ARCHIV - Katalog 17 - Alchemie und alte Rosenkreuzer

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher über Alchemie und Rosenkreuzerei aus unserem 17. Antiquariats-Katalog.


1.      Anglicus, Richardus, Raymundus Lullius und  Geber [Zugeschrieben]: I. CORRECTORIVM ALCHYMIAE RICHARDI ANGLICI. Das ist Reformierte Alchimy / oder Alchimeibesserung / vnd Straffung der Alchimistischen Mißpräuch: vom Alten vnd längst=berümten Medico / Richardo aus Engellandt beschriben. II. RAINMVNDI LVLLI APERTO-rium & Accuratio Vegetabilium. Von eröffnung vñ entdeckung wach=sender Sachen / vñ des Philosophischen steyns / des Wolbekannten Philosophen vnd Eremts ten Rainmundt Lulli Tractat. III. Des Königs Gebers auß Hispanien Secretu dessen sich die Venetianer hoch austhun. Alles nun erstmals zu dienst vnd nutz allen Rey=ner vnd Geheymnußreicher Artznei vbenden vñ beliebenden inn Truck gefärtigt. [Erste deutsche Ausgabe]. [Zu Straßburg, bei Bernhard Jobin], [1581]. 151 Bll. (= 302 S.; nur rechts paginiert), 1 w. Bl., Kl.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen     

VD 16 R 2158; Ferguson II,270; Duveen: "Very rare"; Rosenthal 730 u. 731 (davon eins unvollständig); Brüning 0534: "Vermutlich die erste deutsche Ausgabe [...] Alle drei Werke sind Zuschreibungen, keine Originalwerke." - Die zweite, digitalisierte Aufl. von 1596 besitzt ein anderes Druckbild. - Enthält fünf alchemistische Traktate: (1) Richardi Anglici [...] Reformierte Alchymy / oder Alchimeibesserung [...]. (Bl.1-30); (2) Eyn kurtze betrachtung von dem Lapide Philosophorum [...]. (Bl.31-80); (3) Des Sinnerleuchten Berümten Philosophi Rainmundi Lulli [...] Von kurtzer Eröffnung und Entdeckung der Wachssenden Sachen (Bl.81-86); (4) Verständliche Außzeychnuß auß den Büchern des Hocherleuchten [...] Rainmundi Lulli (Bl.86-129). / Rainmundi Lulli vor nie ersehener Tractat / vom Philosophischen Steyn (Bl.129-137); (5) Des Königes Gebers auß Hispanien Buch der Heyligkeyt [...]. (Bl.137-151). - Ohne die ersten 8 nn. Bll. (Titel u. Vorrede von Joh. Fischart. Titel in Kopie beiliegend); erstes Bl. mit gelöschten Namen (Schabspur); tlw. etwas fleckig; mehrere Unterstreichungen mit Rot u. vereinzelt Marginalien; tlw. zu knapp beschnitten mit Verlust von Buchstabenteilen bei den gedruckten Randbemerkungen; auf den letzten zwei weißen Seiten Anmerkungen von alter Hand, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

2.      Böhme, Jakob: Kurzer, aber doch hinlänglicher Auszug der aller merkwürdigsten und wichtigsten, in dreyen Hauptmaterien und Abtheilungen zusammen gezogenen Stellen aus den Schriften des in Ternario Sancto hocherleuchtet gewesenen, und nun in der Glorie seyenden Jacob Böhms. Wovon die Erste Abtheilung den verkündigten Untergang Babels, die grosse Bekehrung der Juden und Heiden, und das darauf folgende herrliche Reich Jesu Christi; die Zweyte Abtheilung aber, die rechte, einem jeden Menschen nöthige, Wiedergeburt; und die Dritte und lezte Abtheilung die Bereitung des Steins der Weisen in sich enthält. [1. Aufl.] Frankfurt u. Leipzig, o.V., 1762. 288 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild 

Ackermann III/109. - Der ungenannte Kompilator der vorliegenden Ausgabe, soll der hessisch-darmstädtische Oberlandkommissar Sigmund Heinrich Güldenfalk gewesen sein, was sich allerdings nicht belegen lässt. Der Anhang enthält ein "Philosophisches Sendschreiben, Vom rechten und wahren Steine der Weisheit: Worinnen der ganze Proceß des philosophischen Werks aufrichtig angewiesen wird." Die Basis des von Hermetikern sehr geschätzte Werk erschien 1747 (vgl. Brüning 4519) als Nachdruck der "Idea Chemiae" von 1690. Dazu schreibt Hermann Fictuld im "Chymisch-Philosophischen Probier-Stein" bei seinen Kommentaren zur alchemistischen Literatur unter Nr.30: "Der Author davon ist bekannt, er hat als ein ehrlicher, kluger und weiser Mann gehandelt, und hat der Ordnung nach des sel. Mannes Schriften extrahirt, und in gewisse Classen getheilet, so daß, was alldorten weitläufig zertheilet ist, allhier in die Nähe gebracht worden." - Jakob Böhme (auch Jacob, 1575-1624) griff auf seinen Gesellenwanderungen mystische u. alchimistische Gedanken auf, las die Schriften von Kaspar Schwenckfeld u. wurde bei seinen Schriften auch von paracelsischen Ideen beeinflusst. - Leicht berieben u. bestossen; Rücken mit Teil einer Standortnummer; Vorsatz mit kl. Klebemarke; Titel gestempelt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

3.      Chrysophiron [d.i. Joseph Friedrich Göhrung]: Chrysophirons Reden über einige Pflichten der Gold- und Rosen-Kreuzer alten Systems. Herausgegeben ohne Erlaubnis der Obern [und mit Anmerkungen versehen von Friedrich Münter]. München [d.i. Altona], [Hammerich], 1792. XX, 164 S., 1 Bl., Kl.-8°, Schlichter Pappband d. Zt. 

Wolfstieg 42513 (Verf. Göhrung); Kloss 2655 u. Taute 865 (Verf. Wöllner). - Es handelt sich um einen Auszug aus dem Werk "Die Pflichten der G[old] und R[osen] C[reuzer] alten Sistems [...] nebst beigefügten Reden anderer Brüder." (Berlin 1782, XL, 232 S.), das nicht öffentlich gedruckt, sondern nur unter Brüdern verteilt wurde. Als Verf. wird auch Johann Christoph Wöllner angegeben, was Wolfstieg aber verneint. - Nach einem Vorbericht werden hier die 3. (höchste Verschwiegenheit), 5. (Gehorsam gegen die Obern) u. 6. Pflicht (der Verbrüderung kein Geheimnis zu verschweigen) abgehandelt, u. als Anhang ein "Sendschreiben des heiligen Ignatii Loyola. Von der Tugend des Gehorsams." - Die im Gegensatz zu den Illuminaten anti-aufklärerischen Gold- und Rosenkreuzer standen den Jesuiten sehr nahe, wenn sie nicht sogar von diesen begründet wurden. Die Mitgliedschaft in diesem Hochgradsystem mit seinen "unbekannten Oberen" setzte voraus, dass der Novize ein Freimaurer-Meister war. Relativ erfolgreich unterwanderten die sich auch mit Alchemie beschäftigenden G. u. R. die Strikte Observanz, gingen aber schon bald nach dem Tod von Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) wieder ein. Wöllner u. Bischoffswerder hatten mit dem naiven König regelmässig "Geisterbeschwörungen" abgehalten u. so Einfluss auf die Staatsangelegeheiten nehmen können. - Einband ist bestossen u. fleckig; Kapitale mit kl. Fehlstellen; Nr. auf Rücken; Aussengelenk geringfügig angerissen; Vorsatz mit Nr. u. Stempel; Titel mit Stempel ("R.V."); Seiten leicht gebräunt u. nur vereinzelt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. bei fester Bindung.

 

4.      Das Buch Amor Proximi Geflossen aus dem Oehl der Goettlichen Barmhertzigkeit. Geschärffet mit dem Wein der Weisheit. Bekräfftiget mit dem Saltz Der Göttlichen und Natürlichen Warheit. Dem armen zvvischen Hyericho und Hierusalem vervvandten und unter die Mörder gefallenen nechsten, vvelchen die pristerlichen pseudo-Theologi, so in dem Nahmen Jehova Jesu keine vvunder, gleich den Apostellen, thun kennen, und die Levitischen Medici, vvelche die Natur nur gleich ein Kuh ein neues Thor durch Brillen und Microscopien ansehen, also an leib und seel ungeholffen, vorbey gehen und liegen lassen, zum besten. Ans tag-licht gegeben. Per Anonymum. Franckfurt u. Leipzig, [o.V.], 1746. 159 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt.   

Fergusson I/32; Ferchl 8; Kopp II/394; Caillet 1754; Rosenthal 185: "Seltsamer, mystisch-alchem.-medicin. Tractat." - Die erste Ausg. erschien 1678, eine letzte 1782, die Fergusson nicht nennt (vgl. Duveen 20). - Im Bezug auf den Text wurden am Rand des Satzspiegels zahlreiche Kürzel von Bibelzitaten eingedruckt. Zur ungeklärten Autorenschaft führt Fergusson das Werk "Teutsches Fegefeuer der Scheide-Kunst" von 1702 an. Dort wird Georg Ernestus Aurelius Reger von Ehrenhart genannt (S.120), der den Text aus den Manuskripten von Ericus Pfeffer Itzehoensis zusammengestellt haben soll (vgl. dazu Fergusson II,186 u. 248). Gottfried Arnold nennt in seiner "Kirchen- und Ketzergeschichte" (1741 Bd.II, S.424-427) einen Peter Moritz aus Halle als Autor. Ein kurzer Auszug aus dem vorliegenden Werk erschien auch im "Hermetischen A.B.C." (1779, Bd.II, S.72). - Leicht berieben u. bestossen; Titel gestempelt u. mit handschrftl. Signaturen (u.a. Freimaurerloge "Pythagoras" Liegnitz); ein wiederholter Stempel am Ende unter der Holzschnitt-Schlussvignette; tlw. gebräunt u. leicht fleckig; seltene kl. Bleistiftmarkierungen, sonst ein gutes Expl.

 

5.      [Dippel, Johann Conrad; zugeschrieben]: Mikrokosmische Vorspiele Des Neuen Himmels und der Neuen Erde; Wie dem Menschen, als dem Bilde Gottes [...] aus der alten verfluchten Erde eine neue vom Himmel gesegnete Erde, zur Ergötzung des Gemüths, und zur Erhaltung des Leibes, microcosmisch und quintessentialisch heraus zu bringen: Item, Was es mit dem Paradieß und dem Fall Adams vor eine Bewandniß habe, und wie Jesus die gantze unter dem Fluch liegende Schöpffung wieder zu rechte bringen und Paradiesisch machen könne und wolle [...] Nach denen in der äussern sichtbaren Natur würckenden zwey ewigen unsichtbaren Principiis, [...], der Welt vor Augen geleget von Einem Liebhaber göttlicher und natürlicher Geheimnisse. Andere von dem Autore selbst verbesserte Edition. [VORGEBUNDEN: Die bekannten Hundert acht und dreyßig neu-entdeckten und vollkommen bewährten (...) Geheimnüsse; sowie 2 weitere Werke]. [2. Ausg.]. Amsterdam [i.e. Berlin], [Rüdiger], 1744. 8 Bll. mit gest. Frontispiz (Titel in Schwarz u. Rot), S. 49-128 (S. 1-48 in Kopie anbei), Kl.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen

Duveen S.402; Neu 2764; Ferguson II,96: "There was a later edition: Frankfurt und Leipzig, 1784"; Caillet 7552; Ferchl S.357; Brüning 4177 (EA unter Ch. Schütz); Kistemann Katalog 16, Nr.18 (1784; dabei auch zu den anderen Ausgaben); Vgl. Fictuld "Probier-Stein" 1753, S.111f. - Die Erstausg. der von Fictuld hoch geschätzten Schrift erschien 1733. Laut Dippels Vorwort in seiner Schrift "Christianus Democritus ein Aufrichtiger Protestant..." vom Juli 1733 ein ihm fälschlich zugeschriebenes Werk, das von einem exilierten Schweizer Pietisten verfasst worden ist. Nach Brüning ist der Autor Christoph Schütz (1693-1750), der zeitweise in Homburg vor der Höhe lebte u. gelegentlich Dippels Gast gewesen sein soll. Schütz ist vor allem durch seine religiösen Schriften in Erscheinung getreten, hat aber auch Wellings "Opus Mago-Cabbalisticum" hrsg. (siehe Vorrede der Ausg. 1735). - VORGEBUNDEN: (1) Die bekannten Hundert acht und dreyßig neu-entdeckten und vollkommen bewährten. Anjetzo aber auf zwey hundert vermehrten Geheimnüsse, oder Allerhand magische, spagyrische, sympathetische, antipathetische und öconomische Kunst-Stücke, Deren vielmals eines alleine den Besitzer viel Geld gekostet hat. Wobey annoch als ein Anhang funfzig Kunst-Stücke vor Wein-Schenken angefüget sind. Nicht allein allen Haus-Wirthen und vorsichtigen Leuten, zum besonderen Nutzen, sondern auch denen Curiosis zu mehrern Nachdenken viel vollkommener ans Licht gegeben. [7. Ausg.?]. Breßlau u. Leipzig, bey Daniel Pietsch, 1756,        4 Bll., 171 S., 2 Bll. (Register), mit gest. Frontispiz. Ferchl S. 176; Ackermann V/806: "Sehr selten!" (jew. Ausgabe 1725). - Sammlung von Rezepten, die erstmals 1717 erschien. U.a. über: Alp, was es mit dessen Drucken vor Beschaffenheit; Ein hohes Alter magischer Weise zu erlangen; Bannen, die Schlangen, das Wildpreth u. dgl.; Clavicula Salomonis, was davon zu halten sey; Frosch-Crone zu erlangen; Geister-Beschwerung, wie es damit beschaffen; Gespenste zu vertreiben; Hexen zu erkennen; Liebe zu erwecken; Magisches Secret; Ruthengänger, was dabey zu observiren; Schatzgraben u. ziehen; Schlangenstein zu bekommen; Spiegel, einen magischen, zuzurichten; Vieh, so bezaubert, zu helfen; Unsichtbar zu machen; Zauberey, allerhand Mittel davor. -- VORGEB: (2)  [John Hill] Lvcina sine concvbitv d.i. ein Brief an die Königl. Societät der Wissenschaften worinn auf eine unwidersprechliche Art, sowol aus der Vernunft, als aus der Erfahrung bewiesen wird, daß ein Frauenzimmer ohne Zuthun eines Mannes schwanger werden, und ein Kind zur Welt bringen könne. Aus dem Englischen übersetzet [von Abraham Johnson]. Dtsch. Erstausg. Frankfurt u. Leipzig, o.V., 1751, 80 S. -- VORGEB. (3) [Johann Friedrich Seyfart] Die selbst gewehlte Eheverbindung oder wahrhafte Geschichte der Fräulein von R*. Erstausg. Erlangen, o.V., 1755, 2 Bll., 76 S. --- Die nach der Vorrede fehlenden S.1-48 liegen in gebundener Kopie bei; wenige S. leicht fleckig; bei (1) wenige S. etwas fleckig; in (2) zwei vom Buchbinder geklebte Ecken, dort kl. kleiner Buchstabenverlust; Bei (3) fehlen die Schlußseiten 77-80; sonst ein guter Zustand. Mängel im Preis berücksichtigt.

 

6.      Fictuld, Hermann: Des Längst gewünschten und versprochenen Chymisch-Philosophischen Probier-Steins Erste Claß / in dem welcher der wahren und ächten ADEPTORUM und anderer würdig erfundenen Schrifften Nach ihrem innerlichen Halt und Werth vorgestellt und entdecket worden, durch Hermann Fictuld. Zweyte u. vermehrte Aufl. Franckfort u. Leipzig, Bey Veraci Orientali Wahrheit und Ernst Lungenfeind, 1753. 170 S., 2 [w.] Bll., Kl.-8°, Schlichter Interimskarton

Ferguson I,272: "He divides the philosophers into two classes, the true and genuine adepts, who are pious souls [...] The second class consists, arch-deceivers whose books should be burned."; Duveen 216: "An important source book for the history of alchemy in which alchemical literature is critically surveyed." - Zweite Auflage (EA 1740) des unverzichtbaren Bio-Bibliographicums, das 178 Werke anführt. Über die Identität von Hermann Fictuld herrscht Uneinigkeit. Nach Kopp ist es Johann Heinrich Schmidt von Sonnenberg, Duveen löst das Pseudonym nach Baron Johann Ferdinand von Meinsdorff auf. Über den Rosenkreuzer Fictuld siehe auch Lennhoff/Posner S.476 u. Frick, Die Erleuchteten, S.313ff. - Alter, ein-gebundener Innendeckel u. Titel mit Besitzervermerken; durchgehend gebräunt u. tlw. leicht braunfleckig, sonst gutes Expl.

 

 

Exemplar aus dem Besitz von Johann Christian Wiegleb (1732-1800), der auch handschriftliche Anmerkungen hinterliess:

 

7.      [Geber - Gabir ibn Hayyan ibn Abd]: Gebri Arabis Chimia sive Traditio summae Perfectionis et Investigatio Magisterii innumeris locis emendata à Caspare Hornio Medico Reip. Noribergensis. Accessit ejusdem Medulla Alchimiae Gebricae omnia Edita à Georgio Hornio. Erstausg. Lugduni Batavorum [Leiden], Apud Arnoldo Doude, 1668. 10 Bll. mit gest. Titel; 179 S. (recte 279: S. 241-279 falsch pag. als S. 141-179); 2 Bll. (vier eng beschriebene Seiten mit Anmerkungen), 12°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

Bolton I,985; Caillet 4419; Ferguson I, 299: "Engraved title, consisting of a black man with a shield, helmet, and lance, from which floats a pennon bearing the first title. Behind the figure is a palm tree, at the foot of which crouches a tiger or leopard. At the bottom is the imprint."; Duveen 239: "The editor of this edition was Caspar Horn, physican of Freiberg in Saxony (see Ferguson I,416), but it was only published after his death by Georg Horn, who was professor of history at Leyden (see Ferguson I,416). The ‘Medulla Alchimiae Gebricae’ (by Caspar Horn) begins at p.235 and appears here for the first time." - Einband leicht fleckig; Titel mit geringfügigen Randläsuren; wenige Anstreichungen u. kl. Marginalien im Text, wenige Seiten leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - von bemerkenswerter Provenienz: das Expl. stammt aus dem Besitz von Johann Christian Wiegleb (1732-1800), Ratsherr, Apotheker u. Chemiker; der auf dem Vorsatz u. im Anhang umfangreiche Anmerkungen in dtsch. u. latein hinterließ. Als ein entschiedener Widersacher von Pseudowissenschaften stellte Wiegleb die Alchemie auf eine Stufe mit Hexerei, Teufelsbeschwörungen u. Geisterseherei (siehe dazu seine "Historisch-kritische Untersuchung der Alchemie, oder der eingebildeten Goldmacherkunst; von ihrem Ursprunge sowohl als Fortgange, und was nun von ihr zu halten sey." Weimar 1777). U.a. stellte er auch bis Bd. 12 die Reihe: "Johann Nikolaus Martius: Unterricht in der natürlichen Magie" zusammen.

 

8.      Geber [d.i. Gabir ibn Hayyan] und Philaletha [Hrsg.]: Geberi, des Königes der Araber, scharffsinnigen Philosophi und wahren Adepti, Curieuse vollständige Chymische Schriffte: Worinnen In den vier Büchern das Quecksilber, Schweffel, Arsenicum, Gold, Silber, Bley, Zinn, Kupffer, Eißen, [et]c. Oefen, Instrument, Sublimationen, Descension, Distillationen, Calcination [...] abgehandelt werden, Wie auch Das Testament, Güldene Buch der dreyen Wörter Kallid Rachaidibi, und andere Chymische Tractätgen, Summa, die gantze Kunst die unvollkommenen Metalle, als Kupffer, Zinn, Bley, Eissen, [et]c. in Vollkommene, als Silber und Gold zuverwandeln, das ist, Wie man Silber und Gold machen soll, enthalten; Alles aus einen Uhralten Mss. genommen, [...] / an Tag gegeben von Philaletha. Erste dtsch. Gesamtausg. Franckfurth u. Leipzig, Verlegts Hieron Philipp. Ritschel Buchh., 1710. 7 Bll. (Titel in Rot u. Schwarz, blattgroßer Holzschnitt als Frontispiz, u. Register), 288 S. mit 15 weiteren Holzschnitten im Text, Kl.-8°, Neues Halbleinen, Deckel mit Kleisterpapier bezogen

Duveen S.240; Caillet 4421; Schmieder S.92; Kopp II, S.335; Vgl. Ferguson I,300 (2.Ausg. 1751). - Enthält: Gerbers Summa in vier Bücher (S.1-207); Das Buch der Dreyen Wörter Kallid Rachaidibi (S.208-226); Sendschreiben Alexandri des Königes der Macedonier, Von der geheimen Composition des Steines der Weissen (S.227-235); Eines unbekannten Autoris Geheimnus vom Stein der Weisen (S.235-244); Das Buch der Untersuchung (S.244-266); Gerbi [...] Testament oder letzter Wille (S.267-280); AVICENNAE [...] Tractat Von der Congelation und Conglutination der Steine (S.281-287); Faustus Sabaeus an den Leser (S.287-288). - Titel mit kl. Papierläsur; tlw. etwas fleckig u. mit angeknickten Ecken; wenige Anstreichungen von alter Hand, sonst ein gutes Expl.

 

9.      Gloria Mundi. Kleine Paradeis-Tafel. Das ist: Beschreibung der uralten Wissenschaft des Lapidis Philosophorum Autore Anonymo. [4. Aufl.]. Hof, in der Vierlingischen Buchhandlung, 1774. 8 Bll., 165 S., 1 Bl., Kl.-8°, Neues Leder mit gold- u. blindgepr. Rückentext

Caillet 4598; Ferguson I,331; Ferchl 189; Brüning 5140; Kopp II,370. - Erschien zuerst 1620, dann 1648 u. 1692. Nachgedruckt in "Deutsches Theatrum Chemicum" 1732 (III, S.357) u. im "Musaeum Hermeticum" 1749 (S.203). Eine letzte Aufl. erschien noch 1780. Der Verfasser ist unbekannt bzw. umstritten, einige Bibliografien schreiben den Titel Robertus Vallensis, andere Barcius oder Johann von Sternberg zu. - Titel aufgezogen u. mit restauriertem Anriss; ab S.111 mit Wurmgang (zuerst min., dann größer werdend u. tlw. mit Verlust von Buchstabenteilen); wenige Randanstreichungen, sonst ein gutes u. schönes Expl. - Sehr selten.

 

10.    Hermetisches A. B. C. derer achten Weisen alter und neuer Zeiten vom Stein der Weisen. Erster bis Vierter Teil [kmpl.]. Erstausg. Berlin, bey Christian Ulrich Ringmacher, 1778-1779. 4 Bll., 318 S., 1 Bl. / 348 S. / 299 S. / 325 S., 1 Bl., Kl.-8° u. 8°, Vier unterschiedliche Einbände d. Zt.

Ferguson I, 397 (mit Inhaltsverz.); Duveen S. 292; Wellcome III, 254; Kopp II, 332; Bernus 233; Karl R.H. Frick "Die Erleuchteten" S.424ff; Ackermann V, 1334: "Die überaus seltene Originalausgabe, die fast gar nicht mehr in den Handel kommt [...] Das Werk enthält im Auszuge 73 der seltensten alten Hauptwerke aus den Gebieten der Alchemie, Rosenkreuzerei,...Kabbala etc." - Unter den Verfassern finden sich u.a. Aristoteles, Brotoffer (Rotbart), Abr. Eleazar, Marsilius Ficinus, Fictuld, Grasshoff, Jamsthaler, Jane Leade, Lullus, Raym, Siebmacher, A. von Suchten, Vaughan, Welling. - "The book consists of extracts from the current literature, which give an idea of which considered of importance to be studied at the time." (Ferguson) - Zwei der Bde. enthalten neben dem Titel einen Nebentitel, der laut Ferguson nachträglich vorgesetzt wurde. - Teil (1) Pappband d. Zt.; berieben, bestossen u. leicht fleckig; Rücken mit Abschabungen; Vorsatz mit Besitzervermerk; Titel gestempelt "Loge Minerva zu den drei Palmen Leipzig". (2) Pappband d. Zt.; berieben, bestossen, etwas fleckig u. mit Standortmarke sowie Beschriftung von alter Hand; Innengelenke mit Wurmspuren; Titelrückseite gestempelt, Anstreichungen. (3) Interimseinband aus Karton; leicht bestossen u. angerändert da unbeschnitten; unaufgeschnitten; durchgehend braunfleckig. (4) Pappband d. Zt.; berieben, bestossen, etwas fleckig u. mit Standortmarke sowie Beschriftung von alter Hand; zweite Titelrückseite gestempelt; Seiten tlw. gebräunt u. leicht braunfleckig, sonst gute Expl.

 

11.    Hornfisher, Daniel [d.i. Daniel Schulten]: Löwe und Phönix. Das große Handbuch der praktischen Spagyrik und Alchemie. 1. Aufl. Braunschweig, Aurum Verlag, 1998. 351 S., mit Abb. im Text u. auf Taf., 8°, Illus. O-Pappband

U.a. über: Grundlagen der spagyrischen Heilkunst; Das spagyrische Aufschluß; Pflanzenspagyrik; Signaturen; Spagyrik mit tierischen Ausgangsstoffen; Zum Lesen alter Texte; Das Reich der Mineralien u. Metalle; Innere Alchemie; Profane Alchemie; Lebenselixiere; Das große Werk; Basilius Valentinus: Der Lapis Ignis; Basilius Valentinus: Die zwölf Schlüssel; Johann Isaak Hollandus: Opus Saturni; Sir George Ripleys verborgenes Buch; Menstrua; Das häusliche Labor. - Zum 250. Goethe-Geburtstag wurde "Löwe und Phönix" 1999 in Weimar als einziges Esoterikbuch mit dem "Goethe-Verlagspreis" ausgezeichnet. Verdient, denn es gibt in seiner Ausrichtung u. Klarheit kein vergleichbares Buch in deutscher Sprache. - Ein sehr gutes Expl.

 

12.    Junius, Manfred M.: Praktisches Handbuch der Pflanzen-Alchemie. Wie man heilkräftige Essenzen, Tinkturen und Elixiere selbst zubereitet. 1. Aufl. Interlaken (Schweiz), Ansata-Verlag Paul A. Zemp, 1982. 268 S., 2 Bll., mit Frontispiz u. Textabb., Gr.-8°, O-Pappband mit O-Umschlag

"Die wichtigsten spagyrischen Methoden werden - ohne Geheimniskrämerei! - in der ganzen Praxis dargestellt. Der Autor beschreibt detailliert die Aufbereitungsarten von heilkräftigen Essenzen, Tinkturen und Elixieren. Dabei läßt er auch sein großes Wissen über die indisch-ayurvedische Medizin in seine Darstellungen einfließen, und anhand vieler Zitate aus berühmten Quellenwerken wird die reiche Symbol- und Bilderwelt der alten Alchemisten entschlüsselt und unserem Verständnis zugänglich gemacht. Auch die Beziehungen zur Astrologie anhand einer ausführlichen Signaturenlehre (Tierkreis-Körperorgane-Heilpflanzen) wurden noch nirgends in dieser Vollständigkeit aufgezeigt." (Klappentext) - Umschlag geringfügig berieben, sonst ein gutes Expl.

 

13.    Lullus, Raymundus: Handgrieff Raimundi Lullii. Das ist: Gründtliche anweisung / was die Intention un meynung R. Lullii seye / in der Güldenen kunst der Alchymey. Sampt einem leßwürdigen Gespräch vom Stein der Weisen. Auch einer Zugabe, wie auß vielen Perlin ein großes könte zugericht werden. Allen Liebhabern der Alchymey zu gutem in den Druck gegeben / Durch Andream Brentzen D. der Statt Chamb / in der Obern Churfürstlichen Pfaltz / verordneten Medicum. [2. Aufl.] o.O, o. Dr., 1611. 92 S., Kl.-8°, Pappband  d. Zt. 

Brüning 1005: "Seltene, sicher untergeschobene Abhandlung". In keiner weiteren Bibliografie angeführt. Die Erstausgabe erschien 1608 (VD17 18:727978Q), beide hrsg. von Andreas Brentius. - Ramon Llull (dtsch. Raimund Lull, latinisiert Raimundus Lullus; um 1232-1316), mallorquinischer Philosoph, Logiker u. Theologe. Die römische Kirche hat ihn lange Zeit auf den Index verbotener Bücher gesetzt u. erst weit später rehabilitiert (Papst Pius IX. sprach Ramon Llull selig). Trotzdem hatten seine Werke eine große Wirkungsgeschichte, sie wurden heimlich studiert u. kopiert. Es gibt, wie vorliegend, auch einige pseudo-lullistische Schriften, die sich hauptsächlich mit Alchemie beschäftigen. - Einband beschabt, bestossen u. etwas fleckig; Rücken fehlt; tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

  

14.    Naxagoras, Ehrd von [d.i. Johann Erhard Neithold]: [Aureum vellus oder Güldenes Vließ] Ehrd De Naxagoras, Joh. Equit. Roman. aurat. ac Sacri Palat. & Aulæ Later. Comitis Aureum Vellus, Oder Güldenes Vließ. Das ist, Ein Tractat, welcher darstellet den Grund und Ursprung des uhralten güldenen Vließes, worinnen dasselbe ehemals bestanden [...] was vor eine gefährliche weite Reise deswegen angestellet worden, und von weme, auch wie es endlich zu einer allerhöchsten Ritter-Orden gediehen [...] Editio Secunda. Cum Supplemento Aurei Velleris vermehret. (2. Aufl.) Franckfurt am Mayn, bey Stocks seel. Erben und Schilling, 1733. eingefalteter doppelblattgroßer Titel in Rot u. Schwarz, 384 S., 320 S., 62 S. mit 1 Falttaf., Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit Rückenschild

Ferguson II, 128; Caillet 7936; Vgl. Duveen 426 (EA 1731); Kopp II, 214-218 (ausführlich zum Werk u. Verfasser). - Die vorliegende Ausgabe ist erstmals um das Supplement von 62 Seiten vermehrt. Der Autor (die Auflösung des Pseudonyms als Johann Neithold oder Neidhold ist umstritten) wurde bei den Deutschen Alchemisten des 18. Jh. als vermeintlicher Kenner hermetischer Geheimnisse geschätzt u. man arbeitete auch in später Zeit nach seinen Vorgaben (vgl. Kopp). - Einband leicht fleckig; Seiten tlw. etwas braunfleckig; Zwischentitel mit kl. Papierergänzung am Rand, sonst schönes Expl.

 

15.    N[axagoras], J[ohann] E[hrd] v[on]: Alchymia Denudata Revisa Et Aucta Oder das bisanhero nie recht geglaubte, durch die Erfahrung nunmehro aber würklich beglaubte, und aus allen Zweifel gesetzte, neuübersehene und vermehrte, oder in vielen besser erklärte Wunder der Natur nebst angehängter ausführlichen Beschreibung der unweit Zwickau in Meissen zu Niederhohendorf und anderer umliegenden Orten gefundenen Goldischen Sande vorstellend Welchergestalt aus unterschiedenen allhier aufrichtig mit Namen genannten Materien [...] eine Universal-Medicin, auf menschlichen Leib und zur Verbesserung der Metallen zu bereiten [...] von I. N. v. E. I., Römischen Rittern und Comite Palatino. [ANGEBUNDEN:] Der im guten Ruffe und Aufnehmen stehenden auch zu vielenmalen schon frisch wieder aufgelegten Alchymiae Denudatae Oder des bisanhero nicht recht geglaubten durch die Erfahrung aber nun würklich beglaubten und aus allen Zweifel gesetzten Wunders der Natur Anderer Theil [...]. [letzte kmpl. Aufl.]. Leipzig, bey Johann Georg Löwen, 1769, 1769. 224 S., Titel in Rot u. Schwarz / 376 S., 8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Ferguson II, 127; Rosenthal 626; Vgl. Caillet 7936 (1728); Vgl. Duveen 425 (1716); Kopp II, 211ff (ausführlich zum Werk u. Verfasser). - Enthält mit eigenständigem Titel im Anhang: "Ausführliche Beschreibung Der unweit Zwickau in Meissen zu Niederhohendorff und anderer umliegenden Orten gefundene Goldischen Sande Wie selbige und durch wen sie erfunden worden warum sie nach gemeiner Art nicht, aber auff Chymische Weise, und wie sie zu gute zu machen [...] von I.N.V.I.E.A. ac. S.P. et A.L.C.". Dieser Text erschien schon 1696 separat. Die Erstausg. des "Anderen Theils" war 1727 erschienen. - Die Verfasserschaft der "Alchymia denudata" ist nicht eindeutig nachweisbar; neben Neithold wird bei Holzmann-B. VI, 505 auch Johann Hector von Klettenberg (1684-1720) genannt. - Einband bestossen u. etwas fleckig; Rücken angerissen (aber fest); Vorsatz mit kl. Klebemarke u. Besitzervermerk; zwei Textreiter, tlw. etwas braunfleckig; einige Blatt mit Feuchtigkeitsrand, sonst ein gutes Expl.

 

16.    Philaleta, Eugenius [d.i. Thomas Vaughan]: Magia Adamica Oder das Alterthum der Magie.  [3 Teile in 1 Band]. Als dererselben von Adam an herabwärts geleitete Erweisung, Welcher eine gantz vollkommene Entdeckung des wahren Himmels, der Erden, oder derer Magorum, himmlischen Chaos und erste Materia aller Dinge zugefüget Durch Eugenius Philaletha. Aus dem Englischen übersetzt. Erste dtsch. Gesamtausg. Leipzig u. Hof, Verlegts Johann Gottlieb Vierling, 1735. 8 Bll. (Titel in Schwarz u. Rot), 156 S. / S. [157]-236 / S. [237]-322, 7 Bll. (Register), Kl.-8°, Neues Halbleder mit goldgepr. Rückenschild

Grässe S.53; Ferguson II,195f. (mit anderen Ausg.); Duveen 599 (Ausg. 1704); Cailllet 11060 (zweite Sammelausgabe 1749); Ackermann V/1382 (Ausg. 1704) über den Autor: "Thomas Vaughan [1622-1666], ist eine der seltsamsten Erscheinungen des 17. Jahrhunderts. Er ist unter den verschiedensten Namen aufgetreten, und Schmieder [Gesch. d. Alchemie 389-94] meint, daß auch der Name Vaughan ein Pseudonym und aus vagans entstanden sei, da sein Träger sich zeitlebens auf Reisen befunden hat. Er durchwanderte ganz Europa, kam bis nach Indien und wurde allgemein für einen wahren Adepten gehalten. Seine Schriften sind durchwegs selten." - Vorliegend die erste deutsche Sammelausgabe der 1650 erschienenen Werke, die einzeln 1704 ins Deutsche übersetzt wurden. Der Bd. enthält neben "Magia adamica" auch "Antroposophia theomagica, Das ist Eine Rede von der Natur des Menschen, und seinem Zustande nach dem Tode, an Seines Schöpffers erste Chymie gegründet, und durch eine mit der Hand verrichtete Untersuchung derer Anfänge der grossen Welt bekräfftiget." (S. 157-236) u. "Anima magica abscondita, Oder Eine Rede von dem allgemeinen Geiste der Natur; Samt dessen tieff verborgenen, wunderbaren und merckwürdigen Auf- und Niedersteigen." (S. 237-322), jeweils mit eigenem Titelblatt. - Durchgehende Wurmspur bis S.240 (tlw. mit Buchstabenverlust), sonst ein gutes u. schönes Expl.

 

17.    Philalethae, Irenaei [d.i. George Starkey]: Kern der Alchymie. Das ist ein durch Erfahrung bewährter Tractat, welcher eröffnet, das geheime und hochverborgene Geheimnß des Elixirs der Weisen. Abgetheilet in zwey Theil Worvon der erste fürnehmlich die Theoriam der ander aber die Practicam der Kunst erkläret [...] Geschrieben Durch Irenæum Philoponum Philaletham. Aus dem Englischen übersetzt von Johann Langen. (Reprint der Ausg. Valentin Adler 1685). [Stockholm], Verlag G. Wendelholm, 1990. 9 Bll., 205 S., Gr.-8°, O-Karton

Faksimile. Zur Originalausg. vgl. Ferguson II, 194f. - Neuwertig.

 

18.    [Schmieder, Karl Christoph] und [Hans Kayser (Hrsg.)]: Alchemistische Transmutations Geschichten aus Schmieders Geschichte der Alchemie. 1833 - 1923. Nummeriertes Expl. (297/500) auf Handbütten. [Leipzig], Insel Verlag; überklebt von der Vereinigung der Freunde mystischer Literatur, Berlin-Wilmersdorf, 1924. 154 S., 1 Bl., 8°, Neueres Leinen mit O-Deckelschild

(= Vereinigung der Freunde für Mystische Literatur. Zweite Veröffentlichung). - Das Buch erschien auch in einer ebenfalls nummerierten 200er Aufl. (ebenfalls 1923) mit dem Vortitel "Chorus Mysticus". - Inhalt: Setonius; Sendivogius; Philatetha; Der Bericht des Helvetius; Wagnereck; Laskaris u. Johann Friedrich Bötticher; Jesse Syberg Sehfeld; James Price; Nachwort von H[ans] K[ayser]. - K. Ch. Schmieder (1778-1850) glaubte die Transmutation bzw. Metallverwandlung sei tatsächlich möglich. - Der Einband ist in den Farben (roter Rücken u. beige Deckel) an den Original-Einband angelehnt; das Deckelschild wurde wiederverwendet (wenn auch leicht schief); das Erscheinungsjahr 1923 an einer Stelle auf 1927 ausgebessert (?); Seiten beschnitten. - Gutes Expl. der seltenen Veröffentlichung.

 

19.    [Siebmacher, Johann Ambrosius]: Das Güldne Vließ, Oder Das Allerhöchste, Edelste, Kunstreichste Kleinod, und der urälteste verborgene Schatz der Weisen, In welchem da ist Die Allgemeine Materia Prima, derselben nothwendige Præparation und überaus reiche Frucht des Philosophischen Steins augenscheinlich gezeiget und klärlich dargethan. Philosophischer und Theologischer Weise beschrieben und zusammen verfaßet durch Einen ungenannten, doch wohlbekannten ec. Ich Sags Nicht. [ANGEBUNDEN: Eugenius Philaleta: Magia Adamica Oder das Alterthum der Magie]. [3. Aufl.]. [Nürnberg, Bey Johann Adam Schmidt], [1737]. 8 Bll., S. 1-196, 2 Bll., S. [197]-208, mit Frontispiz (J.A. Schmidt exc.), drei Kupfertaf. u. einer eingefalteten Tab., Titel in Rot und Schwarz, Kl.-8°, Neuerer Pappband mit Rückenschild

Ferguson II, 383; Duveen 550; Ferchl 502; Kopp I,244. Die Erstausgabe erschien 1736, erkenntlich an der verdruckten Seitenfolge ab S.17, die erst wieder mit S.32 in der Abfolge stimmt. Im gleichen Druckjahr erschien eine korrigierte Fassung, die wie die vorliegende Ausgabe um einen "Zwischentitel" u. eine Kupfertafel (ab S.196) erweitert wurde. - Die Initialen des "Ich Sags Nicht" lassen auf Johann Siebmacher Noribergensis schließen, trotzdem ist die Zuschreibung an den 1611 gestorbenen Wappenbuch-Siebmacher fragwürdig. Ein Textauszug des Werks erschien in "Hermetisches A.B.C." (1778, Bd.1: S.145-157). --- ANGEBUNDEN: Eugenius Philaleta [d.i. Thomas Vaughan]: Magia Adamica Oder das Alterthum der Magie [...]. Dasselbe wie Nr. 16 im vorliegende Katalog, d.h. gleiche Ausgabe, gleiche Seitenzahl usw.. --- Titel bei beiden Bänden mit unterem Randausschnitt (Verlust der Jahres- u. Verlagsangaben); im 2.Bd. ab S.243 mit Wurmlöchern (tlw. mit Buchstabenverlust), sonst ein gutes Expl.

 

20.    Tiedemann, Dieterich [Hrsg.]: Hermes Trismegists Poemander oder von der göttlichen Macht und Weisheit aus dem Griechischen übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von Dieterich Tiedemann. Erstausg. Berlin u. Stettin, bey Friedrich Nicolai, 1781. XXIV, 148 S., 8°, Goldgepr. Halbleder d. Zt.

Poimandres (auch als Poemandres, Poemander oder Pimander), ein Traktat aus der Sammlung "Corpus Hermeticum". Als Verfasser galt schon in der Antike Hermes Trismegistos, dem eine Vielzahl von religiösen, astrologischen u. magischen Schriften zugeschrieben wurden. Das Corpus Hermeticum gilt als wichtigste Quelle der hermetischen Geheimlehren. Direkte Einflüsse auf die christliche Gnosis des 3. u. 4. Jahrhunderts sind nachweisbar. - Dieterich Tiedemann (1748-1803), eklektischer Philosoph u. Prof. in Marburg. - Etwas berieben u. leicht bestossen; Rücken mit kl. Standortmarke; Vorsatz mit Besitzervermerk; leicht gebräunt u. tlw. schwach braunfleckig, sonst ein gutes u. schönes Expl.

 

21.    Wiedenmann, Baptist: Das große Mysterium. Alchimie und Lebenselixier. Teil 1 und 2 [kmpl.]. 1: Alchimie und Lebenselixier. 2: Die Bewußtseinsreiche im Weltall. Leipzig, Jaeger’sche Verlagsbuchhandlung, [1910]. 45 S. / 45 S., 8°, O-Karton (2 Hefte)

(= Osiris-Bücher. Band 14 u. 15. Hrsg. von Dr. P. von der Heide). - Inhalt Teil 1: Was unter Alchimie zu verstehen ist. Die Farben der Elemente oder Tattwas; Die Tattwalehre der Inder von Sankara Karya; Die Verwandlung der "Metalle" in Gold. Das Lebenselixier. - Teil 2: Die Bewußtseinsreiche im Menschen u. im Weltall; Das Geheimis der Zahl Sieben in der Alchimie, Bedeutung u. Wirkung der Farben u. Töne [mit Noten]; Farben u. Schwingungen (Bewußtseinszustände) der sieben Prinzipien im Mikrokosmos u. Makrokosmos, die Wechselbeziehungen zw. beiden; Der Mensch als Alchemist. Die sieben Prinzipien als Schlüssel zum Menschheitsrätsel; Das Geheimnis der Unsterblichkeit, Selbstveredlung u. Wiedergeburt. - Beide Einbände leicht fleckig u. auf dem Deckel mit Buntstiftmarkierungen; Teil 1: leicht angeknickt u. mit ergänzter Randfehlstelle, innen Anstreichungen mit hellgelben Textmarker; beide unbeschnitten u. tlw. mit Fleckspuren, sonst gute Exemplare. - Selten.