ARCHIV - Katalog 17 - Spiritismus und Parapsychologie

Hier können Sie die Angebote zu Spiritismus und Parapsychologie aus unserem 17. Katalog antiquarischer Bücher nachlesen. 


338.  Arnold, Hans: Das Jenseits. Leben und Weben, Zustände und Verhältnisse im Jenseits. Band 1 und 2 [kmpl.]. Das Ergebnis 16jahrelanger einschlägiger Studien und Erfahrungen. Erstausg. Leipzig, Ernst Fiedler, [ca. 1906, nach den Verlagsanzeigen]. XII, 240 S. / XII S., S. [241]-440, 8°, Goldgepr. O-Halbleder (beide zus. in einem Bd.)

U.a. über: Wo ist die jenseitige Welt?; Das Entsprechungswesen; Erscheinlichkeit des ersten Höllengrades für himmlische Geister; Graue u. schwarze Geister; Tiere werden zu Menschen; Das Sphärenleben; Unserer Kirchen-Christentum im Licht des Jenseits; Das Zwischenleben; Der Scheinhimmel; Führer u. Führung. - Berieben u. etwas beschabt, sonst gutes Expl.

 

339.  Aub, Ludwig -  Kernworte aus Urteilen, Gutachten und Betrachtungen von Intellektuellen über Ludwig Aub, Psychologe und Fachschriftsteller für angewandte Charakter- und Seelenforschung in München, Blütenstraße 12/o. [Selbstverlag], Druck: Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn, [um 1915]. 21 S., 16°, Geheftet

Ludwig Aub (1862-1926, Pseud. Alexander Berg), Schriftsteller u. Poet, Enkel des einflussreichen Münchener Rabbi’s Hirsch Aub (1796-1875). Arbeitete eine Zeitlang als Buchhändler u. Antiquar, musste sein Geschäft aber wegen zunehmender Probleme mit seinen schon von Geburt an schlechten Augen aufgeben u. ging 1892 nach Nürnberg, wo er u.a. als Lehrer tätig war. Um 1912 kehrte Aub nach München zurück, wo er schliesslich eine Praxis als Graphologe, Charakterologe u. "Seelenforscher" eröffnete. Nicht zuletzt aufgrund seiner Sehprobleme war seine Herangehensweise sehr intuitiv u. er scheint dabei tatsächlich eine Art hellseherische Gabe besessen zu haben. - Vorliegendes Heft enthält zahlreiche Urteile über Aub, die im Grunde alle seine Gabe bestätigen, u.a. Arthur Cohen, Raoul Francé, Franz Kleinschrod, Johannes Dingfelder, Martin Schlegel, Walter Bormann, Graf Klinkowström, Freifrau von Ungern-Sternberg, Ludwig Seeger. - Da am Ende auch die Honorarbedingungen u. Sprechzeiten für Aub’s Praxis angegeben werden, handelt es sich möglicherweise um eine Art Werbeschrift, die er selbst hrsg. hat (?) - Einband leicht fleckig u. angestaubt u. mit kl. Vermerk; wenige Anstreichungen, sonst gut. - Selten.

 

340.  Bähr, Johann Karl und Rudolph Kohlschütter [Hrsg.]: Mittheilungen aus dem magnetischen Schlafleben der Somnambüle Auguste K. in Dresden. 2. Aufl. Dresden u. Leipzig, in der Arnoldischen Buchhandlung, 1850. XXII, 413 S., mit gest. Frontispiz u. Textholzschnitten, 8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext 

Ackermann II/205; Slg. du Prel 218; Hoff-Budde 259 (alle zur EA 1843 u. mit der Anmerkung: "Selten"); Nicht bei Crabtree. - Die prächtige Titelradierung von Ludwig Richter (1803-1884; von dem auch die Textholzschnitte stammen) zeigt Tag- u. Nachtseite des Lebens, gruppiert um die verschleierte Göttin von Sais. - Johann Karl Ulrich Bähr (1801-1869) war ein gefragter Maler, der sich auch mit naturwissenschaftlichen Themen u. deren Randgebieten auseinander setzte. Der vorliegende umfangreiche Bericht schildert den Fall der Auguste Kachler (1824-1860), die bereits mit 15 Jahren in Trancezustände verfiel u. in diesem Zustand Fragen nach Leben u. Tod, Heilverfahren ect. beantwortete. Nach einem dreimonatigen Klinikaufenthalt in der magnetischen Heilanstalt von Franz (Ferencz) Graf Szàpàry (siehe gedruckte Widmung) fand die 17-jährige Heilung von ihrem somnambulen Leiden. Nov. 1843 heiratete Auguste Kachler den Philosophen u. Privatgelehrten Dr. Heinrich Wilhelm Herz. Sie machte sich dann um die Entwicklung der Kindergärten verdient u. praktizierte erfolgreich als anerkannte Orthopädin. - Einband etwas berieben; Frontispiz u. Titel gebräunt; Titel mit kl. Namensstempel; Seiten tlw. leicht gebräunt u. mit wenigen kl. Fleckspuren; gegen Ende im Bund angerissen, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung. - Auch in dieser unv. 2. Aufl. sehr selten.

 

341.  Barrett, Prof. Dr. [Sir] W[illiam] F[letcher]: Grundzüge der spiritistischen Wissenschaft. Autorisierte Uebersetzung aus dem Englischen und mit kurzem Vorwort versehen von [Fritz] Feilgenhauer. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Oswald Mutze, 1904. 32 S., 2 Bll., 8°, O-Karton

Shepard S.97 über Barrett (1845-1926): "One of the distinguished early psychical researchers. Studies in mesmeric trance aroused him curiosity for the physical phenomena of spiritualism." - Im Januar 1882 berief Barrett eine Konferenz in den Räumlichkeiten der "British National Association of Spiritualists" ein, aus der die "Society for Psychical Research" hervorgegangen ist. Der Übersetzer Feilgenhauer war u.a. auch Hrsg. der "Zeitschrift für Spiritismus und verwandte Gebiete". - Rücken mit kl. Standortnr.; Titel gestempelt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

342.  Blumhardt, Karl Christof und Georg Sulzer: Ein Einblick in das Tun und Treiben der gottfeindlichen Geisterwelt. Bericht des Pfarrers Karl Christof Blumhardt an den Kirchenrat über die Krankheitsgeschichte der Gottliebe Dittus. Neu herausgeben und mit einem Begleitwort versehen von Georg Sulzer, Kassationsgerichtspräsident a.D., Zürich. 1. Aufl. Leipzig, Verlag von Oswald Mutze, 1922. 87 S., 4 Bll., 8°, O-Karton

"Die von der bösen Jenseitswelt für die Ausübung der bösen Magie benutzten medialen Erdenmenschen haben von dieser Benutzung oft kein Bewußtsein, daß aber diese Medien dennoch niemals ganz schuldlos sind, weil sie Gefühle des Hasses oder der Abneigung gegen diejenigen hegen, auf welche die schwarze Magie wirkt, da ohne solche die böse Geisterwelt sie nicht zu ihren Zwecken mißbrauchen könnte." (S.7) - Rücken mit kl. Standortmarke; Vorsatz u. Titel gestempelt, sonst ein gutes Expl.

 

343.  Bormann, Dr. Walter: Der Schotte Home, ein Zeuge für die Wissenschaft des Übersinnlichen im 19. Jahrhundert. Mit einem Anhang: "Der Prozess Lyon-Home" und mit einem Bildnis D. D. Homes nach einer Zeichnung seines Sohnes Gregor Home. 2. verm. Aufl. Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1909. 4 Bll., 112 S., 2 Bll., mit Frontispiz, 8°, O-Karton

Ackermann II/190. - Einband etwas fleckig; zwei Fehlstellen am Rücken; Rückseite vom Frontispiz mit Besitzervermerk; wenige Blatt etwas braunfleckig; zwei Randläsuren, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

344.  Chowrin, Dr. A. N.: Experimentelle Untersuchungen auf dem Gebiete des räumlichen Hellsehens (der Kryptoskopie und inadaequaten Sinneserregung). Nach dem russischen Original bearbeitet und herausgegeb. von Dr. Albert Freiherrn von Schrenck-Notzing. 1. Aufl. München, Ernst Reinhardt, 1919. 79 S., Gr.-8°, O-Karton

A. N. Chowrin, "Oberarzt an der Irrenanstalt in Tambow", beschreibt in vorliegender Arbeit über Hyperästhesie (Überempfindlichkeit) der höheren Sinnesorgane eine 32jährige Hysterica, die u.a. im Dunkeln mit den Fingern Farben erkennen konnte, obwohl sie Farbenblind war. Die Schrift erschien ursprünglich 1898 als Artikelserie in der russichen Zeitschrift "Beiträge zur neuropsychischen Medizin." - Rücken leicht angerissen, mit kl. Fehlstelle u. handschriftl. Nr.; Titel gestempelt, sonst ein gutes Expl.

 

345.  Christmas-Dircking-Holmfeld, Edward von: Wunder. Ein Handbuch der spiritistischen Thatsachen und Lehren. Einzig autorisierte Übersetzung aus dem Dänischen von Ernst Brausewetter. 2. verb. Aufl. Leipzig, Verlag "Wahrheit" (Ferd. Spohr), [ca. 1900]. 240 S., 8°, O-Pappband 

U.a. über: Die Phänomene (Materialisationen, Geisterphotografien); Mitteilungen (Was der Spiritismus uns lehrt, Visionen); Wie Seancen abgehalten werden müssen. - Einband angestaubt; einige Seiten mit leicht angeknickten Ecken, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

346.  Daumer, G[eorg] Fr[iedrich]: Das Geisterreich in Glauben, Vorstellung, Sage und Wirklichkeit. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Erstausg. Dresden, Verlag von Woldemar Türk, 1867. XXII, 338 S., 1 Bl. / IX, 337 S., 1 Bl., mit 1 Taf. (S.315), 8°, Priv. Leinen d. Zt. mit goldgepr. Rücken (2 Bde.)

(= Der Mystagog, 1. Abtheilung, 1. u. 2. Band). - Ackermann I/374; Slg. du Prel 543. - Georg Friedrich Daumer (1800-1875), Schriftsteller u. Religionsphilosoph, zeitweise der Erzieher des Kaspar Hauser. In späteren Jahren hat er sich dem Mystischen zugewandt, wobei das vorl. "Geisterreich" sein Hauptwerk ist. - U.a. über: Die Frage nach der objectiven Realität der sog. Geistererscheinungen; Das Eidolon als unmittelbare plastische Selbstgestaltung u. Selbstausprägung der Psyche; Pflanzengeister; Sexuale Differenz in Beziehung auf das Gute u. das Böse im Geisterreich; Über die Zeiten, Örtlichkeiten u. Umstände, welche den geisterhaften Phänomenen förderlich oder hinderlich sind; Geisterhafte Erscheinungen Lebender; Verabredete Erscheinungen; Zusatz, Herrn Perty’s neuste Erklärungen betr.; Das Griechische als Orakel-, Traum- u. Geistersprache; Musikalische Manifestationen Sterbender u. Gestorbener; Geisterzorn u. Geisterrache; Feuererscheinungen u. Brandwirkungen; Spukhäuser. - Einbände etwas bestossen u. leicht fleckig; ein Band leicht schiefgelesen; Vorsätze mit Besitzervermerk, sonst gute Expl. der seltenen EA.

 

347.  Duffey, Mrs. E. B.: Himmel und Hölle. Erlebnisse im Jenseits. Autorisirte Übersetzung. [ANGEBUNDEN: J. Ehrenberg: Voltaires Mitteilungen über sein Leben im Diesseits und Jenseits. ANGEB.: A. J. Davis: Geistige Wanderungen durch das Geisterland]. Erstausg Leipzig, Verlag von Max Spohr, 1892. VII, 121 S., 8°, Priv. Halbleinen mit Rückenschild

"Daß die vorliegende Schrift nicht im Geiste des gewöhnlichen, völlig kritiklosen, dogmatischen Offenbarungs-Spiritismus verfaßt ist, darüber wird der Leser nach Lektüre des neunten Kapitels keinen Moment im Zweifel sein; außerdem aber drückt ja die Einleitung es deutlich aus, daß Mrs. Duffey durchaus keine Anhängerin dieser Richtung ist." (Vorw. des Übers.). - "Niemand, der des Nachdenkens fähig ist, wird dieses kleine höchst lehrreiche Buch ohne Nutzen in die Hand nehmen Ganz besonders instruktiv jedoch ist es für alle Spiritualisten, sowohl theoretisch, wie auch technisch hinsichtlich der Bedeutung und des Zustandekommens aller solcher Mitteilungen." (Hübbe-Schleiden in "Sphinx" Bd. VIII, S. 116). --- ANGEBUNDEN: J. Ehrenberg: Voltaires Mitteilungen über sein Leben im Diesseits und Jenseits. Leipzig, Wilh. Besser,  [1895], 37 S., 1 Bl. - ANGEB.: Andrew Jackson Davis: Geistige Wanderungen durch das Geisterland. 2. Aufl. Leipzig, Wilh. Besser, 1896, 30 S., 1 Bl. --- Leicht berieben; angeplatzte Innengelenke; Vorsatz gestempelt; Blätter tlw. fleckig, sonst ein gutes Expl. - Alle drei Titel selten.

 

348.  Freimark, Hans: Mediumistische Kunst. Mit einem Beitrag über den künstlerischen Wert mediumistischer Malereien von Eugen Johannes Maecker. Mit 10 Abbildungen im Text, 2 farbigen und 3 schwarzen Tafeln. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Heims, 1914. 136 S., mit 10 Textabb. u. 5 Taf., 8°, O-Leinen 

(= Beiträge zur Geschichte der neueren Mystik und Magie Heft 2). - Ackermann II/160. - U.a. über: Zur Psychologie des mediumistischen u. künstlerischen Schaffens; Der künstlerische Wert mediumistischer Malereien u. Poesien. - Hans Freimark (1881- nach 1937) gelernter Kaufmann; Schriftsteller. Zeitweise Mitarbeiter von Magnus Hirschfeld u. später kritischer Chronist der esoterischen Szene. Er vertrat wie Surya die Haltung, das die Anthroposophen die "intoleranten ‘Paffen’ der Theosophie" seien (siehe H.T. Hakl in: Hans Freimark "Okkultismus und Sexualität", AAGW 2003) - "Seine Liebe für den Okkultismus geht aus mehreren Publikationen über den Zusammenhang von Homosexualität und Geheimwissenschaften hervor." (Hergemöller: Mann für Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe). - Einband leicht braunfleckig, sonst ein sehr gutes Expl. der Leinenausg.

 

349.  Geley, Dr. Gustav: Materialisations-Experiment mit M. Franek-Kluski. In deutscher Übersetzung, durch 15 Tafeln illustriert und herausgegeben mit einem Anhang: "Die neuere Okkultismusforschung im Licht der Gegner" von Dr. Freiherrn v. Schrenck-Notzing. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Verlag von Oswald Mutze, 1922. 115 S., 2 Bll., mit 15 Taf., 8°, O-Karton

U.a. über: Anordnung der Sitzungen; Primordialsubstanz u. Leuchtphänomene; Materialisation menschlicher Gliedmaßen; Abdrücke in Paraffin u. Gips; Über den metapsychischen Ursprung der Abdrücke; Materialisation menschlicher Gesichter; Bewegung von Gegenständen ohne Berührung u. Klopflaute; Psychische Manifestationen. - Leicht bestossen; Rücken mit kl. Nr.; Titel gestempelt; papierbedingt gebräunt; unaufgeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

350.  Grabinski, Bruno: Der lokale Spuk. Mit einer photographischen Originalaufnahme einer Spukerscheinung. Erstausg. München, Herold-Verlag, [1925]. 72 S., 1 Taf., 8°, O-Karton

Inhalt: Die Tatsachenfrage; Die Weiße Frau auf Bärenburg (mit einer photographischen Aufnahme); Theoretisches. - Einband geringfügig fleckig; Titel bei den Klammern am Bund angerissen u. mit Klosterstempel; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

351.  Greber, Johannes: Der Verkehr mit der Geisterwelt seine Gesetze und sein Zweck. Selbsterlebnisse eines katholischen Geistlichen. Ungarn, Geber-Kreis, [ca. 1980]. 1 Bl., IX, 430 S., S. X-XXIII, 8°, Goldgepr. O-Leinen

"Die Kirchen stehen im Kampf gegen den Spiritismus in vorderster Linie. Darüber muß man sich allerdings sehr wundern. Denn gerade die Kirchen lehren, daß sie ihre religiösen Wahrheiten durch den Verkehr mit der Geisterwelt empfangen haben. Judentum und Christentum befinden sich mit ihren Urkunden des alten und des neuen Testamentes ganz auf dem Boden des Spiritismus. Die Bibel ist das bedeutendste spiritistische Buch. Denn ihr Hauptinhalt dreht sich um die Botschaften des Jenseits an das Diesseits. Wir sehen darin auf Schritt und Tritt die Geisterwelt im Verkehr mit den Menschen." (S.3f.) - U.a. über: Persönliche Erlebnisse auf dem Gebiet der Geisterkundgebungen; Das Gesetz der "Odkraft" (Lebenskraft); Hellsehen, Hellhören; Medien u. Medien-Schulen in der Bibel; Das Befragen der Toten im Sinne der Bibel; Der Geisterverkehr in der nachapostolischen Zeit; Die Wirkungen der Geister im Leben eines evang. u. eines kath. Pfarrers des 19. Jh.; Kundgebungen der guten Geisterwelt über die Fragen der Religion. - Im Gegensatz zur EA von 1932 mit Register. - Ein gutes Expl.

 

352.  Gurney, E[dmund], Frederic W. Myers und Frank Podmore: Gespenster lebender Personen und andere telepathische Erscheinungen. [Band 1 = alles erschienene]. Verkürzte Übersetzung des englischen Werkes "Phantasms of the Living". Unter besonderer Berücksichtigung der beiden verkürzten Übersetzungen in russischer u. französischer Sprache von Feilgenhauer. Mit einem Vorwort von Professor Dr. med. Charles Richet zu Paris. 1. Aufl. Leipzig, Verlag von Max Spohr, [1897]. XVI, 345 S., 2 Bll., mit 16 Textfig., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückenschild

Ackermann V/1016. - U.a. über: Experimentelle Grundlage der Gedanken-Übertragung; Übergang von der Experimentaltelepathie zur willkürlichen (spontanen) Telepathie; Allg. Kritik der Beweise zu Gunsten einer willkürlichen (spontanen) Telepathie; Bsp. zu den versch. Gestaltungen der willkürlichen (spontanen) Telepathie; Übertragung von Vorstellungen u. geistigen Bilder; Erregungs- u. Bewegungseinwirkungen; Traumgesichte; Beweisende Bedeutung von Träumen in Beziehung zur Telepathie; Hallucinationen. - Fritz Feilgenhauer war Gründer u. Vorsitzender der "Gesellschaft für wissenschaftliche Psychologie" u. der spiritistischen Vereinigung "Psyche" zu Köln, Vorsitzender der "Psychologischen Gesellschaft" zu Düsseldorf. - Einband leicht berieben; Innendeckel mit ExLibris "Ellen Waldthausen"; Vorsatz u. Titel leicht fleckig; Schnitt etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

353.  Hartmann, Emma (Übers.): Eine Wanderung im Jenseits. Aus dem Englischen übersetzt von Emma Hartmann. [Dtsch. Erstausg.?] Stuttgart, E. Hänselmann’s Verlag, [ca. 1900]. 2 Bll., 111 S., 8°, Gold- u. blindgepr. O-Leinen

"Der mitfühlende Leser wird leicht verstehen, warum die folgenden Zeilen nicht mit dem Namen der Verfasserin versehen sind. Sie verdanken ihre Entstehung solchen Gedanken, wie sie sich des Herzens bemächtigen, wenn die Thüre der unsichtbaren Welt plötzlich in unserer Nähe aufgethan wird." - Eine engl. Originalausgabe ließ sich nicht ermitteln. - Leicht berieben u. bestossen; Rücken mit kl. Fehlstelle; Vorsätze etwas fleckig, sonst gut. - Sehr selten, nach KVK/WorldCat läßt sich weltweit in keiner Bibliothek ein Expl. nachweisen.

 

354.  Jesianu, Isidor: Wird der Mensch nach dem Tode leben? Durch den Occultismus erbrachte Beweise für die Unsterblichkeit und für die Fortdauer der persönlichen Individualität nach dem Tode. Erstausg. Jena, Hermann Costenoble, [1899/1900]. XXV, 364 S., Gr.-8°, Priv. blindgepr. Leinen mit goldgepr. Rückentext 

Der in Sarajewo lebende Autor ging von dem Grundsatz aus: "Die Religion hat keine andere Grundlage als den Spiritismus." Das Werk bietet daher zahlreiche historische Bsp. von Geistererscheinungen u. Darstellungen von der Unsterblichkeit der Seele in den versch. Religionen. - Leicht schiefgelesen; wenige Seiten leicht fingerfleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, via KVK/WorldCat nur 3 Expl. nachweisbar.

 

355.  Kardec, Allan [d.i. Prof. Hippolyte Rivail]: Ueber das Wesen des Spiritismus. Aus dem Französischen. 1. Aufl. Leipzig, Max Spohr, [1894]. 196 S., 2 Bll., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext 

Kardec’s Buch besteht zum grossen Teil aus "Unterredungen" zw. ihm u. einem "prinzipiellen Gegner", einem "nach Aufklärung verlangenden Gegner" u. einem "katholischen Geistlichen". Weiter über Elementarbegriffe des Spiritismus (Geister, Medien etc.) u. über die Fundamentalsätze der spiritistischen Philosophie. - Berieben u. leicht bestossen; Innendeckel mit Klebemarke "Dr. Robert Steiner"; einige Seiten am Rand mit kl. Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.

 

356.  Mann, Thomas: Okkulte Erlebnisse. Erstausg. in einmaliger Aufl. von 300 Expl. Vorl. Nr. 194. Berlin, Alf Häger Verlag, [1924]. 64 S., 1 Bl. (gedruckt in Grasset-Antiqua auf Zanders-Hadern), Gr.-8°, Neuer Pappband mit montiertem Deckelschild des O-Einbands 

Der Text basiert auf vier spiritistischen Sitzungen mit Albert von Schrenck-Notzing u. dem Medium Willi Schneider. Die Protokolle, die der Niederschrift von "Okkulte Erlebnisse" vorangingen, wurden erstmals von Schrenck-Notzing in "Experimente der Fernbewegung" (S.253-262) veröffentlicht. Etliche Formulierungen u. sogar ganze Abschnitte aus dem vorliegendem Essay hat Thomas Mann in seinen im selben Jahr ersch. Roman "Zauberberg" übernommen (im Kapitel "Fragwürdigstes"; vgl. P. Pytlik: Okkultismus und Moderne. Ein kulturhistorisches Phänomen und seine Bedeutung für die Literatur um 1900. Schöningh 2005, S.115ff). - Buchblock durchgehend leicht braunfleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

357.  Marmann, Joseph E.: Was unsere Toten vom Jenseits berichten. Jenseitige Wahrheiten als Erkenntnisschlüssel alles Irdischen. Zusammengestellt aufgrund mediumistischer Kundgebungen einzelner Intelligenzen der Geisterwelt. Erstausg. Wiesbaden, Kommissionsverlag Otto Haeder, 1924. 2 Bll., 314 S., 1 Bl., 8°, O-Halbleinen

Etwas berieben; oberes Kapital leicht bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit Autorenwidmung im Vorsatz: "Der Sucher wird erst schön, wenn man auch wirklich findet. Darum suche weiter! Wiesbaden, 4.Nov. 1924 An Herrn Montpellier! Der Verfasser: Joseph E. Marmann."

 

 

358-359: In den zuerst erschienenen „Gedancken von Gespenstern“ (359) stellt Meier verschiedene Ansichten über Gespenster vor. "Die Leser haben von mir gar keine Gespensterhistorien zu erwarten; sondern eine Menge philosophischer Hypothesen, deren einige ganz neu, einige aber alt sind, die aber doch sämtlich nach den Grundsätzen derjenigen philosophischen Secte werden ausgeführt werden, zu welcher ich mich überhaupt bekenne." (1, S.6).

Der ebenfalls nicht genannte Verfasser der "Widerlegung der Gedancken" (358), J. G. Sucro, war mit Meier befreundet, er sucht hier einen freundschaftlichen Disput. Sucro setzt sich, ebenfalls auf philosophischem Weg, für die Gespenster ein (während Meier das Für u. Wider abwägt). Meier selbst hat die "Widerlegung", die der Freund ihm zusandte, dem Druck übergeben.

Das Ganze nicht ohne Humor. Später erschien noch "Vertheidigung" von Meier, in der er schliesslich Stellung gegen die Existenz von Gespenstern bezog.

 

358.  Meier - [Sucro, Johann Georg]: Widerlegung der Gedancken von Gespenstern. 2. Aufl. Halle im Magdeburgischen, Verlegt von Carl Hermann Hemmerde, 1754. 72 S., Kl.-8°, Interimsbindung mit Heftstreifen

Erschien zuerst 1748. - "Ich gestehe also hiermit, daß ich dem gelehrten Verfasser der ‘Gedancken von Gespenstern’, den Zweykampf, im Namen der Gespenster anbiete." (S.5) - Leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

359.  [Meier, Georg Friedrich]: Gedancken von Gespenstern. 2. Aufl. Halle, Verlegts Carl Herman Hemmerde, 1749. 48 S., mit Holzschnittvignetten, 12°, Heftstreifen

ADB XXI,193. - Georg Friedrich Meier (1818-1777), Schüler von Alexander G. Baumgarten, war Religionsphilosoph, Ästhetiker ("Die Anfangsgründe aller schönen Wissenschaften"), wirkte als Professor in Halle. Er entwickelte unter dem Einfluss von John Locke einen praktischen Vernunftbegriff der Aufklärung. Meier forderte eine verständliche Wissenschaft. Das Erkenntnisstreben der Wissenschaft sollte praxisorientiert sein. - Leicht gebräunt u. tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

360.  Meurer, Jul[ius]: Spiritistisch-philosophische Reflexionen über den menschlichen Geist. Mit Bezug auf Materialismus und dogmatischen Christianismus. Leipzig, Johann Friedrich Hartknoch, 1871. VI, [2], 261 S., 1 Bl., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d. Zt. mit Rückentext

U.a. über: Die Entstehung des Menschen; Der Selbstmord; Die Geistidee oder Gottidee; Das Jüngste Gericht; Das absolute Böse (der Teufel); Der gefallene Geist in seiner veränderten Entwicklung; Incarnation des Geistes (Menschwerdung) u. Reincarnation; Der entkörperte Geist im All; Somnambulismus, Clairvoyance, Mediumnität [sic], Mondsucht u. dergleichen Erscheinungen; Eminente Gerechtigkeit in den spiritistische Lehren; Moralität u. Humanität im Spiritismus; Der Spiritismus in der bürgerlichen Gesellschaft u. im Staate. - Leicht berieben u. lichtrandig; Besitzerstempel; Seiten papierbedingt gebräunt u. mit einigen Bleistiftmarginalien, sonst ein gutes Expl.

 

361.  Passaro, Prof. Dr. Heinrich, Franz Zingaropoli und Rudolf u. Fritz Feilgenhauer (Übers.): Unumstössliche Beweise für den Spiritismus, das ausserkörperliche Wirken von Geistern. Auf Grund einer Urkunde über das Wirken eines Geistes im Kloster der Patres Gerolomini zu Neapel, einer Chronik des 17. Jahrhunderts, zum ersten Male herausgegeben und erläutert von Franz Zingaropoli. Mit einer Einführung in das Studium der geheimnisvollen spontanen (willkürlichen) Erscheinungen von Professor Dr. Heinrich Passaro. Autorisierte Übersetzung aus dem Italienischen und mit einer Vorrede von Rudolf und Fritz Feilgenhauer. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Verlag von Oswald Mutze, 1906. XIV, 277 S., 1 Bl., mit 2 Taf. (Portraits der Verf.), 8°, Goldgepr. Leinen

Enthält nach der Einleitung von Feilgenhauer (XIV S.) bis S. 116 den Text über die "geheimnisvollen Erscheinungen" von Passaro, u. anschliessend den Text über das Wirken des Geistes im Kloster von Rechtsanwalt Zingaropoli (mit einem Anhang über die Theorien der Dämonen). Beide waren Ehrenmitglieder im "Deutschen-Spiritisten-Verein". - Leicht berieben; mit Wappen-ExLibris, Stempel u. Blindstempel von Dr. jur. Gerhardt Freiherr von Liebenstein; wenige Seiten mit Anstreichungen u.  unschön fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

362.  Perty, Maximilian: Die mystischen Erscheinungen der menschlichen Natur. Erster und Zweiter Band. [UND:] Der jetzige Spiritualismus und verwandte Erfahrungen der Vergangenheit und Gegenwart. Ein Supplement zu des Verfassers "mystischen Erscheinungen der menschlichen Natur" [= 3 Bände]. 2. verm. u. verb. Aufl.; Supplement in Erstausg. Leipzig u. Heidelberg, C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1872, 1872, 1877. XXVIII, 445 S. / VI, 498 S. / XVI, 366 S., 8°, Priv. Leinen u. (Suppl.) priv. Halbleder

Ackermann II/305: "Vergriffen und sehr gesucht"; Engel 171; Slg. du Prel 504; vgl. auch Bonin u. Miers. - (Im Jahr 1863 war unter dem Titel "Die Realität magischer Kräfte und Wirkungen des Menschen gegen die Widersacher vertheidigt" bereits ein erstes, kürzeres (83 S.) Supplement erschienen). - Band I u.a. über: Das Universum; Der Mensch; Vision u. Hallucination; Der Alb; Das Nachtwandeln; Der Lebensmagnetismus u. das Schlafwachen; Die Zustände psychischer Gestörtheit mit magischer Complication; Die Bessesenheit u. ihre Uebergangsformen; Der Vamyrismus (S.383-391. Der Autor bezieht sich u.a. auf Calmet u. Görres. Dazu: Eric W. Steinhauer "Büchergrüfte", Lambert Schneider 2014, S.98); Die Zoanthropie; Das magische Wirken nach seinen versch. Arten; Die ältere Magie u. Zauberei; Die Hexerei u. der Hexenproceß. - Band II u.a.: Die moderne Magie oder das Tischklopfen, Psychographiren, Geistersprechen ect.; Die Spukerei; Die magische Fernwirkung; Die Geistererscheinungen; Die Wunderheilungen; Die Gebetserhöhrung; Die versch. Formen des magischen Erkennens; Die Orakel, Seher u. Propheten; Das Rückschauen in der Tagesekstase; Das Fernsehen im Träume; Die Vereinigung des magischen Erkennens u. Handelns bei den religiösen Ekstatikern. - Supplement u.a. über: Reichenbachs Od; Der Mesmeriusmus u. Somnambulismus; Hallucination u. Vision; Einzelne Mittler: Julie von Güldenstubbe; Adelma von Vay; Daniel Home; Dr. Slade u.v.a; Die sog. Materialisationen; Die Geister-Photographien; Das Wunder u. die Magie; Wunderheilungen; Magische Fernwirkung; Zauberei der wilden Völker; Die Hexerei; Aegyptische Magier; Die Geistererscheinungen; Phänomene bei Sterbenden; Der Vamyrismus. - Maximilian Perty (1804-1884), Berner Professor u. Universalgelehrter, der auch über den Parasitismus in der organischen Natur publizierte. - Leicht berieben u. bestossen; der Halbleder-Bd. tlw. etwas beschabt; zwei Vorsätze u. ein Titel mit Wappenstempel; einige Blätter etwas braunfleckig u. mit leicht angeknickten Ecken; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

363.  Schrenck-Notzing, Dr. Freiherr von: Die Phänomene des Mediums Linda Gazerra (mit 13 Abbildungen). 2. Aufl. Leipzig, Verlag von Oswald Mutze, [1912]. 43 S., 4 Bll., mit 13 Fotografien, 8°, O-Karton

Einband min. gebräunt u. geringfügig bestossen; Titel mit kl. Aufkleber, sonst ein gutes Expl.

 

364.  Seeling, Otto: Hellsehen. Eine Studie mit besonderer Berücksichtigung des Experiments im Dessauer Gerichtsgefängnis, nebst Wiedergabe des amtlichen Protokolles. Erstausg. Berlin, Pyramidenverlag Dr. Schwarz & Co., 1925. 143 S., Kl.-8°, O-Karton

(= Werdende Wissenschaft Band 8). - U.a. über: Okkultismus u. Parapsychologie; Hellsehen u. Psychometrie; Hellsehen in der Strafrechtspflege; Der Verkehr mit Medien; Zwei Hellsehversuche; Das Dessauer Experiment; Der Zeitungsartikel u. seine Aufnahme; Volksaberglaube. - Durch überstehende Deckel leicht angerändert; Rücken mit kl. Nr.; Titel gestempelt, sonst ein gutes Expl.

 

365.  Seiling, Max: Ernst Haeckel und der Spiritismus. Ein Protest. 2. verb. Aufl. Leipzig, Oswald Mutze, 1914. 2 Bll., 47 S., 2 Bll., 8°, O-Karton

Kritik zu der Veröffentlichung "Die Welträthsel. Gemeinverständliche Studien über Monistische Philosophie" (Bonn 1899) von dem Zoologen, Philosophen u. Freidenker Ernst Heinrich Philipp August Haeckel (1834-1919). - Max Seiling (1852-1928), Prof. für mechanische Technologie u. Hofrat. Darüber hinaus befasste er sich eingehend mit Spiritismus u. Okkultismus. Mit seiner Frau trat er 1908 in die Deutsche Sektion der Theosophischen Gesellschaft ein u. im selben Jahr, in die Guido-von-List-Gesellschaft, zu deren Gründungsmitgliedern er gehörte. Über die Theosophie fand er zur Anthroposophie, wurde aber nach 1916 zum erbitterten Gegner von Rudolf Steiner. - Einband tlw. gebräunt u. mit kl. Standortnr.; Titel gestempelt, sonst ein gutes Expl.

 

366.  Szápary, Grafen F[erenc] von: Geistige Agapen. Das Tischrücken (Fortsetzung). Psychographische Mittheilungen der Pariser Deutsch-Magnetischen Schule des Grafen F. von Szápary. Erstausg. Paris, Selbstverlag des Verfassers (Buchdruckerei von W. Remquet), 1854. XXIV, 324 S., 2 Bll., 4°, O-Interimskarton

Wurzbach XLI, 170; nicht bei Ackermann u. Rosenthal. - U.a. über: Sprach-Magnetismus; Über die Freiheit der Geister in Gott; Magnetische Wahrheiten; Die Religion u. die Theologie; Das Tisch-Rücken u. Geister-Zitieren in Amerika; Die Erscheinungen zu Toulouse; Die angebliche Besessenheit des Mädchens von Guillonville; Der Steinregen zu Paris im Jahre 1846; Die Seherin von Prevorst; Das Tisch-Rücken im vierten Jh. Christi; Die Magie zur Zeit Lucian’s (A. 117 n. Chr.). - Als Fortsetzung zu dem im selben Jahr erschienen Werk "Table-Moving. Somnambulish-Magnetische Traumbedeutung" (siehe Folgenr.). Unter dem vorliegenden Titel wurde noch ein weiterer, ebenfalls in sich abgeschlossener Teil, veröffentlicht: "Geistige Agapen; Table-moving (Fortsetzung). Auszüge aus den Protokollen der Heil-Tische und Heil-Federn einiger Magnetisch-Kranken des Grafen F. Szápary; Buchdruckerei von W. Remquet, Paris 1854". - Ferenc Graf von Szápáry de Muraszombath (1804-1875), in den 1840/50er bekannter Magnetopath u. Verfasser eines Handbuchs über die Therapie des Magnetismus. - Einband etwas wellig, angestaubt u. am Rücken leicht angerissen; überwiegend unaufgeschnitten; etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

367.  Szápary, Grafen F[erenc]: Table-Moving. Somnambulisch-Magnetische Traumdeutung beurtheilt von F. Gf. Szápary. [ANGEBUNDEN:] Table-Moving. (Fortsetzung). Auszüge aus den Protokollen der Heil-Tische und Heil-Federn einiger Magnetisch-Kranken des Grafen F. Szápary. Erstausg. Paris, [Selbstverlag des Verfassers] Buchdruckerei von Bonaventure und Ducessois / Buchdruckerei von W. Remquet u. Comp., 1854, 1854. 163 S. / 312 S., 4°, Priv. Leinen mit Rückentext

Nicht bei Ackermann u. Rosenthal. - U.a. über: Erscheinung des Tischrückens u. der Klopfgeister; Katechismus des Vital-Magnetismus; Vorwort zum Psychometer; Schöpfungs-Geschichte des Mikrokosmos u. des Makrokosmos; Bruchstücke über Magie u. deren Zauberformeln; Kurze Andeutung wie das Table-Moving zum Heilzweck anzuwenden ist; Magnetismus auf die Kindererziehung angewendet; Magnetismus als Heilkraft; Magnetismus als Träger der Religion; Protokolle der psychographischen Heil-Feder; Geistige Agapen. - Einband leicht berieben, bestossen u. mit schwachen Fleckspuren; Vorsatz u. Innendeckel mit Besitzervermerk (hinten mit altem Antiquariatsaufkleber); wenige Blatt etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

368.  Vay, Adelma: Bilder aus dem Jenseits. Medianime Diktate von H[ans] Chr[istian] Andersen und Anderen. Geschrieben von Adelma Vay. Zum Besten armer Kinder. Erstausg. Im Selbstverlag der Herausgeberin und in Commission bei R. Lechner (Wilh. Müller), Wien, 1905. VIII, 274 S., 8°, O-Karton

"Die hier folgenden Kundgebungen und Erzählungen sind mir durch meine geistigen Leiter, und hauptsächlich durch Hans Christian Andersen’s Geist, mittelst medianimer automatischer Schrift geworden." (Vorwort) - Die ungarische Baronin Adelma von Vay (1840-1925) veröffentlichte zahlreiche automatische Niederschriften u. Berichte von eigenen spiritistischen Erfahrungen (z.B. 1870 ihr Hauptwerk "Geist, Kraft, Stoff" oder 1874 "Studien über die Geisterwelt"). Ihre Medialität hatte sich erstmals 1865 gezeigt. Mit der Hilfe des Geistes von Hahnemann konnte sie Kranken hömöopathische Mittel verordnen. Adelma von Vay war die erste Präsidentin der ungarischen Spiritistenvereinigung, die sie 1871 gemeinsam mit ihrem Ehemann gegründet hatte. Das gesamte Einkommen aus ihren Schriften wurde wohltätigen Zwecken zugeführt. - Einband lichtrandig u. leicht bestossen; Rücken angerissen u. mit kl. Fehlstellen an den Kapitalen; Seiten unbeschnitten u. am Rand leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl. in fester Bindung. - Selten.

 

369.  Winkler, Wilhelm: Eine neue Methode zur exakten Feststellung und Erforschung supernormaler, sogen. mediumistischer Phänomene. Hierzu eine Tafel mit 12 Figuren. Erstausg. Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1911. VIII, 38 S., 1 Bl., mit 1 Falttaf., 8°, Illus. O-Karton

Rücken mit kl. Standortnr.; Vorsatz u. Titel gestempelt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

370.  Y. und Hans v. Ekenroth (Hrsg.): Das Geheimnis des Spiritismus und Artur Dinter’s "Sünde wider den Geist". Berlin, Verlegt von Hans v. Ekenroth, 1921. 56 S., Gr.-8°, O-Karton

(= Aus der Sammlung: Wege zum Deutschen Heiltum. Erste Reihe: Geisterspuk im Sonnenlicht). - U.a. über: Zur Seelenkunde der neuen Deutschen; Geister u. Fantome; "Okkulte" Erlebnisse sind keinem Deutschen fremd; Spiritismus ist Materialismus; Spiritismus als Zweig der Experimentalwissenschaft; Wie Geister gemacht werden; Das Medium als politisches Werkzeug; Freude des Erzfeindes über jeden neuen Spiritisten; Die "Geisterlehre" u. der Geist"; Artur Dinter’s "Geistlehre". - Der ungenannte Autor (ein Runenwappen steht für seinen Namen) vertritt die gleiche völkische Verschwörungstheorie zum Okkulten wie Mathilde Ludendorff. Der im Titel erwähnte Arthur Dinter spielte in der frühen NSDAP eine Rolle, zog sich aber nach Meinungsverschiedenheiten mit Hitler ins Religiöse zurück u. gründete die "Deutsche Volkskirche". Nach seinem stark umstrittenen Rassismus-Roman "Die Sünde wider das Blut" legte Dinter mit "Die Sünde wider den Geist" einen "Tatsachenroman" über Spiritismus vor. - Einband leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

371.  Zahn, Dr. med. H[ermann] W[olfgang]: Die okkulte Frage. Erstausg. Diessen vor München, Verlag Jos. C. Huber, 1921 [Deckel: 1922]. 61 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

U.a. über: Betrug u. Selbsttäuschung; Das Medium; Bewegung ohne Berührung, Klopflaute; Lichterscheinungen; Psychometrische Versuche. - Hermann Wolfgang Zahn (1879-1965), deutscher Nervenarzt u. Schriftsteller. Paul Scheerbart u. A. R. Meyer zählten zu seinen Freunden; letzterer verhalf ihm als Verleger zu einigen Veröffentlichungen. Zahn befasste sich mit Hypnose u. hatte 1919-1950 ein privates Sanatorium für Nervenleiden in Baden-Baden. Er verkehrte mit Alfred Kubin, Otto Flake, Kurt Aram, Oscar A. H. Schmitz u. a. Künstlern. 1948 erschien sein Band "Die Wunderlampe", phantastische Erzählungen mit einer Deckelillus. von Alfred Kubin. - Titel 2x gestempelt, sonst ein gutes Expl.

 

372.  Zeller, Dr. Gustav: Okkultismus und deutsche Wissenschaft seit Kant und Goethe. 1. u. 2. Aufl. Leipzig, Max Altmann, 1922. IV, 40 S., 4 Bll., 8°, O-Papier 

"Die folgenden Ausführungen sind als ein Weckruf an die deutsche Gebildeten- und Gelehrtenwelt, die nun seit vielen Jahrzehnten trotz immer wiederholter Hinweise die Tatsachen des Okkultismus ignoriert haben, gedacht. Die eingehenden Literaturnachweise haben den Zweck, ein Bild vom neuesten Stand des wissenschaftlichen Okkultismus zu geben und dadurch die Größe der bis jetzt geleisteten Arbeit deutlich zu veranschaulichen." (Vorwort) - Insbes. über Immanuel Kant, Johann Wolfgang von Goethe, Schopenhauer, Friedrich Zöllner, Hans Driesch u. Konstantin Oesterreich. - Der brüchige Einband mit Randfehlstellen; Rücken angerissen u. mit Hand beschriftet; Seiten gebräunt u. unbeschnitten; in der Verlagswerbung einige Anstreichungen, sonst gutes Expl. - Selten.

 

373.  Zöllner, Friedrich: Wissenschaftliche Abhandlungen: 3. Band [von 4]. Die Transcendentale Physik und die sogenannte Philosophie. Eine deutsche Antwort auf eine "sogenannte wissenschaftliche Frage". Erstausg. Leipzig, Verlag von L. Staackmann, 1879. CV [105], 639 S., 1 Bl., mit 3 Taf. (Portraits von William Crookes, Henry Slade u. Carl Hansen) u. IX Taf. (eine gefalt.) im Anhang, 8°, Neues, schlichtes Leinen

Ackermann I/305. - U.a.: Der Spiritismus u. die sog. Philosophen; Der Spiritismus u. die sog. Mathematiker; Zur Vertheidigung des Amerikaners Henry Slade; Deutsche Naturforscher "von unanfechtbarer Glaubwürdigkeit" vor dem Richterstuhl von Buchhändlern, Juden u. liberalen Protestanten; Die Transcendentalphysiologie u. der sog. animalische Magnetismus mit bes. Rücksicht auf die Experimente des Magnetiseurs Carl Hansen; Der Spiritismus u. die christliche Offenbarung. - Karl Friedrich Zöllner (1834-1882), deutscher Physiker u. Astronom, Prof. der physikalischen Astronomie. Das von ihm neu konstruierte Astrophotometer misst Licht u. Farbe der Himmelskörper u. war bahnbrechend für die damals junge Wissenschaft. Darüber hinaus entwickelte er spektroskopische Geräte zur Messung der Sonnenprotuberanzen u. zur genaueren Lokalisierung der Spektrallinien. Zöllner versuchte auch, ein einheitliches Naturgesetz in der Physik zu finden u. leitete dabei die allgemeine Gravitation aus den elektrischen Grundkräften der Materie ab. Er kämpfte in der Physik für eine begriffliche Erweiterung zum vierdimensionalen Raum. Solche Ansichten, die u.a. spiritistische Erscheinungen auf physikalischem Weg erklären wollten, führten zu zahlreichen u. scharfen Disputen. Zusammen mit seiner Hinwendung zu Spiritismus u. Mystik isolierte ihn dies weitgehend von Fachkollegen, obwohl seine genialen Denkansätze in der Astrophysik grundlegende Methoden schufen. - Wenige Blatt leicht fleckig; zwei Eckabrisse, sonst ein gutes Expl.

 

374.  Zöllner, Friedrich: Zur Aufklarung des deutschen Volkes über Inhalt und Aufgabe der wissenschaftlichen Abhandlungen. Mit notariellen und wissenschaftlichen Attesten zur Rechtfertigung der öffentlich verletzte Ehre der Herrn SLADE und HANSEN. Erstausg. Leipzig, Commissionsverlag von L. Staackmann, 1880. 208 S., mit Frontispiz (Portrait von Carl Hansen), 8°, Priv. Halbleder mit Rückenbeschriftung

Ackermann V/1138. - Der Amikaner Henry Slade (1836-1905) gab vor, in mit Geistern Verstorbener in Kontakt treten zu können. Zum Beweis ließ er deren Mitteilungen auf vorher untersuchten Schiefertafeln erscheinen. Zauberkünstler entlarvten die Erscheinungen als Trickbetrügereien. Besondere Aufmerksamkeit erzielte Slade, weil ihm Karl Friedrich Zöllner nach einer 1877 veranstalteten Séance absolute Echtheit bescheinigte. Zöllner verfasste danach mehrere Berichte über diese Erfahrung u. stellte die Hypothese auf, dass geistige Wesen aus der vierten Dimension dieses Phänomen bewerkstelligt haben. - Carl Hansen (1833-1897), dänischer Magnetiseur, der 1880 auf seiner Europatournee in Wien ein regelrechtes "Hansen-Fieber" auslöste. Siehe auch Nr. 153-154 in diesem Katalog. - Berieben u. leicht bestossen; ein Rückengelenk leicht angerissen; Vorsatz u. Titel gestempelt; wenige Blatt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.