ARCHIV - Katalog 19 - Lebensreform und völkische Bewegungen

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher über Lebensreform u.a. völkische Bewegungen aus unserem 19. Antiquariats-Katalog.


222.  Betha, Ernst: Die Erde und unsere Ahnen. Mit vielen Illustrationen. Erstausg. Berlin-Lichterfelde, Hugo Bermühler Verlag, [1913]. 2 Bll., 359 S., mit zahlreichen Textabb. u. 18 Taf., Gr.-8°, O-Halbleder

Ackermann I/19 (dort als "Bether"). - Ein äußerst kurioses Buch, auf dessen Inhalt ein Großteil der sog. Überlieferungen von Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor basieren. Diese Ausführungen zu Goslar (= "Jerusalem-Jöruvalla-Troja") u. der "Baldur-Chrestos-Mythos" fehlen in der späteren 2. neu bearb. Auflage von 1922 vollständig (= Die Erde und der Mensch; Bd. 1); vielleicht sollten sie das Thema des Folgebandes werden, der nicht mehr erschien. - U.a. über: Zwei Sonnen, zwei Monde; Die Grundrassen; Riesen der Urzeit; Lemurien u. sein Untergang; Flut u. Eiszeit; Aelteste Nachrichten über den Ausgang der 9 indogermanischen Stämme; Moses führt das Volk gen Westen, nicht gen Osten; Die Talstadt Jerusalem u. der hohe Berg Zion; Die erste Kreuzigung in Gethsemane; Jesu zweite Kreuzigung zu Golgatha auf der Höhe der Vorstadt Bezetha; Die Bundeslade wurde gerettet; Der Sieg über Jöruvalla-Troja-Goslar durch den achten König, welcher als vierter geächtet wurde; Der Untergang des Asenlandes Atlantis; Die Sintflut. - Einband etwas berieben, sonst ein gutes Expl. der seltenen EA. Mit Verlegerwidmung an Max Lippold, der Buchhändler war u. später u.a. den arisophischen Titel "Richter, Alfred: Die urewige Weisheitssprache der Menschenformen" herausgab.

 

223.  Burbank, Luther: Die Zucht der Menschenpflanze. Gewidmet den 20 Millionen Schulkindern in den öffentlichen Schulen Amerikas und den unzähligen Millionen unter anderen Himmeln. Ins Deutsche übertragen von Dr. Adolf Danner. 1. Aufl. Leipzig, O. R. Reisland Verlag, 1926. XXXVIII [38], 65 S., 8°, O-Karton

U.a. über: Die Rassenmischung; Charakterzüge von Pflanzen u. Knaben; Weder die Pflanze noch das Kind soll übersättigt werden; Die Anormalen; Heirat der körperlich Untauglichen; Milieu, der Architekt der Vererbung. - Luther Burbank (1849-1926), US-amerikanischer Pflanzenzüchter, der zu seiner Zeit unglaublich populär war. Viele Persönlichkeiten seiner Zeit, beispielsweise Thomas Alva Edison, besuchten ihn u. seine Farm. Noch heute bedeutet das Verb "to burbank" so viel wie Verändern u. Verbessern von Pflanzen. Die Kartoffelsorte "Burbank" zählt zu den wichtigsten Sorten auf dem US-Markt. Burbank war auch aktiver Freimaurer, nach ihm wurde die "Santa Rosa Luther Burbank Loge Nr. 57" benannt. Der Yogi Paramahansa Yogananda schrieb in seiner Autobiografie ein eigenes Kapitel über Luther Burbank. - Einband leicht berieben u. angeknickt; Titel gestempelt u. wie der Rücken mit handschrftl. Nr., sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

224.  Driesmans - Saint-Trond [d.i. Heinrich Driesmans]: Norland - Tenorio in Thule. Eine Rassentragödie. Erstausg. Leipzig, Thüringische Verlagsanstalt, 1907. 149 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton

Ein Bühnenstück. Inhaltlicher Beginn: "Auswanderer eines blonden Nordvolkes haben ein Eiland in Besitz genommen, um dort einen Freistaat zu gründen." - Die 2. Aufl. erschien 1913 unter dem Autorennamen u. ohne den Untertitel. Der Publizist Heinrich Driesmans, war Mitglied der "Gobineau-Gesellschaft" u. Mitarbeiter der "Politisch-Anthropologischen Revue". Driesmans entwickelte eine äußerst umstrittene eugenische Mischtheorie, die mit den völkischen Rassenvorstellungen seiner Zeitgenossen nicht kompatibel waren, glaube er doch, dass die "Judenfrage" nur über eine "Vermischung der Rassen" gelöst werden könnte. - Gutes Expl. - Selten.

 

225.  Driesmans, Heinrich: Dämon Auslese. Vom theoretischen zum praktischen Darwinismus. Erstausg. Berlin, VITA Deutsches Verlagshaus, 1907. XV, 349 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Leinen

U.a. über: Die erotische Auslese des Mittelalters: "Und wie die Teufelsbrautschaft der Hexenzeit, so war die Brautschaft Jesu der mittelalterlichen Nonnen, welche von diesen ganz realistisch aufgefaßt wurde, in einem sehr drastischen ‘Verkehr’ mit eigens zu diesem Zweck gefertigten Christusbildwerken [...]" - Deutsche Pornografie: "In solchen Formen lebt sich die Sinnlichkeit der großen schöpferischen Geister aus. Will man aber den Durchschnitt kennen lernen, dann geben die ‘Natürlichkeiten der empfindsamen Liebe’ (1798) Aufschluß über eine erotische Verseuchung jener Zeit, die wahrhaft erschreckend ist. Ihr Verfasser, ein Freiherr von der Goltz [...]" - Kult als Auslese: "Was Darwin lehrte, das leben die Orthodoxen. Sie sind mehr oder weniger nur Werkzeuge in der Hand der natürlichen Auslese, und ihre Religionsgemeinschaften und Konfessionen entpuppen sich, wenn ihrer dogmatischen und rituellen Hülle entkleidet, als Wahlstätten für die Züchtung bestimmter Menschenspezies." - Das weibliche Element: "In dieser Hinsicht findet eine unausgesetzte Volksauslese nach der weiblichen Seite hin statt [...] Die Verhältnisse unserer militärischen und juristischen, kaufmännischen und industriellen Kavaliere zu Tänzerinnen, Akrobatinnen und Schauspielerinnen haben einen tieferen zuchtwählerischen Sinn [...]" - Das Rassemoment: "So sammeln sich unter dem Banner des Katholizismus fraglos die vorzugsweise undeutschen Elemente unter unseren Volksgenossen, nämlich diejenigen, die am meisten mit romanischem und keltischem, vielleicht auch semitischem und slawischem Blut imprägniert sind und in dieser Kult- und Lebensauffassung die ihrem Sündenbuß- und Unterwürfigkeitsbedürfnis gemäße finden." - Die deutsche Auslesebewegung des 19. Jhdts: "Und eine sozialistische Auslese durchsetzt von unten herauf die ganze Nation und sucht auf unseren gesamten öffentlichen und privaten Einrichtung Einfluß zu üben, die echt deutschem Kulturgeist ebenso fremd gegenübersteht, wie die von oben herab und aus Preußen herausdrängende - sagen wir - militärische Auslese, die unser gesamtes politisches und öffentliches Leben beherscht und deren Chorführer Bismarck gewesen. So stehen einander zurzeit in Deutschland zwei Ausleseprodukte feindlich gegenüber, die jedes in anderer Art, undeutsch sind, und als drittes feindliches Produkt kommt hinzu die katholisch-ultramontane Auslese, die überall mit der einen gegen die andere paktiert, wo immer dies in ihren Interesse liegt [...]" - Mit umfangreichen Anmerkungen, Literatur- bzw. Quellenverzeichnis u. Register. - Einband geringfügig angestaubt, sonst ein gutes Expl. mit Lesebändchen.

 

Nr. 226-233: Ellegaard Ellerbek ist eines der Pseudonyme von Gustav Leisner (1877-1947), völkisch-okkulter Schriftsteller, Führer im Wiking-Bund, stand den Ariosophen nahe u. bezeichnete sich als Schüler des Lanz von Liebenfels. Darüber hinaus glühender Anhänger des Guido von List, persönlich bekannt mit Detlef Schmude, dem ersten reichsdeutschen Prior des Ordo Novi Templi (O.N.T.) u. anderen okkulten Größen der Zeit, wie Peryt Shou. Er veröffentlichte ebenfalls Theaterstücke u. obskure mystische Gedichte. Im NS standen 1939 alle Werke des Autors auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums."

 

226.  Ellerbek - Riese, Rich. A. (Bearb.): Die Lebenskurve nach dem Ellerbekschen Gesetz "Ebbe und Flut im Blut". Mit einem Begleitbrief von Ellegaard Ellerbek. Herausgegeben von der Siemens- Studiengesellschaft für psychologische Wissenschaften e.V., Bad Homburg v.d.H. in Arbeitsgemeinschaft mit der Biodynamischen Forschungs-Gesellschaft, Berlin-Zehlendorf. [Siemens-Biodynamik]. Nummeriert u. signiert  84/1.000. Bad Homburg, Verlag J. Siemens & Co., 1932. 67 S., mit einer montierten Abb. u. zwei farb. Diagrammtaf., 8°, Farbig illus. O-Karton

(= Blaue Siemensreihe, Heft 8). - Die Auflage betrug (angeblich?) 1000 nummerierte Expl., die vom Verfasser signiert sind (es erschien auch eine unnummerierte Variante). - "Die Ellerbeksche Entdeckung gibt uns die Möglichkeit einer geradezu unheimlichen Tiefschau in das Verhältnis von Mensch zu sich selbst, von Mensch zu Mensch, von Freund zu Freund, von Freund zu Feind, von Mann zu Weib, ja, auch von Mensch zu Tier." (S.22) - "Daß nunmehr zum ersten Male in der europäischen Welt der Schlüssel zu einem wirklichen Zeugungs-Evangelium, einer Zeugungs-Eugenik duch das Ellerbeksche Gesetz gegeben worden ist, zu jener Zeugungs-Heilsbotschaft die in den Liebeslehren des Ostens religiös tief verankert gefunden werden kann. Ellerbek ist der erste Priester des Westens, der nachweist: Jede angeborne körperliche, seelische oder geistige Minderwertigkeit ist die Manifestation einer Zeugungssünde! [...] Unser Wissen um ‘Ebbe und Flut im Blut’ ermöglicht es nunmehr den Eltern, das Geschlecht ihrer Kinder im Voraus zu wählen und zu bestimmen; sie sind darüber hinaus sogar in der Lage, die Stärke der geschlechtlichen Charakteristik ihrer Kinder zu wählen, vom männlichsten Jungen bis zum weiblichsten Mädchen." (S.23f.) - Der Autor wird einige Jahre später von Ellegaard Ellerbek selbst scharf angegriffen u. des geistigen Diebstahls bezichtigt. - Stärker berieben u. bestossen; Titel im Bund angerissen u. verknickt; wenige Seiten geringfügig fleckig; Klammerung angerostet, sonst gut.

 

227.  Ellerbek - Waldeck, Hans: "Ebbe und Flut im Menschen" die neue Biorhythmik. Von der einfachen zur höheren Rhythmuslehre. Erstausg. Gettenbach b. Gelnhausen, Pfister & Schwab Verlag, [1939]. 48 S., Gr.-8°, Engl. illus. O-Broschur

"Größe und Gesetzmäßigkeit der Lebensrhythmen lassen sich mathematisch exakt fixieren und beweisen. Die Biorhythmik übt diese Beweisführung in jahrelanger systematischer Analysearbeit. Die experimentelle Beweisführung steht vor der Vollendung." - "Weitere sehr interessante Versuche zeigen, daß mit solchen biorhythmisch aktivierten Lichtstrahlen Eiterungen und beginnende Blutvergiftungen in 10 min zum Abklingen gebracht werden konnten." - Die Anleihe der Schrift bei dem vorher existierenden "Ellerbekschen Gesetz" von "Ebbe und Flut im Blut" ist nicht nur aus dem Titel, sondern auch durch die inhaltlichen Gliederung ersichtlich. Offensichtlich gab es einen Ideentransfer; in einer vorhergehenden Schrift nennt Hans Waldeck auch "Prof. Ellergaard (Ellerbek)" u. seine Veröffentlichung. Allerdings fehlen in der Biodynamischen Forschungs-Gesellschaft, Berlin-Zehlendorf, die ariosophischen "Anklänge"; geblieben ist nur der Hinweis auf den in völkischen Kreisen bekannten Innsbrucker Ing. Friedrich Teltscher. - Umschlag etwas angestaubt; mehrfach mit "Jan Blankemeyer" gestempelt; wenige Bleistift-Anmerkungen, sonst ein gutes Expl.

 

228.  Ellerbek, Ellegaard [d.i. Gustav Leisner]: Der Herr des Lebens. (Die Sünde wider den Samen). Der Roman unserer Not-wendigkeit. Erstausg. Pforzheim, Verlag Herbert Reichstein, [1928]. 258 S., 7 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Antiklerikale u. antisemitische Hetzschrift, in Zügen eines pornografischen Kolportageromans: "[...] bis die innere Notwendigkeit der Zeugung es wach schreit. Sonst ist es Schweinerei, chronische Satyriasis, Uebergeile oder masochistische-sadistische Keuschelei [...] Gott soll mich bewahren vor den Männlein, die mit ewig gezückter Lanze herumlaufen und sehen, wo sie ein Weiblein erspeeren, zumindest aber tief saugend erweiter." - "Der Hauptgeschlechtskitzler der Juden ist die Maultrommel, die Kehle ist bei ihnen nicht sekundäres, sondern primäres Geschlechtsorgan geworden [...] Kehle, nicht Zunge! Steiner, der Apostel von Juden und Judengenossen, hat mit diesen Gedanken ja nicht umsonst so viel Kult getrieben." - "So fordern die Satanisten - den Geschlechtsverkehr mit all und jedem. Ja, all - und jedem, nicht jeder! Und merkwürdig ist es doch. Die Satansmesse ist mindestens so alt wie die Christenkirche! [...] Ein bluttriefendes Ritual, fußend auf der Lehre von der Erlösung durch Blut, haben die Satanisten - und schlachten Tauben und Welpen, weil sie Kinder, wie die ersten Christengemeinen es nach römischen Quellen taten, nicht zunehmen wagen, und trinken das Blut. Das Abendmahl wird in der Form der gnostischen Urkirche eingenommen [...] die ‘Hostie’ stammt von Mann und Frau." - Leicht bestoßen u. berieben; leicht ausgeblichener Rücken; Titel am unteren Rand mit schmalem Ausschnitt; wenige Blatt braunfleckig; einige schwache Anstriche mit Bleistift; hinteres Vorsatzblatt mit Marginalien, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

Mit Autorenwidmung:

 

229.  Ellerbek, Ellegaard [d.i. Gustav Leisner]: PpprrResssident Bluff. Amerika Skizzen. Erstausg. Hannover-Waldheim, Schwertzeit-Verlag, 1916. 265 S., mit einem Faksimilie, 27 Bll. u. 1 Taf., 8°, O-Leinen

"Auge um Auge! Zahn um Zahn! Und keine Schufterei bleibt ungesühnt! ... Dir wird nichts geschenkt werden, Amerika!" - Ein bitterböses, rassistisches Buch über Land u. Leute. Mit ungewöhnlichen typografischen Einschüben. Mit umfangreichen, unpaginierten Anhang "Von Ellegaard Ellerbeks literarischem Schaffen und von der Ellerbek-Gesellschaft". - Einband leicht fleckig u. etwas bestoßen; papierbedingt gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl. Im Vorsatz lange Autorenwidmung: "S. l. getreuen Freunde, Johannes Bagli, dem Großmeister [...] Ellegaard Ellerbek Am 673. Tage des heiligsten Krieges."

 

230.  Ellerbek, Ellegaard [d.i. Gustav Leisner]: Szintilla, [die suchende Seele der Welt]. Aus den Geheimnissen der Weisen von Uschardim. Der Ruf vom Ur: Gott Mann im Himmel Weib. Von Arman Ellegaard Ur von Ellerbek. Erstausg. Berlin (SW 68, Feilerstr.2), [Selbstverlag des Verf.], [um 1930]. 296, [2], VIII S.,1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen

"Die großen Wahrheiten wurden noch immer zu Wirrheiten, wenn sie wahllos in die Allgemeinheit geworfen wurden; der niedrigste Verrat aber ist der Verkauf auf dem Markte. Dieses Werk ist darum keinem Verlage, keinem Buchhändler zugänglich. Dies Werk ist darum (und kann nie werden eines anderen Menschen) Besitz und Eigentum als seines Verfassers: Ellegaard Ellerbek. Dieser lieh für Lebenszeit unter ehrenwörtlich eingegangenen Verpflichtungen dies Stück an: ‘Dr. Hans Hartmann ... Nr.604’ von Ellegaard Ellerbek 28.10.32." - Das ganze Werk ist mit der "Sexualmystik" des Autors durchsetzt; seine Hetz- u. Haßtriaden, sowie Wortschöpfungen stellen einen Lanz von Liebenfels u. dessen formulierten Rassekampf weit in den Schatten. Völkische Pornografie über "Judenblutangeätze", während die "arioheroische Rasse" beim Geschlechtsakt (S.103-105) "leuchende, lockende Herde von Od" heranbilden. U.a. auch über die Geschlechtsorgien der Schwarzen Messe (S.236-239). - Eigenwerbung im Anhang: "Auf zur Praxis! Aus der Denkschrift der Szintilla-Gemeinde: Deutschherrenheim Fensalir [... Dieses] erste deutsche, nein überhaupt europäische Erotagogium" lag in der Nähe der Holsteinischen Schweiz, am Pelzerhaken bei Neustadt. Man wünschte u. suchte das Anwesen durch eine eigene Yacht u. evtl. ein Flugzeug zu ergänzen. In dem ausführlichen14tägigen Lehr- u. Lebensplan wird ein Okkultes- u. Sexualogisches Praktikum angeboten. Bei den Vortragsabenden werden z.B. Dr. Clauß, der "Priester der nordischen Seele"; Dr. Günther, der "Erwecker der Rasseforschung"; Peryt-Shou, der "Hochpriester des Logistischen Okkultismus" u. Thomas Westrich, "der Schauer der Stille", genannt. - Einband lichtrandig u. angestaubt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten; via KVK nur ein Expl. nachweisbar.

 

231.  Ellerbek, Ellegaard [d.i. Gustav Leisner]: Wie werde ich Meister meines Schicksals? Durch die bio-rytmische Lebens-Uhr von Prof. Ellegaard Ellerbek. Bearbeitet von Gustav Pawlicki. 7. verb. Aufl. Hamburg, Rhythmus-Verlag, [um 1930]. 80 S. (davon 14 S. VlgsAnz.), 8°, Priv. Halbleinen d. Zt., O-Deckel mit eingebunden

Seltene Kleinschrift zu Kabbala, Namens- u. Schicksals-Kabbalistik, Zahlenmagie usw. U.a. über: Der Weg der Entdeckung; Was die schärfsten Geister übersahen; Das Kolumbus Ei; Der geschlossene Kreislauf der Schwingungen; Die Drei Einigkeit der Erscheinung; Gemäßigter Hochtrieb; Wie werde ich Meister der Triebe; Das enthüllte Urgeheimnis der Zeugung; Von der Zeugung usw. - Die meist fehlende Tafel (die Broschüre wurde auch ohne Tafel vertrieben, siehe S. 66) ist als Farbkopie beigelegt. Unauffällig gestempeltes Bibliotheksexpl.; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

232.  Ellerbek, Ellegaard [d.i. Gustav Leisner] und Dipl.-Ing. Walter Kurz: Ebbe und Flut im Menschenblut. Berlin, "Szintilla-Verlag" Gej. Leisner, 1928. 63 S., 8°, Illus. O-Karton

Erschien später in einer bearbeiteten Fassung unter dem neuen Titel: "Wie werde ich Meister meines Schicksals. Durch die bio-rytmische Lebens-Uhr." -  U.a. über: Das Wesen unserer Entdeckung; Was die schärfsten Geister übersahen; Das Kolumbus Ei; Der geschlossene Kreislauf der Schwingungen; Die Drei Einigkeit der Erscheinung; Die Bewertung der Triebe; Bewußtes Zeugen u. Vorherbestimmen des Geschlechtes; Das enthüllte Urgeheimnis der Zeugung; Weltgeschichte u. Tagesereignisse im Licht der biorhythmischen Lebensuhr. - Einband etwas bestossen, berieben u. angestaubt; die fehlende Beilage durch drei Farbkopien ergänzt, sonst gutes Expl.

 

233.  [Ellerbek, Ellegaard; d.i. Gustav Leisner]: Das Wunder der Wunder. Praktische Anweisungen zum Gebrauch der "biorhythmischen Lebensuhr". [1. Aufl.] Hamburg, Rhythmus-Verlag Gustav Pawlicki, [ca. 1930]. 28 S., 1 Bl., mit lose beil. Falttaf. (446x282mm, die Lebensuhr), Kl.-8°, O-Karton

U.a. über: Praktische Rechnungsbeispiele; Vorherbestimmen des Geschlechtes für einen bestimmten Zeugungstag; Bsp. einer Ehetabelle für einen Monat; Nachträgliche Bestimmung der Valenzen eines Menschen aus den Geburtstagen von Vater, Mutter u. Kind. - Tafel mit kl. Anstreichungen u. Marginalien, sonst ein gutes Expl.

 

234.  Engelkes, Gustav G.: Das Niedersachsen-Jul und andere völkische Erzählungen. Landsberg an der Warthe, Verlag Pfeiffer & Co., 1936. 68 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Karton (von Karl Martin, Meißen)

Inhalt: Das Niedersachsen-Jul. Eine Nacht aus Wittekinds Leben; Ein Stedinsgeschlecht erlosch; Des Bauernfähnleins Trommelbube; Der Deichbruch. Ein friesisches Märchen; Das Märchen vom schönsten Bild; Jörn, der Bauer; Der Fähnrich des Feindes; Der Garten am Meer; Der Tod als Brautwerber. - Etwas angestaubt u. gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

235.  Flügge, Ludwig: Rassenhygiene und Sexualethik. Psychoanalyse und hysterophiles Genie. Das Interesse des Staats an der Sexualethik. Rassenbiologie und Sport. Erstausg. Berlin, Deutsch Literarisches Institut, 1924. 83 S., Gr.-8°, O-Karton

Der Titel erscheint etwas irreführend, im Vordergrund der vorliegenden Schrift wird die Psychoanalyse (Sigmund Freud) behandelt, deren therapeutische Wirkung Flügge als "sehr erheblich" bezeichnet (S.9). - "Der Verfasser beleuchtet u.a. die großen Gefahren, die dem Gemeinwesen aus der Psychoanalyse durch Aufdeckung des Unbewußten, Erschütterung der weiblichen Tugend und Entfesselung des Trieblebens drohen. Er weist die Zusammenhänge nach, die zwischen Liebesleben, Politik und Wirtschaft bestehen. Die Unzulänglichkeit und teilweise Schädlichkeit der durch den Sport bewirkten anti-erotischen Gegenwirkung." (Buchempfehlung in "Der Psychokrat", Heft 2/3 1925, hrsg. von Paulk) - U.a. über: Die größere Häufigkeit der Psychopathie bei Irreligiösen; Die Hysterophilen u. die Mitwelt; Die Notwendigkeit einer scharfen Auslese unter den Hysterophilen; Die Aufdeckung unbewußter Sexualtriebe durch Psychoanalyse. - Einband mit Randläsuren u. kl. Fehlstelle; unbeschnitten, sonst gutes Expl.

 

236.  Herman, Prof. G. [d.i. Maximilian Ferdinand Sebaldt]: "Genesis". Das Gesetz der Zeugung. Band 1 bis 4 [von 5]. 1: Sexualismus und Generation. Beiträge zur Sexual-Physiologie. 2: Erotik und Hygiene. Beiträge zur Sexual-Praxis. 3: Bakchanalien und Eleusinien. Erforschungen und Erfahrungen über Sexual-Kultus. 4: Animismus und Regeneration. Beiträge zum Sexual-Egoismus. Bd. 1 in 2. umgearb. Aufl.; die anderen Erstausg. Leipzig, Arwed Strauch, 1899, 1899, 1899, 1900. 143 S. / 120 S. / 144 S. / 276 S.,  2 Bll., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen (alle zus. in 1 Bd.)

Hayn-Gotendorf IX,273. - Erst 1903 erschien der 5. u. letzte Band ("Libido und Mania. Untersuchungen über Sexual-Probleme") von Sebaldt’s "Genesis", die sich mit Erotik, Baccanalien, Libido u. Sucht in einem rassischen u. sexologischen Zusammenhang beschäftigt. - Maximilian Ferdinand Sebaldt von Werth (1859-1916), Berliner Baudirektor u. Redakteur. Er gehörte auch zum Kreis des Theosophen Hübbe-Schleiden. Seine hier vorliegenden Werke über Kult u. Sexualreligion der Arier beinhalten frühe ariosophische Gedanken. Guido von List las u. verarbeitete die Werke. Unter Beteiligung von Richard Ungewitter rief Sebaldt dann 1906 mit der "Wissenschaftlichen Nacktloge A.N.N.A." (Aristokratische-Nudo-Natio-Allianz) den ersten nudistischen Zusammenschluss im Kaiserreich ins Leben . - Drei Schmutztitel mit Signatur, davon einer mit Ausschnitt, alle mit schwachen Stempel der Initalen; tlw. braunfleckig; mit einigen kl. Randmarkierungen u. seltenen Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

237.  Issberner- Haldane, E[rnst]: Yogha-Schulung für westliche Verhältnisse. Erstausg. Pforzheim, Herbert Reichstein, [1928]. 213 S., 3 Bll., mit Frontispiz u. wenigen Textabb., Gr.-8°, O-Leinen mit Goldschrift u. mit O-Umschlag

Das Werk ist: "Dem bedeutendsten Rassenforscher, Templeisen und Erneuerer des gotischen Christentums Dr. Baron Georg Lanz von Liebenfels in Verehrung und Dankbarkeit gewidmet." - U.a. über: Hatha-Yoga, Raja-Yoga, Karma-Yoga, Bhakti-Yoga u. Gnani-Yoga. Interessante Verlagswerbung zu Ellegaard Ellerbek u. Lanz von Liebenfels. Nach der NS-Machtergreifung hat der Autor in einer späterer Auflage den Titel in "Die kosmische Religion der Titanen. Der neue Mensch" geändert, "weil viele immer noch glauben diese Lehren seien ‘indisch’ und nicht deutsch. Das ist aber ein Irrtum, denn die Ur-Religion hat sich nur noch in den Yoghalehren erhalten [...] Der Ursprung dieser Lehren ist rein germanisch." Wie bei anderen Titeln des Autors, wurden die ariosophischen Bezüge nach dem Krieg in Neuauflagen getilgt. - Issberner-Haldane (1866-1966) war ein bekannter Chiromant, unter dem Namen "Fra Yvo" Mitglied des O.N.T. Er gehörte auch zu einer Berliner Okkultistengruppe, die sich "Svastika-Zirkel" nannte u. der u. a. Frodi Ingolfson Wehrmann (Astrologe), Robert H. Brotz (Graphologe) u. Wilhelm Wulff (späterer Astrologe von Heinrich Himmler) angehörten. Ab 1940 standen alle Werke des Autors auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums". Der Titel wird auch im dritten Nachtrag (1. April 1952) in der DDR-"Liste der auszusondernden Literatur" genannt. - Umschlag leicht fleckig u. stärker angerissen; Einband tlw. etwas geblichen; letztes Textblatt an einer Ecke angeknickt, sonst ein gutes Expl.

 

238.  Issberner-Haldane, Ernst: Arisches Weistum. Aufklärende Abhandlungen über die einzelnen Gebiete der Geisteswissenschaften auf Grund eigener Erfahrungen u. Erlebnisse, Miterleben u. zuverlässigen Berichten. Erstausg. Zeulenroda in Thür., Verlag Bernhard Sporn, 1935. 180 S., Frontispiz (Porträt d. Autors), 16 Kunstdrucktaf., Gr.-8°, Goldgepr. illus.O-Leinen

Wird auch im dritten Nachtrag (1. April 1952) in der DDR-"Liste der auszusondernden Literatur" genannt. Das Werk erschien 1947 unter dem Titel "Uraltes Weistum" erneut in der Schweiz, wie bei allen Neuauflagen nach dem Krieg wurde dort die ariosophischen Bezüge im Text getilgt bzw. überarbeitet. - Leicht berieben u. angestaubt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

Nr. 239-243: Guido List (1848-1919), nach dem Tod des wohlhabenden Vaters 1877 freier Schriftsteller. Ab 1902, nach 11monatiger Erbildung entstand sein innerlich geschautes Hauptwerk. Bereits 1903 bildete sich um den charismatischen "Meister" eine Guido-von-List-Gesellschaft, gegründet in Wien durch Friedrich Wannieck, dessen Sohn Friedrich O. Wannieck u. Lanz von Liebenfels. 1911 gründete List, der sich auch als "Erberinnerer" bezeichnete, seinen "HAO" (Hoher Armanen Orden).

Er legte mit seinen Werken die Grundlage der völkischen Runenkunde u. deren schwärmerischer Deutung. List vertrat die Theorie, dass es eine archaische, altgermanische Urschrift aus Sinnbildern gab. So seien z.B. in Wappen u. dem Fachwerk alter Häusern Textbotschaften "verkalt".

Lists Auslegungen u. Sinnessprüche zu den Runen wurden von späteren Sinnbildkundigen, so auch von Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor mehr oder weniger abgewandelt übernommen. Zu den schärfsten Kritikern gehört der Heraldiker Otto Hupp. Siehe auch Mohler: B 121.1.

 

239.  List, Guido: Der Übergang vom Wuotanismus zum Christentum. Berlin-Lichterfelde, Guido von List Verlag, 1926. 113 S., 4 Bll., 8°, Priv. schlichter Karton

Arntz 2055-2258a; Ackermann III/1201; Mohler: B 121.18 - Leicht bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

240.  List, Guido: Die Armanenschaft der Ario-Germanen. Erstausg. Wien, Verlag der Guido-von-List Gesellschaft. In Kommission bei E. F. Steinacker, Leipzig, 1908. 3 Bll., 70 S.,  2 Bll., 8°, O-Karton

(= Guido-List-Bücherei. 1. Reihe: Forschungsergebnisse Nr. 2). - Arntz 2055-2258a; Wolfstieg IV, 673; Mohler: B 121.1.1. - Etwas bestossen, angeknickt u. lichtrandig; Rücken etwas angerissen; zwei Besitzervermerke; Seiten gebräunt u. unbeschnitten, sonst gut.

 

241.  List, Guido: Die Ursprache der Ario-Germanen und ihre Mysteriensprache. Mit drei Tafeln und mehreren Textbildern. Herausgegeben vom Verfasser durch die Guido-von-List-Gesellschaft zu Wien. Auslieferung für den Buchhandel: Rudolf Lehner & Sohn, Wien u. L. A. Kittler, Leipzig, [1914]. XIII, [2], 642 S., mit Taf. (davon eine gefaltet.), u. 3 weiteren Falttaf. im Anhang, 8°, O-Leinen

(= Guido-List-Bücherei 1. Reihe: Forschungsergebnisse Nr. 6). - Ackermann V/851. - List bietet "an Hand der 5 Selbstlauter und den Mitlautern der ersten Heilsrunen, im ewigen System des Progressionsgesetzes ein Bild, das uns zeigt, wie der Baum des arischen Sprachtums emporwächst. Wir erkennen, daß ungezählte Blüten dieses Baumes, die uns aus fremden Sprachen hergeleitet wurden, Urgut aus arischer Grundwurzel sind." (Verlagswerbung in einem anderen Buch) - Inhalt: Weihe; Verzeichnis einschlägiger Quellenwerke; Abkürzungen; Vorrede des Verfassers; I. Yggdrasil; II. .:.A.:.E.:.I.:.O.:.U; III. Die Zwielaute und die Trüblaute; IV. Die Mitlaute; Der Hauchlaut; Entwicklungsstufe I. Das lautische Begriffsbild des Urfyrs als Ursache der Kraft; Entwicklungsstufe II. Das lautische Begriffsbild der Urluft als Wille; III. Das lautische Begriffsbild der Urerde als das Können; IV. Das lautische Begriffsbild des Uräthers als die Tat; V. Das lautische Begriffsbild des Urwassers als das Gesetz; VI. Das lautische Begriffsbild des Himmelsfeuers als die Ordnung begründend; VII. Das lautische Begriffsbild des Himmelsfeuers als Ordnung im geistigen Innern; VIII. Das lautische Begriffsbild der Erde= Midgart= die Ordnung im stofflichen Äußeren; IX. Das lautliche Begriffsbild des Als; Entwicklungsstufe X. Das lautliche Begriffsbild des Mondes als der Vollendung des Planes der Ursache [V. Arehisosur: Die fünf Salworte der Hohen Heiligen Heimlichen Acht, VI. Die Keimworte, VII. Die Urworte, VIII. Die Wurzelworte, IX. Die Mysteriensprache u. die Kala, A. Die mystische Bilderreihe an der östlichen Apsis des Domes in Königslutter, B. Der Monocephalus an der Kirche zu Deutsch-Altenburg (Carnuntum), C. Der verkalende Trugstein auf Schloß Stauf, D. Ein anderer Trugstein, E. Ein skaldenmäßig bezeugtes Beispiel von Kala]; Mitteilungen der Guido von List Gesellschaft zu Wien; Nachwort; Guido List’s gesammelte Werke; Verzeichnis einschlägiger Bücher u. Zeitschriften; Danksagungen; Druckfehlerverzeichnis; Alphabetisches Sachregister. - Kurioserweise wurden von Verlagsseite, obwohl in der Inhaltsangabe genannt, die Seiten: 643-649 (Armanenruf; An unsere Getreuen; Armanentum; Guido List’s Werke) nicht mit eingebunden; papierbedingt gebräunt, sonst ein sehr gutes u. erstaunlich frisches Expl.

 

242.  List, Guido: Guido List’s Gesammelte Werke. Zweite Reihe: Forschungsergebnisse. Erster Band. [Enthält:] 1. Das Geheimnis der Runen. 2. Die Armanenschaft der Ario-Germanen. Erster und Zweiter Teil. 1. Aufl. (der Zusammenstellung). Wien, Verlag der Guido-von-List-Gesellschaft, [1912]. 80 S. / 3 Bll., 112 S., 1 Bl. (VlgsAnz.), mit einer Taf. / 4 Bll., 288 S., mit Frontispiz u. wenigen Textabb., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit einer auf den Deckel montierten Fotografie des Verfassers, im O-Pappschuber mit Rückenschild

(= Guido-List-Bücherei 1. Reihe: Forschungsergebnisse Nr.1, Nr. 2 u. Nr. 2 A). - Mohler: B 121.1.1; Wolfstieg IV, 673; Ackermann III/1196;  Arntz 2258 (nur Nr.1). - Erster Teil von "Die Armanenschaft der Ario-Germanen" mit dem meist nicht vorh. Anhang; der zweite Teil des Titels ist selten. - Schuber etwas fleckig u. mit Gebrauchs- u. Lagerspuren; Einband leicht berieben u. etwas fleckig; vorderes Vorsatzblatt wurde entfernt (wahrscheinlich wegen einer Widmung); eine Randanmerkung, sonst ein gutes Expl.

 

243.  List, Guido von - Urgrund. Eine Einführung in die Gedankenwelt des Wiener Forschers Guido von List. Herausgegeben von der Guido von List Gesellschaft. Erstausg. Berlin-Lichterfelde, Guido von List-Gesellschaft, [1936]. 32 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen

Gutes Expl.

 

244.  Loele, Conrad [auch: Konrad]: Der Weg zum Haß. Eine Geschichte von der Not. Erste Buchausg. [Berlin], Verlagsgesellschaft "Freiheit" e.G.m.b.H., [1920]. 167 S., (davon 2 Bll. VlgsAnz.), 8°, Gepr. O-Pappband

"Zwei Menschen verzweifeln an sich und ihrer Zeit und hoffen nur noch auf das Kind. Die Geschichte erschien 1919 unter dem Titel: ‘Der Spiegel’ in der ‘Leipziger Volkszeitung’ und will ein möglichst wahrhaftes Dokument des zweiten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts sein. Die Schicksale und Gedanken [...] gehören der Vergangenheit an. Aber es ist nützlich, nicht zu vergessen." (Verlagstext) - Über den Autor dieser desillusionierten Kriegsgeschichte lässt sich nichts in Erfahrung bringen. Da der vorliegende Titel (wie auch "Der Krötenteich", siehe Folgenr.) in einer von der USPD ("Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands") betriebenen "Verlagsgesellschaft Freiheit" erschien, kann man annehmen, dass Konrad Loele den kommunistischen Idealen nahe stand. Was auch der Inhalt seines skurrilen Romans "Züllinger und seine Zucht" des gleichen Jahrs wiederspiegelt (vgl. Dina Brandt: Der deutsche Zukunftsroman 1918-1945, Tübingen 2007, S.201) - Einband leicht fleckig u. etwas bestossen; Rücken mit feinen Anrissen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten, wie alle Werke des Autors.

 

245.  Loele, Konrad [auch: Conrad]: Der Krötenteich. Erstausg. [Berlin], Verlagsgesellschaft "Freiheit" e.G.m.b.H., [1920]. 93 S., 1 Bl., 8°, Illus. u. gepr. O-Pappband

Eine Lebensphilosophie; der Krötenteich als ein Sinnbild unserer Gesellschaft. - Unteres Kapital mit kl. Anriss; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten, wie alle Werke des Autors.

 

246.  Marby, Friedrich Bernhard: Marby-Runen-Gymnastik. Zweiter Doppelband [= Band 3 und 4]. Ihre natürlichen und wissenschaftlichen Grundlagen. Höhenstrahlung - Erdstrahlung - Eigenstrahlung. Gegeben von dem Entdecker der Runen-Gymnastik und ihrem Neu-Begründer. Stuttgart, Marby-Verlag, [1932]. 128 S., mit Fig., 8°, Illus. O-Karton

(= Marby-Runen-Bücherei. Zweiter Doppelband (= Band 3 und 4)). - U.a. über: Das germanische Runenwissen; Atomtheorie; Die Geburt des Stoffes; Die Erdstrahlung; Tiefenstrahlung (Krebshäuser u. Wünschelrute); Die Runen-Atem-Lehre; Runenübungen, die einzige echte Gebetsform. Der Mensch Antenne u. Sender. - Der völkische Esoteriker Friedrich Bernhard Marby (1882-1966) befasste sich mit Astrologie, Pendeln u. alternativen Heilmethoden, ist aber meist bekannt für seine Runenforschungen. Ab 1924 gab er die Zeitschrift "Der eigene Weg" heraus. 1935 veranlassten Marbys Runenforschungen Wiligut/Weisthor zu einem Brief an seinen Dienstherrn Heinrich Himmler, in dem er forderte man möge doch etwas gegen die Runengymnastik des Siegfried Adolf Kummer u. des Marby unternehmen. Dass Marby u. seine Aktivitäten im NS unerwünscht waren, belegt seine Einweisung ins KZ, wo er insgesamt 99 Monate bis April 1945 verbrachte. - Einband geringfügig fleckig u. bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

247.  Marby, Friedrich Bernhard: Runenschrift, Runenwort, Runengymnastik. Erster Doppelband [= Band 1 und 2]. Einführung, Ueberblick und die ersten Runenübungen. Gegeben von Friedrich Bernhard Marby. Erstausg. Stuttgart, Marby-Verlag, [1931]. 93 S., 3 Bll. (Inhalt u. VlgsAnz.), mit 2 Taf. u. 1 mehrfach gefalt. Runentaf., 8°, Illus. O-Karton

(= Marby-Runen-Bücherei. Erster Doppelband (= Band 1 und 2)). - U.a. über: Rassengeister, Rassenseelen, Rassenkörper; Wo unserer Väter Erbgut blieb (u.a. Das Auftauchen der Edda, Runen, Runenwissen u. Germanische Mysterien wurden unter anderen Namen erhalten); Die heiligen Schrift-Reihen der Menschheit (u.a. Das nordische Futhark mit 16 Runen); Runen-Gymnastik die Notwende; Über Weg u. Wesen der Verstofflichung. - Einband u. Innendeckel etwas fleckig; Rücken an beiden Kapitalen mit geringfügigen Fehlstellen; Bildanhang leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

248.  Müller, Gustav [Ferdinand]: Der Wahrheitsforscher. 1. Jhg. 1903-04 und 2. Jhg. 1904-05 [jew. kmpl.]. Monatsschrift zur Ergründung des Wesens und der Bestimmung des Lebens auf spiritualistischer Grundlage. / Gedankenaustausch von Wahrheitsforschern zwecks Ergründung des Wesens und der Bestimmung des Lebens auf spiritualistischer Grundlage. Geleitet und herausgegeben in den Jahren 1903-1905 [= eigener Titel für beide Jhge. zusammen]. Berlin, Selbstverlag, 1903-1905. 2 Bll. (Titel u. Inhalt für beide Jhge.) / 420 S. / 318 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. (beide zus. in einem Bd.) 

Vgl. Ackermann II/429. - Gedankenaustausch mit zahlreichen Personen, darunter der Radiästhesist Graf Klinckowstroem. Ein wiederkehrender Punkt ist u.a.: Kritik der Theosophie. - Aus dem Inhalt: Die Religion der Tat; Des Germanentums Weltmission; Das Geschlechtsleben des Menschen; Wie dürfte der Vegetarismus am besten zu verwirklichen u. zu verbreiten sein? // Der Weg zur leiblichen Gesundung; Über Wesen u. Aussichten der Sozialdemokratie; Über die Grundlagen u. Organisation des Rechtstaates. - Der Hrsg. u. Autor Gustav Müller war ein Berliner Bäckermeister, der völkisches "Kristentum" mit dem "Wahrheitsgold" Spiritismus zu einer eigenen "Kosmosophie" verband. "Der Wahrheitsforscher" (kostenlos beziehbar) erschien nur bis Juli 1906, es wurde aber noch ein rückblickender "Nachtrag zum Wahrheitsforscher" hrsg. - Einband etwas berieben u. an den Kanten leicht beschabt; Aussengelenk etwas angerissen; Signatur im Innendeckel, sonst ein gutes Expl.

 

249.  Müller, Gustav [Ferdinand] (Schrftltg.): Der Wahrheitsforscher. 3. Jhg. 1905-06, Nr. 4 und 5 [von 6]. Organ des Antimaterialisten-Bundes. Berlin, Selbstverlag, 1906. S. [161]-267, 8°, [ohne Einband] 

Vgl. Ackermann II/429. - "Der Wahrheitsforscher" (anfangs kostenlos beziehbar) erschien nur bis Juli 1906 (vorl. Mai u. Juni 1906), es wurde aber noch ein rückblickender "Nachtrag zum Wahrheitsforscher" hrsg. Im vorl. Juni-Heft ein Resümee über den Misserfolg der Schrift u. dass Müller demzufolge "von der bisherigen Kampfesweise ablasse [...] und von der Gründung eines Antimaterialistenbunde Abstand nehme." - Weitere Beiträge u.a.: Des Christentum Erfüllung; Trugbilder der Materialisten; Das Böse im Lichte göttlichen Rechts; Gnadenlehre u. Karmalehre; Auf vulkanischem Boden. - Ausgebundene Expl.; an der Oberkante tls. zu knapp beschnitten (Seitenzahlen); letztes Blatt halb gelöst, sonst guter Zustand.

 

250.  Paulk, [Emil Gustav] [d.i. Paul Kemski]: An den Quellen des Lebens. Die natürliche Sauerstoffkur. [Deckel: Leichteste und sicherste Heilung der Kriegs-Krankheiten...] Erstausg. Wiesbaden, Verlag Psychokratie, 1918. 47 S., 2 Bll., Kl.-8°, O-Karton

"Wie lodernde Flammen erweckt aus glimmender Asche der Wind, Also die Atmung entfacht feurigste Lebensbegier. Solange dem göttlichen Hauche mit starkem Begehren Du nachgehst, Wirst bangem Fürchten Du nie, nie kranker Sorge zum Raub." ("Motto" unter dem Titel) - Der Autor Paul Kemski alias Emil Gustav Paulk vermittelt innerhalb der völkischen Bewegung eine einzigartige, kuriose Mischung aus Antisemitismus u. Okkultismus. Der Ariosoph Herbert Reichstein war eine zeitlang Geschäftsführer des Verlags ("der sich als bestellter Saboteur erwiesen hat", in "Psychokrat" Heft März-April 1927). Paulk selbst fühlte sich vom NS missverstanden, weil ihn der Hitler-Förderer Dietrich Eckart als "Brunsthirsch" bezeichnete. - Einband leicht angerändert; papierbedingt gebräunt; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

251.  Paulk, [Emil Gustav] [d.i. Paul Kemski]: Die Manneslehre. I. und II. Band [kmpl.]. [I. Band: Die Manneslehre. Eine psychokratische Unterweisung]. Band II: Die Manneslehre. Eine erotokratische Unterweisung. Band II von "Das Buch des Mannes". [2. Aufl.] / Erstausg. Wiesbaden, Verlag Psychokratie, 1918. XV, 197 S., 1 Bl. / XIV, 199 S., 2 Bll., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. (2 Bde.)

In der EA hiess der I. Band noch "Buch des Mannes", daher der etwas irre führende Untertitel des II. Bandes. - U.a. über die telenergetischen Beziehungen zw. Mann u. Weib; Energetischer Tyrannismus, Psychokratie u. verkappte Hypnose; Das Naturrecht des Mannes; Die sexuelle Faszination der niederen Gemeinheit; Keuschheit u. Geschlechtsverkehr; Die Stärkung u. Beherrschung der Manneskraft. - Paulk bezieht sich u.a. auch auf Lanz von Liebenfels: "Es sollte sich jedes intelligente, höher entwickelte Weib klar machen, daß es sich durch den intimen Verkehr mit dem minderwertigen Manne erniedrigt und entwertet, indem die niederen, unreinen odischen Emanationen und biochemischen Stoffe des Mannes in sie eindringen und ihren Organismus durchsetzen und infizieren, während sie ihre edleren, feineren Substanzen dem Manne mitteilt und so einen überaus schlechten Tausch macht. Lanz v. Liebenfels nennt das physiologische Imprägnation." (Bd.II, S.44) - Einbände leicht berieben u. wie ein Titel geringfügig fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

252.  Paulk, E[mil] G[ustav] [d.i. Paul Kemski] (Hrsg.): Der Psychokrat (Seelenmeister).  5. Jhg. 1925,  6. Jhg. 1926 und 7. Jhg. 1927 [jew. kmpl.]. Herausgegeben von E.G. Paulk mit Psychoenergetik und Psychokratie. Hohe Schule des Menschseins. Hattenheim i. Rhg., Verlag Psychokratie, 1925, 1926, 1927. 191 S. / 189 S., 1 Bl., / 198 S., 1 Bl., Gr.-8°, Priv. Halbleinen (alle zus. in einem Bd.)

Aus dem Inhalt: Der Ku-Klux-Klan. Der amerikanische Geheimbund; "Mumien-Magier" u. "Stein der Weisen"; Marie Thaller: Weiße u. schwarze Astrologie; Gräfin Monteglas, die Tier- u. Menschenpsychokratin [sic!]; Ernst Barthel: Liebesergänzung; Der Weltkrieg, das Werk von irrsinnigen Freimaurern; Weinländer: Vorgeschichte u. vorgeschichtliche Heimatkunde; Max Valier: Moderne Goldmacherkunst; Satanistische Erotik; Maria Groener: Paulks Manneslehre im Lichte Schopenhauers; Heinz Storm: Die Wurzeln unserer Entartung; Graf Luckner in Amerika; Enst v. Wolzogen: Sphinx; Th[eodor] Fritsch d. Jüng.: Zur Psychologie der Zeit; Ludendorff u. seine Enthüllungen im Urteil eines Sozialdemokraten. - Der Hrsg. vermittelt innerhalb der völkischen Bewegung eine einzigartige, kuriose Mischung aus Antisemitismus u. Okkultismus. In jedem Heft zahlreiche Büchererwähnungen u. -besprechungen, die die ganze Bandbreite zw. den völkischen Weltanschauungen u. den Grenzwissenschaften abdecken. 1925 schrieb Max Valier "Ihre Lehre, Herr Paulk, erscheint mir täglich mehr als die gegebene Religion für mich." (Jhg. 1925, S.13). - Ein hinterlegter Anriss; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

253.  Paulk, E[mil] G[ustav] [d.i. Paul Kemski] (Hrsg.): Psychoenergetik und Psychokratie. Eine Hochschule des Menschseins. Ein deutsches Ertüchtigungswerk! Lehrgang zur Weckung der schlummernden und gehemmten Seelen-, Willens- und Nervenkräfte [...] Dieses Lehrwerk wurde geschrieben und veröffentlicht in den Jahrgängen 1922-1927 der Monatsschrift "Der Psychokrat". 1. Aufl. Hattenheim i. Rhg., Verlag Psychokratie, [1928]. XII, 512 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen

U. a. über: Magie der Sprache u. Geschichte; Blut u. Elektrizität; Tod durch Suggestion. Autosuggestion; Die Atmung erzeugt radioaktive Substanz; Vom Od; Besonders starke Odstrahlkraft der Sexualorgane; Zur Mystik in der Natur; Freimaurerische Suggestion; Verkappte Hypnose; Freimaurerei u. Anthroposophie; Telepathie u. karmische Nemesis; Köter- u. Edelmenschen; Die Loge der Dunklen; Atom u. Gott; Kosmische Ordnung u. Schicksal; Die "Liebe von oben" u. die Rassenmischung; Ein Geheimnis Judas; Entzauberung des Weibesschoßes; Das Wunder der Begattung; Jakob Böhme u. die Magie; Brief eines Hochgradmaurers; Okkulte Logen; Hypnose in Logen; Dämonische Menschen; Strindberg als Magie- u. Geheimbund Kenner; Jesus als amerikanischer Hypnoseschutz; Umwandlung des Geschlechts; Von Mystik u. Gnosis zur Erfahrung; Odstrahlen als Stoff für Geistermaterialisation; Energetik des Okkultismus. - "Magie aber ist etwas Urzeitliches, Heldenhaftes, Unsentimentales, etwas Gewalttätig-Aristokratisches, Leibhaft-Konkretes, das sich jeder Verabstrahierung, Universalisierung und Moralisierung widersetzt. Magie ist ein Freibeutertum dämonisch erfüllter Menschen." (S.211) - "Darum erscheint ihnen die Psychokratie und Psychoenergetik so gefährlich, weil sie die goldene Linie herstellt zwischen Magie und Naturwissenschaft, zwischen Glauben und Wissen, Geist und Körper, Mächtig und Gering, Völkisch und Demokratisch. Darum musste sogar ein Hitler gegen sie mobil gemacht werden. Sein Untergang ist die Wirkung letztlich davon, dass er nicht hören wollte von dem, was ihm abging. Der gute und starke Wille allein tut es nicht." (S.222) - Für den völkisch-ariosophisch orientierten E[mil] G[ustav] Paulk [d.i. Paul Kemski] sind die "fremden-blutfremden [...] die okkulte Kernfrage der Politik" (S.321), d.h. "Jesuiten, Freimaurer und Volljuden". - Leicht berieben; lange Widmung im Vorsatz; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

254.  Paulk, E[mil] G[ustav] [d.i. Paul Kemski]: Raucht Sauerstoff! 11.-22 Tsd. Hattenheim i. Rhg., Verlag Psychokratie, [1929]. 47 S. (ab S.38 VlgsAnz.), Kl.-8°, O-Karton

Eine gegen den Tabakkonsum gerichtete Aufklärungsschrift, die in ihrer Argumentation auch "sexuelle Potenzverminderung" anführt. Darüber hinaus eine Einführung in die "Psychoenergetik und Psychokratie". Im Anhang eine ergänzende Anleitung des Lehrers Georg Schmidt. - Deckel tlw. gebräunt u. leicht berieben, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

255.  Reichstein, Herbert (Hrsg.): Ariosophie. Zeitschrift für Geistes- u. Wissenschaftsreform. 8. Jhg. 1933, Heft 1-12 [kmpl.] u. 9. Jhg. 1934, Heft 1. Berlin, Verlag Herbert Reichstein, 1933, 1934. 276 S. / S. [1]-20, mit Textfig. u. einer Taf. auf Kunstdruckpapier, Gr.-8°, Priv. Halbleinen

Erschien in den ersten beiden Jhgen. noch unter dem Titel "Zeitschrift für Menschenkenntnis und Schicksalsforschung", ab dem 4. Jhg. dann mit dem Haupttitel "Ariosophie." - Aus dem Inhalt: Freifrau v. Puttkamer-Garmisch: Aus der Pendelpraxis; Karl Kern: Vom Sinne der Gemeinschaft; F. Messenböck: Germanien gegen Rom; M. Karadja: Okkulte Betrachtungen über die Zahl 666; K. Kern: Die Stadt zehrt-das Land nährt; Heinrich Nüßlein: Der Geist der sieben roten Rosen; F. Dietrich [Th. Czepl]: Von Durchbruch u. Neugeburt arischen Geistes; H. H. Liemert: Sternenlauf u. Menschenleben; H. E. Heppe: Runen-Archäologie; Hans H. Reinsch: Das Geheimnis des Runenkreises; Hermann Heppe: Der Sinn u. die Symbolik des Hagkreuzes; Walter Gottschalk: Symbol-Urform-Rune; Georg Rothermann: Rassezucht erhält der Menschheit Ewigkeitswerte; William Gmeiner: Das Hexeneinmaleins in Goethes "Faust". - Vorsatz mit Besitzerstempel; papierbedingt leicht gebräunt; ein Blatt mir Marginalien, sonst ein gutes Expl. (Umschläge nicht mit eingebunden).

 

256.  Reichstein, Herbert (Hrsg.): Zeitschrift für Geistes- und Wissenschaftsreform. 3. Jhg. 1928, Heft 1 bis 6 [von 12]. Okkulte Beilage: Der weiße Pfad - vereinigt mit Arische Freiheit. Pforzheim, Verlag Herbert Reichstein, 1928. S. 1-216, mit Textabb. u. 3 Taf., Gr.-8°, O-Papier (Hefte)

Erschien in den ersten beiden Jhgen. noch unter dem Titel "Zeitschrift für Menschenkenntnis und Schicksalsforschung", ab dem 4. Jhg. dann mit dem Haupttitel "Ariosophie." - Aus dem Inhalt: J. Lanz v. Liebenfels: Zum Beginn des 3. Jhgs.; Frodi Ingolfson Wehrmann: Die Ehe, das Gesetz ewigen Lebens; Rudolf John Gorsleben: Arische Weltschau ist Urschau; Gothart: Der Schein im Schein-Dasein; Fr. German: Der Pfad; Friedbert Asboga: Die astrologische Medizin u. der Streit zw. Allopathie u. Homöopathie; Gorsleben: Der radio-aktive Mensch; Gorsleben: Beitrag zur Christosmythe; Guido v. List: Erklärungen u. Bemerkungen zu den spiristischen Sitzungs-Protokollen vom 14./16. u. 19. Febr. 1913 zu Berlin; Gorsleben: Hag-All-Rune u. Cheopspyramide; J. Lanz v. Liebenfels: Benito Mussolini; Robert Brotz: Was sagt Mussolinis Handschrift?; Frodi Ingolfson Wehrmann: Boten des Sonnenfrühlings; Karl Kern: Der Streit um die "Imprägnation"; J. Lanz v. Liebenfels: Ernst Issberner-Haldane. Eine ariomantische Studie; E. Issberner-Haldane: Wie liest man richtig Hände?; E. Issberner-Haldane: Über Yogha-Schulung u. deren Wert; E. Issberner-Haldane: Über die Aura; Fr. German: Der Pfad; Paul Horn: Problema spiritualia; Godhart: Die versunkene arische Urheimat; H. Wieland: Zur Atlantisfrage; Frenzolf Schmid: Atlantis, der untergegangene Erdteil; Gorsleben: Der Durchbruch arischen Geistes; Walter Kurz: Das Gesetz der organischen Zellenschwingungen als exoterischer Schlüssel zur Artzeugung im ariosophischen Sinne; Arvid Jensen: Artbewußtlosigkeit-die Waffe der Finsternis!; F. Teltscher: Feinkraftflüsse des Weltenraumes. - Leicht angestaubt u. 1x mit kl. Randläsuren; Rücken tls. etwas angerissen; 2 Hefte mit gerosteten Klammern; seltene Anstreichungen u. Fleckspuren; papierbedingt etwas gebräunt, sonst gute Expl.

 

257.  Rheinlandbesetzung - Dannert, Eduard: Im Weltkrieg der Andern. Politischer Roman. Mit einer Übersichtskarte. Erstausg. Neudamm, Verlag von J. Neumann, 1925. 147 S., mit einer gefalt. Karte, Gr.-8°, Farbig illus. O-Karton (von Resch) 

Bloch 2/692; In der DDR auf der "Liste der auszusondernden Literatur. Dritter Nachtrag vom 1. April 1952." - Vor dem Hintergrund des "Vernichtungsfriedens" von Versailles geschriebene Kriegsutopie. "Das vorliegende Buch soll keineswegs lediglich einen neuen Krieg prophezeien, es soll vielmehr warnen, indem es anhand des verwendeten Romanstoffes zeigt, wohin letzten Endes die Politik der Nachkriegszeit zwangsläufig führen muß, wenn nicht rechtzeitig Vorbeugungsmaßnahmen dagegen getroffen werden. Sollte das Buch auch nur in einzelnen Punkten zur Erkenntnis der drohenden Gefahr und zur rechtzeitigen Einstellung auf dieselbe beitragen, so hat es seinen Zweck erfüllt." (Vorwort) - Die Deckelillus. bezieht sich deutlich auf die rassistische Bewegung "Schwarze Schmach" nach 1920. - Einband etwas bestossen u. hinten leicht fleckig; Ränder tlw. beschabt; beide Deckel angeknickt u. an zwei Rändern hinterlegt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

258.  Rheinlandbesetzung - Kreutzer, Guido: Die schwarze Schmach. Der Roman des geschändeten Deutschland. Erstausg. Leipzig, Leipziger Graphische Werke A.G. vorm. Vogel & Vogel, 1921. 285 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton

Die Bewegung "Schwarze Schmach" wendete sich nach dem ersten WK (zw. 1920 u. 1923) gegen den Einsatz französischer Kolonialtruppen im Rahmen der Alliierten Rheinlandbesetzung. Die geschändete deutsche Frau diente dabei als einheitsstiftendes Sinnbild für die bedrohte Nation. Der vorliegende Roman wird in der Sekundärliteratur zur Weimarer Republik häufig angeführt (vgl. Christian Koller: Von Wilden aller Rassen niedergemetzelt..., Kolonial- und Militarpolitik 1914-1930. Wiesbaden 2001. S.264). - Einband fleckig u. angerändert; Rücken angerissen u. sauber geklebt; papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl. der seltenen O-Broschur mit der Deckelillus.

 

259.  Salburg, Edith Gräfin: Erinnerungen einer Respektlosen. Ein Lebensbuch. [Erster], Zweiter und Dritter Band [kmpl.]. Dritter Band [nur dieser mit Untertitel]: Vom Wohlstands- zum Arbeitsmenschen. Erstausg. Leipzig, Hammer Verlag [Theodor Fritsch], 1927, 1928, 1928. 222 S., 1 Bl., mit Frontispiz / 272 S., 4 Bll. / 335 S., mit Frontispiz, 8°, Goldgepr. O-Leinen (3 Bde.)

Edith Gräfin von Salburg (d.i. Edith Freifrau Krieg von Hochfelden, geb. Gräfin Salburg-Falkenstein, 1868-1942), Romanautorin, Dramatikerin u. Lyrikerin, "heute gilt sie als eine gegenüber Adel, Hochfinanz und Klerus polemisierende Schriftstellerin mit eindeutig deutschnationaler und antisemitischer Tendenz" (Horst-Peter Wolff: Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte (sic!)). Nach Mohler B 125.1 die "völkische Courths-Mahler". Verfasste u.a. auch "Der Tag des Ariers" (1935). - Jeder Bd. mit Register. - Die Rücken etwas berieben; Besitzerstempel jew. auf Vorsatz u. Titel; gute Expl.; Band 1 mit handschriftlicher Anmerkung der Autorin "Justament nöd und erscht recht nöd! Salburg."

 

260.  Salburg, Edith Gräfin: Sohn zweier Rassen. Roman von Edith Gräfin Salburg nach einem Stoff von C. Freiherr von Moltke. [Deckel: "Ein Roman, der tatsächlich erlebt wurde"]. Erstausg. Berlin, Schlieffen-Verlag, 1932. 220 S., 2 Bll., 8°, Engl. illus. O-Broschur

Mit einem Geleitwort von Constantin Freiherr von Moltke, München-Gräfelfing: "Nachfolgende Erzählung, deren Inhalt, nach meinem Stoff [...] ausgeführt und gestaltet wurde, ist mein Dank an die Vorsehung dafür, daß in einer Tropennacht voll seelischer und andere Gefahren, mein Rasse-Gefühl Sieger geblieben ist über eine heiße sinnliche Begierde, der ich Macht einräumen wollte über mein ganzes kommendes Leben. Ich stand im Bann eines schönen, braunen Weibes, das ich für immer zu besitzen mich sehnte, und kämpfte schwer gegen die lodernde Versuchung in meinem Blut." Zum Inhalt vgl. Verena Seehuber: "Haiti als Code für ‚das Jüdische’ in Edith Salburgs Roman Sohn zweier Rassen." (in: Chilufim, 12/2012, hrsg. vom Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg). - Einband leicht bestossen u. mit kl. Randläsuren; Schnitt u. Seiten tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Exemplar. - Selten.

 

261.  Silber, O. H. P.: Praktische Diätetik. Ein treuer Führer für Jedermann. Leipzig, Verlag von Grumpelt & Böhm, [um 1910?]. 250 S., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen

U.a. über: Das Rauchen; Das Reisen; Weltleute; Wie man reich wird; Ueber Sinnes-Eindrücke; Phantasie u. Denken; Schlechte Gewohnheiten; Die Hypochondrie; Religion; Die Ehe; Einige Grundfehler des deutschen Volkes; Korpulenz u. Magerkeit; Die wirklichen Ursachen des Haarschwundes; Das Gehen. - Silber war Architekt, Lehrer an der Städtischen Kunstgewerbe- u. Handwerkerschule in Berlin-Charlottenburg, sowie Dozent an der Berliner Gewerbeakademie. Der frühe Hohlwelt-Theoretiker hatte schon 1828 in Leipzig die Schrift "Die Unterwelt oder Gründe für ein bewohnbares und bewohntes Inneres unserer Erde" veröffentlicht, später verfasste er auch "Die Erde eine Hohlkugel". - Tlw. gering angestaubt; sehr vereinzelte Anstreichungen, sonst gut. - Sehr selten.

 

262.  Sommer, Walter: Das Spiegelbild der Weltgeschichte. Erstausg. Hamburg, Verlag Walter Sommer [Selbstverlag], [1932]. 522 S., 3 Bll., mit Textfig. u. 3 Falttaf. (eine farbig), Gr.-8°, O-Leinen

Ein kurioses völkisches Werk, das sich bei der Interpretation der Offenbarung Johannis auch auf L. Albert "Die Urbibel der Ario-Germanen", Wendrin "Die Entdeckung des Paradieses" u. Jens Jürgens "Der biblische Moses als Pulverfabrikant, Räuberhauptmann und Erzbolschewist" bezieht. Besonders bemerkenswert ist das Kapitel von u. nach Günther Kirchhoff: "Der organische Aufbau des Gaues der Tyrboker im heutigen Mittel-Baden" (S.195-243, mit mehrfach eingefalt. Landkarte des Gebietes), denn Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor unternahm im Juli 1936 eine 22tägige Dienstreise dorthin, offensichtlich nach Kirchhoffs Angaben u. tlw. auch in dessen Begleitung. Der umfangreiche Bericht liegt im Bundesarchiv Potsdam. Die Wissenschaftler aus Himmlers "Ahnenerbe" sahen Kirchhoff allerdings eher als quertreibenden Spinner (siehe dazu Kater: "Das Ahnenerbe" der SS 1935-1945, München 1997). - U.a. über: Die Gliederung der Offenbarung Johannis; Die Sendschreiben an die Kirche; Einführung in das Wesen der göttlichen Waltung; Die letzten Glanztage des Römerreiches; Die Völkerwanderung; Deutsch oder Römisch?; Der Tempel Gottes (Die große Pyramide); Mönche u. der Papst; Germanien (Das Weib mit der Sonne bekleidet); Der Drache (Das mosaische Judentum); Der Fenriswolf; Die Midgardschlange (Die Kolonialpolitik Großbritanniens u. die Londoner Börse); Die letzten sieben Plagen (Die Entwicklung des Vernichtungskampfes gegen Deutschland); Babylon, die große Buhlerin; Die Wiedergeburt Deutschlands; Der Anbruch des tausendjährigen Friedensreiches; Das Reich der Herrschaft Gottes. - Walter Sommer (1887-1985) war einer der radikalste Reformer unter den Vegetariern u. Verfechter der Rohkost. 1924 gründete er in Rendsburg/Holstein einen Verlag für Schriften zur Lebensreform u. ein Versandgeschäft für Früchte, Nüsse, Honig, Getreidemühlen u. ähnliche Produkte. Seit 1925 verschickte er dann regelmäßig das Periodikum "Lichtheilgrüße", in seinen Aufsätzen propagiert er dort immer wieder: "Schafft Euch einen Garten an, und Ihr werdet frei!". Ab 1950 veröffentlichte er bis 1981 die "Hausnachrichten". Sommers Buch "Das Urgesetz der natürlichen Ernährung" erschien bis 1972 in drei Aufl. u. ist ebenfalls ein gesuchter Titel. Seine Radikalität bezog sich auch auf Wirtschafts- u. Sozialreformen. Der Titel stand 1938 im NS auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums". Aber ein Schreibverbot im NS scheint nicht bestanden zu haben, da weiterhin Sommers Aufsätze in den "Lichtheilgrüße" gedruckt wurden, wie z.B. "Gedanken zur Geschichte des deutschen Volkes" (April 1939). Versch. Äusserungen in seinen Arbeiten zeigen auch Verbindungen zu dem Schweizer Werner Zimmermann (z.B. Hrsg. von "Tau. Monatsblätter für Erkenntnis und Tat"). - Einband leicht fleckig u. angestaubt; Vorsätze etwas braunfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

Nr. 263-268: Die Ura-Linda Chronik u. ihr Hrsg. Herman Wirth (1885-1981) standen im "Kreuzfeuer" der dtsch. Wissenschaft, da die Schrift eindeutig als Fälschung entlarvt wurde. Im Zuge der heftigen Auseinandersetzung ging Heinrich Himmler immer mehr auf Distanz zu Wirth u. trennte sich schließlich von dem Forscher, der als erster Präsident die SS-Organisation "Deutsches Ahnenerbe" geleitet hatte.

 

263.  Wirth - Hübner, Arthur: Herman Wirth und die Ura-Linda-Chronik. Erstausg. Berlin u. Leipzig, Walter de Gruyter & Co., 1934. 40 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Karton

Eine kritische Schrift nach der öffentlichen Aussprache in der Berliner Universität am 4. Mai 1934. - Einband leicht bestossen u. fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

264.  Wirth - Köhler, Heinz-Dieter: Studien zur Ura-Linda Chronik. Erstausg. Weimar, Hermann Böhlaus Nachfolger, 1936. 4 Bll., 102 S., 4 Bll., Gr.-8°, O-Karton

Kritische Schrift, deren ersten Fassung im Herbst 1934 in Kiel als Dissertation vorgelegt wurde. - U.a. über: Die Ura-Linda-Fälschung; Schrift u. Sprache der Handschrift, Das Rechtsleben; Das Kulturleben; Die Zeit der Entstehung der Fälschung u. die Person des Fälschers; Auszug aus der Liste der Bücher des Fälschers. - Leicht bestossen; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

265.  Wirth - Wiegers, Fritz (Hrsg.): Herman Wirth und die deutsche Wissenschaft. Unter Mitwirkung von Prof. F. Bork, Prof. Dr. H. Plischke, Dr. Bruno K. Schultz, Prof. Dr. L. Wolff. Herausgegeben von Prof. Dr. F. Wiegers. München, J. F. Lehmanns Verlag, 1932. 69 S., 2 Bll., mit einer Taf., 8°, O-Karton

Bezieht sich v.a. auf den "Aufgang der Menschheit": "In der vorliegenden Schrift sind die Fehler der Methode Wirths an einer Reihe von Beispielen dargetan, und zwar vom Standpunkte der Geologie, der Vorgeschichte, der Rassenkunde, der Völkerkunde, der germanischen und der orientalischen Sprachwissenschaft. Es wird nachgewiesen, daß die Grundlagen der Wirthschen ‘Forschungen’ falsch sind und die Schlußfolgerungen daher irrig sein müssen." (Vorwort) - Einband leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

266.  Wirth, Herman: Was heißt Deutsch? Ein urgeistesgeschichtlicher Rückblick zur Selbstbesinnung und Selbstbestimmung. Veröffentlichung der Herman-Wirth-Gesellschaft. [Mit Beiheft, nur so kmpl.]. 2. Aufl. Jena, Eugen Diederichs Verlag, [1934]. 64 S., 1 Bl., mit 7 Textabb. u. 2 Taf. / Beiheft mit XV Taf. (mit zahlreichen Fig.), Gr.-8°, Engl. illus.  O-Broschur 

In ihrer knappen Zusammenfassung beinhaltet die Arbeit das Wesentliche aus dem "Aufgang der Menschheit". Die beigelegten Tafeln sind interessant durch die vielen hundert Zeichen u. Symbole. - Umschlag min. fleckig u. mit Randläsuren; vereinzelte Bleistiftanstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

267.  Wirth, Herman (Hrsg.): Die Ura Linda Chronik. Übersetzt und mit einer einführenden geschichtlichen Untersuchung herausgegeben. Erstausg. Leipzig, Koehler & Amelang, [1933]. 321 S., 1 Bl., 40 Taf. "Bilder-Atlas" mit über 260 Abb., 8°, O-Leinen 

Inhalt: Der Text der Chronik (Aus dem Buche der Folger Adelas, Aus Minnos Schriften, Aus den Schriften von Adelbrost u. Apollonia, Aus dem Buche der Folger Adelas, Aus Minnos Schriften, Aus dem Buche der Folger Adelas, Dies sind die nachgelassenen Schriften Brunnos der Schreiber gewesen ist auf dieser Burg, Die Schriften von Frethorik u. Wiljow, Die Schrift von Konered); Die Einführung (u.a. Krodi-Ul u. das Schwangeleitboot, Das Zeitenrad Wraldas u. Krodos, der Gott in u. mit dem Rade u. die Ilgenkrone, Der Schmuck als Bitte um Lichtsegen des Weltengottes, Volksmutter u. Burgmaid, Buddha in Alt-Inguäonien); Der Bilderatlas. - Einband etwas fleckig u. leicht bestossen; vorderes Vorsatzblatt fehlt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

268.  Wirth [Roeper Bosch], Herman: Der Aufgang der Menschheit. Untersuchungen zur Geschichte der Religion, Symbolik und Schrift der atlantisch-nordischen Rasse. Textband I: Die Grundzüge [= alles Erschienene]. Mit 68 Textabbildungen, 28 Bildbeilagen und einem Schrifttafelanhang. 1. u. 2. Tsd. Jena, Eugen Diederichs, 1928. 2 Bll., 632 S. u. 12 Bll. Schrifttafelanhang als sep. Beiheft, eine der Taf. farbig, 4°, Illus. O-Leinen (von Max Thalmann)

Herman Wirth (1885-1981; auch Herman Wirth Roeper Bosch, Herman Felix Wirth oder Hermann Wirth) versucht in dem Monumentalwerk eine Synthese der gesamten Geisteswissenschaften, um die Wurzeln der Menschheit zu ergründen. Auf Betreiben Wirths rief Reichsführer SS Heinrich Himmler u. fünf Mitarbeiter des Reichsbauernführers Walther Darré am 1. Juli 1935 die "Studiengesellschaft für Geistesurgeschichte ‘Deutsches Ahnenerbe’", die spätere "Forschungs- und Lehrgemeinschaft ‘Das Ahnenerbe’" ins Leben, deren erster Präsident Wirth wurde. Wirth vertrat u.a. die Auffassung, der Nordpol sei die Heimat der Arier, die dann aufgrund der einsetzenden Vereisung auf die Wanderschaft gehen mussten. - U.a. über: Urgeschichte der Rassen; Urheimat der nordischen Rasse; Atlantisfrage; Der Atlantis-Bericht des Diodor u. die urgeschichtlichen Denkmäler; Die Überlieferung von den Hyperboräern; Die Atlantis-Überlieferung an der atlantischen Küste Europas; Nord- Amerika u. die zweite Heimat der nordischen Rasse; Die Geschichte Irlands als Inbegriff der Urgeschichte der atlantisch-nordischen Rasse; Die arktisch-nordischen Grundlagen der Himmelskunde des Altertums u.v.m. - Das Werk rief in Kreisen der Wissenschaft heftigen Widerstand hervor, der mit den Auseinandersetzungen um die Echtheit der Ura Linda Chronik dazu beitrug, dass sich Himmler von Wirth trennte. Dass Wirth nicht sauber arbeitete, zeigt sich z.B. an seinen Ausführungen zu "Irmin", die er unerwähnt aus dem Buch von Herman Güntert "Der arische Weltkönig und Heiland" (Halle 1923, S. 81ff.) übernahm. - Einband etwas stockfleckig, sonst sauber u. gut.