ARCHIV - Katalog 19 - Aberglaube und Zauberei

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zu Aberglauben, Zauberei sowie Volkskunde allg. aus unserem 19. Antiquariats-Katalog.


493.  [Lithographie:] Aberglaube und Fanatismus. [Lithographie nach William Hogarth’s, antiklerikalen Kupferstich von 1762]. Leipzig, [Verlag wohl Lith. C.F. Heintz], [um 1840]. Fol., gesamte Blattgr. ca. 40x28cm, Passepartout 45x35cm

"Links im Vordergrund liegt ein Weib in voller Geistesverwirrung welche glaubt, sie habe Kaninchen geboren, neben ihr eine andere liederliche Weibsperson welche Stecknadeln, Zwecken und Stücken Hufeisen ausspeyt." (Aus dem längeren Bild-Untertext) - William Hogarth (1697-1764), britischer Maler u. Kupferstecher, Schöpfer sozialkritischer Karikaturen u., wie im vorliegenden Fall, Satiriker von beißendem Humor. - Der sichtbare Teil mit geringfügigen Fleckspuren, ein gutes Expl.

 

494.  Anhorn von Hartwiss, Bartholomaeus: Magiologia. Christliche Warnung fuer dem Aberglauben vn[d] Zauberey: Darinnen gehandlet wird Von dem Weissagen / Tagwellen vnd Zeichendeuten / von dem Bund, der Zauberer mit dem Teufel: von den geheimen Geisteren, Waarsagen, Loosen vnd Spielen: von den Duellen / Heiss-Eisen und Wasserprob: von dem Laden im das Thal Josaphat und Bluten der ermordten Leichnam. Von der Gauklerey / Verblendung vnd Verwandlung der Menschen in Thier: Von der Hexen Gabelreiten / Versammlung / Mahlzeiten / Beyschlaff / Wettermachen / Leut vnd Vieh beschädigen. Von dem Nesselknipfen [...] Schaz graben / Allraunen / Alchimey / Schlangen beschweeren vnd Liebgifften. Von dem Grewel der Zauberey / der Zauberer Straff / vnd mügligkeit der Bekehrung zu Gott [...] fuergestelt Durch Bartholomæum Anhorn, Pfarrern der Evangelischen Kirchen vnd Gemeind zu Bischoffzell. Erstausg. Basel, Getrukt bey Johann Heinrich Meyer, 1674. 3 (w) Bll., 15 Bll., 1107 S., 34 (von 35) Bll., 2 (w) Bll., 8°, Neuer Lederband mit drei Bünden u. Rückenschild 

VD17 3:600284P; Ackermann I/314; Grässe S.51 u.125; Hayn-Gotendorf III, 172: "Sehr selten! Mit einleitendem Lobgedicht von Joh. Tonjola. Enthält auch einiges über Faust"; Vgl. Faber du Faur 1265 u. Jantz 378: "A partially critical survey of occult phenomena & popular superstitions. Includes various on America." - Bartholomäus Anhorn (1616-1700) unternimmt "den Versuch, den Glauben an die Wirksamkeit von Zauberei und Hexerei gegen kritische Zweifel zu verteidigen (‘dann Zauberey und Hexenkunst ist nicht allzeit ein blawer Dunst’). Der Autor wendet sich unter anderem auch gegen den "Canon episcopi" und Erfahrungsberichte, welche den Hexenflug als Illusion darstellen. ‘Hingegen können der Exemplen eine grosse Mänge beygebracht werden, welche bezeugen, dass die Zauberer und Hexen, nicht zwar alle Zeit, aber doch mehrmahlen, durch den Lufft zu ihren Zusammenkunfften würklich und leiblich von dem läidigen Teufel geführet werden; massen solches durch die Erfahrung gelehrt, alte und newe Theologi, Rechtsgelehrte und Arzet gestehen, die Hexen selber bekennen und die unverneinlichen unläugbaren Exempel erweisen.’ Ähnlich argumentiert Anhorn bezüglich der Hexensabbate. Bei den Hexenprozessen lehnt der Autor die Wasser- und die Tränenprobe oder das Abschneiden der Haare ab. Auch die Denunziation als Teilnehmer von Hexensabbaten erscheint ihm als ‘kein gewüsser Beweissethumb der Hexerey und Zauberey’. Der Teufel könne sich sehr wohl auch in die Gestalt von unschuldigen Menschen verwandeln." (Tschaikner: Anhorn, Bartholomäus. In: Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung, hrsg. v. G. Gersmann, K. Moeller u. J.-M. Schmidt). - Es fehlen der gestoch. Titel u. S.561-562 (in Kopie beiliegend), sowie das Blatt Cccc iii im Register; tlw. etwas stärker gebräunt u. fleckig; wenige kl. Wurmgänge; wenige kl. Bleistiftanstreichungen; 2 Blatt mit Randausriss, sonst ein gutes Expl. Vorgebunden 2 Bll., von denen drei Seiten zeitgenössische Anmerkungen enthalten.

 

495.  Beaumont, Johann: Historisch-Physiologisch- und Theologischer Tractat von Geistern, Erscheinungen, Hexereyen und andern Zauber-Händeln, Darinnen Von denen Geniis oder Spiritibus familiaribus, so wohl guten als bösen, welche die Menschen in diesem Leben begleiten sollen, und was einige (insonderheit der Author viele Jahre aus eigener Erfahrung) davon wahrgenommen, Wie auch von Erscheinungen derer Geister nach dem Tod / Auserordentlichen Träumen, Wahrsagereyen, Personen, die Geister sehen, und dergleichen, Nachricht ertheilet, Ingleichen die Gewalt derer Hexen und daß es würcklich Magische Würckungen gebe, klärlich dargethan, Anbey D. Bekkers bezauberte Welt Nebst andern Scribenten, die sich dergleichen Glaubwürdigkeiten wiedersetzt, wiederlegt wird; Aus der Englischen Sprache in die Teutsche mit Fleiß übersetzt von Theodor Arnold. Nebst einer Vorrede Des Herrn Geheimbden Raths THOMASII, Wie auch neuen Summarien und vollständigen Registern. Dtsch. Erstausg. Halle im Magdeburgischen, In Verlegung der  Neuen Buchhandlung, 1721. 19 Bll., 360 S., 19 Bll. (Register), 1 Bl. Errata, 8°, Pappband d. Zt.

DNB Comp. Ed. 121; Graesse S.84; Rosenthal 3947; Hayn-Gotendorf III, 176; Ackermann II/786; Vgl. Cornell 39 (engl. EA 1705). - Hauptwerk des 1731 verstorbenen Johann Beaumont; der englische Geologe u. Chirurg beschäftigte sich mit Aberglauben u. Okkultismus u. veröffentlichte vorl. Werk 1705 in London. Es ist "amüsant geschrieben, voller Klatsch und grotesker Erzählungen" (DNB a.a.O.) u. basiert angeblich auf realen Erfahrungen des Autors mit Geistern seiner Heimat Somersetshire. Der Bischof von Gloucester lobte das Werk ausdrücklich. Letztendlich versucht der Autor die Existenz von Hexen u. Geistererscheinungen zu beweisen u. so richtet sich das letzte Kapitel gegen Balthasar Bekker u. sein Werk "Die Bezauberte Welt", das wirkungsvolle Magie u. Hexerei bestreitet. Thomasius gibt sich im deutschen Vorwort zwar den Anschein, als sei er von den Argumenten Beaumonts beeindruckt, doch gebe es da noch einen neueren englischen Autor dessen Ansichten ganz im Gegensatz zu Beaumont ständen: "Und also werde ich die Sache noch weiter überlegen und bitte mir nur so viel Zeit aus, biß dieser neue Autor Hutchinson auch in unseren Buchläden sich finden lässet [...]". - Einband stärker beschabt u. bestossen; oberes Kapital mit kl. Fehlstelle; Innendeckel mit ExLibris; ohne das Frontispiz (fehlt); Titel mit kl. Prägestempel; tlw. gebräunt u. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

496.  Busch, Moritz: Deutscher Volksglaube. Erstausg. Leipzig, Verlag von Fr. Wilh. Grunow, 1877. 2 Bll., 377 S., 1 Bl., 8°, Priv. Halbleinen mit Goldschrift

"Im Folgenden stelle ich als Fortsetzung des Berichts über den deutschen Volkshumor dasjenige Gebiet des Lebens [...] dar, welches man gewöhnlich als Aberglauben bezeichnet. Da man hiermit den Begriff der Verächtlichkeit verbindet [...], so habe ich den Ausdruck Volksglauben vorgezogen." (S.1) - Inhalt: Das Fortleben der Heidenzeit im Volke; Der Kalender des Aberglaubens; Deutscher Glaube u. Brauch bei Aussaat u. Ernte; Ein Kapitel aus der Volksbotanik; Volksmedizin; Von den Thieren im Volksglauben; Die Astronomie des Volkes; Der böse Blick; Volksprophetie; Der Ring im Glauben u. der Sage des Volkes. - Moritz Busch verfasste u.a. auch ein Werk üder Sekten u. Geheimbünde: "Wunderliche Heilige". - Beriebener Einband; Kanten etwas beschabt; Besitzervermerk; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

497.  Calmet, Augustin: [Des hochwürdigen Herrn Augustini Calmet [...] Gelehrte Verhandlung der Materi von Erscheinungen der Geisteren, und denen Vampiren in Ungarn, Mahren etc.] Erster [unvollständig] und Zweyter Theil [kmpl.]. [Aus deren Anlaß auch darin von Zaubereyen und Hexereyen, von Besessenen und Bezauberten, von denen alten heydnischen Oraculis, oder Götzen-Bescheiden, vom Wahrsagen und Offenbaren verborgener oder künfftigen Dingen, von Wirckungen und Blendungen des Satans, von Erscheinungen so wohl Verstorbener, als auch noch Lebender, die andern weit entfernten Menschen geschehen seynd [et]c. gehandlet wird. Französisch beschreiben, und in dieser Sprach zum zweytenmal aufgelegt zu Einsidlen, Anno 1749. Mit merckwürdigen Zusätzen, welche im Französischen nicht enthalten, sondern nach dessen Ubersetzung des Ubersetzer von dem hochwürdigen Herrn Authore in zweymalen erst schrifftlich seynd übersandt worden, vermehrt [...] Ins Teutsche übersetzt durch einen Preister Ord. S. Ben.] 2. Aufl. [Augspurg, verlegts Matthäus Rieger Buchhandler], 1752. 416 S. [unvollständig, s.u.] / 8 Bll., 216 S.,8°, Leder d. Zt. mit Rückenschild u. vier Bünden

Rosenthal 1838; Zur franz. Originalausg. von 1746 u.a.: Ausg. Dorbon-Ainé 610, Caillet 1764-66, Cornell S.104. - Berühmte Abhandlung des gelehrten Benediktinermönchs u. Beichtvaters des Herzogs von Lothringen, Augustin Calmet (1672-1757), der sich in dem vorliegenden Werk um eine klare Abgrenzung des Vampirs gegen Geister u. Dämonen bemüht. Im ersten Teil versucht er anhand der ägyptischen, chaldäischen, griechischen u. römischen Zauberkunst deren Wirksamkeit zu beweisen u. hält es für eine Tatsache, dass man diese lernen könne. - Der zweite Teil mit separaten Titel: "Des Hochwürdigen Herrn Augustini Calmet Abbtens zu Senonn, Ord. S. Bened. Gelehrter Verhandlung Zwerter Theil, Von denen so genannten Vampiren Oder zurückkommenden Verstorbe-nen in Ungarn, Mahren etc. Aus der zweyten bereinigten und vermehrten Französischen Auflage übersetzt Von einem Priester Ord. S. Ben." Calmet beschreibt dort u.a.: Todte in Ungar, welche denen Lebendigen das Blut aussaugen; Erzählung der sog. jüdischen Sendschreiben von einen Vampir; Zurückkommende Todte in Norden; Todte die im Grab wie Schweine schmatzen, u. ihr eigenes Fleisch verzehren; Ob die Vampiren wahrhafft todt seyen? - Neben den ebenfalls zeitgenössischen Arbeiten von Ranft u. Harenberg ist der hier vorliegende, zweite Teil, eins der wesendlichen Werke über Vampire. - Beanspruchter Einband, Rücken angerissen u. mit kl. Fehlstellen an den Kapitalen; Deckel mit zwei Wurmgängen; Ecken u. Kanten bestossen u. tlw. aufgerieben; Innendeckel fleckig u. mit Abrissen des Bezugspapiers; Erster Teil nicht vollständig: es fehlen Titel, einige Blätter der Vorrede u. des Registers sowie die S. 339/340 [diese in Kopie beiliegend]; S. 317/318 mit kl. Eckabriss u. etwas Textverlust; tlw. schwach fleckig; eine angeknitterte Seite, sonst ein gutes Expl. Zustand im Preis berücksichtigt.

 

498.  Calmet, Augustin: Ueber Geistererscheinungen. Nach dem Französischen bearbeitet. 2. sehr verm. Aufl. Regensburg, Verlag von Georg Joseph Manz, 1855. XVI, 441 S., 3 Bll.,  8°, Interimskarton in neuem Pappschuber mit Rückentext 

Ackermann I/865 u. II/68. - Übersetzung der berühmten Abhandlung über Vampire, mit zusätzlichen Anmerkungen. Das Werk gliedert sich in 2 Teile: (1) Abhandlung über die Erscheinungen der Engel, der Dämonen und der abgeleibten Seelen (bis S.306), u.a. über: Von Erscheinungen guter Engel; Von Erscheinungen böser Engel; Von Magie u. Zauberei; Magie der Ägypter u. Chaldäer; Die Magie bei den Griechen u. Römern; Über Orakel der Heiden; Vom Hexenwesen; Bsp. von Hexenmeistern u. Hexen, die von sich erzählen, sie seien in die Sabbatversammlung versetzt worden; Gründe, die vielleicht die Möglichkeit der Hexenfahrt beweisen; Von der Umsessenheit u. Besessenheit durch den Dämon; Von den Poltergeistern; Geistern, welche Schätzen verwahren; Wunderbarer Einfluß der Einbildung auf die Männer u. Frauen, welche fleischlichen Umgang mit dem Dämon zu haben glaubten; Erscheinungen von Geistern welche ihre Hand in Kleider oder Holz eindrücken; uva. - (2) Abhandlung über die Rückkehr der Verstorbenen, über die Excommunizierten, die Vampyre u.a.; U.a. über: Auferstehung von Leuten, die nicht wirklich tot waren; Was man von den mährischen u. ungarischen Vampiren erzählt; Verstorbene in Ungarn, welche Lebenden das Blut aussaugen; Erzählungen von Vampiren aus dem Merkurius von den Jahren 1693 u. 1694; Über die Totenmahlzeiten der alten Heiden; Sagen über die Verstorbenen in den nördlichen Ländern, in England, in Lappland; Todte, welche in ihren Gräbern wie Schweine kauen u. ihr eigenes Fleisch verzehren. - Tlw. braunfleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

499.  Das Buch Jezira das ist das große Buch der Bücher Moses; das sechste, das siebente, das achte, das neunte, das zehnte und das elfte. Aus ältesten kabbalistischen Urkunden. Kabbala denudata. Offenbarungen aus den Büchern Moses. Das Geheimnis aller Geheimnisse. Sämtliche 40 Hauptwerke über Magie, verborgene Kräfte und geheimste Wissenschaften. [Berlin-Weißensee], [E. Bartels], [um 1910]. 208, 207, 128, 144 S., mit zahlreichen Abb. im Text, 8°, Schlichtes Halbleinen d. Zt.

Enthält: Das Buch Jezira, die älteste kabbalistische Urkunde der Hebräer. Nebst den zweiunddreißig Wegen der Weisheit; Der goldene Habermann; Neuntägiges Gebet zu der heiligen Jungfrau und Martyrin Corona in Armuth und Noth zu gebrauchen; Taglöhners-Gebet; Charakters u. Zettelchen gegen den Hagel, wie auch andere Hagel- und Blitzableitungen; Der heiligen Corona Schutzgebet; Ein oft probirtes Stück wie man einen verborgenen Schatz heben soll; Daß durch einen Geist alle Dinge geoffenbart werden; Arcanum Experientia praetiosum; Nobilis Johannes Kornreutheri, Ordnis St. Augustini Prioris Magia Ordinis artium et Scientiarum abstrusarum; Unterricht vom Gebrauch des Erdspiegels; Der goldene Brunn; Das alte Colomanns-Büchlein; Doctoris Johannis Fausti sogenannter Manual-Höllenzwang; Entdeckte höhere Kenntniß des Geheimnisses, aus der Karte sich zukünftige Dinge vorherzusagen; Mittel, aus bekannten Zahlen unbekannte, die man wünschet, zu finden, und aus diesen unbekannten Zahlen dann weiter die Schicksale des forschenden Menschen zu entziffern; Die Salomonische Conjuration; Claviculae Salomonis et Theosophia Pneumatica, das ist wahrhaftige Erkenntnis Gottes und seiner sichtigen und unsichtigen Geschöpfe, die Heil.-Geist-Kunst genannt; Cabulaischer Schlüssel; Die Länge unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi; Gewisse und wahrhafte Länge unserer lieben Frau, der gebenedeiten Himmelskönigin Maria; Englisches Glücks-Gebet; Arcanum Magicum nempe Speculum magicum metallicum Verum et Approbatum. De Speculi Metallici Confectione. Das ist: Der magische Metallspiegel; Theophrastus Paracelsus von Bereitung des Steins der Weisen und von der Heilung des Steins und Podagras; Pius Quintus, Pontificis Maximi; Seelen-Ruf; Das wahrhaftige heilige Christoph-Gebet; Zwang des Albiruth; Pentaculum; Pentaculum seu Scutum Davidis; Zwei Zauber-Formeln; Auswahl heiliger Segen; Trinum Perfectum Magiae Albaeetnigrae. Das sind vier Bücher, darin die wahre Magische, Astrologische, Geometrische und Chymische Weisheit, gute und böse Geister zu citieren, und zu allem Gehorsam zu bringen, aus dem VI. und VII. Buch Mosis und Tabella Rabellina [Liber Secundus Tabella Rabellina, Geister-Commando. Liber Tertius Chimia Magia Naturalis et Alchima. Liber Quartus Magia Naturalis Astrologica et Geometrica (ss) Angelo Tobianass]; Das Geheimnis der heiligen Gertrudis; Auserlesener himmlischer und irdischer Schatzschlüssel der heiligen Abtissin Gertrudis; Die wahre und hohe Beschwörung der heiligen Jungfrau und Abtissin Gertrudis; Libellus St. Gertrudis das ist: Haupt-Zwang der Geister zu menschlichen Diensten. - Der Berliner Verleger Bartels entlieh die Texte dem Stuttgarter Scheible Verlag, dort erschien das Kompendium unter dem Titel: "Handschriftliche Schätze aus Kloster-Bibliotheken, umfassend sämtliche vierzig Hauptwerke über Magie, verborgene Kräfte, Offenbarungen und geheimste Wissenschaften, Köln, bei Hammers Erben Erben, 1743 u. Köln a. Rh. 1734-1810" [= Stuttgart, Scheible 1853]. Nach der Verlagspraxis erschien "Das Buch Jezira" in wechselnden, meist nicht so umfangreichen Zusammenstellungen (siehe dazu Karl-Peter Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. Dissertation, Berlin 1976, S.229ff.). Jahresangabe nach KVK u. Spamer: Zauberbuch und Zauberspruch (S.122). - Einband leicht berieben u. fleckig; Titel mit Lacksiegeln u. Leinwandstreifen von der Versiegelung (was sich auf dem letzten Blatt wiederholt); papierbedingt gebräunt; ein erstaunlich gutes Expl. v.a. für ein Buch dieser Gattung. - Selten, nach KVK nur ein Expl. mit identischen Seiten-Angaben nachweisbar (Landesbibliothekenverbund Österreich/Südtirol).

 

500.  Das sechste und siebente Buch Mosis sein wahrer Wert und was das Volk darin sucht. Magisch-sympathetischer Hausschatz. Nach alten Überlieferungen aus Geheimschriften und Zauberbüchern für die heutige Zeit erklärt. Dresden, Buchversand Gutenberg, [um 1920]. LXIV, 368 S., 8°, O-Halbleinen

Nach der Paginierung mit römischen Ziffern (LXIV) ANGEBUNDEN: (1) Was hat man von dem Volksglauben und der Volksmedizin zu halten. S.1-30. - (2) Magisch=sympathetischer Hausschatz oder: Die offenbarten Geheimnisse der natürlichen Magie. Nebst Zauberformeln, Heil=Sprüchen und Schutzsegen wider allerlei Anfechtungen. S.31-226. - (3) Die Praktika des täglichen Leben wie solche von klugen und erfahrenen Leuten als sonderlich nützlich und dienlich erachtet worden sind S.227-350. - (4) Sachregister S.351-355. - Nicht sehr häufige Buch-Mosis-Variante; entspricht auf den Seiten XVII-LXIV inhaltlich u. typografisch der Scheible Ausgabe von 1849 (incl. dem Titel). Was in manchen Fällen dazu geführt hat, dass der erste Teil entfernt wurde, um den Rest als "Original" anzubieten. - Rücken leicht berieben; ein Deckel u. ein Vorsatzblatt durch Feuchtigkeit leicht gewellt; Titel mit 5 Siegelmarken; hinteres Vorsatzblatt entfernt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

501.  Die Geisterwelt oder: Das Leben jenseits des Grabes. Enthaltend eine besondere Belehrung über die Geisterwelt sowie über die Mittel für den Verkehr mit den Geistern unserer Verstorbenen. [Vom Verlag ANGEBUNDEN]. Der wahrhaftige feurige Drache oder Herrschaft über die himmlischen und höllischen Geister [...]. Nach einem in Frankreich aufgefundenen Manuskript von 1522. Nebst einem Postscriptum aus dem großen Buche von König Salomo, mit einigen köstlichen Recepten, gefunden bei Peter Michel, dem letzten Karthäuser zu Erfurt. Berlin, Druck u. Verlag A. Weichert, [nach KVK: 1870 od. 1899]. 192 S., mit Holzschnitten, 8°, O-Halbleinen mit montiertem farbigem Deckelbild

Deckeltitel etwas abweichend "Die Geisterwelt oder das enthüllte Geheimnis die Geister der Verstorbenen herbeirufen zu können." Inhalt bis S.46: Was ist ein Medium?; Wie kann ich ein Medium werden? Der Tod; Die Geisterwelt und der Zustand des Menschen nach dem Tode. - Danach angebunden: Der wahrhaftige feurige Drache [...]. Im Gegensatz zu der um 1920 erschienenen Barthels-Ausgabe mit leicht unterschiedlichem Text u. schöneren Holzschnitt-Illustrationen. Zu der ursprünglichen Zauberbuch-Parodie siehe K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. (Dissertation, Berlin 1976, S.232ff). - Einband ist bestossen u. etwas angeschmutzt; die Innendeckel leimschattig; Titel mit Klebespuren u. Fehlstellen (vom Entfernen der Wachssiegel, kein Textverlust); Besitzervermerk; Seiten gebräunt u. tls. braunfleckig, sonst gut.

 

502.  Dumcke, Dr. Julius: Zauberei und Hexenprozeß. Erstausg. Berlin, August Scherl, [1912]. 2 Bll., 323 S., 2 Bll., mit 2 Taf. u. Textfig. Kl.-8°, Illus. O-Leinen

(= [Bibliothek August Scherl. Taschenausgabe] Serie C 5. Geschichte). - U.a. über: Der "Hexenhammer"; Der Glaube an Werwölfe; Vampir-Aberglaube; Teufelsbündnisse von Zauberern; Theologische Zauberer; "Fausts Höllenzwang"; Der "Jesuiten-Höllenzwang"; Rückstände des Dämonenglaubens in der Gegenwart. - Leicht berieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

503.  Faust - Ach, Manfred und Friedrich-Wilhelm Haack (Hrsg.): Dr. Johann Faust Vierfacher Höllenzwang. Mirakulkunst und Wunderbuch. Praxis Magica. 1 Aufl. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), [1976]. 64 S., mit Textabb., 8°,  Illus. O-Karton 

(= Moonchild-Edition 4 / Materialien zur Faustlegende VII, VIII, IX). - Bearbeitete Wiedergabe der vom Verleger Scheible 1846 publizierten Texte u. Abb. (tlw. als Faksimile) aus der Reihe "Das Kloster". - Einband leicht bestossen u. lichtrandig; Deckel mit einem geringfügigen, hinterlegten Anriss, sonst ein gutes Expl. Durch begrenzte Auflage vergriffen u. selten.

 

504.  Faust - Ach, Manfred und Friedrich-Wilhelm Haack (Hrsg.): Dr. Johann Faust. Weitere Höllenzwänge sowie eine alte Geschichte zu diesen. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), 1977. 158 S., 1 Bl., mit Textabb., Kl.-8°, Illus. O-Karton 

(= Moonchild-Edition 7 / Materialien zur Faustlegende XXII-XXVII). - Textkompilation des ARW-Verlags, enthält: Dr. Fausts großer und gewaltiger Höllenzwang (Jesuiten-Collegio, Prag); Versus Jesuitarum Libellus / Cypriani Citatio Angelorum etc. (Paris 1508); Fausts Dreifacher Höllenzwang (aus Horst’s Zauberbibliothek); Schlüssel zu Fausts dreifachem Höllenzwang; Die Jenaische Christnachtstragödie. - Gutes Expl. - Durch kl. Aufl. selten.

 

505.  Faust, Dr. Johann: Dreifache Höllenzwänge. 1. Aufl. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), 1976. 76 S., mit Textabb., 8°, Illus. O-Karton

(= Moonchild-Edition 2 / Materialien zur Faustlegende II und III). - Bearbeitung des von Scheible veröffentlichten: "Doctor Faustens dreyfacher Höllenzwang" (Passau 1407) u. "D.I.Fausti dreyfacher Höllen-Zwang" (Rom M.D.I.). - Einband schwach lichtrandig, sonst ein gutes Expl. - Durch kl. Aufl. selten.

 

506.  Gerstenbergk, Heinrich von: Die Wunder der Sympathie und des Magnetismus oder die enthüllten Zauberkräfte und Geheimnisse der Natur. Enthaltend 700 vielfach bewährte sympathetische und magnetische Mittel, durch welche nicht nur sehr viele Krankheiten, auch Wunden und sonstige leibliche Uebel schnell, wohlfeil und sicher geheilt werden können, sondern auch der Hauswirtschaft, der Viehzucht, dem Feld-, Wiesen-, Obst-, Wein-, Gemüse- und Blumenbaue, Forst-, Jagd- und Fischereiwesen ungewöhnliche Vortheile erschließen. In langer Zeit gesammelt und zusammengestellt. 2. unv. Abdruck Weimar, Bernhard Friedrich Voigt, 1849. XXIV, 144 S., 2 Bll., 12°, Pappband d. Zt. mit neuem Rückenschild, O-Broschur mit eingebunden

Ackermann II/169; Slg. du Prel 667; Brüning 5705. - Sammlung kurioser u. abergläubischer Anweisungen für verschiedenste Gelegenheiten. Es erschienen noch 5 weitere ebenfalls jew. in sich abgeschlossene Bände, ab Bd. 3 in der Reihe "Neue Wunder der Sympathie". - Einband ist bestossen u. etwas beschabt; Kapitale mit kl. Fehlstellen; innen schwach fleckig; 1 Blatt verbunden, sonst ein gutes Expl.

 

507.  Geßmann, G[ustav] W[ilhelm]: Katechismus der Sympathielehre. Nach den besten Quellen bearbeitet. 1. Aufl. Berlin, Verlag von Karl Siegismund, [1898]. 224 S., 8°, Illus. O-Leinen

(= Occultistische Handbücher). - U.a. über: Die magisch-sympathische Heilmethode; Die Transplantation; Von den Mumien u. Magneten; Von den Signaturen; Magisch-sympathische Anwendung u. Rezepte. - Gustav Wilhelm Geßmann (Pseudonym G. Manetho, 1860-1924), österr. Militärbeamter, Landesmuseumsdirektor u. Okkultist. Ab 1886 veröffentlichte er Artikel in der theosophischen Zeitschrift "Sphinx". Im folgenden Jahr erschien sein erstes Buch, "Magnetismus und Hypnotismus". Es folgten Werke zu allen okkulten Wissensgebieten, u.a. in "G. Manetho’s Occultistischer Bilderbogen". Als Graphologe war er beeidigter Sachverständiger des Oberlandesgerichts Graz. - Einband berieben u. fleckig; Notiz im Vorsatz; beide Innengelenke geklebt; Seiten durchgehend etwas stockfleckig, ein nur befriedigendes Expl.

 

508.  Graf, A.: Geschichte des Teufelsglaubens. Einzig rechtmäßige Ausgabe. Aus dem Italienischen von Dr. med. R. Teutscher. Zweite Auflage der Naturgeschichte des Teufels. (2. Aufl.) Jena, Hermann Costenoble, 1893. XVIII, 448 S., 8°, Priv. Halbleder

Hayn-Gotendorf III, 201. - Inhalt: Ursprung u. Entstehung des Teufels (u.a. Satan bei den Juden, Satan im Christentum, Satan u. die Barbaren, Die Figur Satans erreicht ihre Vollkommenheit im Mittelalter); Die Persönlichkeit des Teufels (u.a. Der Körper der Teufel u. seine Eigenschaften, Physiologie der Teufel, Versch. Gestalten, die sie annehmen); Zahl, Aufenthalt, Eigenschaften, Ordnung, Rang, Wissen u. Macht der Teufel (u.a. Teufel in der Luft, Teufel in der Hölle, Intelligenz der Teufel); Der Teufel als Versucher (u.a. Gründe, Umstände, Art u. Weise, Zeit u. Ort der Versuchung, Liebesversuchung, Der Teufel als Mönch u. Abt, Teufelversammlung); Possen, Betrügereien, Gaunereien u. Gewaltthaten des Teufels (u.a. Die Kunst zu sterben, Ängste u. Schrecken der Sterbenden); Teuflische Anfeindungen (u.a. Die verteufelte Natur, Teufel in Klöstern); Liebesverhältnisse u. Kinder des Teufels (u.a. Wie zeugen die Teufel?, Venus als Teufelin, Der Antichrist, Adoptiv-Kinder des Teufels); Die Pakte mit dem Teufel (u.a. Verschreibungen mit Blut, Andere Päpste die sich dem Teufel verkauften); Die Zauberei (u.a. Schulen wo man sie lehrte, Beschwörung des Teufels, ihre Gefahren, Das Zauberbuch, Gefangene Teufel, Wunder der Zauberer, Hexenversammlungen, Hexenprozesse); Die Hölle (u.a. Wo sie liegt, Die Thore der Hölle, Teufel als Räuber, Besucher u. Erforscher der Hölle); Fortsetzung der Hölle; Die Niederlagen des Teufels; Der lächerliche u. der ehrliche Teufel; Das Ende des Teufels. - Einband etwas berieben u. leicht fleckig; Innendeckel mit altem Besitzervermerk; Vorsatz mit Stempel: "Geprüft - Keine Beanstandungen - Kommission zur Säuberung der Büchereien 16.XI.46"; Titel gestempelt; erstes u. letztes Blatt etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

509.  [Hennings, Justus Christian]: Von den Ahndungen und Visionen. [Erster und] Zweyter Theil [kmpl.]. Zweyter Theil, der die Voraussehungen und Ahnungen der Thiere enthält, herausgegeben von Justus Christian Hennings, Hofrath und Professor in Jena. Erstausg. Leipzig, in der Weygandschen Buchhandlung, 1777, 1783. 8 Bll., 496 S. / 4 Bll.,  472 S.; beide mit gest. Titelvignette, 8°, Interimskarton (beide zus. in einem Bd.)

Grässe S.110; Rosenthal 1329; Ackermann I/466 u. II/186: "Selten. Darin: Widerlegung des Gassner und Paris. Ahnungen im Traume, Träume der Nachwandler usw.". Zum 2.Tl. "Die Voraussehung u. Ahnung der Thiere" vgl. du Prel 1173. - Justus Christian Hennings (1731-1815) wurde 1765 Ordinarius der Moralphilosophie u. Politik in Frankfurt/Oder, wo er den Vorrang gegenüber Kant erhielt "Von nun an warf er sich hauptsächlich auf das Gebiet der Psychologie und zwar mit Vorliebe auf die dunklen Seiten derselben, wobei er sich allerdings das Verdienst erwarb, auf Grund eines überreichen Materiales mittelst rationalistischer Erklärung den Kampf gegen Aberglauben und Vorurtheile aufzunehmen, aber daneben doch in theologischer Befangenheit z.B. von übernatürlichen Träumen spricht oder sogar z.B. die Auferstehung der Leiber zu erklären und zu begründen sucht." (ADB XI, 781) - Einband beschabt u. mit Fehlstellen im Bezugspapier; Seiten tlw. leicht fleckig u. gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

510.  Hexen - Bodin, Jean: [DE DAEMONOMANIA MAGORVM]. Vom Außgelaßnen Wütigen Teuffelsheer der Beses=senen Vnsinnigen Hexen vnd Hexenmey=[ster / Unholden / Teuffelsbeschwerer / Warsager / Schwartzkünstler / Vergiffter / Nestelverknipffer / ect. und aller anderer Zauberer geschlecht  / sampt ihrn ungeheuern händein: Wie sie vermög der Recht erkant / eingetrieben / gehindert / erkun=digt / erforscht / Peinlich ersucht und ge=strafft sollen werden.] Alles nicht alleyn auß H. Schrifft / (...) / und wider Doctoris J. Wier Buch hievon geschriben / durch den (...) H.Johan Bodin / der Rechten Doctorn / und des Parle=ments Rahts inn Franckreich / rc. Nun erstmals durch (...) H. Johann Fischart / der Rechten Doctorn / auß Frantzösischer Sprach / treulich inn Teutsche gebracht / und an etlichen enden gemehret und erkläret. (...). Dtsch. Erstausg. Straßburg, bei B[ernhard] Jobin, 1581. 8 Bll., 806 S. [recte: 808], 8°, Flexibles Pergament d. Zt.

VD 16, B 6269; Hayn/Got. III, 185; Graesse S.54; Rosenthal 3961; Cornell 78. - Seltene erste deutsche Ausgabe von Bodins "De la Demonomanie de sorciers" (1580), übersetzt durch J. Fischart. - Jean Bodin (1529-1596), franz. Staatsrechtler u. politischer Philosoph, der für konfessionelle Toleranz eintrat u. als Begründer des modernen Souveränitätsbegriffes gilt. Im Gegensatz dazu steht sein vorliegendes unbarmherziges Hexenwerk, das innerhalb von zehn Jahren drei Auflagen (1581,1586,1591) erfuhr u. bis 1698 immer wieder neu aufgelegt wurde. Da Bodin als Jurist an einigen Hexenprozessen teilgenommen hatte, schrieb er dieses von "Malleus Maleficarum" beeinflußte Werk. Er verwertet neben antiken Autoren auch die damalige Hexenliteratur sowie die Ergebnisse der franz. Hexenprozesse u. liefert eine ausführliche Zusammenfassung des Zauber-, Hexen- u. Dämonenglaubens seiner Zeit. Im Anhang greift Bodin den Arzt Johannes Wier scharf an, weil dieser als Ursache für die Hexerei eher kriminelle Berechnung oder krankhafte "Melancholie" ausmachte. - "One of the most celebrated books on the theory and techniques of witch hunting " (M.B. Crowe: Jean Bodin and the Sixteenth-Century Revolution in the Methodology of Law and History, S. XXIX). - Der Übersetzer Johann Baptist Friedrich Fischart (1546/47-1590/91) ergänzte u. kommentierte seine Übertragung mit einer Vielzahl von Marginalien (zumeist durch runde Klammern markierte Einschübe) u. fügte Absätze ein, die bei Bodin fehlen. Dieses editorische Programm erläutert er in einer "Vorwarnung von Lesung und Urtheilung folgender Bücher", die in allen drei Auflagen dem eigentlichen Text vorangestellt ist. Die meisten Veränderungen im Vergleich zum franz. Text finden in der vorliegenden ersten Auflage von 1581. Die zweite u. dritte Auflage weisen nur noch im ersten Drittel einzelne Zusätze auf (beide textgleich). - Einband etwas fleckig u. bestossen; Titel aufgezogen u. mit Ausschnitten (etw. Textverlust, der in der Titelaufnahme durch eckige Klammern gekennzeichnet ist, Kopie beiliegend); erstes u. die letzten 2 Bll. mit kl. Randläsuren; tlw. gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

511.  Hexen - Byloff, Fritz: Das Verbrechen der Zauberei (crimen magiae). Ein Beitrag zur Geschichte der Strafrechtspflege in Steiermark. Erstausg. Graz, Leuschner & Lubensky’s, 1902. VIII, 440 S., Gr.-8°, O-Karton

Cornell S.96. - Die ehemalige Dissertation des Grazer Juristen Fritz Byloff (1875-1940) bietet eine gute Übersicht zu den Hexenprozessen in den Alpenländern. Die Arbeit war zugleich eine der ersten zu diesem Thema vergebenen Dissertationen seit der Aufklärung. - Einband tlw. leicht gebräunt; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

512.  Hexen - Friedrich, Paul [Hrsg.]: Die Hexenbulle Papst Innocens’ VIII. Summis desiderantes aus dem Bullarium Magnum / übertragen und herausgegeben von Paul Friedrich. In einer einmaligen Auflage von 800 handschriftlich nummerierten Expl. Davon ist dieses Nummer 157. Leipzig, Verlag Julius Zeitler, 1905. 2 Bll., 15 S., Gr.-8°, O-Karton

Hayn/Gotendorf III, 210: "Aus d. Prospekt: Mit der Hexenbulle ist Papst Innocenz VIII. der moralische und der tatsächliche Urheber des Hexenhammers und damit der ganzen Greuel der Hexenprozesse."  - Am 5. Dez. 1484 erliess Papst Innozenz der Achte (1484-1492) die vorliegende "Hexenbulle". Darin übernahm er kritiklos, was der fanatische Inqusitor Kramer ihm versichert hatte, nämlich die Ausbreitung der "Hexensekte" in Deutschland. Mithilfe des neuen Buchdrucks wurde der Hexenbulle vervielfältigt u. fand weiteste Beachtung in Deutschland. - Etwas berieben u. leicht bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

513.  Hexen - Kirchberg, Heinr[ich] Schmidt von: Der Kaibenturm. Nach Schweizer Prozeß-Akten der dreißiger Jahre des 18. Jahrhunderts erzählt von Heinr. Schmidt von Kirchberg. Erstausg. Dresden, Verlag von H. R. Dohrn, 1903. 1 Bl., 181 S., 1 Bl., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen, der illus. O-Deckel mit eingebunden

Nicht bei Cornell oder in einer der gängigen Bibliografien nachweisbar. Der Titel war aber Bestandteil der "Hexenbibliothek" im Nachlaß des Bonner Medizinprofessors Carl Binz (siehe: historicum.net). - Mit exzessiven Beschreibungen der angewandten Foltermethoden. - Die mit eingebundene O-Broschur angeknickt u. mit kl. Randläsuren; Seiten unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

514.  Hexen - Krauss, Dr. Friedrich S[alomo]: Slavische Volkforschung. Abhandlungen über Glauben, Gewohnheitrechte, Sitten, Bräuche und die Guslarenlieder der Südslaven. Vorwiegend auf Grund eigener Erhebungen. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Heims, 1908. VI, [1], 431 S., 4° (252x185mm), Priv. Halbleinen mit Rückenschild

Hayn/Gotendorf III, 212: "(incl. ‘Schlagwörterverzeichniss’ verfasst von Otto Goldstein, S.405ff.). Das überaus reichhaltige, gelehrte Werk enth. auf S. 31-86 hochinteress. Mittheilungen über Hexenwesen." - U.a. über: Die unheimlichsten Waldfrauen; Der Vampir; Der Werwolf; Die Mar; Menschenfleischessen; Liebezauber; Vom wunderbaren Guslarengedächtnis; Wie Mohammed Köprülü Vezier geworden; Die Russen vor Wien; Wolf Feuerdrache; Der Yoga-Schlaf; Die Menschwerdung des hl. Panteleimon. - Friedrich Salomo Krauss, (1859-1938), Ethnograph u. Sexualforscher, der mit Sigmund Freud befreundet war. 1884-85 unterahm er Forschungsreisen in Bosnien, wo er u.a. das Material für vorliegendes Werk sammelte. - Einband berieben u. bestossen; Rücken angerissen; Innengelenk aufgeplatzt; Vorsatz u. Titel mit Bibliotheksstempel u. handschrftl. Nr.; sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung.

 

515.  Hexen - Längin, Georg: Religion und Hexenprozeß. Zur Würdigung des 400jährigen Jubiläums der Hexenbulle und des Hexenhammers sowie der neuesten katholischen Geschichtsschreibung auf diesem Gebiete. Erstausg. Leipzig, Verlag von Otto Wigand, 1888. XVIII, 385 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit montiertem Rückenschild

Ackermann I/471; Hayn-Gotendorf III, 212; Cornell S.334. - "Die katholischen Schriftsteller behandeln in den letzten Jahrzehnten kaum ein Thema so häufig und ausgiebig als die Hexen. Aber sie sind alle darin einig, die Hexenbulle kurz abzuthun und ihre Bedeutung so tief als möglich herabzudrücken; sie sei keine unfehlbare Lehrentscheidung, überhaupt keine dogmatische Bulle; sie sollte nur die Kompetenz der Inquisatoren in Zaubersachen wahren gegenüber dem Andringen der weltlichen Richter und Behörden. Auch der Hexenhammer sei nicht so schlimm als sein Ruf, er sei nur von untergeordnetem Einfluß auf die Hexenverfolgung gewesen." (Vorwort) - U.a. über: Der Hexenglaube nach der Hexenbulle u. dem Hexenhammer; Die allg. Ursachen der Verbreitung der Hexenprozesse; Die Hexenprozesse u. der Protestantismus; Der Hauptkampf gegen den Hexenprozeß u. gegen seine philosophischen u. religiösen Voraussetzungen; Ein Blick in die katholische Hexenliteratur der Gegenwart. - Kanten etwas berieben; Rückenschild u. Bezugspapier mit kl. Fehlstellen, sonst ein gutes Expl.

 

516.  Hexen - Leitschuh, Dr. Friedrich: Beiträge zur Geschichte des Hexenwesens in Franken. [ANGEBUNDEN: Ludwig Rapp: Die Hexenprozesse und ihre Gegner in Tirol]. Erstausg. Bamberg, Verlag von Carl Hübscher’s Buchhandlung, 1883. 62, XVIII, II S., 8°, Marmorierter Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Hayn-Gotendorf III,174. -- ANGEB.: Ludwig Rapp: Die Hexenprozesse und ihre Gegner in Tirol. 2. verm. Auflage. Mit dem Bildnisse Tartarotti’s. Brixten, Verlag von A. Wegers’ Buchhandlung, 1891, IV, 1 Bl., 170 S., 1 Bl., mit Frontispiz. - Cornell S.461; Hayn-Gotendorf III,246. U.a. über: Der Hexenrichter Heinrich Institoris in Tirol; Erzherzog Siegmund u. Ulrich Molitoris; Ende der Hexenprozesse in Österreich u. Tirol; P. Adam Tanner; Don Girolamo Tartarotti; Don Ferdinand Sterzinger; Aus den ältesten Akten von Hexenprozessen im deutschen Südtirol. - Kanten etwas berieben; Vorsatz gestempelt: "Franziskaner-Bibliothek Schwarzenberg"; einige Seiten etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

517.  Horst, Georg Conrad: Zauber-Bibliothek oder von Zauberei, Theurgie und Mantik, Zauberern, Hexen, und Hexenprocessen, und Geistererscheinungen. Erster bis Sechster Theil. [kmpl.]. Zur Beförderung einer rein-geschichtlichen, von Aberglauben und Unglauben freien Beurtheilung dieser Gegenstände. Mit Abbildungen. Erstausg. Mainz, Bei Florian Kupferberg, 1821-1826. (1) XII, 387 S., mit magischen Sigillen u. 2 Beschwörungskreisen im Text / (2) XII, 440 S., mit magischen Sigillen u. okkulten Fig. im Text / (3) VI, 391 S., mit magischen Fig. im Text u. auf 2 Falttaf. (No.1-18) / (4) VI, 374 S., 1 Bl., mit magischen Fig. im Text (No.19-37) / (5) VI, 420 S., mit zwei Holzschnitten im Text u. einer eingefalt. Horoskoptaf. / (6) VI, 441 S., mit einer mehrfach gefalteten Taf. (die Holzschnitte zeigen fressende u. mordende Dämonen), 8°, Halbleder d. Zt. mit goldgepr. Rücken (6 Bde.) 

Ackermann I/494; Slg. du Prel 481; Cornell S.295; Caillet 5262; Engel 119 (ausführlich); Hayn-Gotendorf III, 209: "Geschätztes Werk"; Grässe S.131-142 (mit vollständiger Inhaltsangabe). - Zum Autor vgl. Kiesewetter (Geschichte des neueren Occultismus, S.357), Bonin oder Miers: Dr. Georg Conrad Horst (1767-1832/38? Miers/Bonin) war "Verfasser einer Reihe magischer und okkulter Werke, die heute noch von Sammlern gesucht sind" (Miers). Mit dem vorliegenden Werk gibt Horst eine zum Teil kommentierte Anthologie alter Manuskripte u. Akten wieder, die sich mit Magie, Dämonenbeschwörungen, Zauberschriften, Hexenprozessen, Geistererscheinungen u. Vampirismus beschäftigen. Die Bände enthalten u.a. auch "Faustens Dreifachen Höllen-Zwang". Die Abb. zeigen magische Sigillen, Diagramme, okkulte Symbole oder, ganz handgreiflich, den Eingriff des Bösen in unsere Welt. Der zweite Bd. mit Subskribentenverzeichnis, letzter Bd. mit 55 S. Personen- u. Sachregister. - Einbände leicht berieben u. bestossen; Innendeckel mit ExLibris "Josef Dominik Märchy"; tlw. leicht braunfleckig, sonst sehr gute Expl.

 

518.  I[lten], Fr[iedrich] G[eorg] Ch[ristian] von: Alruna oder Denkwürdigkeiten der Vorzeit von Fr. G. Ch. von I. ... Erster, Zweiter und Dritter Theil [kmpl.]. [2. Aufl.] Hannover, gedruckt bey E.A. Telgener, 1817. VI, 153 S. / IV, 139 S. / IV, 138 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

In: Rudolph Deuerlich, Universal-Katalog, Geister-, Gespenster-, Räuber- und Ritter-Romane, 5097. - Sammlung über Legenden, Mythen u. geschichtliche Merkwürdigkeiten des biographisch nicht nachweisbaren Schriftstellers Ilten. Erschien zuerst 1807. - Enthält u.a.: Der Sternritter; Die weiße Frau; Die Kelle bey Werna unweit Ellrich; Der Püstrich; Die Veste Homburg; Die Daneels-Höhle bey Hyseburtg im Magdeburgischen; Der Kinder-Auszug in Hameln; Die Verehrung des Krodo auf der Harzburg; Die Quästenburg oder das Fest der Quäste; Die Gleichen, oder Mehr als eine Frau; Der Kyffhäuser. - Einband bestossen u. beschabt; Rücken mit kl. Fehlstellen von Bezugspapier u. Rückenschild; Vorsatz mit Besitzervermerk von alter Hand; wenige Blatt leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

519.  Indische Loge zur Wahrheit (Hrsg.): Geheime Zaubermittel, Amulette und Talismane. Vollständige Darstellung der frühgeschichtlichen, mittelalterlichen und neuzeitlichen Zaubermittel. Mit vielen Rezepten und Beispielen. 2. durchges. u. verm. Aufl. Leipzig, Verlag Wahrheit (Ferd. Spohr), 1919. 59 S., 2 Bll., 8°, O-Karton 

U.a. über: Begriffe u. Arten der Zauberei u. der Zaubermittel (Galgenvögel u. Werwölfe, Donars Keil, Magie, Behexen, Totenbeschwörung u.v.a.); Metallische u. mineralische Talismane. Entstehung, Herstellung u. Kräfte; Tierische u. pflanzliche Talismane. Entstehung, Herstellung Gebrauch; Wie die Amulette angefertigt werden; Zaubersalben, Liebestränke u. Blutzauber. - Titel mit Namensstempel; mit wenigen Anstreichungen u. kl. Marginalen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

520.  Längin, Georg: Die biblischen Vorstellungen vom Teufel und ihr religiöser Werth. Ein Beitrag zu der Frage: Giebt es einen Teufel? Ist der Teufel ein Gegenstand des christlichen Glaubens? Leipzig, Verlag von Otto Wigand, 1890. VI, 97 S., 8°, Priv. Halbleinen mit aufgezogenen O-Deckeln

"Die vorliegende Schrift ist eine Ergänzung zu den beiden Werken des Verfassers über denselben Gegenstand: ‘Der Wunder- und Dämonenglaube der Gegenwart im Zusammenhang mit Religion und Christentum’ und ‘Religion und Hexenprozeß’. Zum 400jährigen Jubiläum der Hexenbulle und des Hexenhammers. In gewissem Sinne sind die jetzigen Ausführungen für beide Werke und überhaupt für die Frage nach der Berechtigung der dämonologischen Vorstellung grundlegend." (Vorwort) - Ein gutes Expl.

 

521.  Langer, Axel und Albert Lutz: Orakel. Der Blick in die Zukunft. Sonderausstellung zur Jahrtausendwende. Erstausg. Zürich, Museum Rietberg, 1999. 381 S., 1 Bl., mit zahlreichen Abb. im Text u. auf Taf., 4° (305x232mm), Illus. O-Pappband

Erschien anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Museum Rietberg. U.a. über: Orakel aus Urzeiten; Aus den Eingeweiden die Zukunft deuten; Prophezeiungen aus übersinnlichen Eingebungen; Der Einfluss der Planeten u. Sterne; Vielfalt der Orakel; Yijing, Ifa, Tarot. - Beinahe neuwertig.

 

522.  Magnus, Albertus [Zugeschrieben]: Albertus Magnus bewährte und approbierte sympathetische und natürliche ägyptische Geheimnisse für Mensch und Vieh. Erster bis Vierter Teil [kmpl.]. Für Städter und Landleute. 20. verm. u. verb. Aufl. Toledo [d.i. Neu-Weißensee bei Berlin], [E. Bartels], [ca. 1925]. 64 S. / 64 S. / 64 S. / 71 S., 8°, Schlichter Pappband d. Zt. (alle zus. in einem Bd.) 

Von dem Werk, Albertus Magnus (1193-1280) nur zugeschrieben, existieren wie beim "sechsten u. siebenten Buch Mosis" versch. Ausgaben, u.a. mit zeitgleichen Varianten, in unterschiedlichem Umfang u. tlw. anderen Jahresangaben. Enthält zahlreiche Gebete, Rezepturen u. magische Anweisungen, um sich vor Krankheiten, Hexerei u. a. Unheil zu schützen (siehe auch Karl-Peter Wanderer "Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur" Dissertation. Berlin 1976). - Leicht bestossen u. berieben; Vorsatz mit kl. Besitzervermerken; Titel mit drei Siegellackmarken u. wie das letzte Blatt mit Leinwandstreifen der Versiegelung; Seiten tlw. etwas fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

523.  Magnus, Albertus [Zugeschrieben]: Albertus Magnus bewährte und approbirte sympathetische und natürliche egyptische Geheimnisse für Mensch und Vieh. Erster, Zweiter, Dritter und Vierter Teil [kmpl.]. Für Städter und Landleute. 4. verm. u. verb. Aufl. Braband, o.V., [um 1830]. 64 S. / 80 S. / 64 S. / 70 S., Kl.-8°, Priv. Halbleder d. Zt. (alle zus. in einem Bd.)

Beanspruchter Einband: bestoßen u. beschabt; hinterer Innendeckel mit Besitzervermerken von alter Hand; durchgängig etwas fleckig, sonst ein gutes Expl. dieser seltenen u. frühen Ausg.

 

524.  Magnus, Albertus [Zugeschrieben]: Albertus Magnus bewährte und approbirte sympathetische und natürliche egyptische Geheimnisse für Mensch und Vieh. Erster, Zweiter, Dritter und Vierter Teil [kmpl.]. [Titel Bd. 4.: Das Buch der Geheimnisse. Eine Sammlung von zweihundert und sechszig, besonders magnetischen und sympathetischen mittel wider Krankheiten, körperliche Mängel und Uebel und zur Beförderung anderer nützlicher und wohlthätiger Zwecke. Vermächtniß eines sterbenden Vaters an seine Söhne. Vierter Theil des Albertus Magnus. Dritte mit einem Anhang vermehrte Auflage]. (1-3) Braband / (4) Boston im literarischen Central-Bureau, o.V., 1840, 1834, 1840, 1829. 80 S. / 104 S. / 80 S. / 64 S., Kl.-8°, Priv. Pappband d. Zt. (alle zus. in einem Bd.)

Beanspruchter Einband: bestoßen u. beschabt, Rücken ergänzt u. leicht angerissen; beide Innendeckel u. Titel (beidseitig) mit Besitzervermerken von alter Hand; tlw. leicht fleckig, sonst innen gutes Expl. dieser seltenen u. frühen Ausg.

 

525.  Osborn, Max: Die Teufelliteratur des XVI. Jahrhunderts. 1. Aufl. (Reprogr. Nachdruck der Ausg. Berlin 1893). Hildesheim, Georg Olms Verlagsbuchhandlung, 1965. VI, 236 S., mit Frontispiz, 8°, Goldgepr. O-Leinen

Kein bibliografisches Nachschlagewerk, sondern eine literaturhistorische Abhandlung. U.a. über: Die Entstehung der Teufelliteratur; Die Teufelbücher (Dämonologische Teufelbücher, Sünden u. Laster, Wirtshausleben, Mode, Ehe u. Familie, Theologisches, Öffentliches Leben); Wirkungen u. Nachklänge. - Ein sehr gutes Expl.

 

526.  Schindler, Dr. Heinrich Bruno: Der Aberglaube des Mittelalters. Ein Beitrag zur Culturgeschichte. Erstausg. Breslau, Verlag von Wilh. Gottl. Korn, 1858. XXIV, 359 S., 8°, Halbleinen d. Zt. 

Ackermann I/666. - Schindler, der zuvor schon "Das magische Geistesleben" verfasst hatte, untersucht: Die Weltanschauung des Mittelalters; Verhältniß der Geisterwelt zur Körperwelt; Die magischen Wissenschaften; Die Zauberei mit Hülfe Gottes u. der himmlischen Heerscharen (u.a. Theosophie, Cabbala, Amulet); Die Naturmagie (u.a. Alchymie); Die Divination (Geomantie, Astrologie, Traumdeutung etc); Magisches Wirken mit Hülfe böser Geister (u.a. Teufelsbund, Hexenproceß). - Mit umfangreichem Literaturverzeichnis. - Vorsätze leicht fleckig u. mit einem Besitzervermerk; letztes Blatt angeknickt; wenige Seiten leicht fleckig; einige Bleistift-Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

527.  Seligmann, Dr. S[iegfried]: Die magischen Heil- und Schutzmittel aus der unbelebten Natur mit besonderer Berücksichtigung der Mittel gegen den bösen Blick. Eine Geschichte des Amulettwesens. Mit zahlreichen Abbildungen. Erstausg. Stuttgart, Strecker und Schröder, 1927. XI, 309 S., 1 Bl., mit 111 Abb. auf 28 Taf., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen 

U.a. über: Therapie u. Prophylaxis; Die magischen Heil- u. Schutzmittel (Wasser, Feuer, Luft, Wolken, Äther, Erdreich, Metalle, prähistorische Gegenstände u. Versteinerungen). - Der Autor war Augenarzt in Hamburg u. veröffentlicht zuvor "Der böse Blick und Verwandtes". Im vorliegenden Bd. kündigt Seligmann zum Titel noch einen zweiten Teil an, der mehrere Bände umfassen sollte; es erschien aber postum nur ein weiterer, eigenständiger Band mit dem Titel "Die Zauberkraft des Auges und das Berufen". - Ein gutes Expl.

 

528.  Staricius, Johannes: Geheimnißvoller Heldenschatz oder der vollständige egyptische Magische Schild voll wunderwürdiger Verborgenheiten und reicher Schätze. Genau aus der Pergamenthandschrift einer alten Klosterbibliothek von Johannes Staricius. Sehr vermehrt und alle sieben Theile in einem Bande. Mit zwei Anhängen: I. Das Romanusbüchlein. II. Der grosse Grimoir des Papstes Honorius. Köln u. Weimar [d.i. Stuttgart, Scheible], 1750 [d.i. um 1850]. 544 S., mit wenigen kl. Fig., 12°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Ackermann V/917; Informationen zum Titel finden sich auch in: Spamer: Romanusbüchlein, S.34f; Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur (Dissertation, Berlin 1976), S.198; ausführlich: Peukert: Gabalia (1967), S.320-337. - Zählt zu den magischen Hausväterschriften; der letzte Teil, "Das sogenannte Grimorium", enthält z.B. Anweisungen zum Auffinden von Schätzen u. Beschwören dämonischer Wesen. Dieses "Grimoir des Papstes Honorius" wurde auch unter der Bezeichnung "Der rote Drache" immer wieder aufgelegt (vgl. Biedermann S.193). - Einband etwas berieben; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

529.  Villiers, Elizabeth: Amulette und Talismane und andere geheime Dinge. Bearbeitet und erweitert von A. M. Pachinger. Mit 138 Abbildungen auf 26 Tafeln und einem Titelbilde. Eine volkstümliche Zusammenstellung von Glücksbringern, Sagen, Legenden und Aberglauben aus alter und neuer Zeit / Talismane aus aller Herren Länder / Orientalische Volkssagen und Mysterien / Alte Liebesamulette und Zaubermittel / Amulette, die Krankheiten heilen und vor Gefahr schützen / Der astrologische Einfluß der Geburtsdaten, die Bedeutung der Muttermale / Die geheimnisvolle Macht der Farben, Juwelen, der Zahlen usw. Erstausg. Berlin, München u. Wien, Drei Masken Verlag, 1927. 314 S., 1 Bl., mit Frontispiz u. 26 Taf., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen

Behandelt alle denkbaren Arten von Amuletten, so Lebewesen u. deren Teile, Pflanzen, Steine, Figuren, Gegenstände in alphabetischer Reihenfolge. Zuvor eine kurze Einführung zu Farben, Edelsteinen, Zahlen, Geistern, Indischen Talismanen, Nordische Mythologie etc. - Einband leicht berieben u. angestaubt, sonst ein gutes Expl.

 

530.  Von *r. [d.i. Gottfr. Wilh. Becker]: Das Reich der Geister, der Wunder, des Priestertrugs und der Zauberei. Erster und Zweiter Theil [kmpl.]. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Friedrich Volkmar, 1834. X, 243 S. / 267 S., Kl.-8°, Halbleder d. Zt. (2 Bde.)

Ackermann I/330 (nur mit Teil 1); Hayn-Gotendorf III,233. - Freie Übersetzung des 1829 erschienenen Werkes "Des sciences occultes" von Anne Joseph E.B. de Salverte (vgl. Caillet 9868). Der Versuch, mystische u. okkulte Phänomene wie Zauberei, Hexerei u. wundersame Erscheinungen rational zu erklären. - Einbände berieben, bestossen u. etwas fleckig; Rückenschilder nur noch fragmentarisch vorhanden; Aufkleber im Innendeckel; durchgehend etwas braunfleckig u. wellig; Bd.2: ausserdem auf einigen Seiten mit professionell hinterlegten Randeinrissen; sowie 4 Blatt mit größerem Eckabriss, diese wie die fehlenden Seiten 83-94 in Kopie beiliegend, sonst gute Expl. Zustand im Preis berücksichtigt.

 

531.  Weiss, Richard und J[akob] Jud: R. Weiss: Nebelheilen, Teufelheilen. Notfeuerbereitung und Wetterzauber als Hirtenbrauch. / J. Jud: Zur Herkunft und Verbreitung des Spiels: "chistrar la brentina", "de Tüfel heile" in der rätoromanischen und deutschen Schweiz [2 Schriften in 1]. Schweiz, 1948. S. 225-284 (so kmpl.), mit 3 Abb., Gr.-8°, Geheftet

(= Sonderabzug / Extrait [aus:] Schweiz. Archiv für Volkskunde Band XLV (1948)). - Die beiden Texte erörtern erstmals ausführlich den Brauch des "Teufelheilens", Weiss vom Standpunkt der Volkskunde, Jud von der Sprachwissenschaft her. - Einband etwas verknickt; wenige Randanstreichungen, sonst ein gutes Expl, mit Widmung von Richard Weiss auf dem Deckel.