ARCHIV - Katalog 21 - Alchemie und alte Rosenkreuzer

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Alchemiebücher aus unserem 21. Antiquariats-Katalog.


1.     Albineus, Nathan [auch: Aubigné de La Fosse]: Bibliotheca chemica contracta. Ex delectu et emendatione Nathanis Albinei D[octoris] M[edici]. In gratiam & commodum Artis Chemicæ Studiosorum. [2. Aufl.] Genevæ, Sumpt. Ioannis Ant. & Samuelis de Tournes, 1654. 8 Bll. (mit gest. Titelvignette); 77 S., 1 w. Bl.; 11 S. (mit gest. Titelvignette), 2 Bll. (1 w.), 175 S.; 9 S. (mit gest. Titelvignette u. einer weiteren), 1 w. Bl., 179 S.; 6 Bll. (mit gest. Titelvignette), 83 S., Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext  

Zweite Ausgabe (in Latein) der vom schweizer Alchemisten Albineus editierten Sammlung mit Werken von Augurelli, Sendivogius u. D’Espagnet, die in allen Bibliografien nicht aufgeführt wird, sondern nur die EA 1653 (interessanterweise in einer anderen Textabfolge), sowie die nachfolgenden von 1663 u. 1673. Vgl. Brüning 1830; Rosenthal 8598; Ferguson I,17; Caillet 147; Duveen 10; Neu 153; Ferchl 6; Schmieder 418; Kopp II,341. - Inhalt: Hermetis Trismegisti Tabula Smaragdina (3 S., nach der Vorrede). - (1) [Giovanni Aurelio Augurello] Ioannis Aurelii Augurelli P. Arminensis Chrysopoeia, et vellus aureum, seu chysopoeia maior et minor: cum Nathanis Albinei, D.M. Carmine aureo (77 S.). - (2) [Michael Sendivogius] Novum lumen chemicum, e naturae fonte et manuali experientia depromptum. Cui acceßit tractatus de sulphure. Auctoris Anagramma. Divi Leschi Genus amo (11, 175 S.). - (3) [Jean d’Espagnet] Enchiridion physicae restitutae [...] Tractatus alter inscriptus Arcanum hermeticae philosophiae opus [...] Utrumque opus eiusdem auctoris anonymi. Spes Mea Est in Agno (9, 179 S.). - (4) [Jean d’Espagnet] Arcanum hermeticae philosophiae. Opus: in quo occulta naturae et artis [...] fiunt manifesta. Opus ejusdem Authoris Anonymi. Penes nos vnda tagi (83 S.). - Alle vier Titel wurden bereits zuvor veröffentlicht. Die Werke (2-4) haben ein eigenes Titelblatt u. erscheinen tls. auch einzeln. Alle sind selten, sei es separat oder in dieser Zusammenstellung. - Giovanni Aurelio Augurello (1456-1524), italienischer Humanist u. Alchemist, der dem Papst ein alchemistisches Gedicht (Chrysopoeia) widmete u. dafür einen leeren Geldbeutel erhielt; das Gold könne er ja selber machen. Seine Werke fanden u.a. Eingang in das Theatrum Chemicum. - Michael Sendivogius (1566-1636), bekannter polnischer Alchemist, Philosoph u. Arzt, der u.a. im Dienst von Rudolfs II. in Prag stand. - Jean oder Johannes D’Espagnet (1564-1637) war Politiker u. Richter, u.a. auch für Hexenverfolgungen in Labourd zuständig; erwarb sich einen Ruf als hermetischer Philosoph u. Alchemist. Die vorliegenden sind seine einzigen überlieferten alchemistischen Werke u. erschienen zuerst 1623 (Wikipedia). -- Einband fleckig u. etwas bestossen; oberes Kapital wie hinteres Innengelenk mit Papierstreifen verstärkt; Deckel aussen mit Wurmlöchern u. innen mit Wurmgängen; Vorsatz mit Stempeln u. Vermerk ("Äusserste Seltenheit") von H. Tränker; Titel mit alten kl. Besitzervermerken; zwei Blatt der Vorrede knapp beschnitten (min. Buchstabenverlust) u. mit einer Anstreichung; leicht gebräunt u. tls. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

2.     Alchimistisch Sieben-Gestirn. Das ist / Sieben schöne und außerlesene Tractätlein / vom Stein der Weisen / Darinn der richtige Weg zu solchem allerhöchsten Geheimnüß zu kommen hell und klar gezeiget wird. Allen Liebhabern der Hoch-Edlen Wissenschafft zu Gefallen und nützlichem Unterricht / aus dem Latein ins Hochdeutsche treulich übergesetzet / und in Druck gefertiget. Erstausg. Hamburg, In Verlegung Johann Naumanns und Georgen Wolffs., 1675. 4 Bll., 231 S. (Titel in rot/schwarz), mit 2 Textfig. u. Vignetten, 8°, Pappband d. Zt.

VD17 39:116191L; Ferguson I,21; Caillet 163; Brüning 2301: "Der Titel bezieht sich auf die sieben Plejaden, so wie diese damals die Sucher nach dem Goldenen Vließ sicher ans Ziel geleiteten (...) Er erwähnt auch die sechs Teile des ‘Theatrum Chemicum’ ". - Enthält mit separaten Titeln: (1) Hermetis Trismegisti Gülden Tractätlein / Von der Composition des Seins der Weisen / in sieben Capitel abgetheilet. (S.1-24). - (2) Des Hochgelahrten und weitberühmten Philosophi Raymundi Lullii Apertorium, Von der wahren Composition des Steines der Weisen, in Deutsch übersetzt von J.T. (S.25-56). - (3) Raymundi Lullii Majoricani Elucidarium, Geschrieben über sein Testament und Codicill, wie die recht zu verstehen. (S.57-67). - (4) Ein Tractat Aristotelis des Alchemisten an Alexandrum Magnum Vom Stein der Weisen Vor Zeiten geschrieben / und von einem Christlichen Philosopho zusammen gelesen / Den Liebhabern dieser edlen Kunst zum besten aus dem Latein ins Deutsche übersetzet. (S.69-98). - (5) Johannis Daustenij Angli Rosarium, In welchem das allergeheimeste Geheimnüß Vom Stein der Weisen verschlossen. Aus dem Latein ins Deutsche gebracht und allen Liebhabern der vortrefflichen Kunst zu Gefallen nun erstmals in Druck gefertiget. (S.99-208). - (6) Alberti Magni Compendivm, Oder Kurzer Begrif vom Ursprung und Materia der Metallen / worauff ein Spagyrus seine gründliche Pricipia fest setzen könne. (S.209-217). - (7) Ein Sendbrief Johannis Pontani Des fürtrefflichen Philosophi, darinn vom Stein der Weisen gehandelt wird / Ist im Jahr 1580. Lateinisch herfür kommen / nun aber durch einen Liebhaber der Hochedlen Kunst ins Deutsche gebracht. (S.219-231). - Einband ist stark beschabt; Rücken fehlt zum grossen Teil (Bindung ist dennoch in Ordnung); Vorsatz mit kl. Ausschnitt, Stempel von H. Tränker u. zweitem Besitzervermerk; einige Anstreichungen u. Marginalien (fast ausschliesslich Bleistift); vereinzelte Flecken; sonst ein gutes Expl.

 

3.     Andreae, Joh. Val.: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz. Anno Domini MCCCCLIX. Mit achtundzwanzig Federzeichnungen von Hans Wildermann. Regensburg, Gustav Bosse Verlag, 1923. 57 S., 3 Bll. (Werkverzeichnis von Hans Wildermann), mit 28 Textillus., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen

Neudruck nach der in der Offizin von Lazari Zetzners seel. Erben zu Straßburg im Jahr 1616 gedruckten [3.] Ausgabe. "Dieses Buch wurde als 5. Werk in der Reihe der ‘Regensburger Liebhaberdrucke’ zweispaltig in rot-schwarz mit der ‘Gotischen Schrift’ nach Zeichnung von Georg Barlösius in der Graphischen Kunstanstalt Heinrich Schiele in Regensburg gedruckt." - Innendeckel mit Stempel von H. Tränker; Vorsatz mit priv. Widmung; Titel mit schwachen Resten einer radierten Bleistift-Signatur; ein Blatt mit längerer Anmerkung, sonst ein gutes Expl.

 

4.     Anweisung eines Adepti hermetische Schriften nützlich zu lesen. Mit Anmerkungen begleitet und zum Druck befördert von einem wahren Freymaurer. [Erste Ausg.]. Leipzig, bey Christian Gottlob Hilscher, 1782. 120 S., 1 Bl. (Druckfehler), Kl.-8°, Leder d. Zt. mit goldgepr. Rückentext 

VD18 12268909; Wolfstieg 42511; Ferguson I,37; Caillet 336; Brüning 5276; genannt in: "Missiv an die Hocherleuchtete Brüderschaft des Ordens des Goldenen und des Rosenkreutzes", Leipzig 1783 (Verzeichnis der 200 Rosenkreuzerschriften 1614-1783: Nr.179): „Sowohl der Verfasser als Commentator haben aus wahrer Menschenliebe und ohne Neid geschrieben. Verdient vor vielen andern gelesen zu werden“. - Tlw. leicht beschabt; Vorsatz mit Stempel von H. Tränker; Titel leicht fleckig u. mit Besitzervermerk; mit Anstreichungen u. kl. Marginalien, sonst ein gutes Expl.

 

5.     Arthephius, Johannes de Garlandia und  Arnoldus de Villa Nova sowie: Bernardus Trevisanus u. a.: Hermetischer Rosenkrantz, das ist: vier schöne, auserlesene Chymische Tractätlein; Allen Liebhabern dieser edlen Kunst zum besten aus dem Lateinischen ins Teutsche übersetzt, und nun zum zweytenmal in Druck gegeben. [ANGEBUNDEN: Drei weitere Schriften]. Franckfurt am Mayn, Bey Johann Friedrich Fleischer, 1747. 112 S., 8°, Leder d. Zt. mit goldgepr. Rücken u. 6 Bünden 

Kopp II,342; Ferguson I,397 Anmerkung u. 398; Caillet 5106; Ferchl 228; Duveen 296; Neu 1926; Brüning 4524: "Die dritte deutsche Ausgabe, zuerst 1659 von Herlicius ediert, dann 1682. (1) Artephii, des uhralten Philosophi von der geheimen Kunst, und Stein der Weisen, geheimes Buch S.[1]-50. - (2) Johannis Garlandii Angli, Compendium Alchimiae, oder Erklärung der Smaragdischen Tafel Hermetis Trismegisti von der Chimia. S.[51]-80. - (3) M. Arnoldi de Villa Nova, des berühmten Philosophi, Erklärung über den Commentarium Hortulani. S.81-98. - (4) Bernhardi Comitis Trevirensis Ein schöner absonderlicher Tractat vom Stein der Weisen. Aus dem Latein, ins Teutsche übersetzet. S.99-112. -- [ANGEBUNDEN:] Samuelis Risugdasbii M.D. [Samuel Risugdasbius] Gespräch vom Stein der Weisen, nebst der rechten Materia, daraus der Lapis Philososophorum gemacht wird, Deme noch beygefügt Achatii Myconii U.D.J. Kurtzer Bericht vom Stein der Gesundheit und des Reichthums. Franckfurt und Leipzig, bey Johann Friedrich Fleischer. 1747. 32 S. Ferguson II,120 unter Myconius u. 279 unter Risugdasbius; Brüning 4533: "Die zweite Ausgabe, zuerst 1608. Die Initialen ‘U.D.J.’ bedeuten nach Ferguson: ‘Unionimortanus D. Jatrochymicus’" -- [ANGEBUNDEN:] Eine kurtze Handleitung zum Himmlischen Rubin vom Philosophischen Stein und seiner Heimlichkeit. Berlin, o.D. 1746. 56 S. VD18 11915277; Duveen 279: "I cannot find this anonymous tract in any of the usual bibliographies"; Brüning 4496: "Die erste (und einzige?) Ausgabe in dieser Form. Vermutlich die deutsche Übersetzung von Georg Starkeys ‘Brevis Manuductio ad Rubinam coelestum’, zuerst in Latein 1668 in Birrius: ‘Tres tractatus de metallorum transmutatione’. Siehe auch Jane Leade, die es in ihrer ‘Sonnenblume der Weisen’ Philaletha zuschreibt." -- [ANGEBUNDEN:] Der Sich aller Welt zeigende König in seinem Purpur-Mantel, Das ist: Die ohnverfälschte Warheit unserer Chymischen Operation in Bereitung der Universal-Tinctur, entdecket sich ohne eintzige dunckle Redens-Art aus zweyen uhr-alten Manuscriptis, und offenbahret sich in seinem herrlichen Geschmuck. Welches zu Dienste seines bedürfftigen Nächstens zum Druck befördern und an Tag geben wollen. Ein Liebhaber der Philosophie. Franckfurt am Mayn, Bey Johann Friedrich Fleischer. 1725. 48 S. Brüning 3903: "Die zweite Ausgabe, zuerst 1711."; Caillet 10180; Knopp II,S.372f; Kistemann Kat16/98 (in einem Sammelband): "Enthält das angeblich von Trithemius stammende unweit von Spanheim in einer alten Mauer aufgefundene Manuskript ‘Tinctura Rosarum’ (S.33-40), sowie ein ‘Extract aus eines Chymici von Straßburg Handschrifft, so zu Kaisers Rudolphi II. Zeiten floriret, und etlichmahl das Universal bereitet hat, secundum Testamentum Basilii Valent.’ (S.40-48)". -- Einband berieben, etwas fleckig u. leicht bestossen; Vorsatz mit längerer Anmerkung von alter Hand (1780) u. mit Besitzerstempel von H. Tränker; eine Seite mit Eckabschnitt u. oberflächer Papierverletzung dadurch ganz leichter Textverlust (S.102); tlw. gebräunt u. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. - Zwei der angebundenen Werke sind sehr selten.

 

6.     Artis auriferae, quam chemiam vocant, Volumen Primum: Quod Continet Turbam Philosophorum, aliosq antiquiß. Cum indice rerum & verborum locupletissimo. [Angebunden: Teil 2:] Artis auriferae, quam chemiam vocant, Volumen Secundum. Quod continet: Morieni Romani scripta de Re Metallica, atque de Occulta summaq, antiquorum Medicina, cum alijs Authoribus, quos versa pagina indicat [kmpl.]. [2. Ausg.]. Basileae, Excudebat Conr. VValdkirch, Expensis Claudii de Marne & Ioan. Aubry (Basel, Konrad von Waldkirch, Claude de Marne, Johann Aubry), 1593. 8 Bll., 631, 16 Bll., mit zwei Holzschnitten (davon eine Druckermarke am Ende) / 525 S., 11 Bll., mit 20 Textholzschitten (kurioserweise mit Bildunterschriften in deutsch), Kl.-8°, Blindgepr. Leder d. Zt. (beide zus. in einem Bd.)

VD16 A 4355 (für beide Teile, wie die meisten folgenden Bibliografien); Schmieder 294; Kopp II,343; Ferguson I,52 Anmerkung: "One of the chief collections of standard alchemical authors"; Ferchl 14; Brüning 0641; Rosenthal 58. - Sammlung alchemistischer Schriften, VOLUMEN I: (1) Propositiones Artis chimicae; (2) Turba Philosophorum; (3) Turbae Philosophorum, alterum exemplar; (4) Allegoriae supra librum Turbae; (5) Aenigmata ex visione Arislei; (6) Exercitationes in Turbam; (7) Aurora consurgens; (8) [Zosimos von Panopolis, hier Rosinus genannt] Rosinus ad Euthiciam; (9) Idem. Ad Saratantam Episcopum; (10) Liber definitionum eiusdem; (11) [Maria die Jüdin] Mariae Prophetissae Practica; (12) [Chalid ibn Yazid] Liber secretorum Calidii filii Jazichi; (13) Idem. Liber trium Verborum Kallid; (14) Aristoteles de Lapide Philosophorum; (15) Avicenna de Conglutinatione Lapidis; (16) Expositio epistolae Alexandri Regis; (17) Ignotus autor de Secretis Lapidis; (18) Merlini Allegoria de Arcano Lapidis; (19) Rachaidibibus de Materia Lapidis; (20) [Pseudo-Avicenna] Avicennae Tractatulus de Alchemia; (21) Semita Semitae; (22) Clangor Buccinae; (23) Correctio fatuorum; (24) Incertus Autor de Arte Chymica. - VOLUMEN II: (1) Morienus Romanus de transmutatione Metallorum, aut de Compositione Alchimiae; (2) Bernardi Trevisani Responsio ad Thomam de Bononia; (3) Incertus autor de Arte Chemica; (4) Scala Philosophorum; (5) Ludus puerorum; (6) Rosarium Anonymi; (7) Arnoldi de Villanova Rosarium; (8) Idem. Novum Lumen; (9) Idem. Flos Florum; (10) Idem. Epistola ad Regem Neapolitanum; (11) Roerius Baccho de Potestate Artis et Naturae. - Beide Teile mit Register. - "Artis Auriferae" ist eine frühe Sammlung alchemistischer Schriften in Latein, zuerst 1572 in Basel bei Pietro Perna erschienen. Sie wurde, wie hier vorliegend, 1593 von Konrad Waldkirch, dem Schwiegersohn von Perna, in Basel nachgedruckt u. nochmals 1610 (dann erweitert um einen dritten Band; diese Ausg. befand sich auch in der Bibliothek von Isaac Newton). Hier wurde erstmalig der für die Alchemie so wichtige Text "Turba Philosophorum" veröffentlicht. Eine deutsche Ausgabe von "Artis Auriferae" erschien 1613 in Basel, nachgedruckt 1750 (Übersetzer: Philip Morgenstern) (nach Wikipedia). - Einband fleckig u. etwas bestossen u. berieben; unteres Kapital u. Stehkante mit Läsuren; Innendeckel u. Vorsätze mit umfangreichen Anmerkungen von alter Hand; Innengelenk angeplatzt (aber fest); Titel mit kl. Vermerken u. wie der Innendeckel mit Besitzerstempel von H. Tränker; vier Holzschnitte an den Bildrändern mit Resten eines entfernten Überklebers; einige Anstreichungen u. kl. Marginalien von alter Hand; etwas gebräunt u. tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

7.     Basilius Valentinus: Fr. Basili[i] Valentini Benedicter Ordens Offenbahrung Der verborgenen Handgriffe auff das Universal gerichtet: Item Conclusiones Oder Schlußreden Aller seiner Schrifften und Tractaten. Von Schwefel / Vitriol und Magneten, beydes der Philosophischen als der Gemeinen: Auß jenen entspringt das Universal: Auß diesen die Particular. Darbey mit angefügt / Corneli[i] Drebbel zu Leyden in Hollandt Tractatus Von Natur der Elementen / Und wie sie den Wind / Regen / Blitz und Donner verursachen / und worzu sie nützen. [ANGEBUNDEN: Drei weitere alchemistische Werke]. Erffurt, In verleg. Johann Birckners Buchh. in Erff., 1624. 1 Bl., 88 S., 1 Bl., mit einem Textholzschnitt, Kl.-8°, Pergament (einer älteren Handschrift) mit handschrftl. Rückentext

VD17 39:116714P; Brüning 1423 [ohne Erwähnung des schönen Holzschnitts auf S.71] - Wer sich hinter dem legendären Benediktinermönch Basilius Valentinus verbarg, konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden, manche sehen in seinem ersten Herausgeber Johann Thölde den eigentlichen Verfasser (siehe Schmieder S.197-209 u. Biedermann S.83f). -- [ANGEBUNDEN:] [George Ripley:] Chymische Schrifften Des Hochgelehrten / Fürtrefflichen und weitberhümten Philosophi Georgii Riplaei, Canonici Angli. Darinnen vom gebenedeyeten Stein der Weisen und desselben kunstreicher praeparation gründlich gelehret wird / Zuvor durch den Hochgelahrten Herrn Nicolaum Barnaudum Chymicum zu Lateinischer Sprache publiciret, Jetzo aber Allen Filiis doctrinae zum besten durch einen Liebhaber der Kunst in Deutsche Sprache gebracht / und in Druck gegeben Anno 1624. Gedruckt in verlegung Johan Birckners / Buchhändlers in Erffurt. 113 S. [recte 112]. VD17 39:116524K; Ferguson II,276; Duveen 44 (Anmerkung) u. 511; Neu 3521; Brüning 1412: "Die erste deutsche Ausgabe der von Barnaud lateinisch edierten Sammlung ‘Quadriga Aurifera’, siehe (0724)". - George Ripley (um 1415-1490) war einer der bedeutendsten englischen Alchemisten. Vermutlich lebte er in der zweiten Hälfte des 15. Jh. als Chorherr im Augustiner-Orden in Bridlington in Yorkshire. Um seine Kenntnisse zu erweitern, unternahm er Reisen nach Frankreich, Deutschland u. Italien. Nach seiner Rückkehr behauptete er im Besitz der Rezeptur zur Herstellung des Steins der Weisen zu sein. Zweihundert Jahre später erinnerte Elias Ashmole an die alten Überlieferungen, wonach Ripley angeblich den Johanniterrittern für ihren Kampf zur Verteidigung ihres Ordenssitzes auf Rhodos gegen die belagernden Osmanen jährlich 100.000 Pfund Sterling zugewendet hat, was für Ashmole der klare Beweis für die Kunst des Goldmachens war. Auch in der vorliegenden Ausgabe beschreibt Ripley die 12 Pforten zur Bereitung des Steins der Weisen. -- [ANGEBUNDEN:] Theoria & Practica Arboris Aureae & Argenteae. Anno M.DC.XXIV. O.O,o.V. [als Druckort wurde Halle ermittelt]. 1 Bl., 78 S. [recte 77], mit einem Textholzschnitt (S.73). VD17 39:116529X; Ferguson II,443f; Caillet 10617 (Anmerkung); Neu 4025; Brüning 1418: "Der Text ist, entgegen dem Titel, auf Deutsch. ‘Arbor Avrea Das ist, GVldener Baum von der rechten vnd wahren Materia des gebenedeyten Philosophischen Steins der Weisen sampt Theoreica vnd Practica [...] 1787 erschien ein Nachdruck". -- [ANGEBUNDEN:] [Johann Grasshoff] Aperta arca, arcani artificiosissimi Das ist: Eröffneter vnnd offenstehender Kasten der allergrösten und künstlichsten Geheimnüssen der Natur / des Grossen und kleinen Bawers. Beneben der rechten vnnd wahrhafftigen Physica Naturali Rotunda, durch eine Visionem Chymicam Cabalisticam gantz verständlich beschrieben Vnd einer Warnung Instruction vnd Beweiß / gegen alle die / so das Aurum potabile außerhalb der Tinctur des universal Lapidis philosophici per se in weniger Zeit zuverfertigen / andere fälschlich persuadiren [...] mitgetheilet / vnd jetzo zum andern mahl correctior in Truck gegeben. Jn Verlag Johan Carl Vnckels Buchhänders zu Franckfort am Mayn. M.DC.XXIII. 8 Bll., 236 S., mit kl. Textholzschnitten u. dem blattgr. Holzschnitt "Figura Cabalistica" (S.116). VD17 3:300575Z; Brüning 1387. Sehr seltene zweite Ausgabe (wird in den meisten Bibliografien nicht angeführt) des zuerst 1617 in Frankfurt erschienen Werkes. - Johann Grasshoff (auch Grasseus, Grasse, Chortolassaeus oder Condesyanus, ca.1560-1623) war Syndikus in Stralsund u. später medizinischer Berater bei Ernst von Bayern (1554-1612), dem Erzbischof von Köln. "Er gehörte zu den gelesensten Schriftstellern dieser Zeit [...] am meisten gefiel sein deutsch geschriebener ‘Kleiner Baur’ [...] Der Hauptinhalt ist eine Fabel, welche das Geheimniß vom Stein der Weisen allegorisch andeuten soll." (Schmieder S.351). -- Einband fleckig u. etwas bestossen; oberes Kapital etwas angerissen; Innendeckel mit Wappen-ExLibris u. mit Stempel von H. Tränker; Vorsatz mit Besitzervermerk; Titel mit Stempel von Robert Petroschka; Seiten gebräunt u. tlw. leicht fleckig; mit einigen Anstreichungen u. Marginalien von alter Hand; ein Holzschnitt umgeben von feinen Tintenkrickeleien, sonst ein gutes Expl.

 

8.     Basilius Valentinus: Fratris Basilii Valentini Benedictiner Ordens Chymische Schriften alle / so viel derer verhanden / anitzo Zum Dritten mahl zusammen gedruckt / aus vielen so wol geschriebenen als gedruckten Exemplaren vermehret und verbessert und in Zwey Theile verfasset [kmpl.]. (3. Gesamtausg.). Hamburg, In Verlegung Gottfried Liebezeits, 1700. 23 Bll. mit gest. Frontispiz; 456 S., 12 Bll. (Register), mit 17 Textholzschnitten / 400 S., mit 1 Textholzschnitt; 15 Bll. (Beschluß; Inhalt u. Register), Kl.-8°, Leder d. Zt. mit 5 Bünden (beide zus. in einem Bd.) 

Ferguson II,8; Caillet 799; Neu 268; Schmieder 204; Kopp II,335; Ackermann IV/10 (zur Ausg. 1740): "Seltenes Werk, das fast nur mit größeren Defekten auf den Markt kommt"; Brüning 2993: "Die dritte Gesamtausgabe, von Johann Lange ediert, ein vermehrter Nachdruck der zweiten von 1694, zuerst 1677". - Enthält: Von dem großen Stein der uhralten Weisen (mit: Die zwölf Schlüssel); De Microcosmo Oder Von der kleinen Welt des Menschlichen Leibes; De Macrocosmo Oder Von der grossen Heimlichkeit der Welt / und ihrer Artzney / dem Menschen zugehörig; Von der Meisterschafft der sieben Planeten / ihrem Wesen / Eigenschafften / Krafft und Lauff: Auch ihren verborgenen Geheimnissen und Verwandlung; Von den natürlichen und übernatürlichen Dingen; Triumph-Wagen des Antimonii; Das Erste Buch. Darinnen angezeiget werden. Die Berg-Wercke / deren Ursprung / Natur und Eigenschafften in nächstfolgende Capitel abgetheilet. DE LIQUORE METALLORUM AETHEREO. Oder Von dem Metall-Ferch; Das Andere Buch. Darinnen mit wenig Worten / und auff das kürtzeste wiederholet werden etliche der fürnehmsten Wissenschafften des ersten Buchs / doch nicht allein wie es die Natur unter der Erden hält / sondern auch wie die Metalla nunmehr gebohren werden / und an Tag kommen. Als Gold / Silber / Kupffer / Eisen / Zinn / Bley / Quecksilber und andere mineralia; Das Dritte Buch. Von dem Universal dieser gantzen Welt / samt vollkommener Erklärung der Schlüssel / und von den wahren ausdrücklichen Namen der Materien; Wie auch Eine Erläuterung aller seiner vorigen Schrifften: Allen seinen Nachkommenden und Brüdern der Weißheit hinterlassen; Das Vierte Buch. oder Hand-Griffe / Darinnen unterwiesen wird / wie alle Metalla / und taugliche Mineralia particulariter in ihre höchste Bereitschafft können gebracht werden: Von Particularien aus allen sieben Metallen / wie sie mit Nutzen können bereitet werden; Erstlich Vom Sulphure Solis, darinnen die Luna gefärbet / und zum besten Gold gebracht wird; Das Fünffte Buch. Darinnen die Ubernatürliche Hochtheure Wunder-Artzney aller Metallen und Mineralien / so wol anderer Dinge / von GOtt dem allmächtigen Schöpffer Himmels / Erden / und alle Creaturen / zu finden; Conclusiones Oder Schluß-Reden Fratris Basilii Valentini aller seiner Schrifften und Tractaten: Vom Schwefel / Vitriol und Magneten / beydes der Philosophischen als der gemeinen; APPENDIX Derer Schrifften / so zwar Fratri Basilio Valentiano. - Als Hauptwerk des Basilius Valentinus gilt der "Currus triumphalis Antimonii" (1602, 1604), dtsch. "Triumphwagen des Antimonii" (1646), das auch hier vorliegt. - Leicht bestossen u. beschabt; Innendeckel u. Vorsatz mit Vermerken u. den Stempeln von H. Tränker u. Robert Petroschka; Seiten tlw. gebräunt u. leicht fleckig; mit tlw. intensiven Anstreichungen u. Marginalien von alter Hand, sonst ein gutes u. komplettes Expl.

 

9.     Basilius Valentinus: Letztes Testament / Fr. Basilii Valentini, Bendictiner Ordens. Darinnen die Geheime Bücher vom Grossen Stein der Uralten Weisen / und andern verborgenen Geheimnüssen der Natur. Auß dem Original, so zu Erfurt im hohen Altar / unter einem Marmorsteinen Täfflein gefunden / nachgeschrieben: Und nunmehr auff vielfältiges Begehren / den Filiis doctrinae zu gutem / neben angehengten XII. Schlüsseln / und in Kupffer gebrachten Figuren ect. dessen Innhalt nach der Vorrede zu sehen / zum Andernmahl ans Liecht gebracht. [2. Ausg.] Straßburg, In verlägung Caspari Dietzels, 1651. 8 Bll., S. 1-[250] S., S. a-q, S. [251]-264, mit 3 gestoch. Titelvignetten u. 1 Textkupfer; 2 Bll., S. aa-tt, mit 1 Titelholzschnitt; S. 265-271 / 4 Bll., 156 S., 2 Bll. (Register), mit gestoch. Titelfig. u. mit 12 Kupfern zu den zwölf Schlüsseln u. 5 weiteren [kmpl.], Kl.-8°, Blindgepr. flexibles Leder eines älteren Einbands

VD17 12:132738W; Brüning 1811; Ferchl 25; Bernus 38 (bzw. 87 B 76062); Slg. du Prel 122. - Als Sammelband konzipierte Ausgabe, enthält: (1) "Letzte Testament" in fünf Teilen (S. 1-264, mit separaten Titeln) - (2) Offenbahrung der verborgenen Handgriffen (zwischengeb. S. a-q). - (3) Conclusiones Oder Schluß-Reden [...] Vom Schwefel / Vitriol und Magneten (S. aa-tt, mit Titel). - (4) Jod. [Iodoc] V. R. Proceß auff das Philosophische Werck Vitrioli (S. 265-271). - (Angeb. 5) Vom dem grossen Stein der Uhralten [...] Neben angehängten Tractätlein (156 S.) [das sind:] Die zwölf Schlüssel; Kurtzer Anhang; De Microcosmo; Von der grossen Heimlichkeit (in Versen); Von der Meisterschafft der Sieben Planeten (in Versen). Dieser letzte Teil mit eigener Seitenzählung wurde zumindest in der nachfolgenden Aufl. nicht immer mit eingebunden, obwohl er auch dort auf dem Titel erwähnt ist. --- Zu anderen Ausg. vgl. Kopp II, S.359 (1. Ausg. 1626 mit nur 2 Tln. u. Ausg. 1651); Rosenthal 121 (Ausg. 1667); Duveen I,25 (Ausg. 1667). Die letzte Straßburger Ausg. erschien 1711-12 ebenfalls ohne "Vom dem grossen Stein der Uhralten [...]" (obwohl im Titel angezeigt), dafür mit Georg Philips Nenter "Tractätlein von der Alchemie [...]". - Einband berieben, leicht bestossen u. angeknickt; im Rücken verzogen; Innendeckel mit Wurmgängen; Vorsatz u. Titel mit Stempel von H. Tränker; beginnend auf den Innendeckeln Anstreichungen u. Marginalien mit feiner Kanzleifeder von alter Hand (1662); vorgebunden 3 w. Bll. u. angeb. 13 w. Blatt, davon wenige ebenfalls mit dergleichen Anmerkungen; durchgängig gebräunt u. tlw. leicht fleckig, sonst gutes Expl.

 

10.   [Belin, Jean Albert]: Die wunderlichen Begebenheiten Deß Unbekandten Philosophi, In Such- und Findung deß Steins der Weisen. In vier Bücher eingetheilet: In deren letztern so deutlich und klar geredet wird / wie man denselben machen soll / daß noch niemahls mit solcher Auffrichtigkeit davon geredet worden. Auß dem Frantzösischen ins Teutsche übersetzet von Johannes Langen. Dtsch. Erstausg. Franckfurt u. Hamburg, Verlegt durch Christian Guthen/Buchh. druckts Johann Görlin., 1673. 143 S., Titel in schwarz/rot u. mit Holzschnittvignette (Blumenstück), Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

VD17 3:001019M; Brüning 2255; Ferguson II,556; Duveen 65 Anmerkung; Ferchl 591. - Die erste deutsche Übersetzung des zuerst 1646 in französisch erschienen Werkes "Les Aventures du Philosophe Inconu, [...]", das allegorisch das Große Werk darstellt. Verf. ermittelt nach Bircher, B 16868. - Beanspruchter Einband: fleckig, bestossen, verzogen, mit einem Abriss des Pergaments u. ein wenig "zu gross" (enthielt vermutlich ursprünglich noch ein weiteres Werk); Innendeckel mit Kleberresten; Vorsätze u. Titel etwas angeschmutzt; Titel gestempelt; tls. mit ganz schwachem Feuchtigkeitsrand; einige alte Anstreichungen u. kl. Marginalien (nicht allzu viele), sonst ein gutes Expl.  Von interessanter Provenienz: Vorsatz mit ExLibris-Stempel des Wiener Psychoanalytikers Herbert Silberer (1882-1922, der für seine Arbeiten über alchemistische Symbolik bekannt ist) sowie zwei Stempel von H. Tränker.

 

11.   [Cardilucius, Johannes Hiskias; Hrsg.]: Antrum naturae et artis reclusum. Das ist: Die Geheimnus-volle eröffnete Höhle der Natur und der Kunst / Worinnen sowohl das hohe Cabalistische Geheimnus, so durch die Natur allein verrichtet wird, als auch allerhand Metallische Kunst-Stücke / welche durch Hand-Griffe eines geschickten Meisters zu verfertigen entdecket werden / Samt voran gedruckter Missiv an die Hocherleuchtete Bruderschaft des Ordens des göldenen und Rosen-Creutzes. Herausgegeben Von einem Liebhaber Philosophischer Wissenschafften. [Nürnberg], In Verlegung des Authoris. Zu finden bey Wolfgang Moritz Endter, 1710. 16 Bll., 818 S., 6 Bll. (Register), mit 2 Textholzschnitten u. einigen Initialen, 8°, Leder d. Zt. 

Wolfstieg 42480; Ferguson I, 144; Caillet 2027 (alle bei der Kollation ohne das Register); Brüning 3372; Kistemann Katalog 16, Nr. 13: "Neuauflage der 1680 erschienenen Fortsetzung der ‘Magnalia-medico-chymica’ von 1676 vermehrt um das ‘Missiv an die Hocherleuchtete Brüderschaft des Ordens des Göldenen und Rosen-Creutzes. Lux in Cruce, & Crux in Luce’ von Polycarpus Chrysostomus (P. = Georg Christoph Brendel)." Vgl. dazu Wolfstieg 42515. - Enthält: (I) Sechs Traktate von Eirenaeus Philaletha [d.i. Georg Starkey]. (S.1-378); (II) Fünfzehn Traktate von George Ripley. (S.379-710; bei Caillet 9447); (III) "Des hochtheuren Hermetischen Philosophi Fratris Basilii Valentini Fünffter Theil seines Letzten Testaments, So theils noch nie gedruckt, theils aber in gantz andern Ordnung, weder die bisher gedruckte Exemplaria gelautet, vorgetragen wird: Alles von Wort zu Wort aus einem geheimen manuscripto dem bono publico zu Dienst in Druck gegeben von Joh. Hisk. Cardilucio Com. Pal. Phil. & Med. Doc. Früstl. Würtenb. bestalletem Rath und Leib-Medico von Haus aus". (S.711-818). - Johann Hiskia Cardilucius, auch Kardiluk (um 1630-1697), aus Italien stammender Arzt u. Alchemist (Anhänger Helmonts), lange in Nürnberg lebend; Leibarzt des Herzogs von Württemberg. Er zählte zu den angesehensten u. vielseitigsten Fachschriftstellern des 17. Jhdts. In seinen theoretischen Auffassungen Eklektiker u. zugleich Schöpfer eines astromedizinschen Heilkonzeptes (siehe auch: Norbert Marxer "Praxis statt Theorie! Leben und Werk des Nürnberger Arztes, Alchemikers und Fachschriftstellers Johann Hiskia Cardilucius 1630-1697"). - Beanspruchter Einband (tlw. beschabt, angerissen u. unschön mit Gewebeband stabilisiert); Deckel fast lose; Innendeckel mit Wappen-ExLibris; Vorsatz u. Titel mit Stempel von Robert Petroschka (vgl. Lechler I, S.512ff); tlw. gebräunt; wenige Blatt leicht fleckig, tlw. mit schwachen Anstreichungen (deutlich zw. S.792-795 mit Buntstift) u. kl. Marginalien; S.817 im Bund angerissen, sonst ein gutes Expl. (Mängel im Preis berücksichtigt). - Selten.

 

12.   Crügner, Michael: Michaelis Cruegneri. P.M.C. Chymischer Garten-Baw / Das ist: Spagyrische Beschreibung Vier- und dreissigerley Gewächs und Kräuter / nach rechter Fundamental und Hermetischer Anleitung: Welche auß der Putrefaction- nnd Transplantation sich Generirn, vom stetssuchenden Autore fleissig observiret. Allen Liebhabern zum Anlaß / zur fernerer Speculation und Observation dem Menschen zum besten heraußgegeben. Nebenst angehängter kleinen Haliographia. Erste u. einzige Ausg. Nürnberg, Jn Verlegung Wolffgang Endter / des Jüngern / und Johann Andreae Endtern, 1653. 286 S., mit Holzschnitt-Vignetten, 8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

VD17 39:143781H; Brüning 1831; Fergusson I, 189f; Ferchl 110. - Der Arzt u. Alchemist Michael Crügner (oder Krügener, 1610-1682) bezieht sich in dem vorliegenden Titel auf die arabische u. hebräische Medizin; er erwähnt auch amerikanische Heilpflanzen. Der Anhang "Haliographia" mit separatem Titel ab S.231. - Einband fleckig u. etwas bestossen; Innendeckel mit Wappen-ExLibris; Vorsatz mit Stempel von H. Tränker; es fehlt das Frontispiz (Porträt des Autors); zwei Blatt im Bund mit Papierverletzung (ohne Textberührung); durchgängig gebräunt u. etwas fleckig; ab S.269 kl. Wurmgang am Rand, sonst ein gutes Expl.

 

13.   Crügner, Michael: Michaelis Crugeneri, P.M.C. Chymischer aufgewickelter Gebrauch und Bereitung seiner Elixiren, Welche zu heilsamer Cur der vornehmsten und bekantesten und aus ihren darinn beschriebenen Ursachen und Zufällen entspringenden Kranckheiten / so dem Menschlichen Leibe von Fuß an biß auff die Scheitel / begegnen können: Zu erhaltung des Lebens / langwieriger Gesundheit, und zu verhüttung des Leibes und Gemüthes Beschwehrung dien- und nützlichen / Dem beygefügt ein besonderer Philo-Medico Chymischer Anhang / Oder Kurtzer Tractat / In welchem gelehret und gehandelt wird / worzu der Mensch von GOtt dem Herrn tüchtig erschaffen sey. Item was er verrichten kan / und was er [...] nothwendig können und wissen soll / Darbey werden etliche [...] Medicamente ersehen / und nebenst einem zwiefachen Register [...] Allen Liebhabern der Warheit und der rechten Hermetischen Artzney Gefliessenen zu Nutz und Gefallen an Tag gegeben. [Erste Ausg.] Dreßden, in verlegung Christian Bergen / gedruckt in Seyfferts Druckerey, 1662. 18 Bll., 242 S., 19 Bll., 8°, Neuerer Karton

VD17 3:305139D; Ferguson I,188f; Duveen 152; Brüning 2063; Ferchl 110f. (offensichtlich existieren Druckvarianten, denn das vorliegende Register ist mit 19 statt 21 Blatt, vollständig). - Über Michael Crügner (auch Krügener, 1610-1682) ist nur bekannt, dass er ein Anhänger der Iatromathematik war u. "sich zu Dreßden als ein Practicus Medicinae aufgehalten" hat (Reimmann, 1713, S. 592) bzw. "ein guter Chemicus und Practicus zu Dreßden" war (Kestner 1740, S. 234) u. darüber hinaus als Mathematiker, Astronom u. Kalendermacher wirkte (vgl. Helfricht 2001, S. 43-45). - Eine Einbandecke u. die nachfolgenden Seiten leicht angeknickt; das Frontispiz fehlt; Titel mit Stempel von H. Tränker; zweites Blatt mit Eckabriss; gebräunt u. tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

14.   Dorn, Gerhard: Schlüssel der Chimistischen Philosophy: Mit welchem die heimliche und verborgene Dicta und Sprüch der Philosophen, eröffnet und auffgelöset werden. Deme das Artificium supernaturale, sampt sein angehörigen Stucken unnd Theilen / [...] hinzu gethan worden / Anfangs durch [...] Herrn Gerardum Dornaeum [...] Lateinisch beschrieben / Jetz aber durch ein Liebhaber der Edlen Philosophy in Teutschsprach gebracht / und [...] gemehret. Straßburg, In Verlegung Lazari Zetzneri Buchhändlers, 1602. 8 Bll., 414 S., 8 Bll., mit Druckermarke auf dem Titel u. 4 fast ganzseitigen Holzschnitten, Kl.-8°,  [kein Einband] 

VD17 3:005744Y; Ferguson I, 220; Duveen 179; Neu 1206; Ferchl 129; Rosenthal 266; Brüning 771: "Die erste deutsche Ausgabe dieser Übersetzung (von I.F.I.A.) des ‘Clavis totius philosophiae chymisticae’, die in mehreren Ausgaben zwischen 1567 und 1594 erschien." - Gerhard Dorn (um 1530 - nach 1584) Mediziner, Alchemist, Übersetzer u. Hrsg. besonders von Paracelsus, den er ins Latein übersetzte u. damit europäischen Gelehrtenkreisen zugänglich machte. 1602 erschienen im ersten Band des "Theatrum Chemicum" posthum einige Dorn zugeschriebene Traktate. Sie nehmen dort mit rund 400 Seiten fast die Hälfte ein. Als Anhänger des Paracelsus blickt er auf die traditionelle Medizin seiner Zeit herab. Er hielt auch nicht viel vom Goldmachen, behandelt in seinen Werken aber oft die Transmutation von Metallen, die er als Sinnbild für die innere Vervollkommnung des Menschen sieht. Bei ihm finden sich auch Ansätze der alchemistischen Deutung der antiken Mythologie. Er ist von Johannes Trithemius beeinflusst u. nach Didier Kahn Wegbereiter von theosophischen Alchemisten der frühen Neuzeit wie Heinrich Khunrath u. Jakob Böhme (nach Wikipedia. Zu Didier Kahn: Priesner u. Figala: Alchemie. Lexikon einer hermetischen Wissenschaft, Beck 1998, S. 112ff u. Telle: Analecta Paracelsica. Heidelberger Studien, Bd. 4, 1994, S.59-126). - In sich fester Buchblock lose in einem priv. Kartonumschlag, der von H. Tränker gestempelt ist; Titel gestempelt; einige Anstreichungen mit Buntstift; tlw. gebräunt u. leicht fleckig; drei lose Lagen u. ein Randeinriss mit kl. Buchstabenverlust, sonst ein gutes Expl.

 

15.   [Felgenhauer, Paulus]: Sphaera Sapientiae in Ostio aperto: Die Sphär oder Circkel der Weisheit in einer offenen Thür: In welcher die bisher verborgenen Geheimnisse entdeckt und offenbahr werden, so wohl in der heil. Schrifft, als auch in der Natur in der wahren Theologia und Physisophia, nach der heimlich verborgenen Weisheit und Theosophia, zum rechten und wahren Erkaenntniß der Obern und Untern, in rechter gruendlicher Gewißheit und Warheit. In sieben unterschiedenen Capitulen, dargezeiget, aufs kürtzeste durch des Geistes Darreichung, in welchem eitel sonderbahre Dinge gehandelt werden, davon man sonst zuvor nichts vernommen hat. Zum Lobe Gottes, von welchem alle Weisheit kommt, und zu Liebe den Jüngern der Weisheit und Wahrheit, und zur Freude den Frommen. Franckfurt u. Leipzig, o.D., 1754. 6 Bll., S. [13]-151, mit gestoch. u. gefalt. Frontispiz (so kmpl.), Kl.-8°, Neuer Pappband mit handschrftl. Rückenschild

Brüning 4723 (mit 1 Bl., 125 S.): "Die vierte Ausgabe, zuerst 1629, dann 1640 und 1650. Der anonyme Verfasser ist vermutlich Paul Felgenhauer"; Caillet 10302 (mit 151 S. u. 1753. Dieses irrige Erscheinungsjahr könnte entnommen sein aus: Johann Gottlob Wilhelm Dunkels "Historisch-Critische Nachrichten von verstorbenen Gelehrten und deren Schriften." 1755; S.610); nach KVK/WorldCat lassen sich nur Ausgaben nachweisen, die der vorliegenden entsprechen; Verfasser ermittelt in: Holzmann/Bohatta, Dt. Anonymenlexikon, Bd. 4, Nr. 3241. - Einband geringfügig fleckig u. leicht bestossen; zweites Rückenschild mit Standortnr.; Frontispiz am Rand leicht angeknickt u. wie ganz wenige Blatt leicht fleckig; Titel u. dessen Rückseite jeweils mit Stempel der Loge "Apollo zu Leipzig", sonst ein gutes Expl.

 

16.   Fictuld, Hermann: Azoth et Ignis, das ist das wahre Elementarische Wasser und Feuer Oder Mercurius Philosophorum, Als das einige nothwendige der Fundamental-Uranfänge und Principiorum des Steins der Weisen. / Aureum vellus Oder Goldenes Vliess Was dasselbe sey, Sowohl in seinem Ursprunge als erhabenen Zustande. Denen Filiis Artis und Liebhabern der hermetischen Philosophie dargelegt, auch, daß darunter die Prima Materia Lapidis Philosophorum, samt dessen Praxi verborgen, eröfnet Von Herman Fictuld. [ANGEBUNDEN:] Fictuld, Hermann: Hermetica victoria, Das ist: vollkommen erfochtener Sieg und Triumph, des Welt-beruffenen und gleichwohl verachteten Herma-Phroditi, über die gantze Schaar der Götter und Patronen des Metallischen und Mineralischen Reichs; daß er, und nicht dieselben, die prima Materia Lapidis Philosophorum sey. Unter einem im Traum gesehenen Reichs-Tage und daselbst gehörten Gespräche vorgetragen und zum Druck befördert durch Herman Fictuld. Erstausg. Leipzig, bey Michael Blochberger, 1749, 1750. Gest. Frontispiz, 1 Bl., 379 S. / 224 S., mit Holzschnittvignetten, 8°, Halbpergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

Zwei Werke von Fictuld in einem Band. (1) Ferguson I, 270; Duveen 215; Caillet 3904; Ferchl 154; Bernus 148; Schmieder S.544; Kopp I,244 u. II,367; Neu 1415; Wolfstieg 42490: "Erwähnt auf S.341 die ‘Brr. des hohen Ordens der goldnen Rosen-Creutzer’"; Brüning 4572: "Fictuld beschreibt hier die dem Herzog von Burgund zugeschriebene Gründung des Ordens vom Goldenen Vlies, der auch den Stein der Weisen besessen haben soll, und gibt (ebenfalls in Kapitel 2) eine Liste mit Autoren, die bisher über das Goldene Vlies geschrieben haben. Er behauptet, daß die ‘Societät der goldenen Rosen-Creutzer’ von den ‘Rittern zum goldenen Vlies’ gegründet worden sei. Auf dem letzten Blatt sind acht Zeilen in Kryptographie gedruckt, aus denen (nach Duveen) hervorgeht, daß Fictulds wahrer Name Johann Ferdinand von Meinsdorff sei". Erste u. einzige Ausgabe; "Avrevm Vellvs" mit eigenem Titel (S.121). Kolophon: "Cahla, gedruckt bey Georg Friedrich Schreibern". --- (2) Brüning 4604; Ferguson I, 271; Duveen 215; Caillet 3906; Ferchl 154 (irrig 1740). - Über die Identität des Rosenkreuzers Hermann Fictuld herrscht Uneinigkeit. Nach Kopp ist es Johann Heinrich Schmidt von Sonnenberg, Duveen löst, wie hier erwähnt das Pseudonym nach Baron Johann Ferdinand von Meinsdorff auf, Brüning nennt Mummenthaler von Langenthal. Siehe dazu auch Lennhoff, Posner, Binder, u. Frick "Die Erleuchteten" (S.313ff). - Berieben u. leicht bestossen; Kapitale etwas abgewetzt; Deckel mit Standortmarke; Innendeckel u. beide Vorsätze mit Vermerken sowie mit Stempeln von H. Tränker u. Robert Petroschka; beide Titel ebenfalls gestempelt; der zweite Titel mit kl. Randfehlstelle; gelegentliche Buntstift-Anstreichungen bis S.75; durchgehend etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

17.   Fictuld, H[ermann]: Hermann Fictulds Chymische Schrifften, Darinnen von dem Stein der Weisen gehandelt wird.Nebst Herrn D. Johann Samuel Carls, Prüffung der wahren und falschen Chymie. Und einer Nachrede von Fatis Chymicis. Mit einer kurtzen Vorrede ans Licht gestellet durch Friedeirch [!] Roth-Scholtzen, Herrenstad o. Silesium. Erstausg. Franckfurt u. Leipzig, bey Johann Christoph Göpner Buchhändler in Nürnberg, 1734. 4 Bll. (Titel in rot/schwarz), S. 3-230, mit einem Textholzschnitt (Wappen von Roth-Scholtz, S.230), Kl.-8°, Marmorierter Pappband d. Zt. mit Rückenschild

VD18 1171087X; Ferguson I,270-271 (nennt zwei Titel-Varianten, welche bis auf den Haupttitel völlig identisch sind. Vgl. Kistemann Katalog 6,21 u. 16,23); Caillet 3905; Ferchl 154; Neu 1416 (mit Druckvariante 1); Duveen 215 (inkomplett, mit Druckvariante 1) Brüning 4188 (mit Druckvariante 1). - Der auf dem vorliegenden Titel genannte Anhang "Nebst Herrn D. Johann Samuel Carls Prüffung [...] Und einer Nachrede von Fatis Chymicis" ist im Druck nicht vorhanden u. nach Vergleichsexpl. so kmpl. (der umfangreiche Text erschien aber als eigenständige Veröffentlichung; Brüning 4136). - Der Bd. enthält nach den Vorreden von Roth-Scholtz u. Fictuld auch ein Blatt mit "Chymischen Büchern" bei Göpner. Dann: (1) Hermann Fictulds, Zwölff Königliche Paläste, Zu Ehrenb der Hermetischen Weißheit, Darinnen der wahre Weg zum Stein der Weisen vorgestellt und beschrieben wird (S.33-152). - (2) Hermann Fictulds, Liebhabern der ewigen Weiß- und Warheit Göttlicher Geheimnussen, Anhang und Anweisung vom allgemeinen natürlichen Chaos der Natur-gemässen Alchymie und Alchymisten; daraus alles herkommt, so zu unserer Kunst gehöret (S.153-198). (3). Ein Bespräche [! Gespräch] zwischen dem König Mascos, seiner Schwester Agos, und einem Hermetischen Lehr-Jünger, von dem Stein der Weisen, zu fernerer Erklärung des Chaos, und der Arbeit (S.199-230). -- Berieben u. bestossen; vor- u. nachgebunden jew. 7 weisse Blatt, diese mit Stempeln "J. Bretzner & Co. Antiquariat Wien" u. einem Stempel von H. Tränker sowie umfangreiche Anmerkungen (von alter Hand, tls. mit kl. Fig.); Text mit zahlreichen recht sauberen Bleistift-Anstreichungen u. kl. Randfig.; gebräunt u. tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. Beiliegend 4 Zettel ebenfalls mit alten Marginalien.

 

18.   Franckenberg, Abraham von: Raphael oder Artzt-Engel auffgesezet von Abraham von Franckenberg. Equite Silesio Ao. 1639. Raphael Das ist Ein heiliges Licht und heilsamer Bericht von Dem wahren Grunde und rechten Verstande Menschlicher Kranckheit und darwieder geordneten Artzeney. Faksimile der Handschrift von Christianus Grumbachius [...] Candidatus Juris 1729. Nummer 61/400. Wolfenbüttel, Verlag der Freude (Georg Koch & Paul Zieger), 1924. 2 Bll., 98 S., 2 Bll., mit zahlreichen Textfig. u. 3 mehrfach gefalt. Taf., tls. handcoloriert, Gr.-8°, Goldgepr. illus. O-Halbleder mit dreiseitigem Goldschnitt u. O-Umschlag; zus. im O-Schuber

Das Faksimile erschien in 3 versch. Ausgaben, eine Prachtausgabe, welche nur die ersten 50 Nrn. umfasst, in illus. Leder gebunden u. handcoloriert. Als Nr. 51-150 (wie vorliegend) eine Ausg. in Halbleder, die ebenfalls handcoloriert wurde, während die Nr. 151-400 uncoloriert sind u. nur einen Pappeinband erhielten. Wie die Prachtausg. befindet sich auch das vorl. Expl. in einem geblümten Schuber mit dem Titel als Deckelschild, das ebenfalls mit "61" nummeriert ist, ausserdem hat das Buch einen unbeschrifteten Umschlag aus dem gleichen Papier. - "Wolfenbüttler Unica- und Curiosa-Drucke. Die Handschrift ist im Besitz der Braunschweigischen Landesbibliothek zu Wolfenbüttel. Der Faksimile-Druck erfolgte durch Sinsel & Co. in Leipzig-Oetzsch. Den Einband fertigte Carl Einbrodt, Leipzig. Diese einmalige Auflage beträgt 400 Exemplare, von denen 390 in den Handel gelangten. Jedes Exemplar ist handschriftlich numeriert. Dieses Expl. trägt die Nr. 61." - Zwei Jahre später (1926) erschien auch ein Faksimile der gedruckten Textausgabe von 1676 (Amsterdam) im Uranus-Verlag, Bad Oldesloe (siehe Folgenr.); sie ist weitgehend textidentisch mit der vorliegenden faksimilierten Handschrift, aber ohne die 3 Falttafeln. - Abraham Graf von Franckenberg (1593-1652), schlesischer Mystiker, der stark beeinflusst wurde von Böhmes "Aurora oder die Morgenröthe", das 1612 erschien. Bald bildete sich unter seiner Führung ein Freundeskreis der Mystiker u. Rosenkreuzer, zu dem auch Angelus Silesius zählte. - Schuber leicht berieben u. die Leinenklappe aussen geringfügig angerissen; das Buch an den Kanten min. berieben; zwei der Falttaf. im Rand leicht angeknickt, sonst ein gutes u. schönes Expl. Leider fehlt, wie so oft, das Ergänzungsheft mit einer Einführung zum Text von Heinrich Schneider. Diese 19 Seiten liegen aber vollständig in Kopie bei. - In dieser Ausgabe eine Rarität!

 

19.   Franckenberg, Abraham von: Raphael oder Artzt-Engel. Auff ehmaliges Ersuchen eines Gottliebenden Medici A. S. Auffgesetzt von H. Abraham von Franckenberg Equite Silesio im Jahre 1639. Jetzo aber durch zuthun guter Hertzen und Forderer verlegt und ans Licht gebracht. (Faksimile der Ausg. Jacob von Felsen, Amsterdam 1676). Bad Oldesloe, Uranus Verlag Max Duphorn, [1926]. 4 Bll., 46 S., 1 Bl., mit zahlreichen Textfig., 4°, Illus. O-Halbleinen

Vgl. Ferguson 1,289; Caillet 4188; Peukert: Das Rosenkreuz S. 271ff. - U.a. über: Von der kabalistischen oder geistigen Artznei; Die magische Cur; Die chymische oder sinnlich/leiblich u. im Fleisch empfindliche Artznei; Von der Aretzney der Weisen. - Leicht bestossen u. am Rücken leicht berieben, sonst ein gutes Expl.

 

20.   Glauber, Johann Rudolph: De Elia Artista. Oder Waß Elias Artista für einer sey / und waß Er in der Welt reformiren / oder verbesseren werde / wann Er kombt? Nemblich: Die Wahre Spagirische Medicin, der alten Aegyptischen Philosophen, welche mehr als tausent Jahr verlohren gewest / und Er wiederumb herfür ziehen [...] Der Edlen / und unbesudelten Reynen Spagirischen Medicin Liebhabern zugefallen / beschrieben/ und an tag gegeben Durch Johan Rudolph Glauber. 2. Ausg. Zu Amsterdam, Bey Johan Waesberge und der Witwe von Elizaei Weyerstraet, 1668. 71 S., 12°, Neuer Pappband

VD17 1:641034N; Dünnhaupt 27.2; Kopp I,250ff; Ferdinand Maack: Elias Artista redivivus S.40 u. 44-46 (Exzerpt); Zisska & Kistner Auktion 32/II, 6304: "Auf Paracelus aufbauend prophezeit Glauber hier das Erscheinen eines ‘Elias der Künste’. Nach der Seltenheit des Erstdrucks zu urteilen, wurde das Druckjahr schon während des Drucks von 1667 auf 1668 berichtigt. Im übrigen identisch mit dem Erstdruck."; Brüning 2173: "Elia Artista ist das ‘Salis Artis’, wie Glauber schon im 4. Teil von ‘Des Teutschlands Wohlfahrt’ und seiner ‘Proserpina’ dargelegt hatte, ‘Elias’ ist als ‘Salis’ zu lesen. Die Problematik wurde schon von Eglinus 1606 umfassend dargestellt." - Über Glauber (1603 od. 1604-1670) siehe Biedermann S.181f; Knopp S. 55f u. Schmieder S. 408f. - Vorsatz mit einem H. Tränker-Stempel; durchgehend mit Anstreichungen u. Marginalien von alter Hand (diese tlw. beschnitten); wenige Blatt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

21.   Glauber, Johann Rudolph: De igne secreto philosophorum. Oder Geheimen Fewr der Weisen.Dadurch die Philosophi nicht allein ihre Universal Medicin gegen alle natürliche Kranckheiten des Menschen außgezeitiget / sondern auch particulariter alle geringe Metallen in gut [Gold] und [Silber] mit grossen Nutzen figirt und Cupellen beständig gemacht haben [...]. Erste u. einzige dtsch. Ausgabe. Amsterdam, Bey Johan Jansson a Waesberge und Wittwe von Elisaeo Weierstraet, 1669. 54 S., 1 Bl., 12°, Neuer Pappband

VD17 1:641156W; Ferguson I, 328 Anmerkung; Duveen 259f; Neu 1652; Brüning 2195; Rosenthal 367; Dünnhaupt 30: "alchemistisch ausgerichtete Schrift". - Vorsatz mit einem H. Tränker-Stempel; Titel mit Besitzervermerk; ein Blatt mit Eckabris u. kl. Randeinriss (keine Textberührung); mit Anstreichungen u. Marginalien von alter Hand (diese tlw. beschnitten), sonst ein gutes Expl.

 

22.   Glauber, Johann Rudolph: Explicatio Oder Uber daß unlängst / von Joh: Rud: Glaubern außgebenes (Miraculum Mundi, intitulirtes) Tractätlein außfuhrliche Erklährung. Zu bezeugung der Wahrheit und dienst der Kunst-liebenden Durch Den Authorem Beschrieben und an tag geben [ANGEBUNDEN: Miraculi Mundi Continuatio]. [Zweite dtsch. Ausg.]. Zu Arnheim, Bey Jacob von Biesen, 1656. 110 S., Kl.-8°, Neuer schlichter Karton

Vgl. VD17 12:653274M; Duveen 253-254; Brüning 1897; Nicht bei Ferguson. Erschien gleichzeitig auch in Amsterdam bei Johan Jansson in gleicher Kollation. - [ANGEBUNDEN:] Johann Rudolph Glauber: Miraculi Mundi Continuatio. Darinnen die ganze Natur entdecket / und der Weldt nackent und bloß vor Augen gelegt / auch klährlich und ausführlich beweisen / und dargethan wirt / daß auß dem Salpeter aller Vegetabilien, Animalien und Mineralien höchste Medicin zu bereiten / müglich [...] Der Wunderwercken GOttes / und Hermetischen Medicin Liebhabern [...]. Dtsch. Erstausg. Zu Amsterdam, Bey Johan Jansson, 1657. 133 S. (die Kupfertaf. über das Holzbrennen im Freien u. die Laborarbeit am Destillierofen fehlen!, wie so oft). Ferguson I,324f; Caillet 4580; Vgl. Rosenthal 376; Vgl. Ackermann IV/73. - "In Anlehnung an Jacob Böhmes Natursprachentheorie führte Glauber hier ein neuartiges System der Benennung der Stoffe ein. Wie Böhme glaubte er, aus den natürlichen Namen der Stoffe etwas über jeweiliges Wesen herauslesen zu können." (Dünnhaupt 19.I.1 zur dtsch. Ausg. von 1658). - Vorsatz mit Stempel von H. Tränker; gelegentliche u. schwache Bleistift-Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

23.   Glauber, Johann Rudolph: Miraculi Mundi. Ander Theil. Oder Dessen Vorlängst Geprophezeiten ELIAE ARTIST AE TRIUMPHIRLIcher Ein Ritt. Und auch Was der ELIAS ARTISTA für einer sey? Nemlich der Weisen ihr SAL ARTIS Mirificum, als aller Vegetabilien, Animalien, und Mineralien höchste Medicin [...]. [ANGEBUNDEN] Miraculi Mundi Continuatio. Darinnen die ganze Natur entdecket / und der Weldt nackent und bloß vor Augen gelegt / auch klährlich und ausführlich beweisen / und dargethan wirt / daß auß dem Salpeter aller Vegetabilien, Animalien und Mineralien höchste Medicin zu bereiten / müglich [...] Der Wunderwercken GOttes / und Hermetischen Medicin Liebhabern [...]. Dtsch. Erstausg. Amsterdam (Tl. 2: "Ambsterdam"), Johan Jansson, 1660, 1657. 10 Bll., 113 S. / 133 S., mit zwei eingefalteten Kupfertaf., Kl.-8°, Pappband d. Zt.

Siehe auch Nr. 22. Ferguson I, S.324f; Caillet 4579 u. 4580; Ferchl 187; Vgl. Rosenthal 376; Vgl. Ackermann IV/73. - Die Kupfertafeln im ersten Teil zeigen das Holzbrennen im Freien u. die Laborarbeit am Destillierofen. - Beide Teile wurden in der Reihenfolge vertauscht eingebunden. Einband mit zwei handschrftl. Nrn., leicht bestossen u. fleckig; Anmerkungen auf beiden Innendeckeln; fliegender Vorsatz entfernt; Titel verso u. zwei weitere Seiten mit radiertem Stempel; seltene kl. Markierungen; wenige Seiten leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

24.   Glauber, Johann Rudolph: Operis Mineralis, Oder Vieler künstlichen und nutzlichen Metallischen Arbeitten Beschreibung Erster Theil: Darinn gelehret / wie man das Gold auß den Kißlingsteinen / Quärtzen / Sand / Erden / und anderen armen Berg-Arten / welche sonsten mit Nutzen nicht zu schmeltzen seyn / durch den Spiritum Salis extrahiren und corporalisch machen soll: Auch wie auß dem Antimonio eine Panacea, oder allgemeine Medicin, werde / und wie solche zugebrauchen sey. Erfunden / und [...] beschrieben / und an Tag gegeben / Durch Joannem Rudolphum Glauberum. - [ANGEBUNDEN: Operis Mineralis Ander Theil. - ANGEB.: Operis Mineralis Dritter Theil. - ANGEB.: Trost Der Seefahrenten. - ANGEB.: Explicatio Oder Außlegung über die Wohrten Salomonis. - ANGEB.: Libellus dialogorum Oder Gespräch-Buchlein. - ANGEB.: De Auri Tinctura sive Auro Potabili Vero. - ANGEB.: Tractatus De Medicina Universali. - ANGEB.: Reicher Schatz- und Sammelkasten. - ANGEB.: Reicher Schatz- und Sammelkasten. Zweite Centuria. - ANGEB.: Continuatio Centuriarum Nemblich Die dritte/ vierdte und fünffte Centuria => SAMMELBAND mit 11 Werken von Glauber]. 2. dtsch. Ausg. Amsterdam, o.V., 1651. 180 S. [recte 108], 2 w. Bll., Kl.-8°, Pergament mit handschrftl. Rückentext  

Vgl. VD17 12:113853Z u. VD17 23:641576F; Ferguson I,326 (wie bei VD17 mit: Franckfurt am Mayn, Bey Matthaei Meriani S. Erben); Brüning 1793; Rosenthal 381 (Teile I-III); Duveen 252 (Teile I-III); Neu 1680 (Teile I-III). - [ANGEBUNDEN] (2): Operis Mineralis Ander Theil: Vom Ursprung und Herkommen aller Metallen und Mineralien / wie nemlich dieselbe durch die Astra gewircket / auß Wasser und Erden ihren Leib nehmen / und in viellerley Gestalt formiret werden. Allen fleissigen Nachforschern der Natur zu Gefallen beschrieben / und an Tag gegeben Durch Joannem Rudolphum Glauberum. 2. dtsch. Ausg. Amsterdam 1652. 76 S., 2 w. Bll. Brüning 1818. -- [ANGEB.] (3): Operis Mineralis Dritter Theil: Darinnen unter der Explication uber deß Paracelsi Büchlein / Coelum Philosophorum oder Liber Vexationum genandt / der Metallen transmutationes in genere gelehret / mit einem Anhang und Zugab / darmn auch derselbe Special Process sampt ihrer Seigerung / Abtreiben / Scheidung unnd anderen darzu gehörigen Arbeiten begriffen / Als ein Zeugnuß der Warheit beschrieben und an Tag gegeben Durch Joannem Rudolphum Glauberum. 2. dtsch. Ausg. Amsterdam 1652. 184 S. Brüning 1819. - [ANGEB.] (4): Trost Der Seefahrenten: Darinnen gelehret und angewisen wirt/ wie sich die Seefahrende vor Hunger und Durst/ wie auch solchen Kranckheiten so ihnen auff langwiriger Reise begegnen möchten/ versorgen und bewahren können / Allen denen welche dem Vatterland zum besten die grosse und langwirige Seefahrten gebrauchen/ zu Lieb/ Hilff/ Trost und Labsal wohl meinent Beschriben und an Tag geben. Durch Joh. Rud. Glauber. Zu Amsterdam, Bey Johan Jansson 1657. 102 S., 3 Bll., 2 w. Bll.  Brüning 1920. Erschien auch als 5.Teil in "Teutschlands Wohlfahrt", seinem Sammelwerk zur Nationalökonomie. - [ANGEB.] (5): Explicatio Oder Außlegung über die Wohrten Salomonis: In Herbis, Verbis, & Lapidibus, Magna est Virtus. Sampt beygefügtem Tractätlein. De quinta Essentia metallorum, Dem Liebhaber Gottlicher und Natürlichen Wunder-wercken zu gefallen beschrieben / und allhier vor Augen gestellet Durch Joh. Rudolph Glauberum. Erste Ausgabe, die ein Jahr vor der lateinischen Übersetzung "De quinta essentia" erschien. Zu Amsterdam, Bey Johan Jansson 1663. 101 S., 1 w. Bl., mit einer mehrfach gefalt. Kupfertaf. (mit 2 Abb). Brüning 2084. - [ANGEB.] (6): Libellus dialogorum Oder Gespräch-Buchlein / zwischen einigen Lieb-habern der Hermetischen Medicin, Tincturam Universalem betreffend. Den wahren Liebhabern guther Medicin, zu gefallen beschrieben und an den Tag kommen lassen. Durch Joh. Rudolph Glauberum. Erste Ausgabe. Zu Amsterdam, Bey Johan Jansson 1663. 91 S., 2 w. Bll., mit einer gefalt. Kupfertaf. VD17 23:274194W; Brüning 2086; Ferguson I,328 Anmerkung; Duveen 258. - [ANGEB.] (7): De Auri Tinctura sive Auro Potabili Vero Was solche sey / und wie dieselbe von einem falschen unnd Sophistischen Auro Potabili zu unterscheiden und zu erkennen. Auch wie solche auff Spagirische weise zugerichtet und bereytet werde. Und wozu solche in Medicina könne gebraucht werden. Beschrieben und an den Tag gegeben Durch Joh. Rud. Glauberum. 5. dtsch. Ausg. Zu Amsterdam, Bey Johan Jansson, 1663. 32 S. Brüning 2066; Duveen 258. - [ANGEB.] (8): Tractatus De Medicina Universali, Sive Auro Potabili Vero. Oder Außführliche Beschreibung einer wahren Universal Medicin, wie auch deroselben Wunderbahrlichen grossen Krafft und Wirckung / welche dieselbe bey den Vegetabilen, Animalien und Mineralien erweiset. Der jetzigen Blinden Weldt [...] wohlmeinend beschrieben vnd an Tag geben Durch Johan. Rudolph. Glauber. Zu Amsterdam, Bey Johan Jansson, 1657. 80 S. Brüning 1919. - [ANGEB.] (9): Johannis Rudolphi Glauberi. Reicher Schatz- und Sammelkasten Oder Appendix Generalis. Uber alle dessen heraußgegebene Bücher. Dardurch nicht allein in dessen so wohl Philophischen / Medicinalischen / alß auch Chymischen Schrifften die dunckle Oerter erleüchtet / daß schwer verständige genugsam expliciret, und der Abgang reichlich erstattet wird: Also daß Gelährt unnd Ungelährt / Hohe und Niederstants Personen, ja auch die schlechte Handwercks-leüthe / biß auff den Allergeringsten Bawerman zu / genugsam sehen und spühren können / daß Glauber in allen seinen Schrifften die reine warheit geschrieben / und die so lang unter die Banck verstossene Edle Alchymiam wiederumb herfür gezogen / und dem gantzen Menschlichen geschlecht zum besten an daß helle Licht gebracht: [...] durch Hülffe und beystandt Gottes / auch nicht ohne sonderbahre Fleiß / Mühe und Kosten durch den Authorem selbsten in Decem Centuriis Treühertzig beschrieben / und an Tag geben. Erste Ausgabe. Zu Amsterdam, Bey Johan Jansson, 1660. 196 S. (recte 198), 1 w. Bl. VD17 12:653311E; Brüning 2014 (zu allen 5 Teilen); Duveen 257; Nicht bei Ferguson. - [ANGEB.] (10): Johannis Rudolphi Glauberi. Reicher Schatz- und Sammelkasten Oder Appendix Generalis. Zweite Centuria. Darinnen dessen vorlängst in druck gegebene Schrifften besser erkläret / vnnd di darin enthaltene Warheit handgreifflich dargelegt wirdt [...]. Erste Ausgabe. Zu Amsterdam, Bey Johan Jansson, 1660. 159 S. Brüning 2014 (zu allen 5 Teilen). - [ANGEB.] (11): Continuatio Centuriarum Nemblich Die dritte/ vierdte und fünffte Centuria Darinnen viel nutzenbringende Chymische secreta entdecket / Gott zu Ehren und dem menschlichen Geschlecht zum besten an Tag gegeben. durch Johan. Rudolph Glauber. Erste Ausgabe. Amsterdam, Bey Johan Waesberg und der Witwe Elisaei Weyerstraet, 1668. 3 Bll., 87 S. Brüning 2014 (zu allen 5 Teilen). -- Einband leicht bestossen u. etwas fleckig; Innenfalz des Pergaments an beiden Deckelkanten geöffnet; Vorsatz mit Besitzerstempel u. handschrftl. (Bleistift) Inhaltsverzeichnis von H. Tränker; Titel mit Stempel von Robert Petroschka; Seiten tlw. etwas leicht fleckig; alle Titel mit Nummerierung von alter Hand, sonst ein gutes Expl.

 

25.   [Grasshoff, Johann]: Geheimniss Der Natur Des Grossen und Kleinen Bauers. In welchem Die Materie und Erkänntniß des einigen und wahren Subjecti, Universalis magni & illius praeparatio umständlich beschrieben wird, Sammt beygefügten Commentariis Johannis Walchii, Schorendorffensis. o.O., o.V., 1731. 8 Bll., 64, 357 S., 4 Bll. u. 2 Bll. (Index), Kl.-8°, Interimskarton mit handschrftl. Rückenschild

Brüning 4100; Ferguson I, 339; Zu anderen Ausg. vgl. Ackermann IV/75 u. 76: "Grasshoff war Rosenkreuzer und glaubte den Stein der Weisen gefunden zu haben."; Rosenthal 399, 401 u. 402; Duveen 266. - Enthält nach der Vorrede: Geheimniss der Natur des grossen Bauers (64 S.); Geheimniss der Natur des kleinen Bauers (S.1-43); der überwiegende Teil (S.44-354) besteht aus den Kommentaren von Johannes Walch zum "kleinen Bauer". Es wird aber auch angenommen, daß der Kommentar von Grasshoff selbst stammen könnte. Abschließend (S.355-357) ein kurzes Supplement über den kleinen Bauer "Von dem grünen Unterzeug, daraus man ein Particular haben kan, und wie man das Universal bereiten kan." - Johann Grasshoff (auch Grasseus, Grasse, Chortolassaeus u. Condesyanus, ca.1560-1623) war Syndikus in Stralsund u. später medizinischer Berater bei Ernst von Bayern (1554-1612), dem Erzbischof von Köln. "Er gehörte zu den gelesensten Schriftstellern dieser Zeit [...] am meisten gefiel sein deutsch geschriebener ‘Kleiner Baur’ [...] Der Hauptinhalt ist eine Fabel, welche das Geheimniß vom Stein der Weisen allegorisch andeuten soll." (Schmieder S.351) - Einband leicht fleckig; Titel mit Stempel von H. Tränker; gebräunt u. tlw. leicht fleckig; eine Seite mit Fleckspur; wenige Anstreichungen u. kl. Marginalen; die letzten zwei Blatt vom Index fehlen u. wurden handschrftl. ergänzt, sonst gutes Expl.

 

26.   Hellwig, Johann Otto von: Joh. Ottonis Lib. Baron de Hellvvig [...] Curiosa physica, oder gründliche Lehre von unterschiedlichen Natur-Geheimnissen, sonderlich das philosophische Meisterstück oder so genandten Lapid. Philos. betreffend / gleichsam als sein letztes Testament / Zum Andernmal heraus gegeben und mit unterschiedlichen curiösen Stücken vermehret von L. Christoph Hellwig / i.z. Pr. Erffurt. [ANGEBUNDEN 4 weitere Werke, drei alchemistische u. ein balneologisches]. Franckfurth u. Leipzig, verlegts Michael Kayser / Buchhändler. Mühlhausen / druckts Tob. Dav. Brückner, 1714. 154 S., 5 Bll. (Register), mit gest. Frontispiz, 8°, Leder d. Zt. mit 4 Bünden u. handschrftl. Rückentext

VD18 1455741X; Bernus 218 (bzw. 87 B 76052,1); Brüning 3515: "Zuerst 1700 mit anderem Untertitel erschienen, siehe (2966)". Enthält ausserdem: I. [Polycapus Chrysostommus] Missiv An die Hocherleuchtete Brüderschaft des Ordens des Göldenen und Rosen-Creutzes (S.81-129, Wolfstieg 42515 zur Ausg.1783). II. Kurtzer doch deutlicher Unterricht vom Elixir der Weisen (S.130-133). III. Kurtzes Send-Schreiben / wegen des so genandten Honig-Thaues (S.134-142). IV. Send-Schreiben vom Lapide Philosophorum oder vom Stein der Weisen (S.143-154). - [ANGEBUNDEN:] Isaaci Hollandi sonst auch Flandri genannt. Curieuse und rare Chymische Operationes, Worinnen Nicht allein einige bißhero unbekannte Geheimnisse Die rechte Universal-Tinctur zu erlangen, angezeigt; besondern das Fundament aller solcher Operationen [...] gezeiget wird [...], Aus einem alten Autographo MSCto des Autoris Heraus gegeben von R.H.C. Leipzig u. Gardelegen, In Verlegung Ernst Heinrich Campe, privilegirten Buchhändler der alten Marck, 1714. 7 Bll. (Titel in rot/schwarz), 400 S., mit einigen kl. Textholzschnitten (alchem. Apparaturen). Schmieder 210ff; Ferguson I,412; Ferchl 247; Bernus 244 (bzw. 87 B 76053); Brüning 3517: "Isaac (wie auch Johann) Hollandus (Brüder? Vater und Sohn?) zählen zu den großen Unbekannten in der Geschichte der Alchemie. Früher wurden sie im 13. Jahrhundert angesiedelt, heute jedoch glaubt man eher an die zweite Hälfte des 16. bzw. an den Anfang des 17. Jahrhundert [...] Hollandus (er oder sie) verfügte zu seiner Zeit über ein sehr fortschrittliches und exzellentes Wissen, was die Scheidung und Legierung von Metallen angeht, auch für das Trinkgold und die Lebenselixiere waren sie lange Vorbilder (Siehe auch Liebig, Chemische Briefe)." - [ANGEB.] [Adolph Christoph Bentz:] Das in der tieffesten Krufft vergrabene und nunmehro entdeckte Kleinod / welches ist der alleredelste Schatz der Philosophorum nemlichen Lapis Philosophorum seu Medicina Universalis. Wie und auf was Weise zu derselbigen zu gelangen / gantz deutlich und ohnverdeckt beschrieben. Nebst einem Anhang einer Warnungs-Schrifft der falschen Gold- und Silbertincturen, Pulver und Pillen. ab Avtore A.C.B.M.D. Stadt-Physico zu Uffenheim in Francken. Franckfurt / Zu finden bey Johann Adolph. 1714. 15 Bll., 112 S. Ferguson I,96; Caillet 962; Ferchl 35; Neu 400; Bernus 49 (bzw. 87 B 76033) ohne den Anhang; Brüning  3498: "Die zweite Ausgabe im Jahr der Erstausgabe [...] Enthält außerdem in einem Anhang mit separaten Titel: I.) ‘Wohlmeinende Verwarnungs-Schrifft über die falsch-nachgemachten metallischen Essentien, Pillen oder Pulver’ (S.75-96), II.) ‘Extract aus Meinem in Druck gegebenen Tractätlein de Menstruo Universali’ (S.98-112). - [ANGEB.] Die Unlängst vom Monath Januario über Hamburg in ganz Teutschland sich geschwungene und wie Pontius Pilatus im credo denckwürdig gemachte Fama Hermetica, In Circulo Conjuctionum Saturni & Solis Sistens, Cum Notis Variorum. Oder: Unumgängliche Beantwortung Von Einem Liebhaber Hermetischer Wahrheiten [...] Januarius. Anno MDCCXIV. 31 S. Kopp II,214 u. 367; Ferguson II,130 (Anmerkung); Duveen 424; Brüning 3504: "Die Schrift ist die Entgegnung auf einen Traktat, der im gleichen Jahr im Januar erschien war, die ‘Fama Hermetica’, siehe (3506), von dem im Februar noch ein zweiter Teil erschien. Nach Kopp soll Naxagoras der Autor sein, was das Zusammenbinden mit seiner ‘Alchymia denudata’ bei Smith auch nahezulegen scheint." - [ANGEB.] [Johann Victor Jägerschmidt:] Mineralische Wasser-Nymphe, Das ist: Beschreibung von dem mineralischen Halt / Tugend / Krafft / und Würckung der Saurbrunnen / auch in was vor Zuständen selbige nutzlich / oder gar nicht zu gebrauchen / und wie sich darinn zu verhalten / samt angefügter Diät, oder Lebens-Ordnung. Alles aus den wahren principiis und experimentis Physicis, und Chymicis illustriert und untersuchet; Aufgeführt von Joh. Victore Jägerschmid / Med. D. und Statt-Physico des Heil. Röm. Reichs Statt Giengen. Augspurg / Verlegts Jacob Eberhard Geiger, Buchhändler. Druckts David Zacharias 1712. 124 S. Blake: National Library of Medicine 233. -- Einband berieben, beschabt u. etwas bestossen; unteres Kapital mit kl. Fehlstelle; Innendeckel mit Besitzervermerken; Wappen-ExLibris u. mit Stempel von H. Tränker; Rückseite vom Frontispiz u. Titel mit Stempel von Robert Petroschka; tlw. gebräunt u. braunfleckig; alle angebundenen Titel mit aufgeklebten Markierungs-Reitern; ein Titel mit Eckabriss ohne Textberührung; einige Bleistift-Anstreichungen u. seltene Marginalien, sonst ein gutes Expl.

 

27.   Helmont, Joh. Baptista v. und Alethophilo: Die Morgenröthe. Das ist: fünf herrliche und geheimnißvolle Receptbücher zum leiblichen Wohl der Menschheit. Sulzbach, In Verlegung J. A. Endter’s sel. Söhne [d.i. Stuttgart, Scheible], 1683 [d.i. ca. 1860]. 304 S., 12°, Priv. Karton d. Zt.  

Slg. du Prel 1730. - Inhalt: Welche große Kraft in den Worten u. Dingen stecke; Aus Worten, Kräutern u. Gesteinen läßt Gott viel Wunderkraft erscheinen; Des Irländers Butler köstliches Universalmittel; Die geheimen Mittel des Theophrastus Paracelsus zum langen Leben; Der Baum des Lebens. - Johan Baptista van Helmont (1580-1644), Universalgelehrter, Anhänger der hermetischen Lehren, glaubte an die Transmutation von Quecksilber in Gold. Ab 1616 praktizierte Helmont als Arzt, wobei er in Paracelsus sein Vorbild sah. - Titel fleckig, 2x gestempelt (einmal von H. Tränker) u. mit kl. Papierverletzungen; tlw. leicht braunfleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

28.   Hermes Trismegistos: Hermetis Trismegisti Tractatus Vere Aureus, De Lapidis Philosophici secreto, in capitula septem divisus [...] Tandem opera & studio Dominici Gnosij Belgæ, utr. M.D. in lucem editus. [ANGEBUNDEN: Grewer: Presbyteri secretum]. Lipsia [Leipzig], Sumptibus Thomae Schureri [Thomas Schürer], 1610. 8 Bll., 276 S., 1 Bl. (Druckermarke, diese auch als Titelholzschnitt), mit einigen Textfig., Kl.-8°, Pergament d. Zt. 

VD17 23:295550X; Brüning 0975: "Die von Schmieder und Kopp erwähnte Ausgabe Leipzig, 1600 existiert nicht"; Ferguson I,390; Ferchl 231; Caillet 5103. - Wichtiges alchemistisches Werk, auf das sich auch C.G. Jung bezieht: "Der Tractatus Aureus Hermetis ist arabischen Ursprungs und gehört nicht zum Corpus Hermeticum. Seine Geschichte ist unbekannt (erstmals gedruckt in: Ars Chemica, 1566). Dominicus Gnosius hat zu dem Text einen Kommentar geschrieben in [vorl. Ausg.]. Er sagt (p. 101): ‚Quem admodum in sole ambulantis corpus continuo sequitur umbra [...]’ (Wie dem Körper eines in der Sonne Wandelnden ständig sein Schatten folgt [...],  so trägt unser adamischer Hermaphrodit, wenn er auch in Gestalt eines Mannes erscheint, doch immer in seinem Körper verborgen die Eva d. h. seine Frau mit sich herum.)" (Psychologie und Religion, 1962, S.36, Fußn.39). -- [ANGEBUNDEN:] Jodocus Grewer/Grever: Iodoci Greueri Presbyteri Secretum; et Alani philosophi dicta De Lapide Philosophico. Item alia nonnulla eiusdem materiae, pleraque iam primùm edita a Iusto a Balbian. [Leiden], Ex Officina Plantiniana, apud Christophorum Raphelengium. 1599. 86 S. Brüning 0727; Ferchl 20 u. 200; Ferguson 346; Rosenthal 404 . - Enthält von dem niederländischen Priester Grewer "Secretum nobilissimum & verissimum venerabilis viri, Domini" u. von dem flandrischen Alchemisten Justus à Balbian (Joost van Balbian, 1543-1616), der zugleich als Hrsg. fungiert, "Dicta Alani Philosophi de Lapide Philosophico, e Germanico idiomate Latine reddita". Den Teil von Grewer hatte Balbian bereits 1588 hrsg., u. er erschien 1613 nochmal im Theatrum Chemicum (u.a. Caillet 4772). -- Einband etwas angeschmutzt u. die Deckel etwas verzogen; auf dem Rücken handschrftl. "1610"; Vorsatz mit eingeklebter Notiz u. 3x gestempelt, darunter Robert Petroschka u. H. Tränker; Titel nochmals von Petroschka gestempelt; Seiten leicht gebräunt u. tls. leichter fleckig oder mit kl. Feuchtigkeitsrändern; der angebundene Titel oben etwas schmalrandig, sonst gutes Expl. - Beide Werke sehr selten.

 

29.   Hermetisches A. B. C. derer achten Weisen alter und neuer Zeiten vom Stein der Weisen. Erster bis Vierter Teil [kmpl.]. Erstausg. Berlin, bey Christian Ulrich Ringmacher, 1778-1779. 4 Bll., 318 S., 1 Bl. / 348 S. / 299 S. / 325 S., 1 Bl., Kl.-8°, Späteres Halbleinen (4 Bde.)

Ferguson I, 397 (mit Inhaltsverz.); Brüning 5209; Duveen S. 292; Wellcome III, 254; Kopp II, 332; Bernus 233; Karl R.H. Frick "Die Erleuchteten" S.424ff; Ackermann V/1334: "Die überaus seltene Originalausgabe, die fast gar nicht mehr in den Handel kommt [...] Das Werk enthält im Auszuge 73 der seltensten alten Hauptwerke aus den Gebieten der Alchemie, Rosenkreuzerei,...Kabbala etc." - Unter den Verfassern finden sich u.a. Aristoteles, Brotoffer (Rotbart), Abr. Eleazar, Marsilius Ficinus, Fictuld, Grasshoff, Jamsthaler, Jane Leade, Lullus, Raym, Siebmacher, A. von Suchten, Vaughan, Welling. - "The book consists of extracts from the current literature, which give an idea of which considered of importance to be studied at the time." (Ferguson) - Einbände leicht berieben u. bestossen; alle Innendeckel mit tlw. umfangreichen Besitzervermerken u. ausradierten Stempeln von H. Tränker; alle Nebentitel mit Stempel u. Signatur von Robert Petroschka; tlw. gebräunt u. stärker fleckig; einige Anstreichungen; im dritten Teil wurden die fehlenden Seiten 193-224 durch Drucke aus der Barsdorf-Ausgabe (1915) ersetzt, sonst gute Expl.

30.   Hermetisches A. B. C. derer ächten Weisen alter und neuer Zeiten vom Stein der Weisen. Erster bis Vierter Band [kmpl.]. Ausgegeben von einem wahren Gott- und Menschenfreunde. 1. Aufl. (Nachdr. der Ausg. Berlin, Christian Ulrich Ringmacher 1778-79); Bd. 1 nummeriert. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1915. 318 S., 1 Bl. / 348 S. / 299 S. / 325 S., 8°, Blaues goldgepr. illus. O-Leinenm, die illus. O-Broschuren zusätzlich von Verlagsseite mit eingebunden (4 Bde.)

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie, Kabbala, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A.v.d. Linden. Fünfter, sechster, siebter und achter Band). - Der erste Band in nummierter Ausgabe (No. 18) "im Jahr des Weltkrieges 1915 durch Conrad Paris, Berlin N.403". Die nachfolgenden drei Bände wurden nicht mehr nummeriert. - Ackermann IV/88. - Neben dem "Compaß der  Weisen" gehört das Werk zu den wichtigsten Schriften der Gold- und  Rosenkreuzer. Nach Frick ("Die Erleuchteten") könnte es sich bei dem anonymen Verfasser um den preußischen Staatsminister Wöllner handeln, der mit Bischoffswerder zu den führenden Köpfen des Berliner Rosenkreuzertums gehörte. - Einbände tlw. etwas geblichen u. berieben, sonst gute Expl.

 

31.   Hollandus, Johan Isaac: Isaaci Hollandi Tractatus de Lapide Philosophico Oder vom Stein der Weisen. [ANGEBUNDEN: Eröffnetes Philosophisches Vatterherz. ANGEB.: Hermetis Trismegisti Tabulae Smaragdinae Explicatio]. Franckfurt, In Verlegung Thomae Mathiae Götzens. Gedruckt bey Blasius Ilßnern, 1669. 4 Bll., 175 S, mit kl. Textholzschnitten, Kl.-8°, Pergament d. Zt. handschrftl. Rückentext 

VD17 39:116948Z; Duveen 301; Brüning 2197: "Vermutlich die erste deutsche Ausgabe. Mit der Widmung an Johann Friedrich Helvetius, dem Autor von ‘Vitulus Aureus’ von 1667. In dieser Ausgabe, datiert: ‘Franckfurt den 20. August Anno 1669’ bietet Götz zum ersten Mal seine Dienste als Herausgeber an. Nicht identisch mit ‘Isaaci Hollandi Fragmentum de lapide Philosoporum’, das im ‘Theatrum Chemicum’, 1659 II, 126ff abgedruckt ist." - [ANGEBUNDEN:] Eröffnetes Philosophisches Vatterherz / so bey heutiger Außbreitung (nach Theophrastischer Außsag) deß sternflüssigen Blumengeruchs der hohen göttlichen Gnadengab der universal medicin nicht länger hat können verschlossen bleiben [...] auß frembder Sprach übersetzet und ans Licht gebracht. Durch Einen Liebhaber der Warheit. Psal.65 Gottes Brünlein hat Wassers die Fülle. Straßburg / In Verlegung Eberhard Zetzners seel. Erben. Im Jahr 1659. 2 Bll.; 76 S. Die seltene erste Ausgabe, weitere erschienen 1676 u. 1682. VD17 23:240641R.; Caillet 3653; Brüning 1974. - [ANGEBUNDEN:] Hermetis Trismegisti Tabulae Smaragdinae Explicatio. In qua utriusq[ue] tam minoris, quam majoris operis seu lapidis Philosophorum tota confectio adeo perspicue ac dilucide proponitur ut a Technophilo Indagatore, qui non est durae cervicis facili negotio percipi possit [...]. O.O., o.V. 1667. 36 Bll. VD17 1:641943L; in den gängigen Bibliografien nicht nachweisbar. -- Einband fleckig, leicht bestossen u. beschabt (eine Kante mit größerer Fehlstelle im Bezug); Deckel gestempelt; Innendeckel u. Vorsätze mit umfangreichen Besitzervermerken u. Marginalien darunter Stempel von H. Tränker; Titelrückseite mit Anmerkungen u. Stempel von Robert Petroschka; tlw. leicht fleckig; mit Anstreichungen u. kl. Marginalien von alter Hand; darüber hinaus wurden dem Sammelband über 135 Blatt(!) beigebunden, die überwiegend eng beschrieben sind (alchemistische Hinweise u. Texte, von alter Hand, 2 Blätter von Ausrissen halbiert), sonst gutes Expl.

 

32.   Keil, Christoph Heinrich: Compendiöses doch vollkommenes philosophisches Hand-Büchlein, das ist: Philosophische Grund-Sätze zur Universal-Tinctur auf Menschen und Metallen, womit alle wahre Philosophi so von der Welt bis hieher gewesen sind, übereinstimmen, Als welches der wahre Grund alle Philosophische Bücher gründlich zu verstehen, und die höchste Medicin zu machen. Mit großen Fleiß zusammen getragen, von Christophoro Heinrico Keil, Phil. & Med. Doct. wie auch Phys. Ordinario der Stadt und Sechs Aemter Wunsiedel. [ANGEBUNDEN: Ch. L. Morley, Hrsg.: Der Geschickte Chymicus. ANGEB.: Joh. Friderici Cartheuseri Elementa chemiae medicae]. Erstausg. Leipzig u. Hof, Verlegts Johann Gottlieb Vierling, 1736. 176 S. (Titel rot/schwarz), mit gest. Frontispiz u. Schmuckvignette, 8°, Leder d. Zt. mit 6 Bünden u. blindgepr. Rücken  

Ferguson I,452; Bernus 266 (bzw.: 87B76435); Caillet 5724; Ferchl 268; Duveen 316; Neu 2117; Schmieder 544; Brüning 4255: "In diesem Werk stellt er 348 Philosophische Axiome der Alchemie auf (S.9-64), darunter eine Auslegung der ‘Tabula Smaragdina’ mit anschließenden Auszügen, Kommentaren und Erklärungen verschiedener anderer alchemistischer Schriften, die zum Teil in Versen abgefaßt sind und erklärt alte alchemistische Symbole und Begriffe." - [ANGEBUNDEN:] [Christopher Love Morley, Hrsg.] Der Geschickte Chymicus, welcher nicht nur unterschiedener berühmter Medicorum vortrefliche Processe und Medicamenten gründlich und aufrichtig entdecket; sondern auch zeiget, in was für Kranckheiten und auf was für Art dieselben zu gebrauchen. [4. od. 5. Ausg.?]. Jena, Verlegts Johann Rudolph Cröker, Buchhändler. 1736. 4 Bll., 760 S., 16 Bll. (Register), mit Schmuckvignette. VD18 12225118; Ferchl 369; Entspricht: "Collectanea Cymica Leidensia" (vgl. Brüning 3948), dessen 3. Ausg. 1726 beim gleichen Verleger erschien. Die vorliegende Ausgabe ist in keiner der gängigen Bibliografien angeführt (!). -- [ANGEBUNDEN:] [Johann Friedrich Cartheuser] Joh. Friderici Cartheuseri Elementa chemiae medicae dogmatico-experimentalis. Una cum synopsi materiae medicae selectioris. In Usum Tyronum Edita. Erstausg. Halae Magdeburgicae, Sumtibus Joan. Ernest. Fritschii. 1736. 8 Bll., 360 S., 4 Bll. [Register], mit Schmuckvignetten. VD18 11874228; Ferchl 87; Ferguson I,146. --- Einband tlw. beschabt u. leicht bestossen; Rücken mit kl. Verletzung (Wurmloch?); Innendeckel mit Wappen-ExLibris; Vorsatz u. zwei Titel mit Stempel von H. Tränker; Frontispiz leicht angerändert u. mit kl. Fleck; tlw. gebräunt u. leicht fleckig; seltene Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

33.   Khunrath, Heinrich: Vom hylealischen, Das ist Pri-materialischen Catholischen oder allgemeinen natürlichen Chaos, der naturgemäßen Alchymiae und Alchymisten, wiederholete, verneuerte und wolvermehrete Naturgemäß-Alchymisch- und Rechtlehrende Philosophische Confessio oder Bekandtniss. Deme beygefügt ist eine treuherzige Wahrnungs-Vermahnung in alle wahre Alchymisten, sich vor den betrügerischen Arg-Chymisten hüten. Frankfurt, Georg Heinrich Oehrling, 1708. 15 Bll., 286 S., mit gest. Frontispiz, 8°, Schlichter  Papiereinband   

Rosenthal 484; Brüning 3300; Vgl. Ferguson I, 463 (die vorl. Aufl. 1708 wird nicht angeführt); Caillet 5755-5756; Kopp II, 361. - Erstmals 1598 in Magdeburg erschienen, weitere Ausgaben 1599, 1606, 1616, 1700 u. 1708. Die darauf folgende von 1786 trägt den veränderten Titel: "Alchymisch philosophisches Bekenntnis vom universallen Chaos der naturgemässen Alchymie. Mit beygefügter Warnung und Vermahnung an alle wahren Alchymisten." - Heinrich Khunrath (auch Kunrath, Khuenrath 1560-1605), dtsch. Arzt, Alchemist u. Anhänger des Paracelsus. Er hatte sich bereits 23jährig der Kabbala u. Magie zugewandt, als Arzt lebte er in Hamburg, Magdeburg u. Dresden. - Einband nur mit kl. Läsuren u. wie die Rückseite des Frontispiz mit Stempel von H. Tränker (insges. 3x); leicht gebräunt u. tlw. leicht fleckig; mit Anstreichungen (auch in Buntstift, tls. von Tränker), sonst ein gutes Expl.

 

34.   Kirchweger, Anton Joseph: Annulus Platonis (Aurea Catena Homeri) oder physikalisch-chymische Erklärung der Natur nach ihrer Entstehung, Erhaltung und Zerstörung. Von einer Gesellschaft ächter Naturforscher aufs neue verbessert und mit vielen wichtigen Anmerkungen herausgegeben. Wort- und originalgetreu nach der seltenen Rosenkreuzer-Ausgabe von 1781. Mit Abbildungen. 2. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1921. 4 Bll., XXXII, 551 S., mit Textfig. u. Taf., 8°, Blaues illus. O-Halbleinen 

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Fünfundzwanzigster [XXV.] Band). - Ackermann V/1359: "Eine der seltensten Rosenkreuzerschriften, von der Goethe viel hielt". - Mit vorliegendem Buch, dessen Verfasser bzw. Hrsg. Antonius Johannes Kirchweger (gest. 1746) war, befasste sich sogar Goethe in der Zeit seines alchemistischen Laborierens. Die EA des Buches erschien anonym 1723, die hier nachgedruckte Auflage von 1781 erschien durch die Gold- und Rosenkreuzer Johann Gottfried Jugel (1707-86) u. Johann Christoph v. Woellner (1732-1800), welche zahlreiche Fussnoten einfügten (Frick). - Einband leicht fleckig, berieben u. bestossen; Vorsatz mit kl. Signatur; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

35.   Latz, Dr. Gottlieb: Die Alchemie, das ist die Lehre von den grossen Geheim-Mitteln der Alchemisten und den Speculationen, welche man an sie knüpfte. Ein Buch, welches zunächst für Aerzte geschrieben ist, zugleich aber auch jedem gebildeten Denker geboten wird. Erstausg. Bonn, Selbstverlag, 1869. V S., 570 Spalten, mit einigen Fig., 4°, Gemusterter Pappband mit Rückenschild  

Ackermann IV/112; Slg. du Prel 128; Rosenthal 509. - Umfassendes Werk zur "Spekulativen Alchemie" (im Gegensatz zur "Schwindel-Goldmacherkunst") von dem Arzt Gottlieb Latz (1818-1893). Besonders ausführlich über die Tabula smaragdina. H.P. Blavatsky hat "Die Alchemie" ausgiebig als Quelle genutzt (Lexikon der Esoterik). - U.a. über: Die Arcana u. ihre Darstellung; Zahlenphilosophie; Alchemie bei den Juden; Pythagoras; Das dreiteilige Wasserverandlungs-Experiment; Neue Interpretation der bibl. Schöpfungsgeschichte; Aegyptisch-kosmol. Interpret. d. 1. Red. d. Tab. smar.; Magische Interpretation; Die Tabula Democritia; Die Arcana als Edelsteine; Die Edelsteinmacherkunst; Das Buch Jezirah; Die Pflanzen-Interpretation der Tab. smar.; Die Bilder- Alchemie; Ueber den Alcahest usw. - "Du wirst Dinge in [vorliegendem Buch] finden, von denen Du von vorn herein nicht ahntest, dass sie mit der Alchemie in Zusammenhange stehen, durch die Alchemie ihre Aufklärung bekommen." (S.V) - Leicht lichtrandig; Rückenschild mit Abrieb; Seiten leicht gebräunt u. z.T. etwas braunfleckig, sonst ein schönes Expl. mit ExLibris-Stempel des Wiener Psychoanalytikers Herbert Silberer (1882-1922), der für seine Arbeiten über (alchemistische) Symbolik bekannt ist.

 

36.   Lippmann, Edmund O. [Ritter] von: Entstehung und Ausbreitung der Alchemie. Mit einem Anhange: Zur älteren Geschichte der Metalle. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte. Erstausg. Berlin, Julius Springer, 1919. XVI, 742 S., Gr.-8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit goldgepr. Rückentext

Duveen 363. - Hauptkapitel: Die Überreste der alchemistischen Litteratur; Die Quellen der alchemistischen Lehren; Chemie u. Alchemie; Die Alchemie im Orient; Die Alchemie im Occident; Zur älteren Geschichte der Metalle. - 1931 u. 1954 erschienen noch zwei weitere schmale Nachtragsbände mit dem Untertitel "Ein Lese- und Nachschlage-Buch", die als Ergänzung zu dem vorliegenden Werk auch ein Register enthalten. - Einband berieben u. an den Kanten tlw. etwas beschabt; ExLibris im Innendeckel; vereinzelte Unterstreichungen in Buntstift; papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl.

 

37.   Medices, Christian de und Johann Friedrich Brebisius [Hrsg.]: Concursus philosophorum, Das ist: Bründlich-wahrhafftig- und einfältige Beschreibung und Philosophische Zusammenstimmung welcher gestalt die lieben Alten das grosse Geheimnüß vom Stein der Weisen zu wercke gerichtet und hinterlassen / [...] Aus treuhertzigem Wohlmeynen den Meinigen und allen Gottliebenden Nachforschern [...] Durch den Wohlgebohrnen Herrn / Christian de Medices, Freyherrn von Scharfenstein, Herrn zum Rosenthal und Silbersdorff [et]c. Und zum öffentlichen Druck befördert durch Lt. Johanne Friederico Brebiss, der Zeit Hoch-Fürstl. Brandenburg. Culmbach. Physicats, Adjuncto der Stadt und sechs Aemter Wohnsiedel. [ANGEBUNDEN: Resch, Johann Ulrich: Osiandrische Experiment von Sole, Luna & Mercurio]. Erste Ausg. Jena, In Verlegung Johann Bielckens, 1706. 9 Bll. (Titel rot/schwarz), 768 S., mit gest. Frontispiz u. einer Kupferstich-Taf., 8°, Pergament d. Zt. mit Rückentext  

Ferguson II,84; Bernus 332 (bzw. 87 B 76423); Duveen 398; Brüning 3230: "Das Werk versammelt Passagen und Auszüge aus Texten unterschiedlicher Autoren, um so Licht in die Fragen über die Transmutation der Metalle zu bringen." -- [ANGEBUNDEN:] Resch, Johann Ulrich [Hrsg.]: Osiandrische Experiment von Sole, Luna & Mercurio. Welche in fürnehmer Herzn [2. Ausg.: "Herren"] laboratoriis probirt worden / darauß mehr per Exempla als rationes, oder durch viel verwirrte Proceß, verkehrte Sophisttische und unnütze Bücher, […] Die wahre Philosophische Materi / rechte Solution, Gewicht / Glaß / Ofen / und Regierung deß Fewers zu fassen / und zumal man richtige Anleitung hat / dem Werck zur Tinctur und Artzney weiter nachzudencken und zu ergründen. Mit angehängtem hierzu dienlichem und niemals in Druck gebrachten Tractätlein / De igne Philosophico investigando & moderando pro solutione debita acquirenda, auch Historien / wahrhaffter Verwandlung der Metallen in Gold vnd Silber. Item / wie man sich von Betriegern hüten soll / sambt andern zur Praxin und Haubtwesen gehörigen und notirten observationen und explicationen colligirt und practicirt Durch Joan Ulrich Reschen. Stuttgart / Gedruckt und verlegt bey Johann Weyrich Rößlin Anno M.DC.LIX; Erste Ausg.; 4 Bll., 327 S. in Deutsch u. Latein. - VD17 23:640036Y; Brüning 1996 -- Einband etwas fleckig u. leicht bestossen; Innendeckel u. Vorsätze mit Besitzervermerken u. zwei Stempeln von H. Tränker; Frontispiz-Rückseite mit Stempel von Robert Petroschka; tlw. gebräunt u. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

38.   Naxagoras, Ehrd von [d.i. Johann Erhard Neithold]: [Aureum vellus oder Güldenes Vließ] Ehrd De Naxagoras, Joh. Equit. Roman. aurat. ac Sacri Palat. & Supplemento Aurei Velleris. Franckfurt am Mayn, bey Stocks seel. Erben und Schilling, 1733. 62 S., Kl.-8°, Halbleder d. Zt.

Der Band enthält nur das mit der 2. Aufl. neu hinzugefügte Supplement von "Aureum vellus oder Güldenes Vließ". Zum kmpl. Werk: Brüning 4173; Ferguson II, 128; Caillet 7936; Rosenthal 628; Kopp II, 214-218 (ausführlich zum Werk u. Verfasser). - Der Autor (die Auflösung des Pseudonyms als Johann Neithold oder Neidhold ist umstritten) wurde bei den Deutschen Alchemisten des 18. Jh. als vermeintlicher Kenner hermetischer Geheimnisse geschätzt u. man arbeitete auch in später Zeit nach seinen Vorgaben (vgl. Kopp). - Einband berieben u. leicht bestossen; oberes Kapital angerissen; Innendeckel mit Wappen-ExLibris; Vorsatz mit Stempel von H. Tränker; Gelenk am Titel aufgeplatzt; eine kl. Papierverletzung am Rand; Seiten 51-62 in der Reihenfolge verkehrt eingebunden (aber kmpl.), sonst ein gutes Expl.

 

39.   Naxagoras, Ehrd von [d.i. Johann Erhard Neithold]: Equitis abgetrungene und abgezwungene Urthels-Frage / Welche er der gantzen ehrbahren Welt zu einer rechtlichen Erkändtnüs zu Rettung seiner Ehren darlegt und fürträgt : Nebst hundert und drey und funfftzig Frage-Stücken / An die jenige / so alles besser wissen wollen / und in der That doch nichts wissen / gleichwohl aber sich unterstehen / ehrliche und erfahrnere Leute zu tadeln / zu schänden und zu lästern. [Erste Ausg.] Giessen, Zu finden Meyer- und Hockerischen Buch-Laden, [1715]. 77 S., Kl.-8°, Neuer Karton 

VD18 12844764; Ferguson II,130 Anmerkung; Kopp II,214; Brüning 3571: "Die erste Ausgabe von Naxagoras Verteidigung der Alchemie". - Leicht gebräunt u. tlw. schwach fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

40.   [Naxagoras, Ehrd von; d.i. Johann Erhard Neithold?]: Königliche Hermetische Special-Concordanz, Worinnen sie, samt dero gantzem Fundament, bestehe, Nach der Abtheilung, wie der Conspectus Capitum & Contentorum so stracks auf dem andern Blate ausweiset und angezeiget, Samt derselben Ehren-Rettung Oder Einem gnugsam fundirten Sentiment, Daß die Concordanz aus den Büchern der Philosophorum nicht nur möglich und richtig zu machen sey, sondern auch die unrechten von den wahren Philosophis gantz wohl und leichte zu unterscheiden. Alles auf Anleitung Herrn Johann Kunckel von Löwensterns sel. Seines A. 1716 durch Hrn. D. Joh. Caspar Engelleder, Medic. Practicum in Hamburg, heraus gegebenen Laboratorii Chymici [...] Allen Liebhabern der [...] Hermetischen Philosophie zu dienlicher Nachricht [...] Von einem Liebhaber der reinen Wahrheit [...] durch öffentlichen Druck an den Tag gegeben [ANGEBUNDEN: J. G. Meister: Curiöse Historische Nachricht. ANGEB.: Aureæ catenæ Homeri. Dritter Theil]. [2. Ausg.]. Breßlau u. Leipzig, bey Michael Huber, 1724. 703 S. (recte 701; in der Paginierung S.15-16 ausgelassen), doppelblattgr. Titel in rot/schwarz, 8°, Halbpergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

Vgl. Ferguson I,476; Duveen 330; Neu 2174; Ferchl 280; Caillet 5856 (irrig mit 1824); Brüning 3884: "Die zweite Ausgabe der anoymen gegen Kunkel gerichteten Schrift, zuerst 1723". Fictuld schreibt in seinem "Probier-Stein" (1753, II. S.103) die Autorenschaft Naxagoras zu. Dazu passend die Bleistift-Anmerkung im Vorsatz: "Autor ist nicht Kunckel von Löwenstern sondern Naxagoras" (von H. Tränker, s.u.). -- [ANGEBUNDEN:] Johann Gottfried Meister (Chim. Erfurt; Hrsg.): Curiöse Historische Nachricht Von Verwandelung der geringen Metallen in Bessere Zu Ergötzung der Gold-begierigen Laboranten herausgegeben. Erste Ausgabe. Franckfuhrt und Leipzig 1726; 92 S., 1 Bl. Brüning 3947: "Die erste Ausgabe der seltenen Schrift, die bei Ferguson fehlt." - [ANGEB.:] [Paul Lauder?]: Aureæ catenæ Homeri Dritter Theil de Transmutatione Metallorum, oder eine Beschreibung von den Tincturen, wie solche aus allen Ertzen, Metallen, ect. können zubereitet und dadurch die geringere Metallen und Edelgesteine in bessere verwandelt werden, Nebst einer curieusen Historischen Nachricht, von Verwandelung der geringeren Metallen in Bessere. Von einem aufrichtigen Liebhaber der Chymie. Erste Ausgabe. Franckfuhrt u. Leipzig, 1727. 59 S., Titel in rot/schwarz. Vgl. Goethe "Dichtung und Wahrheit"; Ferguson I,35 u. I,470 in den Anmerkungen; Duveen 323 Anmerkung; Caillet 544f.; Bernus 32 (bzw. 87 B 76074,3); Fictuld "Probier-Stein", 1753 II, 33: "eine Sammlung von Erz-Lügen und sophistischen Behauptungen, die die ins Unglück führen, die an sie glauben."; Brüning 3978: "zuerst 1726, Kirchweger/Forchenbrunn unterschoben [...] Ein weiterer Anhang zu Teil III erschien im gleichen Jahr, siehe Meister [das Werk von Johann Gottfried Meister ist hier vorgebunden]." -- Etwas berieben u. bestossen; Rücken mit gleichfarbigen Gewebebändern stabilisiert; Deckel mit kl. Standortmarke; Vorsatz mit kl. Vermerk u. mit Stempel von H. Tränker; Titelblätter jew. gestempelt; fast durchgängig leicht gebräunt u. tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

41.   Neander, [Theophilus]: Chymia Universa in Nuce. Das ist: Kurzgefaßter Gründlicher Unterricht von der Hermetischen Wissenschaft, und Bereitung des Lapidis Philosophorum, entdecket von Neander. (Nachdr. der Ausg. Leipzig 1731) 2. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1920. 6 Bll., 304 S., 7 Bll. (Register), 8°, Blaues illus. O-Halbleinen   

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei. Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Zweiundzwanzigster [22.] Band). - "Indessen findet der hochgeneigte Leser in gegenwärtigen Tractätgen qvah in Nuce Nachricht so wohl von der Materia zur metallischen Tinctur, als dem Haupt-Punct der Solution, nebst der Composition und Nach-Arbeit." (Vorrede) - Einband etwas fleckig u. leicht berieben; einige Randanstreichungen; Seiten wie immer papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

 

42.   Nollii, Henrici [Heinrich Noll] und Ansatasio Philareto Cosmopolita [i.e. Joachim Morsius; Editor]: Via Sapientiae Trivna [Via Sapientiae Triuna]. Edita ab Anastasio Philareto Cosmopolita [i.e. Joachim Morsius]. Ludovicus Vives. Que inventute elato supercilio putabam esse Thesauros in Philosophia, iam conversus & senex, video vix stercora esse, & tantum remoras vitqae piae, studiorumq necessariorum fuisse. o.O., o.V., [1620]. 28 Bll., 12°, Schlichter Karton

Nicht bei Brüning (!); Ferguson II,140; Ferchl 384; Duveen 433; Neu 2969. - Wichtige alchemistische Programmschrift des Hermetikers Heinrich Noll (auch Nolle, ca. 1583-1626), die sich massgeblich auf Paracelsus u. Valentin Weigel beruft. Seit 1618 Doktor der Medizin (mit der 1617 vorgelegten "Methodus medendi hermetica"), 1623 wurde Noll in einer recht skandalösen Anklage beinahe wegen Schwärmerei eingekerkert für seinen Rosenkreuzer-Roman "Parergi philosphici speculum", konnte jedoch aus Gießen nach Weilburg fliehen, wo er 3 Jahre später verarmt verstarb. Der universalgelehrte Hrsg. Joachim Morsius (1593-1643) war ein wichtiger Verbreiter hermetistischer Schriften (siehe insbes. "Killy Literaturlexikon, Band 8", 2010). - Der schlichte Einband etwas angestaubt, bestossen, angeknickt; Innendeckel mit Besitzerstempeln von H. Tränker* u. Robert Petroschka; Titel etwas eingerissen; Seiten etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl. (*Im Rahmen der pansophischen Loge veröffentlichte Tränker auch das 15seitige Typoskript: "Baumeister der Pansophia: Heinrich Noll"). - Selten.

 

43.   Peuckert, Will-Erich: Die Rosenkreutzer. Zur Geschichte einer Reformation. 1. u. 2. Tsd. Jena, Eugen Diederichs, 1928. VII, 452 S., 2 Bll., mit Frontispiz, 7 Taf. u. einigen Textabb., Gr.-8°, O-Leinen mit O-Umschlag 

U.a. über: Die Pansophie; Geheime Brüderschaften; Elias, der Artist; Das Märchen von Christian Rosenkreutz; Fama u. Confessio Fraternitatis R.C.; Alchimische Bruderschaften; Sendschreiben an die Fraternität R.C.; Bei Alchimisten u. Theosophen; Die Überwindung des Rosenkreuzes; Franckenbergs geistige Haltung; Sprachgesellschaften; Gesellschaften

zur Reformation. - Mit Register. - Will-Erich Peuckert (1895-1969), bekannter dtsch. Volkskundler, der Selbstversuche mit Hexensalben unternahm u. als Sachverständiger im Prozess gegen den Verleger des "6. und 7. Buches Moses" mitwirkte (siehe Miers). - Umschlag fleckig, mit Randeinrissen u. kl. Fehlstellen; Einband tlw. schwach gebräunt; Vorsatz mit Abdrücken von angerosteten Büroklammer u. Stempel von H. Tränker; Schnitt u. wenige Seiten leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

44.   Polemann, Joachim: Psal. 36. In deinem Liecht sehen wir das Liecht. Novum Lumen Medicum. In welchem Die vortreffliche und hochnöthige Lehre des hochbegabten Philosophi Helmontii, Von dem hohen Geheimnis des Sulphuris Philosophorum. Aus getreuen wolmeynendem Gemüthe gegen die Unwissenden und Irrenden wie auch aus mitleidendem Hertzen gegen die Krancken gründlichen erkläret wird von Joachimo Polemann. [2. Ausg.] Amsterdam, bey Henrico Betkio, 1660. 3 Bll., 245 S., 12° (134x90mm), Pappband, mit einem Antiphonarblatt kaschiert

VD17 39:116928M; Brüning 2024; Ferguson II,210 Anmerkung; Ferchl 418; Vgl. Kopp II,388. - Weitere Ausgaben erschienen 1662, 1699 u. 1747. - Polemann (ca. 1624 - nach 1672), Chemiker/Alchemist, aus Amsterdam, verteidigt Helmonts Helmonts "Ortus medicinae" (Amsterdam 1648; siehe "Morgen-Glantz 27, 2017") u. erklärt dessen Lehre "de Sulphore Philosophorum" (Allgemeines Gelehrten-Lexicon 1819, Bd. 6, S.505). Beschäftigt sich dabei "mit dem Sulphur antimonii, der quinta essentia aller Glieder oder dem Arcanum tincturae" (Pagel: Jo. Bapt. van Helmont: Einführung. Springer 2013, S.78). Vorliegendes Werk war auch Teil von Bd.6 des "Theatrum Chemicum". - Johan Baptista van Helmont (1580-1644), Universalgelehrter, Anhänger der hermetischen Lehren, glaubte an die Transmutation von Quecksilber in Gold. Ab 1616 praktizierte Helmont als Arzt, wobei er in Paracelsus sein Vorbild sah. - Einband angeschmutzt u. mit oberflächlichen Fehlstellen; überstehende Deckel an den Rändern angeknickt; Innendeckel mit Wappen-ExLibris; Titel mit überzeichneten Besitzervermerk u. Stempel von H. Tränker; zahlreiche Anstreichungen u. Marginalien mit feiner Kanzleifeder von alter Hand; ein Blatt mit kleinerem Wurmgang; am Ende zahlreiche weisse Blatt angebungen (nur das erste mit kl. Vermerk), sonst ein gutes Expl.

 

45.   Popp, Johann: Hodogeticus chymicus oder Wegweiser zu der chymischen Medicin, in welchem gehandelt wird / wie ein Medicus auff hermetische Art geschaffen seyn, worauff er sehen, was er gebrauchen, und was er meiden müsse. Zu continuirung seiner vorigen zweyen Tractatuum an statt des dritten Theils, aus eigener mit grosser Mühe Erfahrungen zusammengetragen / und Bono Publico zum besten an Tag gegeben durch Johannem Poppium, Fürstlichen Sächsischen und Brandenburgischen Chymicum zu Coburg. Zu End ist beygesetzt ein nützlicher Unterricht, wie ein Medicus den Lauff des Himmels, und den Influxum Stellarum furchtbarlich in acht zu nemen habe. Erste Ausg. Leipzig, In verlegung Zachariae Schürers und Matthiae Götzens. Gedruckt bey Friederich Lanckisch, 1627. 404 S., 1 Bl., im Kolophon mit Druckermarke (Lilie), Kl.-8°, Späteres Pergament mit handschrftl. Rückentext 

VD17 3:006963U; Ferguson II,213f; Ferchl 420; Brüning 1471: "Die erste Ausgabe der wohl seltensten Schrift des Chymicus zu Coburg, die in sich abgeschlossen seine neuesten Erfahrungen als Ergänzung zu seiner ‘Chymischen Medizin’, erstmals 1617, bringt. Über den Autor ist wenig bekannt. ‘Ein Chymist Joh. Poppius, auch Popp oder Poppe, zeig sich in seinen zahlreichen Schriften [...] als Verfechter der Möglichkeit der Metalltransmutation’ (Schelenz, 486)." - Einband etwas fleckig; Vorsatz mit Stempel von H. Tränker; papierbedingt gebräunt u. tlw. leicht fleckig; seltene Anstreichungen; letztes weisses Blatt, Vorsatz u. Innendeckel mit Wurmgang, sonst ein gutes Expl.

 

46.   Qualdianus, Fridericus: Geheime Ecstasis oder Abhandlung und Betrachtung großer und übernatürlicher Geheimnüsse entworfen von einem lehrbegierigen Jünger der Weisheit und als ein unschätzbares Kleinod hinterlassen von Friderico Qualdiano sonst genandt Holtasop einen gebohrnen Orientalischen Prinzen und Blutsverwandten des Kaisers von Marocco. Erstausg. [Coburg], [Rudolph August Wilhelm Ahl], 1797. 128 S., mit 2 Text-Holzschnitten im Text (Paginierfehler: S.115 fälschlich als S.114 bezeichnet), Kl.-8°, Interimskarton

VD18 11863293; Caillet 9031; Titel ist nicht bei Brüning u. in den gängigen Bibliografien verzeichnet (!!!). - Zum Autor Friederico Gualdiano genannt Holtasop: Ferchl S.203; Ferguson Bd.1, S.351; Kopp, Bd.1, S.101f; Schmieder, S.464: "Friederico Gualdo soll eigentlich kein Italiäner, sondern ein Deutscher gewesen seyn, und Friedrich Walter geheißen haben, welches um so glaublicher ist, da er zur Brüderschaft der Rosenkreuzer gehörte [...] Vgl. Frid. Gualdi: Chymische Medicin, womit er sein Leben auf 400 Jahre gebracht, Augsburg, 1700, 12. Chymiphili: Offenbarung chymischer Weisheit, S.104.132." - Deckel fleckig u. mit Randläsuren; Titel fleckig u. mit Stempel von H. Tränker; durchgängig leicht braunfleckig; am Fußsteg mit Feuchtigkeitsrändern; zwei Blatt im Bund angerissen (eins tlw. hinterlegt); Bindung einmal gebrochen, ein befriedigendes Expl. bei dem eine Neubindung lohnen würde.

 

47.   Raphael [d.i. Paul Köthner]: Hermetische Lehrbriefe über Sternenweistum und Alchemie. Mit Verwertung französischer u. englischer Quellenwerke neu bearbeitet und herausgegeben. [2. Aufl.] Leipzig, Theosophisches Verlagshaus, [1924]. XI, 262 S., 1 Bl., mit 5 Abb. auf 4 Taf., Gr.-8°, Illus. O-Karton  

Völlig umgearbeitete 2. Aufl. des 1908 noch unter dem Titel "Hermetische Lehrbriefe über die große und die kleine Welt" erschienenen Werkes. Der 1. Teil der 33 Lehrbriefe stammt überwiegend aus Aufzeichnungen von Pascal Beverly Randolph (1825-1875), dem Gründer der "Hermetischen Bruderschaft von Luxor". Im Gegensatz zur EA wurden diese aber deutlich überarbeitet u. gekürzt. Dafür ist der 2. Teil "Hermetische Alchemie" komplett neu hinzu gekommen. Dieser stammt fast vollständig aus dem Werk "L’imposition des mains" (Paris 1897) von Oswald Wirth (1860-1943), der hier auch Korrektur las, Anregungen machte u. Zusätze gab. - Vorl. Aufl. u.a. über: Der Sterne Wissen u. Sprache; Kraftstrahlung der Planeten; Die siderische Schrift der Engel; Kabbala; Von der hermetischen Einweihung; Die 3 Urprinzipien der Alchemie; Das "Große Werk" der Adepten; Die 7 Metalle; Der Orden der Ordnung (O.R.A.M). - Im "Verzeichnis guter Quellenwerke" wird u.a. verwiesen auf Ellegard Ellerbek (Wallfahrt zu Gott), H. A. Weishaar (Das Weltgericht), Ludwig Fahrenkrog (Baldur), Schuré (Die großen Eingeweihten), Bo Yin Ra, Mazdaznan u. die gesamte "Astrologische Bibliothek" (Sebottendorf u.a.). - Paul Köthner (Privatdozent der Universität Berlin) war eine schillernde Persönlichkeit zw. Politik u. Okkultismus, er versuchte, den völkischen Gedanken mit der Freimaurerei zu vereinigen u. trat, im Gegensatz zur "internationalen", für eine "deutsche" Freimaurerei ein. Darüber hinaus war Köthner im "Schafferbund" aktiv u. schrieb dort als "Renatus Ram" oder "Der Brückner". Bekannt wurde Köthner, weil er behauptete, die Freimaurer-Logen seien Drahtzieher des Weltkrieg gewesen, vor Gericht allerdings zog er diese Verlautbarungen zurück (siehe auch Lennhoff, Posner, Binder). - Etwas bestossen; Deckel leicht angeknickt u. mit zwei Eckabrissen, Kanten hinterlegt; Rücken angerissen; Deckel u. Vortitel mit Stempel von H. Tränker; wenige Anstreichungen u. kl. Marginalien; eine lose Lage; papierbedingt gebräunt; sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

48.   Rothe, Gottfried: Gottfried Rothens Gründliche Anleitung zur Chymie, Darinnen nicht nur die in derselben vorkommende Operationes, und die aus denen Operartionibus entstehende Producta, Sondern auch Die Praeparationes derer besten Chymischen Medicamenten aufrichtig beschrieben sind. Von neuen durchsehen, von denen in andern Auflagen wider des Autoris Sinn eingestreueten vielen unrichtigen Dingen gesäubert [...] von D. Samuel Theodor Quelmaltz. [ANGEBUNDEN:] Gottfried Rothens Anhang zu seiner Chymie, handeln von denen Metallischen Saltzen und dem Schmertz-stillenden Schwefel des Vitriols. 7. verb. Aufl. Leipzig, bey Wolfgang Heinrich Schönermarck, 1750. 8 Bll., 254 S., 1 w. Bl., 8 Bll. (Register) / 96 S., Kl.-8°, Späteres marmoriertes Halbleder

Ferchl, 456: "ausgezeichnete[r] Überblick über die Maßnahmen des Chemikers der Zeit und auch über die Herstellung der Arzneimittel, besonders der chemischen. Als zusammenfassender Überblick kaum übertroffen"; Ferguson II, 296; Brüning 4621. - Rothe (1679-1712), promovierte 1708 mit "De salibus metallicis". Er wurde nur 31 Jahre alt, sein vorliegendes Werk ("one of the best and clearest manuals of its time", Ferguson) wurde erstmals posthum 1717 veröffentlicht u. auch ins Französische (diese Ausg. bei Duveen 517) u. Englische übersetzt. Vorliegend die letzte Auflage. Grenzt sich in der Vorrede von der betrügerischen Goldmacherei ab, sieht die Chemie aber durchaus als möglichen Weg, um Einsicht in die Natur zu erlangen. Das Werk befasst sich mit dem chemischen Operationen (u.a. Solution, Coagulation, Sublimation, Calciniren), den Produkten (u.a. Acidis, Salis, Terreis) u. mit den "Chymischen Processen"; dazu der Anhang. - Einband etwas berieben; Rücken leicht beschabt u. geblichen; erneuerte Vorsätze mit Prägestempel; Titel mit schwachem Stempel, im Bund hinterlegt u. etwas knapp beschnitten (Buchstabenverlust); ein Blatt im oberen Rand beschnitten (kein Textverlust); Seiten leicht gebräunt u. tls. leicht fleckig, sonst gutes Expl.

 

49.   Ruska, Julius: Tabula Smaragdina. Ein Beitrag zur Geschichte der hermetischen Literatur. Erstausg. Heidelberg, Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung, 1926. 248 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit handschrftl. Rückenschild 

(= Heidelberger Akten der Von-Portheim-Stiftung 16. Arbeiten aus dem Institut für Geschichte der Naturwissenschaften IV). - Sehr wahrscheinlich stammt die "Smaragd-Tafel" in ihrer endgültigen Form aus der letzten Periode der hermetischen Literatur in der vorislamischen Zeit. Der Legende nach das "Testament des Hermes Trismegistos". - Vorsatz mit Besitzervermerk u. einem H. Tränker-Stempel; wenige Buntstift-Anstreichungen (wahrscheinlich von Tränker), sonst ein gutes Expl.

 

50.   Sédir, [Paul, i.e. Yvan Leloup]: Histoire des Rose-Croix. Paris, Collection des Hermétistes, 1910. XV, 212, [6] p., with few illus., 8°, O-Paperback 

"Origines - Sectes, Plagiaires, Les Rose-Croix authentiques, Leurs Status, Leur Initiation." (Cover) - Cover is dusty; pages uncut, a bit browned and sometimes with foxing; few marks by pencil; cover and title with stamp by Heinrich Tränker.

 

51.   [Semler, Johann Salomo]: Von ächter hermetischer Arzenei. Erster Band [von 3]. An Herrn Leopold Baron Hirschen in Dresden. Wider falsche Maurer und Rosenkreuzer. Erstausg. Leipzig, bei Georg Emanuel Beer, 1786. 84 S., 8°, Pappband d. Zt.

Ferguson II, 362 [nur Bd.1]; Wolfstieg 42526; Caillet 10122. - Die anderen Bde. enthalten: Zur Vertheidigung des Luftsalzwassers wider die Anzeige in der Stettinischen Zeitung und der Berlinischen Monathsschrift, April 1786. S.85-195; Antwort auf Herrn Hofrath Karstens Abhandlung. S.197-348. - Johann Salomo Semler (auch Salomon, 1725-1791), evang. Theologe u. Begründer der historisch-kritischen Schriftforschung; "etwa um 1760 galt er für den gelehrtesten Theologen Deutschlands u. für den bahnbrechenden Aufklärer" (ADB XXXIII, 698 ff.) - Einband etwas fleckig u. berieben; Innendeckel mit ExLibris: "Ex Bibliotheca D. Aug. Gottl. Weber. Hallensis" u. Besitzervermerk; Vorsatz mit ausradiertem H. Tränker-Stempel; Titel gestempelt u. mit Signatur; rote Buntstiftanstreichungen (vermutlich von Tränker); gebräunt u. tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

52.   Sendivogius, Michael [d.i. Michal Sedziwoj]: Chymische Schrifften, darinnen gar deutlich von dem Ursprung / Bereit- und Vollendung des gebenedeiten Steins der Weisen gehandelt wird. Nebst einem kurtzen Vorbericht ans Liecht gestellet durch Friedrich Roth-Scholtz. [ANGEBUNDEN: Drey curieuse (...) chymische Schrifften]. [Erste Ausg.] Nürnberg, bey Joh. Dan. Taubers seel. Erben, 1718. 4 Bll., mit gest. Frontispiz (Titel in rot/schwarz) u. doppelblattgr. "Speculum Philosophicum", 43 S., 1 Bl., 202 S. (recte 302), 1 Bl., 250 S. (recte 350), 8°, Pergament mit handschrftl. Rückentext

Schmieder 375; Kopp II,336; Ferguson II, 364; Rosenthal 780; Ackermann IV/171; Dorbon-A. 4551 (2); Ferchl 498; Duveen 545; Neu 3763; Bernus 476 (bzw. 87 B 76196); Brüning 3703 u. 3704. - Die erste Ausg. der von Roth-Scholtz (d.i. Gottwald Cäsar von Stillena) edierten Sammlung. Enthält: (a) Roth-Scholtz: "Vor-Bericht" (mit bio- und bibliographischen Anmerkungen, S.1-7); (b) Roth-Scholtz: "Vorrede" (S.18-24); (c) "Processus Super centrum universi, seu Sale centrale, wie solcher in Hr. Joh. Joachim Beckers [...] Chymischen Glücks-Hafen zu finden; nun aber zu Complirung der Sendivogianischen Schrifften hier mit beygefüget worden (S.25-43); (d) "Ein Geheimnuss aller Geheimnüssen" (S.44). Im Hauptteil die zugeschriebenen Schriften: (1) "Michaelis Sendivogii Zwölff Tractätlein von dem Stein der Weisen" (S.1-68); (2) "Vom Mercurio, das ist Philosophisches Gespräch zwischen Mercuri, einem Alchymisten, und der Natur" (S.69-92); (3) Vom Schwefel, d.i. Ein philosophischer Tractat, von dem anderen Anfang der natürlichen Dinge, dem Schwefel" (S.93-176); (3a) "Anhang Eines gleichförmigen Gesprächs, des Geistes Mercurii, mit Einem Closter Philosopho [...] zu Ergäntzung [...] aus einem alten Buch, beygefüget" (S.177-192, unter dem vorherigen separaten Titel); (4) "Epistolae LV. Clarissimo ac novo Cabalae Philosophorum incognitorum dignissimo Sodali T.S.P.M.S. (S.193-202 / recte 302; in Latein. Siehe Brüning 3703 dort mit anderem Untertitel); (5) "Des vortrefflichen Abts Synesii aus Griechenland Chymische Schrifften Von dem gebenedeiten Stein des Weisen und dessen Bereitung; wie solche ehemals aus der Kayserlichen-Bibliothec seynd communicirt; nun aber zum Druck befördert worden durch Friedrich Roth-Scholtzen" (1 Bl., S.203-221, recte 321); (6) "Fr. Basilii Valentini, [...] Via Veritas Oder: Der einige Weg zur Wahrheit [...] den Sendivogianischen Schrifften mit beygefüget durch Friedrich Roth-Scholtzen" (S.223-250, recte 350). --- [ANGEBUNDEN:] Drey curieuse bißher gantz geheim gehaltene nun aber denen Liebhabern der Kunst zum besten an das Tages-Licht gegebene chymische Schrifften / Als I. Nicolai Soleae Philosophische Grundsätze, II. Herrn C.L. von L. Chymischer Catechismus, III. CXXX. Grund-Sätze Grund-Sätze aus dem Toscanischen in das Teutsche übersetzet Von Einem Liebhaber Philosophischer Geheimniße. Erste Ausgabe. Leipzig / verlegts Johann Sigmund Strauß / Buchhändler in Hoff / 1723. 40 S. (Titel in rot/schwarz, mit Holzschnitt-Vignette: "Monas Hieroglyphica" von John Dee). Ferguson I,123, 225 u. II,388; Brüning 3840. - Einband fleckig u. leicht bestossen; Deckel mit kl. Fehlstellen im Pergament; Rücken zusammen mit dem Buchblock verzogen; vorgebunden eine von alter Hand gezeichnete doppelblattgr. Grafik zu den Planetensphären; Vorsatz u. erstes Blatt nach dem Titel mit Stempel von H. Tränker (insges. 3x); mit Anstreichungen u. kl. Marginalien von alter Hand; ein Blatt mit kl. Papierverletzung u. Buchstabenverlust (S.225); durchgehend leicht gebräunt u. tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

53.   Sendivogius, Michael [d.i. Michal Sedziwoj]: Sendivogi[i] Novum Lumen Chymicum Novo Lumine Auctum. Sive Zwölff geheime Chymische Taffeln und Beischrifften über die XII. Tractate Sendivogi[i] nebenst beygehenden kurtzen Commentario und angefügter SchlußRede Orthelii. [ANGEBUNDEN: Michaelis Sendivogii Seu I.I.D.I. Cosmopolitae vulgo dicti. Epistolae LV.]. Franckfurt u. Leipzig, Verlegts Johann Birckner / Buchh. Erffurth / Gedruckt bey Carol Christian Kirsch, 1682. 1 Bl., 78 S., 232 S. [recte 239], mit 13 Holzschnitten im Text (Paginierfehler: S.46/47, S.59, S.137/38 u. S.153/154 doppelt), Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit handschrtl. Rückentext

VD17 39:116678C; Duveen 545; Nicht bei Ferguson; Brüning 2526: "Der Text ist teils auf Deutsch, teils auf Lateinisch. Enthält die seltenere deutsche Ausgabe mit dem umfangreichen Kommentar des Orthelius: ‘Orthelii Commentarius und Schluß-Rede über Sendivogii Novum Lumen Chymicum. M.DC.LXXXII’ im Text genannt: ‘Epilogus & Recapitulatio’". - [ANGEBUNDEN:] Michaelis Sendivogii Seu I.I.D.I. Cosmopolitae vulgo dicti. Epistolae LV. quae à Johan. Jac. Mangeto in Bibliotheca Curiosa Chymiae amatoribus primo donatae. Cura Friderici Roth-Sholtzii. Siles. Norimbergae Apud Haeredes Jo. Dan. Tauberi MCCCXVIII [1318 sic!, d.i.: 1718]. 110 S. mit Titelholzschnitt. Brüning 3703: "Das Werk ist Sendivogius untergeschoben. In Sendivogius: ‘Chymische Schrifften’ [Hrsg. Roth-Scholtz], siehe (3704)." – Einband etwas fleckig u. leicht bestossen; Vorsatz mit Besitzervermerk u. Stempel von H. Tränker; Innendeckel, Vorsatz u. Titel jew. mit Stempel von Robert Petroschka; durchgehend gebräunt u. etwas braunfleckig; wenige Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

54.   Stoltzius von Stoltzenberg, Daniel: Hortulus hermeticus; flosculis philosophorum cupro incisis conformatus, & brevissimis versiculis explicatus. Quo chymiatriae studiosi pro philotheca uti, fessique laboratoriorum ministri recreati poßint. Authore M. Daniele Stolcio de Stolcenberg Bohemo, Med: Cand: Poeta Lau: Cor: Francofurti, Impensis Lucae Jennisii, 1627. 165 S., mit 160 kl. Kupferstichen; dabei S. 9-165 nur einseitig bedruckt, Kl.-8°, Leder   d. Zt. 

Wichtiges alchemistisches Emblem-Buch. - VD17 1:684172E; Rosenthal 812; Caillet 10386; Kopp II,375; Duveen 566: "one of the great rarities [...] In the Abbé Sepher sale (Paris,1786) this book was already described as ‘très rare’."; Ferguson II, 410: "The first eight pages are printed as usual, then on p. 9, and every fourth page thereafter, there is a steel engraving containing four small emblematic pictures with a motto and an alchemist’s name. Below the engraving are printed the mottos. Pp. 10-11, 14-15, 18-19, and so on to the end, are blank. Pp. 8, 12, and every fourth page thereafter, have two couplets on each of the symbols on the following page"; Brüning 1473: "Eines der wirklich seltenen Werke, das durch die 160 Abbildungen für das Studium der Geschichte der Alchemie unersetzlich ist. Vergleiche auch das Werk von Stolcenberg [Brüning 1416 u. 1417], das ebd. 1624 erschienen ist, und in dem die emblematischen Kupferstiche (dort sind es 107) in gleicher Art angeordnet sind; ob es sich dabei um eine gekürzte Neuauflage unter Maiers Namen handelt ist noch nicht entschieden, da beide Werke nicht einsehbar waren (Ferguson). Nachgedruckt in Mangets ‘Bibliotheca Chemica’, 1702." - Etwas berieben u. bestossen; oberes Kapital eingerissen; beide Innendeckel mit etwas unschönen Anmerkungen von alter Hand; Titel mit Besitzervermerken (einer mit "Kreuzen" unleserlich gemacht) u. wie das Folgeblatt mit Stempel von H. Tränker; Text mit Anstreichungen (Tinte) u. die jew. unbedruckten Doppel-Seiten zw. den Abb. mit überwiegend sauberen Anmerkungen in französischer Sprache (von alter Hand, versch. "Autoren"); ein kl. Eckabriss ohne Textberührung (S.37); leicht gebräunt u. tls. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. dieser Rarität

 

55.   Suchten, Alexander von: Eines wahren Philosophi und der Artzneyen Doctoris Chymische Schrifften. Alle / So viel deren vorhanden / Zum ersten mahl zusammen gedruckt / mit sonderbahrem Fleiß von vielen Druckfehlern gesäubert / vermehret / und in zwey Theile / als die Teutschen und Lateinischen / verfasset. (Erste Gesamtausg.). Franckfurt am Mayn, Jn Verlegung Georg Wolffs / Buchh. in Hamburg / Druckts Johann Görlin, 1680. 8 Bll., mit  gest. Frontispiz u. Titelholzschnitt; 486 S., 5 Bll., mit 4 Textholzschnitten. Kl.-8°, Späteres Leder 

VD17 23:239279L; Ackermann V/1375: "Selten!"; Brüning 2461; Rosenthal 817; Ferguson II,416; Caillet 10422; Ferchl 523: "Suchten ist der geistige Urheber der Basilius-Valentinus-Schriften". - Erste Gesamtausgabe herausgegeben von U.C. von Dagitzka. Enthält: (1) Concordantia Chymica: Id est, Eine Vergleichung etlicher Philosophischer Schrifften / von Bereitung deß Philosophischen Steins [...]. (2) Colloquia Chymica, Das ist: Allerhand freundliche / lustige und hochnützliche Gespräche / so nicht allein den Lapiden Philosophicum betreffen [...]. (3) Vom Antimonio Oder Spießglaß [...]. (4) Vom Sulfure Antimonii. (5) Dialogus. (6) De tribus Facutatibus. (7) Explicatio Tincturae Theophrasti Paracelsi. (8) De vera medicna. (9) Elegia. Ab S.440 incl. der letzten fünf Blatt ausschließlich in latenischer Sprache. - Der bedeutende Alchemist Alexander von Suchten (um 1520-1575) versuchte die Grundsätze von Paracelsus u. Basilius Valentinus zu verbinden (vgl. Schmieder S.279). - Etwas berieben u. leicht bestossen; Deckel mit handschrftl. montiertem Titel; Rücken halbseitig mit schwarzen Gewebeband stabilisiert (etwas unschön); Innendeckel u. Vorsatz mit Besitzervermerken, darunter ein Stempel von H. Tränker; durchgängig gebräunt u. tlw. leicht fleckig; gelegentliche Anstreichungen u. kl. Marginalien, sonst ein gutes Expl.

 

56.   Suckow, Laurenz Johann Daniel: Entwurf einer Physischen Scheidekunst. Mit Kupfern. Erstausg. Frankfurt u. Leipzig, bey Tobias Göbhardt Buchhändler, 1769. 16 Bll., 540 S., 9 Bll., mit Titelvignette u. 3 Falttaf., 8°, Leder d. Zt. mit goldgepr. Rücken u. marmoriertem Schnitt     

Chemisches Lehrbuch. U.a. über: Von den verschiedenen Arten der Körper; Von den selbstwirkenden Zertrennungs u. Auflösungs Mitteln; Von den Neben; Mitteln zu den chimischen Veränderungen; Von der Schmelzung oder von der solutione via sicca; Von der Vitrification; Von der Evaporation; Von der Dephlegmation; Von den salinischen Produkten; Von den schwefelichten Produkten; Von den merkurialischen Produkten; Von der vernünftigen Zertrennung der körperlichen Theile. - Lorenz Johann Daniel Suckow (1722 -1801), Naturforscher u. ab 1756 ordentlicher Prof. für Physik u. Mathematik an der Univ Jena. Suckow war seit 1745 Freimaurer, dabei später Anhänger der Strikten Observanz u. des Hochstaplers "Baron von Johnson" (gest. 1775), der u.a. auch vortäuschte, dass er Gold herstellen könne. - Mit Register. - Etwas berieben; Vorsatzblätter sauber entfernt; Besitzerstempel von H. Tränker; ein gutes Expl.

 

57.   Tæda Trifida Chimica, Das ist: Dreyfache Chimische Fackel / Den wahren Weg zu der edlen Chimi-Kunst bescheinend / nemlich Johannis Wolffgangi Dienheimii, Medicina Universalis, Anonymi, Verbum Dimissum, D. Hugini à Barma, Saturnia Regna. Allesamt treulich verteutscht / und an das Tagliecht gebracht. [...]. Dtsch. Erstausg. Nürnberg, In Verlegung Johann Andreæ und Wolffgang Endters deß Jüngern Sel. Erben, 1674. 16 Bll. (Titel schwarz/rot), 303 S., mit 2 gest. Kupfertaf., Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

VD17 12:000701R; Ferguson II,425; Neu 3987; Ferchl 124 (unter Dienheim) u. 527; Schmieder 329; Kopp II,238f u. 386 mit abweichenden Titel; Brüning 2285: "Die erste deutsche Ausgabe über Transmutation der Metalle und die Goldherstellung. Dienheims ‘Universal-Arzney’, erstmals in Latein 1610 erschienen, enthält die bekannte Erzählung einer von A. Seton in Basel durchgeführten Transmutation, der Dienheim zusammen mit dem Baseler Gelehrten Jacob Zwinger beigewohnt haben will (S.78-83)"; Kistemann Katalog 6,78: "Eine Variante des Titels, bei der Basilius Valentinus auf dem Titel genannt wird, die man nach der etwas abweichenden Beschreibung bei Kopp u. Ferchl vermuten könnte, konnten wir nicht nachweisen; auch ließ sich beim ‘Testamentum Chymicum’ keine textliche Übereinstimmung mit dem ‘Letzten Testament’ des Basilius Ventinus feststellen." - Enthält: (1) Johann Wolfgang Dienheims Universal-Arzney (S.1-96). - (2) Anonymi Verbum dimissum ("Entdecktes Wort"; deutsche Übersetzung von "La Parole délnisée", die Bernhard Trevisan zugeschrieben wird) (S. 97-136). - (3) D. Hugini à Barma: Saturnia Regia. S.M.T.F.P. Magisterium id est, Aqua Sapientum, Per Positiones hermeticas publicam (oder: Saturnisches Reich. Magisterium oder Wasser der Weisen; S.137-188, mit einem Kupferstich "Sigillum Sapientum" zu S.155). - (4) Appendix Anonymi Testamentum Chymicum (S.189-284; enthält eine Vorede u. 28 Kapitel; u.a. "cabalistische Rechnungen" mit zahlreichen Verweisen auf Bibelstellen). - (5) [Huginus à Barma]: Etliche (Philosophische) Schlüsse (=36 an der Zahl) / Deß Steins Praxis (S.285-296, mit einem Kupferstich "Usus Athanoris" zu S.293). - (6) Zugab. H. Aquila Thuringus: "Eine sonderbare Lehre, aus einem geschriebenen Buch" (S.297-300). - (7) Aus einem Schreiben Eduardi Kellæi (S.300-301). - (8) Aus einer Epistel eben daselbsten geschrieben den 9. Augusti anno 87 [...] 15. Novemb. 89 (S.301-303). - Einband verzogen, etwas fleckig u. leicht bestossen; Innendeckel mit montierter, französischer Antiquarsbeschreibung u. Stempel von H. Tränker; Vorsatzblatt mit weiteren Stempeln u. Fleck; Titel fleckig u. mit hinterlegter u. sauber handschrftl. ergänzter Fehlstelle, rückseitig ebenfalls gestempelt; bis zum ersten Blatt der Vorrede tlw. stärker fleckig; vereinzelt Spuren von radierten Bleistift-Anstreichungen; tlw. gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

58.   Trevisanus - Bernardus, Graf von der Marck und Tervis [Bernardus Trevisanus] und Joachim Tancke: Opuscula Chemica. Das ist / Von dem Gebenedeiten Stein der Weisen. Deß [...] Philosophi Herrn Bernhardi Graffen von der Marck unnd Teruis Chemische Schrifften / Neben etlicher Vortrefflicher Philosophen Erklärung / der gleichen so deutlich unnd klar zuvor niemals publicirt worden. Den liebhabern dieser Kunst in öffentlichen Druck gegeben / Durch Joachimum Tanckium D. [ANGEBUNDEN: M. Sendivogius: Von dem Rechten wahren Philosophischen Stein]. Erstausg. Leipzig, Bey Johan Rosen Buchhändler (Kolophon: Gedruckt zu Leipzig. In vorlegung Johann Rosen Buchhändlern Durch Valentin am Ende / Typis Haeredum Beyeri), 1605. (1) 20 Bll., S.1-190, [2] 191-214, 1 Bl., 215-523, 1 Bl., 525-552, 1 Bl., 553-558, 1 Bl., mit 1 ganz. Holzschnitt, Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

VD17 3:604666E; Ferguson I,101 Anmerkung; Brüning 0871. Enth. außerdem (jew. mit eigenem Titelblatt): Dicta Alani Das ist / Kurtze lehr unnd unterricht Sprüche Von der bereittung des grossen Steins der Weisen (S.190-214); Außführliches Sendschreiben Vom Stein der Weisen Des [...] Grafen Bernhardi von Tervis / welches er an einen vertrauten un[d] in der Kunst vertrauten freundt Thomam von Bononia [...] vertrawlich geschrieben. (S.215-320); Dialogus Oder Gesprech Praeceptoris und Discipuli, Von der Practica oder bereitung des Philosophischen Steins (S.321-428); Metallurgia. Das ist / Von der Generation und Geburt des etallen / und daß aus ihnen allein der Grosse Stein der Weisen kan gemacht werden / Von einem Gelehrten Philosopho Hermetico beschrieben (S.429-523); Enth. außerdem: Kurtze außlegung des fontinleins Oder Vierdten Theils von der Practica lapidis Physici, Berhardi Comitis Trevisani hinterlassen Vom Alberto Beyer Fratre ordinis Carmelitarum. (S.524-558). --- [ANGEBUNDEN:] [Michael Sendivogius:] Von dem Rechten wahren Philosophischen Stein: Zwölff Tractätlin in einem Wercklin verfasset unnd begriffen / in dem derselbig [...] auß dem Ursprung der Natur [...] vor Augen gestelt wirdt [...]. Anfänglichs von eim Hochgelehrten Philosopho Lateinisch beschrieben / unnd an jetzo [...] Durch einen Unbenanten ins Teutsch ubergesetzt [...]. 3. Ausg. Gedruckt zu Straßburg, In verlegung Lazari Zetzners Buchhändlers. 1613. 8 Bll., 73 S. (recte 71; Paginierung springt von 64 auf 67, so kmpl.). VD17 14:628525Q; Brüning 1067: "Die dritte Ausgabe der deutschen Übersetzung von Sendivogius ‘De lapide philosophorum tractatus duodecim’, zuerst 1604, dann 1606". -- Einband fleckig, etwas berieben u. bestossen; Innendeckel mit längeren Text zu "Ora et labora" von alter Hand; Innengelenk angeplatzt; Vorsatz mit Besitzervermerken u. Stempeln von H. Tränker u. Robert Petroschka; erstes Blatt ebenfalls gestempelt; tlw. sehr stark gebräunt oder lichtrandig; tls. etwas fleckig; beginnend auf den Titeln etliche u. tls. unschöne Anstreichungen, tlw. große Marginalen, im letzten Teil des angebundenen Werkes mit "wilden", zweifarbigen Markierungen u. einer rohen Randillus., deshalb ein nur befriedigendes Expl. Mängel im Preis berücksichtigt.

 

59.   Trevisanus, Bernhardus: Des Hn. Bernhardi, Grafen von der Marck und Tervis / Chemische Schrifften vom dem gebenedeyten Stein der Weisen.Aus dem Lateinischen ins Teutsche übersetzet, ingleichen mit des Herrn D. Joachim Tanckens und anderer Gelehrten Anmerckungen ans Liecht gestellet durch Caspar Horn / Phil. & Med. Doctor. Nürnberg, Verlegts Johann Paul Krauß, Buchhändler in Wienn nächst der Kayserl. Burg, 1747. 50 Bll., mit gest. Frontispiz u. Titel in rot/schwarz, 390 S., 2 Bll. (Inhalt), Kl.-8°, Priv. marmoriertes Halbleder mit Rückentext

Ferguson I,101 (Anm.); Ferchl 38; Brüning 4535 (Variante des Druckers im gleichen Jahr mit anderem Titel); Schmieder S. 230-231. - Enthält: Caspar Horn "Einleitung"; Zwei Vorreden des Bernhardus; Bernhardi "Chymischer Schrifften" (S.1-113, vier Teile); Symbolum Bernhardi (S.114-125); Ein absonderliches Tractat vom Stein der Weisen (S.125-136); Ausführliches Send-Schreiben vom Stein der Weisen (S.[137]-210); Anhang etlicher nützlicher Chymischer Tractätlein / So zu deutlicher Erklärung / und besserm Verstand des Grafen Berhardi Schrifften dienen (S.[211]-272); Kurtze Auslegung des Fontinleins Bernhardi (S.[273]-293); Anfang des vierdten Buchs Berhardi (S.293-297); Send-Brief Galli Etschenreuters (S.298-305); Dicta Alani das ist Kurtze Lehr- und Unterricht-Sprüche / Von der Bereitung deß grossen Steins der Weisen (S.[307]-324); Metallurgia. Das ist: Von der Generation und Geburt der Metallen und daß aus ihnen allein der Grosse Stein der Weisen könne gemacht werden (S.[325]-390). - Zum Autor Graf Bernhard von Treviso (1406-1490) siehe Schmieder S. 230-235. "Er war schon recht alt [82 J.], als ihn eine sorgfäftige Vergleichung der Aussprüche verschiedener Schriftsteller auf den rechten Weg brachte; dann aber, 1481, glückte ihm auch nach zweijähriger Arbeit die Darstellung des Steins der Weisen." (Kopp I, 224) - Leicht berieben; Vorsatz mit kl. Klebemarke u. mit H. Tränker-Stempel; zwei vorgebundene u. zwei nachgebundene Blatt mit Notizen von alter Hand; Frontispiz seitlich u. ein Blatt am Kopfschnitt etwas angeschnitten; Anstreichungen u. Marginalien mit Tinte (überwiegend im Rand, tls. aber recht unschön); tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

60.   Welling, Georg von: Herrn Georgii von Welling Opus Mago-Cabbalisticum et Theosophicum. Darinnen der Ursprung, Natur, Eigenschafften und Gebrauch, Des Saltzes, Schwefels Und Mercurii, In dreyen Theilen beschrieben, und nebst sehr vielen sonderbahren mathematischen, theosophischen, magischen und mystischen Materien, Auch die Erzeugung der Metallen und Mineralien, aus dem Grunde der Natur erwiesen wird; Samt dem Haupt-Schlüssel des gantzen Wercks, Und vielen curieusen Mago-Cabbalistischen Figuren. Deme noch beygefüget: Ein Tractätlein von der Göttlichen Weißheit; Und ein besonderer Anhang, etlicher sehr rar- und kostbahrer Chymischer Piecen. Nunmehro das erstemahl also zusammen zum Druck befördert von einem Liebhaber Göttlicher und Natürlicher Geheimnüsse. [Erste vollst. Ausg.]. Homburg vor der Höhe, Gedruckt bey Joh. Phillip Helwig, 1735. 4 Bll. (Titel in rot/schwarz), 582 S., 11 Bll. (Register), mit 15 eingefalt. Kupfertaf. (eine mehrfach), Gr.-8°, Ursprünglicher Pergamentband mit Karton kaschiert 

Ferguson II, 543; Erste vollständige Ausgabe, die unter dem Namen des Verfassers erschien (wiederholt 1760 u. 1784 aufgelegt, vgl. Caillet 11398/99). Nur der zweite Teil ist mit den Auflagen von 1719 (mit Monogramm) u. 1729 (unter "Sallwigt") identisch. - Vgl. zu anderen Ausg.: Rosenthal 904; Ackermann IV/629: "Es ist (aus ‘Dichtung und Wahrheit’, Buch 8) bekannt, daß der junge Goethe mit Fräulein von Klettenberg das Buch studierte"; Kopp II, 239-246: "Dieses Werk schrieb er offenbar nach innerster Überzeugung, dasselbe ist kein Speculations-Fabrikat, wie es so viele auf Geheimwissen und namentlich auf die Alchemie bezüglicher Schriften jener Zeit waren. Aber sein durchaus mystischer Inhalt ist höchst unklar [...] Ich erinnere mich für keine vor dem Welling’schen Werk erschienene alchemistische Schrift, daß in ihr ‘die feurigen Wasser’ unter Beilegung einer solchen Bedeutsamkeit vorgeführt wären. Aber in später veröffentlichten alchemistischen Büchern sind sie als etwas für die Hermetische Kunst besonders Wichtiges behandelt." (siehe: Ketmia Vere "Compaß der Weisen") - Nach Karl R.H. Frick (Die Erleuchteten, S.54) wurde das "Opus Mago-Cabbalisticum et Theologicum (sic!)" zu einem der wichtigsten Lehrbücher der Gold- und Rosenkreuzer. - Die Kupfertafeln zeigen geometrische Figuren, kabbalistische Symbole u. versch. schematische Darstellungen der geistigen Spähren. - Unschöner Einband, berieben u. beschabt (das ursprüngliche Pergament wurde tlw. freigelegt); Innendeckel mit Besitzervermerken u. Stempel von H. Tränker; Titel im Bund geklebt, gebräunt, fleckig (fettig?) u. ebenfalls mit Tränker-Stempel; nach der Vorrede angeplatzte Bindung; Seiten durchgehend gebräunt u. tlw. leicht fleckig; gelegentliche Bleistift-Anstreichungen u. kl. Marginalien, sonst ein gutes Expl.