ARCHIV - Katalog 21 -  Utopie und Phantastik

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der phantastischen Literatur aus unserem 21. Antiquariats-Katalog.


366. Alexander, Hans: Klapperstorchs Umsturz der Weltordnung. Grotesker Roman. Erstausg. Leipzig, Orla-Verlag, 1924. 240 S., 8°, Farbig illus. O-Karton

Bloch 2/35; Hayn-Gotendorf IX, 6. - Roman um eine mysteriöse Seuche, die Männer scheinbar schwanger werden läßt. In dem gleichnamige Film von 1924 wurde in erster Instanz eine Trickfilmsequenz zensiert, später aber zugelassen. - Einband leicht fleckig u. mit kl. Randläsuren; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

367. Apel, August (Hrsg.) und Friedrich Laun  [d.i. Friedrich August Schulze] (Hrsg.): Gespensterbuch. Erster bis vierter Band [kmpl., UND:] Wunderbuch. Als Fortsetzung vom Gespensterbuch. Erster bis dritter Band. [kmpl.]. Raubdruck. Stuttgart, Bey J. Macklot, 1814-1815 / 1816-[1818]. (1.1) 2 Bll., 238 S., 1 Bl. / (1.2) 2 Bll., 265 S., 1 Bl. /  (1.3) 2 Bll., 266 S., 1 Bl. / (1.4) 2 Bll., 262 S., 1 Bl.; jew. mit gest. Frontispiz u. gest. Titelvignette //  (2.1) 2 Bll., 258 S., 1 Bl. / (2.2) 2 Bll., 266 S. / (2.3) 2 Bll., 240 S.; jew. mit gest. Frontispiz, Kl.-8°, Priv. Halbleder mit goldgepr. Rückentext (4 Bde.) / Priv. Halbleinen mit Rückenschild (alle zus. in einem Bd.)

Bloch 2/227 (EA 1811) u. 228 (EA 1815-17). - Berühmte Sammlung von Gruselgeschichten; die gleich im ersten Band veröffentlichte Geschichte vom "Freischütz" nahmen Johann Friedrich Kind u. Carl Maria von Weber als Grundlage für das Libretto der wohl erfolgreichsten romantischen Oper. Nach dem Tode Apels gab Laun den 3. Band des Wunderbuchs zusammen mit Friedrich de la Motte-Fouqué heraus. Die hier vorliegenden, unberechtigten Nachdrucke stammen aus dem dafür berüchtigten Macklot Verlag. - Einbände leicht berieben u. bestossen; Aussengelenke beim "Wunderbuch" angeplatzt (aber fest); Innendeckel bzw. ein Vorsatz mit Signatur; beim "Wunderbuch" wurden die Titel von Bd. 2 u. 3 nicht mit eingebunden; wenige Blatt etwas fleckig, sonst gute Expl. - Komplett eine Rarität.

 

368. Arnold, Paul Johs. (Hrsg.): Geister und Schätze. [Band 1 bis 3, kmpl.]. Aus der Sammlung alter Spuk- und Zaubergeschichten Der Blocksberg. Federzeichnungen von Edgar Parin. (1) Spuk. Eine Reihe unheimlicher Geschichten aus alter und neuer Zeit. (2) Magische Schätze. Geschichten von der Gier nach Gold und geheimer Macht. (3) Die Hippe. Ahnungen und Mahnungen verborgener Welten. 1. Aufl. Berlin, Wiking-Verlag, [1934]. 195, 237, 222 S., mit Textillus., 8°, O-Leinen (alles zus. in einem Bd.)

Bloch 2/254. - Enthält Beiträge von: Theodor Storm; E. Grisebach; E. T. A. Hoffmann; G. Storm; Ludwig Bechstein; Jakob Frey; Ludwig Auerbacher; Friedrich Laun; J. H. Jung-Stilling; J. P. Hebel; Immanuel Kant; J. W. Goethe; Justinus Kerner; Friedrich de la Motte Fouque; J. K. A. Musäus; Kaiser Karl IV.; Franz Grillparzer; J. W. Wolf; Heinrich Zschokke. - Rücken leicht aufgehellt, sonst ein gutes Expl.

 

369. Bachem-Tonger, Cätty [d.i. Catharina Thele]: Im Banne der Hypnose. Erstausg. München u. Leipzig, Universal-Verlag, 1922. 237 S., 1 Bl., 8°, Priv. Leinen mit goldgepr. Rückenschild

Bloch 2/270. - "Zitternd vor Erregung, sah, fühlte er, wie sie nachgab, wie ihr Körper schlaff wurde, wie sein Blick sie in hypnotischen Bann gefesselt hielt." - Papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

370. Barolin, Johannes C.: Die Teilung der Erde. Mit 4 Karten. Erstausg. Dresden, E. Pierson’s Verlag (R. Lincke, k. k. Hofbuchhändler), 1904. 6 Bll., 206 S., 3 Bll., 4 farbige tlw. gefaltete Karten, 8°, Goldgepr. Leinen d. Zt. mit Kopffarbschnitt

Hevesi 648; Nicht bei Bloch, obwohl vergleichbare Ideen (z.B. Panropa) durchaus in die "Bibliographie der Utopie und Phantastik" aufgenommen wurden. - Der Autor, Freimaurer, prognostiziert sich durch die Industralisierung verschärfende Krisen u. schlägt zur Lösung die Teilung der Welt in 10 Wirtschaftsgebiete vor. Afrika u.a. unterentwickelte Länder fallen dabei unter die Verwaltung u. Aufsicht einer Weltdelegation. Der selbstverständliche Imperialimus ist der interparlamentarischen Union der Friedenfreunde gewidmet. Das Werk erschien bis 1915 in vier Aufl. - Johannes C. Barolin (geb. 1857), österr. Pazifist, veröffentlichte zahlreiche auf sozialpolitische pädagogische Reformen abzielende u. der Friedensidee dienende Schriften, Anreger einer "altruistischen Weltorganisation", Mitglied der Loge "Eintracht" in Wien, Ehrenmitglied der Großloge u. Ehrengroßkommandeur des Obersten Rates des Schottischen Ritus von Österreich (Lennhoff, Posner, Binder). - Schnitt u. Vorsatz schwach fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

371. Berger, Gisela: Der wandelnde Tod. Roman. Erstausg. Wien, Berlin, Leipzig u. München, Rikola Verlag, 1922. 201 S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Pappband (von E. Tintner) 

Bloch 2/366. - Die Schriftstellerin u. Journalistin Gisela von Berger (1878-1961) war die Nichte des einstigen Burgtheater-Direktors Alfred von Berger. - Einband berieben, bestossen u. schwach fleckig; Aussengelenke angerissen; Kapitale mit kl. Fehlstellen; wenige kl. Fleckspuren, sonst gut u. mit Widmung der Autorin: "Meiner liebsten Dora im Gedenken an viele Stunden des Verstehens. Gisela Weihnachten 22" (Dora Halpern-Gense, eine Kusine von dem Physiker Erwin Schrödinger).

 

372. Bialkowski, Stanislaus: Krieg im All. Roman aus der Zukunft der Technik. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Fr. Wilh. Grunow, [1935]. 463 S., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag

Bloch 2/411. - Der Roman nimmt 1935 einen gigantischen "Luftangriff auf Berlin" vorweg, der die Stadt in Schutt u. Asche legt. Das neue Berlin des dritten Jahrtausends wurde als Gartenstadt wiederrichtet: "Nirgends sah das Auge zusammenhängende Häuserkomplexe, weil die modernen Großstädte in konsequenter Fortentwicklung der durch die in früheren Kriegen häufig erfolgten Luftangriffe bestimmten Bauweisen folgten, und Einzelsiedlungen bevorzugten." (S. 376f) - Umschlag tlw. gebräunt, mit geringfügigen Kratzspuren u. kl. Randläsuren; Innendeckel mit ExLibris "Heinz J. Galle"; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit dem selten Schutzumschlag.

 

373. Bongs, Rolf (Hrsg.): Das Buch der Abenteuer. Mit einem Vorwort von Paul Scheerbart und Bildern von Adolf Uzarski. Nummerierte Luxusausg. 7/50. München, bei Georg Müller, 1913. VIII, 392 S., 4 Bll., mit 13 Taf., 8°, Farbig. illus. O-Pergament 

In der Presse nummerierte Luxusausgabe. Ganzpergament, Nr. 7 von nur 50 Expl.! - Enthält nach dem Vorwort von Scheerbart 13 Geschichten, jede mit einer Taf. (Zeichnung von Uzarski). - U.a.: Hanns Heinz Ewers: Der Spielkasten; Villiers de l’Isle-Adam: Catalina; H. G. Wells: Jimmy Goggles; Karl Hans Strobl: Das Manuskript des Juan Serrano. - Einband gering braunfleckig; Aussengelenke oberflächlich leicht angeplatzt; Vorsatz mit kl. Piktogramm; Titel mit schwachen Knickspuren; Seiten schwach gebräunt u. die Taf. selten braunfleckig, sonst gutes Expl.

 

374. Boutet, Frédéric: Geschichten in der Nacht. Seltsamkeiten und Grotesken. Deutsch von Hanns Heinz Ewers. Dtsch. Erstausg. München u. Leipzig, Georg Müller Verlag, 1909. 303 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/491. OT: Contes dans la nuit, 1898. Auszug: Histoires vraisemblables, 1908. Erschien in versch. Einbandvarianten. - Inhalt: Über das Grauen; Wenn wir gestorben sind; Visionen des Schweigens?; Barmherzige Schatten; Das ‘die Einsamkeit’ genannte Tal; Wie Kinder, die hinter einer Maske herlaufen; Der Zufluchtsort; Reise in die Stadt der Toten; Der Geist; Die Seerose; Das authentische Altertum; Der wahre Sieg; Das lezte Abenteuer; Die Tragödie des Trambahnführers; Carneval. - Einband etwas berieben u. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

Eines von nur 25 (sic!) Exemplaren:

 

375. Brjussoff, Valerius [Valery Jakovievitsch Brjussow]: Der feurige Engel. Erzählung aus dem sechszehnten Jahrhundert. Deutsche Erstausg. in nummerierter Vorzugsausgabe Nr.11 von 25 [!] Expl. München, Hyperion Verlag Hans von Weber, 1910. 2 Bll., 520 S., 8°, O-Pergament mit Rückenschild u. Kopfgoldschnitt 

Bloch 2/527. - "Der feurige Engel - oder eine wahrhaftige Erzählung, in welcher berichtet wird von dem Teufel, der mehr denn einmal in Gestalt eines lichten Geistes einer Jungfrau erschienen ist und sie zu mannigfachen sündhaften Handlungen verleitet hat, von der gottwidrigen Beschäftigung mit der Magie, der Alchemie, der Astrologie, der Kabbalistik und Nekromantik, von der Verurteilung einer Jungfrau unter dem Vorsitze Seiner Eminenz des Erzbischofs von Trier, gleicherweise von den Begegnungen und Gesprächen mit dem Ritter und dreifachen Doktor Agrippa von Nettesheim und mit dem Doktor Faust, berichtet von einem Augenzeugen." (Erstes Blatt nach dem Titel) - Die autorisierte Übersetzung besorgte Reinhold von Walter. Ein Buch über abhängige u. dämonische Liebe. - "Sie gehen nach Köln, wo die von Dämonen heimgesuchte Verführerin ihre Suche nach Madiel, dem feurigen ENGEL, dem visionären Geliebten ihrer Kindertage, fortsetzt. Um aber Engel und Dämonen zu bannen, bedarf es aber besonderer Mittel und Wege. Renatas Wünschen hörig, erlernt Ruprecht die gottwidrigen Wissenschaften der Magie, der Kabbalistik und Nekromantie." - Valery J. Brjussow (1873-1924) war einer der führenden Vertreter der symbolistischen Bewegung in Russland u. hegte eine Vorliebe für das Okkulte u. Phantastische. - Einband leicht berieben u. etwas fleckig; oberes Kapital mit kl. Anriss; Vorsatz mit scharf radiertem Besitzervermerk; Schnitt, hinterer Vorsatz, Schnitt u. wenige Blatt braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

376. Bulwer, Eduard: Das Haus des Magiers. [ANGEBUNDEN:] Sindbad [d.i. Friedrich Schwickert]: Das Lebenselixier in Bulwers Romanen und in den Schriften wirklicher Adepten.Leipzig, Max Altmann, 1919, 1918. 33 S. / 31 S. 8°, Priv. Halbleinen mit Rückenschild, die O-Deckel mit eingebunden

(1) Bloch 2/555; Verinnerlichung S.83 (Rubrik "Okkulte Romane"). - Seltene frühe Veröffentlichung, erschien wie auch andere Verlagstitel (z.B. Hentges: Die Kröte) in einfacher Heftform. Später in anderen Verlagen auch unter den Titeln "Das Haus des schwarzen Magiers. Eine rätselhafte Geschichte", "Das Haus des Zauberers" oder "Die Geisterseher". Die vorliegende  Ausg. ist im KVK nicht auffindbar. - (2) Mit einer Einführung von G. W. Surya. Neben Bulwer-Lytton (1803-1873), Rosenkreuzer u. Freimaurer; mit Verweisen auf: Flamel, Paracelsus, Joh. Baptista van Helmont, Frederico Gualdo, Christoph Wilhelm Hufeland u.a. - Etwas berieben; Vorsatz u. ein Titel mit Stempel von H. Tränker; beide mit tlw. radierter, großer Signatur; einige Anstreichungen u. kl. Marginalien; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

377. Corelli, Marie [d.i. Mary Mackay]: Ein Roman aus zwei Welten. Zwei Teile [kmpl.]. Autorisierte Übersetzung von Isabella Hummel. 2. Aufl. Leipzig, Theosophisches Verlagshaus, [1921]. XXXII, 199 S / 2 Bll., 220 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen (beide zus. in einem Bd.)

Bloch 2/656 (zur EA). Gregor A. Gregorius (d.i. Eugen Grosche, ehem. Oberhaupt der FS) nennt das Buch in seinem "Exorial" in der Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur". - Marie bzw. Mary Mackay alias Marie Corelli (1855-1924) gehörte zu den beliebtesten Erzählerinnen ihrer Zeit (vgl. Zondergeld S.69f.). "The Romance of Two Worlds" (1886, dtsch. EA 1894) ist ihr erster Roman, der sie weltberühmt machte. Er basiert auf Erlebnisen der Autorin auf "einem in Paris wohnhaft gewesen historischen Rosenkreuzer, der als ‘Graf Dr. Kasimir Heliobas’ eingeführt wird" (Willy Schrödter: Geschichte und Lehren der Rosenkreuzer). Die Autorin beschreibt Traumsendungen, elektrische Medizinen, elektrische Plusquamperfektion des Menschenkörpers, Astralreisen, Umgang mit Luftgeistern u.a. - Einband leicht bestossen, etwas fleckig u. ausgeblichen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

378. Corrinth, Curt: Mo Marova. Ein Legendenbuch aus dem Jahre 2020. Erstausg., Nr. 26 von 100 Expl. Wien, Prag u. Leipzig, Ed. Strache Verlag, [1920]. 95 S., 1 Bl., mit Frontispiz, Gr.-8°, O-Leinen mit goldgepr. Deckelvignette 

Bloch 2/660. - Mit Initialen u. einer handsignierten Original-Lithographie von Julius Zimpel. Eines von hundert in Seide gebundenen Expl. Auf dem letzten Blatt vom Autor, ebenfalls handsigniert. - Einbandstoff mit Druckstellen, an Ecken u. Kanten tlw. mit geringfügigen Verletzungen; Rückendeckel etwas fleckig u. mit winzigen Fehlstellen im Bezugsstoff; Innendeckel mit schwacher Fleckspur; Titel mit kl. u. oberflächlicher Abschabung, sonst ein gutes Expl.

 

379. Driesmans, Heinrich: Jahrtausendwende. In tausend und einem Jahr. Ein biosophischer Erziehungsroman auf erdpolitischer Grundlage. Erstausg. Dresden u. Leipzig, E. Piersons Verlag, 1912. 173 S., 1 Bl., mit farbigem Frontispitz, einer Titelvignette von Fidus u. Textabb., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit dreiseitigem Goldschnitt

Bloch 2/804. - Utopisches Sammelsurium skurrilster Zukunftsbilder, angereichert mit der Ideenwelt aus der Gartenstadtbewegung u. Lebensreform. U.a. über: Die Welt um die Wende des neuen Jahrtausends; Die Trustmagnaten; Mobilmachung; Das Ende der amerikanischen Freiheit; Die Vereinigten Staaten von Afrika, Südamerika, Australien; Der Werdegang des neuen Geschlechts; Die Auslese; Der natürliche Adelswuchs; Die gekrönten Jungfrauen; Die Paarung; Der Zeppelin-Express u. das Luftauto; Der Untergang der alten Welt; Der Großherr von Europa; Die werdende Unsterblichkeit des Menschengeschlechts auf Erden; Die Verwüstung Europas; Das dritte Reich; Der Siegeszug der Lichtmenschen über der Erde. - "Zum Schluß schließt sich Europa noch einmal siegreich gegen die vereinigte Gefahr von Groß-Amerika und Groß-Japan zusammen [...] Das Maschinenzeitalter wird abgelöst, die die Natur beherrschenden Kräfte werden den Menschen unmittelbar selbst eigen [...] in glückseliger Rückschau auf die Kämpfe des Aufstieges genießen sie die nunmehrige Leichtigkeit eines Götterdaseins." (Frankfurter Zeitung vom 31. Dez. 1911) - Der Publizist Heinrich Driesmans war Mitglied der "Gobineau-Gesellschaft" u. Mitarbeiter der "Politisch-Anthropologischen Revue". Driesmans entwickelte eine äußerst umstrittene eugenische Mischtheorie, die mit den völkischen Rassenvorstellungen seiner Zeitgenossen nicht kompatibel war, glaube er doch, dass die "Judenfrage" nur über eine "Vermischung der Rassen" gelöst werden könnte. - Buchdeckel mit bräunlichen Fleck (Feuchtigkeit); Innendeckel tlw. fleckig u. etwas verkrustet; Vor- u. Nachsatz mit Fleckspuren, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

380. Eklund, Ole [Arthur]: Die Reise der "Tellus". Phantastischer Roman. 1.-5. Tsd. (Dtsch. Erstausg.) Zürich, Albert Müller Verlag, [1943]. 200 S., 8°, O-Leinen mit Goldschrift u. mit O-Umschlag

(= Blaue A[lbert]-M[üller]-Reihe. Spannung, Liebe, Abenteuer. [Band] 5). - Bloch 2/863. - Übertragung der in Finnland 1939 erschienenen schwedischen Originalausg. von Dr. Karl Hellwig. - "‘Die Reise der Tellus’ ist insofern bemerkenswert, als in dem Roman ausführlich und stellenweise, originell und erfindungsreich eine wirklich fremdartige Welt geschildert wird, auch wenn der Autor keine tieferen philosophischen Absichten verfolgt und nur das Seltsame um seiner selbst Willen beschreibt, was ihm aber doch abwechslungsreich gelingt. Diese Beschreibungen gehören zu den eindrücklichsten und eigenständigsten in der Science Fiction." (Rottensteiner) - Umschlag schwach fleckig; leicht gebräunt; ein gutes Expl.

 

381. Fritsche, Herbert: Die Stadt in der Phiole und andere phantastische Erzählungen. Erstausg. Leipzig, Richard Hummel Verlag, 1937. 62 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/1060. - Enthält: Das große Elixier; Die spätere Hochzeit; Azoth; Der Wunderbeweis; Die Stadt in der Phiole. - Dr. Herbert Fritsche (1911-1960), nach Miers: aktiver esoterischer Führer u. Schriftsteller; Steiner-Gegner; Anhänger der Theosophie Annie Besants; praktischer Psychologe; Hrsg. der grenzwissenschaftlichen Zeitschrift "Die Säule"; Oberhaupt der Gnostisch-Katholischen Kirche; Nachfolger von Krumm-Heller als Großmeister der Fraternitas Rosicruciana Antiqua; Ordensname im O.T.O.: "Basilius". - Der Verleger Richard Hummel veröffentlichte unter dem Pseud. R.H. Laarss selbst einige okkulte Werke. - Etwas lichtrandig, leicht angerändert u. am Rücken berieben; innen sauber u. gut. - Selten.

 

382. Gail, Otto Willi: Energiesammler Ha-De-We. Die Geschichte einer Erfindung. Erstausg. Breslau, Bergstadtverlag Wilh. Gottl. Korn, 1929. 127 S., mit Frontispiz (Portrait des Verf.) u. Textillus. von Walter Bayer, 8°, Illus. O-Halbleinen

(= Bergstadtbücher für junge Menschen). - Bloch 2/1092. - Erschien 1949 (Nürnberg, Sebaldus) auch unter dem Titel "Der Herr der Wellen [Ha-De-We]". Es geht um eine rätselhafte Erfindung, die scheinbar Energie aus der Luft saugt. - Einband berieben; kl. Nr. im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

383. Geistergeschichten und anderes. [Verlagssammelband]. Enthält: (1) [Joseph Sheridan Lefanu]: Spuk. Drei geheimnisvolle Erzählungen aus dem Englischen. Mit drei Bildern von Phiz. (2) Otto Freiherr von Taube: Adele und der Dichter. Novellen. (3) Lothar Brieger: Das nervöse Herz. Novellen. 1. Aufl. Leipzig u. Wolgast, "Der Kentauer", 1919, [1919], [1919]. 135 S., mit 3 ganzseitigen Illus. / 125 S., 1 Bl. / 128 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Halbleinen

(1) bei Bloch 2/1886. - Einband leicht berieben; Rücken mit Druckstelle; vorderes Innengelenk angerissen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

384. Gleich - Dellarosa, Ludwig [d.i. Joseph Alois Gleich]: Das Blutmahl um Mitternacht, oder das wandernde Gespenst in Wiener Neustadt. Historisch romantische Erzählung aus den Zeiten Friedrich des Streitbaren, Herzogs von Österreich. Von Ludwig Dellarosa, Verfasser des Köhlermädchens aus dem Dornbacher Walde u.s.w. Mit einem Titelkupfer. Erstausg. Wien, Verlag der Carl Haas’schen Buchhandlung, 1836. 2 Bll., 158 S., mit gest. Frontispiz, Kl.-8°, Neuer Pappband mit Rückenschild

Bloch 2/1189; nicht bei Deuerlich (!) - Josef Alois Gleich (1772-1841), österr. Beamter u. Autor. Neben seinem Berufsleben schrieb Gleich weit über 100 Romane u. nahezu 250 Theaterstücke. Mit diesem literarischen Schaffen wurde er ein bedeutender Vertreter des Alt-Wiener Volkstheaters u. als Verfasser von Ritter- u. Schauerromanen weitbekannt. Er "erfand die grauenhaftesten Scenen und Schilderungen und wußte derart das Interesse zu erwecken, daß seine Romane zwischen den Jahren 1800-30 zu den gelesensten und verbreitetsten in Oesterreich gehörten." (ADB Bd 9, 1879, S.226). Ein Großteil seines Werkes erschien unter den Pseudonymen Ludwig Dellarosa, Adolph Blum, Alois Kramer oder H. Walden. - Titel mit kl. Aufkleber u. wie die nachfolgende Seite gestempelt; durchgehend etwas fleckig (vereinzelt auch stärker) u. gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit Lesebändchen. - Selten.

 

385. [Gleich, Joseph Alois]: Die Eisernen Ritter oder die Räuberhölle zu Grollenstein. Eine Geschichte ausu dem letzten Jahrhundert. Erstausg. Wien und Prag, bey Franz Haas, [1812]. 2 Bll., 160 S., mit Frontispiz u. Titelvignette, Kl.-8°, Marmorierter Pappband d. Zt. mit Rückentext

Nicht bei Deuerlich (!) - Einband etwas berieben, bestossen u. fleckig; tls. leicht braunfleckig; ab S.115 stärker werdener Randfleck, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

386. Götz, Wilhelm: Vor neuen Weltkatastrophen. Ein Appell an die Vernunft aller Völker. Ein warnendes Menetekel für die Menschheit. Sinn und Unsinn der menschlichen Weltordnung. Eine Erklärung für den heutigen Wirrwarr. Der Ausweg aus dem Chaos und die Weiterentwicklung der Menschheit. Eine Warnung und ein Ziel. Ein sozialer Zukunftsroman. Erstausg. Stuttgart, Selbstverlag Wilh. Götz, 1931. 160 S., mit Frontispiz, 8°, O-Leinen

Bloch 2/1225. - Kurioser prophetischer Roman. Einige Kapitel: Umwältzung im 20. Jh.; War es nötig, Europa nochmals in ein Blutbad zu stürzen?; Umwälzung in Afrika, Indien, China; Das Denkmal der Vereinigten Staaten der Erde; Eine neue Kultur entfaltet sich; Hinter den Kulissen der Politik; Der letzte Weltkrieg beginnt. - Papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

387. Groner, Auguste: Mene tekel... Eine seltsame Geschichte. Erstausg. Wien u. Leipzig, Verlag von Edmund Schmid, 1910. 412 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen

Bloch 2/1270. - Phantastischer Abenteuer- u. Kriminalroman. Ein Gelehrter entwickelt einen Apparat, der vergangene Ereignisse wie einen Film zu betrachten erlaubt. Eine Expedition nach Babylon soll die berühmte Inschrift im Palast von Belsazar sichtbar machen. - Einband leicht berieben u. fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

388. Günzl, Josef: Auf alten und neuen Wegen. Okkulte Erzählungen in volkstümlicher Form. Herausgegeben und mit einem einleitenden Vorwort versehen von Gottfried Buchner. Erstausg. Lorch (Württ.), Verlag von Karl Rohm, 1910. XV, 508 S., 2 Bll., mit Frontispiz (Bildnis des Verfassers), 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/1295. - Mit einem biographischen "Panorama" des Verfassers u. gedruckter Widmung an Leopold Engel (1858-1931), Schauspieler, Schriftsteller u. Freimaurer, der 1897 seinen eigenen Illuminaten-Orden gründete: "[dem] Herausgeber meines Werkes ‘Auf sonniger Höhe’, liebevoll gewidmet". - Josef Günzl (1841-?), war u.a. Gründer des Wiener theosoph. Vereins u. veröffentlichte auch: "Die Geheimwissenschaft als Weltanschauung und Religion. Apologetische Beiträge zur theosophischen Bewegung mit besonderem Hinweis auf Emanuel Swedenborg." - Einband schwach fleckig; tlw. geringfügig angeknickt; wenige Seiten braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

389. Hanstein, Otfried von: Die Farm des Verschollenen.Phantastischer Roman. 1.-10. Tsd. (Erstausg.) Dresden-Niedersedlitz, H. G. Münchmeyer, [1924]. 208 S., 8°, Illus. O-Pappband mit Farbkopie des O-Umschlags

Bloch 2/1354. - Bei der Suche nach einem verschollenen Erfinder wird im südamerikanischen Dschungel dessen Maschinenfarm entdeckt. "[...] einige Bilder einer wildgewordenen automatischen Maschinerie sind beklemmend." (Rottensteiner) - Gering leseschief u. am Rücken leicht angerissen; Aussengelenke durchgehend leicht angeplatzt; Besitzervermerk; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst gut (Bindung ist fest).

 

390. Hanstein, Otfried von: Ein Flug um die Welt und die Insel der seltsamen Dinge. Erzählung. Mit vielen Textbildern von Kurt Reimer. Erstausg. Leipzig, Koehler & Amelang, [1927]. 230 S., 1 Bl., mit Textillus., 8°, O-Leinen mit Kopie (Digitaldruck) des O-Umschlags

Bloch 2/1360. - Einband etwas fleckig; Schnitt leicht fleckig; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

391. Inführ, Heinrich [d.i. Rudolf Lämmel]: Alis. Die neue deutsche Kolonie. Das Ende von Versailles. Technischer Zukunftsroman. Erstausg. Friedberg (Qu.), Leipzig u. Reichenberg (Böhm.), Iserverlag Dresler & Co., 1924. 293 S., 8°, Illus. O-Pappband mit montiertem Deckelschild

Bloch 2/1580. - Das Buch erschien im Jahr der EA auch unter dem Titel "Die neue Kolonie" im Granula-Verlag, Jena, mit ähnlicher Einbandillus. - Der Deutsch-Österreicher Peter Hartenberger entdeckt mit Hilfe des von ihm erfunden "Nukleiden-Spektroskops" das versunkene Atlantis, dessen Goldschätze er dem deutschen Reich zur Verfügung stellen will. Als die Franzosen dies verhindern wollen, vernichtet er ihre Flotte mit einem "Strahlengerät". In Deutschland zum "nationalen Diktator" ernannt, schlichtet er den Streit zw. "Hakenkreuz und Sowjetstern" u. hebt den "Versailler Schandvertrag" auf (siehe: Jost Hermand: Der alte Traum vom neuen Reich, S.129f.). - Rudolf Lämmel (1879-1962), Reformpädagoge u. Schriftsteller; der gebürtige Wiener erwarb später die Schweizer Staatsbürgerschaft. 1928 veröffentlicht er sein programmatisches Werk über den modernen Tanz, in dem er sich auch energisch gegen die vom Christentums verursachte Leibfeindlichkeit u. Prüderie wandte. 1933 in Deutschland wegen seiner Nähe zur Sozialdemokratie in den Ruhestand versetzt, übersiedelt er in die Schweiz. 1936 erscheint dort sein Buch "Einführung in die Grundprobleme der Rassentheorie", in dem er sich kritisch mit der NS-Rassentheorie auseinandersetzt. - Einband leicht bestossen u. tlw. gebräunt; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

392. Johnson, General John: Das deutsche Wunder 193? Erstausg. Leipzig, Theodor Weicher Verlag, 1930. 316 S., 2 Bll., mit einer Abb. u. 10 Kartenskizzen, 8°, Priv. Halbleinen mit montiertem farbigen O-Deckelbild

Bloch 2/1614. - Völkisches gesinntes Machwerk, der Autor war antisemitischer Verschwörungstheoretiker u. nimmt die Entwicklung der "deutschen Wunderwaffe V2" vorweg: "Ein Menetekel eine völlige Umwälzung ins Machtverhältnis der Weltmächte kündigt sich schlagartig an. Die deutsche Wissenschaft hat die Möglichkeit einer fern wirkenden Flüssigkeitsrakete mit minutiös genauer Düsenregulierung soeben bewiesen, Deutschland verfügt über vielleicht in Bälde über ein Kriegsmittel, dem gegenüber die unsinnigen Rüstungen der heutigen Zwingherren Deutschlands einfach machtlos sind. Ein Zukunftskrieg ist dann ein Vernichtungsringen von Volk gegen Volk." (Klappentext). - Kanten leicht berieben; gelegentliche Bleistiftanstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

393. Kohlrausch, Robert: Das zweite Gesicht. Roman. Erstausg. Leipzig, Richard Eckstein Nachf., 1926. 227 S., 8°, O-Halbleinen

Bloch (Nachträge) 3558. - Robert Kohlrausch (1850-1934), vor seinem Wechsel zum Journalismus arbeitete er als Regierungsbauführer. Danach wurde er Redakteur beim Hannoverscher Courier. Sein Debütroman 1901 trug den Titel "Das Haus der Witwe", dem 1903 eine Parodie auf Sherlock Holmes "In der Dunkelkammer", folgte. - Einband leicht bestossen u. tlw. gebräunt; Innendeckel mit kl., priv. Widmung; Seiten tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

394. [Lafontaine, August Heinrich Julius]: Rudolph von Werdenberg. Eine Rittergeschichte aus den Revolutionszeiten Helvetiens. Berlin, o.V., 1796. 4 Bll., 416 S., mit gestoch. Frontispiz u. Titelvignette, Kl.-8°, Halbleder d. Zt.

Deuerlich 2376; Vgl. Goedeke V, 478, 21. - Früher Raubdruck des noch einige Male aufgelegten Ritterromans (EA 1793; neue verb. Aufl. 1797). - "Eine den Bedürfnissen unserer Zeit anpassende, lehrreiche, genußvolle Unterhaltung [...] ‘Der Freiheitsgeist - sagt der wahrhaft patriotische Verfasser im Vorbericht - ist jetzt so laut und allgemein geworden, und hat zugleich eine so falsche Richtung genommen, daß man nicht oft genug wiederholen kann: Gesetzlosigkeit ist keine Freyheit, sondern das höchste Elend eines Volkes!’." (Patriotisches Archiv für Deutschland; 1799, S.214). - Lafontaine (1758-1831) gilt als "Schöpfer des weinerlichen Familienromans; seine Werke rührten ihn selbst zum Weinen. So fruchtbar war er, daß er vergaß, was er geschrieben hatte, und seine Erfindungen, die sich in engen Kreisen drehen, mehrfach zum zweiten Mal erfand" (Goedeke). Der vielschreibende Autor wurde nach der Jahrhundertwende vergessen. Arno Schmidt nahm Lafontaine allerdings gegen dessen Kritiker in Schutz u. billigt ihm durchaus beachtliche literarische Qualitäten u. Originalität zu. - Etwas berieben u. bestossen; Innendeckel mit drei unterschiedlichen Besitzervermerken; tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

395. Laßwitz, Kurd: Seifenblasen. Moderne Märchen. Erstausg. Hamburg u. Leipzig, Verlag von Leopold Voß, 1890. 261 S., 8°, Gold- u. blindgepr. O-Leinen

Bloch 2/1863. - Kurd Lasswitz (Pseudonym Velatus, 1848-1910), Gymnasiallehrer in Gotha, gilt als Vater der deutschen Science-Fiction. - Leicht berieben u. bestossen; Schmutztitel u. Titel mit Monogrammstempel; tlw. gebräunt u. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

396. Lloyd, John Uri: Etidorhpa oder das Ende der Erde. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Mit vielen Illustrationen von J. Augustus Knapp. Autorisierte dtsch. Ausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Friedrich, [1899]. X, 303 S. mit Frontispiz, 22 Illus. im Text u. auf Taf., sowie Fig. 1-10 / 4 Bll., 296 S., 1 Bl., mit 19 Illus. im Text u. auf Taf., sowie Fig. 11-14, 8°, Illus. O-Leinen (2 Bde.)

Bloch 2/1952. - Der Pharmakologe John Uri Lloyd (1849-1936) veröffentlichte vorliegendes Buch (OT "Etidorhpa or the End of Earth"), dessen Titel rückwärts gelesen "Aphrodite" lautet, erstmals 1895 im Selbstverlag. Noch zu seinen Lebzeiten erlangte der "Hohlerde-Klassiker" 11 Auflagen. Der Protagonist reist ins Innere der Erde u. findet dort allerlei merkwürdige Kristalle, Pflanzen u. andere (prähistorische?) Lebewesen. Ungewöhnlich ist, dass für alle Erscheinungen "naturwissenschaftliche" Erklärungen gegeben werden, z.B. auch wie das Sonnenlicht durch die Erdkruste ins Innere dringt. Einige der Theorien geistern noch heute durch die Literatur, andere sind Vorwegnahmen (immer noch) aktueller grenzwissenschaftlicher Themen. Die Bedingungen im Innern der Erde seien sogar besser als aussen, was der Reisende auch am eigenen Körper erspüren kann. Er trifft auf andere Hohlerde-Reisende u. schliesslich auch auf die schöne "Etidorpha", die ihn hypnotisch auf die letzte Prüfung vorbereitet. - Um dem Buch Wirklichkeitgehalt zu geben, gibt Lloyd vor, dass er den Text von einem Johann Lllewellyn Llongollyn Drury erhalten haben will, dem auf sehr mysteriöse Weise ein Fremder dieses Manuskript überlassen hatte, das mit dem Eintritt in eine geheime Gesellschaft beginnt. Da Drury/Lloyd dem Berichteten scheinbar skeptisch gegenüber steht, wird das Studium des Manuskriptes mehrmals unterbrochen, um die Wissenschaften zu rate zu ziehen. - U.a. über: Eine Unterrichtsstunde über geistiges Forschen; Die Brüderschaft der Adepten; Eine Lichtzone tief im Innern der Erde; Der Pilzenwald; Mein Schwergewicht verschwindet; Warnung vor der Biologie, der Wissenschaft vom Leben des Menschen; Materie ist aufgehaltene Bewegung; Ich höre auf zu atmen u. lebe trotzdem weiter; Unter den Trunkenbolden; Weitere Versuchung: Etidorhpa; Der innere Ring oder das Aufhören der Gravitation; Das Ende der Erde. - Einbände leicht berieben; beide Titel mit kl. Besitzervermerk, sonst gute u. frische Expl.

 

397. Mader, [Friedrich] W[ilhelm]: Der König der Unnahbaren Berge. Wunderbare Abenteuer auf einer kühnen Automobilfahrt ins innere Australiens. Erstausg. Stuttgart,  Gustav Weise Verlag, [1909]. VIII, 290 S., 1 Bl., mit Textillus. u. 8 Taf., 8°, Farbig illus. O-Leinen

Bloch 2/2020. - Mit einem elektrisch angetrieben Panzerfahrzeug stößt eine deutsche Expedition ins innere von Australien vor. In der Wildnis herrscht ein König der Unnahbaren Berge, der sich durch Negativ-Strahlen unsichtbar machen kann. - Einband tlw. leicht berieben (Deckelillus. unbeeinträchtigt); etwas schiefgelesen; wenige Seiten schwach braunfleckig; Frontispiz mit montiertem Seidenhemdchen, sonst ein gutes Expl.

 

398. Mader, [Friedrich] W[ilhelm]: Nach den Mondbergen. Eine abenteuerliche Reise nach den rätselhaften Quellen des Nils. Erzählung für Deutschlands Söhne und Töchter von W. Mader. Illustriert von W. Egler. Erstausg. Stuttgart, Verlag für Volkskunst Richard Keutel, [1911]. 341 S., mit Textillus., einer Karte u. 9 Taf. (acht auf Kunstdruckpapier), 8°, Farbig  illus. O-Leinen

Leicht berieben; Rücken mit kl. Druckstelle, sonst ein gutes u. frisches Expl.

 

399. Marschalek, Otto: Die Tiefen von Mangalore. Phantastische Novellen. Erstausg. Wien u. Leipzig, Rikola Verlag, [1926]. 190 S., 3 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Bloch 2/2052: "Diese Novellen sind hanebüchen und exzentrisch bis zur Verstiegenheit; ihre Charaktere werden von Euphorie und Ekstase getragen und drücken sich nur in Extremen aus: Liebe, Haß, Wahnsinn, Tod." - Einband berieben u. schwach fleckig; Innendeckel u. Vorsatz mit zwei Radierstellen; Titel mit kl. Signatur, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

400. Matthießen, Wilhelm: Das Totenbuch. Geheimnisvolle Geschichten. Erstausg. Köln, J. P. Bachem, [1926]. 219 S., 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag

Bloch 2/2077. - Offensichtlich erschien der Text in versch. Einbänden u. mit unterschiedlichen Deckelillus., das Papier des immer identischen Buchblocks mit ungewöhnlich gemusterten Wasserzeichen. - Inhalt: Die Huldre; Die Wunderlampe; Totentanz; Letzte Märchen; Die Uhr; Mein Tod. - Wilhelm Matthießen (1891-1965), bekannter deutscher Kinderbuchautor, der innerhalb der Ludendorff-Bewegung auch antisemitische Hetzschriften verfasste. - Umschlag gering angestaubt, mit kleinerer Fehlstelle u. hinterlegten Randanrissen, sonst ein sehr gutes Expl.

 

401. Mayer, Theodor Heinrich: Ärzte. Erstausg. Leipzig, Curt Zschäpe Verlag, [1936]. 383 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/2096. - "Von der furchtbarsten aller Krankheit, vom Krebs ging ich einmal aus. Gesunde Zellen geraten unter den Einfluß einer übersteigerten Lebenskraft, die plötzlich aus versprengten Embryonalzellen frei wird, werden durch sie zu einem Über-Leben gezwungen und zerstört [...] jener Kraft, die ich Kappa-Strahlung genannt habe." (S.378) - Theodor Heinrich Mayer (1884-1949), österr. Schriftsteller u. Apotheker. Nach dem Anschluss Österreichs 1938, musste er seine schriftstellerische Karriere beenden, da er als Mitgliedschaft der Freimaurerloge "Mozart" nicht in die Reichsschrifttumskammer aufgenommen wurde. - Einband braunfleckig gesprenkelt; Vorsätze mit kl. Fleckspuren (von Tesa) u. Besitzer-Signatur, sonst ein gutes Expl. in "moderner" Antiqua-Schrift.

 

402. Meyrink, Gustav [Gustav Meyer]: Orchideen. Sonderbare Geschichten. 1. Aufl. München, Albert Langen, 1904. 148 S., 2 Bll., mit zahlr. Vignetten, Kl.-8°, O-Leinen mit Kopfgoldschnitt u. Lesebändchen

Bloch 2/2138. - Gustav Meyrink (auch Meyrinck, 1868-1932) lebte als Bankkaufmann in Prag, wo sein Interesse am Okkultismus geweckt wurde. Er war Mitarbeiter der Wiener Zeitschrift "Lieber Augustin" u. "Simplicissimus", Feuilletonist u. Lustspielautor. 1915 begründete er seinen Ruhm mit dem Roman "Der Golem", als Buch u. Film einer der größten Erfolge des 20. Jhs., dem weitere dem Okkulten zugewandte Werke folgten. Er soll auch Mitglied "der Goldenen Dämmerung (Golden Dawn) gewesen sein, denn Dr. Henri Birven (Lebenskunst in Yoga und Magie) erwähnt, dass er mit M. (und Dr. Peithmann) über das mysteriöse Frl. Sprengelö geforscht hätte. In Prag soll M. auch zur Okkultistenloge ‘Zum blauen Stern’ gehört haben, wo er u.a. Weinfurter traf." (Vgl. Miers). - Einband tlw. etwas fleckig u. geringfügig bestossen; Vorsatz mit kl. Stempel; erstes u. letztes Blatt leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

403. Mynona [d.i. Salomo Friedlaender]: Graue Magie. Berliner Nachschlüsselroman. Mit sechs Zeichnungen von Lothar Homeyer. Erstausg. Dresden, Rudolf Kaemmerer Verlag, 1922. 374 S., 1 Bl., mit Frontispiz u. Illus. auf Taf., 8°, O-Halbleinen mit dreiseitigem Farbschnitt 

Bloch 2/2239. - S. Friedlaender (1871-1946) studierte zunächst in München u. Berlin Medizin u. Zahnmedizin, seit 1896 dann spekulative Philosophie. Nach seiner endgültigen Übersiedlung nach Berlin (1906) schreibt er unter dem Pseudonym "Mynona" zunächst  Gedichte u. Grotesken, die in den expressionistischen Zeitschriften "Der Sturm" u. "Die Aktion" veröffentlicht werden. - Ein gutes Expl.

 

404. Neumann, Felix: Die wandernde Seele. Roman. Erstausg. Leipzig, Grunow & Co., [1926]. 212 S., 2 Bll., Kl.-8°, Goldgepr. O-Leinen

Bloch 2/2267. - Rücken min. geblichen, sonst ein gutes Expl. mit Widmung des Verfassers "Felix Neumann, Berlin/Südend" auf dem Vorsatz. - Selten.

 

405. Nithack-Stahn, Walther: Totentanz. Erzählt nach 12 Stichen von Daniel Chodowiecki. Nummeriertes Expl. (879/1000). Berlin, Eigenbrödler Verlag, [1925]. 74 S., mit 13 Stichen (einer als Titelkupfer), 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen

Bloch 2/2289. - "Die zwölf Kupfer Daniel Chodowieckis wurden in der Kupferdruckerei Meisenbach Riffarth & Co. in Berlin auf der Handpresse hergestellt. Der Entwurf zum Einbande stammt von Ernst Nicolas." - Enthält: Die Mutter; Der General; Das Freudenmädchen; Die Königin; Das Fischweib; Der Bettler; Der Ahnenstolz; Das Kind; Die Schildwache; Der Arzt; Der König; Der Papst. - Walther Nithack-Stahn (1866-nach 1939; Pseudonym: Ulrich Walther), Theologe u. Schriftsteller, ab 1906 Pfarrer an der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. - Rücken leicht geblichen; papierbedingt gebräunt; Vorsatzblatt leicht fleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

406. Nov., Sir J. M. [d.i. Baron H. Carl von Kleeberg]: Pandaimonion. I. bis V. Teil [kmpl.]. (Wahrheit ? Traum ? Lüge?). I: Der Vorhof. II: Die Einweihung. III: Der 5-fache Weg. IV: Der Alchemist. Der Zauberer. V: Der Adept. Erstausg. Berlin, Brückner Verlag, 1927. 4 Bll., 78 S.  / 4 Bll., 128 S. / 4 Bll., 143 S. / 4 Bll., 152 S. / 4 Bll., 127 S., 8°, O-Karton (5 Bde.) im schlichten O-Pappschuber 

Bloch 2/2309 (mit irriger Autorenangabe "Paul Koethner"; siehe dazu: Lechler I, S.426). - "Der Verfasser, welcher alten Geburtsadel mit Geistesadel verbindet, steht auf der Höhe der modernen Wissenschaft; ist aber über diese Höhe hinaus - die Brücke zum ‘unbekannten Land’ überschreitend - in das Reich der ‘hermetischen’ Kunst und Wissenschaft vorgedrungen, die er (in allzu nachsichtiger Anpassung an Begriffe des letzten Menschenalters) ‘Okkultismus’ nennt, wiewohl gerade Vertreter des Okkultismus in Verdacht stehen, die Perle heiligen Urwissens in dem Sautrog eitler Selbstvergötterung verkramt zu haben. Sir J. M. Nov hat selber Zugang gefunden zu jenen östlichen Orden und Logen der Astral- und Mental-Ebene, von denen soviel Geheimnisvolles von vermeintlich Wissenden verbreitet wird." - Der einfache Schuber etwas fleckig; Einbände u. Schnitt tlw. etwas braunfleckig; alle Vorsätze mit Stempel von H. Tränker, sonst gute Expl.

 

407. Otting, Frank: Auf anderem Stern. Erstausg. Dresden, E. Pierson’s Verlag, 1904. 269 S., 8°, Illus. O-Leinen 

Bloch 2/2340. - Ein Mensch darf die ausserirdischen Besucher bei ihrem Rückflug zum Mars begleiten u. lernt dort die Errungenschaften ihrer Zivilisation kennen. - Einband tlw. etwas geblichen, leicht berieben u. bestossen; wenige Seiten leicht angeknickt u. mit kl. Fleckspuren; papierbedingt gebräunt, sonst gut. - Selten.

 

408. Otto, Emil: Die Experimente des Dr. Sartorio. Erstausg. Berlin-Charlottenburg, Kurt Ehrlich Verlag, [1919]. 158 S., Kl.-8°, Farbig illus. O-Karton

(= Ehrlichs Kriminalbücherei, Band 5). - Erschien noch einmal 1932 im Eden-Verlag unter dem Titel "Die Teufelsküche. (Die Experimente des Dr. Sartorio)". - Leicht bestossen u. angestaubt; Deckel mit Flecken von den angerosteten Klammern; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

409. Perutz, Leo[pold]: Das Gasthaus zur Kartätsche. Eine Geschichte aus dem Alten Österreich. Erstausg. München, Musarion Verlag, 1920. 70 S., 8°, Illus. O-Karton

"Es gibt kein größeres Unglück für einen Menschen, als wenn er unversehens in seine eigene Vergangenheit hineingerät." (S.49) - Die erste, kürzere Fassung, der vorliegenden Erzählung erschien unter dem Titel "Der Feldwebel Schramek" in der Weihnachtsbeilage der Teplitzer Zeitung (38. Jhg., 24.12.1907, Seite 1-4). Vgl. dazu auch Perutz’s "Herr, erbarme Dich meiner" (Kapitel 5). - Leopold Perutz (1882-1957) blieb trotz seiner erfolgreichen Romane immer finanziell von seiner Familie abhängig. Der Tod seiner Frau im Jahre 1928, kurz nach der Geburt des 3. Kindes, warf Perutz aus seiner erfolgreichen Laufbahn. Die persönliche Krise fiel mit der politischen Krise in Österreich zusammen. Perutz emigrierte im Juli 1938 nach Palästina. Sein literarisches Werk besteht zum großen Teil aus historischen Romanen, die Ergebnisse umfangreicher Quellenstudien sind. Ungezwungen nutzte er Bestandteile theologischer u. magischer Weltbilder. - Deckel angestaubt u. mit geringfügigen Randläsuren; Rücken angerissen u. mit zwei sauber geklebten, kl. Fehlstellen; eine Deckelecke u. die nachfolgenden Blätter (bis S.12) leicht angeknickt; papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl. - Seltene Erstausg.

 

410. Poritzky, J[akob] E[lias]: Gespenstergeschichten. 3. Aufl. München u. Leipzig, Georg Müller, 1913. 271 S., 8°, Illus. O-Pappband

Bloch 2/2446 (zur EA). - Der Schriftsteller u. Theater-Regisseur Jakob Elias Poritzky (eigtl. Isak Porycki, 1876-1935), russisch-jüdischer Herkunft, gehört zu den verkannten Größen der phantastischen Literatur. "Seinen bedeutendsten Beitrag zur Phantastik lieferte P. aber mit dem höchst originellen Band ‘Gespenstergeschichten’. Das Gespenstische, Übernatürliche in diesen Erzählungen, zu deren Bewunderern Jean Ray zählte, ist selten genau auszumachen, es ist eher eine Frage der Atmosphäre, der Beleuchtung, der Andeutung. Im dem Meisterstück des Bandes, ‘Der Unbekannte’, wird die allmählich immer deutlicher werdende Anwesenheit des Todes in einem nächtlichen Haus zu einer der abgefeimtesten Studien über die Angst, welche die deutsche Phantastik hervorgebracht hat." (Zondergeld) - Leicht berieben, sonst ein gutes Expl. (mit eindrucksvoller Deckelillus.)

 

411. Prel, Dr. Carl du: Das weltliche Kloster. Eine Vision. Erstausg. Leipzig, Ernst Günther’s Verlag, 1888 (auf dem Innentitel 1887). 31 S., Gr.-8°, O-Karton

Bloch 2/808; Hevesi 717; Ackermann II/108; Slg. du Prel 43. - Der philosophisch-okkulte Schriftsteller Dr. Carl Freiherr du Prel (1839-1889), war u.a. auch Mitarbeiter der Zeitschrift Sphinx (Hübbe-Schleiden). - Einband leicht fleckig u. mit Mittelknick; unbeschnitten u. papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

412. Renard, Maurice: Orlac’s Hände. Roman. [Übertragen von Norbert Jacques. Mit Zeichnungen von Paul Neresheimer]. Erstausg. München, Drei Masken Verlag, 1922. 299 S., 2 Bll., mit 19 tlw. ganzs. Federzeichnungen, 8°, Illus. O-Halbleinen

(= Sindbad-Bücher. Phantastische und abenteuerliche Romane, Bd.7). - Bloch 2/2538. - "Renard gilt, neben Jules Verne und J. H. Rosny, als Klassiker der französischen Science Fiction. Les mains d’ Orlac ist diesem Genre freilich nur sehr bedingt zuzuordnen [...] Es sind vielmehr zwei andere Gattungen - die der Kriminal- und die der phantastischen Literatur -, die das Gesicht dieses Romans prägen [...] Die Lösung des Falles ergibt sich nicht aus den detektorischen Ermittlungen, sondern gleichsam ‘von selbst’ aus dem Verlauf der Dinge [...]. Wenn dann am Ende diese phantastische Unschlüssigkeit behoben wird zugunsten eines ‘explained supernatural’, so gestattet sich Renard doch noch eine kleine Arabeske: bei Spektropheles nämlich kann es sich zwar durchaus lediglich um eine Halluzination Rosines handeln (nur sie sieht das Gespenst), doch völlig geklärt wird dieses Phänomen nicht." (Rottensteiner/Koseler). - Einband tlw. gebräunt, leicht berieben u. schief gelesen, sonst ein gutes Expl.

 

413. Sättler, Dr. Franz: Am Libanon. Erstausg. Berlin-Weißensee, Verlagsdruck von E. Bartels, [1912]. 733 S., mit Illus. u. Fotografien, 8°, O-Pappband mit Deckelbild u. O-Umschlag

(= Reisen und Abenteuer. Erster Band). - Dr. Franz Wenzel Sättler (1884-1942?, Dr. Musallam), Dr. der Orientalistik, Reiseschriftsteller, Magier, Okkulthändler, Sozialreformer u. Rebell für sexuelle Freiheit sowie Begründer des Adonismus (siehe Vorwort von H.T. Hakl in: Dr. Franz Sättler-Musallam "Der Adept. Die zwölf Stufen des magischen Einweihungsweges", Sinzheim 2004; u. Helmut Möller: "Licht aus dem Osten"). - Umschlag angerissen (tlw. hinterlegt) u. mit kl. Randfehlstellen; Einband leicht bestossen u. angestaubt; tlw. papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

414. Sättler, Dr. Franz: Bei den Arnauten. Berlin-Weißensee, Verlagsdruck von E. Bartels, [1912 oder 1915?]. 589 S., mit 1 Portrait von Karl May u. zahlr. weiteren Fotografien, 8°, Illus. O-Pappband mit Farbschnitt

(= Reisen und Abenteuer. Dritter Band). - Einband ist angeschmutzt; am Rücken etwas bestossen u. angerissen; leicht angeplatzte Vorsatzgelenke; wie immer papierbedingt etwas gebräunt, sonst gutes Expl.

 

415. Sättler, Dr. Franz: Im Lande Nuristan. Erstausg. Berlin-Weißensee, Verlagsdruck von E. Bartels, [1926]. 679 S., 8°, Illus. O-Leinen

(= Reisen und Abenteuer. Fünfter Band). - Bloch 2/2677. - Einband leicht bestossen u. angestaubt; Deckel mit Kratzspuren; tlw. papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

416. Sättler, Dr. Franz: Nach Damaskus und dem Hauran. Erstausg. Berlin-Weißensee, Verlagsdruck von E. Bartels, [1912]. 599 S., mit Illus. u. Fotografien, 8°, Illus. O-Halbleinen mit Deckelbild u. O-Umschlag

(= Reisen und Abenteuer. Zweiter Band). - Enthält im Anhang (S. 577-596) von Dr. phil. F. Sättler: Wie ich Orientalist und Reiseschriftsteller wurde. Mit Photographien: Die "Villa Shatterhand" in Radebeul bei Dresden (auf dem Balkon Karl May); Orientalisches Zelt im Park der "Villa Shatterhand" (Frau Klara May); Vor der "Villa Shatterhand" (Frau Klara May u. Frau Dr. Sättler); Faksimile der Handschrift von Karl May; Karl May in Aegypten, 1900; Am Grabe des großen Indianer-Häuptlings Sa-go-ye-wat-ha; Dr. Sättler vor der Herberge in Santi Quaranta. - Umschlag tlw. gebräunt u. mit geringfügigen Randläsuren; Einband mit schwachen Fleckspuren; eine Seite mit Randanriss; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

417. Sättler - Crawford, F[rancis] Marion: Die Hexe von Prag (The Witch of Prague). Uebersetzt und bearbeitet von Dr. Musallam [d.i. Franz Sättler], Wien. 1. Aufl. Berlin-Weißensee, E. Bartels Verlagsanstalt, [1929]. 218 S., 3 Bll. (VlgsAnz.), mit Buchschmuck u. 4 Fotografien von Prag auf Taf., 8°, O-Leinen

Francis Marion Crawford (1854-1909), US-amerikanischer Schriftsteller. Die EA des vorliegenden Titels erschien 1891. - In den VlgsAnz. 2 Bll. über die Werke von "Dr. Musallam". - Einband leicht fleckig u. tlw. geblichen; Vorsätze leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl.

 

418. Schreiber, Andreas: Todesgarten. Erstausg. München, Georg Müller, 1917. 190 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Bloch 2/2824. - Enthält die Erzählungen: Meister Barnabas Eisenlohr; Der Lehrling Lucio Secernos; Die Seltsamkeiten Lord Nightingales. - Einband leicht berieben u. mit kl. Fleckspuren; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

419. Seidel, Willy: Der Gott im Treibhaus. Ein Roman von Übermorgen. Erstausg. München, Buchenau & Reichert Verlag, 1925. 240 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Bloch 2/2877. - Willy Seidel (1887-1934), nach Zondergeld einer der interessantesten phantastischen Erzähler im dtsch. Sprachraum. Seine Pazifikreise für das Auswärtige Amt in Berlin u. sein Aufenthalt in den Vereinigten Staaten während des gesamten 1. WK prägen die Hintergründe mehrerer seiner Arbeiten. Wieder in Deutschland beschäftigte sich Seidel in den 20er Jahren intensiv mit okkultem Gedankengut. - Titel mit kl. ExLibris Vermerk, sonst ein gutes Expl.

 

420. Tyss, Peregrinus [ungelöstes Pseudonym]: Gorgyra. Erstausg. Baden-Baden, Merlin-Verlag, [1928]. 190 S., 1 Bl., mit Frontispiz von Alfred Kubin, 8°, Goldgepr. O-Leinen 

Bloch 2/3164; Horodisch C 213. - Enthält die Novellen: Gorgyra; Pilatus; Atlantis; Succubus. - Aus "Atlantis": "des sagenhaften [...] bald ATLANTIS, bald AEMAERICAE genannten, fünften Erdteils - die Bevölkerung jenes verlorenen Paradieses soll eines Tags, von sträflichen Hochmut geplagt, ein ungeheures Katapult gebaut und die Oberfläche des Mondes bombardiert haben [...] Unsere namhaftesten Physiker haben längst den Beweis geführt, daß man zur Imitation des Vogelfluges Flügel von 12000 bis 15000 Fuß Größe haben müsse, die sich mit einer Geschwindigkeit von 3 Fuß in der Sekunde bewegen würden. Die sogenannten privaten Forscher aber [...] behaupten, die Menschen der Vorzeit hätten ihre Flugapperate mit einer geheimnisvollen Substanz gespeist, die durch Destillation aus einem der Erde entquellenden Stoff gewonnen wurde." - Das ungelöste Pseudonym des Autors bezieht sich auf eine literarische Figur von E.T.A. Hoffmann in dem Roman "Meister Floh." "Unter den Sonderlingen der deutschen Phantastik der zwanziger Jahre ist Peregrinus Tyss sicherlich einer der verschrobensten." (Robert N. Bloch in seinem "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur") - Einband schwach fleckig; Rücken geblichen; leicht berieben u. bestossen; Vorsätze schwach braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

421. Wagener, Sam[uel] Chr[istoph]: Die Gespenster. Erster, Zweyter, Dritter und Vierter Theil [kmpl.]. Kurze Erzählungen aus dem Reiche der Wahrheit. Erstausg., nur Bd.3 Raubdruck. Berlin, Friedrich Maurer / Bd.3: Wien, o.V., 1797, 1798, 1799, 1800. XXIV, 400 S., mit gest. Frontispiz u. Titelvignette / XXII, 403 S., mit gest. Frontispiz u. Titelvignette / XLVIII, 238 S., mit gest. Frontispiz u. Titelvignette / VIII, 400 S., mit gest. Titelvignette, Kl.-8°, Halbleder d. Zt. (4 Bde., aber nur 1+2 gleichförmig)

Bloch 2/3279. - Jeder Band mit in sich abgeschlossenen Erzählungen. - Etwas bestossen, berieben u. tlw. beschabt; Bd.1 am oberen Kapital mit kl. Fehlstelle; tlw. gebräunt u. leicht fleckig; Bd.3 mit angerissenem Frontispiz (professionell geklebt) u. Besitzervermerk auf dem letzten, weissem Blatt; Bd.4 mit Wappen-ExLibris "Chateau de Veauce" (das franz. Schloß der Gemeinde Veauce im Departement Allier ist für seine Gespenster- u. Geisterphänomene bekannt) u. ohne das Frontispiz, der Titel hat einen Feuchtigkeitsrand; sonst gute Expl. - Selten.

 

422. Walther, F. O.: Im Banne der Geister. Wernigerode, Verlag von Gottlob Koezle, [1922]. 208 S., 8°, Illus. O-Pappband

Bloch 2/3305. - U.a. über Spiritismus u. Sitzungen mit einem Medium. Die Hauptfigur liest direkt im ersten Absatz in der Broschüre "Ueber den physiologischen Schwachsinn des Weibes von J. B. Möbius", zu der F. O. Walther bereits um 1900 in der Monatsschrift "Psychische Studien" eine Entgegnung veröffentlicht hatte ("Ueber die psychische Kraft des Weibes").- Einband min. fleckig u. am Rücken etwas bestossen u. berieben; Vorsätze stärker braunfleckig; Seiten etwas gebräunt, sonst gutes Expl. - Selten.

 

423. Weisflog, Carl: Historien und Phantasiestücke. 8 Theile [in 2 Bde.]. [1. Aufl.] u. Neue Ausg. Dresden, Helfer’sche Buchhandlung / Leipzig, Arnoldische Buchhandlung, [1868], 1859. 139 S. / 119 S. / 123 S. / 95 S. // 242 S. / 250 S., 1 Bl. / 231 S. / Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild u. Halblederband d. Zt. (geb. in 2 Bde.)

Bloch 2/3341; Hevesi 602 (beide zur EA 1824-29). - (1) (= Die deutschen Prosaiker des neunzehnten Jahrhunderts; Erster Band. Weisflog’s ausgewählte Historien und Phantasiestücke). Enthält: Das große Loos; Die Fahrten des Forstraths von Elden und seines treuen Jakobus; Der Impuls; Der Pudelmütze sechs und zwanziges Geburtstagsfest; Der Pudelmütze Tod und Hochzeit; Der Herr von Rumpelmeier; Wohlthun trägt Zinsen; Gleiches mit Gleichem; Abenteuer im Paradiese; Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst. - (2)  Enthält: Die Kunst- und Bettelfahrt des Bratschisten Fidelius; Der Nautilus. Ein Nachtstück; Die Quellnymphe; Der Denkzettel; Ein orthographischer Traum; DerJahrmarkt zu Mäuseborn; Der Lieutenant von Reisaus und seine Soldaten; Der Doctor Ferber, ein Nachtstück; Die Wallfahrt nach Weimar; Der Einfall der Türken; Die Fichtelberger; Biographische Spittelfreuden des abgesetzten Privatschreibers Jeremias Kätzlein. - Carl Weisflog (1770-1828), deutscher Schriftsteller, der durch seine regen Veröffentlichungen lose mit E.T.A. Hoffmann befreundet war. Trotz der frühen Adaptionen seiner Arbeiten u. einer Neuausgabe seiner Novellen 1925 durch Gustav Meyrink, blieb Weisflog nahezu unbekannt. - Einbände beschabt u. leicht bestossen; (1) tlw. braunfleckig, hinteres Vorsatzblatt angeknickt, papierbedingt gebräunt; bei (2) Titel mit Ornamentstempel, einige Seiten etwas fleckig u. mit angeknickten Ecken, sonst ein gute Expl.

 

424. Wildberg, Bodo [d.i. Heino von Dickinson-Wildberg]: Dunkle Geschichten. Novellen. Erstausg. Leipzig, Verlag von Philipp Reclam, [1910]. 99 S., 2 Bll., mit Frontispiz (Portrait des Autors), Kl.-8°, O-Papier

(= Reclams Universal-Bibliothek 5160). - Bloch 2/3403. - Inhalt: "Vorwort" von W. Urban; Vitzliputzli; Der seltsame Fall der Madame Buroff; Dalmanns Haupt; Tante Engeltrauts Geist; Das gespenstige Luftschiff; Die Blume von der Insel Ranvalona. - Bodo Wildbergs (eig. Heino Louis Bodo von Dickinson-Wildberg, 1862-1942) literarisches Werk umfasst neben drei Romanen im wesentlichen phantastische Novellen. Außerdem übersetzte er Erzählungen von Edgar Allan Poe. - "Über den Autor weiß man nichts; seine Werke sind unauffindbar [...] Obwohl Wildberg die Werke seiner deutschen Kollegen gelesen und manchmal auch rezensiert hat, hinterließen sie in seiner eigenen Prosa keine Spuren. Die zeitgenössische englische Unterhaltungsliteratur, neben Rider Haggard besonders Conan Doyle, hat ihn dagegen geprägt." (Bodo Wildberg. Leben und Werk. Giessen 1999) - Leicht bestossen u. schiefgelesen; Rückendeckel mit kl. Fleck, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

425. Winter, Max: Die lebende Mumie. Ein Blick in das Jahr 2025. Erstausg. Berlin, E. Laubsche Verlagsbuchhandlung, 1929. 253 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen 

 

Bloch 2/3421. - Sozialutopie über einen Mann, der 1925 in einen Tiefschlaf verfällt u. erst 100 Jahre später wieder aufwacht, in einer Welt ohne Hunger, Not u. Unterdrückung. Bemerkenswert sind auch weitere Gegebenheiten, die er in der Zukunft vorfindet: es gibt die Vereinigten Staaten von Europa (V.S.E.), einen südafrikanischen Staatenbund u. eine nordafrikanische Republik. Eine Justiz existiert nicht mehr; das Privateigentum ist abgeschafft. "Solange es Privateigentum an Produktionsmitteln und an Grund und Boden gab, solange mußte die Menschen auch der Eigentumswahn, die Ichsucht beherrschen. Erst als der alte Satz des sozialdemokratischen Programmes erfüllt war, daß alles Privateigentum an Grund und Boden aufgehoben wird, und auch die Produktionsmittel allen gehören, erst von diesem Tag an war der Antrieb beseitigt, nur an sich zu denken, war der Kampf gegen Ichsuchtzüchtung möglich." (S. 232) - Der Österreicher Journalist Max Winter (1870-1937) schrieb mit "Die lebende Mumie" einen Ideenroman in der Art von Edward Bellamys "Looking Backward" (1888), der sein ganzes soziales u. politisches Engagement wiederspiegelt. - Einband angestaubt, sonst ein gutes Expl.