ARCHIV - Katalog 20 - Volkskunde, Aberglaube und Zauberei

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher über Volkskunde, Aberglauben und Zauberei aus unserem 20. Antiquariats-Katalog.


505. Berkenhoff, Hans Albert: Tierstrafe, Tierbannung und rechtsrituelle Tiertötung im Mittelalter. Erstausg. Leipzig, Strassburg u. Zürich, Heitz & Co., 1937. 136 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton

Ursprünglich eine rechts- u. staatswiss. Dissertation der Universtät Bonn 1935. - U.a. über: Die Bestrafung des misstätigen Tieres im Mittelalter (Schwein: a) Hängen, b) Erwürgen, c) Lebendigbegraben, d) Verbrennen, e) Ertränken; Rind: a) Hängen, b) Enthaupten, c) Kombinationen von Erschießen, Lebendigbegraben, Erschlagen; Pferd; Hund; Hahn; Wolf.); Die spirituelle u. rechtliche Tierbannung; Das Mitverbrennen des zur Sodomie gebrauchten Tieres; Das Mithängen von Hunden; Das Mitertränken von Tieren beim Säcken; Das Enthaupten der im Notnunft-Hause angetroffenen Tiere. - Leicht angestaubt; gutes Expl.

 

506. Bischoff, [Wilhelm Ferdinand]: Die Geisterbeschwörer im neunzehnten Jahrhundert oder die Folgen des Glaubens an Magie aus Untersuchungs-Acten dargestellt vom Großherzoglich Sächs. Criminalgerichts-Assessor D. Bischoff in Weida. Mit Kupfern. Erstausg. Neustadt a.d. Orla, bei Johann Karl Gottfried Wagner, [1823]. VIII, 264 S., mit 7 Taf. auf mehrfach gefalt. Bll., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Cornell S.73; Rosenthal 1833: "Wichtige und interessante criminalistische Schrift über die Wirkungen des in ländlichen Kreises verbreiteten Glaubens an Geisterbeschwörungen. S. 250-264 belangreiches Literaturverzeichnis. Nicht bei Graesse." - U.a. über: Gerichtlich untersuchte Betrügereien durch Geisterbeschwörungen, nach Angaben der Betrogenen (an 15 versch. Orten); Ergebnisse der Criminaluntersuchung nach Angaben der Geisterbeschwörer; Beschreibung einiger Instrumente u. Vorrichtungen der Betrüger (Einige Bemerkungen über Magie u. Theurgie). - Einband berieben, bestossen u. etwas fleckig; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

507. Blau, Dr. Ludwig: Das altjüdische Zauberwesen. Erstausg. Strassburg, K. J. Trübner, 1898. VIII, 167 S., Gr.-8°, Priv. Leinen mit Rückentext, O-Deckel mit eingebunden (am Ende)

Hauptkapitel: Aberglaube, Zauberwesen u. Dämonenglauben; Die Verbreitung der Zauberei bei den Juden; Ziele u. Wirkungen der Zauberei; Zaubermittel. - Wertvolle Stoffsammlung, in der alle einschlägigen Belegstellen aus der rabbinischen Literatur ausführlich wiedergegeben werden. - Etwas bestossen; Deckel mit Fleck; Rücken mit Fehlstelle im Bezugspapier; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

508. Buch Mosis - [Achtes und neuntes Buch Mosis]. Dresden, E. Sommer Verlag, [um 1900]. 214 S., 13 Bll. (Vlgs.Anz.), Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. 

Das Buch gehört zu der sog. magischen Hausväter-Literatur, es enthält: (1) Rezeptschatz des Servatius Pankratius. Eine Sammlung altbewährter Mittel nach aufgefundenen Dokumenten und sonstigen Geheimpapieren zusammengestellt. Von Rompolla (Ehemaliger Mönch auf St. Bernhard). S.5-46. - (2) Gallonus-Büchlein. Wundersame Geheimkünste, Zaubermittel und Beschwörungen. Noch nie veröffentlicht gewesen. S.47-72. - (3) Ein Bericht aus dem Laboratorium der modernen Wissenschaft der Jedermann außerordentlich interessieren dürfte. (Odlehre, von Dr. v. Reichenbach). S.73-86. - (4) Geheime Magie-Schule überirdischer Wunder-Kräfte oder: Bruchstücke aus uralten Aufzeichnungen über die geheimen Künste der göttlichen Magie, wie solche durch den heiligen Ephorus ausgeübt worden ist, und die dem Leser und die Leserin zu Nutzen und Frommen dienen sollen. Übersetzung aus dem Arabischen. S.87-96. - (5) Allerlei fürtreffliche Ratschläge für Jung und Alt. S.97-124. - (6) Boskos Zauber-Büchlein. Aufzeichnungen eines alten Hexenkünstlers. S.125-148. - (7) Das Büchlein über den Hypnotismus Spiritismus und andere psychischen Kräfte. Nebst einem Anhang; Wahres Lebensglück, Gesundheit und Zufriedenheit. S.149-168. - (8) Doktor Eisenbarts berühmte Sympathiekuren. Ein gar wertvoller Sympathie-Rezeptschatz. S.169-178. - (9) Professor A. Ulrich’s Phrenologie (Schädellehre). Lehre zur Erkennung des Charakters, der Talente und Fähigkeiten eines Menschen durch Beurteilung der äußeren Form seines Schädels. S.179-190. - (10) Sammelsurium. Allerlei wichtige und seltene Mitteilungen für Jung und Alt. S.191-214. - Wie für diese Gattung typisch, ein beanspruchtes Expl. Einband bestossen u. beschabt; Titel wurde entfernt u. fehlt! (ist an der Bogensignatur ablesbar); Seiten tlw. angeknickt u. leicht fleckig, tls. mit kl. Randfehlstellen; Bindung vorn u. am letzten Blatt angeplatzt (dort mit gerosteten Klammern); papierbedingt gebräunt, sonst gut. - Sehr selten.

 

509. Buch Mosis - Das sechste und siebente Buch Mosis oder der magisch-sympathische Hausschatz, das ist Mosis magische Geisterkunst, das Geheimnis aller Geheimnisse. Wortgetreu nach einer alten Handschrift mit merkwürdigen Abbildungen. [4 weitere Werke angebunden]. Dresden, Max Fischer Verlagsbuchhandlung, [ca. 1920]. 96 S. / 128 S. / 32 S. / 32 S. / 17, XII S., Kl.-8°, Halbleinen d. Zt.

ANGEB.: (1) Der wahrhaft feurige Drache. - (2) Geheime und gar rare Jäger-Künste oder siebenzig hochnützliche Arcana bezüglich der Jägerei, des Vogelfanges etc. zu hohen Preisen erworben und erprobt von Johann Täntzer Sächs. Wildmeister. - (3) [Hill:] Das heilige Kraut oder die Kräfte der Salbey zur Verlängerung des menschlichen Lebens. - (4) Geheime Kunst-Schule magischer Wunder-Kräfte, oder das Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie, wie sie durch die heilige Cabbala und durch Elohym mitgetheilt worden ist, und als göttliches Geheimniß Cabbala genannt wird, und eine Schwester der göttlichen Weisheit, der sogenannten Magia ist. Aus dem Arabischen übersetzt. - Siehe auch K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976, S.56-58). - Einband berieben u. bestossen; Vorsatz mit kl. Signatur; Titel mit drei Siegelmarken u. wie das letzte Blatt mit Resten von Leinwandstreifen (verbinden am Anfang Titel u. das nachfolgende Blatt mit den Verlagsangaben); wenige Seiten etwas fleckig u. mit kl. Randläsuren; papierbedingt gebräunt; sonst ein gutes Expl.

 

510. Buch Mosis - Sechstes und siebentes Buch Mosis oder der magisch-sympathische Hausschatz, das ist Mosis magische Geisterkunst, das Geheimnis aller Geheimnisse. Glückstabelle, Schicksalsdeutungen, wortgetreu nach einer alten Handschrift mit staunenerregenden Abbildungen. Philadelphia [d.i. Berlin-Weißensee], [E. Bartels Verlagsanstalt], [um 1920]. 128, 64, 32, 31, 47 u. 134 S., 5 Bll., 8°, O-Halbleinen mit Rückentext

Hayn-Gotendorf 1, 490-491; vgl. K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976). - ANGEBUNDEN: (1) Das siebenmal versiegelte Buch der größten Geheimnisse oder magisch-sympathetischer Hausschatz in bewährten Mitteln wider viele Krankheiten und Gebrechen des Leibes; nebst wundersamen Geheimnissen zu Erreichung der verschiedenartigsten Zwecke. 64 S. - (2) Geheime Kunst-Schule magischer Wunder-Kräfte, oder das Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie, wie sie durch die heilige Cabbala und durch Elohym mitgetheilt worden ist. 32 S. - (3) Engel-Hülfe zu Schutz und Schirm in großen Nöten. (Anhang. Wunderthätiger Heiliger Segen welchen Papst Leo dem Karola, seinem Bruder gesendet. Das heilige Sales-Büchlein oder die Glücks-Ruthe.) 31 S. - (4) Romanus-Büchlein oder Gott der Herr bewahre meine Seele, meinen Aus- und Eingang; von nun an bis in alle Ewigkeit, Amen. Halleluja. 47 S. - (5) Der wahrhaftige feurige Drache. Mit Holzschnitten. 134 S. - Allgemeine Schicksalsdeutungen aus den zwölf Himmelszeichen, im Volksmunde "Planeten" genannt. (Unpaginiert, 4 Bll.) - 1 Blatt Buchanzeigen u.a. auch vom Adonistischen Verlag. - Die Bücher Mosis unterlagen immer wieder Publikationsverboten (im NS bereits 1938 auf "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums") u. nach dem England-Flug von Rudolf Heß 1941 wurden auch diese "Zauberbücher" gezielt beschlagnahmt u. vernichtet. Noch Ende der 50er Jahre wurde ein langwieriger Prozeß zu einem Verbot gegen den Braunschweiger Planet-Verlag geführt. - Einband berieben u. bestossen; Leinwand am Rücken priv. geklebt; Vorsatzgelenke leicht angeplatzt; erstes u. letztes Blatt mit jew. zwei Siegelmarken u. Resten der Leinwandstreifen; papierbedingt gebräunt; tls. Bleistiftmarkierungen u. wenige Eselsohren, sonst ein gutes Expl.

 

511. Buch Mosis - Sechstes und siebentes Buch Mosis oder der magisch-sympathische Hausschatz, das ist Mosis magische Geisterkunst, das Geheimnis aller Geheimnisse. Glückstabelle, Schicksalsdeutungen, wortgetreu nach einer alten Handschrift mit staunenerregenden Abbildungen. Philadelphia [d.i. Leipzig], Verlagsbuchhandlung Ph. Hülsemann, [vor 1920]. 128, 64, 32, 47, 31, 125 S., mit Holzschnitten, 1 Bl., 7 S., 4 Bll. (kmpl.), 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

ANGEBUNDEN: (1) Das siebenmal versiegelte Buch der größten Geheimnisse oder magisch-sympathetischer Hausschatz in bewährten Mitteln wider viele Krankheiten und Gebrechen des Leibes; nebst wundersamen Geheimnissen zu Erreichung der verschiedenartigsten Zwecke; (2) Geheime Kunst-Schule magischer Wunder-Kräfte oder das Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie, wie sie durch die heilige Cabbala und durch Elohym mitgeteilt worden ist; (3) Romanus-Büchlein, oder Gott der Herr bewahre meine Seele, meinen Aus- und Eingang; von nun an bis in alle Ewigkeit, Amen. Halleluja; (4) Engel-Hülfe zu Schutz und Schirm in großen Nöthen; (5) Der wahrhaftige feurige Drache, oder Herrschaft über die himmlischen und höllischen Geister und über die Mächte der Erde und Luft [...]; (6) Allgemeine Schicksalsdeutungen aus den zwölf Himmelszeichen, im Volksmunde "Planeten" genannt. - Seltene Variante des Titels, dazu Karl-Peter Wanderer: "Adolf Spamer, Romanusbüchlein a.a.O. (Bibl. 19), S. 14, schreibt, daß das 6. und 7. Buch Mosis von Bartels auf einer Ausgabe der Verlagsbuchhandlung Hülsemann in Leipzig basiert." (Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur, Diss. Berlin 1976, S.81). - Einband berieben u. bestossen; Buchblock an sich gelockert u. zahlreiche Lagen sind lose!; Titel gestempelt u. mit Resten von drei schwarzen Siegelmarken; fast durchgehend etwas fleckig; papierbedingt gebräunt; ein deutlich beanspruchtes Expl.

 

512.       Colquhoun, J[ohn] C[ampbell]: Historische Enthüllungen über die geheimen Wissenschaften aller Zeiten und aller Völker oder vollständige Geschichte der Magie, Zauberei, des thierischen Magnetismus, des Glaubens an Hexerei, an Dämonen und Teufel sowie des Aberglaubens überhaupt. Ein Schlüssel zum Verständniss und zur Lösung vieler Räthsel und Geheimnisse in der Culturgeschichte des Alterthums und der neueren Zeiten. Für jeden Gebildeten, mit Benutzung der vorzüglichsten älteren wie neueren Hülfsquellen, nach dem Englischen bearbeitet von Hugo Hartmann. Dtsch. Erstausg. Weimar, Verlag und Druck von B. F. Voigt, 1853. XX, 638 S., 3 Bll., 8°, Marmorierter Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Ackermann I/368; Slg. du Prel 433; Klinckowstroem S.95; Hayn-Gotendorf III,190: "Vergriffen und selten!"; vgl. Cornell S.118 (zur engl. EA 1851). - Eine Bearbeitung des ursprünglich 2bändigen, unter dem Titel "An History of Magic, Witchcraft and Animal Magnetism" erschienenen Werks. - Einband ist berieben u. etwas bestossen; Innendeckel mit Aufkleber "Des Prinzen Adalbert von Preussen Bibliothek" (Prinz Heinrich Wilhelm Adalbert von Preußen, 1811-1873, Sohn von Prinzessin Marianne u. Prinz Wilhelm, des jüngsten Bruders König Friedrich Wilhelms III.), halb darüber geklebt ein farbiges Wappenexlibris von "Walter von St. Paul-Illaire" (Adalbert Emil Walter Le Tanneux von Saint Paul-Illaire, 1860-1940, dtsch. Kolonialbeamter in Ostafrika, der dem Adelsgeschlecht Le Tanneux von Saint Paul entstammt, die im 17. Jh. nach Preußen einwanderten); Titel mit Signatur (Bleistift); Seiten tlw. gebräunt u. mit seltenen Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.

 

513. Der wahre geistliche Schild, so vor 300 Jahren von dem heil. Papst Leo X. bestätigt worden, wider alle gefährliche böse Menschen sowohl, als aller Hexerei und Teufelswerk entgegengesetzt. Darinnen sehr kräftige Segen und Gebete, so theils von Gott offenbart, theils von der Kirche und heil. Väter gemacht und approbirt worden. Nebst einem Anhang Heiliger Segen, zum Gebrauch frommer katholischer Christen, um in allen Gefahren, worein sowohl Menschen als Vieh oft gerathen, gesichert zu seyn. Cum Licentia Orp. Cens. ibid. An. 1647 impress. Erstlich gedruckt zu Köln a/Rh. o.O., o.V., o.J. [um 1910, nach Druck u. Verlagsanz. für z.B. "Das Buch Jezira"]. 31 S., mit 12 Textillus. / 40 S., mit doppelblatt-großen Fig. / 38 S., mit 25 Textillus., 1 Bl. / 16 S. / 27 S., 1 Bl., mit 3 Illus., Kl.-8°, Schlichter Pappband 

Angebunden: Geistliche Waffe oder: Heiliges und kräftiges Schutzmittel gegen alle unsichtbaren Feinde des menschlichen Heiles. Aus dem Lateinischen in’s Deutsche übersetzt, mit sehr kräftigen Gebeten und einer Vorrede vermehrt und auf Verlangen herausgegeben von Ch. T. - Angeb.: Geistliche Schild-Wacht, darinnen Einer alle Stund’ einen besonderen Patron erwählen kann. - Angeb.: Ein schöner und wohl approbirter Heiliger Segen zu Wasser und Land wider alle seine Feinde, so ihm begegnen auf allen seinen Wegen und Stegen. - Angeb.: Andächtige Weis, dem Amt der Heiligen Meß nützlich beizuwohnen. In Betrachtung des bitteren Leidens und Sterbens unseres Herrn und Seligmachers Jesu Christi, sammt beigefügten Morgen- und Abend-Gebetlein. Das thut zu meinem Gedächtniß. Erstlich gedruckt zu Köln a/Rh. - Angeb.: Anhang. Heiliger Segen zum Gebrauch frommer Christen, um in allen Gefahren, worin sowohl Menschen als Vieh oft gerathen, gesichert zu sein. -- Der Titel erschien mehrfach (z.B. 1840 bei Louis Enßlin) mit wechselnden Inhalten u. meist im kleineren Taschen-Format (siehe K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. Dissertation, Berlin 1976, S.155ff). Giovanni de’ Medici (1475-1521) war als Papst Leo X. (1513-1521) kein besonders gläubiger Christ u. wurde deshalb auch der Autorenschaft von Zauberbüchern bezichtigt. Bemerkenswert ist, dass das vorliegende Buch noch 1940 "magisch" genutzt wurde, erkenntlich an den Besitzervermerken u. den eingeklebten NS Feldpost-Marken. - Einband fleckig u. berieben; Rücken mit Karton verstärkt; Innendeckel u. Vorsätze mit vielen Besitzervermerken; Titel durch die ehem. Versiegelung angerissen u. mit kl. Eckabriss; wenige Seiten leicht fleckig u. tlw. angeknickt; wenige Lagen gelöst u. im Bund mit Randläsuren, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, nach KVK/WorldCat ist von dieser Zusammenstellung kein Expl. nachweisbar.

 

514. Erzstein (Hrsg.): Ertappter Briefwechsel von der Zauberey, Schröpfers Künsten, Nativitätstellen, Sympathie, Gespenstern u.d.g. gesammlet von einem Juristen, Mediciner, Philosophen und Theologen und herausgegeben von Erzstein. Erstausg. Leipzig, bey Christian Gottlob Hilscher, 1777. 20, 282 S., 1 Bl., mit gest. Titelvignette, 8°, Pappband d. Zt. 

VD18 14452790-005; Grässe S.65; Slg. du Prel 454; Ackermann II/791. - Der fiktive Briefwechsel eines unbekannten Autors, um die Existenz von Zauberei u. Geistern zu belegen. Er hält auch Schröpfers Beschwörungen (Johann Georg Schrepfer, auch Schröpfer, 1738-1774) für echt u. kritisiert in diesem Zusammenhang Balthasar Bekker (1634-1698) u. sein Werk "Die Bezauberte Welt", das die grundlegende Macht des Teufels bestreitet. - Einband ist beschabt, fleckig u. bestossen; Rücken oberflächlich angerissen bzw. tls. abgelöst; Titel leicht fleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

515. Faust - Henning, Hans (Hrsg.): D. Fausts Original Geister Commando der Höllen und aller ander Geisterzwang. [Deckeltitel: D. Fausts Höllenzwang]. Leipzig, Zentralantiquariat der DDR, 1979. 22 Bll. (unpaginiert), 8°, Rotgepr. O-Pappband

Faksimilie eines "Höllenzwangs" (ca. 1770/80) aus den Beständen der British Library in London, einziges bekanntes Expl. dieser Ausgabe. Mit fachkundigem Nachwort zur Beschwörungsliteratur. - Etwas berieben u. bestossen; wenige Blatt min. wellig, sonst ein gutes Expl.

 

516. Faust - Scheible, J. (Hrsg.): Faust’s Dreifacher Höllenzwang [Deckeltitel]. Doktor Johannes Faust’s Magia naturalis et innaturalis, oder Dreifacher Höllenzwang’, letztes Testament und Siegelkunst. Nach einer kostbar ausgestatteten Handschrift in der Herzogl. Bibliothek zu Koburg vollständig und wortgetreu herausgeben in fünf Abtheilungen mit einer Menge illuminirter Abbildungen auf 146 Tafeln. Faksimile der Ausg. Stuttgart, Scheible 1849. Berlin, Richard Schikowski, [1995]. 263 S., 4 Bll., mit 146 Taf., 43 davon farbig, die anderen in rot/schwarz, 8°, O-Leinen

Vergrößertes Faksimile der gesuchten Ausgabe von J. Scheible, Stuttgart 1849, mit vielen magischen Sigillen u. Siegeln, tlw. in rot u. schwarz gedruckt, sowie 43 farbigen Tafeln mit Dämonen. Erschien als "Erste Abtheilung" der Reihe "Bibliothek der Zauber-, Geheimniss- und Offenbarungs-Bücher und der Wunder-Hausschatz-Literatur aller Nationen in allen ihren Raritäten und Kuriositäten [...]." - Ein gutes Expl.

 

517. Fischer, Wilhelm: Aberglaube aller Zeiten. Band 1 bis 5 [kmpl.]. [1] Die Geschichte des Teufels. Mit vier Tafeln. [2] Die Geschichte der Buhlteufel und Dämonen. Mit drei Tafeln. [3] Dämonische Mittelwesen, Vampir und Werwolf in Geschichte und Sage. Mit drei Tafeln.  [4] Die Geschichte der Teufelsbündnisse, der Besessenheit, des Hexensabbats und der Satansanbetung. Mit zwei Tafeln. [5] Der verbrecherische Aberglaube und die Satansmessen im 17. Jahrhundert. Mit drei Tafeln. 1. Aufl. Stuttgart, Verlag von Strecker & Schröder, [1906]. 101 S., 1 Bl., mit 4 Taf. (eine gefalt.) / 95 S., 2 Bll., mit 3 Taf. / 103 S., 2 Bll., mit 3 Taf. / 130 S., 1 Bl., mit 2 Taf. (eine gefalt.) / 112 S., mit 3 Taf. (eine doppelseitig), 8°, Farbig illus.  O-Karton (5 Bde.)

Cornell S.208; Ackermann I/410. - [1] U.a. über: Der "Herr der Fliegen"; Der Satanismus der Hebräer; Die jüdischen Heuptteufel; Simon Magus; Die Erbsünde im Teufelsglauben; Die Teufelsmanie. [2] u.a. über: Die Dews u. Dschinns; Das Weib als Teufelsfreiwild; Der Frauenhaß im "Hexenhammer"; Menschliche Folterteufel; Die Weltherrschaft der Buhlteufel. [3] u.a. über: Hinduismus u. Aberglaube; Der Vampirismus; Der Kampf gegen die Vampire; Das Kinderfressen u. Blutsaugen der Vampire; Die Werwolfsage; Prozesse gegen Werwölfe. [4] u.a. über: Juristerei und Teufelswahn; Der Teufelspakt Katharinas von Medici; Bessene Nonnen; Epidemische Geisteskrankheit; Die hysterische Besessenheit; Die Hexensalbe; Der Teufelssabbat. [5] u.a. über: Der Kannibalismus aus Aberglauben; Diebeskerzen u. Folterpulver; Totengräber u. Giftmischer; Die Prophetin des "hellen Haufens" im Bauernkrieg; Die Erotik im Satanismus; Der Satanismus der "Zauberer von Logrono"; Die "Schwarze Messe"; Herzogin u. Satanistin. - Einbände tlw. leicht fleckig u. leicht angeknickt; alle Rücken mit sauber geklebten Fehlstellen; alle unbeschnitten u. dadurch angerändert; ein Rückendeckel mit kl. Eckabriss; ein Bd. an beiden Innengelenken verstärkt, sonst gute Expl. (Mängel im Preis berücksichtigt). - Komplett selten.

 

518. Gaßner -  Verzeichniß der merkwürdigsten Operationen, welche im Jahre 1775. zu Sulzbach, sowohl an dem Hofe und in Gegenwart Ihro Hochfürstlichen Durchleucht, der verwittibten Frauen Pfalzgräfin etc. etc. als in der St. Leonards-Kapelle, von dem Hochwürdigen und Hochgelehrten Herrn, Johann Joseph Gaßner, Seiner Hochfürstlichen Gnaden, Bischofen und Fürsten zu Regenspurg, auch Gefürsteten Probsten zu Ellwangen, geistlichen Rath und Hofkaplan, dermaligen Dechand und Pfarrer zu Pondorf, wie auch von den von ihm vorher unterrichteten Patienten selbst, durch die wirkende Kraft des heiligsten Namens Jesus geschehen sind. Nebst einem Anhang eingier dergleichen wunderbaren Begebenheiten in Ellwangen den 21. Oct. 1777. Erstausg. Frankfurt, Hanau u. Leipzig, o.V., 1778. CLXXX [180], 303 S., mit zwei Holzschnitt-Vignetten, Kl.-8°, Einfaches Leinen d. 19. Jhdts.

VD18 12405426-001. - Beschreibung mehrerer Fälle von Teufelsaustreibung durch den Exorzist u. Wunderheiler Johann Joseph Gaßner (1727-1779). Seine erfolgreichen Heilungen bescherten ihm einen unglaublichen Zulauf u. wurden von zahlreichen Veröffentlichungen seiner Gegner u. Befürworter begleitet. Es wurde ihm nachgesagt, er habe in sieben Monaten bei seinen "Behandlungen" in Ellwangen 20.000 "Kranke" geheilt. Zu seinen Anhängern gehörten u.a. auch Lavater u. Justinus Kerner; genauso wie später Carl August von Eschenmayer mit seinen Beiträgen in der "Zeitschrift für tierischen Magnetismus". Obwohl Gaßner uneigennützig handelte u. selbst an seine Kuren glaubte, griff 1777 Kaiser Joseph II. in die Auseinandersetzungen ein, was schliesslich den Trubel um den "Teufelsbeschwörer" beendete. - Einband etwas berieben, bestossen u. fleckig, an den Rändern schmale Fehlstellen des Bezugsstoffes; Titel mit kl. hinterlegtem Wurmgang am Rand; tlw. gebräunt u. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

519. Gockel, Eberhard: Tractatus Polyhistoricus Magico-Medicus Curiosus, Oder Ein kurtzer, mit vielen verwunderlichen Historien untermengter Bericht von dem Beschreyen und Verzaubern, Auch denen darauß entspringenden Kranckheiten und zauberischen Schäden. Was dasselbe eigentlich seye? aus waserley Ursachen solches herkomme? wie sich vor solchem Unwesen zu hüten? Und auf was Weise die daraus entstandene Kranckheiten und zauberische Schäden, vermittelst eines andächtigen Gebets, und deren darzu gehörigen besondern Artzney-Mitteln curiret werden könne? Alles aus berühmter Alter und Neuer Medicorum Scriptis, auch aus eigner Erfahrung, und 42. jähriger Praxi zusammen getragen und hervor gegeben von Eberhardo Gockelio, Med. D. Erstausg. Franckfurt u. Leipzig, In Verlag Lorenz Kronigers und Gottlieb Göbels, 1699. 4 Bll., 182 S., Kl.-8°, Neues Halbpergament mit Rückenschild

VD17 3:313503E; Graesse S.42; Cornell 240; Hayn-Gotendorf III,198: "Rar!"; vgl. Slg. Bernus 193; vgl. Horst: Zauberbibliothek Bd.5, S.236. - U.a. über: Ob es Zauberer / Hexen u. Unholden gebe?; Wie u. welcher Gestalten die Zauberer / Hexen / u. Unholden denen Menschen u. Vieh Schaden zufügen; Wider zauberische Liebe u. Liebes-Träncke; Was das Zauber- u. Hexen-Gesind für eine Straf verdiene? (zahlr. Hexen- u. Zaubergeschichten. Den Fallbsp. folgen ab S.134 eine Zusammenstellung "Geheimer Artzney-Mittel wider die zauberischen Schäden und Kranckheiten"). - Eberhard Gockel (1636-1703) war einer der eifrigsten u. bekanntesten Anhänger der Chemiatrie in Deutschland, Arzt zu Geislingen u. Giengen, Arzt des Herzogs von Württemberg u. Mitglied der kaiserl. Leopoldinischen Akademie der Naturforscher. - Innendeckel mit ExLibris "Sigrid Gutekunst" in Jugendstil-Manier (zwei nach unten gerichtete Flamingos); tlw.etwas fleckig u. gebräunt; eine Seite mit Randanstreichungen u. zwei weitere kl. Marginalen, beides von alter Hand, sonst ein gutes Expl.

 

520. Görres, Joseph von: Die christliche Mystik. Erster bis Fünfter Band [kmpl.]. Neue Auflage in fünf Bänden mit einem Sach- und Namenregister. Regensburg, Verlag von Georg Joseph Manz, 1879-1880. XX, 495 S. / XX, 594 S., 1 Bl. / XX, 737 S., 1 Bl. / XXXI, 412 S. /  XI, 692 S., 8°, Neueres Leinen mit Rückentext (5 Bde.)

Ackermann III/223. "Vergriffen und gesucht. Diese Ausgabe hat zum erstenmal das Register, das den Gebrauch des Werkes sehr erleichtert." - Dem Autor ging es nicht ausschließlich um christliche Mystiker, sondern um Phänomene des mystischen Lebens, mit denen er sich in den ersten beiden Bänden beschäftigt, bevor er sich der dämonischen Mystik, der Magie u. der Hexerei widmet. Bei seinen Ausführungen verteidigte Josef von Görres (1776-1848), der seit 1814 den "Rheinischen Merkur" hrsg., auch die Hexenprozesse. Nach Horst Miers gehört Görres zu den geistvollsten wie eigentümlichsten Publizisten Deutschlands. Der Titel wird in der Literatur des O.T.O. empfohlen. Auch Joris-Karl Huysmans zitiert in seinem Roman "Tief unten" zum Satanismus den fünften Band. - U.a. über: Natürliche Unterlage der Mystik; Der religiöse u. kirchliche Grund der Mystik; Die reinigende Mystik; Eintritt in die Kreise höheren Zuges u. Triebes, so wie höherer Erleuchtung; Fortstreben zum Ziele in Liebe u. höherer Erleuchtung durch die Ecstase (Die Stigmatisation, Die Ecstase in den bewegenden Kräften u. Organen, Die Entrückung u. der ecstatische Flug, Thätige Wirkung in die Ferne); Die historische, sagenhafte, physische u. psychische Begründung der dämonischen Mystik (Die versch. Formen der physischen Magie, Die magnetischen Rapporte, Der Geisterspuk); Die dämonische Vorbereitung u. Ascese; Die Besessenheit; Das Hexen- u. Zauberwesen (Das Malzeichen der Hexen u. Hexenmänner, Der Sabbath als Hof des zauberischen Heergefolges, Atmosphären u. Wirkungsweisen im Zustande der Verzauberung, Der Zeugungstrieb u. die Blutgier, Der Hexenprozeß). - Die Titelblätter tls. mit hinterlegten Fehlstellen (tls. Buchstabenverlust) oder fleckig, 2x mit Besitzervermerk; Band 1 eigentlich mit Bild des Verf., dieses fehlt; Seiten papierbedingt etwas gebräunt, tls. leicht braunfleckig; das letzte Blatt im letzten Band etwas beschädigt; sonst gute Expl.

 

521. Graf, A.: Naturgeschichte des Teufels. Einzige vom Verfasser autorisierte deutsche Ausgabe. Aus dem Italienischen von Dr. med. R. Teuscher. Dtsch. Erstausg. Jena, Hermann Costenoble, [1890]. XVIII, 448 S., 8°, Priv. Halbleinen mit goldgepr. Rückentext

Hayn-Gotendorf III, 201. - Inhalt: Ursprung u. Entstehung des Teufels (u.a. Satan bei den Juden, Satan im Christentum, Satan u. die Barbaren, Die Figur Satans erreicht ihre Vollkommenheit im Mittelalter); Die Persönlichkeit des Teufels (u.a. Der Körper der Teufel u. seine Eigenschaften, Physiologie der Teufel, Versch. Gestalten, die sie annehmen); Zahl, Aufenthalt, Eigenschaften, Ordnung, Rang, Wissen u. Macht der Teufel (u.a. Teufel in der Luft, Teufel in der Hölle, Intelligenz der Teufel); Der Teufel als Versucher (u.a. Gründe, Umstände, Art u. Weise, Zeit u. Ort der Versuchung, Liebesversuchung, Der Teufel als Mönch u. Abt, Teufelversammlung); Possen, Betrügereien, Gaunereien u. Gewaltthaten des Teufels (u.a. Die Kunst zu sterben, Ängste u. Schrecken der Sterbenden); Teuflische Anfeindungen (u.a. Die verteufelte Natur, Teufel in Klöstern); Liebesverhältnisse u. Kinder des Teufels (u.a. Wie zeugen die Teufel?, Venus als Teufelin, Der Antichrist, Adoptiv-Kinder des Teufels); Die Pakte mit dem Teufel (u.a. Verschreibungen mit Blut, Päpste, die sich dem Teufel verkauften); Die Zauberei (u.a. Schulen wo man sie lehrte, Beschwörung des Teufels, ihre Gefahren, Das Zauberbuch, Gefangene Teufel, Wunder der Zauberer, Hexenversammlungen, Hexenprozesse); Die Hölle (u.a. Wo sie liegt, Die Thore der Hölle, Teufel als Räuber, Besucher u. Erforscher der Hölle); Fortsetzung der Hölle; Die Niederlagen des Teufels; Der lächerliche u. der ehrliche Teufel; Das Ende des Teufels. - Leicht berieben, sonst ein gutes Expl.

 

522. Guyon, Abt: Von der Goetie oder Teuflischen Zauberey, ein Fragment aus dem achten und letzten Bande des Herrn Abts Guyon, Pensionärs des französischen Klerus. Eine Uebersetzung aus dem Französischen. Augsburg, o. V., 1787. 55 S., Kl.-8°, Heftstreifen

Erschien in: Neueste Sammlung jener Schriften, die von einigen Jahren her über verschiedene wichtigste Gegenstände zur Steuer der Wahrheit im Drucke erschienen sind. Acht und dreyßigster Band. Augsburg, in Kommission bei Oberpostamt, Johann Georg Bullmann, Joh. Seiz, 1788. - Der Autor führt versch. Belege für die Wirklichkeit der Zauberei an, darunter nehmen zwei Prozesse in Pasy (nahe bey Brie Comte Robert / Paris) gegen die Schäfer Peter Hocque, 1687, sowie Peter Biaule u. Medard Lavaur, 1691, großen Raum ein. Desweiteren viele Literaturverweise. Hielte man aber trotzdem Schwarzkunst, Hexen u. Hexenmeister für Märchen, so "hörten die Untersuchungen und Strafen auf, das Reich des Teufel breitete sich aus, und die Zauberer vermehrten sich ohne Maaß." - Etwas braunfleckig, sonst ein sehr gutes Expl.

 

523. Hexen - Bekker, Balthasar: Die Bezauberte Welt: Oder Eine gründliche Untersuchung des allgemeinen Aberglaubens / Betreffend die Arth und das Vermögen / Gewalt und Wirckung des Satans und der bösen Geister über den Menschen / Und was diese durch derselben Krafft und Gemeinschafft thun: So aus Natürlicher Vernunfft und H. Schrifft in 4 Büchern zu bewehren sich unternommen hat Balthasar Bekker [...] Nebenst des Authoris generale Vorrede über diese seine 4 Bücher; [...] Aus dem Holländischen nach der letzten vom Authore vermehrten Edition in die teutsche Sprache übersetzet. Dtsch. Erstausg. Gedruckt zu Amsterdam, bey Daniel von Dahlen bey der Börse [d.i. Hamburg, Hertel], 1693. 39, 136 [recte 144] S., mit kl. Holzschnitt-Portrait auf dem Titel / 270 S., 1 Bl. / 179 [recte 197] S., 1 Bl. / 308 S., 2 Bll., zw. S.146 u. 147 mit Kupfertaf. [so kmpl.], 8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

VD17 3:303184Q (Nicht identisch mit VD17 1:088304Q u. VD17 547:696533V; vorliegender Druck mit fehlerhafter Paginierung u. etwas abweichender Orthographie auf dem Titel: "Arth", "H. Schrifft". Bibliogr. Nachweis in: Bircher, B 13458. Übers. ermittelt: Johann Lange); Hayn-Gotendorf III,177; Graesse S.62; Cornell S.52; Ackermann I/332: "Wichtigstes Werk der Zeit gegen den Glauben an Hexen und Teufel." - Eine von 3 Druckvarianten im Jahr der ersten deutschen Ausgabe. Da die anderen beiden mit tlw. korrigierten Paginierungen u. etwas abweichender Orthographie auf dem Titelblatt erschienen, ist der vorliegende Band offensichtlich die tatsächliche dtsch. EA. Das Kupfer zeigt das "Oldenburgische Horn", 1808 wieder aufgegriffen in der Titeldarstellung des II. Bandes "Des Knaben Wunderhorn" von Ludwig Achim von Arnim u. Clemens Brentano. - Der holländische Theologe u. Prediger Balthasar Bekker (1634-1698) war einer der entschiedensten Kämpfer gegen den Hexenglauben. Das vorliegende, bedeutende Werk erschien zuerst zw. 1691 u. 1693 in Einzelausgaben. Da Bekker hier auch die grundlegende Macht des Teufels bestreitet, war er dauernden persönlichen Angriffen ausgesetzt; bereits 1692 wurde er durch die Synode von Alkmaar als Prediger abgesetzt u. eine Unzahl von Streitschriften wurden gegen ihn veröffentlicht. Welche epochale Wirkung sein Werk trotzdem hatte, zeigt sich daran, dass es nach der frühen dtsch. Übersetzung bereits 1694 auch in französischer u. 1695 in englischer Sprache vorlag. "Es ist ein äusserst gründliches und ausführliches Werk, vielleicht das grösste, das jemals über Magie geschrieben worden ist [...] Bekkers Buch erregte gewaltiges Aufsehen und erschien in vielen Auflagen und in verschiedenen Sprachen" (Hartmut Lehmann: Hexenverfolgungen und Hexenprozesse, in: Jahrbuch des Instituts für Deutsche Geschichte in Tel Aviv, 1978). Alle nachfolgenden Gegner der Hexenverfolgung berufen sich auf Bekker. - Einband leicht aufgeworfen; Innendeckel tlw. angeplatzt, vorne mit altem Besitzvermerk u. hinten mit Besitzerstempel; Titel mit kl. Randläsuren, wenige Seiten leicht fleckig u. gebräunt (darunter die Kupfertaf.); insgesamt ein schönes Expl.

 

524. Hexen - Binz, Carl: Doctor Johann Weyer, ein rheinischer Arzt, der erste Bekämpfer des Hexenwahns. Ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte des 16. Jahrhunderts. Erstausg. Bonn, Adolph Marcus, 1885. VII, 167 S., mit Frontispiz, 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext 

Ackermann V/944; Hayn-Gotendorf III, 256; Cornell S.72. - Johannes Wier (auch Weyer, Weier, Wierus, 1515-1588) war Schüler von Agrippa von Nettesheim u. gilt mit Bekker, Spee u.a. als Vorkämpfer gegen den Hexenwahn. Sein Werk "De praestigiis daemonum, Über die Blendwerke der Teufel" erlebte zahlreiche Aufl. u. wurde auch ins Deutsche übersetzt. - Carl Binz (1832-1913), Bonner Medizinhistoriker u. Mitbegründer der modernen Pharmakologie. - Leicht berieben; ExLibris; Rückseite des Frontispiz mit Notiz; seltene Marginalien u. schwache Bleistiftanstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

525. Hexen - Diefenbach, Johann: Der Zauberglaube des sechzehnten Jahrhunderts nach den Katechismen Dr. Martin Luthers und des P. Canisius. Mit Berücksichtigung der Schriften Pfarrers Längin, Karlsruhe und des Professors Riezler, München. Erstausg. Mainz, Verlag von Franz Kirchheim, 1900. XII, 209 S., 8°, Halbleder d. Zt.

Cornell S.171; Hayn-Gotendorf III,191. - Auch in diesem Werk versucht Diefenbach sehr einseitig, die kath. Kirche von der Schuld an den Hexenprozessen zu befreien. - U.a. über: Lehre u. Auffassung der Kirche; Die Länginschen Hypothesen; Riezlers Suggestions- u. Interpretations-Methode; Der altheidnische u. Riezlers "kirchlicher" Hexenwahn; Gutenbergs Kunst u. der Hexenhammer; Der Hexenhammer u. die Carolina Karls V. - Mit Register. - Etwas berieben u. leicht bestossen; Deckel aussen u. innen mit Bibliothekesaufkleber sowie 1x gestempelt; Vorsatz mit ExLibris; tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

526. Hexen - Goldschmidt, Huso-Cimbri p.t. Pastor Sterup Petri: Verworffener Hexen- und Zauberer-Advocat. Das ist: Wolbegründete Vernichtung Des thörichten Vorhabens Hn. Christiani Thomasii J.U.D. & Professoris Hallensis, und aller derer / welche durch ihre Superkluge Phantasie-Grillen den teufflischen Hexen-Geschmeiß das Wort reden wollen / Indem gegen dieselbe [...] und der täglich-lehrenden Erfahrung das Gegentheil zur Genüge angewiesen und bestättiget wird / daß in der That Eine Teuflische Hexerey un Zauberey sey / [...]. Erste u. einzige Ausg. Hamburg, Bey Gottfried Liebernickel Buchhändler im Dohm. Lauenburg / druckts Christ. Albr. Pfeiffer, 1705. 13 Bll., 654 S., 19 Bll., mit gest. Frontispiz u.  3 Textholzschnitten (S.385), Titel in rot/schwarz, Kl.-8°, Neueres marmoriertes   Halbleinen

Cornell S.243; Rosenthal 4035; Grässe S.64; Ackermann I/437: "G., eines Goldschmids Sohn zu Husum, war Superintendens zu Parchim, und soll als ein Schenck-Wirt 1713 gestorben sein. (Jöcher)"; Hayn/Gotendorf III, 200: "Sehr selten!" - Das Frontispiz stammt anscheinend von dem Autor selbst (Signatur "P. Goldschmidt"). - Streitschrift des protestantischen Theologen u. entschiedenen Verteidigers des Hexenglaubens Peter Goldschmidt (1662-1713). Er war ab 1691 Pastor im dem damals dänischen Sterup u. hatte seit dieser Zeit schon zwei gegen Balthasar Bekker gerichtete Schriften veröffentlicht (darunter "Höllischer Morpheus", 1698). Das vorliegende Werk richtet sich gegen die aufklärerischen Schriften des Juristen Christian Thomasius (1655-1728). Denn Thomasius verwarf in seinen 1701 erschienenen "De crimine magiae" nicht nur die Beweisbarkeit, sondern auch die Möglichkeit des Teufelsbündnisses u. verlangte die Abschaffung der Folter. Im Gegenzug dazu liefert Goldschmidt Belege "für die Zauberey, deren Wirklichkeit u. Macht". Allerdings ist das Werk weniger polemisch u. eher in einem warnenden Ton gehalten. Im zwölften Kapitel distanziert sich Goldschmidt von den magischen Ritualen des Volksglaubens (vgl. M. Meumann in: Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung). - Titel etwas knapp eingebunden; durchgehend leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

527. Hexen - Juhn, Kurt: Der Hexenhammer. Die mittelalterliche Historie von der Folterung des Medicus Johann Weyer. 8 Original-Lithos von Erich Godal. Erstausg. Nr.154 [von 500 Expl.]. Prag, Verlag Dr. Flesch, 1934. 32 S., mit 6 Taf., 8°, O-Leinen

Vgl. Dtsch. Exilarchiv 2698; Sternfeld/Tiedemann S.244 (nennen fälschlicherweise als EA die Ausgabe New York, Krause 1944. Richtig ist, dass die unverkaufte Restauflage aus Prag 1934 im Jahre 1944 bei Krause mit einem neuen Titelblatt versehen u. neu aufgebunden wurde). - An der Nummerierung (Titelrückseite) mit den Unterschriften von Kurt Juhn u. Erich Godal (d.i. Erich Goldbaum; 1899-1969). - Ein gutes Expl. Der angerissene O-Umschlag (ebenfalls mit zwei Zeichnungen Erich Godal) im hinteren Innendeckel montiert.

 

528. Hexen - Nyder, Johannes: Formicarius. Einführung Hans Biedermann. Graz, Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, 1971. XIX, 249 S., 4°, O-Pappband

Vollständiges Faksimilie der undatierten, lateinischen Inkunabel, die bei Guldenschaft in Köln gedruckt wurde. Vermehrt durch eine Einführung u. Anmerkungen von Hans Biedermann. - Der Dominikaner Johannes Nyder (auch Nider od. Nieder, um 1380-1438) schrieb den Text wahrscheinlich während des Basler Konzils 1437/38, welches mehrfach erwähnt wird. - "Bei Niders ‘Formicarius’ (Ameisenhaufen) handelt es sich um ein didaktisch angelegtes Handbuch, das eine Fülle von Beispielgeschichten (exempla) für den Predigtgebrauch enthält, die in Form eines Dialoges zwischen einem Priester in der Rolle des faulen Schülers (piger) und einem Theologen, dem alter ego des Autors, kommentiert werden. Die Exempel sollten dem Prediger möglichst anschauliches Belegmaterial für die von ihm vermittelten religiösen und moralischen Anschauungen zur Belehrung der Gläubigen an die Hand geben." (Werner Tschacher in historicum.net). Im letzten Abschnitt geht das Werk auch auf Magie u. Zauberei ein u. berichtet ausführlich über die Hexenverfolgungen des Berner Landvogtes Peter von Greyerz im Schweizer Simmental. Etwa fünfzig Jahre später ist es im Hexenhammer des Heinrich Institoris eine der hauptsächlich zitierten Quellen. Auch spätere Befürworter der Hexenverfolgung wie Martin Del Rio bezogen sich auf den Text, obwohl darin zum Bsp. der reale Hexenflug angezweifelt wird. - Biedermann zu der kulturhistorisch aufschlußreichen Sammlung: "Der Grundgedanke all dieser Berichte über trügerische Visionen und Träume, über Gespenster und Phantome, über Incubus und Succubus, Weisagungen und Prophetie, über Dämonen und Hexen, Besessenheit und Exorcismen ist wohl der, daß der belesene Autor zeigen wollte: all das kann vorkommen, wenn der Mensch sich von Gott abwendet und Eitelkeit und Mangel an Frömmigkeit ihn veranlassen, eigene Wege zu gehen." (Einführung, S.V) - Ein gutes Expl.

 

529. Hexen - Schreckenbach, Wolfgang: Die Hexe von Osterhagen. Stuttgart, Durchbruch-Verlag Friedrich Bühler, 1937. 78 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen mit O-Umschlag

(= Rufendes Volk. Band 2). - "In der künstlerischen Erzählung über den grauenumwitterten Lebensgang und den Tod der einsam-stolzen Renate von Osterhagen zeigt Schreckenbach eine unabdingbare Opfertat des neuen Lebensgefühls [...] Durch den spätmittelalterlichen Wahn von der Verderbtheit des ketzerischen Blutes müht sich der Leidensweg einer lichthaften Frauenseele. Die Bitternis ihres stillen Sieges kann nur von uns Heutigen ganz erkannt werden." (Klappentext) - Umschlag mit geringen Gebrauchsspuren, sonst ein gutes Expl. mit Widmung des Verlegers: "Dem Schauspieler Walter Zickler mit herzlichem Gruß vom Verleger Fritz Bühler".

 

530. Hildebrand, Wolfgang: New augirte weltverbesserte und vielvermehrete Magia Naturalis. Erster bis Vierter Teil [kmpl.]. Das ist Kunst und Wunderbuch Darinne begriffen wunderbare Secreta, Geheimnüsse / und KunstStücke [...] gantz Neu in Druck geben. Erfurt, gedruckt bey Jacob Sachssen, In Vorlegung Johan Birckners Buchh., 1614. (8), 50, (3) Bll., Titel in Schwarz u. Rot / (1), 53, (2) Bll. / (1), 35, (4) Bll. / (1), 27, (3) Bll., (Paginierung der Haupttexte nur auf der rechten Seite), 8°, Pergament d. Zt. (alle zus. in einem Bd.)

Rosenthal 2934 (zur Ausg. 1610); Ackermann I/480 (zur Ausg. 1622 u. Teil II. 1619): "Seltenes Volksbuch". - Gehört zur Kategorie der Hausväterliteratur, das neben Rezepten u. praktischen Ratschlägen z.B.: "Das einem die Fische nachfolgen; Fische mit Angeln zu fangen" (Bd.II, 44f), auch Okkultes enthält: "Wenn ein junger Gesell bulerischer weise bezaubert / oder mit unordentlicher Liebe gegen einem Weibsbilde entzündet were." (Bd.I,42); "Wie man die Hexen und Zauberinnen erkennen sol." (Bd.I,44); "Schätze graben." (Bd.IV,23). - Einband etwas fleckig; Innendeckel mit ExLibris von Gustaf Berndtsson; ohne das Frontispiz u. das letzte Blatt des Registers von Teil 4; durchgehend etwas gebräunt; Titel mit gelöschten kl. Besitzervermerken u. wie alle Zwischentitel mit der durchstrichenen Unterzeile "Magia Naturalis"; tlw. kl. Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.

 

531. Hundert acht und dreyssig neuentdeckte und vollkommen bewährte Geheimnüsse. Oder allerhand magische / spagyrische / sympathetische und antipathische Kunst-Stücke, Derer eines allein den Besitzer viel Geld gekostet hat. Bey dieser neuen Auflage wiederum mit sehr vielen andern Geheimnissen und einem vollständigen Register vermehret, auch durchgehends verbessert. [Dritte Ausg.] Franckfurt u. Leipzig, bey Carl Christoph Immig Buchhändl., 1726. 5 Bll., 164 S., 4 Bll. (Register), mit gest. Frontispiz u. 2 Schmuckvignetten, Titel in schwarz/rot, Kl.-8°, Halbpergament d. Zt. 

Ackermann V/806 (zur Ausg.1725): "Sehr selten!" - Sammlung von Rezepten, die erstmals 1717 erschien. U.a. über: Magische Cur wider allerhand angezauberte Kranckheiten; Ein Amuletum wider die einem nachstellende Zauberer u. Hexen; Hexen zu vertreiben, die bey Nacht in einem Zimmer mit Spinnen, Rumoren oder sonst Ungelegenheiten machen; Die Nacht-Truten von dem Bette abzuhalten; Von einem magischen Schatz ziehen; Ein Astralisches redendes Bild zu machen; Wie man magischer Weise den unschätzbaren Schlangen-Stein, wie auch ihre Cronen bekommen kan; Von der Clavicula Salomonis; Von Beschwöhrung des Ertz-Engels Uriels; Von denen magischen Spiegeln. - Einband fleckig, bestossen u. sehr beschabt; Wurmgang in den ersten vier Blatt mit Buchstabenverlust; fast durchgängig etwas fleckig; tlw. mit Knickspuren an den Ecken, sonst ein gutes Expl.

 

532.   Kohlbrugge, J[acob] H[erman] F[riedrich]: Tier- und Menschenantlitz als Abwehrzauber. Mit 180 Abbildungen und 2 Farbentafeln. 1. Aufl. Bonn, Kurt Schröder, 1926.  2 Bll., 94 S., 4°, Illus. O-Halbleinen

Jacob Herman Friedrich Kohlbrügge (1865-1941), deutscher Arzt u. Anthropologe, der 1883 in die Niederlande übersiedelte. Mitte 1892 ging er als Arzt nach Niederländisch-Ostindien u. kehrte 1899 für zwei Jahre nach Europa zurück. Er publizierte u.a. vergleichend anatomische Studie (1906) einen kritischen Beitrag zur Evolutionslehre (1909) u. setzte sich daneben gegen die "Europäisierung" der Indonesischen Bevölkerung ein. - Einband tlw. gebräunt u. leicht bestossen; mit etlichen Bleistift-Anstreichungen u. fachkundigen Marginalien; am Ende angebunden 4 handschrftl. Seiten ("Über Bauopfer und Abwehrriten") in sauberer Süterlin-Schrift, sonst ein gutes Expl.

 

533. Kolbe, Wilhelm: Hessische Volks-Sitten und Gebräuche im Lichte der heidnischen Vorzeit. 2., sehr verm. Aufl. Marburg, N.G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, 1888. 1 Bl.,  191 S., 8°, Neuer Pappband mit montiertem O-Deckel 

Inhalt: Weihnachtsgebräuche; Neujahrsgebräuche; Fastnachtsgebräuche; Ostergebräuche; Gebräuche, welche an einzelnen Tagen haften: 1. am Dienstage: Gerichtsgebräuche / 2. am Donnerstage: landwirtschaftliche Gebräuche / 3. am Freitag: Hochzeitsgebräuche; Besondere Opfergebräuche; Heil- u. Zaubergebräuche; Leichengebräuche. - U.a. auch über: Baumopfer; Besprechen der Kranken; Bettücher auf Gräber; Binden der Bäume; Blumenopfer; Brauthemd; Donarbäume; Eberkopf; Eiergebrauch; Fastnachtsopfer, Feuerbesprechen; Feuerräder; Schwerttanz; Gerichtssteine; Haarkämme der Toten; Haaropfer; Hasenopfer; Heilsprüche; Hexentänze; Kalandsbrüder; Katzendämon; Lebensruthe; Osterlichter; Pfingstmännchen; Radzeichen; Sauschwanz; Schicksalshemd; Schreckläuten; Totenlichter; Umzüge der Götter, Verhüllen der ungetauften Kinder; Wachs- oder Wahrzeichen; Wergeld; Wölfe bei Executionen; Wolfsgalgen; Wolfssegen, Ziegenbock. - Ein gutes Expl.

 

534. Leistle, David: Die Besessenheit mit besonderer Berücksichtigung der Lehre der hl. Väter. Programm der kgl. Studienanstalten zu Dillingen für 1886/87 von Dr. David Leistle, Professor der Moraltheologie, Patrologie und Pädagogik am k. Lyceum. Erstausg. Dillingen, Druck von L. Kellers Wwe., 1887. 2 Bll., 178 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit montierten O-Deckel

Besessenheit wird hier, wie in außereuropäischen Kulturen, häufig auf eine Verhexung zurückgeführt. - Inhalt: Versch. Arten dämonischer Einwirkung auf den Menschen im Allgemeinen; Pseudo-Wundermacht u. Erscheinungsleib Satans; Begriff u. Wesen der Besessenheit. Versch. Benennungen der Besessenen in der hl. Schrift u. in der patristischen Literatur; Möglichkeit der Besessenheit; Wirklichkeit der Besessenheit im Heidentum u. Judentum; Die Besessenen des Neuen Testamentes; Besessenheit in der patristischen Zeit. Anhang: Bemerkungen über Besessenheit in der neueren Zeit; Ursachen der Besessenheit; Ziel der göttlichen Providenz bei Zulassung der Besessenheit; Wirkungen der Besessenheit; Zeichen der Besessenheit. - Deckel leicht fleckig; seltene Anstreichungen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. Von ungewöhnlicher Provenienz! Auf dem Vorsatz gestempelt: "RFSS [Reichsführer SS] = SS Hauptamt. Fachbücherei H [steht hier wohl für Hexe] 659". Heinrich Himmler erliess bereits 1935 den "Hexen-Sonderauftrag" zur Schaffung einer Hexenkartothek.

 

535. Lippert, Julius: Christenthum, Volksglaube und Volksbrauch. Geschichtliche Entwicklung ihres Vorstellungsinhaltes. Erster Theil. Christenthum in seiner Verwandtschaft mit den vorchristlichen Cultvorstellungen. Zweiter Theil. Unser Volksglaube und Volksbrauch. Ihr Vorstellungsinhalt und dessen Sinn und Geschichte. Erstausg. Berlin, Verlag von Theodor Hofmann, 1882. XVI, 696 S., 8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext 

Hayn/Gotendorf III, 216. - U.a. über: Die Persönlichkeit Christi u. sein Opfertod nach der Auffassung des Paulus; Fortentwicklung: die Rolle des Teufel; Formen des Mysteriums u. Entwicklung der Mysterien; Das Christenthum als kosmische Offenbarung; Die Gnosis als Offenbarungslehre; Die Dämonenwelt ausser u. in dem Christenthume; Heiligen- u. Reliquienculte; Das Dogma auf germanischen Boden; Die Logik der Todtenbräuche; Todtenwache u. Leichenmahle. Die Vampyre; Die überlebenden Hausgeister in Sage u. Brauch; Werben u. Bannen der Geister. Zauberei u. Wahrsagung in ihrem Grundbegriffe; Der deutsche Teufel; Das Hexenwesen; Unser Jahresfestkreis u. der Inhalt der Festbräuche. - Leicht berieben; Vorsatz mit 2 kl. Besitzervermerken u. wie der Schmutztitel u. Titel gestempelt; Schnitt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

536. Mayo, Dr. Herbert: Wahrheiten im Volksaberglauben, nebst Untersuchungen über das Wesen des Mesmerismus. In Briefen. Nach der dritten englischen Original-Ausgabe deutsch von Dr. Hugo Hartmann. Mit einer Tafel. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1854. XII, 284 S., 1 Falttaf. mit 29 Fig., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild 

Ackermann I/573 u. II/275; Slg. du Prel 544. - In 14 Briefen über: Wünschelrute (Das Od oder die Odkraft Reichenbach’s); Vampyre u. Vampyrismus (Traumtod oder Todesekstase, Der Besuch des Vampyrs u. seine Folgen); Unwahre Erscheinungen (Kirchhofsgespenster); Wahre Erscheinungen (Das zweite Gesicht); Ekstase; Ekstatischer Schlaf; Somnambulismus; Wache Ekstase (Die Orakel des Altertums); Religiöse Halluzinationen (Das Hexenwesen); Mesmerismus; Das Odometer oder der Wünschelring; Odbewegungen im Zusammenhang mit Elektricität, Magnetismus, Chemismus, Krystallisation u. Lebenskraft; Hypnotismus (Selbst inducirte wache oder bewußte Clairvoyance). - Einband etwas fleckig u. berieben; Vorsatz mit Besitzerstempel; Schmutztitel u. Titel je 1x gestempelt mit "Hübbe-Schleiden Dr. J.U." (Dr. Wilhelm von Hübbe-Schleiden, 1846-1916, zeichnete als Hrsg. der "Sphinx" auch mit Dr. J.U. Er begründete 1884 zusammen mit Oberst Olcott die erste Theos. Gesellschaft in Deutschland. 1885 war er der Sekretär von H.P. Blavatsky, die gerade an ihrer "Geheimlehre" schrieb); durchgehend braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

537. Pradel, Dr. Fritz (Hrsg.): Griechische und süditalienische Gebete, Beschwörungen und Rezepte des Mittelalters herausgegeben und erklärt von Dr. Fritz Pradel. Erstausg. Giessen, Alfred Töpelmann, 1907. VIII, 151 S., 8°, Priv. Halbleinen mit montiertem  Rückentext 

(= Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten, III Bd., 3. Heft) - U.a. über: Von den Nothelfern; Von den Nöten (Dämonen u. ihre Attribute, Wohnorte der Dämonen, Bannungszeit u. -orte); Fortleben antiker Volksmedizin; Magische Gebräuche (Zauberformeln, magische Worte, Psalmen u. Gebete als Amulette); Christliches; Gnostisches; Antikes. - Rücken mit Standortmarke; Titelrückseite u. letztes Blatt gestempelt (entwidmetes Bibliotheksexpl.), sonst ein gutes Expl.

 

538. Remedia sympathetica; das ist Sammlung der bewährtesten und sympathetischen, antipathetischen und spagyrischen Mittel und Zauberkräfte bey Krankheiten der Menschen und Thiere, gegen Behexen und das Anthun böser Leute, gegen allerhand Laster, als Trunk und Spiel, für die gegenseitige Zärtlichkeit zwischen Eheleuten, verschiedene Jägerkünste, wider schädliche Thiere, Verwahrungsmittel wider Hieb und Stich u.s.w., in gleichen Anweisung beim Verfahren des magischen Schatzgrabens, zu der Metroscopie, oder Kunst aus den Runzeln der Stirnen wahrzusagen, und der Deutung der Schönheitsmääler. Gebrauch der Temperaemntenblätter, der magischen Briefdruckerei und des Eyerschreibens sowie die sehr hohe und geheime Kunst Salomonis. Mit 1 Kupfer. Baltimore, Druck und Verlag von Franz Lippe, [nach KVK 1840 od.1865]. 96 S., u. eine doppelblatt-große lith. Taf., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

Erschien, typisch für die volkstümliche Beschwörungsliteratur, in versch. Ausgaben. Nach KVK/WorldCat zuerst 1823 (Leipzig, Literarisches Centralcomptoir). - Enthält kuriose Rezepturen u. Anweisungen, u.a. über: Gegen männliches Unvermögen; Eine Wund- u. Waffensalbe; Daß keine Taube wegfliege, auch kein Geier oder Falk eine fange; Wie man magischer Weise den unschätzbaren Schlangenstein, wie auch ihre Kronen bekommen kann; Hexen zu vertreiben, die bei Nacht rumoren, u. allerlei Ungelegenheiten machen; Den Schatz magischer Weise zu graben; Die verbannten oder verthane Bergwerke wieder zu öffnen; Die Wünschelruthe. - Einband leicht fleckig, bestossen u. an den Kanten etwas beschabt; Innendeckel mit montiertem Zeitungsartikel (1905); durchgehend braunfleckig, tls. leicht angestaubt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

539.  Reynitzsch, Wilhelm: Uiber Truhten und Truhtensteine, Barden und Bardenlieder, Feste, Schmäuse etc. und Gerichte der Teutschen. Nebst Urkunden. Erstausg. Gotha, in der Ettingerschen Buchhandlung, 1802. 8 Bll., 368, 87 S., 2 Bll., mit gest. Frontispiz, 2 Textkupfern (S.43 u. 51), u. Textfig. (u.a. Runen) in Holzschnitt, 8°, Priv. Pappband mit Rückenschild

Gelistet in: Emil Hubricht "Buchweiser für das völkisch-religiöse Schrifttum und dessen Grenzgebiete" (Freiberg i.S. 1934); Hayn-Gotendorf VI, 448: "S.254-280: Von Frauen, schönen Frauen u. Frauenhäusern - mit pikanten historischen Thatsachen u. reichem Commentar, auch alten poet. Citaten." - Das Kupfer zum Titel zeigt den Berg Nipf im Ries, das Frauenkloster Marien-Kirchheim u. die Ruine von Schloß Flogberg [Forchberg]. - Inhalt: Von den Teutschen, ihrem Gottesdienst, Truhten, Barden u. Schkalden; Von den teutschen hohen Festen oder Hochzeiten (u.a. Von der Feyer in heiligen Haynen u. Helgadomen, Vom Ostarfest, Erdenfest oder dem Kriegs: Neujahr-zugleich Reichstag, Wahlburg, Meyfahrt, Meyfest; Sonnwender, Von den teutschen Gerichten u. ihren Dingstätten, oder Gerichtsplätzen.); Sinnbildliche Rechtsgelehrsamkeit der alten u. mittlern ungelehrten Teutschen (u.a. Urbilder u. Urkunden, Denkmähler der Vorzeit, Zeichen u. Zeugen.); Anhang mit zwölf Urkunden bzw. Anlagen. - Etwas berieben u. tlw. leicht beschabt; Frontispiz leicht angeknickt; Innendeckel u. Vorsatze mit Besitzervermerken; fast durchgehender, schwacher Feuchtigkeitsrand, sonst ein gutes Expl.

 

540. Sepp - Amort der Jüngere [d.i. Joh. Nepomuk Sepp]: Biblische und profane Wunderthäter. Von Amort dem Jüngeren. Berlin, Verlag von Carl Habel (C. G. Lüderitz’sche Verlagsbuchhandlung), 1880. 64 S., 8°, [kein Einband]

"Die Scheiterhaufen hätten nicht so viele Opfer verschlungen, daß die Christenheit im Mittelalter, Juristen wie Theologen, vor Heiden, Juden und Muslimen erröthen muß, wären nicht die Vorstellungen gerade aus der Bibel den Leuten in’s Gehirn gedrungen, um Groß und Klein zu verwirren." (S.4) - Johann Nepomuk Sepp (1816-1909), Historiker, Volkskundler, Kirchenhistoriker u. Politiker. Seine bislang eigenwilligen Geschichtsdeutungen brachten ihm den Beinamen "Die umgestürzte Bücherkiste" ein. Bekannt ist sein "Altbayerischer Sagenschatz" von 1876 (siehe Folgenr.). - Expl. ist offenbar aus einem Sammelband ausgebunden, daher ohne Einband, aber fester Block. Ansonsten tls. braunfleckig u. gut erhalten.

 

541. Sepp, Professor Dr.: Altbayerischer Sagenschatz zur Bereicherung der indogermanischen Mythologie. Mit sieben Illustrationen. Neue Ausg. München, Verlag von Otto Galler, [1893]. XVI, 735 S., mit Textillus., 8°, Priv. Halbleinen mit Rückenvergoldung

Das Buch enthät 183 bayerische Sagen, die der Autor in jahrelanger Arbeit gesammelt hat. "Vorliegende Ausbeute von Mythen und Sagen ist wohl die letztergiebige für Bayerns Volksstamm." (Vorwort) - Enthält u.a.: Die Regenbogenschlüssel; Entdeckung der Bergschätze; Das Venedigermännlein; Das Spiel der Asen in Burgruinen und alten Götterbergen; Idee des Sonnenpalastes; Die Ursel- oder Hörselberge und das Steinewerfen; Der Drachenkampf zu Murnach; Der Berggott mit dem Höhendienst; Ausbreitung des Kultus des Gekreuzigten in ganz Deutschland; Die hyberboräische Mondjungfrau Hlif=Ilithyia; Frau Bercht und Maria Schnee; Loki als Drache; Seetier und Wasserross; Altbayerischer Quellenkult; Unterirdische Gänge; Der Watzmann und die Arche; Sintflutsagen; Der Wagen der Erdmutter; Wodan als Almerer; Die Nornen als tanzende Nonnen; Das Totenheer zu Längriß; Tannhäusersage im Inntal; Die Teufelskucheln und Helküchlein. - Mit Register u. Literaturverzeichnis. - Einband leicht berieben; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

542. Spamer, Adolf: Romanusbüchlein. Historisch-philologischer Kommentar zu einem deutschen Zauberbuch. Aus seinem Nachlaß. Bearbeitet von Johanna Nickel. 1. Aufl. Berlin, Akademie Verlag, 1958. VIII, 446 S., mit 8 Textabb. u. 7 Kunstdrucktaf., Gr.-8°, Illus. O-Halbleinen mit O-Umschlag

(= Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Volkskunde, Bd. 17). - Adolf Spamer (1883-1953), Germanist u. einer der bedeutendsten Wissenschaftler der Volkskunde; u.a. einer der wesentlichen Mitarbeiter des "Atlas der deutschen Volkskunde". 1936 erhielt er den ersten rein volkskundlichen Lehrstuhl in Berlin u. in der DDR war er Mitgründer des Instituts für deutsche Volkskunde. - Umschlag angerissen, sonst gutes Expl.

 

543. Staricius, Johannes: Geheimnißvoller Heldenschatz oder der vollständige egyptische Magische Schild voll wunderwürdiger Verborgenheiten und reicher Schätze. Genau aus der Pergamenthandschrift einer alten Klosterbibliothek von Johannes Staricius. Sehr vermehrt und alle sieben Theile in einem Bande. Mit zwei Anhängen: I. Das Romanusbüchlein. II. Der grosse Grimoir des Papstes Honorius. Köln u. Weimar [d.i. Stuttgart, Scheible], 1750 [d.i. um 1850]. 544 S., mit wenigen kl. Fig., 12°, Priv. Halbleder mit goldgepr. Rücken

Ackermann V/917; Informationen zum Titel finden sich auch in: Spamer: Romanusbüchlein, S.34f; Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur (Dissertation, Berlin 1976), S.198; ausführlich: Peukert: Gabalia (1967), S.320-337. - Zählt zu den magischen Hausväterschriften; sein letzter Teil "Das sogenannte Grimorium" enthält z.B. Anweisungen zum Auffinden von Schätzen u. Beschwören dämonischer Wesen. Dieses "Grimoir des Papstes Honorius" wurde auch unter der Bezeichnung "Der rote Drache" immer wieder aufgelegt (vgl. Biedermann S.193). - Nur leicht bestossen u. berieben; min. angerissenes Aussengelenk; Vorsatz mit Besitzerstempel von Heinrich Tränker*; tlw. etwas braunfleckig; wenige S. mit kl. Markierungen; ein gutes Expl. (*H. Tränker alias Br. Recnartus, 1880-1956, (antiquarischer) Buchhändler u. engagierter Okkultist: Sekretär in der I.T.V.; Mitglied im OTO; Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus tlw. die Fraternitas Saturni hervorging; zunächst fasziniert von Aleister Crowley, vom dem er sich dann scharf entzweite).

 

544. Sterzinger, Don Ferdinand: Geister- und Zauberkatekismus. Erstausg. München, Bey Johann Nepomuck Fritz, 1783. 72 S., Titel mit Holzschnitt-Vignette, Kl.-8°, Späteres  Halbleder

VD18 15244113-001; Crowe 523; Kaldewey 9.372; Vgl. Pfister I, 4573: "Zu wenig bekanntes Werkchen des ausgezeichneten Mannes; ein wahres Vademecum gegen alle Arten abergläubischer Anfechtungen!" - Der Text basiert auf "Untersuchung ob es eine Festigkeit gebe: dabey viele andere aberglaubische Irrthümer wiederleget werden nebst beygefügtem Katechismus von der Geisterlehre", die der Autor 1776 unter dem Pseudonym Francone dell’ Amavero veröffentlicht hatte (siehe vorliegende Ausgabe S.3f). - Ferdinand von Sterzinger (1721-1786), österr. katholischer Theologe u. berühmter Bekämpfer des Hexenglaubens. - Einband berieben; Titelblatt mit scharf ausradierten Annotationen; tlw. braunfleckig u. mit einigen Wasserrändern (stärker im letzten Drittel), sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

545.  [Sterzinger, Ferdinand]: Don Ferdinand Sterzingers Bemühung den Aberglaube zu stürzen. Erstausg. München, bey Joseph Lentner, 1785. 6 Bll., 187 S., mit einer Vignette, 8°, Pappband d. Zt.

Ackermann V/918. - U.a. über: Von der Magie, Zauberkunst u. Hexerey; Von Beschreyen u. Verwünschen; Von dem Schatzgraben u. Geisterbannen; Von dem Claviculis Salomonis; Von den Vampyren oder Blutsäugern; Vom Punktieren oder Geomantie; Von der Wünschelrute; Von dem Drudenfuße; Von den Wechselbälgen; Dreyhundert abergläubische Stücke, die keine Widerlegung verdienen. - Einband etwas bestossen u. fleckig; großer, handschriftlicher Aufkleber mit Titel u. Jahr; Innendeckel u. Vorsätze mit Besitzervermerken (u.a. ExLibris von Prof. Dr. Max Edelmann, München); tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

546.  [Sterzinger, Ferdinand]: Francone Dell’ Amavero Untersuchung ob es eine Festigkeit gebe dabey viele andere aberglaubische Irrthümer wiederleget werden nebst beygefügtem Katechismus von der Geisterlehre. 3. verm. u. verb. Aufl. München, Verlegts Wolfgang Schwarzkopf Buchhändler in Nürnberg, 1776. 4 Bll., 199 S., mit drei magischen Textfig., 8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

VD 18: 14714310-001; Vgl. Ackermann I/706 (EA 1775). - Eine seltene Schrift des Theatiners Ferdinand von Sterzinger (1721-1786). - Einband etwas bestossen u. fleckig; unteres Kapital mit Fehlstelle; ein Innendeckel mit schwachen Besitzervermerken; Titel mit geringfügiger Randläsur u. auf der Rückseite gestempelt; eine Seite mit kl. Papierverletzung u. Buchstabenverlust; die Textfig. min. angeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

547. Wuttke, Dr. Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart. Dritte Bearbeitung von Elard Hugo Meyer. 4. Aufl. Leipzig, Moritz Ruhl Verlag, [1925]. XVI, 535 S., Gr.-8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag

Das erste umfassende Werk über dieses Gebiet. U.a. über: Die heidnischen Grundlagen des dtsch. Aberglaubens; Geister u. gespenstige Tiere; Zauberische Dinge; Die zaubernden Personen; Die Zauberhandlungen; Das Erkennen des Verborgenen, insbesondere der Zukunft; Die Bosheitszauberei; Teufelsbeschwörung; Abwehr der Behexung; Erkennen der Hexen; Verhalten in Beziehung auf das persönliche Leben (Zauberkraft erlangen, Tiersprache verstehen, Sich unsichtbar machen); Die Seele nach dem Tode u.v.m. - Ca. 40seitiges Register. - Umschlag leicht knittrig; Umschlag u. Einband etwas braunfleckig, sonst ein sehr gutes Expl.