ARCHIV - Katalog 4 - Volkskunde, Aberglauben und Zauberei

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zu den Themen Volkskunde, Aberglauben und Zauberei aus unserem vierten Antiquariatskatalog.


766.    Anna Renata Singer v. Mossau, die letzte deutsche Hexe. Ein Geschichtsbild, dargestellt zur Erinnerung an den nunmehr hundertjährigen Niedergang eines langen und grauenvollen Irrwahns und an die Befreiung von der Schmach wälscher Inquisition in Deutschland. Nebst einem Abriß der Geschichte der Hexenprocesse im Allgemeinen und beiliegenden Actenstücken sowie einem sächsischen Hexenprocesse aus dem siebzehnten Jahrhundert. o.O., Druck von Keller und Sohn in Pirna, Selbstverlag des Verfassers, 1849. 142 S., 1 Bl., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen

Hayn/Gotendorf III, S. 175 zur Ausg.[Leipzig] 1849: "Selten! Hexenprozess gegen die Nonnen d. Klosters Unterzell bei Würzburg, welcher mit der 1749 erfolgten Hinrichtung (dann Verbrennung) der Suppriorin Renata Singer einen tragischen Abschluss fand." - Seiten gebräunt u. durchgängig braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

767.    Calmet, Augustin und Buchfelner Simon [Hrsg.]: Abhandlung über Erscheinung der Geister; oder bewährte Erzählungen erschienener guter oder böser Engel, und abgeleibter Seelen aus den meisten christlichen Jahrhunderten, mit Aufschlüssen über den Reinigungszustand derselben. Nach der zweiten verbesserten Auflage von 1749. In einem Auszuge herausgegeben von Simon Buchfelner. Pfarrvikar und freyresignirter Priesterhaus-Direktor in Altötting. Mit zwey Beylagen aus dem Leben der gottseligen Mutter Margartha Maria Alacoque, und den Wundern der heiligen Jungfrau und Martyrerin Filomena. München, Bey Jakob Giel, 1837. 133 S., 1 Bl., 8°, Pappband d. Zt.

Augustin Calmet (1672-1757), Abt in Senones, gab zahlreiche theologische Schriften heraus, berühmt wurde darunter seine 1746 erschienene Abhandlung über Vampire "Dissertations sur les Apparitions des Anges des Demons et des Espits, et sur les revenants, et Vampires de Hundrie, de boheme, de Moravic, et de Silesie." (Dtsch. Ausg. 1752 "Verhandlung und Erläuterung der Materi, von Erscheinungen der Geisteren, und der so genannten Vampiren, oder zurückgekommene Verstorbenen"). - Simon Buchfelner (1786-1865) wirkte bis zu seinem Tode als Vikar in Tettenhausen am Wagingersee. - Einband etwas beschabt; anfangs mit unschönen Anstreichungen u. Anmerkungen, sonst ein gutes Expl.

 

768.    Calmet, Dom. Augustin: Über Geistererscheinungen. Nach dem Französischen bearbeitet. 2., sehr verm. Aufl. Regensburg, Georg Joseph Manz, 1855. XVI, 441 S., 3 Bll., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

Ackermann I/865 u. II/68. - Übersetzung der berühmten Abhandlung über Vampire mit zusätzlichen Anmerkungen. Das Werk gliedert sich in 2 Teile: (1) Abhandlung über die Erscheinungen der Engel, der Dämonen und der abgeleibten Seelen. (S. 1-306). U.a.: Von Erscheinungen guter Engel; Von Erscheinungen böser Engel; Von Magie u. Zauberei; Magie der Ägypter u. Chaldäer; Die Magie bei den Griechen u. Römern; Über Orakel der Heiden; Vom Hexenwesen; Bsp. von Hexenmeistern u. Hexen, die von sich erzählen, sie seien in die Sabbatversammlung versetzt worden; Gründe, die vielleicht die Möglichkeit der Hexenfahrt beweisen; Von der Umsessenheit u. Besessenheit durch den Dämon; Von den Poltergeistern; Geistern, welche Schätzen verwahren; Wunderbarer Einfluß der Einbildung auf die Männer u. Frauen, welche fleischlichen Umgang mit dem Dämon zu haben glaubten; Erscheinungen von Geistern welche ihre Hand in Kleider oder Holz eindrücken. uva. - (2) Abhandlung über die Rückkehr der Verstorbenen, über die Excommunizierten, die Vampyre u.a. (S. 307-441) U.a. über: Auferstehung von Leuten, die nicht wirklich tot waren; Was man von den mährischen u. ungarischen Vampiren erzählt; Verstorbene in Ungarn, welche Lebenden das Blut aussaugen; Erzählungen von Vampiren aus dem Merkurius von den Jahren 1693 u. 1694; Über die Totenmahlzeiten der alten Heiden; Sagen über die Verstorbenen in den nördlichen Ländern, in England, in Lappland; Todte, welche in ihren Gräbern wie Schweine kauen u. ihr eigenes Fleisch verzehren. - Einband etwas berieben u. leicht bestossen, mit Resten einer Standortmarke; Bibliotheksstempel u. Signatur im Vorsatz; etwas braunfleckig; gelegentliche, zarte Anstreichungen u. Marginalien mit Bleistift, sonst ein gutes Expl. der seltenen Ausg.

 

769.    [Cyprian, Ludwig von]: Ludwig von Cyprian des Weltweisen Höllen-Zwang, worin sehr deutlich und aufrichtig gelehret wird, wie man die Himmlischen und Höllischen Geister nach Ordnung eines jeden Tages in der Woche citiren und Alles von denselben erhalten kann, was man begehret. Mit Siegelabbildungen. Literae summa licentia Pont. Max. Papae Jul. II. impressae hoc saeculo, impensis amicorum scientiarum occultarum. Ars non habet osorem nisi ignorantem. Reutlingen, Verlagsbureau, 1509 [fiktives Datum der Vorlage, fehlerhaft als ‘MDVIIII’ angegeben. Druck ca. 1890]. 35 S., mit Textfig. u. 2 eingefalteten Taf., Kl.-8°, Schlichtes priv. Halbleinen d. Zt.

Rosenthal 2085 [mit der Ausg. 1509 Hamburg, S. Glogau (1898) 41 S., 3 Bll. (Neudruck)]. Es existiert auch noch eine andere Ausg. Hamburg, S. Glogau (Standort: Berlin Humboldt-Universität) mit 35 Seiten. Da auch Bartels, Berlin-Weissensee um 1890 den Titel im gleichen Umfang nachdruckte, könnte es sich bei dem vorliegenden Expl. um eine Ausgabe des Verlegers Scheible handeln, der als erster mit fingierten Druckorten solche Zauberschriften im Taschenformat anbot. (Siehe dazu: Stephan Bachter "Anleitung zum Aberglauben. Zauberbücher und die Verbreitung magischen ‘Wissens’ seit dem 18. Jh." Dissertation, Hamburg 2005). Die Schrift wird auch im dem Schwurgerichtsprozeß um den "Zaubermord am Teufelssee" (22. u. 23. Juni 1900) in Potsdam erwähnt (Friedländer: Interessante Kriminal-Prozesse. Berlin, Barsdorf 1911). - Beriebene Einbandkanten; schwacher Besitzerstempel im Vorsatz; kl. handschriftliche Anmerkung auf Titel; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten, diese Ausgabe ist nicht nachweisbar.

 

770.    Das Buch Jezira das ist das große Buch der Bücher Moses; das sechste, das siebente, das achte, das neunte, das zehnte und das elfte. Aus ältesten kabbalistischen Urkunden. Kabbala denudata. Offenbarungen aus den Büchern Moses. Das Geheimnis aller Geheimnisse. Sämtliche 40 Hauptwerke über Magie, verborgene Kräfte und geheimste Wissenschaften. [Berlin-Weißensee], [E. Bartels], [um 1910]. 208 S., 207 S., 128 S. u. 144 S., mit zahlreichen Abb. im Text, 8°, Halbleinen d. Zt.

Enthält: Das Buch Jezira, die älteste kabalistische Urkunde der Hebräer. Nebst den zweiunddreißig Wegen der Weisheit; Der goldene Habermann; Neuntägiges Gebet zu der heiligen Jungfrau und Martyrin Corona in Armuth und Noth zu gebrauchen; Taglöhners-Gebet; Charakters u. Zettelchen gegen den Hagel, wie auch andere Hagel- und Blitzableitungen; Der heiligen Corona Schutzgebet; Ein oft probirtes Stück wie man einen verborgenen Schatz heben soll; Daß durch einen Geist alle Dinge geoffenbart werden; Arcanum Experientia praetiosum; Nobilis Johannes Kornreutheri, Ordnis St. Augustini Prioris Magia Ordinis artium et Scientiarum abstrusarum; Unterricht vom Gebrauch des Erdspiegels; Der goldene Brunn; Das alte Colomanns-Büchlein; Doctoris Johannis Fausti sogenannter Manual-Höllenzwang; Entdeckte höhere Kenntniß des Geheimnisses, aus der Karte sich zukünftige Dinge vorherzusagen; Mittel, aus bekannten Zahlen unbekannte, die man wünschet, zu finden, und aus diesen unbekannten Zahlen dann weiter die Schicksale des forschenden Menschen zu entziffern; Die Salomonische Conjuration; Claviculae Salomonis et Theosophia Pneumatica, das ist wahrhaftige Erkenntnis Gottes und seiner sichtigen und unsichtigen Geschöpfe, die Heil.-Geist-Kunst genannt; Cabulaischer Schlüssel; Die Länge unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi; Gewisse und wahrhafte Länge unserer lieben Frau, der gebenedeiten Himmelskönigin Maria; Englisches Glücks-Gebet; Arcanum Magicum nempe Speculum magicum metallicum Verum et Approbatum. De Speculi Metallici Confectione. Das ist: Der magische Metallspiegel; Theophrastus Paracelsus von Bereitung des Steins der Weisen und von der Heilung des Steins und Podagras; Pius Quintus, Pontificis Maximi; Seelen-Ruf; Das wahrhaftige heilige Christoph-Gebet; Zwang des Albiruth; Pentaculum; Pentaculum seu Scutum Davidis; Zwei Zauber-Formeln; Auswahl heiliger Segen; Trinum Perfectum Magiae Albaeetnigrae. Das sind vier Bücher, darin die wahre Magische, Astrologische, Geometrische und Chymische Weisheit, gute und böse Geister zu citieren, und zu allem Gehorsam zu bringen, aus dem VI. und VII. Buch Mosis und Tabella Rabellina [Liber Secundus Tabella Rabellina, Geister-Commando; Liber Tertius Chimia Magia Naturalis et Alchima; Liber Quartus Magia Naturalis Astrologica et Geometrica (ss) Angelo Tobianass]; Das Geheimnis der heiligen Gertrudis; Auserlesener himmlischer und irdischer Schatzschlüssel der heiligen Abtissin Gertrudis; Die wahre und hohe Beschwörung der heiligen Jungfrau und Abtissin Gertrudis; Libellus St. Gertrudis das ist: Haupt-Zwang der Geister zu menschlichen Diensten. - Der Berliner Verleger Bartels entlieh die Texte dem Stuttgarter Scheible Verlag, dort erschien das Kompendium unter dem Titel: "Handschriftliche Schätze aus Kloster-Bibliotheken, umfassend sämtliche vierzig Hauptwerke über Magie, verborgene Kräfte, Offenbarungen und geheimste Wissenschaften", Köln, bei Hammers Erben Erben, 1743 u. Köln a. Rh. 1734-1810 [= Stuttgart, Scheible 1853]. Nach der Verlagspraxis erschien "Das Buch Jezira" in wechselnden, meist nicht so umfangreichen Zusammenstellungen. Siehe dazu Karl-Peter Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur (Dissertation. Berlin 1976; S. 229ff.) Jahresangabe nach KVK u. Spamer: Zauberbuch und Zauberspruch (S. 122). - Einband etwas fleckig; Titelblatt mit vier Siegelmarken über Papierstreifen, die ursprünglich das Buch verschlossen; für diese, meist sehr beanspruchte Literaturgattung ein ungewöhnlich guter u. sogar frischer Buchblock; jeweils am Anfang u. Ende gelockerte Lagen durch die ursprüngliche, geklammerte Bindung; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten, nach KVK nur ein Expl. mit identischer Seiten-Angaben nachweisbar (Landesbibliothekenverbund Österreich/Südtirol).

 

771.    Das sechste und siebente Buch Mosis sein wahrer Wert und was das Volk darin sucht. Magisch-sympathetischer Hausschatz. Nach alten Überlieferungen aus Geheimschriften und Zauberbüchern für die heutige Zeit erklärt. Philadelphia [d.i. Dresden], [Buchversand Gutenberg], [um 1920]. LXIV, 355 S., 8°, O-Halbleinen

Nach den LXIV Seiten angebunden: (1) Was hat man von dem Volksglauben und der Volksmedizin zu halten. S. 1-30. - (2) Magisch=sympathetischer Hausschatz oder: Die offenbarten Geheimnisse der natürlichen Magie. Nebst Zauberformeln, Heil=Sprüchen und Schutzsegen wider allerlei Anfechtungen. S. 31-226. - (3) Die Praktika des täglichen Leben wie solche von klugen und erfahrenen Leuten als sonderlich nützlich und dienlich erachtet worden sind S. 227-350. - (4) Sachregister S. 351-355. - Nicht sehr häufige Buch-Mosis-Variante; entspricht auf den Seiten XVII-LXIV inhaltlich u. typografisch der Scheible Ausgabe von 1849 (incl. dem Titel). Siehe auch K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976, S.56-58). - Einband bestoßen u. mit kl. Läsuren; angerissene Innengelenke; 5 Siegelmarken auf Kartonstreifen der Versiegelung; heraus getrennter (zusätzlicher) Titel des Buchversand Gutenberg; der vorh. Titel fast lose; Fig. 14 fleckig (scheinbar leicht mit Blut bestrichen); heraus getrennte Bücherliste am Ende u. angeklebte letzte S. (offensichtlich um ein älteres Expl. von 1849 vorzutäuschen); papierbedingt gebräunt, insgesamt dennoch recht guter Zustand dieser meist mehr beanspruchten Gattung.

 

772.    Der wahre geistliche Schild, so vor 300 Jahren von dem heil. Papst Leo X. bestätigt worden, wider alle gefährliche böse Menschen sowohl, als aller Hexerei und Teufelswerk entgegengesetzt. Darin sehr kräftige Segen und Gebete, so theils von Gott offenbart, theils von der Kirche und heil. Väter gemacht und approbirt worden. Nebst einem Anhang Heiliger Segen, zum Gebrauch frommer katholischer Christen, um in allen Gefahren, worin sowohl Menschen als Vieh oft gerathen, gesichert zu sein. Cum Licentia Orp. Cens. ibid. An. 1647 impress. Reading, bei Louis Enßlin, [1841]. 191 S., mit 25 Textillus., 12°, Pappband d. Zt. 

Angebunden: Andächtig Weis, dem Amt der Heiligen Meß nützlich beizuwohnen (S. 41-75); Angeb.: Ein schöner und wohl approbirter Heiliger Segen zu Wasser und Land wider alle seine Feinde, so ihm begegnen auf allen seinen Wegen und Stegen (S.76-105); Angeb.: Geistliche Schild-Wacht, darinnen Einer alle Stund einen besonderen Patron erwählen kann (S. 106-154); Angeb.: Anhang. Heiliger Segen zum Gebrauch frommer Christen, um in allen Gefahren, worein sowohl Mensch als Vieh oft gerathen, gesichert zu sein (S. 155-191). - Erschien mehrfach u. in wechselnden Zusammenstellungen. Siehe auch K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungs-literatur. (Dissertation, Berlin 1976, S. 155ff). - Giovanni de’ Medici (1475-1521), der Papst Leo X. (1513-1521) war kein besonders gläubiger Christ u. wurde deshalb auch der Autorenschaft von Zauberbüchern bezichtigt. - Deckel gelöst; Rücken angerissen; berieben u. bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst gut. - Selten, nach KVK/WorldCat nur ein Expl.

 

773.    Digby, Kenelm: Eröffnung unterschiedlicher Heimlichkeiten der Natur, Worbey viel scharffsinnige, kluge, wohlerwogene Reden von nützlichen und Jedermann dienlichen Dingen, welche die gleiche Art der Natur entdecken, klar und ausführlich beygefüget, und vornemlich von einem wunderbaren Geheimnüß, die Heilungen der Wunden, ohne Berührung, vermög des Vitrioli, durch die Sympathie betreffend. In einer Hochansehnlichen Versammlung zu Montpelier in Franckreich Discursweise gehalten durch den Hoch-Wohlgebohrnen Herrn Grafen, Herrn Kenelm Dygbi, Rittern, und der Königin in Groß-Britannien Cantzler ect. Franckfurt und Leipzig, zu finden bey Stocks Erben und Johann Gottfried Schilling, 1752. 2 Bll., 179 S., 4 Bll., gestochenes Frontispiz mit 9 Darstellungen, Kl.-8°, Neues priv. Halbleder mit Rückenbeschriftung

Ackermann IV/723 u. 724, V/1343 u. 1344 (andere Ausg.); Gräße Bibl. Mag. S. 115; Ferguson S. 212f; Caillet 3125 u. 3126. - Zusammenstellungen, Ratschläge u. Rezepte "der merckwürigsten Sachen", Enthält ab S. 107 Petri Servius von Spolleto "Ausführliches Bedencken von der insgemein sogenannten Waffen [...]" - Desweiteren u.a. über: Atomorum oder Sonnenstäublein Eigenschafft; Blitzes wunderbare Würckung; Excrementa eines Menschen in das Feuer zu werffen ist gefährlich; Kröten-Pulver ist gut für die Pest; Magia hat bey den Chaldäern einen Ursprung genommen, ist folgends in Italien gekommen, von den Römern verbannt, hat niemahls können völlig abgethan werden; Salamander bleibt im Feuer unbeschädigt; Sonnenwende ein Kraut wächset und vergeht in einem Tag; Zwiebeln sonderbare Eigenschafft. - Am Fußschnitt etwas knapp beschnitten; anfangst Marginalien mit feiner Kanzleifeder, sonst ein sehr gutes Expl.

 

774.    Ein schöner und wol approbirter H. Segen Zu Wasser und Land. Wider Alle seine Feinde so ihm begegnen auf allen seinen Wegen und Stegen. Erstlich Gedruckt zu Prag, [1705]. 84 Bll., mit 25 Textillus. 12°, [kein Einband]

Angebunden: Andächtig Weis, Dem Amt der H. Meß nützlich beyzuwohnen; Angeb.: Geistliche Schild-Wacht, Darinnen Einer alle Stund einen besonderen Patron erwählen kan. - Erschien bis in die Neuzeit mehrfach u. in wechselnden Zusammenstellungen. Siehe auch K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976, S. 155ff). - Ohne Einband; letzte Lage fast gelöst; alle Blätter mit Randläsuren u. tlw. fleckig; am Kopfschnitt tlw. zu knapp beschnitten u. dadurch mit kl. Textverlust; ein schlechtes Expl. - Selten, nach KVK/WorldCat sind nur zwei einzelne Druckteile nachweisbar.

 

775.    Faust - Scheible, J. [Hrsg.]: Christoph Wagner, Faust’s Famulus; Don Juan Tenorio von Sevilla; die Schwarzkünstler verschiedener Nationen und die Beschwörer von Hölle und Himmel um Reichthum, Macht, Weisheit und des Leibes Lust. Auch zweiter Band von "Doctor Johann Faust." Mit 94 Abb. auf 38 Tafeln und mit 86 Holzschnitten. 1. Aufl. Stuttgart, Verlag J. Scheible, 1846. VI S., 1 Bl., 1065 S., 1 Bl. (Vlg.Anz.), 2 Bll., 40 Taf. (vier gefalt.), u. mit Textfig., Kl.-8°, Späteres Halbleinen mit Rückenschild

(= Das Kloster. Weltlich und geistlich. Meist aus der älteren deutschen Volks-, Wunder-, Curiositäten-, und vorzugweise komischen Literatur. Dritter [3.] Band: 9.-12. Zelle). - Ackermann I/853; Engel 141. - Enthält u.a.: Christoph Wagner’s Leben u. Thaten; Beschwörungen u. Orakel: I. Claviculae Salomonis et Theosophia pneumatica; II. Arbatel de Magia Veterum; III. Semiphoras u. Schemhamphoras Salomonis Regis; IV. Specimen Magiae, oder Rufung des Engels Gabriels; V. Die Rufung des heiligen Christoph, oder das sog. Christopheles Gebet; VI. Magische Orakel Zoroasters, nebst den Scholien des Pletho u. Psellus. VII. Zoroaster’s Telescop oder Schlüssel zur großen divinatorischen Kabbala der Magier; VIII. Elohim Jah zur Bindung u. Erlösung der Schätze [...]; IX. Romanus-Büchlein; X. Magia divina, oder gründ- u. deutlicher Untericht von denen fürnehmsten cabbalistischen Kunststücken; XI. Heinr. Conr. Agrippa von den magischen Ceremonien; XII. Das Heptameron, oder Elemente der Magie. Von Pietro de Albano; XIII. Von den Gattungen der Ceremonial-Magie, welche man Goetie nennt. Von Georg Pictor; XIV. Joseph Anton Herpentil’s Magie; XV. Das sog. Gremorium, oder der große Grimoir des Pabst Honorius; Don Juan Tenorio von Sevilla; Teufelspakte u. Schwarzkünstler versch. Nationen; Der Marschall von Luxemburg; Uran Grandier; Leben des Abt Tritheim; Eines Tübinger Studenten Verbündniß mit dem Teufel. - Mit einigen magischen Sigillen u. Beschwörungskreisen tlw. auf Tafeln. Das "Magische Orakel Zoroasters" behandelt Mantik mittels sechseckiger Täfelchen (mit 5 Taf.), es erschien 1857 erneut bei Scheible als: "Teleskop des Zoroasters oder Schlüssel zur großen wahrsagenden Kabala der Magier" (Siehe Ackermann I/719); die dtsch EA lautet: [Nerciat, A. de]: Teleskop des Zoroasters oder Schlüssel zur großen wahrsagenden Kabala der Magier. Aus dem Französischen (Leipzig, 1797). Spätere Veröffentlichungen dess. Werks: Karl Kern, (Hrsg.): Die wahrsagende Kabbala der Magier. Die Kabbala des Zoroaster (Berlin, Reichstein, 1933) u. Ernst Issberner-Haldane (Hrsg.): Die Kabbala des Zoroaster (Berlin, Schikowski, 1961). - ExLibris von Georg Netzer (ehem. Bürgermeister von Moosach bei München); am Ende angerostete Klammern, sonst ein gutes Expl.

 

776.    Faust - Scheible, J. [Hrsg.]: Die Sage vom Faust bis zum Erscheinen des ersten Volksbuches, mit Literatur und Vergleichung aller folgenden. Faust auf der Volksbühne, in den Puppen- oder Marionettenspielen; Zauber-Bibliothek des Magiers: Höllenzwang. - Drei- und vierfacher Höllenzwang. - Der grosse Meergeist. - Wunderbuch. - Der schwarze Rabe. - Geister-Commando. - Praxis magica. - Schätzeheber u.s.w. - Auch dritter Band von "Doctor Johann Faust." 1. Aufl. Stuttgart, Verlag J. Scheible, 1847. XIV S., 1 Bl., 1160 S., 2 Bll. Vlg.Anz., 1 Bl., mit 78 tls. zweifarbigen lithographierten Taf. auf 46 Bll. (zwei gefalt.), u. mit Textfig., Kl.-8°, O-Halbleinen mit Rückenschild

(= Das Kloster. Weltlich und geistlich. Meist aus der älteren deutschen Volks-, Wunder-, Curiositäten-, und vorzugweise komischen Literatur. Fünfter [5.] Band: 17.-20. Zelle). - Ackermann I/855; Engel: Bibliotheca Faustiana, Nr. 141. - Enthält u.a.: Die Sage von Doctor Joh. Faust; Faust u. andere Zauberer; Die Zaubersage. Der Geisterbann. Der Verbund mit dem Bösen von J. v. Görres; Faust auf der Volksbühne; Fausts Höllenzwang in mancherlei Ausgaben u. dessen klägliche Anwendung; Die Jenaische Christnachts-Tragödie (mit Stich des Orts, wo drei Studenten bei einer Beschwörung starben). ect. - Weiter die versch. Beschwörungsbücher wie z.B.: Drei- u. vierfacher Höllenzwang; Tabella Rabellinae Geister-Commando; D. J. Fausti schwarzer Rabe; Doctor Fausts großer u. gewaltiger Meergeist; Fausti Praxis magica mit zahlreichen magischen Sigillen u. Abb. der versch. Beschwörungskreisen auf Tafeln. - Einband berieben u. leicht bestossen; Rückenschild mit kl. Fehlstelle; unschön entferntes ExLibris; beide Innengelenke angerissen; tlw. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

777.    Faust - Scheible, J. [Hrsg.]: Doctor Johann Faust. I. Faust und seine Vörgänger (Theophilus, Gerbert, Vergil ec.). Zur Geschichte, Sage und Literatur. II. G. R. Widmann’s Hauptwerk über Faust. Vollständig und wortgetreu. III. Faust’s Höllenzwang. - Jesuitarum libellus, oder der gewaltige Meergeist. - Miracul-, Kunst- und Wunderbuch. - Schlüssel zum Höllenzwang. IV. Wortgetreuer Abdruck der ersten Auflage des ersten Buches über Faust, von 1587. (Bisher in Zweifel gezogen, nun aufgefunden.). 1. Aufl. Stuttgart, Verlag J. Scheible, 1846. X S., 1 Bl., 1074 S., 51 Taf. (Angabe auf Titel: Mit 105 Abb. auf 49 Taf. u. 50 Holzschnitten), u. viele Textfig., Kl.-8°, O-Halbleinen mit Rückenschild

(= Das Kloster. Weltlich und geistlich. Meist aus der älteren deutschen Volks-, Wunder-, Curiositäten-, und vorzugweise komischen Literatur. Zweiter [2.] Band: 5.-8. Zelle). - Engel: Bibliotheca Faustiana, Nr. 141; Siehe auch: Ackermann I/853. - Enthält u.a.: Dr. Fr. Reiche: Johannes Tritheim; Joh. Wier: Von Schwarzkünstlern; A. Lercheimer: Von Zauberei; J. Bodin: Von Zauberern, Teufelsbeschwörern ec.; A. Hondorff: Exempel von Zauberei und Schwarzkunst; Doctor Johann Fausten’s Miracul-, Kunst- und Wunderbuch., oder die [sic!] schwarze Rabe, auch der dreifache Höllenzwang genannt. - Einband berieben u. leicht bestossen; ExLibris im Innendeckel; beide Innengelenke angerissen (dadurch gelockerte Bindung); tlw. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

778.    Fischer, Hanns: Der Herrgottswinkel. Eine Enthüllung seiner geheimen Hintergründe. Mit IX Kunstdrucktafeln und 27 Bildern im Text. Erstausg. Breslau, Verlag Dr. Hermann Eschhagen, [1935]. 129 S., 2 Bll., 9 Taf., mit Textabb., 8°, O-Leinen

"Dieses Büchlein hat nichts mit dem evangelischen oder katholischen Bekenntnis zu tun, alles aber mit der Religion unserer Ahnen. Erstmalig wird hier aus Kult und Mystik und Aberglauben dem deutschen Menschen das Tiefste und Gewaltigste wiederzugeben, was überhaupt bisher vom Wesen und der Seelenhaltung unserer frühesten Vorväter entdeckt wurde und werden kann." (Vorwort) - Einband angeschmutzt; Name auf Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

779.    [Fischer, Heinrich Ludwig]: Bauern-Philosophie oder Belehrungen über mancherley Gegenstände des Aberglaubens und andere nützliche Kenntnisse. Erstes und Zweytes Bändchen [von 3]. Vom Verfasser des Buchs vom Aberglauben. Erstausg. Leipzig, bei Roch und Compagnie, 1800. 4 Bll., 232 S. / 1 Bl., 252 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rotschnitt

1801 erschien noch ein drittes Bändchen, u. 1802 eine neue Aufl. des kritischen Buchs. Fischer will die abergläubischen Meinungen zur Schau stellen u. dadurch dazu beitragen, diese "auszurotten". U.a. über: Bsp. u. Erzählungen, wie uns unsere Sinne u. Einbildungskraft täuschen können; Ueber Mondsüchtige u. Nachtwanderer; Ueber Träume u. Traumbücher; Die künstliche Auferstehung der Todten, oder das Geistercitiren; Ueber den Unfug der Wünschelruthe; Von Hexen, Hexenmeistern u. ihren Thaten; Edlicher Bescheid über das Wahrsagen. - Einband ist stark beschabt u. an den Kapitalen beschädigt; im ersten Band etliche Seiten mit Wurmfrass im inneren Rand (kein Textverlust), sonst innen ein gutes Expl. - Sehr selten, im Gegensatz zum "Buch vom Aberglauben" nicht bei Ackermann od. Hayn-Gotendorf.

 

780.    [Fischer, Heinrich Ludwig]: Das Buch vom Aberglauben. [Erster Teil], Zweyter Theil [sowie] Als Anhang zu dem Buch vom Aberglauben: Beiträge zur Beantwortung der Frage: ob Aufklärung schon weit genug gediehen oder vollendet sey? [= 3 Teile, so kmpl.]. [Bd. 1] Leipzig, im Schwickertschen Verlage / [Bd. 2 u. 3] Hannover, bey Christian Ritscher, 1790, 1793, 1794. 3 Bll., 359 S., 1 Bl. mit Titelholzschnitt u. 18 Holzschnitten im Text / 1 Bl., VI, 306 S. mit Titelholzschnitt u. 1 Holzschnitt im Text / 1 Bl., VI, 283 S., 1 Bl. mit Titelholzschnitt, [Bd. 1 u. 2] Kl.-8°, beide zus. in einem Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild u. rundum Rotschnitt / [Bd. 3] 8°, Schlichte Interimsbroschur (d. Zt.)

Hayn-Gotendorf I, 489; Ackermann I/408: "Mit dem 2 Bande sehr selten", der fast immer fehlende 3. Bd. wird bei beiden gar nicht erwähnt. - U.a. über: Den Teufel; Gespenster; Vom Kobold; Von feurigen Kugeln; Fliegenden Drachen; Cometen, Blut- u. Schwefelregen; Hexen; Von der Wünschelrute; Vom Magnetismus; Wahrsagen; Kartenschlagen, Geistercitiren; Zaubern; von Wundercuren-Aerzten u.a. mehr. - Einband von Bd. 1 u. 2 etwas bestossen u. berieben, gestempelte Briefmarke im vorderen, kl. Stempel im hinteren Vorsatz (von Dr. C. Rohrbach), sonst ein gutes Expl.; die Interimsbroschur von Bd. 3 ist eselsohrig u. am Rücken angerissen, Seiten unbeschnitten u. durchgehend mit starken Randläsuren, die aber nie den Text berühren, 6 Seiten beinahe lose, sonst gut. - Mit dem 3. Teil (Anhang) äusserst selten.

 

781.    Formeln der magischen Kabala oder der magischen Kunst des Sechsten und Siebenten Buch Mosis. Sammt einem Auszug aus der ächten und wahren Clavicula Salomonis Regis Israel. Weimar 1505. o.O., o.V., [um 1900]. 476 S., mit Abb. u. magischen Sigillen im Text, 1 Taf., Kl.-8°, Halbleinen d. Zt.

Enthält desweiteren: Gebete an die Heilige Corona [...] Nebst einer leichten Art natürlicher Weise Schätze zu graben; Gebete an den heiligen und großen Christoph [...] gewaltiger Geber aller verborgener Schätze, Güter und Bergwerke, und Austheiler von Almosen an die Armen eingesetzt worden; Ein approbirtes Buch zum Schatz heben [...]; Biblia Arcana Magica Alexander; Das Büchlein der Venus zur Beschwörung böser Geister auf eine gottselige Weise; Die algebraische Lotterie-Kabala von Rottilio Benincasa; Geheimnisse der Nigromantiae und Beschwörung derer böser Geister; 1. Beschwörung der Schätze, so unter der Erden sind. 2. Ausbietung der Geister, so die Schätze besitzen. 3. Wie man eine wahre Wünschelruthe schneiden solle. 4. Wie man die Ruthe beschwören solle. 5. Das wahre Sigillum Salomonis. 6. Wie man ein Spiritus Familiaris beschwören und überkommen kann; Die Kunst den Geistern des Himmels, der Luft, der Erde und der Hölle zu befehlen, nebst dem Gremoire, der schwarzen Kunst und den höllischen Kräften des Dr. J. Karter, der Clavicula Salomonis [...]; Arcanum Arcanorum Maxium. Das ist: Jesuitisches Venusbüchlein [...]; Entdeckte höhere Kenntniß des Geheimnisses, aus der Karte sich zukünftige Dinge vorherzusagen; Auszug aus der magischen Kabbala des VI. und VII. Buchs Moseh [...]; Der heiligen Jungfrauen und Abtissin Gertraud himmlische Anmuthungen und Gebeter; Magia Nigromantica curiosa, Alomonis Zadocki, Prebyterie Hierosolyitani Salamanca; Almuchabota Ablegalium Alkakib Albaon [...]; Wahrhaftige Schatzstellung; Völliger Prozeß, Schätze zu heben [...]; Verfertigung des Erdspiegels [...]; Johann Kornreuthers [...] Gewaltige Citation und Beschwörung des vermaledeiten Teufels [...]; Anhang. Heiliger Segen aller Heiliger Apostel und Jünger Jesu Christi [...]. - Einband etwas berieben, bestoßen u. fleckig; vorderes Innengelenk angerissen; fast durchgängig braunfleckig; tlw. angeschmutzt u. mit kl. Randläsuren; zwei (kaum sicherbare) geklebte Einriße; papierbedingt gebräunt; wenige u. schwache Bleistiftkrickelkeleien, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung. - Selten nach KVK/WorldCat ist nur ein Expl. in der "University of Southern California" nachweisbar.

 

782.    Freudenthal, Herbert: Das Feuer im deutschen Glauben und Brauch. Erstausg. Berlin u. Leipzig, Walter de Gruyter & Co., 1931. XX, 571 S., mit 11 Taf. u. 15 Abb., Gr.-8°, O-Leinen

U.a. über: Blitzfeuer; Die prophylaktische Abwehr; Berufen; Bannung; Ahnenkult oder Feuerverehrung; Mantik u. Symbolik; Sympathetischer Heil- u. Schadenszauber; Feuern, Räuchern, Äschern; Dämonen- u. Gewitterabwehr; Bosheits- u. Liebeszauber; Vorzeichen, Weissagung, Orakel; Notfeuer; Jahresfeuer; Schadensfeuer; Fegefeuer; Elmsfeuer u. Irrlicht; Feurige Menschen; Feurige Tiere; Verbindung mit Hausgeist- u. Teufelsglauben. - Mit Register. - Ein sehr gutes Expl.

 

783.    Gelzer, Thomas, Michael Lurje und Christoph Schäublin: Lamella Bernensis. Ein spätantikes Goldamulett mit christlichem Exorzismus und verwandte Texte. 1 Aufl. Stuttgart u. Leipzig, B. G. Teubner, 1999. 197 S., mit 6 Abb. auf Taf. u. 1 mehrfach gefalteten Bl. in einer Lasche, 8°, O-Leinen

(= Beiträge zur Altertumskunde Band 124). - U.a. über: Lamella Bernensis; Tablette magique de Beyrouth; Papyrus Graeca Magica; Diplomatische Umschrift; Redigierter Text; Übersetzung; Kommentar; Die Komposition der Amulette u. ihre Vorlagen; Abkürzungs- u. Literaturverzeichnis; Indices (u.a.: Gottes-, Engelnamen, Dämonen, Zaubernamen, Zaubertexte u. byz. Exorzismen). - Seltene u. schwache Anstreichungen mit Bleistift, sonst ein gutes Expl.

 

784.    Geßmann, G[ustav] W[ilhelm]: Katechismus der Sympathielehre. Nach den besten Quellen bearbeitet. 1. Aufl. Berlin, Verlag von Karl Siegismund, [1898]. 224 S., 8°, Illus. O-Leinen

(= Occultistische Handbücher). - U.a. über: Die magisch-sympathische Heilmethode; Die Transplantation; Von den Mumien u. Magneten; Von den Signaturen; Magisch-sympathische Anwendung u. Rezepte. - Einband berieben u. fleckig; Notiz im Vorsatz; beide Innengelenke geklebt; Seiten durchgehend etwas stockfleckig, ein befriedigendes Expl.

 

785.    Hamberger, Klaus: Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus 1689-1791. 1. Aufl. Wien, Turia & Kant, 1992. 291 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Karton

U.a. über: Das Krankheitsbild; Das Phantasma; Der Beitrag des Teufels; die Entrechtung des Vampirs; Die Kolportage; Die Debatte; Die Einschleppung; Vampirphysiologie im Vergleich; Ranfft u. die deutsche Kontroverse; Calmet, d’Argens u. die italienische Kontroverse; Kur u. Epikrisis. - Ein gutes Expl.

 

786.    Harmening, Dieter: Zauberei im Abendland. Vom Anteil der Gelehrten am Wahn der Leute. Skizzen zur Geschichte des Aberglaubens. Würzburg, Königshausen & Neumann, 1991. 141 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton

(= Quellen und Forschungen zur europäischen Ethnologie. Herausgegeben von Dieter Harmening. Band X). - Inhalt: Magie im Abendland, Stichworte zur Geschichte; Teufel, Sündenfall u. Zauberei, Dämonologie u. theologische Anthropologie der christlichen Hexe; Zauberinnen u. Hexen, Vom Wandel des Zaubereibegriffs im späten Mittelalter; Die Hexe des Hexenhammers, Literarische Kombinationen; Himmlers Hexenkartei, Ein Lagebericht zu ihrer Erforschung; Zaubereiforschung ohne Mythos, Der Donauwörther Zauberring; Historische Zaubereiforschung, Spätmittelalterliche Aberglaubenskritik in Dekalog-Beichtliteratur; ‘Aberglaube’: Superstition, Ein Thema des Abendlandes zw. Theologie, Wissenschaftsideologie u. historischer Ethnologie. - Leicht bestossen; ExLibris; vereinzelte Marginalien in Bleistift; ein gutes Expl.

 

787.    Hermann, Michael Kajetan: Gespräche zur Minderung des Aberglaubens und der gewöhnlichen Volksirrthümer; ein sehr nützliches Volksbuch. 1. Aufl. Prag, Bey Kaspar Widtmann, 1809. 4 Bll., 192 S., 8°, Halbleder d. Zt. mit Rückenschild

U.a. über: Vom Gespensterglauben; Vom Zauber- u. Hexenglauben; Vom Schatzgraben u. der Wünschelruthe; Vom Wahrsagen u. Zeichendeuterei; Von der Traumdeuterei; Vom Feuerbesprechen; Vom Aberglauben, der bei Gewittern getrieben wird; Vom Aberglauben, der bei versch. Krankheiten der Menschen u. Thiere herrscht; Von einigen abergläubischen Mitteln, Krankheiten vorzubeugen; Von den Todespropheten oder solchen Dingen, die den Tod eines oder mehrerer Menschen vorbedeuten sollen. - Einband berieben u. etwas bestossen; längere Widmung von alter Hand im Vorsatz; tlw. etwas braunfleckig; wenige Seiten mit kl. Eselsohren, sonst ein gutes Expl.

 

788.    Hocker, N. (Hrsg.): Deutscher Volksglaube in Sang und Sage. Göttingen, Verlag der Dieterichschen Buchhandlung, 1853. XIV, 237 S., Gr.-8°, Neuer marmorierter Pappband, beide O-Deckel mit eingebunden

Eine poetische Sammlung deutschen Volksglaubens von Sagen, Märchen, (Kinder)liedern u.a., keine Neudichtungen, sondern "gesunde, kräftige, ächtdeutsche Kost." (S.VII) - Mit Vorwort u. Anmerkungen. - Durchgehend etwas braunfleckig; in der unteren Ecke ein kl. Feuchtigkeitsrand; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

789.    Kruse, Johann: Hexenwahn in der Gegenwart. 1. Aufl. Leipzig, Ernst Oldenburg, [1923]. 106 S., 3 Bll., 1 ganzs. Abb., Kl.-8°, O-Karton

(= Kultur- und Zeitfragen. Eine Schriftenreihe hrsg. von Louis Satow). - Hayn-Gotendorf IX, 276; Nicht bei Cornell. - U.a. über: Kirchlich-religiöse Wurzeln des Hexenglaubens; Das Weib, eine Teufelsdienerin; Methoden der Behexung; Erkennungsmerkmale der Hexen; Schutz- u. Entlarvungsmittel; Erhaltung u. Förderung des Hexenwahns durch die Kirche u. Schule. - Rücken angerissen (sauber geklebt) u. mit gleichfarbigen Papier verstärkt; Deckel etwas fleckig u. mit handschriftl. Jahreszahl; gestempelt; Marginalien u. kl. Anstreichungen mit Kugelschreiber; papierbedingt gebräunt, ein befriedigendes Expl. aus der Bibliothek von Dietrich Bronder, Autor des Buches "Bevor Hitler kam" (Eine Anspielung auf das gleichnamige Buch des Rudolf Freiherr von Sebottendorf), in dem er auch die These von den okkulten Wurzel des Nationalsozialismus vertrat.

 

790.    Kruse, Johann: Hexenwahn in der Gegenwart. 1. Aufl. Leipzig, Ernst Oldenburg, [1923]. 106 S., 3 Bll., mit 1 ganzs. Abb., Kl.-8°, O-Karton

(= Kultur- und Zeitfragen. Eine Schriftenreihe hrsg. von Louis Satow). - Deckel mit kl. fehlender Ecke; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

791.    Magnus, Albertus [Zugeschrieben]: Albertus Magnus bewährte und approbirte sympathetische und natürliche egyptische Geheimnisse für Mensch und Vieh. Erster, Zweiter, Dritter und Vierter Teil [kmpl. in 1 Bd.]. [Titel Bd. 4.: Das Buch der Geheimnisse. Eine Sammlung von zweihundert und sechszig, besonders magnetischen und sympathetischen mittel wider Krankheiten, körperliche Mängel und Uebel und zur Beförderung anderer nützlicher und wohlthätiger Zwecke. Vermächtniß eines sterbenden Vaters an seine Söhne. Vierter Theil des Albertus Magnus. Dritte mit einem Anhang vermehrte Auflage]. (1-3) Braband, o.V. / (4) Boston im literarischen Central-Bureau, 1839, 1834, 1840, 1829. 67 S. / 80 S. / 69 S. / 72 S., Kl.-8°, Halblederband d. Zt.

Das Werk, Albertus Magnus (1193-1280) nur zugeschrieben, enthält zahlreiche Gebete, Rezepturen u. magische Anweisungen, um sich vor Krankheiten, Hexerei u. anderen Unheil zu schützen. Über Albertus "egyptische Geheimnisse" siehe Karl-Peter Wanderer "Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur" (Dissertation. Berlin 1976). - Es existiert eine identische Variante, bei der der 4. Bd. die Jahresangabe 1850 trägt. - Einband bestoßen u. berieben; tlw. braunfleckig, sonst gutes Expl. der meist mehr beanspruchten Gattung.

 

792.    Mannhardt, Wilhelm: Roggenwolf und Roggenhund. Beitrag zur germanischen Sittenkunde. Danzig, Constantin Ziemssen, 1865. XII, 51 S., 2 Bll., Gr.-8°, O-Papier

"Roggenwolf und Roggenhund" ist eine "Probe"veröffentlichung aus einer Fragebogenaktion Mannhardts u. befasst sich mit dem germanischen "Gedanken, dass ein im Getreide hausendes dämonisches Wesen beim Kornschnitt gefangen werde." (S.XI) Sein Hauptwerk wurden "Wald- und Feldkulte". - U.a. über: Bsp. von der Roggensau, dem Halmbock, Bauthahn usw.; Der Wind als Hund oder Wolf gedacht; Wetteraberglaube; Wolf, Wolfszahn, Name des Mutterkorns u. geiler Seitenschößlinge an Bäumen; Roggenwolf u. Werwolf mit einander verwechselt; Der Roggenwolf, Kornwolf, Grasewolf im Wolf- u. Schäfchenspiel; Analogien zu dem Vorstellungen vom Roggenwolf im nordischen Mythus von Fenrir u. dessen Sippe; Nachweis, dass der Roggenwolf nicht Wotans Tier sei. - Einband ist bestossen, etwas angeschmutzt u. am Rücken äusserlich gerissen; Besitzervermerk; ExLibris von Volker Lechler; durchgehend kl. Eckumfaltungen, z.T.             -abrisse; Seiten etwas gebräunt u. stockfleckig, sonst gut.

 

793.    Mayo, Dr. Herbert: Wahrheiten im Volksaberglauben, nebst Untersuchungen über das Wesen des Mesmerismus. In Briefen. Nach der dritten englischen Original-Ausgabe deutsch von Dr. Hugo Hartmann. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1854. XII, 284 S., mit 1 gefalt. Taf., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen mit eingebundenem O-Deckel

Ackermann I/573, II/275; Slg. du Prel, 544. - In 14 Briefen über: Wünschelrute (Das Od oder die Odkraft Reichenbach’s); Vampyre u. Vampyrismus (Traumtod oder Todesekstase, Der Besuch des Vampyrs u. seine Folgen); Unwahre Erscheinungen (Kirchhofsgespenster); Wahre Erscheinungen (Das zweite Gesicht); Ekstase; Ekstatischer Schlaf; Somnambulismus; Wache Ekstase (Die Orakel des Altertums); Religiöse Halluzinationen (Das Hexenwesen); Mesmerismus; Das Odometer oder der Wünschelring; Odbewegungen im Zusammenhang mit Elektricität, Magnetismus, Chemismus, Krystallisation u. Lebenskraft; Hypnotismus (Selbst inducirte wache oder bewußte Clairvoyance). - Unbeschnitten u. dadurch stärker angerändert; etwas stockfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

794.    Michelet, J[ules]: Die Hexe. In das Deutsche übertragen von Dr. ph. R. Klose. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Schaefer’s Verlag, 1863. 396 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. 

Inhalt: Der Tod der Götter; Warum das Mittelalter verzweifelte; Der kleine Hausteufel; Versuchungen; Besessenheit; Der Pakt; Der König der Toten; Der Fürst der Natur; Der Satan als Arzt; Zaubermittel, Liebestränke; Die Gemeinschaft der Empörung; Die Sabbate; Die schwarze Messe; Fortsetzung; Die Liebe, der Tod; Satan wird ohnmächtig; Die Hexe im Verfall; Satan ist vervielfältigt u. gemein geworden; Der Hexenhammer; Hundert Jahre Toleranz in Frankreich; Reaktion; Die baskischen Hexen 1609; Satan wird Geistlicher 1610; Gauffridi 1610; Die Besessenen von Loudun; Urbain Grandier 1632-1634; Besessene von Louviers; Magdalena Bavent 1633-1647; Satan triumphiert im 17. Jh.; Der Pater Girard u. die Cadiere 1730; Die Cadiere im Kloster 1730; Der Prozeß der Cadiere. - Einband etwas berieben u. bestossen; ExLibris von Georg Netzer; Titel u. wenige Seiten mit Feuchtigkeitsrändern; tlw. etwas stockfleckig; sonst ein gutes Expl.

 

795.    Radford, E. and M. A.: Encyclopaedia of Superstitions. With a Foreword by Sir John Hammerton. New York, The Philosophical Library, 1949. 269 p., 8°, O-Hardcover with Jacket 

"This is the first time that the complete superstitions which exist, or have existed, among people throughout the world have been presented in encylopaedic form." (Cover text) - Jacket is a bit dirty and spotted and has some minor faults; the cover is a bit knocked; owners stamp ("From the library of Fletcher Pratt"), else a good copy.

 

796.    Rühmann, Heinrich: Opfersagen des Hausgeist und Zwergenkultes. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Hohen Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Vorgelegt von Heinrich Rühmann aus Rickling/Holst. Kiel, Druck der Limburger Vereinsdruckerei GmbH, 1938. 69 S., Gr.-8°, Neues Leinen, O-Deckel mit eingebunden

U.a. über: Das ganze Jahr hindurch geübte Opferbräuche; An bestimmten Festzeiten gebundene Opfergebräuche; "Unsichtbare" Dämonen; Masken; Magische Opfersagen; Schicksalssagen. - Titelrückseite gestempelt, sonst sehr gut.

 

797.    Rühmann, Heinrich: Opfersagen des Hausgeist und Zwergenkultes. 1. Aufl. Frankfurt, Verlag Moritz Diesterweg, 1939. 68 S., Gr.-8°, O-Karton

Einband min. lichtrandig u. leicht angeknickt, sonst ein gutes Expl.

 

798.    Schindler, Dr. Heinrich Bruno: Der Aberglaube des Mittelalters. Ein Beitrag zur Culturgeschichte. Breslau, Verlag von Wilh. Gottl. Korn, 1858. XXIV, 359 S., 8°, Halbleder d. Zt. mit 5 Zierbünden u. Rückenbeschriftung

Ackermann I/666. - Schindler, der zuvor schon "Das magische Geistesleben" verfasst hatte, untersucht: Die Weltanschauung des Mittelalters; Verhältniß der Geisterwelt zur Körperwelt; Die magischen Wissenschaften; Die Zauberei mit Hülfe Gottes u. der himmlischen Heerscharen (u.a. Theosophie, Cabbala, Amulet); Die Naturmagie (u.a. Alchymie); Die Divination (Geomantie, Astrologie, Traumdeutung etc); Magisches Wirken mit Hülfe böser Geister (u.a. Teufelsbund, Hexenproceß). - Mit umfangreichem Literaturverzeichnis. - Einband leicht berieben; erstes u. letztes Blatt gebräunt; wenige Seiten leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

799.    Schmidt, J. W. R. (Übers.), Jakob Sprenger und Heinrich Institoris: Der Hexenhammer. [3 Teile in 1 Bd., kmpl.]. Verfaßt von den beiden Inquisatoren Jakob Sprenger und Heinrich Institoris. Zum ersten Male ins Deutsche übertragen und eingeleitet von J. W. R. Schmidt. 4. illus. Aufl. Wien u. Leipzig, Amonesta-Verlag, [1938]. XXVII, 159 S. / 176 S. / VII, 175 S., mit Frontispiz u. einigen Fig., 8°, O-Leinen

Bei Ackermann I/699 die erste dtsch. Übertragung des Werks. - Enthält neben einer Einleitung die drei Teile des Hexenhammers oder Malleus Maleficarum: Der erste Teil "enthält dreierlei, was zur Hexentat gehört, nämlich den Dämon, den Hexer und die göttliche Zulassung"; Der zweite Teil berichtet über "die verschiedenen Arten und Wirkungen der Hexerei und wie solche behoben werden können"; schliesslich der dritte Teil: "Der Kriminal-Kodex über die Arten und Ausrottung der Hexen." - Das Werk steht für die Verfolgung des Irrationalen u. einer dämonischen Sexualität, deren Statthalterin in den Augen der Autoren die triebhafte Hexe ist, männliche Projektionen liegen auf der Hand. Neu u. unheilbringend war die Verlagerung der Prozesse von der geistlichen auf die weltliche Justiz. Von der Erstaufaufl. 1487 u. 1669 erlebte an der "Malleus maleficarum" 29 (!) Auflagen. Übersehen wird allerdings meist, dass schon damals die Autoritäten von dem Machwerk nur bedingt begeistert waren. Da das theologische Gutachten von vier Kölner Professoren zu dem Buch den Autoren nicht stark genug war, fälschte man für andere Regionen u. Auflagen ein zweites Aussagestärkeres. - Etwas angestaubt u. bestossen; Rücken schwach fleckig; Besitzervermerke im Vorsatz; Teil 3 mit gebräuntem Papier; gering gelockerte Bindung, sonst ein gutes Expl.

 

800.    Schwebel, Oskar: Tod und Ewiges Leben im Deutschen Volksglauben. 1. Aufl. Minden i. Westf., J. C. C. Bruns Verlag, 1887. VI S., 1 Bl., 388 S., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen

Ackermann I/682. - U.a. über: Die Schützer des Lebens; Das Lebenslicht u. die Lebenstalismane; Des Todes Boten; Bestattung u. Trauer; Die Fahrten der Seele; Wo weilen die Toten?; Verkehr mit den Seelen; Die letzte der Schlachten. - Kanten u. Ecken etwas berieben u. bestossen; Vorsatz leicht fleckig; eine Lage gelockert; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

801.    Sechstes und siebentes Buch Mosis oder der magisch-sympathische Hausschatz, das ist Mosis magische Geisterkunst, das Geheimnis aller Geheimnisse. Glückstabelle, Schicksalsdeutungen. Wortgetreu nach einer alten Handschrift mit staunenerregenden Abbildungen. Philadelphia [d.i. Berlin-Weißensee], [Bartels], [um 1920]. 128 S. / 134 S. mit Textabb. u. Taf. / 5 Bll., mit Abb., 8°, O-Halbleinen

Hayn-Gotendorf I, 490-491. - Vom Verlag ANGEBUNDEN: Der wahrhaftige feurige Drache oder Herrschaft über die himmlischen und höllischen Geister und über die Mächte der Erde und Luft. Mit einigen Textabb. u. 5 Tafeln. - ANGEB: Allgemeine Schicksalsdeutungen aus den zwölf Himmelszeichen, im Volksmunde "Planeten" genannt. (8 nn. S. gefolgt von einem 1 Bl. Vlgs.Anz. des Adonistischen Verlages von Dr. Musallam). - Die Bücher Mosis unterlagen oftmals Publikationsverboten (Im NS 1938 auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums"), u. erschienen uneinheitlich in wechselnden Zusammenstellungen. Noch Ende der 50er Jahre wurde ein langwieriger Prozeß zu einem Verbot gegen den Braunschweiger Planet-Verlag geführt (Siehe auch: Roderich Feldes "Der wahrhaftige feurige Drache" Bonn 1979). - Einband berieben u. bestossen; Kanten beschabt; kl. Risse am Gelenk; Bindung etwas gelockert u. innen mit Papierstreifen sauber verstärkt; Titelblatt mit guten Resten der Versiegelung; hinterer Vorsatz mit einer Anmerkung; für diese häufig studierten Bücher ein gutes Expl.

 

802.    Weiser-Aall, Lily: Volkskunde und Psychologie. Eine Einführung. Berlin u. Leipzig, Walter De Gruyter & Co., 1937. VIII, 132 S., Gr.-8°, O-Karton

"Die Aufgabe der vorliegenden Einführung ist Studierenden und Volkskundeforschern die Fragen nahezubringen, die aus der Tatsache, daß die Volkskunde auch eine psychologische Wissenschaft ist, erwachsen." (S.4) - U.a. über: Wahrnehmung; Persönlichkeitstypen; Vorstellung; Verdrängung; Gedächtnis; Auszüge aus Protokollen der eidetischen Versuche. - Die Autorin war die einzige, die neben Otto Höfler an anderer Stelle etwas über germanische Männerbünde veröffentlichte. - Mit Register. - Leicht bestossen; papierbedingt leicht gebräunt u. tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

803.    Weiss, Richard und J[akob] Jud: R. Weiss: Nebelheilen, Teufelheilen. Notfeuerbereitung und Wetterzauber als Hirtenbrauch. / J. Jud: Zur Herkunft und Verbreitung des Spiels: "chistrar la brentina", "de Tüfel heile" in der rätoromanischen und deutschen Schweiz [2 Schriften in 1]. Schweiz, 1948. S. 225-284 (so kmpl.), mit 3 Abb., Gr.-8°, Geheftet

(= Sonderabzug / Extrait [aus:] Schweiz. Archiv für Volkskunde Band XLV (1948)). - Die beiden Texte erörtern erstmals ausführlich den Brauch des "Teufelheilens", Weiss vom Standpunkt der Volkskunde, Jud von der Sprachwissenschaft her. - Einband etwas verknickt; wenige Randanstreichungen, sonst ein gutes Expl, mit Widmung von Richard Weiss auf dem Deckel.

 

804.    Wlislocki, Dr. Heinrich von: Märchen und Sagen der Transsilvanischen Zigeuner. Gesammelt und aus unedirten Originaltexten übersetzt. Erstausg. Berlin, Nicolaische Verlags-Buchhandlung, 1886. XVIII, 139 S., 8°, Priv. Pappband mit sauber aufgezogenen O-Deckeln

Enthält 63 Zigeuner-Sagen, u.a.: Die Erschaffung der blonden Menschen; Die Schlange als Ehemann; Der allwissende Zigeuner; Der Reiter ohne Kopf; Die weiße Flamme; Das Todtenbein; Der betrogene Teufel; Der Mann ohne Schatten; Die weiße Hirschkuh; Krebs, Blutegel u. Frosch; Der Wolf u. der Fuchs. - O-Deckel etwas fleckig; Expl. ist durchgehend etwas gebräunt, sonst sauber u. gut.

 

805.    Wood, J. Maxwell: Witchcraft and Superstitious Record in the South-Western District of Scotland. Illustrated from Special Drawings by John Copland, Esq., Dundrennan. [Title on Jacket: Witchcraft in South-West Scotland]. Wakefield, EP Publishing Limited, 1975. [10], 355, XVII p., with several illus., 8°, O-Hardcover with Jacket

Reprint of the 1911 edition. Contents: Traditional Witchcraft Described; Witch Narrative; Witchcraft Trials and Persecution; Fairies and Brownies; Wraiths and Warnings; Death Customs and Funeral Ceremony; Ghost Lore and Haunted Houses; Appendix: Surprising Story of the Devil of Glenluce, A True Relation of an Apparition wich Infested the House of Andrew Mackie, Ringcroft of Stocking, Parish of Rerwick etc., The Laird o’ Coul’s Ghost. - With Glossary and Index. - Little knocked, a good copy.

 

806.    Wundt, Wilhelm: Völkerpsychologie. Vierter Band: Mythus und Religion. Erster Teil. Eine Untersuchung der Entwicklungsgesetze von Sprache, Mythus und Sitte. Mit 8 Abbildungen im Text. 3. Aufl. Leipzig, Alfred Kröner Verlag, 1920. XII, 587 S., Gr.-8°, Marmoriertes O(?)-Halbleinen d. Zt.

Hauptkapitel des Bandes: Die mythenbildende Phantasie; Seelenglaube u. Zauberkulte; Tier-, Ahnen- u. Dämonenkulte. - Mit Register. - Die Deckel sind berieben u. die Kanten beschabt; Seiten leicht gebräunt u. mit wenigen Bleistiftanstreichungen, sonst gut.

 

807.    Wuttke, Dr. Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart. 4. Aufl. Leipzig, Moritz Ruhl Verlag, 1925. 535 S., Gr.-8°, Illus. goldgepr. O-Leinen

Das erste umfassende Werk über dieses Gebiet. Enthält u.a.: Die heidnischen Grundlagen des deutschen Aberglaubens; Zauberische Dinge; Die zaubernden Personen; Das Erkennen des Verborgenen, insbes. der Zukunft; die Bosheitszauberei; Verhalten in Beziehung auf das persönliche Leben u.v.m. - Sehr gutes Register. - Im Gegensatz zur "Normalausgabe" in weißem Leinen mit Goldprägung; Deckel mit zwei kl. Fleckspuren, sonst ein sehr gutes Expl.


 

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