ARCHIV - Katalog 4 - Lebensreform, Völkische Bewegung und Ariosophie

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zu dem Themenkreis Lebensreform, völkische Bewegung und Ariosophie aus unserem vierten Antiquariatskatalog.


341.    Abel, Adam: Das geht zu weit. 1.-5. Aufl. München, Paul Stangel Verlag, [1926]. 92 S., 2 Bll., 8°, O-Karton

Scharfe antiklerikale Schrift, die der "Ario-germanische Sonnen-Kaländer für 1929" empfiehlt. Zitat: "Von Christus zu Moses, Buddha, Mohammed, Brahma, Vischnu, Tao, Konfutse, Laotse! Es ist alles eins. Und wenn es nicht eins ist, so ist es keins. Was ihr nicht findet in euch selbst, das findet ihr auch nicht in aller Welt [...] Das Meer ist groß, aber ein Tropfen genügt, um des Wassers Wesen zu kennen. Und wenn die Doktoren, Professoren und Geheimräte im Priesterkleid widersprechen und erklären: das geht zu weit [...] so sagt ihnen, daß sie längst schon überflüssig sind, weil sie nicht mehr professores, d.h. Bekenner des wahren Glaubens, sind." - Einband mit angeknickter u. hinterlegter Ecke; durchgehend papierbedingt gebräunt; min. Stockflecken, sonst gutes Expl. mit ExLibris des Astrologen Fritz Werle (u.a. Autor von "Künstlerhoroskope").

 

342.    Abel, Adam: Das Leben nach dem Tode. Aller Seelen Unsterblichkeit in einem neuen Licht gesehen. 1. Aufl. München, Paul Stangel Verlag / Verlag der ISTIST-Bücher, [1927]. 47 S., 8°, O-Leinen

(= ISTIST-Bücher, Folge 9). - Programmatische Schrift, des ISTIST-Bundes, die der "Ario-germanische Sonnen-Kaländer für 1929" empfiehlt. Zitat: "Die ISTIST-Lehre will der Grundstein sein für die neu zu schaffende soziale Volkskirche, d.h. für die allgemein genossenschaftliche Volkskirche [...] welche früher oder später mit Notwendigkeit auf den Trümmern der an ihrer starren Geistlosigkeit zerbrochenen überlieferten ‘christlichen’ Kirche aufgerichtet werden muß [...] Alle Schriften der ISTIST-Lehre sind öffentliche Anklagen gegen die Irrlehren der heutigen Kirche, die von Staat, Gericht und Polizei geschützt werden, während sie doch auf Grund des noch immer bestehenden § 166 RStGB. bekämpft und verboten werden müßten." - Leicht berieben u. bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

343.    Blut und Boden als Quelle und Symbol deutscher Kraft und Wissenschaft. Dem Frankenführer Julius Streicher, dem Gründer und Schirmherrn des VDV, zum 52. Geburtstag gewidmet. Als Manuskript gedruckt. [Nürnberg], [Verein Deutsche Volksheilkunde], [1937]. 44 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

(= Schriften des "Vereins Deutsche Volksheilkunde E.V." Nürnberg, Band 6). - Inhalt: Die Not des nordischen Menschen; Verdienst u. Einsatz der deutschen Volksheilbewegung; Die Schöpferkraft des nordischen Blutes. Der deutsche Umbruch; Aufgabenstellung u. Forschung; Gesunde u. reine Nahrung; "Natürlicher Landbau"; Das Geistes- u. Hohepriestertum des Bauern als schöpferischen Unternehmers; Hinführung des Stadtvolkes zum Boden; Aufbau einer boden- u. volksverbundenen Heilkunde. - Deckel mit Besitzerstempel von Josef Wüst; Titel mit Namensstempel u. mit Stempel "Vom Verfasser überreicht"; vereinzelte Anstreichungen u. Flecken, sonst ein gutes Expl. - Recht selten.

 

344.    Carlyle, Thomas - Schmidt, K[arl] O[tto] (Hrsg.): Der Held in uns. Die Wiedergeburt des Heroischen in der Deutschen Notwende. Die großen Seelen-Schmiede als Volks-Erwecker und -Erzieher nach Thomas Carlyle. Im Dienste der Deutschen Revolution herausgegeben von K. O. Schmidt. Pfullingen in Württ., Johannes Baum Verlag, [1933]. 48 S., 8°, O-Karton

(= Bücher der Weißen Fahne 85). - U.a. über die "Helden" Odin, Dante, Cromwell u. Adolf Hitler ("Der Held als Revolutionär"). - Leichte Rostflecken von der Klammerung; sonst sauber u. gut.

 

345.    Dessel, Ludwig: Fahrenkrog und die Germanische Glaubens-Gemeinschaft ein Beitrag zur geschichtlichen Treue. Erstausg. Leipzig, Fahrenkrog-Verlag Carl Peter, [1937]. 86 S., 1 Bl., mit Abb. u. Taf., 8°, Illus. O-Karton

Herausgegeben vom Amt der Germanischen Glaubens-Gemeinschaft. - Zu dem Maler Ludwig Fahrenkrog (1867-1952) u. Gründer der "G.G.G." siehe Daniel Junker: Gott in uns! Die Germanische Glaubens-Gemeinschaft. Ein Beitrag zur Geschichte völkischer Religiösität in der Weimarer Republik. - Ein gutes Expl.

 

346.    Deutsche ("Schaffer")-Gesellschaft (Hrsg.): Wege zum Deutschen Heiltum. Erstes Buch: Hilfen der Lichtgeister. Stilles Schaffen. Bergedorf, Schaffer-Verlag, 1922. 75 S., 2 Bll., 8°, O-Karton

(= Heilschaffer-Bücherei Band 1). - U.a. über: Hilfen der Lichtgeister; Vom Wert der Einbildung; Umstellung des Denkens; 12 Übungen zum schaffenden Denken. - Der Deutsche Schaffer-Bund war eng verbunden mit der Germanischen-Glaubens-Gemeinschaft (GGG). Ziele des Schaffer-Bundes waren: Deutschvölkische Einheit, Reinheit u. Freiheit, Deutschvölkisches Seelen-, Sippen- u. Siedlungsleben, außerdem Neudenken, Heilmagnetismus, Suggestion, Hypnotismus u. Charakterkunde. Anfang der 20er Jahre des 20. Jh. gab es etwa zwei Dutzend "Gemeinden" innerhalb des Deutschen Reiches. Hrsg. der Periodika u. Leiter der "Schafferschule" war der Hamburger "Heilpädagoge" Carl Weißleder (1860-1912), Gründungsmitglied der GGG. Kurioserweise war in der internen Monatsschrift ("Die Wandlung") der "Brückner" u. Schriftleiter Dr. Paul Köthner, der für seine Bemühungen den völkischen Gedanken in der Freimaurerei umzusetzen, "berüchtigt" ist. - Etwas angestaubt; Ecken u. Kanten leicht bestoßen; Titel mit Signatur; tlw. mit kl. Stockflecken, sonst ein gutes Expl.

 

347.    Die Freude. 1. Jhg. 1923/24, Heft 1-16 [kmpl.]. Monatshefte für deutsche Innerlichkeit. Dresden, Vitus-Verlag Siegfried Kny / Hützel-Lüneburger Heide, Robert Laurer / Siethwende in Holstein, Robert Laurer / Egestorf-Lüneburger Heide, Robert Laurer, 1923-1924. 479 S., mit zahlreichen Abb. (2 farbig) auf Taf. u. im Text, Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

"‘Freude’ ist nicht Vergnügen und nicht Geldverbrauch und nicht Naturraub. Freude, die heilige, die sonnenstarke, die seelenerlösende, ist selbst Natur, ist Harmonie mit den kosmischen Ordnungen und Segnungen, ist ohne Beschränkung, ohne Kosten, ohne Klassenunterschied. Die Freude ist uns das Höchste, das Allumfassende, unsere Religion, unser Gott." ("Zum Geleit"). - Mit Illustrationen u. Vignetten von Fidus, sowie zahlreichen Aktaufnahmen auf Kunstdruckpapier. Heft 16 (S. 427-479) ist "Fidus. Dem Menschen und Künstler" gewidmet. - Wenige Seiten etwas fingerfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

348.    Die Freude. 2. Jhg. 1925, Heft 1-12 [kmpl.]. Monatshefte für deutsche Innerlichkeit. / Monatshefte für freie Lebensgestaltung. Egestorf-Lüneburger Heide, Robert Laurer, 1925. 576 S., mit zahlreichen Abb. (2 farbig) auf Taf. u. im Text, Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. 

Mit viele Aktaufnahmen u. Illustrationen aus dem lebensreformerischen Umfeld. - Aus dem Inhalt: Die Lebenskraft in ihrer Beziehung zum Sonnenlicht; Körperkultur in der Siedlung; Sexuelle Erziehung; Arbeitergymnastik; Leben, Freude, Körperkultur; Das Ziel der Körperpflege der Frau; Das erste Landschulheim für Lichtkinder; Der Tanz in der heutigen Kultur; Von Isadora Duncan bis Mary Wigman; Die Ewige Wiederkunft des Gleichen; Geistige Führer der Gegenwart. Spengler, Keyserling, George; Freude als Sinn der Welt. - Wenige Seiten etwas fingerfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

349.    Die Freude. 3. Jhg. 1926, Heft 1-12 [kmpl.]. Monatshefte für freie Lebensgestaltung. Egestorf-Lüneburger Heide, Robert Laurer, 1926. 576 S., mit zahlreichen Abb. auf Taf. u. im Text, Gr.-8°, Priv. Leinen d. Zt.

Mit viele Aktaufnahmen u. Illustrationen aus dem lebensreformerischen Umfeld. - Aus dem Inhalt: Die Frau in der Jugendbewegung; Die Masdasnanlehre u. das Deutschtum; Ernst Schertel: Traumleib (mit Fotografien der "Traumbühne Schertel"); Von Lichtfreunden, Muckern u. der Religion; Was bedeutet für uns Sozialismus?; Vom Sinn des Wanderns; Siedlung u. Mutterschaft; Siedlung als Volksschicksal; Tanz u. Naturgesetz. - Einband etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

350.    Die Freude. 4. Jhg. 1927, Heft 1-12 [kmpl.]. Monatshefte für freie Lebensgestaltung. Egestorf-Lüneburger Heide, Robert Laurer, 1927. 576 S., mit zahlreichen Abb. auf Taf. u. im Text, Gr.-8°, Priv. Leinen d. Zt.

Mit viele Aktaufnahmen u. Illustrationen aus dem lebensreformerischen Umfeld. - Aus dem Inhalt: Der Wandel in der modernen Musik (1918-1926); Hintergründe der Nacktbewegung; Jugendbewegung u. Körperbildung; Von der Kinderseele; Sternenrhythmus u. Menschenwille; Polarität als Schlüssel zum Wesenhaften; Brücken zum Schöpferischen; Der nackte Tanz; Verjüngende Kräfte; Ernst Flessa: Zum Problem der Persönlichkeit; Der Paneuropäer; Die moderne Literatur u. das kommende Weltbild. - Einband etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

351.    Die Freude. 5. Jhg. 1928, Heft 1-12 [kmpl.]. Monatshefte für freie Lebensgestaltung. [Egestorf-Lüneburger Heide], [Robert Laurer], 1928. 576 S., mit zahlreichen Abb. auf Taf. u. im Text, Gr.-8°, Priv. Leinen d. Zt. 

Mit viele Aktaufnahmen u. Illustrationen aus dem lebensreformerischen Umfeld. - Aus dem Inhalt: Was wollen wir? Reflexionen über unser heutiges Kunstschaffen; Handschriften u. Liebesfähigkeit; Vom Gestern zum Morgen. Gedanken u. Vorschläge zum Thema: Paneuropa; Erneuerung der sittlichen Instinkte; Erfindung u. Überwindung der Erotik; Bildung als Lebensform; Zur deutschen Volks- u. Jugendbewegung; Vom Freilichttanz; Georg Lomer: Eine neue Religion im Werden; Blutschuld; Sexuelle Aufklärung in der Schule; Der Mensch u. die Technik; Fidus 60 Jahre alt!; Die Freiheit des Körpers, eine Kulturnotwendigkeit; Klaus Mann: Amerikanische Lektüre. - Einband etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

352.    Die Freude. 6. Jhg. 1929, Heft 1-6 [so kmpl.]. Monatshefte für freie Lebensgestaltung. [Egestorf-Lüneburger Heide], [Robert Laurer], 1929. 288 S., mit zahlreichen Abb. auf Taf. u. im Text, Gr.-8°, Priv. Leinen d. Zt.

Letzter erschienene Jahrgang mit viele Aktaufnahmen u. Illustrationen aus dem lebensreformerischen Umfeld. – Aus dem Inhalt: Körperkultur u. Sinnlichkeit; Die Gesetze des Lebens u. der sexuellen Erziehung; Ernährungskultur; Meine Erfahrungen über neuzeitliche Ernährungsweisen; Form u. Jugend; Eheschäden u. Ehescheidung; Naturgemäße Heilweise ein Faktor freier Lebensgestaltung; Gegenwartsfragen der Tanzbewegung; Zur Fotografie des nackten Körpers. - Einband etwas fleckig; erstes Blatt mit kl. Randläsuren, sonst ein gutes Expl.

 

353.    Döllinger, Friedrich [d.i. Karl Weinländer]: Baldur und Bibel. Weltbewegende neue Enthüllungen über die Bibel. Germanische Kultur im biblischen Kanaan und Germanisches Christentum vor Christus. Kürzere Volksausg. Nürnberg, Lorenz Spindler, [1920]. 189 S., 1 Bl., mit 36 Abb., 8°, O-Pappband

Kuriose antisemitische Schrift: "Die christliche Kirche verdient nach unseren geschichtlichen Darlegungen nur zum Teil den Namen ‘christliche’, nur soweit sie die Sittenlehre Jesus lehrt. In ihrer jetzigen Gestaltung ist sie ein Gemisch verschiedener Kulturen, ist international, nicht deutsch-völkischnational oder germanisch, sondern eher jüdisch-völkisch." (S. 164f.) "Das deutsche Volk, als das einzige, das Juda zu fürchten hat und von dem es die Aufdeckung des Weltbetruges und nach einer jüdischen Weissagung die Brechung seiner Weltherrschaft fürchtet, muß entwaffent, zugrundegerichtet und versklavt werden, wenn Judas Stern über die Welt herrschen soll. Ist das Werk gelungen, dann wird nach den Plänen der ‘Weisen von Zion’ die christliche Kirche ausgerottet, Jahwes Religion Weltreligion und der Samstag Wochenfeiertag (S. 175f.)" - Inhalt: Die Israeliten keine Juden, sondern Germanen; Archäologie u. Weltgeschichte beweisen die germanisch-nordische Herkunft der nichtjüdischen Einwohner Kanaans; Nach dem Zeugnis der Bibel waren Germanen die Schöpfer der materiellen, geistigen u. religiösen Kultur Palästinas, nicht die Juden; Germanische (arische) Namen im biblischen Kanaan; Die vorjüdische u. angeblich jüdische Kultur in Kanaan eine germanische; Religiöse Sitten u. Gebräuche u. Kultus der nichtjüdischen Volksstämme in Kanaan germanisch; Staatsverfassung der nichtjüdischen Volksstämme in Kanaan germanisch; Das bürgerliche Recht in Kanaan ein durchaus germanisches; Charakter, Sitte u. Schriftwesen der Kulturträger in Kanaan sind germanisch; Das Christentum im biblischen Kanaan vor Christus; Hammerschläge; Durch Nacht zum Licht. Rückblick u. Ausblick. - Der Autor Karl Weinländer schrieb auch unter den Pseudonymen: Hans Lienhardt, Jens Jürgens, Werner Stauffacher u. Hermann Wieland. - Einband leicht bestoßen; Rücken etwas fleckig; Deckel u. einige Innenseiten gestempelt: "Jungdeutscher Orden Bruderschaft Flensburg"; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

354.    Driesmans - Saint-Trond [d.i. Heinrich Driesmans]: Norland. (Tenorio in Thule). Eine Rassentragödie. Erstausg. Leipzig, Thüringische Verlagsanstalt, 1907. 149 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton

Der Publizist Heinrich Driesmans, war Mitglied der "Gobineau-Gesellschaft" u. Mitarbeiter der "Politisch-Anthropologischen Revue". Driesmans entwickelte eine äußerst umstrittene eugenische Mischtheorie, die mit den völkischen Rassenvorstellungen seiner Zeitgenossen nicht kompatibel waren, glaube er doch, das die "Judenfrage" nur über eine "Vermischung der Rassen" gelöst werden könnte. - Deckel leicht fleckig, sonst ein gutes u. frisches Expl. - Selten, via KVK nur 1 Expl. nachweisbar.

 

355.    Driesmans, Heinrich: Dämon Auslese. Vom theoretischen zum praktischen Darwinismus. Erstausg. Berlin, VITA Deutsches Verlagshaus, 1907. XV, 349 S., 1 Bl., 8°, Priv. Leinen d. Zt.

U.a. über: Die erotische Auslese des Mittelalters: "Und wie die Teufelsbrautschaft der Hexenzeit, so war die Brautschaft Jesu der mittelalterlichen Nonnen, welche von diesen ganz realistisch aufgefaßt wurde in einem sehr drastischen ‘Verkehr’ mit eigens zu diesem Zweck gefertigten Christusbildwerken [...]" - Deutsche Pornografie: "In solchen Formen lebt sich die Sinnlichkeit der großen schöpferischen Geister aus. Will man aber den Durchschnitt kennen lernen, dann geben die ‘Natürlichkeiten der empfindsamen Liebe’ (1798) Aufschluß über eine erotische Verseuchung jener Zeit, die wahrhaft erschreckend ist. Ihr Verfasser, ein Freiherr von der Goltz [...]" - Kult als Auslese: "Was Darwin lehrte, das leben die Orthodoxen. Sie sind mehr oder weniger nur Werkzeuge in der Hand der natürlichen Auslese, und ihre Religionsgemeinschaften und Konfessionen entpuppen sich, wenn ihrer dogmatischen und rituellen Hülle entkleidet, als Wahlstätten für die Züchtung bestimmter Menschenspezies." - Das weibliche Element: "In dieser Hinsicht findet eine unausgesetzte Volksauslese nach der weiblichen Seite hin statt [...] Die Verhältnisse unserer militärischen und juristischen, kaufmännischen und industriellen Kavaliere zu Tänzerinnen, Akrobatinnen und Schauspielerinnen haben einen tieferen zuchtwählerischen Sinn [...]" - Das Rassemoment: "So sammeln sich unter dem Banner des Katholizismus fraglos die vorzugsweise undeutschen Elemente unter unseren Volksgenossen, nämlich diejenigen, die am meisten mit romanischem und keltischem, vielleicht auch semitischem und slawischem Blut imprägniert sind und in dieser Kult- und Lebensauffassung die ihrem Sündenbuß- und Unterwürfigkeitsbedürfnis gemäße finden." - Die deutsche Auslesebewegung des 19. Jh: "Und eine sozialistische Auslese durchsetzt von unten herauf die ganze Nation und sucht auf unseren gesamten öffentlichen und privaten Einrichtung Einfluß zu üben, die echt deutschem Kulturgeist ebenso fremd gegenübersteht, wie die von oben herab und aus Preußen herausdrängende - sagen wir - militärische Auslese, die unser gesamtes politisches und öffentliches Leben beherscht und deren Chorführer Bismarck gewesen. So stehen einander zurzeit in Deutschland zwei Ausleseprodukte feindlich gegenüber, die jedes in anderer Art, undeutsch sind, und als drittes feindliches Produkt kommt hinzu die katholisch-ultramontane Auslese, die überall mit der einen gegen die andere paktiert, wo immer dies in ihren Interesse liegt [...]" - Mit umfangreichen Anmerkungen, Literatur- bzw. Quellenverzeichnis u. Register. - Deckel min. fleckig; Rücken leicht bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

356.    Driesmans, Heinrich: Das Orenda-Problem in der deutschen Arbeitgeber-Frage. Kulturparlament, Akademie der Arbeit, Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und verwandte Institutionen. Schöneberg-Berlin, Verlag Deutsches Leben (Rudolf Leichter), 1912. 111 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen

Das Wort Orenda stammt aus der Sprache der Irokesen u. wurde schon von Gottfried Keller aufgegriffen. U.a. über: Dichter als Arbeitgeber; Nietzsche über die Arbeiter-Frage; Deutscher "Amerikanismus"; Das Zeitalter der Fugger u. Welser u. ihr hinterlassenes Schuldkonto; Prädestinierten- u. Massenkultur; Das Dreiklassentor zum "Dritten Reich"; Adolf Harnack über "Wege zur Kultur" u. sein Bekenntnis zum Monismus; Nationaltheater, Kulturparlament u. Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft; Protestantische ("modernistische") Klöster; Schloß Mainbergs Konstitution u. seine Verfassung. - Mit Namensverzeichnis. - Ein gutes Expl.

 

357.    Driesmans, Heinrich: Die Wahlverwandtschaften der deutschen Blutmischung. Der Kulturgeschichte der Rasseninstinkte zweiter Teil. Leipzig, Eugen Diederichs, 1901. XII, 208 S., 8°, O-Leinen

In sich abgeschlossener zweiter Teil, der erste lautete: "Das Keltentum in der europäischen Blutmischung". - U.a. über: Das Weibwesen; Die deutsche Blutmischung; Die preußische Blutmischung; Die versch. Befähigung der Rassen für höhere geistige Entwicklung; Wahlverwandtschaften; Qualverwandschaften; Der Kinder Land. - Einband etwas fleckig; sauber heraus getrenntes Vorsatzblatt, sonst ein gutes Expl. Aus der Bibliothek des Autors, Vorsatz gestempelt u. mit ExLibris "Heinrich Driesmans".

 

358.    Driesmans, Heinrich: Jahrtausendwende. In tausend und einem Jahr. Ein biosophischer Erziehungsroman auf erdpolitischer Grundlage. Erstausg. Dresden u. Leipzig, E. Piersons Verlag, 1912. 173 S. mit farbigem Frontispitz u. Federzeichnungen von Fidus, 8°, Illus. goldgepr. O-Leinen mit dreiseitigem Goldschnitt

Bloch 2/804. - Vorl. Werk ist ein utopisches Sammelsurium skurillster Zukunftsbilder, angereichert mit der Ideenwelt aus Lebensreform u. Gartenstadtbewegung. U.a. über: Die Welt um die Wende des neuen Jahrtausends; Die Trustmagnaten; Mobilmachung; Das Ende der amerikanischen Freiheit; Die Vereinigten Staaten von Afrika, Südamerika, Australien; Der Werdegang des neuen Geschlechts; Die Auslese; Der natürliche Adelswuchs; Die gekrönten Jungfrauen; Die Paarung; Der Zeppelin-Express u. das Luftauto; Der Untergang der alten Welt; Der Großherr von Europa; Die werdende Unsterblichkeit des Menschengeschlechts auf Erden; Die Verwüstung Europas; Das dritte Reich; Der Siegeszug der Lichtmenschen über der Erde. - "Zum Schluß schließt sich Europa noch einmal siegreich gegen die vereinigte Gefahr von Groß-Amerika und Groß-Japan zusammen [...] Das Maschinenzeitalter wird abgelöst, die die Natur beherrschenden Kräfte werden den Menschen unmittelbar selbst eigen [...] in glückseliger Rückschau auf die Kämpfe des Aufstieges genießen sie die nunmehrige Leichtigkeit eines Götterdaseins." (Frankfurter Zeitung vom 31. Dez. 1911). - Rückendeckel etwas fleckig u. mit einer bestossenen Ecke, sonst ein sehr schönes Expl. Vom Autor handschriftlich: "Meiner l. Mutter gewidmet. HD." - Selten.

 

359.    Driesmans, Heinrich: Menschenreform und Bodenreform. Unter Zugrundelegung der Veredelungslehre Francis Galton’s (Galton contral Malthus). Leipzig, Felix Dietrich, 1904. VIII, 53 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

Inhalt: Bodenreform u. Menschenreform (u.a. Die Wohnungsnot im Deutschen Reich, Sozialpolitik u. Anthropologie, Die moderne Rasseverschlechterung); Inzucht u. Zuchtwahl (u.a. Die Rasseveredelung im alten Athen, Im modernen Spanien, Die Herunterzüchtung der europäischen Kulturvölker durch die religiösen Verfolgungen, Mongolisierung u. Proletarisierung); Die Veredelungslehre (Galton’s Eugenics) (u.a. Die Tragik der höheren Menschenform, Das phylogenetische Karma, Überzeugung u. Überzüchtung, Das Dreifamiliensystem). - Einband bestossen, angeschmutzt, angeknickt u. am Rücken eingerissen; Besitzervermerk; Seiten unbeschnitten, sonst innen gut.

 

360.    Driesmans, Heinrich (Saint-Trond): Tenorio in Thule. (Norland). 2. Aufl. Hildburghausen, Thüringische Verlagsanstalt, [1913]. VI, 149 S., 1 Bl., 8°, Illus. farbiger O-Karton

Die "Umartung der modernen Menschheit, welche sich von der naturwissenschaftlichen, der sozialen, wie der religiösen Erneuerung anbahnt, stehen unsere zeitgenössischen Dichter durchaus kühl und indolent, verständnislos gegenüber: die um Hauptmann nicht anders, wie die der verflossene Albert Langen großgezogen; die um Dehmel nicht anders, wie die um Stefan George. Sie wissen sich nur ästhetisch zu dieser Erneuerung zu stellen, ohne stärkeren ethischen Unterton, und schildern in grauenvollen Bildern das Elend des Proletariats oder die Perversitäten der Gesellschaft ab, oder ergehen sich in Gefühlsästhesien." - Deckel min. fleckig, sonst ein gutes u. frisches Expl. - Selten, via KVK nur 1 Expl. nachweisbar.

 

361.    Egloffstein, Friedrich Graf von und zu: Die Auferstehung im Fleische. 1. Aufl. Leipzig, Max Altmann, 1917. V, 1 Bl., 39 S., 8°, O-Karton

Eine ariosophisch orientierte Mischung aus christlicher u. völkischer Weltanschauung: "Der Frau, die in wilder Ehe lebt, sagt Christus nicht ein einziges böses Wort, denn Gott will auch solche haben, die ihn frei von Formen im Geiste und in der Wahrheit anbeten [...] In dem Wörtchen ‘auch’ ist das Programm Christi gegeben, er wollte Ehe und Familie nicht durch die freie Liebe verdrängen, sondern ergänzen. Auf Grund des Naturgesetzes und Rassegesetzes schließe ich mich der Auffassung Christi an [...] Eines der wichtigsten Gesetze in der Rassenfrage ist die Ausbreitung der tüchtigsten Rasse. Es gibt hierzu verschiedene Wege: a.) Entweder wir halten an der Monogamie fest, dann muß die schwächere Rasse ausgerottet werden, sei es im Kriege oder volkswirtschaftlich [...] b.) Oder wir benutzen auch die freie Liebe [...] Die germanischen Priester machten daher von der freien Liebe bei der Züchtung der germanischen Rasse Gebrauch, und die Bibel warnt vor allen Dingen vor der Preisgabe des Hochzuchtprinzipes, die sie als Sintflutsünde bezeichnet." - Deckel etwas angestaubt u. leicht angeknickt; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

362.    Ellerbek, Ellegaard [d.i. Gustav Leisner]: Versailler Visionen. Ein okkult-armanisches Bekenntnis zu Pauli Wort: Wisset Ihr nicht, daß Ihr Götter seid? 1.-10. Tsd. Berlin, Widar Verlag, Guido Roeder, [1919]. 29 S., mit Buchschmuck, Gr.-8°, Illus. O-Karton

"Arman, feurio! - [...] kein Buch okkulter ist als das tiefste der tiefen, die Edda, und kein Volk okkulter als das tiefste der tiefen, die Germanen, - und daß der Germane im Grade seiner Reinblütigkeit - okkult ist, d.h. armanisch." Den Ersten Weltkrieg beschreibt der Autor als "Reinigung": "Wir haben [...] gesehen, daß die Matrix, die Mutterhülle der Erde, von allen Gedanken und Empfindungen der Menschen gewisse Qualitäten annimmt. Es gibt aber einen Augenblick, in dem die Matrix [...] soviel gesammelt hat von Empfindungsstoffen oder sagen wir Empfindungsmolekülen, daß sie gewissermaßen geladen ist und nunmehr das Schicksal des Quellensenders selber übernimmt. Mit anderen Worten: Die Menschen zimmern sich durch ihre Gedanken und Empfindungen auf dem Mittel der Matrix ihr eigenes Schicksal. Die Erde ist in ihrem geologischen, mineralogischen und meteorologischen Zustande nichts anderes wie das tellurische Widerspiel für den Gemüts- und Gesamtseelenzustand der auf der Erde befindlichen Menschheit. Das begreifen die wenigsten. DIE aber wissen es für immer. Wenn das so ist, so braucht man sich nur der oben angeführten Beschaffenheit der Erdmatrix als der Vereinigung der gesamten Auren über den Völkern zu erinnern, um auch ganz klar und deutlich das Schicksal der Erde vorauszuschauen. [...] Komme bald, siegender, seliger Weltbrand!" - Ellegaard Ellerbek (d.i. Gustav Leisner (1877-1947), völkisch-okkulter Schriftsteller, Führer im Wiking-Bund, stand den Ariosophen u. Lanz von Liebenfels nahe. Ein glühender Anhänger des Guido von List (siehe vorl. Buch, S.17), persönlich bekannt mit Detlef Schmude, dem ersten reichsdeutschen Prior des Ordo Novi Templi (O.N.T.) u.a. okkulten Größen der Zeit, wie Peryt Shou. Er veröffentlichte ebenfalls Romane, Theaterstücke u. obskure mystische Gedichte. - Etwas berieben u. bestoßen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

363.    Fahrenkrog, Ludwig: Das Goldene Tor. Dichtungen in Wort und Bild. Signierte Erstausg. Leipzig, Verlag der "Fahrenkrog-Gesellschaft", 1927. 149 S., 2 Bll., mit 75 (16 farbigen) montierten Abb., Gr.-8°, Halbleinen d. Zt. mit Rückenschild

Tlw. sind die Bildbeilagen unpaginiert, so daß der Band umfangreicher ist, als die Seitenzahl vermuten läßt. Erschien zum 60. Geburtstag von Fahrenkrog in 2000 nummerierten Exemplaren. Dieser Band ist vom Künstler handsigniert, aber unnummeriert. - Kanten berieben u. bestoßen; einige Seiten schwach braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

364.    Fahrenkrog, Ludwig (1867-1952): Autograph. Postkarte u. Brief an Adolf Rehse. 1943.

Gelaufene Bildpostkarte (20.1.43) der GGG mit der Fahrenkrog-Illus. "Wieland der Schmied" an Adolf Rehse in Meiningen. / Brief (25.11.43) im Umschlag der GGG u. der Klebemarke "Deine Tat bist du", doppelseitig beschriebenes Blatt auf dem Briefpapier "Der Hochwart der Germanischen Glaubens-Gemeinschaft e.V. - Biberach an der Riß" an Adolf Rehse in Meiningen. - Adolf Rehse gehörte 1912 neben Philipp Niehus, Carl Weißleder jeweils nebst Gattin, Fahrenkrog, Schwaner, Paul Winkler, Philipp Stauff, Rehländer (?) u. Engelhardt (?) zu den Gründungsmitgliedern eines Vorläufers der späteren "Germanische Glaubens-Gemeinschaft" (siehe Junker: Gott in uns!). - Ludwig Fahrenkrog (1867-1952) Maler, Illustrator, Bildhauer u. Schriftsteller. 1883 Lehre als Dekorationsmaler in Altona. An der Akademie der bildenden Künste in Berlin schließlich Meisterschüler von Anton von Werner. 1893 Großer Staatspreis für das Kolossalgemälde "Kreuzigung Christi", dabei äußerte sich F. in Presseartikeln scharf gegen den Expressionismus. 1898 Berufung als Lehrer an die Gewerbeschule zu Barmen.1900 Kirchenaustritt, danach eine Schaffensperiode mit völkisch-germanischen Bildmotiven. 1908 Aufruf zur Gründung einer völkischen Glaubensgemeinschaft. Die 1912 entstandene "Germanisch-deutsche Religions-Gemeinschaft" benennt sich ein Jahr später, bei einem Treffen im Harzer Thale in "Germanische Glaubens-Gemeinschaft" (GGG) um, deren Hochwart Fahrenkrog bis 1952 war. Ab 1922 Hrsg. der Zeitschrift "Der Weihwart". 1931 Austritt aus dem Schuldienst u. Umzug nach Biberach an der Riß. - Gut erhaltene Schriftstücke.

 

365.    Fritsch - Thor, Fritz [d.i. Theodor Fritsch]: Sozial-ethische Aphorismen. 1. Aufl. Leipzig, Walther Kramer’s Verlag, 1919. 111 S., 8°, O-Halbleinen

Die Aphorismen erschienen zw. 1902 u. 1903 in der Leipziger Zeitschrift "Hammer", sie umfassen alle völkische Themen (u.a.: Religion u. Moral, Züchtungs-Gedanken) bis hin zum heftigen Antisemitismus. - Theodor Fritsch (1852-1933, Pseudonyme: Thomas Frey, Ferdinand Roderich-Stoltheim, Fritz Thor), von Beruf Techniker, bekannt als antisemitischer Verleger. 1888 wird sein "Antisemiten-Katechismus" (zuerst im Leipziger Verlag von Herrmann Beyer) wegen Verlästerung jüdischer Religionsbegriffe von der Staatsanwaltschaft in Leipzig beschlagnahmt. 1910 Verurteilung wegen "Gotteslästerung". 1912 Mitbegründer des "Reichshammerbund" u. Hrsg. der Zeitschrift "Hammer". In Fritschs Leipziger Hammer-Verlag erscheinen z.B. "Die Zionistischen Protokolle" u. "Der internationale Jude" von Henry Ford. Wenig bekannt ist, dass Theodor Fritsch zu den Pionieren der Gartenstadt-Idee in Deutschland zählt (Siehe Mohler B 122,1). - Einband ganz leicht berieben; Titel mit kl. Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

366.    Fritsch, Theodor: Geistige Unterjochung Deutschlands. Zugleich eine Antwort an Dr. G. Lomer und Prof. Werner Sombart. 4. Aufl. 32.-41. Tsd. Leipzig, Hammer-Verlag, 1912. 24 S., 8°, Illus. O-Papier

(= Hammer-Schriften Nr. 3). - U.a. mit antisemitischen Attacken gegen den 1910 erschienen Artikel "Der Massen-Aufstieg des Judentums" des völkischen Esotikers u. Okkultisten Georg Lomer, in dem dieser für die "Radikal-Kur der Vermischung" eintritt. Hämisch vermerkt Fritsch dazu, dass Lomer ebenfalls Mitarbeiter der auf Rassenfragen ausgerichteten "Politisch-anthropologischen Revue" sei. - Einband etwas fleckig u. angeknickt; Rücken angerissen; Deckel schwach gestempelt, sonst ein gutes Expl.

 

367.    Gesell, Silvio: Die natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld. 6. Aufl. Berlin u. Bern, Freiland-Freigeld-Verlag, 1924. XXIV, 384 S., 3 Bll., 8°, O-Karton

Johann Silvio Gesell (1862-1930) Kaufmann, Finanztheoretiker, Sozialreformer u. Begründer der Freiwirtschaftslehre. Im April 1919 wurde er von Ernst Niekisch in die Revolutionsregierung nach München berufen. Als "Volksbeauftragter für Finanzen" wollte er dort sein "Freigeld" einführen, allerdings dauerte seine Amtszeit nur sieben Tage. Vor der Münchner Räterepublik wurden Gesells Schriften z.B. von Rudolf Rüsten im "Führer durch die gesamte Literatur der Deutschbewegung" empfohlen u. fanden in völkischen Kreisen große Beachtung. Gesell hatte für eine krisenfreie Wirtschaft die grosse Bedeutung einer gleichmäßigen Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erkannt. Da gehortetes Geld diesen Fluss lähmt, sollte es mit der Zeit an Wert verlieren u. einem Weitergabedruck unterliegen: "den Zins in einem Meer von Kapital ersäufen". Seine Wirtschaftslehre sollte weitergehend durch eine Bodenreform "Freiland" gestützt werden. Vorliegende "Natürliche Wirtschaftsordnung" ist Gesells Hauptwerk. - Einband lichtrandig u. bestossen; papierbedingt etwas gebräunt; Gebrauchsspuren, sonst ein gutes Expl.

 

368.    Gesundung deutschen Bodens durch Organische Wirtschaftsordnung und Natürlichen Landbau. Als Manuskript gedruckt! Nürnberg, [1938]. 62 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

(= Schriften des "Verein Deutsche Volksheilkunde e.V." Nürnberg Band 11). - Inhalt: Wasser u. Wald als Energiequellen deutscher Kultur; Gefahren des naturfernen Landbaus für Deutschlands Gegenwart u. Zukunft; Wertung u. Einbau "neuer", meistens uralter, vergessener oder vernachlässigter, Gedanken u. Maßnahmen. Landbaureformbewegungen; Natürlicher Landbau; Nahrung u. Landbau als Kultausdruck u. Symbol der Weltanschauung, Sittlichkeit u. Kultur; Organische Wirtschaftsordnung; Schöpferisches Tatmenschentum. - Deckel etwas fleckig; Titel etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

369.    Glahn, A. Frank: Kennst Du Dein Volk? Kennst Du die Peiniger Deines Volkes? Mit Ario-germanischer Sonnen-Kaländer für 1929. [Deckel: Ario-germanischer Sonnen-Kaländer]. [In Runenschrift: Alaf sal fena! d.h.: Sonnenheil dem Kraftbewußten!] allen wahrheitsliebenden freien Deutschen. Memmingen (Bayern), Uranus-Verlag, [1928/29]. 144 S., mit Textfig. u. Noten, 8°, O-Karton

Für Glahn sehr ungewöhnliche, arisophische Ausrichtung des Werks; die "Literatur zum Studium der angeschnittenen Wissensgebiete" empfiehlt u.a.: Dr. Jörg Lanz v. Liebenfels, Otto Hauser (Wien), Guido v. List, Zschaetzsch, Ph. Stauff u. R. J. Gorsleben. Alle Texte sind mit heftigen rassistischen Attacken durchsetzt. Der zweifarbig gedruckte Kalender verzeichnet die "ario-germanischen" Feste u. Gebräuche u. stellt sie dem "Kalender der Christen" gegenüber. U.a. über: Die zwölf Monate des Jahres; Die Konfession als astraler Type; Runen; Die Religion der Ario-Germanen; Die Dreigliederung des Volkes; Die arische Rasse; Arische Hymnen; Die "böse Sieben"; Wie Karl der Frankenkönig Kaiser wurde; Ein Glanzstück der römischen Kirche; Dithmarschen u. seine Bewohner; Der heilige Frühling; Zur Kirchengeschichte; Herkunft der jüdischen Religion; Um die Freimaurerei. - Friedrich Heinrich August Glahn (1895-1941), okkulter Schriftsteller u. Freimaurer, der die Mitwirkung der Frau in der Freimaurerei befürwortete. Glahn ist bekannt durch die nach ihm benannte Glahn-Methode der Horoskopdeutung u. für seine Arbeiten zur Radiästhesie, wie z.B. die 6 bändige Pendel-Bücherei. - Einband ist etwas angestaubt u. leicht bestossen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

370.    [Grunewald, Maria]: Edda Weisheit. 1. Aufl. Berlin, Verlag Maria Lühr, [1936]. 107 S., Kl.-8°, O-Karton

Glühende, völkische Kommentare zu Edda-Sprüchen: "Mag es auch bedächtige Naturen schon immer unter Germanen gegeben haben - die vorwärtstreibenden waren Adler. Die Goten waren Adler. Das Bewußtsein des nordischen Menschen von sich selbst hat sich dadurch verschoben, daß das mittelmeerische kleinere Feuer als das einzig mögliche verstanden wurde. Es erschöpft sich in Sexualität Rhetorik, fast immer materiell bestimmter Tat [...] aber im Mythos des Freyr brennt unsere Geisterglut. Seine Sinnlichkeit ist Seele ist Geist. Selber muß man nordisch sein um das zu verstehen. Dann fühlt man die tiefe Keuchheit des Feuers." - Die erste Fassung dieses Werkes erschien 1927 als Frühlingsheft der Deutschen Bauernhochschule, Flarchheim in Thüringen. - Deckel mit leicht ausgeriebener Schrift u. schwachem Randfleck; Widmung im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

371.    Harpf, Dr. Adolf: Morgen- und Abendland. Vergleichende Kultur- und Rassenstudien. Erstausg. Stuttgart, Strecker & Schröder, 1905. 348 S., 2 Bll., 8°, O-Pappband

"Und in der Tat, wenn Nietzsche in dem Aufkommen politisch-anarchistischer Ideen einen ‘Nachschlag’ in die vorarische Rasseneigung zum ‘freischweifenden Leben’, also außerhalb jeder staatlichen Organisation mit Recht vermuten konnte (Nietzsches Werke, VII, 309), - hier, in den Zersetzungserscheinungen des modernen Ehelebens tritt ein solcher Nachschlag, ein Wiederemportauchen angeborener Denk- und Lebensneigungen, die vordem nur durch die vorherrschende germanische Lebenshaltung niedergehalten waren, - vielleicht noch deutlicher zutage." (S.240). - Der ariosophisch orientierte Autor schrieb u.a. auch in "Politisch-Anthropologische Monatsschrift" u. für Lanz von Liebenfels in den ersten 25 Ostara Heften (Rodaun-Mödlinger Serie) allein die Beiträge zu fünf Nummern (5, 7, 9, 11/12, 19/20). - Einband leicht fleckig; Rücken etwas angerissen; papierbedingt gebräunt; hinterer Innendeckel mit Resten einer Klebemarke, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung.

 

372.    Hauer, [Jakob] Wilhelm: Deutsche Gottschau. Grundzüge eines Deutschen Glaubens. 3. Aufl. Stuttgart, Karl Gutbrod-Verlag, 1935. 288 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

U.a. über: Der Kampf zw. der vorderasiatisch=semitischen u. der indogermanischen Glaubenswelt; Rasse u. Volk als Grundwerte Deutschen Glaubens; Germanisch=deutsche Weltschau; Das religiöse Urphänomen u. das rassische Bestimmtsein des Glaubens. - Umschlag etwas fleckig u. angeschmutzt; Schnitt etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

373.    Hauer, J[akob] W[ilhelm]: Ein arischer Christus? Eine Besinnung über deutsches Wesen und Christentum. Karlsruhe u. Leipzig, Verlag Boltze, [1939]. 64 S., 8°, Illus. O-Karton

"Der ‘arische Christus’ ist zum Losungswort für alle diejenigen geworden, die an eine innere Zusammengehörigkeit von Deutschtum und Christentum glauben [...] Seit tausend Jahren steht die Gestalt Jesu im germanischen Raum als ein lebendiges Sinnbild der Gegenwart des Ewigen." - Einband leicht fleckig u. bestossen; eine Ecke stärker angeknickt (mit hinterlegten nachfolgenden kl. Randläsuren), sonst ein gutes Expl. - Recht selten.

 

374.    Hauer, Wilhelm (Hrsg.): Deutscher Glaube. Jhg. 1934, Nr. 2, 3 und 4 [= 3 von 12 Heften]. Monatsschrift der Deutschen Glaubensbewegung. Stuttgart, Verlag C. L. Hirschfeld, 1934. S. 49-186, 8°, O-Karton

Aus dem Inhalt: J. Wilhelm Hauer: Wesen u. Ziel der Deutschen Glaubensbewegung; Herman Wirth: Die Zeit Gottes; Kurt Eggers: Das Ringen um Erkenntnis; Hans Kern: E.M. Arndt, der Seher der Deutschen; Ludwig Fahrenkrog: Gott, Götter oder Gottheit?; Herbert Grabert: Die Deutsche Glaubensbewegung im Urteil ihrer Gegner. - Einbände leicht bestossen u. fleckig; tlw. kl. Randläsuren; von Heft 4 fehlt der Umschlag; Schnitt u. Rücken leicht braunfleckig, sonst gute Expl.

 

375.    Hauer, Wilhelm (Hrsg.): Deutscher Glaube. Jhg. 1935, Nr. 1-6, 9, 11-12 [= 9 von 12 Heften]. Monatsschrift der Deutschen Glaubensbewegung. Stuttgart, Verlag Karl Gutbrod, 1935. S. 1-288, 385-438, 491-601, mit 8 Taf. u. mit Textabb., 8°, Illus. O-Karton

Aus dem Inhalt: Werner Hülle: Deutscher Glaube u. Vorgeschichtswissenschaft; Hildulf R. Flurschütz: Feier u. Brauchtum, Zur Jungvolkweihe; Hans Bitter: Gibt es eine "christliche Musik"?; Wilhelm Beuke: Der deutsche Arbeiter unter Kreuz u. Sonnenrad; Hans F. R. Günther: Der heldische Gedanke; Wilhelm Hauer: Schicksal; Werner Gerth: Thingstatt u. Thingspiel; Herbert Grabert: Jakob Böhmes Glaubensweg. - Einbände leicht bestossen u. fleckig; wenige kl. Randläsuren; von Heft 4 fehlt der Umschlag; Schnitt u. Rücken leicht braunfleckig, sonst gute Expl.

 

376.    Hauer, Wilhelm (Hrsg.): Deutscher Glaube. Jhg. 1936 [kmpl. in 10 Heften]. Monatsschrift der Deutschen Glaubensbewegung. [Ab April/Juni: Zeitschrift für arteigene Lebensgestaltung, Weltschau und Frömmigkeit]. Stuttgart, Verlag Karl Gutbrod / Verlag Georg Truckenmüller, 1936. 576 S., mit 17 Taf., Textabb. u. Noten, 8°, Illus. O-Karton

Aus dem Inhalt: Fritz Gericke: Brauchen wir deutschgläubige Künstler?; Herbert Grabert: Die mythischen Grundlagen des Papsttums; Ulrich Haacke: Germanentum u. Christentum als unvereinbare Gegensätze; Hans Kern: Die Umwertung aller Werte; J. Wilhelm Hauer: Eine sachliche Antwort an General Ludendorff u. das "Schwarze Korps"; Günther Augusstin: Nietzsches Schicksals-Glaube; Otto Speer: Theologie oder Biologie?; Ernst Bergmann: War Meister Eckhart ein Atheist?; Willi Lang: Der Schicksalsgedanke in der Musik; Wilhelm Laiblin: Vom Zusammenklang der Gegensätze. Eine Betrachtung unter dem Lichterkranz der Vor-Weihnacht. - Einbände leicht bestossen; außen u. innen tlw. braunfleckig, sonst gute Expl.

 

377.    Hauer, Wilhelm (Hrsg.): Deutscher Glaube. Jhg. 1937 [kmpl.]. Zeitschrift für arteigene Lebensgestaltung, Weltschau und Frömmigkeit. Stuttgart, Verlag Georg Truckenmüller, 1937. 669 S., mit 3 Taf., 1 Textabb. u. Noten, 8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: Ernst Bergmann: Um die Neugründung der Philosophie; Eugen Wittmann: Die Christianisierung der Germanen nach den "Briefen des heiligen Bonifatius"; Sophie Rogge-Börner: Zum kommenden Unehelichenrecht; Wilhelm Hauer: Der nordische Geist im frühchristlichen Mittelalter; Georg Stammler: Zum deutschen Glaubenskampf; Hermann Mandel: Der nordische Mensch u. das Schicksal; E. Hennig: Am Wege deutscher Glaubenskraft; Wilh. Laiblin: Die Symbolik der hilfreichen Mächte im deutschen Volksmärchen; Manfred von Ribbentrop: Das Kind in der Wiege. - Einbände leicht bestossen u. tlw. an einer Ecke angeknickt; Rücken u. Schnitt leicht braunfleckig, sonst gute Expl.

 

378.    Hauer, Wilhelm (Hrsg.): Deutscher Glaube. Jhg. 1938 [kmpl.]. Zeitschrift für arteigene Lebensgestaltung, Weltschau und Frömmigkeit. Karlsruhe a.Rh., Verlag Boltze, 1938. 594 S., mit 3 Taf., 8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: J. Wilhelm Hauer: Ist arttreuer Glaube geschichtslos? Jenseits, Okkultismus u. anderes; Georg Stammler: Deutsche Aufgabe im Licht der Geschichte; Hans F. K. Günther: Bäuerliche Glaubensvorstellungen u. bäuerliche Frömmigkeit; Adolf Seifert: Das Wirken rassischer Kräfte in der deutschen Musik; Fritz König: Über Tod u. Jenseits im Glauben der Germanen; Fritz Gericke: Wie sollen wir Deutsche Weihnachten feiern? - Einbände leicht bestossen u. etwas braunfleckig, sonst gute Expl. mit Verlagsbeilagen.

 

379.    Hauer, Wilhelm (Hrsg.): Deutscher Glaube. Jhg. 1939 [kmpl.]. Zeitschrift für arteigene Lebensgestaltung, Weltschau und Frömmigkeit. Karlsruhe a.Rh., Verlag Boltze, 1939. 476 S., mit 1 Taf., 8°, Illus. O-Karton

Aus dem Inhalt: Ejnar Vaaben: Das Dritte Reich, Der Dritte Norden; J. Wilhelm Hauer: Der arische Christus, Jesus Christus nach den Quellen; H. Hennig: Abstammungslehre u. religiöses Weltbild; Roland Varwig: Die Stellung der römischen Kirche zur Rassenfrage in ihrer historischen Bedingtheit; R. Fellinger: Tod u. Unsterblichkeit; Fritz Gericke: Der Reichsgedanke in völkischer Schau; F. H. Werner: Die Glaubenslage des russischen Volkes; Fritz Gericke: Nach dem arischen Christus, der deutsche Heiland?; Hermann Reimnitz: Gehören Furchtvorstellungen in die Erziehung?; Otto Speer: Rassenkunde u. Religion; J. Wilhelm Hauer: Wir glauben an den Sieg; Otto Huth: Weihnachten als Volksbrauch. - Einbände leicht bestossen u. tlw. an einer Ecke angeknickt; Rücken u. Ränder leicht braunfleckig, sonst gute Expl.

 

380.    Hauer, Wilhelm (Hrsg.): Deutscher Glaube. Jhg. 1940 [kmpl.]. Zeitschrift für arteigene Lebensgestaltung, Weltschau und Frömmigkeit. Karlsruhe a.Rh., Verlag Boltze, 1940. 252 S., mit 1 Taf., 8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: J. Wilhelm Hauer: Germanisch-deutscher Lebensglaube; Werner Wirth: Nietzsche u. das Christentum; Eberhard Teufel: Urkunden u. Gestalten der germanisch-deutschen Glaubensgeschichte; Fritz Gericke: Der Glaube des Soldaten; Karl Schulz: Erde, du bist der Leib u. der Geist u. der Glaube; Werner Hülle: Caspar David Friedrich u. sein Vermächtnis; Eugen Wittmann: Das Blutbad von Cannstatt; Fritz Gericke: Das neue Gesicht der Welt; Sophie Rogge-Börner: Ravenna; H. F. Blunck: Hünengräber; Wilhelm Laiblin: Heimkehr zur Mutter; Hauer: Gedanken über die Unsterblichkeit; Rudolf Weber: Gedanken eines jungen Fliegerkameraden zur deutschen Weihnacht. - Einbände leicht bestossen; Rücken u. Ränder leicht braunfleckig; ein Deckel leicht fleckig, sonst gute Expl. Beiliegend im Heft 3: "Sechzehntes Rundschreiben an die Kameradschaft arttreuen Glaubens" von Prof. Dr. Hauer 13.3.1940 (2 Bll., ca. DinA4).

 

381.    Hauer, Wilhelm (Hrsg.): Deutscher Glaube. Jhg. 1941 [kmpl.]. Zeitschrift für arteigene Lebensgestaltung, Weltschau und Frömmigkeit. Karlsruhe a.Rh., Verlag Boltze, 1941. 328 S., 8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: Wilhelm Grebe: Der germanische Schicksalsgedanke; Rudolf Weber: Heilig oder profan? Gedanken zur deutschen Lebenshaltung; Werner Linsel: Deutsche Volkskunde im Licht der Rassenlehre; Helmut Groos: Die Unfreiheit des Willens; J. Wilhelm Hauer: Ist religiöse Weitherzigkeit Schwäche?; Erich Kulke: Bauen als Spiegel deutscher Art; Friedrich Solger: Vom Glauben u. Unglauben; August Krieger: Abkehr vom Gold; Hans Endres: Die Reichsautobahn, ein religiöses Erlebnis; Hermann Mandel: Der altarische Himmel-Vater-Glaube; Hauer: Paracelsus. Zu seinem 400. Todestag; Herbert Reier: Zur rassenseelischen Beurteilung des schöngeistigen Schriftums. - Einbände mit angerosteten Klammern; Ränder gebräunt leicht u. fleckig, sonst gute Expl.

 

382.    Hauer, Wilhelm (Hrsg.): Deutscher Glaube. Jhg. 1942 [kmpl.]. Zeitschrift für arteigene Lebensgestaltung, Weltschau und Frömmigkeit. Karlsruhe a.Rh., Verlag Boltze, 1942. 264 S., 8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: Ludwig Nester: Lagarde; J. Wilhelm Hauer: Georg Stammler zum 70. Geburtstag; Alfred Lutz: Friedrich der Große; Otto Huth: Osterbrauch u. Osterglaube; Hans Eggert Schröder: Vom Sinnbild des Wassers im germanischen Volksglauben; Fritz Gericke: Ein Krieg der Weltanschauung; Edwin Hennig: Metaphysi, Antiphysik; Wilhelm Bosch: Von der Kraft des Gemüts; Fritz Gericke: Germanisch-deutsche Glaubensgeschichte; Georg Stammler: Der Sinn des Reiches; Fritz Gericke: Im vierten Kriegsjahr; Hermann Mandel: Arischer Ewigkeitsglaube; Vom Sinn des Weltenbaum-Mythus. - Einbandränder leicht gebräunt u. fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

383.    Hauer, Wilhelm (Hrsg.): Deutscher Glaube. Jhg. 1943 [kmpl. in 6 Heften]. Zeitschrift für arteigene Lebensgestaltung, Weltschau und Frömmigkeit in den germanischen Ländern. Karlsruhe a.Rh., Verlag Boltze, 1943. 180 S., 8°, O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: J. Wilhelm Hauer: Gefährlich leben. Zu Neujahr 1943; Hans Endres: Germanischer Aberglaube; Gerog Stammler: Stalingrad; Hedwig Schwind: Ein Kämpfer um den deutschen Glauben; Fritz Gericke: Der Sinn des Krieges; J. Wilhelm Hauer: Volk u. Glaube. - Deckel fleckig; Heft 7-9 (Dreifachnummer) mit Ausriss; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

384.    Hauer, Wilhelm (Hrsg.): Deutscher Glaube. Jhg. 1944 [letzter!, Jan.-Sep., so kmpl. in 3 Heften]. Zeitschrift für arteigene Lebensgestaltung, Weltschau und Frömmigkeit in den germanischen Ländern. Karlsruhe a.Rh., Verlag Boltze, 1944. 112 S., 8°, O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: J. Wilhelm Hauer: Friedr. Theodor Vischer, ein Künder germanisch-deutscher Weltanschauung; Alwin Mittasch: Katalytische Kraft, Lebenskraft, Willenskraft...; Hauer: Feiergestaltung; Fritz Gericke: Der Entscheidung entgegen; Richard Fellinger: Schöpfungsrhythmen. - Deckel leicht fleckig u. an den Rändern gebräunt; ein Heft am Rückendeckel u. den letzten 2 Bl. mit Einriß; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

385.    Hentschel, Willibald: Varuna. Das Gesetz des aufsteigenden und sinkenden Lebens in der Völkergeschichte. [1.-3. Teil, kmpl.]. 3. Aufl. Leipzig, Erich Matthes, [1918]. 184 S., 4 Bll. (Register), 8°, O-Halbleinen mit montierten Rücken- u. Deckelschild

Ackermann I/113 (2. Aufl.). - Willibald Hentschel (1858-1947) studierte Zoologie unter Haeckel. Das Angebot zu einer akademischen Laufbahn lehnte er ab, um als freier Publizist tätig zu sein. Eng befreundet mit dem antisemtischen Verleger Theodor Fritsch. In einem von ihm gegründeten "Mitgartbund" wurde eine "Erneuerung der germanischen Rasse" durch rassische Zucht geplant, dabei sollte jede Mittgartsiedlung aus 100 Männern u. 1000 Frauen bestehen. Eine Mittgartehe dauerte nur bis zur Schwangerschaft der Frau, danach musste der Mann eine neue Ehe eingehen. Mit diesen Plänen gehört Hentschel schon vor dem Ersten Weltkrieg zu einem extremen Protagonisten der völkischen Siedlungs- u. Lebensreform. - U.a. über: Grundbegriffe der Volks- u. Gesellschaftskunde; Die primären Menschenrassen; Der Ursprung der Indo- Arier; Die Heimat der germanischen Völker; Der indo- germanische Typos; Das Weltbild der Babylonier; Der ägyptische Kultur Prozess; Die Indo-Eranier u. die Rassenhygiene; Das römische Imperium; Israel-Juda u. die Zerstörung Jerusalems; Das Problem des Simitismus; Der christliche Gedanke; Der germanische Rasseprozess; Die historischen Grundlagen des deutschen Wirtschaftslebens; Der deutsche Industriestaat; Der deutsch-soziale Gedanke; Mittgart. - Rücken leicht ausgeblichen; Besitzerstempel u. -vermerk im Vorsatz; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

386.    Hunkel, Dr. Ernst: Der Freiheit eine neue Gasse! Wege wirksamer Selbsthilfe der Arbeit. Lampertheim a.Rh., Verlag der Selbsthilfe der Arbeit (Hoffesommer & Teilh.), [um 1927]. 34 S., 8°, Illus. O-Karton

U.a. über: Der Golddrache; Geldmacht der Schaffer; Erdenmutter, Menschenmutter; Satzungen der Schaffergesellschaft; Satzungen der "Selbsthilfe der Arbeit". - Ernst Hunkel (1885-?) gehörte zu den völkischen Vertretern in der Freiwirtschaftlichen Bewegung u. war mit seiner Frau praktizierender Anhänger planmäßiger Rassenzucht. Margart Hunkel hatte 1917 die Deutsche Schwesternschaft gegründet, die sich in Sontra niederliess, 1919 gründete ihr Mann als Kanzler des "Deutschen Ordens" dort die Freiland-Siedlung Donnershag. Der Verlag "Jungborn" wurde ebenfalls nach Sontra verlegt. Doch um 1922 erfolgte der Genossenschaftsausschluss Hunkels wegen Diskrepanzen in der moralischen Lebenshaltung (Ein- oder Mehrehe). 1924 löste sich die Donnershag-Genossenschaft auf u.1926 gründete Hunkel die "Selbsthilfe der Arbeit" innerhalb seiner "Schafferbewegung" (gegen die Ausbeutung der "Raffer") als freiwirtschaftliche Selbsthilfeaktion. Hunkel plädierte für den unmittelbaren, praktischen Kampf gegen sichtbare Einzelprobleme, wie Wohnungsnot im Sinne der Freiwirtschaft zu lösen. Die Selbsthilfe der Arbeit gab Freigeld heraus, den WARA, der in Gaststätten u. Hotels als Bezahlung galt. (Siehe auch Mohler B 134.1) - Etwas bestossen u. gebräunt, sonst gutes Expl.

 

387.    Hunkel, Dr. Ernst: Selbsthilfe der Arbeit als Weg der Freiwirtschaftsbewegung zur politischen Macht. 1.-5. Tsd. Jena u. Bern, Die Neue Zeit, 1926. 26 S., 3 Bll., Kl.-8°, Illus. O-Papier

"Ja, es muß (Freiwirten und Physiokraten) gelingen mit vereinten Kräften auch die im marxistischen und gewerkschaftlichen Dämmerschlafe verharrenden Massen zu schöpferischem, zukunftsfrohem Werke aufzurütteln. Ich schlage also zur Vorbereitung der nötigen organisatorischen Arbeit vor, daß alle dafür interessierten [...] sich zu einem Ausschuß für Selbsthilfe der Arbeit zusammenfinden." (S.24). - Etwas bestossen, gebräunt u. leicht knittrig; ein altersentsprechend gutes Expl.

 

388.    Hunkel, Margart: Von deutscher Gottesmutterschaft. Erstausg. Sontra, Verlag Jungborn, 1919. 88 S., 8°, O-Pappband

Uwe Puschner in "Die völkische Bewegung im wilhelminischen Kaiserreich": Ernst Hunkel "war neben anderen Aktivitäten 1911 Mitbegründer des extrem völkischen deutschreligiösen Deutschen Ordens und mit seiner Frau Margart praktizierender Anhänger planmäßiger Rassenzucht." (S. 113) - "Hentschels Mittgart-Projekt, das - entgegen anderslauternder Behauptungen - nie über das Stadium einer ‘literarischen Utopie’ hinausgelangte, stieß im radikalen völkischen Lager nach dem Ersten Weltkrieg neuerlich auf Resonanz: Ernst u. Margart (eigentlich Margarete) Hunkels im nordhessischen Sontra gelegene, 1919 gegründete Freiland-Siedlung Donnershag und vor allem die seit 1924 ins Leben gerufenen ländlichen Siedlungen der völkisch-jugendbewegten Artamanen, von denen eine direkte Linie in den Nationalsozialismus und das ‘Dritte Reich’ führt, gehen auf Hentschels Mittgart-Vision zurück." (S. 195) - Einband fleckig u. bes. am Rückendeckel mit deutlichen Spuren von Insektenfraß; Widmung im Vorsatz; sonst innen sauber u. gut.

 

389.    Issberner-Haldane, Ernst: Arisches Weistum. Aufklärende Abhandlungen über die einzelnen Gebiete der Geisteswissenschaften auf Grund eigener Erfahrungen u. Erlebnisse, Miterleben u. zuverlässigen Berichten. Erstausg. Verlag Bernhard Sporn Zeulenroda in Thür., 1935. 180 S., Frontispiz (Porträt d. Autors), 16 Kunstdrucktaf., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

Wie bei anderen Titeln des Autors wurde die ariosophischen Bezüge nach 1945 in den Neuauflagen getilgt. - Issberner-Haldane (1866-1966) war ein bekannter Chiromant, der den Ariosophen nahestand. Unter dem Namen "Fra Yvo" war er Mitglied im O.N.T. (Ordo Novi Templi) des Lanz von Liebenfels u. er gehörte zu einer Berliner Okkultistengruppe, die sich "Svastika-Zirkel" nannte. Mitglieder waren dort unter anderen Frodi Ingolfson Wehrmann (Astrologe), Robert H. Brotz (Graphologe) u. Wilhelm Wulff (der spätere Astrologe von Heinrich Himmler). - Umschlag leicht fleckig u. mit hinterlegten Randläsuren; Rücken am oberen Kapital leicht bestossen; tlw. etwas fingerfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

390.    Jürgens, Jens [d.i. Karl Weinländer]: Der biblische Moses als Pulverfabrikant, Räuberhauptmann und Erzbolschewist. Nach dem Zeugnis der Bibel - Eine Schlußabrechnung des Germanentums mit Moses, seinem und Gott. 7. Aufl. Weißenburg (Bayern), Orionverlag, [1935]. 104 S., mit Textabb., 8°, O-Karton

Kuriose antisemitische Schrift; u.a. über: Der biblische Moses, ein ägyptischer Tempelhauptmann u. Bergwerksdirektor; Das heitere Schauspiel am Sinai; Die Stiftshütte als chemisches Laboratorium des Moses; Der biblische Moses erwirbt durch seine "Religion" die unumschränkte politische Herrschaft u. ungeheure Reichtümer; Der mosaisch-hebräische Gott Jahve-Jehova; Die mosaischen Grundlagen der deutschen Kultur; Der Endkampf gegen Moses u. sein System, ein Kampf um eine deutsche Weltanschauung. - Der Autor Karl Weinländer schrieb auch unter den Pseudonymen: Hans Lienhardt, Jens Jürgens, Werner Stauffacher u. Hermann Wieland. - Leicht bestoßen u. angestaubt, sonst ein gutes Expl.

 

391.    Kretzschmar, Gerh. (Redaktion): Volksgesundheit. 40. Jhg. 1930 [kmpl.]. Monatsschrift der Arbeitervereine für Gesundheitspflege, Heilkunde, Lebensreform u. Freikörperkultur. Dresden, Verlag: Verband Volksgesundheit, 1930. 296 S., mit einigen Abb., 4°, Priv. Halbleinen, die O-Hefteinbände (dünnes Papier) mit eingebunden

Aus dem Inhalt: Walter Riese: Kriegs- u. Unfallneurosen in der ärztlichen u. der rechtlichen Beurteilung; Karl Besser: Onanie, weder Laster noch Krankheit?; Karl Biederbeck: Nahrungsmittelverfälschung in der Landwirtschaft; Kurt Heilbut: Lebensreforum u. Klassenkampf; Paul Oestreich: Die biologische Schädigung durch die heutige Schule; A. Scholta: Rot- u. Blaulichtbehandlung im Hause; Erna Gläser: Fehler in der Bildung u. Entwicklung der weiblichen Brust; Herm. Schmidt: Freikörperkultur u. Gemeinschaftsleben; Ragnar Berg: Die biologische Bedeutung des Vegetarismus; Gustav Riedlin: Umstellung der Ernährung; Paul Chr. Plottke: Hans Paasche, der Lebenserneuerer; E. Porges: Warum ist das Blut rot? Eine teleologische Studie; Magnus Hirschfeld: Mutterschaft u. Ärzteschaft; Adolf Koch: Die Nacktkulturbewegung, ein kulturfördernder Faktor?; Julian Marcuse: Die Regelung der Nachkommenschaft als eugenetisches u. sozialhygienisches Problem; M. H. Baege: Die biologischen u. sozialen Ursachen der Entartung; Ernst Schermer: Schafft Freilandterrarien! - Angebrochene Vorsatzgelenke u. dadurch etwas gelockerter Buchblock; Seiten leicht gebräunt, sonst sauber u. gut.

 

392.    Krieger, Hermann: Not-Wende. Vom Aufstieg des germanischen Abendlandes. Erstausg. Braunschweig u. Hamburg, Georg Westermann, 1923. 297 S., 1 Bl., mit Frontispiz u. 1 Abb., 8°, O-Leinen

Das wenig beachtete Werk formuliert völkische Gedanken von äusserster Kompromisslosigkeit. "Gründe das Tausendjährige Reich der Gerechtigkeit selbst nur auf das sittlich Gute, und es wird nicht tausend Jahre alt werden. Es wird in Verzweifelung und Aasgestank enden, in der Not und dem Entsetzen der Überbevölkerung. Das ist es, Natur hat Schöpfungspfuscherei getrieben! Absicht ...? Wollte sie eine Erdenhölle schaffen, einen Kerker für den verhassten, euch Unbekannten Gott? Darum, dass ihr Mitarbeiter werde, den Schmerz zu schaffen, den Schmerz fühlender Seelen, ihr Wollust und einziges Glück?" - Interessant ist direkt am Anfang des Buches eine Bemerkung zu dem nordwärts ziehenden Gefolge Odins: "Sie kamen nicht unmittelbar aus Troja-Asien, sondern aus Sachsland! Dieses Sachsland, das Westfalen (vestrfal) des Sachsenstammes mit dem Königs- und Kultmittelpunkte, dem Teutoburger Walde." Dazu erwähnt er G. August B. Schierenberg, ein ebenfalls unbekannt gebliebener Vertreter der These, dass die wahre Heimat der Eddalieder im Teutoburger Wald liegt. - Einband u. Schnitt leicht fleckig; Ecken u. Kanten etwas berieben u. bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

393.    Lanz von Liebenfels, J[örg]: Das Buch der Psalmen teutsch, das Gebetbuch der Ariosophen, Rassenmystiker und Antisimiten [sic]. I. Band: Text [alles Erschienene]. Düsseldorf-Unterrath, Verlag Herbert Reichstein, 1926. 2 Bll., 194 S., 1 Bl., mit 1 Faksimile von August Strindbergs Handschrift, 8°, Goldgepr. O-Leinen

Hieronimus 46: "Eine ‘Eindeutschung’ der Psalmen im Sinne der Lanzschen Sprachauffassung und Rassenlehre." - Ein gutes Expl.

 

394.    Lhotzky, Heinrich: Das Geheimnis der Spielkarten und andere deutsche Heiligtümer. Erstausg. Ludwigshafen am Bodensee, Haus Lhotzky Verlag, [1923]. 142 S., 1 Bl., Kl.-8°, Illus. O-Pappband

"Dem Geheimbunde der Weißen Lilie zugeeignet als Kala." - Inhalt: Das Geheimnis der Spielkarten; Mimameide (über einen Reim von Otto Siegfried Reuter aus "Das Rätsel der Edda"); Aus der Naturgeschichte des dtsch. Volkes (Aufgaben u. Pflichten der Armanenschaft, Die Bildung des Armanen-Nachwuchses, Der Wehrstand); Das Hakenkreuz; Blut; Recht oder Un-Recht; Das Wahlrecht; Der Weihnachtsbaum; Glückliches Deutschland. - "Im Kartenspiel liegt also tieffste Religion oder Wihinei, wie die Alten sagten, was Innerlichkeitswissen bedeutet. Ferner oberstes Recht und heiligste Staatskunst. Mit dieser Staatenordnung haben die Arier alle Kulturstaaten aufgebaut. Es ist ganz selbstverständlich, daß diese Karte im deutschen ‘französische’ Karte genannt wird, denn der Deutsche darf ja nicht glauben, daß sein Altertum ihm gehöre. Sie haben uns alles gestohlen, sogar den Glauben an uns selbst. Aber wir wollen unbedingt unser Eigentum zurückfordern. Alles was deutsch ist und war soll wieder uns gehören." (S.20) - "Die Augen und Ohren [für die dtsch. Sprache] haben uns etliche Meister eröffnet, vor allem Guido von List, Lanz von Liebenfels, Philipp Stauff, Bernhard Koerner und viele, viele." (Nachwort). - Einband leicht fleckig; Kanten etwas berieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit handschrftl. Widmung des Autors: "Herrn von Thulen, dem deutschen Manne und verehrten Kapitän der Köln nach der unvergesslichen Fahrt Bremen - Montevideo vom 21. Januar bis 16. Februar 24 zugeeignet vom Verfasser."

 

395.    Lhotzky, Heinrich: Geschichten die nie veralten. 1.-5. Tsd. Ludwigshafen, Haus Lhotzky Verlag, 1922. 385 S., 1 Bl., 8°, O-Pappband (weinrotes florales Muster) mit montiertem Rücken- u. Deckelschild

Erzählungen um Ur, Urd, Werdandi u. Skuld. - Lhotzky (1859-1930) zählte zu den bekannteren völkischen Autoren u. wurde z.B. von Paul Köthner (dem Hrsg. von "Die Wandlung. Weisungen für die Wollenden" im Schafferbund) ausdrücklich empfohlen. - Ecken u. Kanten bestossen; Rücken etwas verblasst; zwei unschön ausradierte Besitzervermerke, sonst gut.

 

396.    Licht-Land. III. Jhg., Folge 5-18. Blätter für Freikörperkultur und Lebenserneuerung. Nachrichtenblatt der Körperkulturbewegung. [vereinigt mit "Nackt-Sport. Nachrichten für die Freisonnland-Nacktsportschar"]. Egestorf, Verlag Robert Laurer, [1926]. S. 66-284, mit wenigen Aktfotografien, 8°, O-Papier (Hefte)

Erschien von 1924 bis 1933, anfangs als Beilage zu: "Die Freude. Monatshefte für freie Lebensgestaltung", die im gleichen Verlag erschien. - Rücken tlw. angerissen; angestaubt u. mit kl. Randläsuren; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

397.    Linse, Ulrich (Hrsg.): Zurück o Mensch zur Mutter Erde. Landkommunen in Deutschland 1890-1933. 1. Aufl. München, dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, 1983. 358 S., mit Textabb., Kl.-8°, Illus. O-Karton

(= dtv-dokumente 2934). - "Ulrich Linse stellt in seiner reichhaltigen Quellensammlung fünfzehn ländliche Kommunen aus den Jahren 1890-1933 vor [...] Die Spannbreite reicht von lebensreformerischen (vegetarischen) und jugendbewegten Siedlungen über anarcho-kommunistische und völkische, christliche und jüdische bis hin zu den ersten Frauenkommunen." (Verlagstext) - Ein gutes Expl.

 

398.    Mendlewitsch, Doris: Volk und Heil. Vordenker des Nationalsozialismus im 19. Jahrhundert. Rheda-Wiedenbrück, Daedalus Verlag Joachim Herbst, 1988. 287 S., 1 Bl., 8°, O-Pappband

Dissertation. "Das Buch belegt anhand der Untersuchung prototypischer Denker - Houston S. Chamberlain, Richard Wagner, Julius Langbehn, Paul de Lagarde und Gottlieb Fichte -, daß wesentliche Elemente der nationalsozialistischen Ideologie bereits im 19. Jahrhundert entwickelt wurden." (Klappentext) - Gutes Expl.

 

399.    Miller, Alfred: Völkerentartung unter dem Kreuz. Der abendländische Geistespolyp als Fluch der Welt. Leipzig, Adolf Klein Verlag, [1933]. VIII, 274 S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Karton

Gelistet in: Emil Hubricht "Buchweiser für das völkisch-religiöse Schrifttum und dessen Grenzgebiete" (Freiberg i. S. 1934); Mohler 134.18.17. - Antiklerikales, völkisches Werk mit antisemitischer Tendenz: "Die Vorstellungswelt des alten Judentums bildet die Grundlage der Mission. Jedes Volk muß zu dem Jehova bekehrt werden, den uns das Judentum vermittelt hat. Und nur in dieser uns vom Judentum vermittelten Form darf Jehova den Völkern gebracht werden, nicht anders. [...] Hier hat man auch die Wurzel zu all den vielen Schändlichkeiten und Grausamkeiten, die die Mission sich bei ihrer Arbeit durch alle Jahrhunderte zuschulden kommen ließ." - Literaturverzeichnis, Anmerkungsapparat u. abschließende Verlagsanzeigen unter dem Motto: "Völkische Religion gegen Weltreligion". - Erneuerter u. handbeschrifteter Rücken; etwas bestoßen u. angestaubt, sonst gut.

 

400.    Müller-Eberhart, Waldemar: Deutsche Glaubensgestaltung. Die Religion des Gewissens. Erstausg. Leipzig, Georg Kummer’s Verlag, [1933]. 79 S., 8°, Illus. O-Karton

Gelistet in: Emil Hubricht "Buchweiser für das völkisch-religiöse Schrifttum und dessen Grenzgebiete" (Freiberg i. S. 1934). - U.a. über: Deutsche Glaubenssätze; Luther heute zur deutschen Volkskirche; Von der Verantwortung vor Gott, sich u. den Menschen; Vom Geheimnis der eigenen Seele; Von den Dingen außerhalb deiner Seele; Von den Überlieferungen; Vom Sterben u. Geborenwerden; Ehre sei GOTT im WELTEN-ALL; Neu-Reformation. Thesen der Religion des Gewissens; Durch Reformation zum Dritten Reich; An die deutschen Christen: Manifest; Sakrale Ordnung der Allgemeinen Kirche, das ist für uns die deutsche Glaubensgemeinde; Ruf, aus innerster Not DIR, dem GOTT UNSERER Ahnen. - Leicht angestaubt; die letzten beiden Ecken mit Wurmfraß (kein Textverlust), sonst ein gutes Expl. mit beiliegendem Informationsblatt zum Titel.

 

401.    Mund, Rudolf J.: Der Rasputin Himmlers. Die Wiligut-Saga. Erstausg. Wien, Volkstum-Verlag, 1982. 295 S., mit Textabb. u. Faksimiles, 8°, Silbergepr. O-Leinen mit O-Umschlag

Die erste Arbeit, die sich ausführlicher u. ausschließlich mit Himmlers Runenmystiker Karl Maria Wiligut (genannt Weisthor) beschäftigt, allerdings ohne Quellenangaben u. mit gesiebten Dokumenten. Der Autor Rudolf J. Mund war das letzte Oberhaupt des von Lanz von Liebenfels gegründeten, ariosophischen Orden O.N.T (Orden der Neutempler) in Wien. Durch seine Verbindung mit dem Verleger Landig gehörte er auch einer Gruppe an, die Thesen des sogenannten "esoterischen Hitlerismus" vertrat u. davon ausging, dass weltraumtaugliche UFO’s eine Geheimentwicklung des Dritten Reiches waren. Dass diese Arbeit trotzdem eine wertvolle Quelle bleibt, liegt an den nicht mehr wiederholbaren Antworten, die Mund von Zeitzeugen erhalten hat. Erschien nur in einer Auflage von 3000 Stück. - Umschlag leicht berieben; beide Innendeckel mit Spuren von entfernte Klebebändern; Schmutztitel mit großer röm. Ziffer, sonst ein frisches (scheinbar ungelesenes) Expl.

 

402.    Mund, Rudolf J.: Jörg Lanz von Liebenfels und der Neue Templer-Orden. Die Esoterik des Christentums. 1.-3. Tsd. Stuttgart, Spieth Verlag, 1976. 209 S., mit Abb. im Text, 8°, Illus. O-Pappband

Liebenfels, der eine christlich geprägte Rassereligion vertrat, zog mit der Ordensgründung des O.N.T. hohe Würdenträger u. einflussreiche Vertreter der damaligen Gesellschaft an, u.a. Wilhelm Diefenbach, Dr. Ed. Ritter von Liszt, Alexander von Sender, Guido von List, Rudolf John Gorsleben, Ernst Issberner-Haldane, Karl Georg Sell, General von Schemua, Dietrich von Nordgothen, Friedrich Schwickert. Nach Wilfried Daim: "Der Mann, der Hitler die Ideen gab". - Rudolf Mund verschweigt, dass er selbst das letzte Oberhaupt des Ordens war. - Inhalt: Non nobis, non nobis Domine; Zur Person u. Überblick; Wie es zur Gründung des ONT kam; Der Nachweis der Legalität des ONT; Die ersten Neutempler; Die Besitzungen des ONT; Begegnung mit Lenin, Tod der Zarin; Der ONT u. die Politik der Vergangenheit; Die Rassenfrage; Die Chronik der von Dr. Lanz vertretenen Ideen, Erkenne Dich selbst; Das frühe Christentum; Nachwort; Anmerkungen. - Ein sehr gutes Expl.

 

403.    Mund, Rudolf J. und Karl-Maria Wiligut: Wiliguts Geheimlehre. Fragmente einer verschollenen Religion. [Die geplante Geheimlehre für die neue Ordnung in Europa. = Sensationelle Enthüllungen!!! =]. [Riga, Wien u. Berlin], Deutschherrenverlag [Books on Demand Gmbh], 2002. 3 Bll., 253 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Karton

Die reisserischen Zusätze auf dem Deckel täuschen, denn der Text ist alles andere als eine "Geheimlehre" für das neue Europa. Es ist das reproduzierte Typoskript von Munds letztem Buch, das nach seinem Tode von seiner Frau mit Bitte um Hilfe an den Bekanntenkreis versendet wurde. Es enthält eine eher ungegliederte Materialsammlung u.a. von Wiliguts ungeliebten Schüler Rüdiger mit den Hagalrita-Sprüchen u. greift den Baldur-Krestos Mythos um Goslar auf. - Ein neuwertiges Expl.

 

404.    Murawski, Dr. Friedrich: Das Gott. Umriß einer Weltanschauung aus germanischer Wurzel. 6.-10. Tsd. Berlin, Theodor Fritsch Verlag, 1941. 79 S., 8°, O-Karton

Aus dem berüchtigten Fritsch Verlag. - Die Schrift ist eine Erweiterung des letzten Abschnittes aus dem Buch des Autors "Der Kaiser aus dem Jenseits". "Was dort vorwiegend nach der geschichtlichen Seite gezeichnet wurde, soll hier nach dem geistigen Gehalt dargestellt und weiterentwickelt werden - wiederum in Auseinandersetzung mit artfremden Vorstellungskreisen." - An Rändern u. Kanten etwas bestoßen; min. fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

405.    Nielsen, Ferdinand Walter: Rätsel der Bibel. Das Christentum im Lichte kosmischer und rassischer Erkenntnisse. Mit 2 Bildern und 24 Zeichnungen. Danzig, Verlag Walter Martin, 1932. 150 S., mit 1 Textabb. u. 13 Taf., Gr.-8°, Illus. O-Karton

Heftige antiklerikale u. antisemitische Schrift; der kuriose Rassismus des Autors verbindet auch zahlreiche Runeninterpretationen mit Astralmythen (die Kompilation nutzt hierzu auch die ursprünglich anders gelagerten Ideen von Andrzej Niemojewski). Ein beispielhaftes Zitat: "Der eigentliche Sinn des Wortes huren bedeutet ‘falsch zeugen’ denn ur als Rune (Runenzeichen) bedeutet natürliche Zeugung und der Buchstabe h als Rune (Runenzeichen) = hagel, bedeutet falsch. Hurerei im ursprünglichen Sinne ist die Erzeugung von Rassenbastarden [...] Auch im astralen Sinne des Wortes Gott=Gatte=Schöpfer, gibt es keine Gleichheit aller Menschen, denn nur die arische Rasse steht unter dem Einfluß Gottes [...] der Sonne [...] und dem Einfluß der von den Planeten und Tyrkreisbildern ausgehenden guten Kräfte, die im Rassebastard von schädlichen Einfluß sind." Der Quellennachweis nennt u.a. die bekannten völkischen Schwärmer u. Ariosophen: Betha, Guido List, Ph. Stauff, Lanz v. Liebenfels u. Weishaar. - Einband leicht berieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

406.    Nollau, Hermann (Hrsg.): Germanische Wiedererstehung. Ein Werk über die germanischen Grundlagen unserer Gesittung. Unter Mitwirkung von Klaudius Bojunga, Albrecht Haupt, Karl Helm, Andreas Heusler, Otto Lauffer, Friedrich von der Leyen, Josef Müller-Blattau, C. Freiherr von Schwerin. Erstausg. Heidelberg, Karl Winter’s Universitätsbuchhandlung, 1926. 5 Bll., 700 S., 2 Bll., mit 10 Farbtaf., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen

Gelistet in: Emil Hubricht "Buchweiser für das völkisch-religiöse Schrifttum und dessen Grenzgebiete" (Freiberg i. S. 1934). - U.a. über: Die Entwicklungsstufen der germanischen Kultur. Umwelt u. Volksbrauch in altgermanischer Zeit; Altgermanische Sittenlehre u. Lebensweisheit; Der Geist des altgermanischen Rechts, das Eindringen fremden Rechts, u. die neuerliche Wiedererstarkung germanischer Rechtsgrundsätze; Die Entwicklung der germanischen Religion, ihr Nachleben in u. neben dem Christentum; Die Tonkunst in altgermanischer Zeit. Wandel u. Wiederbelebung germanischer Eigenart in der geschichtlichen Entwicklung der deutschen Tonkunst; Werden u. Wesen der deutschen Sprache in alter Zeit. Die Fremdsprachenherrschaft u. der Freiheitskampf der deutschen Sprache; Altgermanische Dichtung, ihre Umbildung im Mittelalter, u. ihre Belebung in neuerer Zeit; Die altgermanische bildende Kunst, ihr Nachleben in den Jh. der Herrschaft fremder Kunst u. ihr neuerliche Wiederaufdeckung. Altgermanisches in der neueren bildenen Kunst. - Einband min. berieben; Schnitt u. Vorsätze stockfleckig; Besitzervermerk, sonst gut.

 

407.    Nordische Glaubensgemeinschaft e.V.: Weg und Ziel der Nordischen Glaubensbewegung. Herausgegeben von den Landesgemeinden Brandenburg und Kursachsen der Nordischen Glaubensgemeinschaft. 4. erw. Aufl. Freiberg i.Sa., Verlag Th. E. Hubricht, 1929. 31 S., 8°, O-Karton

(= Irminsul-Schriftenreihe Heft 2). - Im Vergleich zur 1. Aufl. verändertes Erscheinungsbild. - "Nur wenn sich alle Deutschgeborenen bewußt und frei zu dem [...] nordisch-germanischen Glauben bekennen, gelangen wir zu einer unzerstörbaren Schicksals- und Tatgemeinschaft, einem gottgeborenen einheitlichen Zukunftswillen. Ohne diesen aber ist eine Befreiung und Erneuerung des deutschen Volkstums nicht möglich [...] Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Kreise, die die blutsmäßige Gebundenheit und rassische Bedingtheit alles religiösen Empfindens erkannt haben, sich bewußt außerhalb der christlichen Kirche und in entschiedenen Gegensatz zu ihr zur Nordischen Glaubensgemeinschaft zusammengeschlossen." (S.22). - Gesamtes Heft mit Längsknick; Rückendeckel mit kl. Einriss, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

408.    Opitz, Dr. Max: Auf nordischen Spuren der Königlichen Kunst. Eine kultgeschichtliche Studie. Zeichnungen von Br. Hans W. Schönberger. Als Handschrift für Bbr. Meister gedruckt. Erstausg. Görlitz, Eigenverlag, 1930. 2 Bll., II, 89 S., mit Frontispiz u. Textillus., Gr.-8°, Illus. O-Karton

Einer der seltenen deutlichen Belege für eine völkische Freimaurerei. Es werden z. B. Rudolf John Gorsleben, Herman Wirth, Wilhelm Teudt u. der Welteis-Forscher Georg Hinzpeter zitiert oder angeführt. - U.a. über: Ortung; Religiöse Momente; Atlantis (Mo=Uru); Nordische Religion, Verchristlichung; Idisen; Bedeutung der Zahl; Freimaurerei vor 1717 (Germanische Einweihung, Die arische Kabbala.); Offenbarung Gottes (Arische Priesterschulen, "Judaisierung"); Vorgeschichtliche Kultstätten u. Sternwarten; Altnordische u. freimaurerische Symbole; Arbeitstafel u. Symbolik; Auferstehungsglaube; Der erschlagene u. wiedererstandene Meister (Der Felsensarg in den Externsteine); Logos. - Einband leicht bestossen, fleckig u. lichtschattig; Widmung auf Titel; eine Seite angeknickt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

409.    Oppenheimer, Franz: Freiland in Deutschland. Als Manuskript gedruckt. Berlin, F. Fontane & Co., 1895. VIII, 117 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

U.a. über: Die Parteien u. das Sozialitär-Prinzip (Reaktionäre, Liberalismus, Sozialdemokratie, Anarchismus); Logischer Bankrott aller dieser Richtungen; Eugen Dühring; Freiland (Theod. Hertzka); Die Kenia-Phantasie; Die Siedlungs-Genossenschaft Freiland. - Eine sehr frühe wissenschaftlichen Arbeit von Franz Oppenheimer (1864-1943), dem späteren Professor für Soziologie u. theoretische Nationalökonomie. Oppenheimer lehrte von 1934 bis 1935 in Palästina u. emigrierte, nach Aufenthalten in Japan u. China, 1940 in die USA. - Signatur u. kl. Bleistiftanmerkung auf Titel, sonst ein sehr gutes Expl.

 

410.    Otto, Friedrich Karl: Arische Gotteskunde. Erstausg. Bad Berka bei Weimar, Verlag Deutsche Gemeinschaft, 1924. 70 S., 3 Bll., Gr.-8°, O-Karton

U.a. über: Der Kerngehalt der urarischen Religion; Die Geschichte der arischen Religion bis zur Entstehung des Judentums; Der Einfluß des Judentums in der arischen Religionsgeschichte; Der Kampf unsterblichen Ariertums gegen das Christentum; Der religiöse Kampf der Gegenwart; Das neue Reich des Glaubens. - "Ausgehend vom germanischen Mythos, sollen vergleichend alle Göttersagen oder Religionssysteme der arischen Völker besprochen werden. Scheidet man dann entartetes oder durch fremdrassige Einflüsse entstelltes aus, so ergibt sich am sichersten der Grundgehalt der arischen Religion und damit auch der germanischen. Dieser Weg erscheint mir sicherer als das Vorgehen Guido von Lists in seiner ‘Religion der Ariogermanen’, der unter Zuhilfenahme alter gnostischer und theosophisch-okkulter Mysterien ein festgefügtes Religionssystem aus der germanischen Mythologie zu entwickeln versucht." - Im Verlag erschienen Schriften zum "Deutschen Glaubenstum, der deutschen Gotteskunde und der Heimatschulbewegung" neben dem Autor auch von Otto Sigfrid Reuter u. Dr. Th. Scheffer. - Friedrich Karl Otto (1888-?), Telegrapheninspektor a.D., einer der vielen völkischen "Deutschgläubigen", siehe Mohler. - Etwas angerändert, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

411.    Paehlke-Weishaar, Kurt: Die Evangelien nicht veraltet. Ragnit (Ostpr.), Heinz-Hildebrand Schirmer, [1936]. 224 S., Kl.-8°, O-Karton mit Goldschrift

Kein christliches Erbauungsbuch, sondern eine völkische Interpetation der "Evangelien." U.a. über: "Christentum mit ‘K’ geschrieben"; Vom Göttlichen im Menschen; Vom kristlichen Leben; Kristentum, Rasse u. Volk (Das Heil kommt von den Juden); Sünde; Das Reich Gottes auf Erden (Die Bedeutung des Wortes "Deutsch"). - Darunter sehr seltsame Ausführungen zu der sprachlichen Beziehung zw. "Juden" u. den "Goten", der germanischen, über die ganze Welt verbreiteten Führerorganisation (S. 140f.). Desweiteren vertritt Weishaar eine "mystische Maurerei", nach der Jesus "Freimaurer" war. - Ludendorff über den "Bund der Guoten", den Weishaar in Ostpreussen gegründet hatte: "Der Orden war [...] logenähnlich aufgebaut. Astrologie, Runenkunde und anderer okkulte Schwindel bildete die Geisteskost der Guoten [...] Die ‘Guoten’, die doch völkisch sein wollen, und die sich solche Lehren ihres Meisters gefallen ließen, müssen schon weitgehend induziert irre gemacht worden sein!" ("Am Heiligen Quell", Jhg. 9, S. 290f.) - 1935 verwechselte ein erboster Leser der Odal-Hefte Wiligut/Weisthor (Pseud. Jarl Widar) mit Weishaar: "Es handelt sich um den Gedicht-Cyklus ‘Agis-Thor-Stan’ von ‘Jarl Widar’, dessen wahrer Name und Anschrift nur durch die Schriftleitung zu erfahren ist! [...] Das allerschlimmste aber ist der Verdacht, dass nicht ein sehr jugendlicher Phantast und Pfuscher es geschrieben hat, sondern Jemand aus dem aftervölkischen Lager! Ich bin Ostpreuße und habe bis vor 4 Jahren dauernd in Ostpreußen gelebt." - Etwas bestossen, lichtrandig u. angeknickt; Titelrückseite mit (unschöner) Widmung; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

412.    Paulk, E[mil] G[ustav] [d.i. Paul Kemski] (Hrsg.): Psychoenergetik und Psychokratie. Eine Hochschule des Menschseins. Ein deutsches Ertüchtigungswerk! Lehrgang zur Weckung der schlummernden und gehemmten Seelen-, Willens- und Nervenkräfte [...] Dieses Lehrwerk wurde geschrieben und veröffentlicht in den Jahrgängen 1922-1927 der Monatsschrift "Der Psychokrat". 1. Aufl. Hattenheim i.Rhg., Verlag Psychokratie, [1928]. 512 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen

"Magie aber ist etwas Urzeitliches, Heldenhaftes, Unsentimentales, etwas Gewalttätig-Aristokratisches, Leibhaft-Konkretes, das sich jeder Verabstrahierung, Universalisierung und Moralisierung widersetzt. Magie ist ein Freibeutertum dämonisch erfüllter Menschen." (S. 211) - "Darum erscheint ihnen die Psychokratie und Psychoenergetik so gefährlich, weil sie die goldene Linie herstellt zwischen Magie und Naturwissenschaft, zwischen Glauben und Wissen, Geist und Körper, Mächtig und Gering, Völkisch und Demokratisch. Darum musste sogar ein Hitler gegen sie mobil gemacht werden. Sein Untergang ist die Wirkung letztlich davon, dass er nicht hören wollte von dem, was ihm abging. Der gute und starke Wille allein tut es nicht." (S.222) - Für den völkisch-arisophisch orientierten Autor sind die "fremden-blutfremden [...] die okkulte Kernfrage der Politik" (S.321), d.h. "Jesuiten, Freimaurer und Volljuden". - Titel mit kl. Signaturstempel; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit dreiseitigem Farbschnitt. - Selten.

 

413.    Pfeiffer-Raimund, Kristina: Das enträtselte Weltgeheimnis und Feenlichtwunder der Tage Noahs. Hellgesichte und Studien zur Völkergeburt. Erstausg. Frankfurt a.M., Verlag Englert & Schlosser, 1923. 5 Bll., 298 S., 1 Bl., 8°, restaurierter O-Pappband

Die zweite Auflage erschien 1926 unter dem Titel: "Die Neugeburt des Abendlandes. Enträtselung des Weltgeheimnisses nach Studien und Hellgesichten". - Das Werk wurde, ähnlich wie bei Guido von List, "medial hellsichtig" verfasst. Lanz von Liebenfels lobte in der Zeitschrift "Ariosophie" mit einer positiven Besprechung die Arbeit: "Besonders sei eines der merkwürdigsten u. schönsten Bücher, die ich je gelesen habe, erwähnt, das Buch einer modernen germanischen Veleda, einer ariosophischen Seherin, die die Geschichte u. Geschicke der heroischen Rasse bis in die fernste Vergangenheit u. in die fernste Zukunft mit einer Schärfe und Klarheit sieht, die erschüttert und geradezu unheimlich anmutet." - U.a. über: Seherische Fähigkeiten u. Kulturforschung; Weltreife zur Entschleierung versunkener Vorzeittiefen; Der Völkerbauplan der urmütterlichen Feenwelt; Nicht pangermanisches sondern kelthermanisches Völkerideal; Das radioaktive Weißlicht; Urbild des Gral; Die Lichtkünste, Bannwaffen u. Blendmittel; Deutsches Sprachmysterium; Die autochtonen Zwergvölker unter Feenhut als Handwerker u. Wächter der Heckwaldungen; Die Gralsmysterien; Die Radiomagie der Geheimwaffen; Die geheime Weltregie des hermanischen deus ex machina; Aufhebung der Schwerkraft; Die Bewohnbarkeit der Erdtiefe durch die Radiokraftwelle; Notung, das magische Schwert; "Strahlende Sonnen um Mitternacht" aus nachchristlichen Zeugungsberichten; Der Mißbrauch des Antichristen; Das Machtgeheimnis der ewigen Lebensverjüngung; Der Weltfriedhof von Versailles; Die Radiomagie der Totenerweckung. - Einband mit verstärktem Rücken u. montierten Original, dazu neue Vorsätze; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

414.    Pfeiffer-Raimund, Kristina: Die Neugeburt des Abendlandes. Enträtselung des Weltgeheimnisses. Nach Studien und Hellgesichten. 2. unv. Aufl. von Das enträtselte Weltgeheimnis und Feenlichtwunder der Tage Noahs. Wolfenbüttel, Verlag der Freude (Georg Koch & Paul Zieger), 1926. 6 Bll., 298 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen

Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein sauberes u. gutes Expl.

 

415.    Pudor, Dr. Heinrich: Zur Wiederbelebung germanischer Volks- und Naturfeste. 1. Folge [von 3]: Kultur der Feste. Hellerau-Dresden, Hakenkreuz-Verlag, [1923]. 39 S., 8°, O-Karton

(= Flugblätter vom Hakenkreuz). - Heinrich Pudor (1865-1941) gilt neben Richard Ungewitter als Vater der Freikörperkultur bzw. "Nacktkultur". Nach Mohler: "Eine der bizarrsten Existenzen unter den Völkischen und auch eines der bizarrsten (und umfangreichsten) Werke, das jedoch wegen der zahlreichen Veröffentlichungen im Selbstverlag (und in Lieferungen) schwer zusammenzustellen ist. Eine komplette Pudor-Bibliographie ergäbe einen ziemlich kompletten Katalog der völkischen Themen: Rassismus, Nordlandbegeisterung, Antisemitismus, Deutschgläubigkeit [...] Sprachgeschichts- und Vorzeittheorie, Reform der Landwirtschaft, Sexualtheorie." Pudor hielt sich, um Malerei zu studieren, zeitweilig in England auf. - Mit kl. Randläsuren; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

416.    Rehwaldt, Hermann: Rassenkunde und Rassenwahn. Okkultes Gift gegen Volkserhaltung. 1. Aufl. Düsseldorf, Verlag "Deutsche Revolution", [1936]. 47 S., 8°, O-Karton

Der Verfasser (Pseud.: German Nording, German Pinning) war einer der produktivsten Autoren der "Ludendorffer", in der vorl. Schrift wendet er sich gegen die "okkulte Rassenlehre": "Der Glaube an die Heranzüchtung von neuen Rassen und Unterrassen. Auch dieser Wahn, der einer wissenschaftlichen Prüfung niemals standhalten kann, arbeitet den Überstaatlichen in ihren Kollektivierungbestrebung in die Hand [...] Die ‘blonde Herrenrasse’ gehört heute zu den Schlagwörtern allerlei Schrifttums. Es wird planmäßig Rassenvergottung getrieben, die Erbfehler unserer Ahnen werden unterschlagen, die Erbtugenden verfälscht und vergrößert. Ja selbst das alte Atlantis-Märchen muß hier herhalten, um die Herkunft dieser vergotteten Rasse zu erklären. Wo ist hier ein Unterschied von Theosophen, Rosenkreuzern, Ariosophen und anderen induzierten Irren? Es fehlt nur noch die ‘lemurische’ Rasse, um den Juden hineinzurubrizieren. Aber auch das wird sogar von einigen ‘völkisch’ eingestellten Theosophen, Frau Kryshanowki-Rochester [sic! W. J. Kryschanowskaja-Rochester] an der Spitze, besorgt." - Deckel leicht lichtrandig; eine Ecke durchgehend angeknickt; Titel mit Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

417.    Reichstein - Wehrmann, Frodi Ingolfsson [Hrsg.]: Zeitschrift für Geistes- u. Wissenschaftsreform. 4. Jhg. 1929, Heft 1, 3, 4, 5/6, 7 und 8 [= 7 von 12 Nummern]. Pforzheim, Verlag Herbert Reichstein, 1929. Zus. ca. 205 S., Gr.-8°, O-Papier (Hefte)

Aus dem Inhalt: J. Lanz v. Liebenfels: Die Geschichte der Ariosophie (in Fortsetzungen); Rudolf Schwartz: Der Goldene Mittelweg. Weltanschauliches über Gesangskunst; Issberner-Haldane: Sinn u. Zweck der "Neuen Kalandsgesellschaft"; Ein Erfindergenie unserer Zeit. (Über Frenzolf Schmid u. seine "Dreistrahlenbündel", am Ende ein Spendenaufruf, da 150000 RM für eine geplante Naturheilklinik für Strahlenbehandlung benötigt werden); E. Freifrau v. Puttkamer: Das Pendel als astrologisches Hilfsmittel; F. J. Wehrmann: Wir u. die Anderen; Robert Brotz: Mein Weg zur natürlichen Ernährung; Walter Sommer: Die natürliche Ernährung des Menschen; Georg Richter: Etwas über Essen, Trinken u. Kleidung; C. Höcker: Schicksalsdeutung aus dem Namen. - Angerostete Klammern (dadurch ein gelöster Umschlag); tlw. schwach fleckig u. leicht angeknickt; unbeschnitten bzw. aufgeschnitten; überwiegend saubere u. gutes Expl.

 

418.    Reichstein, Herbert (Hrsg.): Zeitschrift für Geistes- u. Wissenschaftsreform. 3. Jhg. 1928, Heft 1, 4, 5, 6, 8/9, 10/11 und 12 [= 9 von 12 Nummern]. Okkulte Beilage: Der weiße Pfad - vereinigt mit Arische Freiheit. Pforzheim, Verlag Herbert Reichstein, 1928. Zus. ca. 268 S., Gr.-8°, O-Papier (Hefte)

Aus dem Inhalt: Rudolf John Gorsleben: Arische Weltschau ist Urschau; Frodi Ingolfson Wehrmann: Boten des Sonnenfrühlings; Ernst Issberner-Haldane: Eine ariomantische Studie von Dr. J. Lanz v. Liebenfels; Paul Horn: Problema spiritualia; Godhart: Die versunkene arische Urheimat; Frenzolf Schmid: Atlantis, der untergegangene Erdteil; Walter Kurz: Das Gesetz der organischen Zellenschwingung als exoterischer Schlüssel zur Artzeugung im ariosophischen Sinne; F. Teltscher: Feinkraftflüsse des Weltenraumes; Werner v. Bülow: Wissenschaftsreform; Gregor Schwarz-Bostunitsch: Der Illuminaten-Orden; E. Freifrau v. Puttkamer: Einiges über Pendelforschung; Simplicius redivivus "Der Huter-Rummel"; Karl Kern: Mensch u. All. - Etwas gebräunt, sonst gute Expl.

 

419.    Richter, Georg: Dein Name - Dein Charakter. Erstausg. Dresden, Verlag Kurt Hartmann, [1931]. 222 S., 8°, O-Leinen

Der Titel stand im NS auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums". - In den Quellenangaben bezieht sich der Autor auf Guido von List: Die Ursprache der Ario-Germanen; K. Kolb: Die Wiedergeburt; Albert Marsch: Ich befehle, u. Gorsleben: Hochzeit der Menschheit. Desweiteren kündigt er für den Herbst 1931 sein Buch "Kraft-Welle-Mensch" an. - Georg Richter war Lebensreformer u. Betreiber der Sommerschule Bielatal bei Bärenstein (Bezirk Dresden), der sich auch Siegfried Adolf Kummer angeschlossen hatte (Autor von "Heilige Runenmacht"). Richter stand den Ariosophen nahe, der von ihm geleitete "Zirkel für praktische Menschenkenntnis" verschmolz 1929 mit der ariosophischen "Neuen Kalandergesellschaft" von Herbert von Reichstein. Georg Richters Bruder Alfred Richter veröffentlichte in "Die urewige Weisheitsgeschichte der Menschenformen" (Lanz von Liebenfels gewidmet) ähnliche Gedankenansätze. - Einband fleckig u. angestaubt; Kanten berieben; Vorsätze u. Schnitt etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

420.    Salburg, Edith Gräfin: Der Tag des Ariers. Ein Buch der Zeit. Erstausg. Berlin, Schlieffen Verlag, [1935]. 288 S., 3 Bll., 8°, O-Leinen

"Es wurde über deutsche Frauen und Mädchen in einer nicht wiederzugebenden Weise geredet. In einem bösen Lachen irrlichterte der Haß und so etwas wie Gier. Mir, dem schwerfälligen Bauernabkommen lag Frivolität vollkommen ferne. Ich kannte Roheit, Verirrungen der Leidenschaft, aber nicht diese Perfide, die bewußt lügt, langsam vergiftet. Im Glauben, daß dieser Zynismus Gewandtheit bedeutet, städtische Lebensart, bei der ich nicht mit könne, begann ich, den Kreis zu meiden." - Edith Gräfin von Salburg (d.i. Edith Freifrau von Krieg-Hochfelden, geb. Gräfin Salburg-Falkenstein 1868-1942), "heute gilt sie als eine gegenüber Adel, Hochfinanz und Klerus polemisierende Schriftstellerin mit eindeutig deutschnationaler und antisemitischer Tendenz." (Horst-Peter Wolff: Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte (sic!)). - Einige Titel, u.a. ihr Memoirenwerk "Erinnerungen einer Respektlosen" (1927/28), erschienen im dem berüchtigten antisemitischen Hammer Verlag des Theodor Fritsch. - Vorsätze leicht fleckig; Titel mit zweifachen Besitzerstempel; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit einer Farbkopie des Schutzumschlags.

 

421.    Schmude, Detlef: Das Gebot der Stunde. Ueber die Arbeit zur Siedlung. Aus meinen Erfahrungen unter Bergarbeitern. Berlin, Deutsche Landbuchhandlung, [1919]. 51 S., mit zwei Textillus., 8°, Illus. O-Karton

Detlef Schmude gehörte zu den frühesten Verehrern des Lanz von Liebenfels, enge Kontakte bestanden seit dem Frühjahr 1914 u. er wurde der erste reichsdeutsche Prior des Lanz-Liebenfels’schen Ordo Novi Templi (ONT). Auch Ellegaard Ellerbek gehörte zu seinem persönlichen Bekanntenkreis. Eine englischsprachige Ufoinfo-Seite im Internet bezeichnet Schmude, der sich viele Monate im Ausland aufhielt, als Sucher nach den "Hidden Masters" u. als "the world’s first door-to-door psychic investigator". - Ein siedlungsreformerisches Werk, das im Gegensatz zu dem später erschienenen "Durch Arbeit zur Siedlung" (Berlin, August Scherl 1922), diese Aktivitäten des Autors nicht erwähnt. - Deckel leicht bestossen, etwas fleckig u. mit radierter Signatur; innen tlw. schwach braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

422.    Schultze, Friedbert: Das Sittengesetz des nordischen Menschen. Leipzig, Adolf Klein Verlag, 1933. 72 S., 8°, O-Karton

(= Reden und Aufsätze zum nordischen Gedanken. Herausgegeben in Gemeinschaft mit Mitarbeitern der "Nordischen Stimmen" von Dr. Bernhard Kummer. Heft 3). - Gelistet in: Emil Hubricht "Buchweiser für das völkisch-religiöse Schrifttum und dessen Grenzgebiete" (Freiberg i.S. 1934). - "Nordischer Glaube und Weltanschauung bedingen die Sittlichkeit des nordischen Menschen." (S.7) - U.a. über Willensfreiheit, Sittliche Lebensgemeinschaft, Brauchtum. - Etwas bestossen; Rücken leicht angerissen; einige Bleistiftanmerkungen, sonst ein altersentsprechend gutes Expl.

 

423.    Schulz, Dr. Julius: Die Überwindung des natürlichen Todes. Der unsterbliche Mensch der nahen Zukunft. Eine praktisch erprobte, auf moderne naturwissenschaftlich-medizinische Forschung gestützte Wegweisung zur Lebensverlängerung. Zürich, Lebensweiser-Verlag, 1928. 28 S., 8°, Farbig illus. O-Karton

"Dass heute die weiße Rasse trotz ihrer entarteten Lebens- und Denkweise noch nicht vollständig abgewirtschaftet hat, wird von den Einsichtigen als das größte Weltwunder betrachtet und beweist nur die Zähigkeit, Langlebigkeit, Vollkommenheit und Anpassungsfähigkeit des Körpers arischer Herkunft." (S.22) - Sehr gutes Expl.

 

424.    Schweingel, Gotthelf Ehrhardt: Untergang oder Aufstieg. Die Lehre von den geschlechtsbedingten Typen. 1. Aufl. Leipzig, Verlag von Otto Hillmann, 1930. 208 S., Gr.-8°, O-Karton

Die Diffamierungen des Autors sind nicht ohne unfreiwilligen Humor: "Eines weiß ich gewiß: An diesem Werke werden sich viele ärgern! Ärgernis wird es gerade denen bereiten, die in unseren Tagen an der Spitze stehen [...] Sie sind fast ausnahmslos Weibmänner, und jeder Mann möchte doch ein echter Mann sein. [... Solange] bei jedem Führerwechsel dicke Männer mit ‘glatten Köpfen’ erscheinen [...] sind wir noch weit vom Aufstieg entfernt. Erst, wenn nicht nur der, sondern die Führer auftauchen, muskulöse Männer mit vollem Haar, die naturnotwendig kommen müssen, dann tagt der deutsche Morgen." - "Weibisch" ist u.a. Friedrich der Große, Wilhelm II., Ex-General Ludendorff ("Ob L. ein Spaltungs- oder Bastardpykniker ist, vermag ich z.Zt. auch nicht entscheiden."), die Franzosen, die Juden ("Die Antisemitenbewegung wird erst in Fluß kommen, wenn sie ein tüchtiger Jude in die Hand nimmt"), während "Mann sein, heißt Sozialist sein." - Einband etwas bestossen u. angeknickt; min. lichtrandig; Namensstempel auf Innendeckel; eine Ecke etwas gestaucht; mit durchgehender Knickspur, sonst ein gutes Expl.

 

425.    Silber, O. H. P.: Praktische Diätetik. Ein treuer Führer für Jedermann. Leipzig, Verlag von Grumpelt & Böhm, [um 1910?]. 250 S., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen

U.a. über: Das Rauchen; Das Reisen; Weltleute; Wie man reich wird; Ueber Sinnes-Eindrücke; Phantasie u. Denken; Schlechte Gewohnheiten; Die Hypochondrie; Religion; Die Ehe; Einige Grundfehler des deutschen Volkes; Korpulenz u. Magerkeit; Die wirklichen Ursachen des Haarschwundes; Das Gehen. - Silber war Architekt, Lehrer an der Städtischen Kunstgewerbe- u. Handwerkerschule in Berlin-Charlottenburg, sowie Dozent an der Berliner Gewerbeakademie. Der frühe Hohlwelt-Theoretiker hatte schon 1828 in Leipzig die Schrift "Die Unterwelt oder Gründe für ein bewohnbares und bewohntes Inneres unserer Erde" veröffentlicht, später verfasste er auch "Die Erde eine Hohlkugel". - Tlw. gering angestaubt; sehr vereinzelte Anstreichungen, sonst gut. - Sehr selten, via KVK kein Expl. auffindbar.

 

426.    Staningk, Alfred: Weg zur Freude. (Gedichte). 1. Aufl. Bergedorf, Schafferverlag, 1924. 95 S., 8°, Gelber O-Karton mit blauem Farbschnitt u. Vorsatzblättern

Der Dichter widmet den Band "Balder Treu", der ebenfalls im "Schafferverlag" veröffentlichte. Leiter des eng mit der Germanischen Glaubens-Gemeinschaft verbundenen Bundes war der Verleger u. "Heilpädagoge" Carl Weißleder (1860-1912). - Ein gutes Expl., wie alle Publikationen dieses Verlags selten.

 

427.    Strack, Dr. Hermann Leberecht: Jüdische Geheimgesetze? Mit drei Anhängen: Rohling, Ecker und kein Ende? Artur Dinter und Kunst, Wissenschaft, Vaterland. "Die Weisen von Zion" und ihre Gläubigen. 5. Aufl. Berlin, E. A. Schwetschke & Sohn, 1921. 36 S., 2 Bll., 8°, O-Karton

BzA S. 1169. - Strack (1848-1922), evang. Theologe u. Judaist. Er wurde von jüdischer Seite als Sachverständiger bei den sog. Ritualmord-Prozessen hinzugezogen. Antisemiten wie Karl Erbsreich u. Theodor Fritsch verfassten gegen ihn zahlreiche Hetzschriften. - Einband etwas berieben; wenige Seiten leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

428.    Timm, Hans (Hrsg.): Freiwirtschaft durch Freiland und Freigeld. 13. Jhg. 1933, Heft 3 und Heft 4/5. Leipzig, Stirn-Verlag Hans Timm, 1933. S. 65-152, 8°, O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: Dr. Menzel: Entschuldungs-Irrwege; Das Wundergeld von Wörgl; Oskar Wolfan: Der Goldblock knirscht oder: Die Dummheit der Leser; Timm: Der Morgan-Prozess vor dem amerikanischen Senat; Karl Tuschwitz: Leonardo da Vinci, Silvio Gesell; Theodor Reents: Die bevölkerungspolitische Bedeutung der freiwirtschaftlichen Theorien; Saladin: Zur Quelle des Urzinses. - Rücken von Heft 4/5 etwas angerissen; sehr vereinzelte Bleistiftanstreichungen; leicht gebräunte Seiten, sonst gute Expl.

 

429.    Timm, Hans (Verantwortl.): Letzte Politik. 10. Jhg. 1931, Nr. 21 // 11. Jhg. 1932, Nr. 26, 28, 32, 34, 41, 43 // 12. Jhg. 1933, Nr. 11 // 13. Jhg. 1934, Nr. 1 - 8 [gesamt 16 Ausgaben]. Leipzig, Stirn-Verlag Hans Timm, 1931, 1932, 1933, 1934. jew. ca 4 - 8 S., mit einigen Abb., 48 x 32 cm, Gefaltet

Aus dem Inhalt: Völliges Versagen der gesamten Linken; Die Reichsbank spricht nicht über Währung; Hoover ist Hilflos; Warum Hitler abblitzte; Österreichs Notenbank gesteht ihre Deflationspolitik; Wörgler Freigeld verboten; Wer den Frieden will, muß das Gold bekämpfen; Augen auf (Hjalmar) Schacht!; "Freiwirtschaft" die dritte u. einzige Lösung; Flüchtet Russland vor Japan in den Völkerbund?; Roosevelts Währungsexperiment mißlingt; Goldkrieg auf dem Höhepunkt. Die Bolschewisten schwatzen wieder von "Weltrevolution"; Panasien, die drohende Gefahr usw. - Die FFF-Bewegung (Freiland-Freigeld-Freiwirtschaft) wurde von Silvio Gesell initiiert (Hauptwerk: Die natürliche Wirtschaftsordnung). - Altersentsprechend gut erhaltene Expl.: Wenige Bleistiftanstreichungen u. -anmerkungen, Papier etwas gebräunt, durchgehend Randläsuren, wenige kleinere Einrisse, wenige leichte Flecken. - Selten.

 

430.    Vahle, Hans: Zielskizze der Freikörperkultur. Ein Leitfaden für Leibeszucht und gesundes Leben. Wallen (Kreis Meschede), Polverlag, [1932]. 49 S., mit Fotografien auf 4 Taf., 8°, O-Karton

Im Gegensatz zum Zeitgeist in "moderner" Antiquaschrift u. konsequenter Kleinschreibung gedruckt. - Mit 2 Besitzstempeln von Adolf [Karl Hubert] Koch (Berlin, Hasenheide; 1896-1970) Pädagoge, Sportlehrer u. Mediziner in Berlin. 1924 gründete er das Institut für Freikörperkultur, dem auch Magnus Hirschfeld angehörte. Obwohl das Institut 1933 durch die Nationalsozialisten verboten wurde, leitete Koch während des Krieges den Versehrtensport u. die Nachbehandlung der Verwundeten auf Schloss Marquardt. - Schnitt etwas stockfleckig, sonst ein gutes Expl.


 

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