian Wolfart (1778-1832) aus dessen Manuskripten herausgegeben. 1812 reiste Wolfart zu Franz Mesmer nach Frauenfeld in der Schweiz, um im Auftrag der Preußischen Kommission den Magnetismus zu untersuchen. Er erhielt von Mesmer die meist auf französisch geschriebenen Niederschriften über die Entdeckungen u. Erfahrungen aus vierzig Jahren. Das Buch gliedert sich in Teil I "Physik" u. Teil II "Moral". Im ersten Teil werden Mesmers praktische Heilbehandlung u. seine Erklärung des Heilphänomens behandelt; der zweite Teil über Staat, Verfassung, Erziehung, Strafgesetzbuch, Abgaben sowie Maßen u. Gewichte. - Titel mit Signatur, sonst ein gutes u. schönes Expl. mit grün gesprenkeltem Schnitt.

 

151.  Meyer, Johann Friedrich von (Hrsg.): Blätter für höhere Wahrheit. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Auswahl in zwei Bänden aus den 11 Bänden des sel. Verfassers. Nebst einer biographischen Einleitung. 1. Aufl. Stuttgart, Verlag von J. F. Steinkopf, 1853. XL [40], 420 S., 2 Bll., mit 2 astrolog. Textfig. / IV, 451 S., 8°, Priv. Pappbände mit Rückenschildern (2 Bde.) 

Brüning 5716; Zur EA: Ackermann V/969 u. Slg. du Prel 581 alle 11 Bde., die Meyer von 1818-1832 herausgab. Ackermann: "Eine Fundgrube für jeden Interessierten okkulter Literatur [...] Sehr gesucht." - U.a. über: Erkenne dich selbst; Von den drei Welten; Die Namen Gottes; Von der Erschaffung der schädlichen Thiere; Ueber Mysticismus; Kurzer Begriff der Kabala; Die Gefahren der Seher; Grundlinien der Astrologie der Alten // Die Vergötterungen; Typik; Leitfaden zu einer künftigen Symbolik; Die messianischen Begriffe der Juden; Von rechter Gotteslehre; Erklärung des Vaterunsers; Der neue Himmel. - Johann Friedrich von Meyer (Pseud. Jaschem, IMO, 'Bibel-Meyer'; 1772-1849) war Jurist, Politiker u. Theosoph, der v.a. für seine 1819 erschienene Bibelübersetzung bekannt ist. Sein Interesse an der Religion führte ihn bis in deren Grenzbereiche. Briefwechsel führte von Meyer mit Franz von Baader u. Justinus Kerner, für dessen "Blätter von Prevorst" u. "Magikon" er zahlreiche Beiträge verfasste. - Einbände etwas berieben; Vorsätze mit Besitzervermerk; Titel gestempelt; wenigen Seiten etwas braunfleckig, sonst gute Expl.

 

152.  Möller, [Hans] K[arl]: Die gewaltige Macht des Gedankens. Erstausg. Leipzig, Max Spohr, [1906]. 122 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Halbleinen 

Ackermann III/1260. - Einband fleckig u. etwas bestossen; Schnitt u. einige Seiten leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. mit ExLibris von Max Thalmann (1890-1944; deutscher Graphiker u. Illustrator, der mit seinem Graphikzyklus "Amerika im Holzschnitt" 1924/25 ein bedeutendes Werk im Stil der Neuen Sachlichkeit schuf. Als Buchgestalter für den Eugen Diederichs Verlag in Jena prägte er bis zu seinem Tod die gesamte Verlagsproduktion).

 

153.  Müh, Philipp: Psychische Gewalten. Angewandte Geheimwissenschaft. Lorch (Württ.), Verlag von Karl Rohm, 1911. 84 S., 2 Bll., 8°, O-Pappand mit montiertem Deckelbild 

"Nach altem Muster, aber in neuer Weise versuchte ich die Ekstase. 17 Experimente mit Canabis indica beanspruchten furchtbare Anstrengungen, sodaß ich dieselben aus Gesundheitsrücksichten einstellen mußte, obwohl ich kräftig und nie krank war [...] Die auf diese Weise erlangten Erfahrungen schienen mir wichtig genug, sie in dem vorliegenden Buch der Oeffentlichkeit zu übergeben; es sind ausgewählte Blätter aus meinen Aufzeichnungen, die in gedrängter Kürze alles Wesentliche enthalten." (S.4) - U.a. über: Wechselbeziehungen zw. Aetherkörper u. physischem Körper; Magnetismus u. Hypnotismus; Hellsehen; Psychometrie. - Etwas gebräunt; 1 Blatt mit kl. Loch, sonst gutes Expl.

 

154.  Naber, Dr. H. A.: Das Theorem des Pythagoras, wiederhergestellt in seiner ursprünglichen Form und betrachtet als Grundlage der ganzen Pythagoreischen Philosophie. Mit 104 in den Text eingedruckten Figuren und 3 Abbildungen auf Glacépapier. Erstausg. Haarlem, Verlag von P. Visser Azn., 1908. XII, 239 S., mit 104 Fig. 3 auf Taf., Gr.-8°, Goldgepr. illus. O-Leinen

U.a. über: Tongesetze; Logarithmische Spiralen; Der Goldene Schnitt; Die Pyramide von Cheops; Würfelverdoppelung; Zirkel u. Lineal versus "Transcendente Geometrie"; Die heiligste Zahl (Tetraktys); Das Pentalpha; Das Wort "Abracadabra"; Malve u. Malteserkreuz; Die Methoden des Pythagoras usw. - "Mit vollem Recht hat Pythagoras dem Theorem eine Hekatombe opfern können; denn wenn nicht alles trügt, war es sein Ausgangspunkt, war es der geheimnisvolle, bis jetzt vergebens gesuchte K e r n des Pythagorismus." (Schluss) - Mit Register. - Einband etwas bestossen u. mit leichten Kratzern; Rückenschrift ausgeblichen; Seiten leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

Aus dem Besitz des Pansophen Heinrich Tränker:

 

155.  Neueröffneter Schauplatz geheimer philosophischer Wissenschaften, darinnen sowol zu der Chiromantia, Metoposcopia, Physiognomia, Ophtalmoscopia, der Punctirkunst, Onomantia, Nativitätskunst, Cabala, Cryptologia, Cryptographia, Steganographia und Dechiffrirkunst gehörige Anleitung gegeben, als auch eine gründliche Nachricht von den verborgenen Wirkungen des Magnets und der Wünschelruthe ertheilet wird. Mit Kupfern. Erstausg. Regensburg, verlegts Johann Leopold Montag, 1770. 5 Bll., 400 S., mit 18 mehrfach gefalt. Taf. (einige Vergleichsexpl. im KVK mit weniger Taf.), 8°, Halbpergament d. Zt.

Bibliotheca Esoterica Dorbon-Aine 3238. - Einband beschabt u. mit Fehlstellen vom Bezugspapier; Bindung mehrfach gebrochen; die eingefalteten Taf. angeknickt u. überwiegend lose; Seiten in gutem Zustand; Titel mit Stempel von Christof Friedrich Landbeck (u.a. Hrsg. einiger neu-theosophischer Werke wie Jakob Lorber); Innendeckel mit Aufkleber "Buchhandlung Heinrich Tränker. Leipzig, Blumengasse 12" (H. Tränker, 1880-1956, alias Br. Recnartus, antiquarischer Buchhändler u. engagierter Okkultist: Sekretär in der I.T.V.; Mitglied im OTO; Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus tlw. die Fraternitas Saturni hervorging; zunächst fasziniert von Aleister Crowley, vom dem er sich dann scharf entzweite (siehe Volker Lechler: Heinrich Tränker als Theosoph, Rosenkreuzer und Pansoph, Stuttgart, Selbstverlag 2013"). Eine Neubindung würde durchaus lohnen, wir haben jedoch wegen der Provinienz darauf verzichtet.

 

156.  Nork, F. [d.i. Selig Kohn, später Friedrich Korn]: Ueber Fatalismus. Oder Vorherbestimmung der menschlichen Schicksale, erwiesen in 222 Beispielen für das Vorhandenseyn des Divinationsvermögens nebst psychologischen Erklärungsversuchen jenes erhöhten Seelenzustands. 1. Aufl. Weimar, Bernhard Friedrich Voigt, 1840. VI, [2], 310 S., 1 Bl., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit dreiseitigem Rotschnitt

U.a. über: Prädestination; Träume; Somnambulismus; Ahnungen, Prophezeiungen u. Anzeichen; Das zweite Gesicht; Todesvorempfindung u. sich selbst sehen; Ueber den Einfluß der Gestirne auf die Schicksale des Menschen. - Einband etwas bestossen, berieben u. leicht lichtrandig; Spuren von zwei entfernten Rückenschildern, sonst ein gutes Expl.

 

157.  Prel, Dr. Carl du: Die Philosophie der Mystik. Erstausg. Leipzig, Ernst Günthers Verlag, [1885]. XII, 548 S., Gr.-8°, Priv. Pergamin d. Zt. mit goldgepr. Rücken

Slg. du Prel 62; Ackermann II/113. - U.a.: Über die Entwicklungsfähigkeit der Wissenschaft; Über die wissenschaftliche Bedeutung des Traumes; Der Traum als Dramatiker; Der Somnambulismus; Der Traum als Arzt; Das Erinnerungsvermögen; Die monistische Seelenlehre. - Zählt zu den Hauptwerken des philosophisch-okkulten Schriftstellers Dr. Carl Freiherr du Prel (1839-1889), der u.a. auch Mitarbeiter in der von Dr. Hübbe-Schleiden hrsg. Zeitschrift "Sphinx" war. - Deckel leicht gewölbt; Vorsatz u. Titel mit Bibliotheksstempel (Waldorf-Schule); Titel zusätzlich mit Anmerkung u. kl. Kleberresten; sonst ein gutes Expl.

 

158.  Reichenbach - Feerhow, Friedr[ich] [d.i. Friedrich Wehofer]: Eine neue Naturkraft oder eine Kette von Täuschungen? (Reichenbachs Od und seine Nachentdeckungen). Historisch-kritische Studie über die Strahlung des Menschen und andere wenig bekannte Strahlungen. Mit 16 Abbildungen. Erste u. einzige Ausg. Leipzig, Max Altmann, 1914. XIV, 169 S., 3 Bll., mit Frontispiz (Reichenbachs Schloss) u. 16 Textabb., 8°, O-Karton

"Im Folgenden habe ich es unternommen, alle wichtigeren vermutlichen Nachentdeckungen oder Grenzforschungen zum Reichenbach’schen Od [...] in knappen Skizzen einander gegenüber zu stellen [...] Das Od steht aber nur am Ausgangspunkte unserer Untersuchung. Wir sind ebenso überzeugt, daß die vielen Parallelforscher (Luys, Barßety, Crookes, Cox, Ziegler, Durville, Varley, Barrett, ja auch die schwer angefeindeten N-Forscher Blondlot und Charpentier) [...] ein jeder mehr oder weniger Körnchen zu dem Samenschatze beigetragen haben, aus dem die vielverheißende Zukunftspflanze der ‘organischen Strahlungen’ hervorgehen soll." (Vorwort) - Inhalt: Reichenbachs Werk; Die Radiographie der Körperstrahlung; Kritik der Radiogramme; Die Reihe der Forscher (Hauptteil, u.a. Hektor Durville, Oskar Korschelt, R. Dubios, Graf v. Rochas, Gaston Durville); Od u. die Wünschelrute; Der siderische Pendel; "Warme" u. "kalte" Farben; Polare Erscheinungen; Dr. W. J. Kilner. - Einband geringfügig fleckig u. mit kl. Randläsuren; Rücken leicht angerissen, sonst ein gutes Expl.

 

159.  Reichenbach - Thiel, Peter Johannes: Od. Heil=Od. Heil=Odung. Die Odlehre als Weltanschauung und Heilwissenschaft auf Grund der Radium- und Ionen-Elektronen-Lehre. Mit 4 Farbtafeln und 12 Textbildern. Erstausg. Leipzig, Krüger & Co., 1924. 120 S., mit  12 Textabb. u. 4 Farbentaf. auf Leporello im Anhang, 8°, Priv. Halbleinen mit montiertem O-Deckel

Der Autor verknüpft Reichenbachs "Odstrahlen" mit den Elektronen- u. Ionenbewegungen der "Elektochemie" u. Einsteins Relativitätstheorie zu einer "Odologie". Im Vorwort schreibt der Heilpädagoge: "Freunde von Huter’s ‘Helioda’ Lehren werden manches Verwandte, aber durch die Forschungen des letzten Menschenalters auch vieles Fortgeschrittenes finden." - U.a. über: Das Od als Ur-Heil-Kraft; Das Od als Geschlechtstrieb; Das Od als Nahrungs- u. Pol-Paarungstrieb; Das Od als Pol-Spaltungstrieb; Das Od als Zell-Keimtrieb; Das Od als Stoffwechseltrieb; Das Od als Blutreinigungstrieb; Das Od als Bewegungsantrieb; Das Od als Sinnes- u. Geistestrieb; Das Od als Heiltrieb; Das Heilod bei Heilmassage, Heilsuggestion, Heilhypnose; Heilod u. Heilodung. - Einband berieben u. leicht fleckig; Taf. im Bund tlw. hinterlegt, sonst ein gutes Expl.

 

160.  Reichenbach, [Dr. Karl] Freiherr von: Aphorismen über Sensitivität und Od. Erstausg. Wien, Wilhelm Braumüller, 1866. 6 Bll., 75 S., mit 3 doppelblattgr. lithogr. Taf., 8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext

Karl Freiherr von Reichenbach (1788-1869), Naturforscher u. Industrieller, entdeckte u.a. das Paraffin. Als Begründer der "Od"-Lehre zog er sich die Feindschaft der Physiker zu, im Gegensatz dazu bezeichnete Carl du Prel, die entdeckte "Naturkraft" als wichtige Erkenntnis zum Verständnis okkulter Phänomene (Miers). Sein wohl bekanntestes Werk sind die "Odisch-magnetischen Briefe", die 1852 erstmals erschienen (siehe Nr. 162). - Leicht berieben u. bestossen; Innendeckel u. wenige Blatt etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

161.  Reichenbach, Freiherr von: Die Pflanzenwelt in ihren Beziehungen zur Sensitivität und zum Ode. Eine physiologische Skizze. Erstausg. Wien, Wilhelm Braumüller, 1858.  VIII, 122 S., mit einer Textfig., 8°, O-Karton

Slg. du Prel 771; Ackermann II/344 (zur Ausg. 1909). - U.a. über: Lichterscheinungen; Odische Manifestationen; Odische Gesetze; Das Od in der Vegetation; Odlicht u. Lebenskraft; Leuchtende Blüten; Polarität in der Pflanze; Pflanzenschlaf. - Einband u. wenige Seiten leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

162.  Reichenbach, [Karl Ludwig] Freiherrn von: Odisch-magnetische Briefe. Erstausg. Stuttgart u. Tübingen, J. G. Cotta’scher Verlag, 1852. 2 Bll., XII, 199 S., Kl.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen, beide O-Deckel mit eingebunden

Ackermann II/339: "Diese Schrift ist der Vorläufer zu seinem Hauptwerke ‘Der sensitive Mensch und sein Verhalten zum Ode’."; Slg. du Prel, 767; Klinckowstroem 96. - Erschien vorher als Serie in der Allgemeinen Zeitung Augsburg, wurde aber im gleichen Jahr als Buchausgabe gedruckt. - Neuer Einband; die eingebundenen O-Deckel etwas angestaubt; Seiten tls. braunfleckig u. da unbeschnitten tls. angerändert, sonst gutes Expl.

 

163.  Schalitz, Christian: Die von Aberglauben Vanitaeten und Teuscherey gereinigte Chiromantia und Physiognomia. [ANGEBUNDEN:] Praetorius, Johannes: Collegium curiosum privatissimum physiognom- chiromant- metopocop- anthropologicum, oder ein sehr nützliches Werck, darinnen curieus und doch vollkömmlich abgehandelt wird, was zur Physiognomie, Chiromantie, Metoposcopie und Anthropologie gehöret. Erstausg. (Frankfurt u.) Leipzig, bey Philipp Willhelm Stocken, 1703, 1704. 61 S., mit 83 Fig. von Handlinien auf 21 Kupfertaf. / 7 Bll., 128 S., mit 9 gefalt. Kupfertaf. (Chiromantie, astrolog. u. magische Fig.) u. einigen quadratischen Horoskopschemata im Text, Kl.-8°, Neuerer marmorierter Pappband mit Rückenschild

Die beiden Werke wurden häufiger zusammen gebunden. Schalitz bei Ackermann IV/581: "Gräße, Bibl. Mag. S.107 kennt nur spätere Ausgaben"; Praetorius bei Grässe S.101; Dünnhaupt 1441: "Waibler hält dies nicht für ein nachgelassenens Werk Praetorius’, sondern eher für eine posthume deutsche Bearbeitung seiner lateinischen Schrift ‘Ludicrum chiromanticum’ (1664) und ‘Metoposcopia’ (1661)". Johann Praetorius (1630-1680) aus Zethlingen in der Altmark war Philosoph u. Magister. Seine Schriften behandeln vorwiegend volkskundliche Themen, dabei kritisiert er den Aberglauben seiner Zeit, obwohl er selbst die hier angeführten Grenzwissenschaften vertritt u. von der Existenz der Hexerei fest überzeugt ist. Praetorius gilt für das 17. Jh. als Hauptvertreter der Chiromantie, einer Praktik der Wahrsagekunst, die eine Urform der Handlese-Kunst darstellt. - Titel von "Schalitz" etwas fleckig, mit handschrftl. Nr. u. auf altes Papier montiert, Frontispiz fehlt (auf dieser fehlenden Porträt-Tafel nennt sich der Verfasser "quondam protoconsul in Kindelbruck"); beide Werke durchgehend gebräunt u. tlw. etwas angerändert (zwei Tafeln leicht angerissen), sonst gutes Expl.

 

164.  Schroeder, H. R. Paul: Geschichte des Lebensmagnetismus und des Hypnotismus. Vom Uranfang bis auf den heutigen Tag. Mit Illustrationen und Bildern der hervorragendsten Vertreter obiger Methoden. Erste u. einzige Ausg. Leipzig, Verlag von Arweg Strauch, 1899. 681 S., mit zahlreichen Textillus. u. 8 Taf. im Anhang, Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit Rückenschild

Langen 2535, VI. - U.a. über: Von den ältesten Vertretern der magnetischen Heilmethode in Ägypten; Das alte Rom; Die Entwicklung des Magnetismus in Germanien u. dem übrigen Europa; Die Heiligen des Magnetismus; Cardano, Bacon, Fludd, Heinsius u. Descartes; Sympathie u. Fernwirkungen; Die Mystiker von Nostradamus bis Böhme; Lebens- oder Heilmagnetismus, Hypnotismus, experimentierender Magnetismus; Der Anlauf zum "Nervenäther"; Gassner u. Heilungen durch Gebet; Mesmer; Das Baquet bis zu seinem Verfall; Marquis von Puységur; Elemente der animalischen Elektrometrie; Karl Freiherr von Reichenbach. - Der Autor war Magnetiseur in Dresden u. Verfasser der "Original-Beiträge zur Geschichte des Somnambulismus". - Einband leicht geblichen u. berieben; Buchblock mit ganz wenigen kl. Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.

 

165.  Schwangerschaft - Becker-Kirchner, Ida: Knabe oder Mädchen? die Vorausbestimmung des Geschlechts! Meine Lebensaufgabe. Gekürzte Notausgabe. Hagen (Westf.), Bearbeitet u. hrsg. durch Georg W. Becker-Kirchner, [1946]. 29 S., 1 Bl., 8°, Farbig illus. O-Karton  

(= Das aktuelle Büchlein!). - Die Autorin war bereits 1927 verstorben, vorliegend die erste Veröffentlichung des Werks. "Diese Broschüre behandelt das obengenannte Thema auf Grund 40-jähriger, erfolgreicher Beobachtungen, in einfacher und leicht verständlicher Weise." (beiliegende Verlagswerbung) U.a. hat die Autorin einen Briefwechsel mit Ernst Haeckel geführt. - Deckel mit Besitzervermerk u. Stempel; Rücken hinterlegt; Expl. mit schwachem Längsknick u. papierbedingt gebräunt, sonst gut. - Selten! auch im KVK kein Expl.

 

166.  Schwangerschaft - Glahn, A. Frank: Das Mutterschafts-Mysterium enthüllt. Das Naturgesetz von den kritischen Tagen der Frau. Empfängnismöglichkeit an monatlich 10 Tagen. Natürliche Verhütung der Empfängnis ohne Vorbeugemittel. Vorherbestimmung des Charakters, der Veranlagung und des Schicksals der Kinder. Geschlechtsbestimmung. 5. verm. Aufl. Memmingen (Bayern), Uranus-Verlag, [1930]. 121 S., 2 Bll., 8°,  O-Halbleinen

Die EA des Buches erschien 1922 mit dem Titel "Das enthüllte Mutterschaftsmysterium, ein Blick unter den Schleier der Isis." Vorliegende Ausgabe "ist durch Ergänzungen und Klarstellungen bemerkenswert. Vor allen Dingen ist die Regel selbst ergänzt, zu dem Zweck, vorgekommene Versager einzuschränken, vielleicht unmöglich zu machen." (Vorwort). Es erschien auch eine Ausgabe des Buches im Verlag Psychokratie (Paulk), welche jedoch äusserst selten ist. Im NS stand der Titel ab 1938 auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schriftums". - A. Frank Glahn (1865-1941) war einer der bekanntesten Astrologen in der ersten Hälfte des 20. Jh. in Deutschland. Er entwickelte die nach ihm benannte Glahn-Methode der Horoskopdeutung, beschäftige sich daneben aber z.B. auch mit dem Tarot oder der Radiästhesie. - Etwas bestossen, sonst gut.

 

167.  Schwangerschaft - Hencke, Johann Christoph [d.i. J. H. Firnhaber]: Völlig entdektes Geheimniß der Natur, sowohl in der Erzeugung des Menschen, als auch in der willkührlichen Wahl des Geschlechts der Kinder. Braunschweig, [Eigenverlag], 1786. 8 Bll., 224 S., Kl.-8°, O-Interimskarton

U.a. über: Aristotelisches Zeugungssystem; Dunkler Begriff einiger Alten über die Fortpflanzung durch Eier; Neueres System der Ovisten; Evolutions- u. Epigenesen oder Entwicklungs- u. Neuschaffungs- Hypothese u. Schwierigkeiten bei beiden; Haupteinwürfe wider die ganze Saamenthierchen Hypothese; Aufgewärmtes Kristallisations-System nebst kurzen Gründen dafür u. dawider; System von den Organischen Kügelchen: Büffonsche Hypothese; Begattungsverschiedenheiten bey versch. Thieren; Von dem Ursprunge des Saamens dessen Vorbereitungswerkzeuge u. Beschaffenheit; Weg, den der Saamen bei einem fruchtbaren Beischlafe nimmt; Erklärung der Mulatten, Bastarde u.s.w.; Kurze Theorie von der Generation überhaupt, von der Erzeugung der Knaben u. Mädchen, der Mulatten u.s.w.; Wie ich mir die Befruchtung denke, u. woher Früchte in den Muttertrompeten kommen; Von Mitteln nach Willkühr Knaben oder Mädchen zu zeugen; Woher vernüpftigen Gründen nach, die Verunstaltungen entstehen, nebst Regeln, wie solche verhütet werden können. - In der Vorede berichtet der Autor, der als Organist der St. Martini Kirche in Hildesheim arbeitete, von Anfeindungen zu seiner Arbeit, die nicht nur auf Beobachtungen, sondern auch auf eigenen Tierversuchen basiert. - Einfacher Papiereinband stärker beansprucht; unbeschnitten dadurch stärker angerändert; einige Seiten angestaubt oder fleckig, anfangs mit schwachem Feuchtigkeitsrand; papierbedingt etwas gebräunt.

 

168.  Sterne, Carus [d.i. Ernst Krause]: Die Wahrsagung aus den Bewegungen lebloser Körper unter dem Einfluss der menschlichen Hand (Daktylomantie). Mit 23 Illustrationen. Erstausg. Weimar, Bernhard Friedrich Voigt, 1862. VI, [2], 300 S., 1 Bl., mit 23 Textillus., Kl.-8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit Rückentext

Ackermann I/703. - U.a. über: Das magische (siderische) Pendel; Die Wünschelruthe; Vom Metallfühlen; Von dem weissagenden Hausgerät; Vom Tischrücken; Geisterspuk im 19. Jh. - Dr. phil. Ernst Krause (1839-1903), gelernter Apotheker, studierte Physik, Chemie u. Botanik. Mit seinen populären Schriften wurde er zu einem Vorkämpfer Darwins. Nach dem vorliegendem Titel erschien seine "Naturgeschichte der Gespenster" (siehe Nr. 348 in diesem Katalog). Zeitungen u. Journale gewannen Krause als Autor, denn er besass das Talent, komplizierte Wissenschaftsthemen gemeinverständlich darzulegen. Nachdem er den Doktortitel erlangt hatte, veröffentlichte er unter Mitarbeit von Dr. Otto Caspari u. Prof. Dr. Gustav Jäger das Journal "Kosmos", das "erste Organ für den wissenschaftlichen Darwinismus". Weiter veröffentlichte er u.a. "Über den Farbensinn der Naturvölker", "Plaudereien aus dem Paradiese", "Geschichte der biologischen Wissenschaften im 19. Jahrhundert". Später suchte Krause "Die nordische Herkunft der Trojasage" in Zusammenhang mit den "Trojaburgen Nordeuropas" (1893) zu belegen u. rief u.a. zur eugenischen Reform u. zum Rassenkampf auf. - Einband am Rücken u. den Kanten berieben; ExLibris im Innendeckel; viele Randanstreichungen mit Bleistift, sonst ein gutes Expl.

 

Mit Widmung des Verfassers an den bekannten Elektrotechniker Károly Zipernowsky:

 

169.  Surya, G. W. [d.i. Demeter Georgiewitz-Weitzer]: Okkulte Astrophysik. Kann die Wissenschaft den Lauf der Gestirne erklären? Erstausg. Leizig, Verlag von Max Altmann, 1910. XII, 176 S., 4 Bll., 8°, Neuer priv. Pappband mit montiertem O-Deckel

"Ursprünglich war diese kleine Abhandlung gar nicht für die große Öffenlichkeit bestimmt. Sie erschien in zwanglosen Fortsetzungen im III. Jahrgang (1909-1910) des ‘Zentralblattes für Okkultismus.’" (Vorbemerkung) - U.a. über: Newton u. die Mystik; Newton u. Jakob Böhme; Materie u. Energie; Geistige Kräfte des Weltalls; Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Schwerkraft; Die Aufhebung der Schwerkraft; Planetenintelligenz; Allbeseelung; Gestirnseinflüsse u. das Od; Die Magie der Zahlen u. die esoterischen Zyklen; Die Zahl 432 u. der Kosmos; Die Enstehung des Lebens u. die indisch-tibetanische Philosophie. - Mit Register. - Surya bzw. D. Georgiewitz-Weitzer (1873-1949) wurde bekannt durch seinen 1907 erschienenen Roman "Moderne Rosenkreuzer". In Anlehnung an östliche Weisheitslehren konzipierte er ein ganzheitliches Weltbild, welches er mit dem Begriff "geistiger Monismus" umschrieb. War 1909-1914 Schriftleiter des damals weit bekannten "Zentralblatt für Okkultismus". Befreundet war Surya u.a. mit Max Valier, mit dem er die "Okkulte Weltallslehre" verfasste; sein Hauptwerk ist die 12-bändige Sammlung "Okkulte Medizin" (später erweitert). - Mit seltenen Anstreichungen; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Titel mit Autorenwidmung: "Herrn Prof. Zipernowsky Karoly (Budapest) in Hochachtung übersandt vom Verfasser Graz, 25.II.1911" (Károly Zipernowsky, 1853-1942, ungarischer Elektrotechniker u. Mitentwickler des Transformators, welcher erst den Bau von Stromnetzen ermöglichte. 1893 wurde Zipernowsky an der Universität Budapest Professor für Elektrotechnik).

 

170.  [Vallemont, Pierre Le Lorraine de]: Der Heimliche und unerforschliche Natur-Kündiger. Oder: Accurate Beschreibung Von der Wünschel-Ruthe, Darinnen enthalten Der besondere Nutz bey Entdeckung der Wasser-Quellen, Metallen, vergrabenen Schätze, flüchtiger Diebe und Mörder [...] Aus dem Frantzösischen in das Hochteutsche übersetzet [...] Auch mit einem absonderlichen Curieusen Tractat Matthiä Willen Von der Wünschelruthe vermehret. Erste dtsch. Ausg. Nürnberg, Andreas Otto, 1694. 7 Bll., 530 S. (recte: 528, da S.261/2 übersprungen), mit gest. Frontispiz u. 23 Kupfertaf., Kl.-8°, Leder d. Zt. mit 4 Bünden u. Rückenschild

VD17 39:115678Y (Eine von zwei Druckvarianten); Brüning: Bibliographie der alchemistischen Literatur 2764; Slg. du Prel 1221; Grässe S.37; Klinckowstroem 56 (u. 54): "Er hat die Korpuskeltheorie, auf Gasserdi und Descartes fußend, am eingehendsten ausgearbeitet. Vallemont beschreibt uns [...] bereits die gleiche Art der Tiefenbestimmung, wie sie noch heute üblich ist."; Ackermann IV/235 (zur franz. Ausgabe 1747); Vgl. Caillet III, 10984; Vgl. Duveen 595 (Erschien erstmals 1693 unter dem Titel "La physique occulte, ou traité de la baguette divinatoire"); Vgl. Neu 4162. - Mit dem Anhang: "Matthia Willen. Warhafftiger und gründlicher Bericht von der Wünschel-Ruten Wie solche Vor einigen Jahren zu Sulza an der Ilmen / bey Ausgehung eines Saltz-Quells / ohne Superstition abgebrochen und öffters gebraucht worden." - Klassiker der Wünschelruten-Literatur, enthält auch okkult/kurioses, wie das Finden von vergrabenen Schätzen u. flüchtigen Verbrechern. - Etwas berieben u. am Rücken bestossen; Titel mit alter Anmerkung; tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

171.  Zeidler, Johann Gottfried: Joh. Gottfried Zeidlers Pantomysterium, oder Das Neue vom Jahre in der Wündschelruthe / Als einem allgemeinen Werckzeuge Menschlicher verborgenen Wissenschafft. Darinnen Ihre Natur und Ursach ihrer Bewegung / auch weitläufftiger Gebrauch und Nutz aus des Autoris eigener Erfahrung / und Physicalischen Grundlehren philosophisch ausgeführet/ und der gelehrten Welt zu weitern Nachsinnen übergeben wird. Samt Wiederlegung des bißher dabey gehegten Aberglaubens / irriger Ursach ihres schlagens / und Verdachts eines heimlichen pacts mit dem Teuffel Der Frantzös. Physicae occultae, Item dem Blendwerck der Philosophen entgegen gesetzt / Mit einer Vorrede Herrn Christian Thomasens/ Chur-Fürstl. Brandenburgischen Raths [...] und angehörigen Kupffern. Erstausg. Hall in Magdeburg, Zu finden im Rengerischen Buchladen, 1700. 24 Bll. (mit gest. Frontispiz), 558 S., 9 Bll. (Register u. Errata-Bl.), 11 Kupfertaf. (davon 5 gefaltet), Kl.-8°, Halbpergament d. Zt. mit Rückentext

VD17 23:240960N; Klinckowstroem S.60: "Zeidler erklärt das Phänomen nach den Prinzipien des Thomasius (anima mundi). Letzterer urteilt jedoch in der Vorrede sehr vorsichtig und meint, daß ‘der menschliche Verstand keine gewisse, klare und drastische Ursache von den Wirkungen der Wünschelruthe angeben könne’, und daß die Sache doch endlich auf qualitates occultis hinauslaufe." - Einband etwas fleckig, leicht berieben u. bestossen; Innendeckel mit Besitzervermerk; tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. - Im hinteren Innendeckel eine nicht zugehörige, große Falttaf. (ca. 33x20cm, "Beobachtung des Morgentaus"), diese im Bund etwas angerissen.