ARCHIV - Katalog 18 - Freimaurer und andere Geheimbünde

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher Freimaurerei sowie andere Geheimbünde  aus unserem 18. Antiquariats-Katalog.


75.    Bahrdt, D. Carl Friedrich: Geschichte des Prinzen Yhakanpol, lustig und zugleich erbaulich geschrieben. Stultorum plena sunt omnia. (Die Welt ist ein Irrenhaus). [2. Aufl.] Görlitz, bei Hermsdorf und Anton, 1795. 1 Bl., IV (Vorbericht u. Kritik am Buchgeschäft), 8 S. (VlgsAnz.), S. [3]-460, 2 Bll. (Inhalt) (so kmpl., dabei zahlr. Paginierungsfehler: von S.160 auf 146, 172, 173 zu 164; von 273 auf 284/5 zu 276; springt von 416 auf 427; 436 als 336), 8°, Späterer marmorierter Pappband

Wolfstieg 41523: "Selten. Auch die Freimauerei wird erwähnt." - Politische u. gesellschaftliche Utopie, enthält u.a. auch scharfe Kirchenkritik. Die EA erschien 1790 unter dem Pseudonym "Mag. Wromschewsky"; nach der Biografie zu urteilen, kurz vor seiner Haft geschrieben. Eine zeitnahe Besprechung erschien in "Allgemeine deutsche Bibliothek. 1765-96" (1792, 110.Bd.,1.St., S.119-141). - Carl Friedrich Bahrdt (1740-1792), radikaler evang. Aufklärungstheologe u. Schriftsteller. 1766 ordentlicher Professor der biblischen Philologie in Leipzig. 1768 musste er wegen Affären mit Prostituierten sein Amt niederlegen. Auf Betreiben von Christian Adolph Klotz erhielt er 1769 eine Professur für biblische Altertümer in Erfurt. Ungeachtet seiner Liebschaften heiratete er in Erfurt Johanna Elisabetha Volland, die Witwe des Fürstlich Sächsischen Weimar- u. Eisenacher Regierungssekretärs Christian Wilhelm Kühn. Allerdings erregte er durch seine Lehren bald wieder großen Anstoß, so dass er 1771, vermittelt durch Johann Salomo Semler, einem Ruf als Prediger u. Professor nach Gießen folgte. 1775 verlor er zum dritten Mal sein Amt, wieder auf Grund seines anstößigen Lebenswandels. 1777 trat er der Freimaurerei in England bei. Zunächst landesflüchtig, erhielt er 1779 durch Vermittlung des preußischen Ministers Karl Abraham von Zedlitz die Erlaubnis, in Halle zu leben, wo er als Schriftsteller tätig war u. allen Bestrebungen des Senats u. der orthodoxen Theologen zum Trotz in der philosophischen Fakultät Vorlesungen als Privatdozent hielt, an denen bis zu 900 Hörer teilnahmen. Nachdem er seine Frau verstoßen hatte, lebte er mit seiner Dienstmagd zusammen u. betrieb mit ihr in einem bei Halle gekauften Weinberg eine Gastwirtschaft, von der behauptet wurde es sei ein Freudenhaus. 1783 gründete er, mit Wissen Adam Weishaupts, die quasi-illuminatische Geheimgesellschaft "Deutsche Union der XXII", die 1788 durch eine Kampfschrift von Johann Joachim Christoph Bode aufgedeckt wurde. 1789 geriet Bahrdt als Verfasser des Lustspiels "Das Religionsedikt" erneut in Bedrängnis. Die Satire hatte sich gegen die restaurative Wende in der preußischen Kirchen- u. Kulturpolitik gewandt u. den König verspottet. Nach fast 8monatiger Untersuchungshaft wurde der äußerst umstrittene Theologe zu einjährigem Festungsarrest in Magdeburg verurteilt. Dort schrieb er seine Autobiographie "Geschichte seines Lebens". Er verstarb 1792 auf seinem Weinberg in Nietleben. - Barhdt schrieb über sich selbst: "Ich bin ein interessanter Mensch, bin berühmt in ganz Deutschland, habe Aufsehen erregt von der Düna bis zum Ursprung des Rheins und von der Weichsel bis an die Maas." (Kommentar, in: Pott, Briefe, Bd.I, Vorrede, S.V/VI. Siehe auch: Th. Hoeren: Präjakobiner in Deutschland Carl Friedrich Bahrdt) - Gering berieben; papierbedingt gebräunt (tls. auch stärker) u. fast durchgehend etwas braunfleckig; unbeschnitten u. tlw. angerändert; gutes Expl. - Sehr selten.

 

76.    Busch, Moritz: Wunderliche Heilige. Religiöse und politische Geheimbünde und Secten. Erstausg. Leipzig, Verlag von Fr. Wilh. Grunow, 1879. 1 Bl., V, 358 S., 1 Bl., 8°, Marmoriertes Halbleder mit goldgepr. Rücken 

"Die Gegenstände meiner Darstellung zerfallen in zwei Gruppen: seltsame Erscheinungen auf dem Gebiete der Religion und Kirchengeschichte, bizarre Orden, Secten und Gemeinden, wie sie namentlich der Orient mit Einschluß Rußlands und das unaufhörlich neue Religionsstifter gründende Nordamerika aufweisen, und Genossenschaften wunderlicher Heiligen auf dem Felde der politischen und socialen Bestrebungen, Geheimbünde, nach dem Vorbilde der Freimaurer organisirt, aber mit Tendenzen, die revolutionärer Natur sind."(Vorwort) - Inhalt: Die Sekte der Drusen; Derwische; Leben in der Shakeransiedlung; Eine Versammlung dtsch. Wiedertäufer in Ohio; Deutsche Chiliasten in Transkaukasien; Die Skopzen; Die Spiritisten; Die Fenier u. ihre Vorgänger; Die Carbonari; Die griechische Hetäria; Die Mafiusi Siciliens. - Tlw. amüsant durch recht bissige Anmerkungen des Autors, wenn okkulte "Phänome" gewinnbringend vermarktet wurden. Die ersten beiden Kapitel erschienen später separat als "Drusen und Derwische". Busch verfasste u.a. eine 3bändige Urgeschichte des Orients. - Leicht bestossen u. berieben; Titel mit Bibliotheksstempeln; papierbedingt etwas gebräunt, sonst gutes Expl.

 

77.    Eckert, Eduard Emil: Magazin der Beweisführung für Verurtheilung des Freimaurer-Ordens. Erstes bis sechstes Heft [von 10]. Als Ausgangspunkt aller Zerstörungsthärigkeit gegen jedes Kirchenthum, Staatenthum, Familienthum und Eigenthum mittelst List, Verrath und Gewalt. In zwanglosen Heften, jedes Heft ein selbständiges Ganze[s]. Erstausg. Schaffhausen, Verlag der Friedr. Hurter’schen Buchhandlung, 1855-1856. XXXV, 143 S. / 2 Bll., 179 S., mit 1 Textfig. / X, 168 S., 1 Bl. // XIV, 166 S. / X, 170 S. / XXII, 250 S., mit 1 Taf., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen (2 Bde.)

Taute 1514; Wolfstieg 23832; Ackermann V/87 (wie hier angeboten auch nur Heft 1-6). - Ursprünglich als "Historisch-politische Zeitschrift in zwanglosen Heften" erschienen. Die hier fehlenden Hefte 7-10 waren vermutlich ursprünglich nicht geplant u. erschienen erst 1863. Am Ende des 6. Heftes findet sich auch ein Inhaltsverz. für "alle 6 Hefte" (ab S.231). - Eduard Emil Eckert (gest. 1866, Selbstmord!), königl. Advokat. "Von einer Loge abgelehnt, setzte sich nach der Revolution von 1848 in seinem nie sehr klaren Kopf die Idee fest, die Freimaurer seien an den Revolutionen und allen Übeln der Welt schuld [...] Die Methode seiner Kampfführung erinnert bisweilen an Ludendorff, der übrigens die Bücher von Eckert ausgiebig als Quellen [...] benutzt hat." (Lennhoff, Posner, Binder) - Gebunden in 2 sehr ähnliche, aber nicht identische neue Einbände; die Titel tls. mit Besitzerstempel; Heft 1-3 u. der Inhalt fast durchgehend mit Feuchtigkeitsrändern, die meist gut tolerierbar sind; in Heft 3 sind S.I-X u. in Heft 5 die S.21-28 nur in Kopie eingebunden; sonst gute Expl.

 

78.    Fredo von der Welt, [d.i. Friedrich Wilhelm Quintscher]: Die afrikanische Bauherren-Loge. Die mystische Geschichte eines Wahrheitssuchers von Fredo von der Welt (Fr. W. Quintscher) Mitglied der Internationalen okkult. Vereinigung. Erstausg. Trier, Verlagshaus Fr. P. Reis, [1922]. 46 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton

Friedrich Wilhelm Quintscher, (1883-1945; Pseudonyme: Rah-Omir, Ram Ophias, Chakum Kabbali, Fredo von der Welt), deutscher Okkultist, Ordensgründer u. Schriftsteller, der dem Adonismus von Musallam (d.i. Franz Sättler) nahestand. Quintscher war auch Gründer u. Mitglied zahlreicher Winkellogen, die nach Freimaurer-Regeln irregulär sind. So nahm er 1926 Kontakt mit Eugen Grosche auf, der die magische Loge Fraternitas Saturni leitete. Aber bereits Januar 1929 verließ er die Loge aus finanziellen Schwierigkeiten (siehe Lechler II, S.180-190 u. 198-259). Siehe auch Nr. 283. - Einband angestaubt u. mit kl. Lagerspuren; papierbedingt gebräunt; ein gutes Expl. - Selten.

 

79.    Frick, Karl R. H.: Die Erleuchteten (= Band I). Licht und Finsternis (= Band II/1, II/2) [= 3 Bde., so kmpl.]. (I) Die Erleuchteten. Gnostisch-theosophische und alchemistisch-rosenkreuzerische Geheimgesellschaften bis zum Ende des 18. Jahrhunderts - ein Beitrag zur Geistesgeschichte der Neuzeit. (II) Licht und Finsternis. Gnostisch-theosophische und freimaurerisch-okkulte Geheimgesellschaften bis an die Wende zum 20. Jahrhunderts. Wege in die Gegenwart. Teil 1: Ursprünge und Anfänge. Teil 2: Geschichte ihrer Lehren, Rituale und Organisationen. 2. Aufl. u. Erstausg. Graz, Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, 1998, 1975, 1978. XI, 635 S., u. loses Doppelblatt mit Fehler-Berichtigung /  IX, 345 S., mit einigen Abb. / XII, 582 S., 4°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlägen (3 Bde.)

"Es wird der Versuch unternommen, in einer Art Synopsis das komplexe Geschehen dieser sicherlich in der menschlichen Kulturgeschichte sehr interessanten, in ihrer objektiven Darstellung aber bisher bestimmt vernachlässigten Gruppe darzubieten." (Klappentext) - Fundiertes Werk u.a. über: Gnosis; Neuplatonismus; die "älteren Rosenkreuzer"; Freimaurerei, einschl. der Hochgrade; Strikte Observanz; Gold- und Rosenkreuzer; die Asiatischen Brüder; die Illuminés d’Avignon; über Indische Geheimgesellschaften; Gnostische Geheimgesellschaften; Giordano Bruno u. Tommaso Campanella; Rosenkreuzer; König Salomo u. sein Tempelbau; Hochgradmaurerei; Theosophen; Illuminaten; den O.T.O. usw. - Mit Personenregister. - Umschläge mit kl. Randläsuren, sonst sehr gute Expl.

 

80.    [Göchhausen, Ernst August Anton von]: Aufschluß und Vertheidigung der Enthüllung des Systems der Weltbürger-Republik. Nebst eine Bitte an die Leser. Erstausg. Rom, o.V. [d.i. Leipzig, Göschen], 1787. 288 S., 1 Bl. (Druckfehler), Kl.-8°, Interimskarton d. Zt. 

Wolfstieg 23408; Kloss 3389; Taute 2711a: "Vertheidung der über die Wirkung des Jesuitismus und diesen Einfluss auf die Frmrei 1768 erschienenen Schrift des Verfassers ‘Enthüllung des Systems der Weltbürger-Republik’ gegen die vielen abfälligen Recension." (Dort wurde erstmals die Theorie einer Weltverschwörung entwickelt) - Verf. ermittelt in: Holzmann/Bohatta: Dt. Anonymen-Lexikon (Bd.1, Nr.3479). - Ernst August Anton von Göchhausen (1740-1824), deutscher Schriftsteller, herzoglich Sachsen-Weimarischer geheimer Kammerrat zu Eisenach u. Kammerdirektor. Aus dem Illuminaten-Orden ausgetreten (Ordensname "Nahor"), bevor er Minerval wurde. Seit 1786 Gegner des Ordens, mit seinem Buch "Enthüllung des Systems der Weltbürger-Republik" u. mehreren darauffolgenden Schriften trug er entscheidend zur Diskreditierung des Ordens bei. - Einband leicht bestossen u. fleckig; Rücken mit kl. Fehlstellen; Innendeckel mit Aufkleber "Ex Bibliotheca C. Honsell"; tlw. leicht fleckig; wenige Seiten mit leicht angeknickten Ecken, sonst ein gutes Expl.

 

81.    [Göchhausen, Ernst August Anton von]: Der heilige Balthasar ein Bruder Rosenkreutzer, oder geheime Geschichte der Bemühungen der Brüder Rosenkreutzer der protestantischen Religion den tollesten Mysticismus aufzupfropfen. Erstausg. [Gotha], [Ettinger], 1795. 240 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. 

VD18 1013123X; Kloss 2682; Wolfstieg 41555: "Persiflage auf das von Jesuiten beeinflusste Klerikat des freimaurerischen Tempelherrensystems. Nach Taute wahrscheinlich von E.A.A. von Göchhausen verf., worin ihm allerdings Goedeke: Grundriss zur Gesch. der deutschen Dichtung 2. Aufl., 4, 1891, S.218 nicht zustimmt." - Einband fleckig u. leicht bestossen; Innendeckel u. Vorsatz mit kl. Besitzervermerken sowie dem Stempel der "Freimaurer-Loge ‘Albrecht zur Eintracht’ in Grimma"; Titel mit Besitzervermerken, desweiteren verso u. recto gestempelt; wenige Blatt leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl. (überwiegend auf bläulichem Papier gedruckt). Wie bei vielen Bibliotheksexpl. (siehe KVK/WorldCat) wurde das letzte Blatt mit dem Druckfehlerverzeichnis nicht mit eingebunden (= fehlt). - Selten.

 

82.    [Göchhausen, Ernst August Anton von]: Enthüllung des Systems der Weltbürger-Republik. In Briefen aus der Verlassenschaft eines Freymaurers. Wahrscheinlich manchem Leser um zwantzig Jahre zu spät publizirt. Erstausg. Rom, o.V. [d.i.: Leipzig, Göschen], 1786. XVI, 460 S., 1 Bl. (Druckfehler), Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Standortmarke u. handschriftl. Rückenschild 

Wolfstieg 23407; Kloss 3388. - Einband berieben, bestossen u. fleckig; Vorsatz mit Vermerk von alter Hand: "Freimaurerloge Wilhelm zur aufg. Sonne"; Titel mit Freimaurerstempel; durchgehend etwas braunfleckig u. tlw. gebräunt; am Anfang u. Ende mit angeplatzter Bindung; eine Seite mit leichter, hinterlegter Papierverletzung (S.141/142); seltene Wurmgänge ohne Textberührung, sonst ein gutes Expl.

 

83.    [Göchhausen, Ernst August Anton von]: Vollendeter Aufschluß des Jesuitismus und des wahren Geheimnisses der Freimaurer. Ans Licht gestellt von dem Herausgeber der Enthüllung der Weltbürger-Republik - aus den Papieren seines verstorbenen Vetters. Erstausg. Rom [d.i. Züllichau, Frommann], 1787. 4 Bll., 176 S., Kl.-8°, Interimskarton d. Zt. 

Wolfstieg 23409; Kloss 3391; Taute 2712. - Verf. ermittelt in: Holzmann/Bohatta: Dt. Anonymen-Lexikon (Bd.1, Nr.3479). - Einband leicht bestossen u. fleckig; Rücken geringfügig angerissen; Innendeckel mit Aufkleber "Ex Bibliotheca C. Honsell"; tlw. leicht fleckig; wenige Seiten mit leicht angeknickten Ecken, sonst ein gutes Expl.

 

84.    [Goué, August Siegfried von]: Bemerkungen über Saint-Nicaise und Anti-Saint-Nicaise nebst einem Anhang von Freymaurer-Reden, die hierauf Bezug haben. Von dem Verfasser des Ganzen über die Maurerey, der zugleich die Apologie dieses Buchs ankündiget. Erstausg. Leipzig, bey Friedrich Gotthold Jacobäer, 1788. X, 164 S., eine gefalt. Drucksache, Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Wolfstieg 33454; Kloss 2331. - Diese Schrift des "schwer entzifferbaren" (Goethe) Schriftstellers u. Gründers mehrerer freimaurerischer Geheimgesellschaften: August Siegfried von Goué, ist ein Beitrag über die sog. "strikte Observanz" oder das "von Hundsche Tempelherren-System". Die beiden im Titel genannten, ebenfalls anonym erschienenen Schriften "Saint-Nicaise" u. "Anti-Saint-Nicaise" stammten von J. A. v. Starck bzw. Chr. Fr. Kessler, gen. v. Sprengseysen (siehe Nr. 87). Nach Seite 44 ist das Patent für den höchsten Grad des Tempelherren-Systems eingeheftet. - August Siegfried von Goué (1743- 1789), deutscher Jurist, Schriftsteller u. Freimaurer. Nach seiner Entlassung am Reichskammergericht 1771 in Wetzlar lernte er Goethe kennen, der dort im Mai 1772 Rechtspraktikant wurde. Goué war eine treibende Kraft im theatralischen u. geselligen Leben der jüngeren Juristen in Wetzlar. Er schrieb Theaterstücke u. Gelegenheitsgedichte, gab eine Wochenschrift heraus, parodierte den Hofstaat u. tat sich mit Mystifikationen hervor. Dem dort gegründeten "Ritterbund" gehörten u a. Goethe als "Götz von Berlichingen" u. Karl Wilhelm Jerusalem als "Masuren" an. Über dieses Treiben berichtet Goethe im 12. Buch von "Dichtung und Wahrheit". Bekannt wurde Goué durch seine Schriften über die Freimaurerei ("Ueber das Ganze der Maurerei", 1782, umgearbeitet 1788) u. sein verwirrendes Spiel mit Geheimorden u. ihren Riten ("Der hoeere Ruf", 1768 u. 2. verm. Aufl. 1769). - Einband etwas fleckig u. leicht bestossen; Vorsatz mit bibliografischer Bleistiftanmerkung zum Autor; Titel mit Namensstempel, sonst ein gutes Expl.

 

85.    Grouvelle, Philippe[-Antoine]: Memoiren über die Tempelherren oder Neue Aufklärungen über ihre Geschichte, ihren Prozeß, die gegen sie vorgebrachten Beschuldigungen, und die geheimen Ursachen ihres Unterganges; zum Theil aus verschiedenen in Deutschland bekanntgemachten Urkunden und Schriften entlehnt. Aus dem Französischen übersetzt von C[arl] F[riedrich] Cramer. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Georg Voß, 1806. 2 Bll., VI, 452 S., Kl.-8°, Halbleder d. Zt. mit Rückenschild

Ackermann V/141; Caillet 4801; Wolfstieg 5152; Kloss 2268; Taute 815: "Das Original erschien in Paris 1805 (Kloss 2267). Eine brauchbare Sammlung der bis dahin über den Orden bekannt gewordenen Nachrichten". - Philippe-Antoine Grouvelle (1758-1806) verließ bei Ausbruch der Französischen Revolution die Dienste des Prinzen de Condé, dessen Sekretär er war, u. gründete zusammen mit Chamfort, Ceruti u. Rabaud die revolutionäre Zeitschrift "Feuille villagoise". 1792 verkündete er, als Mitglied der Revolutionsregierung, zusammen mit dem Justizminister das Todesurteil über Ludwig XVI. Nach weiteren politischen Ämtern widmete er sich den historischen Wissenschaften u. veröffentlichte 1805 seine "Mémoires historiques sur les Templiers", eine gründliche u. vorurteilsfreie Zusammenstellung gegen die umstrittenen Vorwürfe der Ketzerei, der Sodomie u. a. Ausschweifungen. Der deutsche Übersetzer Carl Friedrich Cramer (1752-1807) ging 1795 als Anhänger der Revolutionsideale nach Paris. Er interessierte sich für das vorliegende Werk aus politischen Gründen, da König u. Papst die unrechtmäßigen Anschuldigungen gegen die Templer genutzt hatten, um die immensen Reichtümern des Ordens zu konfiszieren. - "Der Philosoph, der an ungerechten Fürsten, an schwärmerischen oder heuchlerischen Verfolgern Gerechtigkeit übt, richtet gleichzeitig ihre Schlachtopfer." (Titelblatt) - Einband berieben u. bestossen; Vorsatz mit kl. Monogramm-Aufkleber u. der Marke der Amsterdamer "Librairie des Sciences Occultes W. N. Schors"; Titel 3x gestempelt, darunter wie der Vorsatz u. die nachfolgende Seite: "Bibliothek der Loge z. goldenen Apfel Dresden"; wenige Ecken angeknickt; tlw. gebräunt u. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

86.    Horneffer, August: Symbolik der Mysterienbünde. 2. Aufl. Heidelberg-Leimen, Niels Kampmann Verlag, [1924]. 244 S., Gr.-8°, O-Halbleinen 

U.a. über: Das Geheimnis (Der Ritus als Mittler, Tod u. Wiedergeburt, Kosmologie); Die Reinheit (Sühne, Namensgebung u. Namennennung, Gericht); Das Licht (Offenbarung, Der Liebeskampf von Licht u. Finsternis, Die Sphären u. die Himmelstreppe); Die Verbrüderung (Der Unionsgedanke, Blutmischung, Handauflegung u. Handreichung, Familienkult u. Männerbund); Die Arbeit (Die Tätigkeit der Mysterienbünde, Kriegerbünde, Weisheitsbünde, Kultische Arbeit, Magie, Rosenkreuzerei). - Nach Lennhoff/Posner "sein bedeutungsvollstes Werk." - Zarte Randanstreichungen mit Bleistift; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

87.    [Kessler, Christian Friedrich gen. v. Sprengseysen]: Anti-Saint-Nicaise. Ein Turnier im XVIII. Jahrhundert gehalten von zwey T[empel] H[erren] als etwas für Freymaurer und die es nicht sind. [ANGEBUNDEN:] Archidemides oder des Anti-Saint-Nicaise zweyter Theil. Mit einer Silhoutte des Verfassers. [= 2 Teile]. Erstausg. Leipzig, bey Friedrich Gotthold Jacobäer, 1786. 3 Bll., IV, 202 S., mit gest. Frontispiz u. 3 gefalt. Stammtaf. / XCII, 235 S., mit gest. Titelvignette, 8°, Interimskarton 

Wolfstieg 33449/50, Kloss 2331; Taute 819 u. 818: "Das Kupfer stellt einen die Tonsur tragenden, auf den Vatican zeigenden protestantischen Geistlichen u. einen Tempelherren im Ornate dar." - Chr. F. Kessler von Sprengeisen (1730?-1809) richtet sich gegen den 1785 veröffentlichten "Saint Nicaise", als dessen Verfasser allgemein Joh. August v. Starck (Logenname: Archidemides) angesehen wurde. Starck war eine der umstrittensten Gestalten der Freimaurerei im ausgehenden 18. Jh. Durch die Erfindung eines angeblich existierenden geistlichen Zweiges der Tempelherren, der sog. Kleriker, die im Besitz geheimer Überlieferungen u. geheimen Wissens seien, sowie durch die Einführung neuer Hochgrade versuchte Starck, die Führung der gesamten Maurerei zu erlangen. Der hier angebundene sehr seltene u. umfangreiche 2. Teil erschien auf eine wahrscheinlich von Starck verfasste Rezension des "Anti-Saint-Nicaise" in der Allgemeinen Literaturzeitung. Diese wird im umfangreichen Vorwort Satz für Satz widerlegt. Darauf folgt eine Veröffentlichung von Briefen Starcks u. a. Dokumente. Den Schluss bildet die offizielle Aussage des kathol. Geistlichen S. Cosandey über die Illuminaten in Bayern. - Einband fleckig; Rücken mit kl. Fehlstellen; Buchblock bestossen u. dadurch mit einer durchgehend angeknickten Ecke; tlw. wasserrandig u. leicht fleckig; unbeschnitten u. angerändert, sonst ein gutes Expl.

 

88.    Krause - Kodalle, Klaus-M.: Karl Christian Friedrich Krause (1781-1832). Studien zu seiner Philosophie und zum Krausismo. Sonderausgabe für die Forschung Quatour Coronati Nr. 808 der Vereinigten Großlogen von Deutschland. 1. Aufl. Hamburg, Felix Meiner Verlag, [1985]. VIII, 295 S., Gr.-8°, Goldgepr. O-Kunstleder

(= Schriften zur Transzendalphilosophie, Band 5). - Karl Chr. Fr. Krause (1781-1832), Philosoph u. bedeutender Freimaurer, dessen Werk u.a. Heinrich Tränker (1880-1956) sehr geprägt hat. - Vorsatz mit Signatur, sonst ein sehr gutes Expl.

 

89.    Krause - Martin, Br[uno Richard]: Karl Christian Friederich Krause’s Leben, Lehre und Bedeutung. Erstausg. Leipzig, Verlag von J.G. Findel, 1881. 3 Bll., 236 S., mit Frontispiz, 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückenschild

Nicht bei Wolfstieg, Traute oder Kloss obwohl der Verleger Gottfried Josef Gabriel Findel (1828-1905) selbst ein bekannter Freimaurer u. Herausgeber der "Bauhütte" war. - Einband leicht berieben, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, im KVK/WorldCat sind nur 2 Expl. der Originalausgabe nachweisbar.

 

90.    Krause, Karl Christian Friedrich: Der Erdrechtsbund an sich selbst und in seinem Verhältnisse zum Ganzen und zu allen Einzeltheilen des Menschheitslebens. Aus dem handschriftlichen Nachlasse des Verfassers herausgegeben von Dr. Georg Mollat. Leipzig, Otto Schulze, 1893. VI, [2], 150 S., Gr.-8°, O-Papier

U.a. über die Bestimmung der Menschheit u. den Weltstaat. - Etwas angestaubt u. angerändert; Rücken mit kl. Fehlstellen; Seiten nicht aufgeschnitten.

 

91.    Krause, Karl Christian Friedrich: Kritik von Fr. Schleiermacher’s Einleitung Seiner Schrift: Der christliche Glaube. Herausgegeben von Hermann Karl von Leonhardi. Erstausg. Göttingen, in Commission der Dieterich’schen Buchhandlung, 1843. 2 Bll., XXIV, X, 303 S., 8°, Priv. Halbleinen mit goldgepr. Rückentext 

(= Die absolute Religionsphilosophie in ihrem Verhältnisse zu dem gefühlglaubigen Theismus und nach der in ihr gegebenen endlichen Vermittelung des Supernaturalismus und des Rationalismus. Dargestelt in einer philosophischen Prüfung und Würdingung von Jacobi’s Bouterwek’s und Schleiermacher’s religionsphilosophischen Lehre. Zweiten Bandes zweite Abtheilung). - Leicht berieben u. bestossen; fast durchgängig leicht braunfleckig; seltene Bleistift-Anstreichungen; hinterer Vorsatz mit kl. Anmerkungen, sonst ein gutes Expl.

 

92.    Krause, Karl Christian Friedrich: Lebenlehre oder Philosophie der Geschichte zur Begründung der Lebenkunstwissenschaft. Vorlesungen an der Universität Göttingen gehalten. Aufsneueherausgegeben von Dr. Paul Hohlfeld und Dr. August Wünsche. Mit drei erläuternden Steindrucktafeln. 2. Aufl. Leipzig, Dieterichsche Verlagsbuchhandlung Theodor Weicher, 1904. XVI, 474 S., mit über 20 Fig. auf 3 Blatt., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d. Zt.

Nicht bei Wolfstieg, obgleich er zahlr. Werke des Verf. anführt u. Krause hier zumindest im Vorwort die Freimaurerbrüderschaft anspricht. Der Band enthält 40 Vorlesungen über Gott, das Leben, die Menschen usw. - Einband etwas berieben; ehem. Bibliotheksexpl. mit entsprechendem Rückenschild u. Stempeln auf Titel u. vereinzelt im Text; nach dem Titel leicht geöffnetes Gelenk; vereinzelte Bleistiftanstreichungen; ein Blatt mit Eselsohr, sonst recht gut.

 

93.    Krause, Karl Chr[istian] Fr[iedrich]: Abriss des Systemes der Logik als philosophischer Wissenschaft. Nebst einer metaphysischen Grundlage der Logik und einer neuen schematischen Bezeichnung der Formen der Urtheile und der Syllogismen auf drei Steindrucktafeln. 2. verm Aufl. Göttingen, In Commission der Dieterich’schen Buchhandlung, 1828. XI, 162 S., 3 mehrfach gefalt. Taf., 8°, Marmoriertes Halbleinen d. Zt. mit Rückenvergoldung 

Vorliegendes Buch machen besonders "die combinatorisch vollständigen schematischen Tafeln der Urtheile und Schlüsse" (S.VII) interessant. - Einband ist beschabt, eine Ecke leicht angeknickt; Vorsatz mit überklebtem Stempel (?) u. mit Eintragungen; Vorsatz, Titel u. erste Seite mit Stempel; Seiten min. gebräunt u. vereinzelt fleckig; die Tafeln an den Faltkanten etwas verknickt, sonst ein gutes Expl.

 

94.    Lehner, Alfried: Die Esoterik der Freimaurer. 3. Aufl. Gerabronn u. Crailsheim, Hohenloher Druck- und Verlagshaus, 1995. 159 S., mit 2 Abb., 8°, O-Pappband mit O-Umschlag

"Dem Freimaurer Alfred Lehner gelingt es in diesem Buch, dem uneingeweihten Leser das Wesen der freimaurerischen Esoterik zu erschließen [...] Einblicke in das Geschehen hinter den verschlossenen Türen des Freimaurertempels hat es in dieser Form bisher noch nicht gegeben." (Klappentext) - Ein sehr gutes Expl.

 

95.    Maaß-Lind, K[atharina]: Der König der Erde. 3. Aufl. Altona, Selbstverlag, [1921]. 31 S., mit Textabb., 8°, Illus. O-Karton

(= Zirkelblüten Nr. 1). - Veröffentlichung des "Lindiabundes", ab 1921 "Bund der freien Maurer"; 1911 gegründet u. von Katharina Maaß-Lind (1849-1937), Tochter von Johannes Lind (1820-1908), geleitet. Johannes Lind’s Hauptwerk ist "Das Geheimnis des Zirkels". Der Bund beschäftigte sich (wie vorliegend) mit der sog. Zahlenharmonie. - Einband leicht geblichen; papierbedingt gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

96.    Nicolai, Friedrich: Einige Bemerkungen über den Ursprung und die Geschichte der Rosenkreuzer und Freymaurer. Veranlaßt durch die sogenannte historisch-kritische Untersuchung des Herrn Hofraths Buhle über diesen Gegenstand. Erstausg. Berlin u. Stettin, [Nicolai], 1806. 1 Bl., XVI, 180, 68 S. (Anmerkungen), mit einer Kupfertaf. als Frontispiz, 8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Wolfstieg 42187; Kloß 2689; Taute 327: "Nicolai stellt hier über den Ursprung der Frmrei eine unhaltbare Meinung auf.- Handb. d. Frmrei II, S.426" (vgl. Taute 268). - Erwiderung von Friedrich Nicolai auf die Veröffentlichung von Johann Gottlieb Gerhard Buhle (1763-1821): "Ueber den Ursprung und die vornehmsten Schicksale der Orden der Rosenkreuzer und Freymaurer". - Christoph Friedrich Nicolai (auch Nickolai, 1733-1811), Schriftsteller, Verlagsbuchhändler, Historiker u. Hauptvertreter der Berliner Aufklärung. Er führte einen regen Briefwechsel mit den Größen seiner Epoche. Als Freimaurer Mitglied der Berliner Loge "Zu den drei Weltkugeln", in der Philosophie  Gegner Kants u. Fichtes, in der Literatur schrieb er gegen den "Sturm und Drang" u. die aufkommende Romantik. Da Nicolai seine Kritik in der Regel polemisch abfasste, folgten heftige Reaktionen der Betroffenen. Bekannt geblieben ist die Auseinandersetzung mit dem jungen Goethe, dessen "Werther" Nicolai unter dem Titel "Freuden des jungen Werthers" 1775 eine Variante mit "glücklichem Ausgang" gegenüberstellte. Was Goethe veranlasste, ihn in dem bissigen Gedicht "Nicolai auf Werthers Grabe" zu verewigen, später verarbeitet er ihn im "Faust" in der Szene Walpurgisnacht als "Proktophantasmist" (Steißgeisterseher). Ein weiterer literarischer Streit, u.a. mit Herder u. Johann Georg Hamann, über den "Baphomet" der Tempelherren setzte im Jahr 1782 ein. Ein Jahr später wurde Nicolai Mitglied der Illuminaten (in diesem Zusammenhang wird Nicolai oft fälschlich der Gesellschaftsname "Diocletian" zugeschrieben; richtig ist vielmehr "Lucian"), wo man ihn Mitte 1785 zum Regenten u. Präfekten von Berlin ernannte. - Einband etwas fleckig, beschabt u. bestossen; Rücken mit Standortnr.; Vorsatz mit Besitzervermerk u. Freimaurer-Stempel "Loge Carl z. aufg. Licht" [Frankfurt/M.]; Rückseite vom Frontispiz u. Titel jew. mit Freimaurer-Stempel; Seiten tlw. gebräunt u. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

97.    Philo [d.i. Adolf Franz Friedrich Ludwig von Knigge]: Philo’s endliche Erklärung und Antwort, auf verschiedene Anforderungen und Fragen, die an ihn ergangen, seine Verbindung mit dem Orden der Illuminaten betreffend. Erstausg. Hannover, in der Schmidtschen Buchhandlung, 1788. 142 S., 1 Bl., Kl.-8°, Goldgepr. Halbleder d. Zt. mit Rückenschild

Kloss 3260; Wolfstieg 42781. - Im Jahr 1786 gerieten bei einer Hausdurchsuchungen geheime Papiere der Illuminaten in die Hände der Regierung, dabei wurde Weishaupt als Oberhaupt entlarvt u. der Orden stark belastetet. Die Dokumente wurden publiziert, um der Bevölkerung Beweise für Konspiration u. Staatsgefährdung zu liefern. Als bekannt wurde, dass der Autor vieler Schriftstücke "Philo" mit dem Freiherr von Knigge identisch war, sah dieser sich zu der vorliegenden Rechtfertigung gezwungen. - Leicht bestossen u. berieben; ein Innengelenk leicht angeplatzt; Innendeckel mit ExLibris "Freiherr Knigge-Leveste" (auf der Illus. ist der Gutshof der Freiherren Knigge im Westen des Dorfes Levestes, in der Region Hannover, zu sehen); wie so oft ohne das Frontispiz; Titel gestempelt; Längskante tlw. knapp beschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

98.    Rieks, Dr. J[ohannes]: Leo XIII. und der Satanskult. Erstausg. Berlin, Verlag von Hermann Walther, 1897. XX, 301 S., 1 Bl., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild 

Wolfstieg 30083. - Anti-katholische Schrift über den Taxil-Vaughan-Schwindel. - "Wie Leo XIII. bei der Leo Taxil gewährten Audienz ein besonderes Gewicht auf die satanische Direktion der Freimaurerei legte, so wittert der papsttreue Katholik in allem, was die Reformationskirchen betrifft, den Teufel." (S.XIII) - Hauptkapitel: Päpstlicher Kriegsruf zur Bekämpfung der satanischen Freimaurer; Leo Taxil als päpstlicher Heerführer; Der Gehülfe Taxils: Dr. Hacks (Bataille); Die Bekehrung u. Enthüllung Margiotta’s; Miß Diana Vaughan; Der Vatikan u. seine Getreuen samt dem Trienter Kongresse gegenüber der Mystification; Die Entlarvung Taxils u. des Vatikans; Die römische Kurie als Nährmutter des Aberglaubens und des Fanatismus. - Etwas berieben; Innendeckel, Vorsatz u. Titel mit Besitzervermerk von alter Hand; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

99.    Wedekind, Freiherr Georg [Christian Gottlieb] von: Der pythagoräische Orden, die Obskurantenvereine in der Christenheit und die Freimaurerei in gegenseitigen Verhältnissen. Erste u. einzige Ausg. Leipzig, In der Baumgärtnerschen Buchhandlung, 1820. XVI, 192 S., 1 Bl. (Druckfehler), 8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Wolfstieg 5035; Kloß 613; Taute 1833: "Dieses Buch, Wedekind’s Hauptwerk, hat den Zweck, die Begriffe über das Wesen der Freimaurerei aufzuhellen. Es enthält eine interessante Schilderung der wichtigsten Obskurantenvereine, die sich auf die römische Curie, die Inquisition, den Jesuitenorden, die Tempelherren, die Vehmegerichte und die Jacobinerclubs erstreckt [...] Dabei werden mancherlei der früheren Ausartungen und Secten der Freimaurerei beleuchtet." - Georg Christian Gottlieb Wedekind (1761-1831; seit 1809 Freiherr von Wedekind), deutscher Arzt u. Revolutionär. 1792/1793 wurde Georg Wedekind nach der von ihm betriebenen Gründung des Mainzer Jakobinerklubs, den er mit seinem Freund Johann Georg Adam Forster maßgeblich lenkte, einer der bekanntesten deutschen Jakobiner. Beide gehören zu den Gründern der Mainzer Republik. Er war bereits 1785 in die Freimaurerloge "Maximilian zu den drei Lilien" in Köln aufgenommen u. später aktiv in den Logen von Neuwied u. Mainz. Sowie 1816 Mitgründer u. erster Meister vom Stuhl der Darmstädter Loge "Johannes Evangelist zur Eintracht", doch bereits nach einem Jahr überwarf er sich mit dieser u. schloss sich der Wormser Loge "Zum wiedererbauten Tempel der Bruderliebe" an. - Etwas berieben u. bestossen; Titelrückseite gestempelt; hinterer Innendeckel mit bibliografischen Bleistift-Anmerkungen, sonst ein gutes Expl.

 

100.  Wedekind, Georg [Christian Gottlieb] Freiherr von: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer und zunächst für Brüder des eklektischen Bundes. Erste u. Zweite Sammlung [kmpl.]. Prüfet Alles und das Gute behaltet. Tlw. Erstausg. Gießen, gedruckt und verlegt von Br. .:. Heyer, 1820-1821. XV, 334 S., 1 Bl. / VIII, 371 S., mit gefalt. Notenbeilagen (2 Lieder von Carl Wagner), 12° (12,5 x 10,5 cm), Pappband d. Zt.

Wolfstieg 1063; Kloß 614; Taute 1834: "Eine schätzbare Sammlung von Aufsätzen (...). Zum Theil sind diese Arbeiten schon früher einzeln im Druck erschienen." - U.a. über die Geschichte der Freimaurerei; ihre Feste; Reden; Regeln; Mythen, sowie über verschiedene Logen, geheimen Illuminatismus; Goethes 70. Geburtstagsfeier; Fichtes Bezug zur Freimaurerei. - Einband etwas berieben, bestossen u. fleckig; Seiten tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

101.  Weishaupt, Adam: Apologie des Misvergnügens und Uebels. [Drei Gespräche in einem Band; kmpl.]. Erstausg. Frankfurt u. Leipzig [d.i. Nürnberg, Grattenauer], 1787. XVI, 136 S. / 182 S. / 252 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Wolfstieg 42776; Kloss 3252. - Adam Weishaupt (1748-1830) war Gründer des Illuminaten-Ordens (1776, Ordensname "Spartacus"), der im 18. Jh. neben der Freimaurerei u. dem Orden der Gold- und Rosenkreuzer eine bedeutende Rolle spielte. - Einband berieben u. bestossen; Innendeckel mit gestochem ExLibris "Franz Antoni Freyherr von Brutscher zu Scharn, auf Stetten, v: Burgleithen"; Vorsatz mit Besitzervermerk; Titel mit Signatur; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

Originalausgabe der maßgeblichen Freimaurer-Bibliographie:

 

102.  Wolfstieg, August: Bibliographie der Freimaurerischen Literatur. Band I, II, III und Ergänzungsband [kmpl.]. Herausgegeben im Auftrage des Vereins Deutscher Freimaurer von August Wolfstieg (Bände I bis III). Ergänzungsband von Bernhard Beyer (Band IV). 2. unv. Aufl. / Erstausg. Leipzig, Verlag W. Hiersemann / Leipzig, Verlag des des Vereins Deutscher Freimaurer, 1923, 1926. IX, 990 S. / XVI, 1041 S. / 536 S. / XV, 598 S., 4°, Goldgepr. O-Leinen (4 Bde., alle gleich) 

Zweispaltig gesetzt. - Wichtiges Standardwerk, das über 40.000 Titel verzeichnet. Band III ist dabei der umfangreiche Registerband zu den ersten beiden; der Ergänzungsband mit eigenem Register am Ende. Gegliedert nach Allgemeinen, historischen, organisatorischen, dogmatischen, ethischen, symbolisch-ritualistischen u. praktischen Schwerpunkten sowie verwandte oder mit der Freimaurerei in Verbindung gebrachte Gesellschaften. - Einbände tlw. leicht berieben u. gebräunt; alle Bde. auf dem Vorsatz u. Titel mit überklebten Stempeln, sonst gute Expl.