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Templer und andere Geheimbünde aus unserem 20. Antiquariats-Katalog.
85.
Bruder Seddag [Alessandro Graf von Cagliostro?]: Brüderliche
Vermahnungen an einige Brüder Freymäurer. Erste u. einzige Ausg. Philadelphia [d.i. St. Petersburg, Johann Zacharias Logon], 1781. 108 S., Titel in rot/schwarz u. mit gest. allegorischer Vignette
("Kraft der dreifachen 7" von Johann Friedrich Rosmaesler od. Rossmäßler, 1775-1858), Kl.-8°, Interimskarton
VD18: 11084510; Kloss 2649 (Leipzig bei Böhme); Ockler L 70 (ebenfalls Leipzig, Böhme); Bibl. Dt.
Freimaurer-Mus. Bayreuth 494; Weller Druckorte 117; "Missiv an die Hocherleuchtete Brüderschaft des Ordens des Goldenen und des Rosenkreutzes", Leipzig 1783 (dort im Verzeichnis der 200
Rosenkreuzerschriften zw. 1614 u. 1783: Nr.167); Wolfstieg 42508: "Weist die Brr. Rosenkreuzer an, so viel wie möglich in den Geist der Mrei einzudringen." - Seit 1780 strebten die Rosenkreuzer
verstärkt nach einer führenden Rolle in der Freimaurerei, nachdem sie die anfangs von Friedrich II. unterstützt die Berliner Loge "Zu den Drei Weltkugeln" zu ihrem Hauptsitz gemacht hatten. 1782
forderten sie im Konvent von Wilhelmsbad die versammelten Freimaurer auf, sich den Rosenkreuzern zu unterwerfen. Dieser Versuch schlug aber fehl (Lennhoff, Posner, Binder S.719). - Der
wiederholten Aufforderung des Verfassers folgend, das Gesagte nicht für das Ganze zu halten u. den verborgenen Sinn zu suchen, bot u.a. auch Anlass das Werk Alessandro Graf von Cagliostro
zuzuschreiben, da dieser sich 1779/80 im Verlagsort St. Petersburg aufgehalten hatte. - Titel mit Signaturkürzel u. Stempel; tlw. etwas fleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
86.
Buhle - Nicolai, Friedrich: Einige Bemerkungen über den Ursprung und die Geschichte der Rosenkreuzer und Freymaurer. Veranlaßt durch die sogenannte
historisch-kritische Untersuchung des Herrn Hofraths Buhle über diesen Gegenstand. Erstausg. Berlin u. Stettin, [Nicolai], 1806. 1 Bl., XVI, 180, 68 S. (Anmerkungen), mit einer Kupfertaf. als
Frontispiz, 8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild
Wolfstieg 42187; Kloß 2689; Taute 327: "Nicolai stellt hier über den Ursprung der Frmrei eine unhaltbare
Meinung auf. Handb. d. Frmrei II, S.426" (vgl. Taute 268). - Erwiderung von Friedrich Nicolai auf die Veröffentlichung von Johann Gottlieb Gerhard Buhle (1763-1821): "Ueber den Ursprung und die
vornehmsten Schicksale der Orden der Rosenkreuzer und Freymaurer" (siehe Folgenr.). - Christoph Friedrich Nicolai (auch Nickolai, 1733-1811), Schriftsteller, Verlagsbuchhändler, Historiker u.
Hauptvertreter der Berliner Aufklärung. Er führte einen regen Briefwechsel mit den Größen seiner Epoche. Als Freimaurer Mitglied der Berliner Loge "Zu den drei Weltkugeln", in der
Philosophie Gegner Kants u. Fichtes, in der Literatur schrieb er gegen den "Sturm und Drang" u. die aufkommende Romantik. Da Nicolai seine Kritik in der Regel polemisch abfasste, folgten
heftige Reaktionen der Betroffenen. Bekannt geblieben ist die Auseinandersetzung mit dem jungen Goethe, dessen "Werther" Nicolai unter dem Titel "Freuden des jungen Werthers" 1775 eine Variante
mit "glücklichem Ausgang" gegenüberstellte. Was Goethe veranlasste, ihn in dem bissigen Gedicht "Nicolai auf Werthers Grabe" zu verewigen, später verarbeitet er ihn im "Faust" in der Szene
Walpurgisnacht als "Proktophantasmist" (Steißgeisterseher). Ein weiterer literarischer Streit, u.a. mit Herder u. Johann Georg Hamann, über den "Baphomet" der Tempelherren setzte im Jahr 1782
ein. Ein Jahr später wurde Nicolai Mitglied der Illuminaten (in diesem Zusammenhang wird Nicolai oft fälschlich der Gesellschaftsname "Diocletian" zugeschrieben; richtig ist vielmehr "Lucian"),
wo man ihn Mitte 1785 zum Regenten u. Präfekten von Berlin ernannte. - Einband etwas fleckig, beschabt u. bestossen; Rücken mit Standortmarken; Vorsatz mit Besitzervermerk; Vorsatz, Rückseite vom
Frontispiz u. Titel jew. mit Stempel ("Loge Carl z. aufg. Licht"); Seiten tlw. gebräunt u. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
87.
Buhle, Johann Gottlieb: Ueber den Ursprung und die vornehmsten
Schicksale der Orden der Rosenkreuzer und Freymaurer. Eine historisch-kritische Untersuchung. Erstausg. Göttingen, bey Johann Friedrich Röwer, 1804. XII, 418 S., 1 Bl., 8°, Neuerer Pappband mit
Lederrückenschild
Ackermann V/55; Kloss 2688; Taute 268: "Erschien zuerst 1803 lateinisch und wurde 1824 ins Englische
übersetzt. Geistreiche, aber unhaltbare histor. Combination; seiner Zeit von Bedeutung und noch jetzt anregend und belehrend; widerlegt von Nicolai"; Wolfstieg 42186: "Erweiterung einer 1802 in
Göttingen gehaltenen Vorlesung." - Der Philosoph, Philologe u. Philosophiehistoriker Johann Gottlieb Gerhard Buhle (1763-1821) schreibt im Vorwort: "Von den frühern Schriftstellern über
Rosenkreuzer und Freymaurer verdanke ich keinem mehr, als dem Hrn. Nicolai, obgleich ich alle seine Hypothesen über die Entstehung und den ursprünglichen Charakter dieser Gesellschaften
wiederlegt habe" (S.VII). Friedr. Nicolai sah das ganz anders u. antwortete mit einer eigenen Veröffentlichung (siehe voranstehende Nr.) - Ein gutes Expl., tls. etwas gebräunt u.
unbeschnitten.
88.
Didler, Carl: Freimaurer-Denkschrift. Nr. 2-4 und 6-15 [= 13
von 63 Heften]. Über die politische Wirksamkeit des Freimaurer-Bundes als der unter verschiedenen Namen und Formen unter uns im Finstern schleichenden Propaganda zum Sturz der legitimen Throne
und des positiven Christenthums. Als Manuskript gedruckt. Berlin, Selbstverlag, 1864. jew. 32 u. 2x 48 S., 8°, Interimskarton d. Zt.
Wolfstieg 27486. - Bis 1871 erschienen monatlich insgesamt 63 Hefte, die sich als Brandbriefe direkt an
herrschende Staatsmänner, kirchliche Würdenträger u. gekrönte Häupter wendeten; im vorliegenden Fall an: Königin Augusta von Preußen; König Wilhelm I. von Preußen; Großh. Ludwig von Baden; Fürst
Heinrich von Reuß; Prinz Wilhelm von Baden; Großherzog Karl von Weimar; Großherzog Friedr. von Meckenburg-Strelitz; Großherzog von Hessen-Darmstadt; Herzog von Braunschweig; Herzog Ernst von
Sachsen-Altenburg u. Herzog Bernhard von Sachsen-Meiningen. - Nach Lennhoff, Posner, Binder war der Berliner Autor u. pensionierte Schulvorsteher Karl Didler (ebenso wie Eduard Emil Eckert) davon
überzeugt, dass die deutsche Revolution von 1848 nur ein Teil einer größeren freimaurerischen Weltverschwörung sei (vgl. auch Hoffmann: Die Politik der Geselligkeit, Göttingen 2000, S. 94f). -
Schlichter Kartoneinband tlw. etwas knittrig u. leicht bestossen; mit handschriftl. Nr. auf Deckel; tls. mit kl. Randläsuren u. angeknickten Ecken, sonst gutes Expl. - Selten.
89.
Didler, Carl: Freimaurer-Denkschrift. Nr. 33-41 (einschl. 37b
u. 41 Nachtrag), sowie 43-44 [= 12 von 63 Heften, in einem Band]. Über die politische Wirksamkeit des Freimaurer-Bundes als der unter verschiedenen Namen und Formen unter uns im Finstern
schleichenden Propaganda zum Sturz von Thron und Altar und zur Einführung der Republik. [Bzw., ab Nr. 38]: Freimaurer-Denkschriften. Eine Stimme aus dem Volke. Eine Anklage gegen den
Freimaurer-Bund, daß seine Mitglieder der "rothen Hochgrade" danach trachten, Thron und Altar zu stürzen und Republiken einzuführen. Als Manuskript gedruckt. Berlin, Selbstverlag, 1867. jew. 8
oder 16 S. [gesamt 128 S.], 8°, Interimskarton d. Zt.
Wolfstieg 27486. - Vorliegend u.a. an: Graf von Bismarck; Freiherrn von Beust; Graf von Berg; Alexander
II. von Rußland; Monsignore Antonelli. - Schlichter Kartoneinband etwas knittrig, angestaubt, fleckig u. mit Nr. auf Deckel; Seiten papierbedingt gebräunt, anfangs mit schmalem Wasserrand, tls.
mit Randläsuren oder kl. Eckabrissen; das letzte Blatt angestaubt, sonst gutes Expl. - Selten.
90.
[Didler, Carl]: Zur Aufklärung der großen Freimaurer-Lüge: daß
in den Logen weder Politik noch Religion betrieben werde. I. bis XII. Heft (= Juli 1848 - Juni 1849). Als Manuskript für Brüder gedruckt zum Gratis-Vertheilen auf Kosten "eines Eingeweihten" (=
Erstausg.) [Berlin], [Selbstverlag], 1848-1849. jew. 16 S., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen
Wolfstieg IV, 7990: "Äusserst selten". - Es erschienen nur 29 Ausgaben, die hier vorliegenden ersten zwölf
Nrn. sind noch getrennt paginiert. In diesen Hetzschriften wird erstmals als folgenreiche "Haupttriebkraft" hinter den Freimaurern "die Macht der Juden" genannt (Nr.XI, S.3), der weitere
antisemitische Mitteilungen über "Das Judentum in der Maurerei" (Nr.XII) folgen. - Erstes Titelblatt mit Nr.; Buchblock ist unbeschnitten; die Ecken tlw. angeknickt; durchgehend deutlich
braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.
91.
[Endres, Franz Carl]: Das Geheimnis des Freimaurers. Von einem
Bruder Meister. 2.-5. verm. u. verb. Aufl. (= 4.-7. Tsd.). Stuttgart, Ernst Heinrich Moritz (Inh. Franz Mittelbach), 1929. XII, 239 S., Kl.-8°, O-Leinen
U.a. über: Das grosse Geheimnis (Unzulänglichkeit menschlicher Beobachtung, Idee ist stärker als
Hypothese, Freimaurerei, die Kunst im Unbekannten recht zu leben); Von der Weisheit (Das Wesentliche des Freimaurers ist Gesinnung, Hochgrade sind keine Erkenntnisstufen, Die Unzulänglichkeit des
Wortes, Der schädliche Sadismus des Erkenntnistriebes); Von der Kraft (Die Wanderung des Freimaurers, Wollen heißt tun, Falsches u. echtes Mitleid, Zuerst Innenarbeit); Von der Schönheit (Sklaven
des Zeitgeist, Das Ritual, Die Form u. das Unterbewußtsein, Ist Idealismus falsch? Harmonische Menschen). - Dr. Franz Carl Endres (1878-1954), bekannter freimaurischer Schriftsteller, der in
Frankreich, der Schweiz u. in Österreich Logenmitglied war. Unter dem Pseud. "Von einem Br. Meister" erschienen auch "Die Symbolik des Freimaurers" (siehe Folgenr.). - Rücken ausgeblichen, sonst
ein gutes Expl.
92.
[Endres, Franz Carl]: Die Symbolik des Freimaurers. Von einem
Bruder Meister. Mit 1 Tafel und 15 Abbildungen. 1. Aufl. Stuttgart, Ernst Heinrich Moritz (Inh. Franz Mittelbach), [1930]. XIII, 216 S., 1 Bl., mit Frontispiz u. 15 Textfig., Kl.-8°,
O-Leinen
U.a. über: Atlantische Hieroglyphen; Das Symbol als Brücke zum Irrationalen; Die Allegorie im Gegensatz
zum Symbol; Der Magier u. der Symboliker; Altägyptische Esoterik; Das Licht im Ritual; Zahlensymbolik; Der flammende Stern u. das "G"; Einweihung ist eine Zustandsveränderung der Seele; Die
Freimaurerei u. das Urmysterium. - Einband min. fleckig u. am Rücken leicht geblichen; Schnitt mit Fleck; Titel u. einige nachfolgende Blatt mit geringfügigen Randläsuren; wenige kl.
Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.
93.
[Faber, Johann Heinrich]: Der ächte Illuminat oder die wahren,
unverbesserten Rituale der Illuminaten. Enthaltend 1. die Vorbereitung, 2. das Noviziat, 3. den Minervalgrad, 4. den kleinen und 5. großen Illuminatengrad. Ohne Zusaz und ohne Hinweglassung.
[ANGEBUNDEN: Benedikt Stattler: Das Geheimniß der Bosheit des Stifters des Illuminatismus]. Edessa [Frankfurt, Hermann], 1788. 212 S., 4 Bll., mit 1 gefaltet. Tabelle u. drei Notenfolgen im Text,
Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild u. Rotschnitt
ANGEB.: Benedikt Stattler: Das
Geheimniß der Bosheit des Stifters des Illuminatismus in Baiern zur Warnung der Unvorsichtigen hell aufgedeckt von
einem seiner alten Kenner und Freunde. München und Augsburg [Lentner, 15. Decemb.], 1787, 108 S., mit 2 Vignetten. - Zu Faber siehe Wolfstieg 42955; Kloss 3258: "Die Rituale sind nach
Vergleichung mit Originalhandschriften genau abgedruckt und ächt." - Zu Stattler (1728-1797) Kloss 3253. - Einband etwas fleckig u. beschabt; beide Kapitale bestossen u. mit kl. Verlust des
Papierbezugs; Vorsatz angerissen, mit Signatur u. Randausschnitt; beide Titel gestempelt; tlw. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
94.
Feßler - Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]: Fessler’s Rückblicke auf die letzten sechs Jahre seiner Logenthätigkeit. Erste und Zweyte Abtheilung [kmpl.]. 1. Aufl. Dresden,
gedruckt in der Officin des Brs. Meinhold, 1804. 386 S. / XVI, 333 S., Kl.-8°, Neue Pappbände mit Rückenschildern
Kloss 2727; Taute 276 "Enthält die Streitigkeiten Fesslers mit seiner Loge, von welchem man behaupten
kann: peccatur intra et extra [drinnen und draußen wird gesündigt]"; Wolfstieg 14989 "Enth. die Streitigkeiten Fesslers mit der Loge Royal York von 1796 bis 1802. Verf. spricht sich pessimistisch
u. abfällig üb. Frmrei und Logenwesen aus." - Ignaz Aurelius Fessler (1756-1839), katholischer Geistlicher, Orientalist, Kapuziner u. Freimaurer sowie lutherischer Generalsuperintendent. In
Berlin wurde er von den Mitgliedern der Freimaurerloge "Royal York" gemeinsam mit Johann Gottlieb Fichte beauftragt, die Statuten u. das Ritual dieser Loge zu reformieren. Dabei drängte er u. a.
erfolglos auf die Abschaffung der Hochgrade. Sein Feßler’sches System wurde vielfach angefeindet, auch warf der Ordensmeister der Großen Landesloge Castillon ihm vor, er habe einen gerade
getauften Juden nach Hamburg empfohlen, nachdem dieser von der Loge "Royal York" nicht aufgenommen worden war. Aus diesen Gründen schied er 1802 aus der "Royal York" aus u. schloss sich der Loge
"Zu den drei Bergen" in Freiberg an, die sich seine Annahme nicht verbieten ließ (nach Wikipedia). - Die "Erste Abtheilung" ohne die Seiten III-XXXIV (Vorrede des Hrsg., Veranlassung dieses
Buches, Pränumeranten-Verzeichniss), im gleichen Bd. wurden die letzten zwei Bll. S.383-386 durch Kopien ersetzt; "Zweyte Abtheilung" beginnend mit S.[III] so kmpl.; tlw. leicht braunfleckig,
sonst gute Expl. (Mängel im Preis berücksichtigt).
95. Feßler, Dr. I[gnaz] A[urelius]: Der Groß-Hof und Staats-Epopt Lotario, oder der Hofnarr. Erstausg. Berlin, bey Friedrich Maurer, 1808. 3 Bll., 421 S., mit gest.
Frontispiz u. Titelillus., 8°, Leder d. Zt.
Goedeke V, 494, 16. - Erste Ausgabe der satirischen Schrift Fesslers, in der er Napoleon u. dessen
Herrschaft attackiert. - Einband stärker beansprucht (bestossen, beschabt, mit kl. Fehlstellen am Rücken u. Ecken); Seiten etwas gebräunt u. leicht (braun)fleckig, sonst ein gutes Expl.
96.
Feßler, J[gnaz] A[urelius]: Bonaventura’s mystische Nächte.
Neue Ausg. Carlsruhe, o. V., 1810. 1 Bl., 376 S., mit gest. Frontispiz u. Titelvignette, 8°, Marmoriertes Halbleder d. Zt. mit goldgepr. Rücken u. Farbschnitt
Historischer Roman um den Philosophen u. Theologen Bonaventura (1221-1274), der als wichtiger Mystiker
galt u. 1482 heilig gesprochen wurde. - Etwas bestossen u. berieben; handschrfttl. Rückenschild mit Nr.; Kopfschnitt angestaubt; vereinzelte Randfehlstellen; ein gutes Expl.
97. Freymann, Ernst [d.i. Paul Köthner]: Auf den Pfaden der internationalen Freimaurerei. Beiträge zur Geschichte der Gegenwart. Auf Grund ausländischer Logen- und
Presseberichten bearbeitet von Br. Ernst Freymann. 1. Aufl. [Wittingen, Hann.], Tannenbergbund, [1931]. 144 S., Kl.-8°, O-Karton
(= Sonderdruck aus dem "Mecklenburgischen Logenblatt" 46. Jahrgang). - Der Text ist mit einer Einführung
u. einem zusätzlichen Schlusswort versehen. Der Hrsg. Dr. med. Buurmann: "An uns, die wir unter der zielbewussten Führung unseres Ludendorff sehend geworden sind, liegt es, der Auflösung und im
Aussterben befindlichen Freimaurerei, sowie den übrigen überstaatlichen Mächten mit vermehrter Wucht zu Leibe zu rücken! [...] Der Kampf ist entbrannt! Wir sind hart am Feinde! Der Endsieg
erfordert noch den Einsatz unserer vollen Kraft! - Weiter!" - Paul Köthner, Privatdozent der Universität Berlin, eine schillernde Persönlichkeit zw. Politik u. Okkultismus. Nach eigenen Angaben
gehörte er 15 Jahre lang der Großen Landesloge an u. veröffentlichte dort in der "Zirkelcorrespondenz" versch. Beiträge (z.B. 1909: Warum gehört die Frau nicht in die Loge?). Darüber hinaus war
Köthner im "Schafferbund" aktiv (als "Renatus Ram"). Bekannt wurde Köthner, weil er behauptete, die Freimaurer-Logen seien Drahtzieher des Weltkrieg gewesen u. es hätten u.a. in Wien Pläne zur
Ermordung des Thronfolgers existiert. Im "Femstern", der Monatsschrift des "Bund der Guoten" von H. A. Weishaar (d.i. Kurt Paehlke), beschuldigte er den Landes-Großmeister u. Ordensenior des
Hochverrats, vor Gericht allerdings zog er diese Verlautbarungen zurück (siehe auch Lennhoff, Posner ,Binder). Nach dem 1. WK versuchte Köthner durch eine umfangreiche schriftstellerische
Tätigkeit den völkischen Gedanken mit der Freimaurerei zu vereinigen u. wollte Grundlagen für eine "allarische" Weltorganisation schaffen. Er vertrat in seinen Schriften die Haltung, die deutsche
"Geistesrasse" sei berufen, den Kampf gegen die Lüge in der Welt aufzunehmen. - Deckel leicht angeknickt u. mit kl. Eckabriss; Titel mit Besitzervermerk; mit Anstreichungen; hinterer Deckel
gestempelt: "Ludendorff Buchhandlung", sonst ein gutes Expl.
98. Ganz neue Entdeckungen von der Freymäuerey und deren
Geheimnisse. Nebst denen THESES METAPHYSIC. oder Salomonische Physik. Erstausg. Stockholm in Schweden [d.i.
Nürnberg], [Lochner], 1782. 134 S., 1 Bl., Kl.-8°, Halbleder d. Zt. mit Rückenschild u. Farbschnitt
Wolfstieg 29996; Kloss 1917: "Enthält unter anderen die Grade des Rosa’schen Hochkapitals"; Taute 1311:
"Das Ganze scheint französ. Schriften entnommen zu sein. Es existieren 2 verschiedene obwohl Seite auf Seite übereinstimmende Drucke." - Erste Ausgabe, d.h. einer von zwei zeitgleich ersch.
Drucken. - Merkwürdige Kompilation, beschreibt Riten wie Aufnahme eines schottischen Altmeisters u. Ritters des Heiligen Andreas; auch über die Geschichte der Tempelritter. - Etwas berieben;
Rücken mit Standortmarke; Innendeckel vorn mit Exlibris der dänischen Landesloge u. hinten mit kl. bibliografischer Angabe; Titel etwas fleckig; tlw. leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.
99.
Grotthus, Elisabeth von: Die Familie Runenthal, oder: Die
Umtriebe der geheimen Gesellschaften. Socialer Roman. Erstausg. Wien, Verlag von Mayer & Compagnie, 1869. 2 Bll., 207 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit
Rückentext 120,00 €
Wolfstieg 41777; Taute (Ordens- und Bundesromane) 362. - "Sie können sie Freimaurer oder Illuminaten
nennen, wie sie wollen, denn sie ist ein Mixtum compositum von Beiden [...] wir sind es, die die Revolutionen anzetteln und ausführen und das Volk verleiten, Könige abzusetzen und Republiken
auszurufen." (S.144) - Innendeckel mit kl. Besitzervermerk; Titel gestempelt, sonst ein gutes Expl.
100. Havemann, Dr. Wilhelm: Geschichte des Ausgangs des Tempelherrenordens. Erstausg. Stuttgart u. Tübingen, Verlag der J.G. Cotta’schen Buchhandlung, 1846. XIV,
[1], 382 S., 1 Bl., 8°, Marmorierter Pappband d. Zt. mit Rückenschild
Wolfstieg 5192 "Enthält die gesamte ältere Litteratur üb. die Tempelherrn S. I-XIV"; Ackermann V/151. -
Inhalt: Uebersicht der äußeren Geschichte des Ordens bis zu dessen Verhaftung; Uebersicht der Grundgesetze u. Statuten des Ordens; Grundbesitz u. Einkünfte des Ordens. Seine Stellung zum
päpstlichen Hofe u. zu weltlichen u. geistlichen Fürsten; Verhaftung u. erste Verhöre des Ordens; Die Untersuchung vor der päpstlichen Commission; Die Verurtheilung des Ordens; Die Untersuchung
außerhalb Frankreichs. - Leicht berieben u. bestossen; Aussengelenke beschabt; Besitzersignatur u. Kürzel; tlw. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
101. Hein, Erich [d.i. Karl Heinrich Löberich]:
Geheime Gesellschaften in alter und neuer Zeit, ihre Organisation, ihre Zwecke und Ziele. Mit besonderer Berücksichtigung
der Freimaurer- und Odd-Fellow-Logen, des Druiden- und Illuminaten-Ordens. [ANGEBUNDEN: Jules Siber: Incubus]. Erstausg. Leipzig, Raimund Gerhard, 1913. 126 S., 8°,
Priv. Halbleinen
Wolfstieg IV, 674. U.a. über: Geheimgesellschaften in China; Amerikanische
Geheimgesellschaft; Odd-Fellow-Orden; Geheimgesellschaften in Deutschland; Tempelritterorden, Rosenkreuzer; Illuminaten-Orden; Frauenlogen.
ANGEBUNDEN: Jules Siber:
Incubus. Ein okkulter Roman aus der Würzburger Hexenzeit. Drei Zinnen Verlag, Würzburg 1922, 170 S., 2 Bll.; Bloch
2/2894, Erstausg. - Ecken bestossen; Etwas bestossen u. berieben; Vorsatz gestempelt; im "Incubus" wenige Anstreichungen, dieser Band mit gebräuntem Papier; sonst ein gutes Expl.
102. Hirt, Dr. phil. Alexander und Karl Rohm
(Hrsg.): Die Loge. 1. Band 1913 und 2. Band 1914, Nr. 1-6 [= alles Erschienene]. Eine Monatsschrift für höhere
Welt- und Lebensanschauung, transzendentale Philosophie und Bruderschaft - gegründet auf die geistige Einheit des Menschengeschlechts. Lorch (Württ.), Karl Rohm, 1913-1914. 3 Bll., 384 S. /
192 S., in jedem Heft 2 Bll. Anzeigen, 8°, Goldgepr. O-Leinen / Illus. O-Karton (Hefte)
Wolfstieg IV, 224: "Wurde erst 1919 als ‘vorläufig’ fortgesetzt in den ‘Lebensspuren’. Propagiert die
Frmrei von der Richtung J. B. Kernings". - Aus dem Inhalt: Käte von Roedantz: Von der Macht des Gedankens über die Materie; Gottfried Buchner: Die Loge u. die Frau; Ed. Bulwer-Lytton: Das Haus
des Magiers; W. Schultze: Die Kinder Luzifers; A. Hirt: Ein neugriechisches Vampirlied; Fr. A. Becker: Psychologie des Spiritismus; Fr. W. Bahn: Katechismus einer freimaurerisch-religiösen
Weltanschauung; J. B. Kerning: Schlüssel zur Auflösung der Hieroglyphen; J. B. Wiedenmann: Die rätselhaften Erscheinungen des Astralkörpers; Alfred Becker: Symbole; Ueber die Gefahrenmöglichkeit
der Kerningschen Lehre; Ein typischer Fall von Besessenheit durch Elementel; Der Gebärstreik der Frauen u. seine Folgen; Kaiser Friedrich als Freimaurer; Die Teufelsaustreibung zu Möttlingen. //
Erich Bretsch: Karma Yoga oder Bete u. arbeite; Fr. W. Bahn: Unsterblichkeit, das Ziel des Menschen. Eine Logenrede; Marta u. Adolf Wedel: Kosmisches Leben; Ludwig Ankenbrand: Deutsche Buddhisten
auf Ceylon; J. B. Wiedenmann: Die astrale u. die geistige Welt; J. K. Passavant: Hellsehen im Traume; Heinrich Zschokke: Die Herrnhuter-Familie. - Bd.1 deutlich berieben u. geblichen; etwas
bestossen u. am oberen Kapital angerissen; innen sauber u. gut. Die Hefte von Bd.2 etwas bestossen, tlw. gebräunt u. stockfleckig; Klammern angerostet; Deckel von Nr. 1 angestaubt; Nr. 4
unbeschnitten; innen ebenfalls durchgehend gut. - Kmpl. selten.
103. Horneffer, August: Symbolik der Mysterienbünde. 2. Aufl. Prien (Obb.), Anthropos Verlag, [1924]. 244 S., 4 Bll., Gr.-8°, Goldgepr.
O-Leinen
Schöner ornamentaler Einband, der sich deutlich von der Ausgabe aus dem Niels Kampmann Verlag
unterscheidet. Nach Lennhoff,Posner,Binder vorliegend Horneffer’s "bedeutungsvollstes Werk." - Inhalt: Das Geheimnis (u.a. Gnosis, Der Ritus als Mittler, Tod u. Wiedergeburt, Kosmologie); Die
Reinheit (u.a. Sühne, Namensgebung u. Namennennung, Gericht); Das Licht (u.a. Offenbarung, Der Liebeskampf von Licht u. Finsternis, Die Sphären u. die Himmelstreppe); Die Verbrüderung (u.a. Der
Unionsgedanke, Blutmischung, Handauflegung u. Handreichung, Familienkult u. Männerbund); Die Arbeit (u.a. Die Tätigkeit der Mysterienbünde, Kriegerbünde, Weisheitsbünde, Kultische Arbeit, Magie,
Rosenkreuzerei). - Etwas berieben; Vorsatz u. Titel gestempelt u. angerissen; papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.
104. Kerning, J. B. [d.i. Johann Baptist
Krebs]: Maurerische Mitteilungen. Sechs Sammlungen in zwei Bänden [kmpl.]. Manuskripte für Brüder Freimaurer. Neu
herausgegeben und mit einem Vorwort versehen von Gottfried Buchner. Lorch (Württ.), Karl Rohm, 1910. 359 S., mit Frontispiz / 399 S., 8 Bll. (VerlagsAnz.), 8°, Goldgepr. O-Leinen (2
Bde.)
Vgl. Kloss 658. - In der Erstausg. wurde Kerning [d.i. Johann Baptist Krebs] als Verfasser bzw.
Herausgeber nicht genannt, erst im Vorwort der 2. Aufl. bekannte er sich als derselbe. Die Bände enthalten Gedichte, Prosastücke u. kleine Abhandlungen von u. über die Freimaurerei. - Johann
Baptist Krebs alias J. B. Kerning (auch als "J. M. Gneiting", 1774-1851) gilt als Begründer der württembergischen Freimaurerei, deren Wesen er auf mystischen Wegen zu erfassen versuchte. U.a.
stiftete er die heute noch bestehende Loge "Zu den drei Zedern" in Stuttgart. Kerning "ist auch der eigentliche Urheber der Ich-Bin-Lehre, wie überhaupt seine zahlreichen mystischen Schriften
eine Fundgrube für Sektengründer aller Art bilden." (Vgl. Miers). - Etwas bestossen, berieben u. fleckig; Rücken geblichen; beide Titel mit Signatur; tls. angerostete Klammern, sonst gute
Expl.
105. Kestner, Christian August: Die Agape oder der geheime Weltbund der Christen, von Klemens in Rom unter Domitians Regierung gestiftet. [Mit dem nachfolgenden 2.
Titel:] Versuch einer Schilderung der Agape in ihrem ersten Jahrhunderte. Nebst vier Beilagen und einer Zugabe. Mit einen Titelkupfer. Erstausg. Jena, bei August Schmid, 1819. XXVIII, 556 S.,
[S.13]-72. ("Zugabe", so kmpl.), 2 Bll., mit gest. Frontispiz, 8°, Pappband d. Zt.
Wolfstieg 5005; Kloss 3856; Taute 2715: Ein Werk, in dem der Autor "die Hypothese aufstellt, der
Apokalyptiker Johannes habe den Plan zu einer mysteriösen Gesellschaft entworfen, welche dann in den verschiedensten Formen durch das Mittelalter hindurchziehe und in den Kuldeern, Ritterorden
und Frmrn fortgelebt habe."; Lenning: Allg. Handbuch der Freimaurerei (2. Aufl.) I, S.8-9. - Die Agape, das eucharistische Liebesmahl unter den Christen des antiken Roms, wird von Kestner als
Zusammenkunft eines freimaurerischen Geheimbundes interpretiert. Tatsächlich ist die Agape in den Rosenkreuzergraden der Freimaurerei als mystisches Liebesmahl erhalten geblieben, so vor allem im
A. u. A. Schottischen Ritus. In der Johannismaurerei ist der Gedanke der Agape ausgebaut im Brauche des Brudermahls bzw. der Tafelloge. - U.a. über: Ueber den Ursprung u. das Schickal der ersten
Bundesschriften; System des klementinischen Liebesbundes, in Fragmenten; Mysterien-Ritual der johannäisch-gnostischen Geheim-Gesellschaft; Auszüge aus den Werken des Dionyß, des Areopagiten. -
Einband berieben, bestossen u. etwas fleckig; Rücken beschabt; hinterer Vorsatz mit kl. Anmerkungen von alter Hand, sonst ein sehr gutes Expl.
106. [Korn, Christoph Heinrich]: Gespräch im Reiche der Todten, zwischen dem Pater Angelo, einem Jesuiten, und dem Ritter von Moncada, einem ehemaligen Tempelherrn;
worinn die Geschichte dieser beeden berühmten Orden, und die Aufhebung derselben, nebst andern merkwürdigen Dingen kurz und unpartheyisch erzählet wird. [Teil 1 bis 5, kmpl.]. Erstausg.
[Nürnberg], ohne Druckerangabe, 1774. 64 S. / S. 65-128 / 64 S. / S. 65-111 / 84 S., 2 Bll., alle mit großen Holzschnitt-Vignetten (es fehlt eine Taf.), 8°, Pappband d. Zt. (alle zus. in
einem Bd.)
Wolfstieg 5133; Kloss 2227; Ackermann V/159: "Selten". - Zwei verstorbene Ordensmitglieder, ein Templer u.
ein Jesuit, im diskutierenden Gespräch über die Geschichte u. den Untergang ihrer Vereinigungen. Dabei insbes. über die Beschuldigungen, die beiden entgegen gebracht wurden (u.a. über die
Jesuiten in Paraguay, päpstliche Bullen, Streitigkeiten der Jesuiten mit Kapucinern in Siam, Jesuiten in Polen usw.). - Auf den letzten zwei Blatt eine "Beschreibung der Denkmünze welche auf die
gänzliche Aufhebung des Jesuitenorden herausgekommen [...] ist." - Neben Christoph Heinrich Korn (1726-1783) wird auch Victoria Therese Hirschfeld als Verfasserin genannt, vgl. auch Holzmann /
Bohatta II, 7253. - Einband deutlich bestossen u. an den Kanten beschabt; Kapitale mit kl. Fehlstellen; Besitzervermerk auf Vorsatz; Teil 1 u. 5 tlw. etwas fleckig; durchgehend schwach gebräunt
u. stockfleckig; die auf dem Titel des fünften Teils angeführte "Kupfer-Tabelle" fehlt! (die Abb. einer Münze, die auf einer Seite Papst Clemens XIV. zeigt), sonst ein gutes Expl.
107. Kost, Br. Werner: Die Geschichte unserer Bauhütte. Freimaurerloge Zu den Alten Pflichten. In der Grossloge der alten freien und angenommenen Maurer von
Deutschland. Die Auflage betrug 101 Expl., vorliegend Nr. 2! Berlin, o.V., 1977. 70 S., mit einigen Abb. u. Faksimiles, 8°, Goldgepr. O-Leder
Geschichte der verhältnismässig jungen Loge (gegr. 1921) "Zu den Alten Pflichten", die sich 1970 mit der
Loge "Zur aufgehenden Sonne" (F.Z.A.S) zusammen geschlossen hat. Mit aktuellem (1977) Mitgliederverzeichnis. - Einband etwas gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl. mit Widmung des Verfassers
"Meinem lieben Freund und Bruder Karl [?] zur Erinnerung."
108. Leadbeater, C[harles] W[ebster]: Das verborgene Leben in der Freimaurerei von C. W. Leadbeater 33°. Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen. Dtsch. Erstausg.
Düsseldorf, Ernst Pieper Ring-Verlag, [1925]. XV, 360 S., mit 11 Taf. (4 farbig), 16 Textfig. u. 1 gefalt. Farbtaf. als Beilage (in einer Lasche im Rückendeckel), 8°, Illus.
goldgepr. O-Leinen
"Das Buch wird von allen Freimaurern begrüßt werden, die die Schönheit ihres alten Rituals empfinden und
den Wunsch haben, ihrem Streben Wissen beizugesellen. Die innere Geschichte der Maurerei wird beiseite gelassen und der Lehrling wird von einem zuverlässigen Führer durch das Labyrinth geleitet,
welches das Allerheiligste vor gedankenlosen und eitlen Neugierigen verbirgt." (Vorwort von Annie Besant) - U.a. über: Die Loge; Die Einrichtung der Loge; Vorbereitende Zeremonien; Die Eröffnung
der Loge; Die Einweihung; Der zweite Grad; Zwei wundervolle Rituale; Schluss der Loge. - Leadbeater (1847-1934) war einer der bedeutendsten wie umstrittendsten Mitglieder der Theosophischen
Gesellschaft/Adyar; arbeitete später eng mit A. Besant zusammen. - Mit Register. - Einband leicht bestossen u. fleckig; die gefalt. Farbtaf. an den Faltkanten etwas angerissen, sonst ein gutes
Expl.
109.
Ludendorff, Dr. Mathilde: Der "Orden" und der
Satanismus. Erstausg. München, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, [1934]. 15 S., 12°, Priv. Karton
Propaganda-Schrift der "Ludendorffer", die sich gegen alle freimaurerähnlichen Gruppierungen richtet,
dabei werden Br. Köthner u. die Publikationen der Fraternitas Saturni besonders hervorgehoben. - Paul Köthner war Privatdozent der Universität Berlin u. eine schillernde Persönlichkeit zw.
Politik u. Okkultismus. Er versuchte, den völkischen Gedanken mit der Freimaurerei zu vereinigen u. trat, im Gegensatz zur "internationalen", für eine "deutsche" Freimaurerei ein. Gehörte der
Großen Landesloge an u. veröffentlichte in der "Zirkelcorrespondenz" versch. Beiträge; darüber hinaus war Köthner im "Schafferbund" (als "Renatus Ram" oder "Der Brückner"). Bekannt wurde Köthner,
weil er behauptete, die Freimaurer-Logen seien Drahtzieher des Weltkrieg gewesen u. es hätten u.a. in Wien Pläne zur Ermordung des Thronfolgers existiert. Im "Femstern", der Monatsschrift des
"Bund der Guoten" von H. A. Weishaar (d.i. Kurt Paehlke) beschuldigte er den Landes-Großmeister u. Ordensenior des Hochverrats, vor Gericht allerdings zog er diese Verlautbarungen zurück (siehe
auch Lennhoff, Posner, Binder). - Der zusätzliche, fadengeheftete Kartondeckel auf der Innenseite mit kl. Kürzel, sonst ein gutes Expl. der seltenen Schrift, obwohl sie ursprünglich in hoher
Auflage erschien.
110. [Lumignon, P.; Hrsg.] und [Eduard Pelz; mutmaßl. Verfasser]: Hephata oder
Denkwürdigkeiten und Bekenntnisse eines Freimaurers. Leipzig, bei Karl Andrä, [1836]. XII, 316 S., 1 Bl., mit Abb. auf 14 [von 16] Taf., 8°, Neueres Leder mit goldgepr. Deckel- u.
Rückentext, die illus. O-Deckel mit eingebunden
Kloss 2076; Ackermann V/155: "Wolfstieg II, 30018. Taute 1342: ‘Enthält Mitteilungen aus verschiedenen
Ritualen u. Stufen, ergeht sich im feindlichen Ton, in biographischer Form über die Maurerei, deren Zweck nur das Essen sei. Dargestellt sind viele Figuren u. Karikaturen.’ Nach Taute soll Ed.
Pelz [1800-1876] der Herausgeber sein."; Lennhoff, Posner, Binder zu Hephata: "eine der übelsten Schmähschriften auf die Freimaurerei [...] mit gröbsten Karikaturen. Es ist später wieder
bekannter geworden, nachdem Ludendorff es als Quelle benutzt hatte!" - Die eingebundenen Deckel stärker beansprucht; Block tlw. unschön aufgeschnitten, dadurch stärker angerändert u. verletzt;
drei Seiten mit Randabriss, 1x professionell geklebt u. unterlegt, 1x mit min. Textverlust; tlw. (v.a. die Taf.) stockfleckig; sonst gut, jedoch nur mit 14 statt 16 Tafeln, nach der Nummerierung
fehlen die Fig.3-8, im Text wird allerdings nur Fig.3 (das Innere einer schwarzen Kammer) erwähnt. Sonst vollständiger Text mit der montierten Strichlithografie zw. S.238/39. Die vorhandenen
wichtigen Fig.9-12 zu den Tapisdarstellungen u. Geheimzeichen werden ausführlich besprochen (S.305-313). Die Fig.13-30 umfassen die Karikaturen zu den Ritualen der Freimaurerei. Fig.16 davon mit
Zinnober koloriert, siehe dazu Fußnote auf 313f.
111. Melick, Gregor: Der Tempel des Friedens. Concordia generis humani oder Die Weltgemeinschaft. Die Lehre von der Einigkeit. Erste Übersetzung. G.
Melick, 1919. 119 S., mit Foto des Verf. u. farbigem Wappen des Ordens, Kl.-8°, Goldgepr. illus. O-Pappband
"Wir errichten die ‘Concordia Generis Humani’ oder den ‘Orden der Weltgemeinschaft’ und wir gründen ‘den
Templum Pacis’ [...] Wir laden alle ein, zum Licht zu kommen, zur Wahrheit, zu der Erkenntnis, daß der Mensch eins ist mit der ewigen Einheit, dem universellen Geist des Lebens" (S.83). Das Buch
enthält auch die Statuten für den Orden, der "ein heiliges Kollegium mit sechs Rangstufen und einem ‘Stuhl des Lichts’, den der Vorsitzende als Haupt des genannten Kollegiums einnimt", hat. "Jede
Rangstufe hat ihre Loge, und jede Loge soll ihren entsprechenden Farben tragen" (S.100). Offensichtlich hatte man für den Orden grosse Pläne, denn für jede Rangstufe war die Anzahl der Mitglieder
beschränkt "bis die Zahl der Mitglieder der C.G.H. auf 30 Millionen (30 000 000) gestiegen ist" (S.103). Da Reichtum als eine der Ursachen des Elends der Massen gilt "unterliegt der persönliche
Besitz und Reichtum (der Mitglieder) der Regulierung" (S.111). Das Höchstvermögen, das der Einzelne besitzen darf, war jedoch 1 Million Mark. Erbschaftsrechte mussten mindestens z.T. an die
"Weltgemeinschaft" abgetreten werden. Als offizielle Sprache der anti-patriotischen C.G.H. wurde das Esperanto gewählt. - Einband etwas bestossen, berieben u. leicht fleckig; Rückendeckel mit
Wasserfleck; etwas braunfleckige Vorsätze, sonst ein gutes Expl.
112. Prutz, Dr. ph. Hans: Entwicklung und Untergang des Tempelherrenordens. Mit Benutzung bisher ungedruckter Materialien. Erstausg. Berlin, G. Grote’sche
Verlagsbuchhandlung, 1888. X, 368 S., 8°, Neueres priv. Halbleinen mit Rückentext
"Bereits als ich meine ‘Kulturgeschichte der Kreuzzüge’ (Berlin, E.S. Mittler & Sohn 1883)
veröffentlichte, war ich einer Reihe von archivalischen Materialien auf die Spur gekommen, welche eine befriedigendere Lösung des in der Katastrophe des Tempelherrenordens vorliegenden,
vielumstrittenen Problems in Aussicht zu stellen schienen. Aber erst im Sommer 1887 war ich im Stande die zur Benutzung derselben nöthige Reise nach Paris, Südfrankreich und Barcelona
auszuführen. Das Ergebnis dieser Studien bietet das vorliegende Buch." (Vorwort) - Erstes u. letztes Blatt deutlich gebräunt; Titel mit Stempel einer Freimaurerloge; durchgehend mit winzigen
(Stock?)flecken u. papierbedingt leicht gebräunt; ein gutes Expl.
113. Saint-Martin, Louis Claude de:
Über das natürliche Verhältnis zwischen Gott, dem Menschen und der Welt. Tableau naturel des rapports qui existent entre
Dieu, l’Homme et l’Univers. In freier Übersetzung hrsg. von A. W. Sellin. Dtsch. Erstausg. Konstanz u. Leipzig, Wölfing-Verlag (Max Rebholz), 1919. 234 S., 3 Bll., Gr.-8°,
O-Pappband
Louis Claude de Saint-Martin (1743-1803), franz. Philosoph, Freimaurer u. Mystiker. Er war zeitweilig der
Sekretär von Martinez de Pasqually im Martinisten-Orden u. nach dessen Tode 1774 gründete er eine eigene halbmaurerische Loge, aus der später der Rektifizierte Ritus hervorging. Nach 1784 war er
von Jakob Böhme fasziniert, von dem er etliche Werke ins Französische übersetzte. Durchdrungen vom Gedankengut Böhmes legte er 1790 alle maurerischen Ämter nieder. - Leicht bestossen;
papierbedingt gebräunt; ein gutes Expl.
114. [Schwerin, Graf v.]: Philosophische Abendstunden vom Koche des Königs von
Preussen. Zur Elektrisirung fanatischer Köpfe aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt und reichlich mit Anmerkungen versehen von einem Illuminaten in Bayern [d.i. Friedr. Heinr. Bispink].
Boston u. München [d.i. lt. Wolfstieg: Weissenfels, Böse / lt. Hayn-Gotendorf: Leipzig, Weygand], 1786. X, 335 S., mit gest. Frontispiz, Kl.-8°, Pappband d. Zt.
Wolfstieg 42751 "selten"; Hayn-Gotendorf I, 6: "Zum Theil erotisch u. cynisch". - Das Frontispiz zeigt den
Teufel bei Dominikus (ca. 1170-1221), dem Gründer des Dominikanerordens. "Der Stifter des Rosenkranzes wurde mit mehrern teuflischen Geschichten beehret." (S.176). - Friedrich der Grosse
(1712-1786) verfasste selbst einige philosophische (u.a.) Schriften; fühlte sich anscheinend mehr zu Männern als zu Frauen hingezogen u. er war Freimaurer (sein tatsächliches Verhältnis zur
Freimaurerei ist allerdings nur schwer zu beurteilen). Im Schluss bekundet der Verfasser seinen ursprünglichen Plan die 18 "philosophischen Abendstunden" auf 1001 zu erweitern, doch dies hätte
der König untersagt; der Übersetzer bezeifelt das Veto. Es werden die verschiedensten Themen angesprochen, Erotik, Ehe, Religion, Krieg usw. - Einband leicht bestossen u. angestaubt; das
unbeschriftete Rückenschild mit Wurmgang; wenige Seiten leicht gebräunt, ein gutes Expl.
115. Sède, Gérard de: Die Templer sind unter uns. Oder das Rätsel von Gisors. Mit 13 Abbildungen im Text und 16 Tafeln. Dtsch. Erstausg. Berlin, Frankfurt
a.M. u. Wien, Verlag Ullstein, 1963. 252 S., 1 Bl., mit 13 Abb. u. 16 Taf., 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag
"Roger Lhomoy, der Kastellan der Burg von Gisor - zwischen Paris und Rouen gelegen - kann die alten Sagen
nicht vergessen, nach denen sich der märchenhafte Schatz der Templer seit Jahrhunderten in einer geheimen Gruft unter der Burg von Gisor befinden soll. Ganz auf sich gestellt, macht er sich
an die gefährliche Arbeit, Gänge und Schächte zu graben, und entdeckt schließlich eine unterirdische wunderbare romanische Kapelle, in der sich Statuen, Sarkophage und dreißig riesige Kisten
befinden. Aber niemand will etwas davon wissen, und sein Schacht wird zugeschüttet." (Klappentext) - Umschlag mit kl. Randläsuren; Ecken leicht bestossen; Vorsatz mit Besitzervermerk, sonst ein
gutes Expl.
116. [Starck, Johann August Freiherr von]:
Apologie des Ordens der Frey-Mäurer. Von dem Bruder **** Mitgliede der ** schottischen Loge zu P*. Philadelphia, im Jahr
3882, d.i. 1778. Neue ganz umgearbeitete, und einzige authentische Ausgabe. Berlin, Bey Christian Ludewig Stahlbaum, 1778. 5 Bll., 246 S., mit gest. Frontispiz (verhüllte Gestalt trägt kl.
Sphinx-Skulptur von Johann Wilhelm Meil), Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild
VD18 10182225; Wolfstieg 23760; Kloss 373; Taute 1796. - Erste Blätter mit Widmung an Prinz Friederich
August von Braunschweig-Lüneburg. Die EA erschien 1770, es folgten bis 1809 einige tlw. stark veränderte Ausgaben. - Johann August Freiherr von Starck (1741-1816), evang. Theologe, orientalischer
Linguist u. Begründer des klerikalen Systems der Freimaurer, des sog. "Klerikats der Tempelherrn" (der angebliche geistige Zweig des alten Tempelherrenordens, als dessen Kanzler sich Starck
bezeichnete). - Einband berieben, beschabt u. etwas bestossen; Vorsatz mit handschrftl. Zeilen in griechisch; Gelenk nach Frontispiz angerissen; Titel mit kl. Signatur u. Datum (Jan. 1779); tlw.
leicht fleckig; hinterer Vorsatz mit längerem Text "Die güldenen pythagoräischen Brücke" (sic!) von alter Hand, sonst ein gutes Expl.; Bindung fest.
117. [Uden, Konrad Friedrich; Hrsg.]: Ephemeriden der gesammten Freimaurerei in Deutschland. Auf das Logenjahr 5785 [d.i. 1785]. Erstausg. [Altona], [Eckhardt],
[1785]. 2 Bll., XII, 174 S., 1 Bl., mit gest. Titelvignette, 12°, Pappband d. Zt.
Kloss 23; Wolfstieg 507; Ackermann V/91: "Sehr selten [...] Enthält Nachrichten über Vorkommnisse in der
Maurerei, verschiedenartige Abhandlungen, Verzeichnisse maurer. Schriften mit Auszügen, Logenverzeichnisse u. einige Lieder"; Zum Hrsg. siehe Lennhoff,Posner,Binder. - Erster Jhg. des Almanachs,
es erschien nur noch ein Zweiter. - U.a. über: Allg. Betrachtungen über die Maurerei; Darstellung einer berümten Idee von dem Ursprunge des Freimaurerordens; Freimaurerschriften; Etwas für die
Freunde der geheimen Lehrart; Nachahmungswürdige Handlungen; Merkwürdige Vorfälle in der Maurerei seit dem Jahre 1779; Neue Freimaurergedichte; St. Germain u. Cagliostro; Der Salomonische Tempel
u. Hiram; Philosophische Bestimmungen einiger Nebenbegriffe, die Lehrart der Freimaurerei betreffend; Merkwürdige Nachrichten, Todesfälle, Anekdoten; Verzeichniß der Freimaurerlogen in
Deutschland. - Einband tlw. beschabt u. bestossen; Rücken mit Abrissen des Bezugpapiers; Titel gestempelt u. auf der Rückseite mit ExLibris; Text zwei weitere Mal gestempelt; tlw. etwas fleckig,
sonst ein gutes Expl.
118. Weishaupt, Adam: Über die Selbstkenntnis ihre Hindernisse und Vorteile. Nach dem Original von 1794 von Prof. Dr. Adam Weishaupt. Herausgegeben im
Auftrage von Ordo Illuminatorum, Ordo Templi Orientis, Fraternitas Rosicruciana Antiqua, Ecclesia Gnostica Catholica. 3. Aufl. Zürich, Verlag Psychosophische Gesellschaft, [1966]. 200 S., Kl.-8°,
Illus. O-Halbleinen
Adam Weishaupt (1748-1830) war Gründer des Illuminaten-Ordens (1776), der im 18. Jh. neben der
Freimaurerei u. dem Orden der Gold- und Rosenkreuzer eine bedeutende Rolle spielte. Zu der Ausgabe von 1901 schrieb Leopold Engel, der Wiederbeleber des eingegangenen Ordens, eine Einleitung, die
hier ebenfalls abgedruckt ist. Seltene Publikation des O.T.O., der damals in Zürich u. Stein von Oskar Schlag, Hermann Metzger u. Frau A. Borgert geleitet wurde. Siehe Miers. - Einband
geringfügig fleckig u. berieben, sonst ein gutes Expl.
119. [Zaorowsky, J.]: Vorläufige Darstellung des heutigen Jesuitismus, der Rosenkreuzerey, Proselytenmacherey und Religionsvereinigung. Einzige Ausg.
Deutschland [Frankfurt a. M.], [M. Hermann], 1786. XXXVI, 376, 143 S., 8°, Schlichter Pappband d. Zt.
Wolfstieg II, 23405; Ackermann V/346: "Selten". - Aufklärerische Schrift gegen die Jesuiten. Enthält neben vier "Beylagen" (S.183-376) über Jesuiten in Rußland u. die geheime Proselytenmacherey,
im Anhang (143S.): "Privata Monita und Secreta Monita Societatis Jesu". Bestandteil dieser frühen Veröffentlichung der Monita secreta ("geheime Ermahnungen") sind einleitende, bibliografische
Angaben zu vorhergehenden Drucken ab 1612. - Etwas beschabt u. bestossen; Vorsatz mit Besitzvermerk von alter Hand; Titelgelenk leicht angeplatzt; wenige Seiten leicht (braun)fleckig, sonst ein
gutes Expl.