ARCHIV - Katalog 18 - Alchemie und alte Rosenkreuzer

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher über Alchemie und Rosenkreuzerei aus unserem 18. Antiquariats-Katalog.


1.     Andreä, Johann Valentin und Ferdinand Dr. Maack (Hrsg.): Die Johann Valentin Andreä zugeschriebenen vier Hauptschriften der alten Rosenkreuzer. 1. Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreutz. 2. Allgemeine Reformation der gantzen Welt. 3. Fama Fraternitatis. 4. Confessio Fraternitatis.  Mit einer allgemeinen und speziellen Einleitung herausgegeben von Dr. med. Ferdinand Maack. Mit Porträt Andreaes und Abbildungen. 1. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1913. 5 Bll., LIV, 115, 84 S., mit Frontispiz, einer Taf. u. Textabb., 8°, Blaues illus. O-Leinen

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Erster Band). - Ackermann V/17. - (1) Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreutz. Anno 1459. Nach der zu Straßburg bei Lazari Zetners seel. Erben im Jahre 1616 erschienenen Ausgabe neugedruckt. Eingeleitet und herausgegeben von Dr. med. Ferdinand Maack (bis S.115). - (2) Allgemeine und General Reformation der gantzen weiten Welt. Beneben der Fama und Confessio Fraternitatis deß Löblichen Ordens des Rosen Creutzes, an alle Gelehrte, und Häupter Europae geschrieben. Wortgetreuer Neudruck (S.1-46). - (3) Fama Fraterniatatis. Oder Entdeckung der Brüderschafft, des hochlöblichen Ordens des R. C.. An die Stände und Gelehrten Europae (bis. S.66). - (4) Confessio Fraternitatis oder Bekanndtnuß der löblichen Bruderschafft deß hochgeehrten Rosen Creutzes an die Gelehrten Europae geschrieben (bis S.84). - Johann Valentin Andreae (1586-1654), lutherischer Theologe, war ab 1646 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft. "A.s Verhältnis zu den sog. Rosenkreuzern steht nicht fest; eine der frühesten rosenkreuzerischen Schriften, ‘Chymische Hochzeit des Christiani Rosencreuz’ (1616), eine derbe Satyre auf geheime Gesellschaften und Alchemie in Romanform, ist sicher, die ‘Fama fraternitatis rosaceae crucis’ (1614) und die ‘Confessio frat. r. c.’ (1615) vielleicht sein Werk; aus dieser satyrischen Mystifikation erwuchs dann der Glaube an einen solchen Orden, vielleicht auch dessen Existenz." So Horst Miers, andere verstehen die Chymische Hochzeit "als allegorische Schilderung des geheimwissenschaftl. Einweihungsweges und der Herstellung des Steines der Weisen." (Biedermann). Andreae wollte "das Papsttum, den Islam und die scholastische Philosophie bekämpfen und ein reformiertes, mit der Esoterik in Einklang stehendes Christentum herbeiführen." - Einband berieben u. tlw. geblichen, sonst ein gutes Expl.

 

2.     Arnold, Guido Ferdinand: Guidon. Ferdinand. Arnolds, M. D. & Ph. Pr. Kurtzer Bericht und Versicherung von des Herrn Ingnatii von Orthomont, Nobil. & Chym. celeb. Suev., neu-erfundenen Astrosolis und junonischen Saltz. Als einer wohl-meritirten Universal-Artzney zur Erhaltung der Gesundheit und Verlängerung des Menschlichen Lebens. Sammt dem vollkommenen Proceß und Deren Praeparation. 2. Aufl. Dresden, Bey Gottfried Leschen, 1719. 39 S., Kl.-8°, Interimskarton d. Zt.

Brüning 3712; Ferguson I,48 Anmerkung unter Arnold u. II,158 unter Orthomont; Ferchl 14. - Die EA war nur ein Jahr zuvor (1718) erschienen. - Textblock mit Feuchtigkeitsrändern, sonst ein gutes Expl.

 

3.     Artephius, Johannes de Garlandia und Arnoldus de Villa Nova sowie Bernardus Trevisanus: Hermetischer Rosenkrantz / Das ist: Vier schöne / außerlesene Chymische Tractätlein / nemlich I. Artephii deß uhralten Philosophi von der geheimen Kunst / und Stein der Weisen / Geheimes Buch. II. Johannis Garlandii seu Hortulani Angli, Compendium Alchimiae, oder Erklärung der Smaragdischen Tafel Hermetis Trismegisti. III. M. Arnoldi De Villa Nova, Erklärung über den Commentarium Hortulani. IV. Bernhardi Comitis Trevis, absonderlicher Tractat Vom Stein der Weisen [...] aus dem Latein / ins Teutsche gebracht/ und nun erstmals in Druck gefertiget. - [ANGEBUNDEN: Johannis Isaci Hollandi Opus Vegetabile. ANGEB.: (Johann Harprecht:) Sudum Philosophicum. Pro secretis Chymicis perspiciendis]. Erstausg. Gedruckt zu Hamburg, bey Michael Pfeiffern in Verlegung Joh. Naumans Buchh., 1659. 110 S., Kl.-8°, Pergament unter Verwendung einer älteren Handschrift

VD17 23:287383K; Brüning 1990; Ferguson I, 397: "This collection was made by David Herlicius. There was a later edition, Frankfurt a.M. 1747"; Caillet 5106 (Anmerkung); Kopp II,342; Ferchl 228 (unter Herlicius); Duveen 292 ( Ausg. 1747 u. irrig mit 1682 für die erste Ausg.). --- ANGEBUNDEN: [Johan Isaac Hollandus:] Des hocherleuchteten / tieffsinnigen / und wegen unvergleichlicher experientz durch gantz Europam berühmten Philosophi, Physici und Medici, Domini Johannis Isaci Hollandi Opus Vegetabile. Worin er [...] den [...] Weg anzeigt / welcher gestalt aus den Vegetabilien, als Kräutern / Samen / Wurtzeln / Zucker / Honig / [et]c. die wahre Philosophische Quinta Essentia zu ziehen / und ein iedes derselben zu seiner höchsten perfection, nemlich in einen vegetabilischen wunder-würckenden Medicinal-Stein zu perficiren [...] Auß Niederländischen Manuscriptis [...] verhochdeutschet / und [...] hergegeben Vom Sohn Sendivogii, genannt J. F. H. S. Dtsch. Erstausg. Amsterdam, bey Henrico Betkio, 1659, 144 S., mit einigen Textholzschnitten. - VD17 23:237656N; Ferguson I, 413 (Anmerkung. Gibt wie Schmieder, S.213, eine lateinische Erstausg. von 1600 an. Vgl. Zisska & Kistner Auktion 32/II von 1998 mit beiden Ausg. Zur vorliegenden: "Sehr selten"); Caillet 5421; Duveen 300; Brüning 1992: "Ob Johann Isaac und Johann Hollandus Vater und Sohn, oder doch nur eine Person waren, ist bislang umstitten [...] Sendivogius Filius wird in Raßmanns Pseudonymenlexikon fälschlich mit dem Juristen Johann Harpprecht (1560-1639) identifiziert (Quelle: Telle, Joachim: Zum Filius Sendivogii Johann Hartprecht, in: Die Alchemie in der europäischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte. - Wiesbaden, 1986); allgemein wird unter J. F. H. S. Josaphat Friedrich Hautnorthon angenommen, was wiederum als ein Pseudonym für Harprecht gelesen wird.", Laut Schmieder (S.210) hat Paracelsus die Hollandus "Schriften stellenweise abgeschrieben, ohne ihr Eigentumsrecht einzugestehen", weiter sollen sie Neri u. sogar noch Boyle beeinflußt haben, auch scheinen Parallelen zu Basilius Valentinus auf. --- ANGEB.: [Johann Harprecht:] Sudum Philosophicum. Pro secretis Chymicis perspiciendis. Sive. Duo Libelli concernentes famosum illum modernum scriptorem Chymicum per Anagramma vocatnm Vah! Longus Verbo, Sed Nil Supra! : Quorum prior ex hibet seriem praecipuorum eius secretorum, in publico, dudum ab ipso promisso Laboratorio, demonstrandorum. Posterior autem ostendit eiusdem hallucinationem circa Mercurium Philosophorum, Aurum potabile, ac metallorum Transmutationem, eorumq[ue] dextram, & genuinam dat informationem = Zu Teutsch Ein Häiterer Philosophischer Tag. Umb die Chymische Geheimnüsse zu erkennen. Oder Zwey Büchlein anlangend den itzig beschrienen Chymischen / Scribenten welches Nahmen dieses Anagramma begreiffet: So so! er wil pur Geld naus habn / Authore: Thrasoni ter nasuto heic fit pudor. Erstausg. o.O., o.Drucker, 1660, 294 S. - VD17 39:143408T (unter Sendivogius); Ferguson I, 369 (Anmerkung unter Hautnorthon); Krivatsy 5266 (gibt Harprecht als Verfasser an, mutmaßlich ist auch "Tharasonus" sein Pseudonym); Brüning 2015: "Das Werk ist eine Streitschrift gegen Glauber. Die erste Ausgabe. Zweisprachig (links lateinisch und rechts deutsch) gedruckter heftiger Angriff auf Glauber, unter doppelten Pseudonym erschienen: das lateinische, das Ferguson als Anagramm für Hautnorthon auflöst, und das deutsche ‘Sohn Sendivogii’; zum Pseudonym siehe auch 1992." (im vorliegenden Sammelbd. enthalten!). --- Einband angestaubt u. leicht fleckig; Kantenabriss vom Vorsatzblatt; Titel mit Randläsuren u. im Bund etwas verklebt (dadurch wie das nachfolgendes Blatt etwas verletzt); Seiten tlw. gebräunt u. etwas fleckig; hinteres Innengelenk angeplatzt, sonst ein gutes Expl.

 

4.     [Birkholz, Adam Michael]: Des Hermes Trismegists wahrer alter Naturweg. Oder: Geheimniß wie die große Universaltinctur ohne Gläser, auf Menschen und Metalle zu bereiten. Herausgegeben von Einem ächten Freymäurer I. C. H. Mit vier Kupfern. Faksimile der Ausg. Leipzig 1782. Nummeriert, vorl. No. 504. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1915. 1 Bl., XII, 100 S., 2 Bll., mit 4 Abb. auf Taf., 8°, Blaues illus. O-Halbleinen

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Astrologie, Magie, Kaballah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen- und Teufelswesen etc. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Neunter [IX.] Band). - Ackermann IV/86. - "Hergestellt für Hermann Barsdorf Verlag durch Conrad Paris, Berlin im Jahre des Weltkrieges 1915." Nummerierte "Vorzugsausgabe" in ungenannter Auflagenhöhe auf besserem Papier. Dieses Exemplar trägt die Nummer 504. - Eine unbezeichnete Sütterlin-Handschrift (!) des Werks von Adam Michael Birkholz. Transkriptionen finden sich im Internet unter den Suchbegriffen "Hermes Trismegists". - Der Leipziger Arzt u. Freimaurer Adam Michael (auch Melchior) Birkholz (1746-1818), veröffentlichte auch unter dem Pseudonym "Philovite" u. als "Adamah Booz" noch weitere alchemischtisch-rosenkreuzerische Werke. (Siehe auch: Ferguson I, S.108; Knopp II, S.222ff u. Ferchl S.48). - Etwas berieben, bestossen u. lichtrandig; von Verlagsseite wurde der orangefarbene Deckel der O-Broschur mit eingebunden; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

5.     Chymophilus, J. J.: Der wahren Chymischen Weisheit Offenbahrung, Das ist, Getreue und aufrichtige Entdeckung der Materie, Welche genommen werden muß, wann man den wahren Weisen-Stein Lapidem Philosophorum Tincturam Universalem machen will : Aus vielen Theophrastischen Handschrifften, vorhin niemahlen in den Truck kommen, mit gantz deutlich- und klaresten Worten angezeiget / daß es klärer nicht seyn könte. [...]. Alles denen Liebhabern der Chymischen Weisheit zu Gefallen in offenen Truck gegeben von J. J. Chymiphilo. [ANGEBUNDEN: Drey curieuse bißher gantz geheim gehaltene nun aber denen Liebhabern der Kunst zum besten an das Tages-Licht gegebene Chymische Schrifften. ZWISCHENGEB. Vier Kupfertaf. aus "David Beuthers Universal und Particularia", dieses als BoD anbei]. Erstausg. o.O., o.V., 1720. 4 Bll. (Titel in rot/schwarz), 219 S., mit einer gestoch. Taf. (S.66: Die Prager Gedächtnismünze aus dem Gold der Transmutation), 7 Bll. (Register) [kmpl.], 8°, Pappband d. Zt.

Ferguson I,157; Caillet 2363; Duveen 135; Rosenthal 218; Schmieder 517 u. Kopp II,351 (beide geben als Druckort Nürnberg an); Brüning 3747: "Die erste Ausgabe. Das Werk enthält ein Kapitel über die antike Alchemie, vor allem über die griechischen Alchemisten, ein weiteres befaßt sich mit der berühmten Transmutation von Prag 1648, die Helmont mit eigenen Augen sah, sowie die Geschichte des Gualdus (siehe Brüning 2848), und andere Erzählungen ähnlicher Art [...]. Daneben beklagt er sich über die schwere Auffindbarkeit der ‘prima materia’ und hält Paracelsus für den einzigen, der eine allgemeine Anleitung zur Alchemie gegeben habe. Der Name ‘Chymiphilus’, nach anderen ‘Chymophilus’, der bis heute nicht enträtselt werden konnte, ist sicherlich ein Pseudonym, vielleicht stellt er auch als Annagramm den Namen des Autors dar." --- ANGEBUNDEN: Drey curieuse bißher gantz geheim gehaltene nun aber denen Liebhabern der Kunst zum besten an das Tages-Licht gegebene Chymische Schrifften / Als I. Nicolai Soleae Philosophische Grund-Sätze, II. Herrn C. L. v. L. Chymischer Catechismus, III. CXXX. Grund-Sätze aus dem Toscanischen in das Teutsche übersetzet / Von Einem Liebhaber Philosophischer Geheimniße. Erstausg. Leipzig, verlegts Johann Sigmund Strauß 1723. 40 S. (Titel rot/schwarz u. mit einer Vignette von Dees "Monas Hieroglyphica") - Brüning 3840; Ferguson I,123, 225 u. II,388: "Solea [...] was a chemist, who published under the name of Basilius Valentinus a book in German on the origin of Metals [...] The ‘CXXX. Grund-Sätze’ is a translation of the ‘Centum viginti novem prospositiones’ by [Giovanni] Bracesco which precede his ‘dialogi duo’" - Eine zweite Ausgabe erschien 1733; zuvor waren schon andere Titel mit dem Beginn "Drey curieuse [...]" erschienen, so 1704 (Brüning 3127), 1706 (Brüning 3222 u. siehe Folgenr.) u. zuletzt 1774 (Brüning 5139).--- ZWISCHENGEBUNDEN: 4 gefaltete Original-Kupferstiche aus dem Werk: "David Beuthers Universal und Particularia: worin die Verwandelung geringer Metalle in Gold und Silber klahr und deutlich gelehret wird: nebst einem Anhange von unvergleichlich curieusen Alchymischen Kupffern, darin die Kunst von Anfang bis zum Ende vorgemahlet ist: und einer Vorrede von Beuthers Person und Schrifften Dr. Joh. Christoph Sprögels" (1718). Die erste Tafel sign. "Fritzsch sculp. Hamb.", also gestochen von Christian Fritzsch (1695-1769), dem Hofkupferstecher des Herzogs Karl Friedrich von Holstein-Gottorf. Von den weiteren Abb. aus diesem Werk fehlen die zweite Taf. u. das Frontispiz (digitalisiert wurde der Titel unter: archive.org/details/davidbeuthersuni00beut). Als Zugabe liegt David Beuthers komplettes Werk als "book on demand" bei (19 Bll., 140 S., 1 Bl.; die Taf. sind hier nur verkleinert enthalten). --- Einband etwas fleckig, berieben u. leicht bestossen (vom Buchbinder einfühlsam nachgebunden); Innendeckel u. Vorsatz mit kl. Besitzervermerk; Buchblock tlw. gebräunt u. etwas fleckig; seltene Wurmgänge (S.65-68) ohne Textberührung, sonst ein gutes Expl.

 

6.     Drey Curieuse Chymische Tractätlein. Das Erste, betitult: Güldene Rose, Das ist, Einfältige Beshreibung des allergrössesten, von dem Allmächtigsten Schöpffer Himmels und der Erden JEHOVA in die Natur gelegten, und dessen Freunden und Auserwehlten zugetheilten Geheimnisses, als Spiegels der Göttlichen und Natürlichen Weisheit. [Ans Lichtgebracht durch J. R. V. M. D.]. Das Ander Brunn der Weißheit und Erkänntnis der Natur, Von einem unvergleichlichen Philosopho gegraben [und geöffnet durch Anonymum von Schwartzfuß]. Das Dritte Blut der Natur, Entdeckung des allergeheimsten Schatzes derer Weisen, seyende nichts anderes, als der rothe Lebenssafft davon alle Geschöpfe nach dem Willen des Allmächigen herstammen, erhalten und fortgepflanzet werden. [Denen Kindern der Weißheit zum Besten hervorgegeben Von Anonymus von Schwartzfus]. Erstausg. dieser Zusammenstellung. Franckfurt u. Leipzig, 1706. 70 S., mit gest. Frontispiz, Titel in Schwarz u. Rot / 77 S. / 45 S., mit einem Textholzschnitt (verso weiß) zw. S.14/15, Kl.-8°, Neueres goldgepr. Leder mit 4 Bünden

Ferguson I, 226 (inkomplettes Fragment); Caillet 3252; Duveen 181; Rosenthal 7838; Kopp II, 336f.; Brüning 3222 (nicht fehlerlos). - Vorl. EA im Gegensatz zur zweiten Ausg. von 1774 mit separaten Titelblättern u. jew. eigener Paginierung. Das Frontispiz unten mit dem Text: "Beschreibung des Geheimnüsses des Steins der Weisen als der von Gott erbeten- und erhaltenen Weissheit des Königs Salomons zur Ehre Gottes beschrieben von einem Qui In Rore Vidit Maonalia Dei". Der Textholzschnitt zwischen S.14/15 mit dem "Eulenmotiv" von Heinrich Khunrath u. der Erläuterung "Was helffen FACKELN, LICHT und BRILLEN [...]." - Die letzten beiden Traktate hier in vertauschter Reihenfolge eingebunden. Einband geringfügig berieben u. tlw. leicht geblichen; in der gedruckten Widmung an "Friderich dem Ersten, Könige in Preussen" S.5/6 min. Textverlust durch knappen Beschnitt am Fußsteg, sonst ein sehr gutes u. schönes Expl.

 

7.     [Ecker und Eckhoffen, Hans Heinrich Freiherr von]: Der Rosenkreuzer in seiner Blösse. Zum Nutzen der Staaten hingestellt durch Zweifel wider die wahre Weisheit der so genannten ächten Freymäurer oder goldnen Rosenkreutzer des alten Systems von Magister Pianco, vieler Kreisen Bundsverwandten. [2. Aufl.]. Amsterdam [d.i. Nürnberg], [Bauer], 1782. 223 S., mit einer mehrfach eingefalt. Tabelle, Kl.-8°, Marmoriertes Halbleder d. Zt. mit5 Bünden u. etwas Rückenvergoldung

Gardner 179; Kloss 2651; Taute 851 "Gegen die Rosenkreuzer gerichtete Streitschrift, worin deren System aufgedeckt wird."; Wolfstieg 42504. - Zweiter Druck, bis auf die korrigierte Seitenzahl am Schluß (223 statt falsch 232) Wort für Wort identisch mit dem ersten. "This is a very important work in as much as at p 84 we find a large folding table in German of the order ‘Fratrum Rosae et Aureae Crucis [...] 1763’." Das Original dieser Tabelle "must have been written by a renegade Frater" (Gardner). - Einband leicht bestossen u. berieben; Rücken mit Standortnr.; Innendeckel mit Exlibris der dänischen Landesloge; tlw. etwas gebräunt, sonst ein gutes u. schönes Expl.

 

8.     Fictuld, H[ermann]: Hermetica victoria, Das ist: vollkommen erfochtener Sieg und Triumph, des Welt-beruffenen und gleichwohl verachteten Herma-Phroditi, über die gantze Schaar der Götter und Patronen des Metallischen und Mineralischen Reichs; daß er, und nicht dieselben, die prima Materia Lapidis Philosophorum sey. Unter einem im Traum gesehenen Reichs-Tage und daselbst gehörten Gespräche vorgetragen und zum Druck befördert durch Hermann Fictuld. Erstausg. Leipzig, Bey Michael Blochberger, 1750. 224 S., mit Holzschnittvignetten, Kl.-8°, Pappband d. Zt. 

Brüning 4604; Ferguson I, 271; Duveen 215; Caillet 3906; Ferchl 154 (irrig 1740). - Über die Identität des Rosenkreuzers Hermann Fictuld herrscht Uneinigkeit. Nach Kopp ist es Johann Heinrich Schmidt von Sonnenberg, Duveen löst das Pseudonym nach Baron Johann Ferdinand von Meinsdorff auf. Siehe auch Lennhoff/Posner u. Frick "Die Erleuchteten". - Einband etwas berieben u. fleckig (an der Stehkante tlw. etwas wasserrandig); Titel leicht fleckig, sonst gutes Expl.

 

9.     Figulus, Benedictus [d.i. Benedikt Töpfer]: Rosarium Novum Olympicum Et Benedictum. Das ist: Ein newer Gebenedeyter Philosophischer Rosengart. Darinnen von aller weisesten König Salomone / H. Salomon Trismosino / H. Trithemio / D. Theophrasto, &c. gewiesen wirdt / wie der Gebenedeyte Guldene Zweig / vnnd Tincturschatz vom vnverwelcklichen Orientalischen Baum der Hesperiden vormittels Göttlicher Gnaden abzubrechen vnd zu erlangen sey; Allen und jeden Filiis doctrina Hermetica, und D. Theophrastica Liebhabern zu gutem trewlich eröffnet in zwei Theilen; Pars Prima. [Rosenstrauch mit den Metallen als Blumen in einem zwölfsegmentierten Kreis. Dazu der Text:] "Sol philosophorum / Tolle / Literam / Inspi- / rita / enim SO / LA VE / RITAS / consistet. / Aur. Ram." "Iamblichus. / Quicquid habermus boni, habemus à / Sole, vel ab ipso, vel / per alia." "DEVS in Coelo est, revelans mysteria profunda & abscondita." [ANGEBUNDEN:] Rosarii Novi Olympici Et Benedicti, Pars Altera: In sich haltent ein Buch mit 32. Capiteln / Laurentii Venturae Veneti, Medicinae Doctoris, &c. Auß dem Latein vertiert unnd trewlich verdolmetschet / in unser Teutschen Sprach vor nie gesehen / De Lapide Benedicto Philosophorum, &c. Interprete Benedicto Figulo, Utenhoviate, Franco, Poeta L.C. Theologo; Theosopho; Philosopho, Medico, Eremita. D.T.P.D.G.N. Dtsch. Erstausg. Gedruckt zu Basel, in verlegung des Autoris, 1608, [1608]. 5 Bll., 83 S., mit 7 Textfig. u. handkolorierter Titelillus. / 8 Bll., 117 S., 1 Bl., mit Titelillus., 8°, Späterer Pappband mit Kleisterpapier-Bezug

VD17 3:302595W; Brüning 913 u. 914; Duveen 216f.; Ferchl 155; Neu 1422; Sudhoff 283; Ferguson I, 273f.; Schmieder 349f.; Rosenthal 298; Ackermann IV/ 58: "Sehr selten. Gmelin I, 316. Kopp I, 237; II, 376. Kopp hat das Buch nie gesehen und hält unter diesem Vorbehalt das auf S. 30/31 angegebene Rezept, aus Juden Gold zu machen, für einen ‘unziemlichen Spott’. (‘Nimb von ihnen die feistesten und dicksten... denn 100 Juden geben dir 4 loth Gold auff einmahl... Summa, von 100 Juden hast du ein gantz Jahr 1248 Loth Gold.’) Bei genauem durchlesen der Anweisung muss man aber zu der Überzeugung kommen, die erwähnten Juden (‘die man nennt die rothen’) sind eine Art von Tieren." - Der erste Teil enthält Auszüge aus den Schriften von Paracelsus, Trismosin u. Trithemius, wobei Sudhoff, der eine genaue Inhaltsangabe gibt, die Echtheit der Paracelsus-Passagen bezweifelt. Der zweite Teil ist eine Übersetzung von L. Venturas "De lapide philsophorum". - Leicht berieben u. bestossen; Vorsatz mit Besitzervermerk; Titel mit kl. Riss am Bund; gebräunt u. braunfleckig; wenige Blätter mit Feuchtigkeitsrand; einigen Anstreichungen u. kl. Kürzel von alter Hand, sonst ein gutes Expl.

 

10.   Fulcanelli: Wohnstätten der Adepten. (Les Demeures Philosophales). Die hermetische Symbolik in der konkreten Wirklichkeit der Heiligen Kunst des Grossen Werks. Vollständige deutsche Erstausgabe nach der dritten, erweiterten französischen Ausgabe (Paris 1964 / 1979), mit den drei Vorworten von Eugéne Canselliert, F.C.H. Ins Deutsche gebracht und herausgegeben durch Martin P. Steiner. Mit Zeichnungen von Julien Champagne, späteren Photos sowie mit vier zusätzlichen ganzseitigen Tafeln, zwei davon in Frabe. Zwei Bände in einem Band. Dtsch. Erstausg. Basel, Edition Oriflamme, 2008. 623 S., mit  2 Frontispiz u.  XLV Abbildungen auf Taf., 8°, Illus. O-Karton

Die einbändige franz. EA war 1930 erschienen, ab 1960 erschien dieses zweite Buch Fulcanellis in 2 Bänden. "Es behandelt in nie gesehener Offenheit fast alle Schritte im Zweiten Werk der Alchemie und zur kanonischen Bereitung des Vitriols. Darum nimmt die Symbolik des Salamanders in Wort und Bild in diesem Buch den größten Raum ein. Am Ende stehen einige Kapitel aus Fulcanelli’s nie erschienenem drittem Werk, Finis Gloriae Mundi, zur chiliastischen Überlieferung vom ‘Weltenbrand’, die auch in der Alchemie eine wichtige Rolle spielt." (Klappentext) - Julien Champagne alias Jean Julien Fulcanelli (1877-1932), berühmter franz. Alchemist u. esoterischer Schriftsleller (Miers). - Ein sehr gutes Expl.

 

11.   Geheime Figuren der Rosenkreuzer, aus dem 16ten und 17ten Jahrhundert. Aus einem alten Mscpt. zum erstenmal ans Licht gestellt. Erstes u. zweites Heft. (Altona, J.D.A. Eckhardt 1785-1788). Nachdr. 1. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf, 1919. 57 S., mit zahlreichen Abb., 2° Groß-Folio (465x297mm), Schlichtes priv. Halbleder

Wolfstieg IV, 10750; Ackermann V/108; Zur Orig.-Ausg. vgl. Kloss 2661 u. Wolfstieg 42429. - [1. Heft:] "Geheime Figuren der Rosenkreuzer, aus dem 16.ten und 17.ten Jahrhundert, Aus einem alten Manuskript zum erstenmal ans Licht gestellt oder Einfältig ABC Büchlein für junge Schüler so sich täglich fleissig üben in der Schule des Heiligen Geistes [...] von einem Bruder der Fraternitaet, Christi des Rosenkreuzes, zum erstenmal öffentlich bekannt gemacht, mit einigen Figuren von gleichem Inhalt vermehrt durch P.S". (S.1-36). - 2. Heft: "Ein güldener Tractat vom Philosophischen Steine. (S.37-57). Altona, gedruckt und verlegt bei J. D. A. Eckardt, 1785-88". - Originalgetreuer photolitographischer Nachdruck mit 102 handkolorierten Figuren auf 36 großen Tafeln u. 4 Farbabb. im Text. Die Originalvorlage des Buchs stammte aus dem Besitz von Heinrich Tränker ("Br. Recnartus" 1880-1956), der bekannt ist für seine "Pansophie". Neben den hier veröffentlichten Teilen gab es weitere, die aber nur als Handschriften kursierten. Tränker plante mit O.W. Barth, diese auch zu veröffentlichen, was aber an finanziellen Belangen scheiterte (Lechler S.193f). - Seltenes, für Schüler konzipiertes Werk über das Wesen des Geheimordens der Rosenkreuzer, mit Abbildung u. Erläuterung der Geheimsymbole. Die beiden nur durch ihre Initialen genannten Autoren waren möglicherweise Angehörige des Rosenkreuzer-Ordens in der für ihre liberale Pressezensur bekannten Stadt Altona. Lt. Frick "eine der wichtigsten Veröffentlichungen der G.[old] u. R.[osen] C.[reuzer] [...] ganz im Stil der alchemistischen Literatur geschrieben [...] Für Nachfolgegesellschaften der Gold- und Rosenkreuzer in England und den USA wurden die ‘Geheimen Figuren’ zu einem wichtigen Standardwerk der modernen Rosenkreuzer." (Die Erleuchteten, S.361ff.). Laut Tränker wurden die Tafeln allerdings von den Gold- u. Rosenkreuzern absichtlich in falscher Reihenfolge veröffentlicht, um das Wissen nur den wahren Eingeweihten zugänglich zu machen. Tränker behauptete, die wahre Reihenfolge zu kennen (vgl. Lechler). - Etwas bestossen u. berieben, sonst ein gutes Expl.

 

12.   Gessmann, G[ustav] W[ilhelm]: Die Geheimsymbole der Alchymie, Arzneikunde und Astrologie des Mittelalters. Eine Zusammenstellung der von den Mystikern und Alchymisten gebrauchten geheimen Zeichenschrift, nebst einem kurzgefassten geheimwissenschaftlichen Lexikon. Mit 122 lithographierten Tafeln. 2. durchges. u. erg. Aufl. Berlin, Verlag von Karl Siegismund, 1922. 68 S., 2 Bll., CXX [120] Taf., 32 S. (Register), 2 Bll., 8°, Illus. O-Karton

Ackermann V/807. - Enthält u.a. auf S. 9-28 eine kleine Geschichte der Alchemie. U.a. über: Verzeichnis der alten u. der neuen Schreibweise der in den Tafeln vorkommenden Ausdrücke; Geheimwissenschaftlich-alchymistisches Lexikon; Über den Ursprung der chemischen u. medicinischen Geheimsymbole; Orientierende Zusammenstellung der in den Tafeln enthaltenen Geheimsymbole nach Formähnlichkeiten; Alphabetäre Ähnlichkeiten; Ähnlichkeiten mit den Grundsymbolen; Die Planetenzeichen, die Zodiacalzeichen, die Symbole der Elemente u. deren Modificationen; Allg. Fig. u. deren Combinationen. - Mit Registern, einem Index zum geheimwissenschaftlich-alchymistischen Lexikon sowie einem Verzeichnis einschlägiger Quellenwerke. - G. W. Geßmann (Pseud. G. Manetho, 1860-1924), veröffentlichte ab 1886 Artikel in der theosophischen Zeitschrift "Sphinx", dann  folgten Werke zu allen okkulten Wissensgebieten, u.a. in "G. Manetho’s Occultistischer Bilderbogen". Als Graphologe war er beeidigter Sachverständiger des Oberlandesgerichts Graz. - Einband etwas fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

13.   [Grasshoff, Johann]: Philosophia Salomonis Oder: Geheimes Cabinet der Natur und Kunst des Weisen Königes Salomon eröffnet durch den sogenannten Grossen und Kleinen Bauer Wahren Besitzern des königlichen Steins. Augsburg, bey Johann Jacob Lotters sel. Erben, 1753. 8 Bll., 207 S., mit 6 kl. Textabb. u. einem blattgroßen Holzschnitt ("Figvra Cabalistica", S.101), Titel in Rot u. Schwarz, Kl.-8°, Neueres Leder mit goldgepr. Rückentext u. vier Bünden

Ferguson I, 340; Bernus, Stöckinger/Telle: Die Alchemiebibliothek 196; Kopp II,231; Neu 1742; Brüning 4700: "Nachdruck der ersten Ausgabe von 1687 (...) unter dem Titel ‘Apera Arca Arcani [Artificiosissimi]’ (...) Die insgesamt dreizehnte Ausgabe des sogenannten ‘Kleinen Bauers’. Enthält: 1) Eröffneter Kasten der allergrösten Geheimnuß der Natur. Erstlich der grosse Bauer (S. 1-58), 2) Lilivm Inter Spinas, der Kleine Bauer (S. 59-101), 3) Physica Naturalis Rotunda Visionis Chymicae Cabalisticae (S. 102-176), 4) Warnung, Instruction und Beweiß, gegen alle die, so das Aurum potabile ausserhalb des Proceß, und Praeparation Tinctur des Universals-Lapidis Philosophici, in wenig Zeit per se zu verfertigen, und zu bereiten sich selbsten und andere fälschlich & sinistre persuadiren und fürnehmen. Durch einen Sophiae Laboris Studiosum, den wahren Filiis Doctrinae zu gutem, breviter describirt und an Tag geben (S. 177-199), 5) Folgen 2. Respons von den F.R.C. zu etlichen ihren Clienten abgegeben (S. 200-207)." - Grasshoff (auch Grasseus, Grasse, Chortolassaeus oder Condesyanus, ca.1560-1623) war Syndikus in Stralsund u. später medizinischer Berater bei Ernst von Bayern (1554-1612), dem Erzbischof von Köln. "Er gehörte zu den gelesensten Schriftstellern dieser Zeit [...] am meisten gefiel sein deutsch geschriebener ‘Kleiner Baur’ welcher zuerst in Strasburg, 1618 gedruckt ward [...] Der Hauptinhalt ist eine Fabel, welche das Geheimniß vom Stein der Weisen allegorisch andeuten soll." (Schmieder S.351) - Leicht berieben u. mit leichten Kratzspuren; alter Vorsatz u. zweites Blatt gestempelt; wenige Blatt mit kl. Fleckspuren, sonst schönes Expl.

 

14.   Hermetische Hieroglyphen. Heft Nr. 1 und Heft Nr. 2 [= alles erschienene]. Schriftreihe der hermetischen Arbeitsgemeinschaft. Nr. 1: Alfred Müller-Edler: Der Schlüssel zum Garten der Hesperiden. - Nr. 2: Hans Carl: Hermetische Heilkunde. Paracelsus und die Alchemie. 1. Aufl. Sersheim (Württ.), Osirisverlag, 1956, 1957. 37 S., 3 Bll., mit Textfig. u. 1 Taf. / 48 S., 2 Bll., mit Textfig. u. 2 Taf., 8°, O-Karton (2 Hefte)

Nr. 1 u.a. über: Die Vorgeschichte der Porta Mangica; Die Porta Magica in Rom; Jenseits der Pforte; Von der wahren Materie des Steins; Die Ode des Frederico Gualdo; Erich Sopp: Der Garten der Hesperiden in der griechischen Sage u. in der hermetischen Interpretation; Erklärungen zur Bildtafel. - Nr. 2 u.a. über: Die Grundlagen der Philosophia adepta des Paracelsus; Paracelsus, ein Iatrosoph; Von der Bereitung des Steines der Weisen u. von der Heilung des Steins u. Podagras; Von der Ausziehung der quinta essentia aus den Gemmis; Erklärung der 5 Siegel. - Ein Innendeckel mit kl. Besitzervermerk; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

15.   Hermetisches A.B.C. derer ächten Weisen alter und neuer Zeiten vom Stein der Weisen. Erster bis vierter Band [kmpl.]. Ausgegeben von einem wahren Gott- und Menschenfreunde. 2. Aufl. (Nachdr. der Ausg. Berlin, Christian Ulrich Ringmacher 1778-79). Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1921. 318 S. / 348 S. / 299 S. / 325 S., 8°, (O-)Leinen mit Rückenschildern (2 Bde.) 

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie, Kabbala, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A.v.d. Linden. Fünfter, sechster und siebter Band). - Ackermann IV/88: "Dieses im Original fast unauffindbar gewordene Werk enthält auszugsweise resp. den Kern von 73 d. seltensten alten alchemistisch-theosphischen-rosenkreuzerischen Hauptschriften zur Herstellung d. Steins der Weisen." - Neben dem "Compaß der  Weisen" gehört das Werk zu den wichtigsten Schriften der Gold- und  Rosenkreuzer. Nach Frick ("Die Erleuchteten") könnte es sich bei dem anonymen Verfasser um den preußischen Staatsminister Wöllner handeln, der mit Bischoffswerder zu den führenden Köpfen des Berliner Rosenkreuzertums gehörte. - Einbände stammen vom Amonesta-Verlag, der die Restauflage von Barsdorf gekauft hatte, diese tlw. berieben u. leicht fleckig; einige Seiten leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

16.   Keil, Christoph Heinrich: Compendiöses doch vollkommenes philosophisches Hand-Büchlein, das ist: Philosophische Grund-Sätze zur Universal-Tinctur auf Menschen und Metallen, womit alle wahren Philosophi so von der Welt bis hierher gewesen sind, übereinstimmen. Als welches der wahre Grund alle Philosophische Bücher gründlich zu verstehen, und die höchste Medicin zu machen / Mit grossen Fleiß zusammen getragen, von Christoph Heinrich Keil, Phil. & Med. Doct. wie auch Phys. Ordinario der Stadt und sechs Aemter Wunsiedel. Erstausg. Leipzig u. Hof, Verlegts Johann Gottlieb Vierling, 1736. 176 S., mit gest. Frontispiz, Kl.-8°, Pappband d. Zt.

Ferguson I, 452; Ferchl 268; Duveen 319; Neu 2117; Caillet 5724; Brüning 4255: "Keil war Stadtarzt in Wunsiedel/Oberpfalz. In diesem Werk stellt er 348 Philosophische Axiome der Alchemie auf (S.9-64), darunter eine Auslegung der ‘Tabula Smaragdina’ mit anschließenden Auszügen, Kommentaren und Erklärungen verschiedener anderer alchemistischer Schriften, die zum Teil in Versen abgefaßt sind und erklärt alte alchemistische Symbole und Begriffe. Enthält außerdem: ‘Sphära sapientiae in ostio aperto: Die Sphär oder Circkel der Weisheit in einer offenen Thür’." - Einband ist beschabt u. dadurch am Rücken mit kl. Bezugsfehlstellen; Frontispiz u. Titel seitlich eingefaltet u. mit kl. Randläsuren; Buchblock tlw. leicht fleckig u. gebräunt; gelegentliche Anstreichungen u. kl. Marginalien, sonst gut. Vorgebunden 3 Blatt: "G. W. Medel: Einleitung zur Alchemie. Berlin, Nicolai 1724, Gest. Frontispiz, Titel u. S. 98-100" in schlechtem Zustand u. der Buchblock dort aufgebrochen.

 

17.   Ketmia Vere, [d.i. Bernhard Joseph Schleiss von Löwenfeld]: Der Compaß der Weisen. Mit Kupfern. Originalgetr. Faksimile der Ausg. von 1779 bei Christian Ulrich Ringmacher. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1920. 386 S., mit einigen Abb. u. einer doppelblattgr. Taf., 8°, Illus. blaues O-Halbleinen

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Astrologie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Einundzwanzigster [XXI] Band). - Der vollst. Originaltitel lautet: Der Compaß der Weisen, von einen Mitverwandten der inneren Verfassung der ächten und rechten Freymäurerey beschrieben; herausgegeben mit Anmerkungen, einer Zueignungschrift und Vorrede, in welcher die Geschichte dieses erlauchten Ordens, vom Anfang seiner Stiftung an deutlich und treulich vorgetragen, und die Irrtümer einiger ausgearteter französischer Freymäurer-Logen entdeckt werden. - Das Werk ist hauptsächlich alchemistischen Inhalts, enthält aber auch die (fiktive) Ordensgeschichte der Gold- und Rosenkreuzer. Nach Lennhoff/Posner: "Eines der wichtigsten Bücher für die Kenntnis der Rosenkreuzer im 18. Jahrh., galt nach Abafi lange als die ‘Bibel des Ordens’". Ackermann V/274: "Die Frage nach dem wahren Verfasser ist wohl nun soweit geklärt, daß Schleiss von Löwenfeld, der auch den Ordensnamen Ketmia Vere trug, als Autor der Schrift gelten kann". Zur Frage des Verfasser siehe ausführlich: Wolfstieg IV,10758 u. Frick, Die Erleuchteten S.337 u. 419ff. Der vorliegenden Text wurde von Adam Michael Birkholz (1746-1818) in einer von ihm überarbeiteten Fassung 1782 erneut hrsg. - Die Deckel der O-Broschur (wie immer) mit eingebunden; Einband etwas geblichen u. leicht berieben; Klammerung gering angerostet; papierbedingt gebräunt; gutes Expl.

 

18.   Kirchweger, Anton Joseph: Annulus Platonis (Aurea Catena Homeri) oder physikalisch-chymische Erklärung der Natur nach ihrer Entstehung, Erhaltung und Zerstörung. Von einer Gesellschaft ächter Naturforscher aufs neue verbessert und mit vielen wichtigen Anmerkungen herausgegeben. Wort- und originalgetreu nach der seltenen Rosenkreuzer-Ausgabe von 1781. Mit Abbildungen. 2. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1921. 4 Bll., XXXII, 551 S., mit Textfig. u. Taf., 8°, Blaues illus. O-Halbleinen

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Fünfundzwanzigster [XXV.] Band). - Mit vorliegendem Buch, dessen Verfasser bzw. Hrsg. Antonius Johannes Kirchweger (gest. 1746) war, befasste sich sogar Goethe in der Zeit seines alchemistischen Laborierens. Die EA des Buches erschien anonym 1723, die hier nachgedruckte Auflage von 1781 erschien durch die Gold- und Rosenkreuzer Johann Gottfried Jugel (1707-86) u. Johann Christoph v. Woellner (1732-1800), welche zahlreiche Fussnoten einfügten (Frick). - Einband leicht fleckig, berieben u. bestossen; Vorsatz mit kl. Signatur; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

19.   Latz, Dr. Gottlieb: Die Alchemie, das ist die Lehre von den grossen Geheim-Mitteln der Alchemisten und den Speculationen, welche man an sie knüpfte. Ein Buch, welches zunächst für Aerzte geschrieben ist, zugleich aber auch jedem gebildeten Denker geboten wird. Erstausg. Bonn, Selbstverlag, 1869. V S., 570 Spalten, mit einigen Fig., 4°, Gemusterter Pappband mit Rückenschild

Ackermann IV/112; Slg. du Prel 128; Rosenthal 509. - Umfassendes Werk zur "Spekulativen Alchemie" (im Gegensatz zur "Schwindel-Goldmacherkunst") von dem Arzt Gottlieb Latz (1818-1893). Besonders ausführlich über die Tabula smaragdina. H.P. Blavatsky hat "Die Alchemie" ausgiebig als Quelle genutzt (Lexikon der Esoterik). - U.a. über: Die Arcana u. ihre Darstellung; Zahlenphilosophie; Alchemie bei den Juden; Pythagoras; Das dreiteilige Wasserverandlungs-Experiment; Neue Interpretation der bibl. Schöpfungsgeschichte; Aegyptisch-kosmol. Interpret. d. 1. Red. d. Tab. smar.; Magische Interpretation; Die Tabula Democritia; Die Arcana als Edelsteine; Die Edelsteinmacherkunst; Das Buch Jezirah; Die Pflanzen-Interpretation der Tab. smar.; Die Bilder- Alchemie; Ueber den Alcahest usw. - "Du wirst Dinge in [vorliegendem Buch] finden, von denen Du von vorn herein nicht ahntest, dass sie mit der Alchemie in Zusammenhange stehen, durch die Alchemie ihre Aufklärung bekommen." (S.V) - Leicht lichtrandig; Rückenschild mit Abrieb; Seiten leicht gebräunt u. z.T. etwas braunfleckig, sonst ein schönes Expl. mit ExLibris-Stempel von des Wiener Psychoanalytikers Herbert Silberer (1882-1922), der für seine Arbeiten über (alchemistische) Symbolik bekannt ist.

 

20.   [Montfaucon de Villars, Nicolas Pierre Henri de]: Der Graf von Gabalis oder Gespräche über die verborgenen Wissenschaften. Aus dem Französischen. Dtsch. Erstausg. Berlin, bey Friedrich Maurer, 1782. 124 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt.

Wolfstieg 42465 (nennt zum Titel auch eine Rezension in: Archiv f. Frmr u. Rosenkreuzer 1, 1783, S. 447-448); Caillet 7706; Ackermann V/224f. (zu anderen Ausg.). Vgl. Gardner 682: "which treats of the Rosicrucian ideas of elemental spirits, ‘Gnomes’, ‘Undines’ etc. The chief figure in it, who is the imaginary Count of Gabalis; although written in a satirical vein yet it contains profound truths". - Es wird behauptet, dass der franz. Schriftsteller Nicolas Pierre Henri de Montfaucon, Abbe de Villars (1635-1673), wegen dieser Schrift (EA 1670) ermordet wurde. Der Grund dazu soll in den scherzhaft enthüllten Geheimnissen der Kabbala u. der Gesellschaft der Rosenkreuzer gelegen haben. - Berieben u. bestossen; Kapitale mit kl. Fehlstellen; Titel mit Namenszug; tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

 

21.   Neander, [Theophilus]: Chymia Universa in Nuce. Das ist: Kurzgefaßter Gründlicher Unterricht von der Hermetischen Wissenschaft, und Bereitung des Lapidis Philosophorum, entdecket von Neander. (Nachdr. der Ausg. Leipzig 1731) 2. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1920. 6 Bll., 304 S., 7 Bll. (Register), 8°, Blaues illus. O-Halbleinen

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei. Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Zweiundzwanzigster [22.] Band). - "Indessen findet der hochgeneigte Leser in gegenwärtigen Tractätgen qvah in Nuce Nachricht so wohl von der Materia zur metallischen Tinctur, als dem Haupt-Punct der Solution, nebst der Composition und Nach-Arbeit." (Vorrede) - Einband etwas fleckig u. leicht berieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

22.   Penot, Bernard Georges: Theophrastisch VADE MECUM Das ist: Etliche sehr nütz-liche Tractat / von der war-hafftigen bereitung und rechten ge-brauch der Chymischen Medica-menten. Durch den Achtbarn und Hoch-gelarten Herrn / Bernhardum G.Penotum à portu S.Mariae, Aquitanum, beider Artz-ney D. zu Franckenthal / erstlich in Latein heraus geben. Itzo aber allen Kunstliebenden Teutschen zu sonderbarem nutz in unsere vernemliche Mut-tersprache transferiret / Durch Iohannem Hippodamum, Cheruscum [i.e. Johann Lange ...] mit einem ordentlichen Register zu Ende gesetzt. [2. Ausg.]. Eißleben, Bartholomaeus Hörnigk [letztes Bl. mit dem Druckervermerk], 1597. 17 Bll. (Vorrede und Inhaltsverzeichnis), 372 S., mit einer wiederholten Fig. (S.182, 242 u. 319), 18 Bll. (Register), 1 Bl. (Impressum), Kl.-8°, Blindgepr. Leder d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

VD16 ZV 29049; Brüning 0700. - Sehr seltener Nachdruck der ersten deutschen Ausgabe von 1596 (Magdeburgk, Johan Francken. Vgl. Ferguson II,179), im gleichen Jahr erschien noch eine dritte Aufl. Hinter dem Übersetzer Johannes Hippodamus verbirgt sich laut Schmieder (S.150) Johannes Lang. - Bernard Gilles Penot (1519-1617) französischer Arzt u. Alchimist aus Port-Sainte-Marie in Guienne (Aquitanien). Schüler des Paracelsus u. ein Freund von Nicolas Barnaud (1538-1604). Er reiste viel, besaß Kontakte in England, Böhmen u. der Schweiz, darunter auch zu Jacob Zwinger (1569-1610) u. Andreas Libavius (1555-1616). Auf der Suche nachdem Stein der Weisen opferte er sein gesamtes Vermögen u. starb verarmt im Spital von Yverdon-les-Bains (Ifferten). Auf dem Totenbett soll er den abschließenden Rat gegeben haben: wenn man einen Todfeind nicht handgreiflich selber zugrunde richten wolle, so möge man ihn dazu überreden, Alchemie zu betreiben. Auf der medizinischen Seite scheint sein laborieren aber erfolgreich gewesen zu sein, denn er wurde im 16. Jhrt. unter widrigen Umständen über 95 Jahre alt (hierbei wurde berücksichtigt das die Geburtsangaben um drei Jahre schwanken). - Einband an Ecken u. Kanten beschädigt; Rücken von mit Gewebe verstärkt; Innendeckel mit etwas Wurmfraß u. dem alten Wappenexlibris von "Carolus Radlmayr Austr.-Viennensis"; Titel mit kl. Randläsuren u. handschrftl. Anmerkung von 1600; wenige Anstreichungen u. Marginalien von alter Hand; Papier durchgängig (tls. stark) gebräunt u. tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

23.   Regnault-Warin, [Jean-Joseph] und Friedrich von Oertel (Bearb.): Spinalba oder Offenbarungen aus dem Rosenkreuzerorden. Erster und Zweiter Theil [kmpl.]. Aus dem Französischen des Regnault-Warin bearbeitet und abgekürzt von Friedrich von Oertel. Dtsch. Erstausg. Leipzig, bei Johann Gottlob Beygang, 1804. 294 S. / 342 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenfileten u. zwei Rückenschildern (beide zus. in einem Bd.)

Wolfstieg 41623; Kloss 3983. - Erste deutsche Ausgabe des mystischen Romans um die Geheimgesellschaft der Rosenkreuzer, der zuerst 1803 auf französisch erschien. Der franz. Schriftsteller Jean-Joseph Regnault-Warin (1773-1844) veröffentlichte auch über die Carbonari u. feierte seinen grössten Erfolg mit dem Roman "Cimetière de la Madeleine" ("Der Magdalenen-Kirchhof"), in dem er die These aufstellt, der Dauphin habe heimlich die Wirren der Franz. Revolution überlebt. - Einband leicht fleckig, bestossen u. tlw. beschabt; Vorsatz mit altem Logenvermerk; beide Titel mit Stempel der Freimaurerloge "Apollo zu Leipzig"; wenige Seiten leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

24.   [Reibehand, Christoph]: Filum Ariadnes. Das ist: Neuer Chymischer Discurs Von den grausamen verführerischen Irrwegen der Alchymisten, dardurch sie selbst und viel Leute neben ihnen verleitet werden, Und dann, was doch endlich der rechte uhralte einige Weg zu dem allerhöchsten Secreto sey [...] an Tag gegeben Durch Heinr. von Batsdorff [Christoph Reibehand] / Hermundurum. Denen sind noch beygefüget LXXIX. grosse und sonderbahre Wunder /  [...]. [4. Aufl.]. Gotha, Verlegts Jacob Mevius, 1718. 8 Bll., 136 S., Kl.-8°, Neues Pergament mit Rückentext 

Brüning 3696; Ferguson II, 588 (Anmerk.); Neu 3461; Schmieder 377; Kopp II, 369; Ferchl S.26 u. 436; Rosenthal 711-715 (mit anderen Ausg.). - Die vierte u. letzte Ausgabe der erstmals 1636 erschienen, dreiteiligen Erörterung. Ab 1690 tls. mit der Beigabe "LXXIX. grosse und sonderbahre Wunder". Diese wurde aber häufig (vgl. Kistemann, Katalog 6, Nr.7) trotz ihrer Erwähnung nicht beigebunden u. erschien auch separat (siehe Folgenr.). Der Autor Christoph Reibehand (auch Reibhandt oder Reibhand) war Apotheker in Gera, sein vorliegendes Werk ist ein Pamphlet gegen alte Transmutations-Prozeduren u. gleichzeitig ein Plädoyer für die eigene Umwandlungs-Methode. - Titel am Rand hinterlegt; Vorrede im Bund verstärkt; durchgängig gebräunt u. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

25.   [Reibehand, Christoph]: Neun und Siebentzig grosse und sonderbahre Wunder, So in einem Special-angegebenen Subjecto theils von der Natur, theils aber in der geführten Arbeit sich befunden haben; Also / daß ein jeder So in Laboribus Chymicis erfahren / und In Libris Philosophicis belesen / zu Sententioniren solte gezwungen werden / und sagen: Aut Hic Aut Nusquam. Auf Begehren eines guten Freundes publicirt. [2. Aufl.] Gotha, Verlegts Jacob Mevius, 1717. 71 S., Kl.-8°, Pergament d. Zt. 

Brüning 3658; Ferguson II,138 anonym u. 249 unter Reibehand. - Die erste Ausgabe erschien 1690, eine dritte 1725. - Christoph Reibehand wird als Verfasser angenommen, da das Werk in der EA nahezu ausschließlich zusammen mit seinem "Filum Ariadnes Das ist: Neuer Chymischer Discurs..." (siehe Nr. 24) veröffentlicht wurde. - Einband fleckig, etwas bestossen u. verzogen; Deckel mit kl. Verletzung des Pergaments; Innendeckel u. Titel mit kl. handschrftl. Nr.; durchgängig etwas braunfleckig u. mit Feuchtigkeitsrändern, sonst ein gutes Expl.

 

26.   Ripley, George: Georgii Riplaei, Canonici in England zu Bridlington, Chymische Schrifften / Darinnen von dem gebenedeyten Stein der Weisen und desselben kunstreichen Praeparation gründliche gehandelt wird. Nach der Lateinisch- und Englischen Edition Herrn William Salmon, ins Teutsche übersetzt durch Benjamin Roth-Scholtzen / Phil. & Med. Doct. [wohl 2. dtsch. Ausg.]. Nürnberg, bey Johann Daniel Taubers seel. Erben, 1717. 231 S., 8 Bll. (VlgsVerzeichnis), mit gest. Frontispiz u. 1 Holzschnittvignette, der Titel u. 2 Zwischentitel in rot/schwarz, Kl.-8°, Leder d. Zt.

Vgl. Ferguson II,276, Duveen 511 u. Neu 3521-22 (Ausg. 1624 u. 1756); Ferchl 446; Schmieder 244; Brüning 3659: "Die Deutsche Übersetzung von ‘The Compound of Alchemy’, hier erstmals mit den beiden Anhängen, jeweils mit separatem Titel: 1) ‘Artephii geheimer Haupt-Schlüssel zu dem verborgenen Stein der Weisen’ (S.105-152), (siehe Brüning 3629), 2) ‘Das eröffnete Vatter-Hertz an seinen Sohn [...] was zu der völligen Composition und Bereitung des Steins vonnöthen war’ (S.153-231), (siehe Brüning 3634), beide von Roth-Scholtz übersetzt. Ohne die Anhänge zuerst 1624, (siehe Brüning 1412)." - George Ripley (um 1415-1490) war einer der bedeutendsten englischen Alchemisten. Vermutlich lebte er in der zweiten Hälfte des 15. Jh. als Chorherr im Augustiner-Orden in Bridlington in Yorkshire. Um seine Kenntnisse zu erweitern, unternahm er Reisen nach Frankreich, Deutschland u. Italien. Nach seiner Rückkehr behauptete er im Besitz der Rezeptur zur Herstellung des Steins der Weisen zu sein. Zweihundert Jahre später erinnerte Elias Ashmole an die alten Überlieferungen, wonach Ripley angeblich den Johanniterrittern für ihren Kampf zur Verteidigung ihres Ordenssitzes auf Rhodos gegen die belagernden Osmanen jährlich 100.000 Pfund Sterling zugewendet hat, was für Ashmole der klare Beweis für die Kunst des Goldmachens war. In seinem vorl. Werk "The Compound of Alchemy" (1471) beschreibt Ripley in bilderreichen u. unverständlichen Versen die 12 Stufen (The Twelve Gates) des alchemistischen Weges zur Bereitung des Steins der Weisen. - Einband begriffen u. berieben; Rückendeckel mit Spuren von Wurmfraß; Buchblock wurde mit neuen Vorsätzen nachgebunden; tlw. gebräunt u. leicht fleckig; die letzten drei Blatt mit geringfügiger Randläsur, sonst ein gutes Expl.

 

27.   Schaefer, Dr. Th.: Über die Bedeutung der Alchemie. Wissenschaftliche Abhandlung zu dem Programm der Hauptschule zu Bremen, Abteilung Handelsschule (Realgymnasium). Bremen, A. Guthe Buchdruckerei, 1885. 32 S., 4°, Heftstreifen

"Es soll der Versuch gemacht werden, die Lehren der philosophischen Alchemiker des XVI. Jahrhunderts in kurzen Zügen zu skizzieren, um dadurch aufmerksam zu machen auf die Bedeutung, welche die Alchemie für die damalige gebildete Welt besass; als äusserste Grenze soll dabei das Jahr 1614 gelten, weil da eine neue Sekte der alten (echten) Rosenkreuzer auftrat, welche sich auch der Alchemie bedienten." (S.6) - Äusserlich mit min. Gebrauchsspuren; 2 Blatt lose; etwas gebräunt; ein gutes Expl.

 

28.   Schmieder, Karl Christoph: Geschichte der Alchemie. Herausgegeben und eingeleitet von Franz Strunz. Nachdr. der Ausg. Halle 1832. München-Planegg, Otto Wilhelm Barth Verlag, [1927]. 28 S. [Einleitung], X, 613 S., 8°, Marmorierter O-Pappband mit Rückenschild

Ackermann V/1373. - K. Ch. Schmieder (1778-1850) "stellt die Alchemie in die Entwicklung des inneren Menschen und, sie als geistige Welt phantasievoll und gemüthaft nacherlebend, versucht er es, die ersten ideengeschichtlichen Zusammenhänge zu ertasten, wie sie sich vor allem auch in der mythischen Phantasie und in metaphysischen Spekulationen verbergen. Schmieder glaubte an die Transelementation oder Transmutation." (S. 8 d. Einltg.). - U.a. über Hermes Trismegistos; Goldbau der Aegypter; Pseudo-Demokritios; Geber; Seldeki; Zadith; Ambrosius Merlinus; Albertus Magnus; Roger Bako; Raimundus Lullus; Nikolas Flamel; Basilius Valentinus; Johann Isaak Hollandus; Nikolaus de Cusa; Johannes Trithemius; Agrippa von Nettesheim; Georg Agricola; Kaiser Rudolph II.; Edward Kelley; John Dee; Alexander Setonius; Michael Mayer; Fludd; Glauber; Joh. Kunkel von Löwenstern; Philander; James Price; Johann Christian Wiegleb; Die hermetische Gesellschaft usw. - Ein viel zitiertes, unverzichtbares Nachschlagewerk. - Etwas bestossen; Kanten u. Aussengelenke stärker berieben; wenige Stockflecken, sonst gutes Expl. mit ExLibris des Astrologen Fritz Werle (u.a. Autor von "Künstlerhoroskope").

 

29.   Sendivogius, Michael [d.i. Michal Sedziwoj]: Chymische Schrifften, darinnen gar deutlich von dem Ursprung, Bereitung und Vollendung des gebenedeyten Steins der Weisen gehandelt wird. Nebst einem kurzen Vorbericht ans Liecht gestellet durch Friedrich Roth-Scholtz. Titelauflage der 2. Ausg. von 1749. Wien, Verlegts Joh. Paul Krauß, Kayser und Königl. Privilegierter Niederlags-Verwandter, Buchhändler in Wienn, 1750. 2 Bll., 404 S. (Titel in rot/schwarz), mit gest. Frontispiz u. einer mitpaginierten Falttaf. (Speculum Philosophicum), Kl.-8°, Halbpergament mit handschrftl. Rückenauszeichnung

Brüning 4622; Ferguson II,364; Caillet 10137; Ferchl, 498 (Anmerkungen). - Enthält nach dem "Vorbericht" mit biblio-graphischen Anmerkungen von Roth-Scholtz (S.1-17) u. der "Vorrede" (S.18-24). - (1) "Michaelis Sendivogii processus super centrum universi feu sal centrale. Wie solcher in Hrn. Joh. Joachim Bechers [...] Chymischen Glücks-Hafen zu finden" (S.25-44). - (2) "Zwölff Tractätlein, von dem Stein der Weisen" (S.45-112). - "Philosohisches Gespräch zwischen dem Mercurio, einem Alchemisten und der Natur" (S.113-136). - (3) "Ein Philosohischer Tractat, von dem andern Anfang der natürlichen Dinge, dem Schwefel" (S.137-236). - (4) "...Epistolae LV. quae a Johan. Jac. Mangeto in Bibliotheca Curiosa Chymiae amatoribus primo donatoe nunc Sendivogians Operibus annectuntur..." (S.237-348; in latein). - Desweiteren beigefügt mit eigenständigen Titeln: "Des vortrefflichen Abts Synesii aus Griechenland Chymische Schriften" u. "Fr. Basilii Valentini Via veritatis oder der einige Weg zur Wahrheit." - Einband etwas fleckig u. berieben; Vorsätze etwas braunfleckig; Titel mit kl. Monogramm; wenige Blatt mit kl. Flecken; seltene kl. Anstreichungen u. Kürzel, sonst gutes Expl.

 

30.   Tiedemann, Dieterich (Übers.): Hermes Trismegists Poemander oder von der göttlichen Macht und Weisheit aus dem Griechischen übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von Dieterich Tiedemann. Erstausg. dieser Übersetzung. Berlin u. Stettin, bey Friedrich Nicolai, 1781. XXIV, 148 S., 8°, Goldgepr. Halbleder d. Zt.

Poimandres (auch als Poemandres, Poemander oder Pimander), ein Traktat aus der Sammlung "Corpus Hermeticum". Als Verfasser galt schon in der Antike Hermes Trismegistos, dem eine Vielzahl von religiösen, astrologischen u. magischen Schriften zugeschrieben wurden. Das Corpus Hermeticum gilt als wichtigste Quelle der hermetischen Geheimlehren. Direkte Einflüsse auf die christliche Gnosis des 3. u. 4. Jahrhunderts sind nachweisbar. - Die vorliegende Ausgabe ist die zweite deutschsprachige Veröffentlichung des "Hermes Trismegists Poemander oder von der göttlichen Macht und Weisheit". Zuerst wurde der hermetische Traktat 1706 in Hamburg herausgegeben. Dieser frühere Druck basiert allerdings auf einer niederländischen Fassung, die 1643 in Amsterdam erschienen war, während der vorliegende Text eine erste, eigenständige Übersetzung des eklektischen Philosophen Dietrich Tiedemann (1748-1803) ist, nach der bis zum 20. Jahrhundert keine weitere deutsche Übertragung mehr erschien. Es war eine Auftragsarbeit des Verlegers Friedrich Nicolai, der als Freimaurer auch ein persönliches Interesse an dem Text hatte (vgl. H. Lehmann u. A.-C. Trepp: Antike Weisheit und kulturelle Praxis: Hermetismus in der Frühen Neuzeit. Göttingen 2001, S.397ff). - Etwas berieben u. leicht bestossen; Rücken mit kl. Standortmarke; Vorsatz mit Besitzervermerk; leicht gebräunt u. tlw. schwach braunfleckig, sonst ein gutes u. schönes Expl. - Als Originalausg. selten.

 

31.   Waite, Arthur Edward: The Real History of the Rosicrucians. Founded on Their Own Manifestoes, And On Facts and Documents Collected From The Writings of Initiated Brethren. With Illustrations. Republished from the edition London 1887 [vervielfältigtes Typoskript]. Mokelumne Hill, California, Health Research, 1960. 311 p., 4°, Illus. O-Ringbinding

A. E. Waite (1857-1942), American esoteric and freemason, who had an enormous knowledge of the rosicrucians. 1910 he published his Rider-Waite-Tarot. Up to 1914 Waite was a member of the Golden Dawn, where 1898 Crowley was initiated onto his recommendation. - Several pages have loosened out of the simple binding, else quite good.

 

32.   Waite, A[rthur] E[dward]: The Alchemical Writings of Edward Kelly. Translated from the Hamburg Edition of 1676. 2nd Impression, limited to 500 copies. London, Stuart & Watkins, 1970. LXVII, 153 p., with textfigs., 8°, Gilt O-Cloth with Jacket

"Edward Kelly the Englishman’s two excellent Treatises on the Philosopher’s Stone, together with the Theatre of Terrestrial Astronomy. With emblematic Figures." - One endpaper is cut out, else a good copy.

 

33.   Wedel, Georg Wolfgang: Einleitung zur Alchemie. Aus dem Lateinischen ins Teutsche übersetzt. Dtsch. Erstausg. Berlin, Bey Christoph Gottlieb Nicolai, 1724. 6 Bll., 100 S., mit Holzschnittvignetten, Kl.-8°, Interimskarton d. Zt.

Vgl. Ferguson II, 535; Duveen 614 (beide zur lat. EA 1706). - Wedel (1645-1721) war Prof. für Medizin in Jena u. fürstlich sächsischer Leibarzt. "He was a strong supporter of the iatro-chemical principles of De la Boe Sylvius. But he was also a staunch beliver in alchemy." (Ferguson II, 536) - Etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, via KVK/WorldCat kein Expl. nachweisbar. Seit 1998 konnten nur zwei Angebote ermittelt werden (Zisska & Kistner / Antiq. Gruber), darunter ein unvollständiges Expl.

 

34.   Wiegleb, Johann Christian: Historisch-kritische Untersuchung der Alchemie, oder der eingebildeten Goldmacherkunst; von ihrem Ursprunge sowohl als Fortgange, und was nun von ihr zu halten sey. Neue Ausgabe. Weimar, bey Hoffmanns Wittwe und Erben, 1793. 11 Bll., 437 S., 1 Bl., 8°, Halbleder d. Zt. mit Rückentext 

Brüning 5532; Mellon 159; Duveen 620; Caillet 11429; Ferchl 579; Ferguson II,546; Kopp I,234; Schmieder S.592ff. - Die erste Ausgabe erschien 1777. U.a. werden 35 Titel genannt, die zw. 1572 u. 1776 die Möglichkeiten der Goldmacherei ablehnten. Der Text ist durch Register erschlossen. - Johann Christian Wiegleb (1732-1800), Ratsherr, Apotheker u. Chemiker; als ein entschiedener Widersacher von Pseudowissenschaften, stellte er die Alchemie auf eine Stufe mit Hexerei, Teufelsbeschwörungen u. Geisterseherei (S.81). Schmieder, der an die Transmutation glaubte, macht in seiner "Geschichte der Alchemie" einige sehr kritische Anmerkungen zu vorliegendem Werk, das von anderer Seite jedoch viel Lob erhielt (siehe z.B. Caillet). -  Leicht bestossen u. berieben; Vorsätze leicht fleckig; durchgehend leicht gebräunt u. tlw. etwas braunfleckig; wenige Blattecken mit Wurmgängen (keine Textberührung), sonst ein gutes Expl.

 

35.   Zwei Werke aus der Slg. Alexander von Bernus -  (1) Medicinisch- Chymisch- und Alchemistisches Oraculum, darinnen man nicht nur alle Zeichen und Abkürzungen, welche so wohl in den Recepten und Büchern der Aerzte und Apothecker, als auch in den Schriften der Chemisten und Alchemisten vorkommen, findet, sondern dem auch ein sehr rares Chymisches Manuscript eines gewissen Reichs*** beygefüget. Neue Auflage, nebst einem Auszug aus einem Briefe eines großen Alchemisten an einen Unglaubigen. - (2) Sendivogii Magnes & Chalybs Universalis; Das ist: Eine kurtze, aufrichtige und Natur-gemäße, auch darbey sehr wohl gegründete Erläuterung Des [...] Sendivogianischen Universal-Magnetens und seines Chalybs, als dem gantzen Grund der Hermetischen Weißheit; Worinnen dessen Natur und Kunst-gemäße Bereitung, Tugend und Krafft [...] confirmiret und bestättiget wird Durch einen DIsCipuluM Artis fiDelelm Et CordiALem. [4. Aufl.] u. Einzige Ausg. Ulm, Auf Kosten der Stettinischen Handlung / Franckfurth u. Leipzig, Bey Wolfgang Christoph Multzen, 1783, 1744. (1:) 3 Bll., S. 3-74, mit 2 ganzs. Holzschnitten, 6 Holzschnittvignetten u. zahlreichen Holzschnittsymbolen im Text [so kmpl.] / (2:) 37 S.; 8°, Interimskarton mit neuerem Rücken- u. Deckelschild / Kl.-8°, Interimskarton

 

(1) VD18 13128531; Brüning 5320, Ackermann V/1470: "Selten!"; Ferchl 389; Duveen 440; Neu 2734; Vgl. Ferguson II,84 (EA 1755). - Erschien erstmals in Ulm 1755, jedoch ohne den "Auszug aus einem Briefe eines großen Alchemisten...". Enthält: Das "Oraculum" mit einem alphabetischen Verzeichnis der lat. u. dtsch. Begriffe, sowie ihrer alchemistischen Zeichen (S.3-38); "Geheimniß aller Geheimnisse oder clavis sapientiae omnium philosophorum et adeptorum in einem guldenen Kleinod und compenidio veritatis philosophico aus einem uralten Manuscript von Anno 1300 mitgetheilet und ans Licht gestellt 1722" (S.39-71); Auszug aus dem Schreiben eines großen Alchemisten an einen zweifelnden Freund." (S.72-74). --- (2) Nicht bei Ferguson u. Duveen; Brüning 4462: "Der anonyme Verfasser versteckt sich hinter den hervorgebobenen Buchstaben des Annagramms: ‘DCMADECA’ und handelt hier über Sendivogius, [Michal Sedziwój, auch Michael Sendivogius oder Sedzimir, 1566-1636] dessen Geheimnisse er enträtselt haben will." --- Beide aus dem Vorbesitz von Alexander von Bernus (1880-1965), Lyriker, Alchimist, Forscher, Okkultist u. Anthroposoph. (1) Deckel mit kl. Eckabriss; Innendeckel mit handschrftl. Vermerk: "Alexander von Bernus Schloss Donaumünster"; tlw. etwas fleckig; mit seltenen Buntstift-Anstreichungen; ab S.39 mit kl. stärker werdenen Wurmlöchern (ab S.65 mit Verlust von Buchstaben), sonst ein gutes Expl. - (2) Leicht berieben; 5 S. mit Anstreichungen; gutes Expl. Hier beide Innendeckel mit handschriftlichen Anmerkungen: "Vorzügliches Buch. - Sehr gutes Buch mit Anweisung zur Bereitung des oberen [...?] Spiritus O ri. Das untere [...?] O nitri. - Anweisung zum Process beginnt Seite 16". (Handschrift von Alexander von Bernus, wie bei Nr. 1, aber kein Besitzervermerk). Lose beiliegend ein zweiseitiger Zettel von alter Hand: "Gold zu machen".  - Sehr selten.