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zu Volkskunde, Aberglauben und Zauberei aus unserem 15. Katalog antiquarischer Bücher.
680. [Abraham von Worms]: Die egyptischen großen Offenbarungen, in sich begreifend die
aufgefundenen Geheimnißbücher Mosis; oder des Juden Abraham von Worms Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie und in erstaunlichen Dingen wie sie durch die heilige Kabbala und
durch Elohym mitgetheilt worden. Sammt der Geister= und Wunder=Herrschaft, welche Moses in der Wüste aus dem feurigen Busch erlernet, alle Verborgenheiten der Kabbala umfassend. Aus einer
hebräischen Pergament=Handschrift von 1387 im XVII. Jahrhundert verteutscht und wortwortgetreu herausgegeben. Köln am Rhein bei Peter Hammer, 1725. (Nicht gekennzeichneter Nachdruck). o.O., o.V.,
[um 1920]. 214 S., 1 Bl., mit 18 magischen Quadraten, Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext
Inhaltlich identisch mit der Ausgabe von J. Scheible, Stuttgart 1853, die auch mit der fingierten Angabe
"Köln am Rhein bei Peter Hammer 1725" erschien. Vorliegend aber ein Neusatz in etwas größerem Format. - Über die Magie des Abraham von Worms ausführlich bei Frick (Die Erleuchteten S. 403ff):
"Der Versuch, die Beschwörungen der Dämonen auch praktisch durchzuführen, ist sicherlich oft gemacht worden. Prominentester Magier unserer Zeit war Aleister Crowley, der nach der Übersetzung von
S.L. Mathers die ‘Heilige Magie des Abramelin’ selbst praktizierte, allerdings ohne Erfolg, wie seine Vorgänger. Es wird berichtet, daß Crowley bei der Beschwörung durch die entfesselten
Naturgewalten so erschüttert worden wäre, daß er das Experiment abbrach und nicht mehr wiederholte." Miers berichtet noch von einem weiteren Beschwörungsversuch von Dr. C.H. Petersen, dem
Nachfolger von Crowley als Großmeister des O.T.O. u. der Abtei Thelema, der sich danach mit seiner Frau (Ps. Sorella Kama-Rupa) das Leben nahm. - Papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes
Expl.
Rarität, ein noch versiegeltes
Exemplar!
681. [Abraham von Worms]: Die egyptischen großen Offenbarungen, in sich begreifend die
aufgefundenen Geheimnißbücher Mosis; oder des Juden Abraham von Worms Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie und in erstaunlichen Dingen wie sie durch die heilige Kabbala und
durch Elohym mitgetheilt worden. Sammt der Geister= und Wunderherrschaft, welche Moses in der Wüste aus dem feurigen Busch erlernet, alle Verborgenheiten der Kabbala umfassend. Aus einer
hebräischen Pergament=Handschrift von 1387 im XVII. Jahrhundert verteutscht und wortwortgetreu herausgegeben. Köln am Rhein bei Peter Hammer 1725. [Nicht gekennzeichneter Nachdruck]. o.V., o.O.,
[um 1920]. 213, [1], 207, 207, 72, 112 S., 8°, O-Halbleinen
Die Beschreibung basiert auf einem Vergleichsexpl. u. äusseren Augenschein, da das vorliegende Buch
immernoch versiegelt ist! Wir wollen es in diesem sehr seltenen, ungeöffneten Originalzustand anbieten. Es ist bei dieser Literaturgattung allerdings durchaus möglich, dass der Inhalt der
angebundenen Werke wechselt. - Vermutlicher Inhalt: (1) 214 S. mit 18 magischen Qudraten; (2) Andreae Tenzelii, Philosoph und weiland schwarzburgischer Leibmedizi, medizinisch-philosophisch- und
sympathetische Schriften, so da bestehen in desselben Medicina Diastatica oder in die Ferne wirkende Arznei-Kunst, dann in besonderen Geheimnissen magnetischer und sympathetischer Kuren vieler
Krankheiten, wie auch dabei seine Scripa Gemina de Amore et Odio. Nebst einem kurzen Unterrich, auf welche Art die Tiere, Pflanzen und Erze zur natürlichen Magie zu gebrauchen und anzuwenden
sind. Zusammen herausgegeben von P.C. Lpz. und Hof, Sterling 1756 (207 S.); (3) Eberhardt Heinrich Fischers, Königl. Preuß. Förster in der Grafschaft Mannsfeld, Brandenb. Antheils, Albertus
Magnus der Andere und Wahre, das ist, Geheimnisse der Natur und Kunst auch rareste Wunderwirkungen in Hunderten hoch nützlicher, curioser, magischer, sympathetischer ec. Vorschriften. Altona u.
Leipzig, Kave 1790 (207 S.); (4) Ahnungen, Träume, Prophezeiungen, Nachtwandler und Nachtschwätzer sowie andere sonderbare Erscheinungen aus dem Gebiete der übersinnlichen Natur (72 S.); (5)
Elias Artista Hermetica. Das Geheimnis von dem Salz als dem edelsten Wesen der höchsten Wohltat Gottes in dem Reich der Natur beides in seinem Wesen und in seinen Eigenschaften aus eigener
Bemühung untersucht. Göttlicher Weisheit zum Lobe und den begierigen Forschern zum Vorteil geschrieben und herausgegeben (112 S.). - Über die Magie des Abraham von Worms ausführlich bei Frick:
"Der Versuch, die Beschwörungen der Dämonen auch praktisch durchzuführen, ist sicherlich oft gemacht worden. Prominentester Magier unserer Zeit war Aleister Crowley, der nach der Übersetzung von
S.L. Mathers die ‘Heilige Magie des Abramelin’ selbst praktizierte, allerdings ohne Erfolg, wie seine Vorgänger. Es wird berichtet, daß Crowley bei der Beschwörung durch die entfesselten
Naturgewalten so erschüttert worden wäre, daß er das Experiment abbrach und nicht mehr wiederholte" (Die Erleuchteten S. 403ff). Miers berichtet noch von einem weiteren Beschwörungsversuch von
Dr. C.H. Petersen, dem Nachfolger von Crowley als Großmeister des O.T.O. u. der Abtei Thema, der sich danach mit seiner Frau (Ps. Sorella Kama-Rupa) das Leben nahm. - Der fleckige Einband ist,
wie so oft bei dieser Beschwörungsliteratur, stärker beansprucht, am Rücken angerissen u. mit Fehlstelle; vorderes Innengelenk ganz offen (Deckel lose, aber mit dem Rücken verbunden); zwei
Versiegelungsstreifen gerissen (trotzdem fest verschlossen); papierbedingt gebräunt, ansonsten ist der Buchblock im ungeöffneten Originalzustand.
682. Abt, Adam: Die Apologie des Apuleius von Madaura und die antike Zauberei.
Beiträge zur Erläuterung der Schrift de magia. Gießen, Verlag Alfred Töpelmann (vormals J. Ricker), 1908. VII, 271 S., 8°, Priv. Halbleinen mit goldgepr. Rücken
(= Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten herausgegeben von Albrecht Dieterich und Richard
Wünsch. IV. Band 2. Heft). - Vgl. Goodland. - Lucius Apulejus (* um 125), der wegen Zauberei angeklagt, jedoch freigesprochen wurde, ist v.a. bekannt für sein Werk "Der goldene Esel". Vorliegende
Schrift behandelt seine Verteidigungsrede, in der "sehr Vieles steckt, was für die Kenntnis des Zaubers nicht unwichtig ist, teils Neues bringend, teils Bekanntes bestätigend." (S.258) - Mit
Register. - Einband gering berieben; Titel min. gebräunt, sonst ein sauberes u. gutes Expl.
683. Cunow, M[artin]: Handbüchlein der Sympathie. In 400 Artikeln. Nebst einer
Abhandlung über Sympathie als Einleitung. Erstausg. Stuttgart, Verlag von Ebner und Seubert, 1840. XII, 98 S., Kl.-8°, Späteres Halbleinen mit handschrftl. Rückenschild
U.a. über: Sympathetische Heilungen; Sympathetische Nützlichkeiten für das tägliche Leben; Sympathie u.
Antipathie zw. Gewächsen; Für Witterungs-Vorbestimmung; Geschlechts-Verhältnisse; Sympathetische Kunststücke (In Bezug auf den Menschen unmittelbar, mit Tieren, mit Dingen u. Sachen,
Gesellschaftliches, zum Nutzen u. zur Unterhaltung). - Erschien 1858 noch einmal bei Scheible, Stuttgart (Kreuzerbücher aus allen Gebieten). - Seiten tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes
Expl. - Als Originalausg. sehr selten.
684. Faust, Dr. Johann: Praxis Caballe Albe et
Nigre Doctor Johanni Faustii. [Faksimile
einer deutschen Handschrift des 18. Jh.]. Nummeriertes Expl. 5/[300]. [München], [Asokthebu O. W. Barth], [1924]. 2 Bll., 88 S. (recte 87 S., S. 24 in der Paginierung ausgelassen), mit 17 meist
ganzseitigen Textabb. u. Tabellen, 20x17cm (quer), Priv. (?) Pergament
(= Cabbalistisch-magischer Bücherschatz. Eine Sammlung seltenster okkulter Originale als Privatdruck für
Logen-Archive usw. Nr. 1 [= alles]). - "Dieses Werk ist als Manuskript in kleiner numerierter Auflage als 1. Privatpublikation der Loge "L[otus] G[esellschaft] München"] gedruckt worden. Alle
Rechte vorbehalten. Dieses Exemplar trägt die Nr. 5". - Ackermann 1/789: "Das Werk ist nach einer alten, durch Zufall aufgefundenen magischen Fausthandschrift als Privatpublikation gedruckt
worden. Es wurde nur in kleiner, nummerierter Auflage hergestellt und kam nicht in den Handel"; W. Kistemann Katalog 13: "Zu einer Handschrift im Querformat mit 87 S. (von 1728), die eventuell
als Vorlage gedient haben könnte, vgl. auch Henning 1,3153". - Die Vorlage für das Faksimile stammte aus dem Besitz von Heinrich Tränker (alias Henkelkreuzmann, 1880-1956), (antiquarischer)
Buchhändler u. engagierter Okkultist, u.a. Mitglied im OTO u. Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus später tlw. die Fraternitas Saturni hervorging. Er wollte
das Werk eigentlich zusammen mit Eugen Grosche für die Pansophische Loge in Berlin veröffentlichen, was aber nicht gelang, so dass er es in die Hände von O. W. Barth gab. Tränker beschreibt den
Inhalt des Werks in einem Brief als "Magische Astrologie - das gibt es noch nirgends!!" (Lechler I, S.174). Mathilde Ludendorff veröffentlichte in ihrer völkischen Kampfschrift "Induziertes
Irresein durch Occultlehren" 7 Abb. aus dem "Praxis Caballe Albe et Nigre. Doctor Johanni Faustii". - Dieses "magische Werk ist ohne Zweifel geeignet, alle Hoffnungen eines echten Schülers der
Magie zu bestätigen [...] Deswegen darf dieses Werk auch nur den Händen rein geistig-guter Menschen anvertraut und muß vor okkultistischen Experimentatoren gehütet werden." (Tränker als
ungenannter Hrsg. im Vorwort) - Einband leicht fleckig; Deckel etwas gewölbt u. leicht verzogen; Innendeckel mit ExLibris des Astrologen Fritz Werle (1899-1979; Mitbegründer des Deutschen
Astrologen-Verbands u. Beteiligter am Otto Wilhelm Barth Verlag, daher die kl. Nr. des vorl. Expl.!); Vorsätze u. erstes Blatt etwas braunfleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Sehr
selten.
685. Fischer, Wilhelm: Aberglaube aller Zeiten. [Band 1, 2 und; von 5]. - [1] Die
Geschichte des Teufels. Mit vier Tafeln. [2] Die Geschichte der Buhlteufel und Dämonen. Mit drei Tafeln. [3] Dämonische Mittelwesen, Vampir und Werwolf in Geschichte und Sage. Mit drei Tafeln.
Stuttgart, Verlag von Strecker & Schröder, [1906]. 95 S. / 112 S. / 103 S., jew. mit Taf., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. (alle zus. in einem Bd.)
Ackermann I/410 (alle 5 Bde.). - Enthält die ersten drei Bände der 5bändigen Reihe. Jeder in sich
abgeschlossen. - [1] u.a. über: Der "Herr der Fliegen"; Der Satanismus der Hebräer; Die jüdischen Heuptteufel; Simon Magus; Die Erbsünde im Teufelsglauben; Die Teufelsmanie. [2] u.a. über: Die
Dews u. Schinns; Das Weib als Teufelsfreiwild; Der Frauenhaß im "Hexenhammer"; Die Weltherrschaft der Buhlteufel. [3] u.a. über: Hinduismus u. Aberglaube; Der Kampf gegen die Vampire; Das
Kinderfressen u. Blutsaugen der Vampire; Die Werwolfsage; Prozesse gegen Werwölfe. - Einband leicht berieben; die erste Taf. leicht angestaubt; ein gutes Expl.
686. Francisci, Erasmus [Eigentl. von Finx]: Der Höllische Proteus / oder Tausendkünstige Versteller /
vermittelst Erzehlung der vielfältigen Bild-Verwechslungen Erscheinender Gespenster / Werffender und poltrender Geister / gespenstischer Vorzeichen der Todes-Fälle / Wie auch Andrer
abentheurlicher Händel / arglistiger Possen / und seltsamer Aufzüge dieses verdammten Schauspielers / und / Von theils Gelehrten / für den menschlichen Lebens-Geist irrig-angesehenen Betriegers /
(nebenst vorberichtlichem Grund-Beweis der Gewißheit, daß es würcklich Gespenster gebe) abgebildet durch Erasmum Francisci, Hochgräfl. Hohenloh-Langenburgischen Rath. Bey dieser zweyten Auflage /
von demselben wieder durchgesehen / auch einiger Orten verbessert / und entfehlert. Nürnberg, In Verlegung Wolffgang Moritz Endters., 1695. Gestochenes Frontispiz, 23 Bll. (Vorrede, Titel in
Schwarz u. Rot); 1120 S., 23 Bll. (Register), 8°, Pergament d. Zt.
Engel 53: "S.333 über Faust"; Hayn-Gotendorf III, 195: "Eine reiche Kollektion von Gespenster- u.
Wundergeschichten. Stoffgeschichtlich sehr wertvolle Sammlung, die interessante Beiträge zur Wehrwölfsage, zur Sage über die weisse Frau etc. enthält."; Ackermann I, 413 (Zur EA 1690); Rosenthal
1854 (Zur EA 1690). - Erasmus Francisci (1627-1694) eigentlich Erasmus von Finx, wurde als Sohn des Juristen Franciscus von Finx am 19. Nov. 1627 in Lübeck geboren. Durch den Verlust beider
Eltern in tiefste Armut gestürzt, hinderte ihn sein Adelsprädikat an einem unstandesgemäßen Broterwerb. So nahm er den bürgerlichen Namen Francisci - nach dem Vornamen seines Vaters - an. Durch
seine schwächliche Natur an den Schreibtisch gefesselt, erlangte er in kurzer Zeit einen bedeutenden Ruf als Autor und Polyhistoriker. Es gibt kaum ein Wissensgebiet, das er nicht literarisch
bearbeitet hätte u. er wurde der meistgelesenste Autor seiner Zeit. Den vorliegenden "Höllischen Proteus" studierte Goethe als Quelle für seinen Faust. - U.a. über: Der weise Diebesgeist; Der
Weißen Frau Ursprung; Das beigehexte Hexen-Gespenst; Der schmatzende Tote; Die besessenen Kinder; Die Wehrwölfe; Das Pest-Gespenst; Das wütende Heer; Das Bergmännlein; Der Kobold; Das Unglück
weisende Kristall; Die gespenstische Buhlschaft; Der Wasser-Teufel; Der Wechselbalg; Der mordende Zauber-Wolf; Das vertriebene Haus-Gespenst. - Einband bestossen u. fleckig; Rücken an beiden
Kapitalen angerissen u. mit handschriftl. Titel; Vorsatz mit Besitzervermerk (1734); Frontispiz tlw. hinterlegt, Buchblock an dieser Stelle aufgeplatzt (aber fest); Titel leicht fleckig u. am
Rand hinterlegt; Seiten tlw. etwas fleckig; seltene kl. Anstreichungen u. Kürzel mit Bleistift; zwei Seiten am Rand hinterlegt; zwei Randabrisse, einmal mit kl. Textverlust (S.921/922 Kopie
beiliegend), sonst ein gutes Expl.
687. Frölich von Frölichsburg, Johann Christoph: Hn. Joh. Chr. Frölichs de Frölichsburg / [...] Commentarius In
Kaysers Carl deß Fünfften und deß H. Röm. Reichs Peinliche Hals-Gerichts-Ordnung, Oder: Kurtze / doch gründliche Unterweisung / Wie Ein dem Richterlichen Amt obligender Nachforschung- oder
Inquisitions-Process, [...] zu Protocoll zu bringen und zu vollführen seye; deme die Erklärung deß Bann- und Achts- auch Anklags-Processes / zusamt der Ubelthaten Natur und Wesen / dero
Abstraffung / milderend- und beschwerende Umstände / Inzichten und Frag-Stücke / mit vollkommenen Registern der Tituln und deren Innhalt beygesetzt worden. [...] Nunmehro aber bey dieser Fünfften
Auflage durchgehends auf das Neue revidirt / und von vielen Druck-Fehlern verbessert. Cum facultate superiorum. (5. Aufl.) Franckfurth u. Leipzig, Zu finden bey Johann Conrad Wohler
Buchhändler in Ulm, 1733. 7 Bll. (mit gest. Frontispiz), 338, 340 [recte 394] S., 9 Bll. (Register), 8°, Holzdeckelband mit blindgepr. Schweinslederbezug d. Zt., 4 Bünden u. 2 intakten
Messingschliessen
Ackermann I/508 u. V/802 (beide Ausg. 1741). - Zur Verhandlung von allen Straftaten u. der Anwendung der
Tortur. U.a. auch über: Gottes-Lästerung; Von dem Laster Sortilegii, Magiae, oder der Zauberey; Hexen / teufelischer Bund / dero Ausfahrt; Hexen Merckmahl; Glaß-Teufel; Hexen von vornehmem Stand;
Hexen-Tortur; Von jungen Hexen u. Zauberer Straffe; Von dem Laster der Ketzerey; Vom verwahrloßter Schuld-haffter Brunst; Vom dem Laster der Sodomiae oder stummen Sünd. - Johann Christoph Frölich
von Frölichsburg (1657-1729), österr. Strafrechtsgelehrter, der 1696 auf die Halsgerichtsordnung Karls V. einen Leitfaden für Strafprozesse verfasste. Dieses Werk u. der nachfolgende, hier
vorliegende Kommentar zur Peinlichen Halsgerichtsordnung hat die Rechtsprechung in Strafsachen wesentlich beeinflusst u. zu mehr Rechtssicherheit geführt, da die Richter mit diesem Werk auch für
jene Delikte, bei denen sie nach freiem Ermessen urteilen konnten, erstmals eindeutige Richtlinien erhielten. Frölichsburg war zwar noch im Hexenglauben seiner Zeit verfangen, wird aber in der
Literatur als "menschlich fühlender Strafjurist" bezeichnet, der vor einem exzessiven Einsatz der Folter warnte, ohne freilich von diese Art der "Wahrheitsfindung" gänzlich abzurücken. - Einband
leicht beschabt u. etwas fleckig; Innendeckel mit Vermerk; Vorsatz u. Titel mit kl. Kürzel; Titel unten etwas knapp beschnitten (Verlag angeschnitten); Seiten tlw. gebräunt u. etwas fleckig;
wenige Blätter mit Randeinrissen, sonst ein gutes Expl. im aufwändig geprägten Einband.
688. Geistlicher Schild - [2 Bücher:] (1) Der wahre geistliche Schild. (2) Geistlicher
Schild, gegen geist- und leibliche Gefährlichkeiten. - (1) Der wahre geistliche Schild, so vor dreihundert Jahren von dem heiligen Papst Leo X. bestätigt worden, wider alle gefährliche Menschen
sowohl, als aller Hexerei und Teufelswerk entgegengesetzt. Darinnen sehr kräftige Segen und Gebet, so theils von Gott offenbaret, theils von der Kirche und Heil. Väter gemacht und approbirt
worden. Nebst einem Anhang Heiliger Segen, zum Gebrauch frommer Katholischer Christen, um in allen Gefahren, worein sowohl Menschen als Vieh oft gerathen, gesichert zu seyn. Cum Licentia
Ord. Cens. ibid. An. 1647 impress. [ANGEBUNDEN:] Andächtige Weis dem Amt der Heil. Meß nützlich
beizuwohnen [...] Erstlich gedruckt zu Cöln. [ANGEB.:] Ein schöner und wohlapprobirter Heiliger Segen zu Wasser und Land wider alle seine Feinde, so ihm begegnen auf allen seinen Wegen und Stegen
I.H.S. Erstlich gedruckt zu Prag. [ANGEB.:] Geistliche Schild-Wacht. Darinnen - Der Mensch für ihm eine jegliche Stund, sowohl des Tags als bei der Nacht einen besondern Patron aus den Heiligen
Gottes erwählet. Welcher er mit einem Gebetlein anrufet, der in der Stunde seines Absterbens gleichsam stehen und wachen wolle, damit er nicht von den arglistigen Anfechtungen des bösen Feindes
überwunden werde. Gedruckt im Jahr Christi 1802. [ANGEB.:] Anhang - Heiliger Segen, zum Gebrauch frommer Christen, um in allen Gefahren worein sowohl Menschen als Vieh oft gerathen, gesichert zu
seyn. Gedruckt im Jahr Christi 1802. --- (2) Geistlicher Schild, gegen geist- und leibliche Gefährlichkeiten allzeit bei sich zu tragen. Darin sehr kräftige Segen und Gebet, so theils von
Gott geoffenbaret, von der Kirche und H. H. Vätern gemacht und von Urbanus VIII approbirt worden. Zum Trost aller Christgläubigen, sonderlich deren, so zu Wasser oder Land reisen, damit sie durch
Kraft dieses bei sich tragenden Schild vor vielen Gefahren behütet werden. Cum Licentia Ord.
Ceot. Trev. ibid. A. 1747 impressum. [ANGEB.:] Gebeth bey der heiligen Meß. [ANGEB.:] Geistliche
Schild-Wacht. [ANGEB.:] Ein schöner und wohlapprobirter Heiliger Segen zu Wasser und Land wider alle seine Feinde [...]. o.O., o.V., 1802 / [ca. 1840]. 180 S., mit 24 Holzschnitten im Text /
(überwiegend unpaginiert) über 100 Bll., mit 25 Holzschnitten im Text, 12°, O-Pappband / O-Pappband mit neuem Farbpapier bezogen
Erschien mehrfach u. in wechselnden Zusammenstellungen. Der Titel suggeriert, dass der Nutzer mit dem Buch
eine religiöse Waffe gegen das Böse zur Hand hat (es wurde stets bei sich getragen). Dem war nicht so, die Kirche ließ das Werk verfolgen u. auch vernichten. Hayn-Gotendorf VII, 159: "1770 in
München verboten!" (vgl. auch Wuttke: Der deutsche Volksaberglaube, S.191, u. K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. Dissertation, Berlin 1976,
S.155ff). - Giovanni de’ Medici (1475-1521) war als Papst Leo X. (1513-1521) kein besonders gläubiger Christ u. wurde deshalb auch der Autorenschaft von Zauberbüchern bezichtigt, daher hier im
Titel von (1) genannt. Enthält im Anhang u.a.: Eine Kunst, Feuer zu löschen ohne Wasser; Wie verhexten Menschen u. Viehe zu helfen; Vor Gespenst u. allerley Hexerey; Einen Dieb zu bannen, daß er
stillstehen muß; Versicherung vor Schiessen, Hauen u. Stechen; Einen Stecken zu schneiden, daß man einen damit prügeln kann, so weit auch selber entfernt ist; Ein Segen gegen alles Geschoß; Eine
Beschützung, daß wer diesen Segen bey sich trägt, ein groß Geheimniß mit sich führet, daß es kein Mensch begreifen kann. - Zu (2): Urban VIII. (d.i. Maffeo Barberini, 1568-1644) war von 1623-1644
Papst; durch seine freundschaftliche Beziehung zu Galileo Galilei wurde dieser wahrscheinlich vor dem Scheiterhaufen bewahrt. - (1) Einband berieben u. bestossen; Rücken u. tlw. Deckel mit
abgerissenem Bezugspapier; innen gebräunt u. stellenweise etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.; (2)is zur Text-Mitte im Gelenk mit "aufgeweichtem" Papier (mit Textverlust), dadurch ein schlechtes
Expl. - Beide selten.
689. Geistlicher Schild, gegen geist- und leibliche Gefährlichkeiten allzeit bei sich zu
tragen; darin sehr kräftige Segen und Gebet, so theils von Gott geoffenbaret, von der Kirchen und H. H. Vätern gemacht und von Urbano VIII. röm. Papst approbiret worden. Zum Trost aller Christgläubigen, sonderlich deren, so zu Wasser
oder Land reisen, damit sie durch Kraft dieses bei sich tragenden Schilds vor vielen Gefahren erhalten werden. Cum Lic. Ord.
Cens. Trev. ibidem Anno Anno 1647. - [ANGEBUNDEN:]
Ein schöner und wohl approbirter Heiliger Segen zu Wasser und Land wider alle seine Feinde, so ihm begegnen auf allen seinen Wegen und Stegen I.H.S. Erstlich gedruckt zu Prag. - [ANGEB.:]
Geistliche Schild-Wacht. Darinnen der Mensch für ihm eine jegliche Stunde, sowohl des Tags als bei der Nacht einen besondern Patron aus den Heiligen Gottes auserwählet, welcher er mit einem
Gebetlein anrufet, daß er in der Stunde seines Absterbens gleich auferstehen und wachen wolle, damit er nicht von den arglistigen Anfechtungen des bösen Feindes überwunden werde. Mit schönen
Figuren in den Druck gegeben. - [ANGEB.:] Wahre Reue und Leid des sündigen Menschen. Von P. Marco de Aviano des heiligen Kapuzinerordens Prediger aufgesetzt. - [ANGEB.:] Andächtige Weise, dem Amt
der hl. Messe nützlich beizuwohnen, in Betrachtung des bittern Leidens und Sterbens unsers Herrn und Seligmachers Jesu Christi. Sammt beigefügten Morgen- und Abendgebetlein. Mainz, o.V od.
Drucker, [ca.1800, das angegebene Jahr ist fingiert]. 224 S., mit 24 Holzschnitten im Text, 12° (101x63mm), Papierbezogene Holzdeckel d. Zt.
Erschien mehrfach u. in wechselnden Zusammenstellungen. Der Titel suggeriert, dass der Nutzer mit dem Buch
eine religiöse Waffe gegen das Böse zur Hand hat. Dem war nicht so, die Kirche ließ das Werk verfolgen u. auch vernichten (vgl. Wuttke: Der deutsche Volksaberglaube, S.191, u. K.-P. Wanderer:
Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. Dissertation, Berlin 1976, S.155ff). Hayn-Gotendorf VII, 159: "1770 in München verboten!" - Urban VIII. (d.i. Maffeo
Barberini, 1568-1644) war von 1623-1644 Papst; durch seine freundschaftliche Beziehung zu Galileo Galilei wurde dieser wahrscheinlich vor dem Scheiterhaufen bewahrt. In anderen Ausgaben wird das
"Geistliche Schild" dem "unheiligen" Papst Leo X (d.i. Giovanni de’ Medici, 1475-1521) zugeschrieben. - Stark beanspruchter Einband (typisch für diese Gattung); berieben u. bestossen; größere
Abrisse des Papierbezugs; Rücken mit Fehlstelle; tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.
690. Hebeisen, Kurt Beat: Zaubersteine-Schlangensteine. Versteinerungen - Volksglauben,
Sagen, Geschichte. Nummerierter, unverkäuflicher Privatdruck, Nr. 99 von 850, Bern, Paul Haupt AG, 1977. 106 S., 1 Bl., mit zahlreichen Abb., Kl.-8°, Illus. O-Pappband
(= Jahrring 1977). - U.a. über: Die Frage nach der wahren Natur der Versteinerungen; Der Sündflutgedanke,
Johann Jakob Scheuchzer; Magie der Steine. - Ein gutes Expl.
691. Hocker, N. (Hrsg.): Deutscher Volksglaube in Sang und Sage. Göttingen, Verlag der
Dieterichschen Buchhandlung, 1853. XIV, 237 S., Gr.-8°, Neuer marmorierter Pappband, beide O-Deckel mit eingebunden
Eine poetische Sammlung deutschen Volksglaubens von Sagen, Märchen, (Kinder)liedern u.a., keine
Neudichtungen, sondern "gesunde, kräftige, ächtdeutsche Kost." (S.VII) - Mit Vorwort u. Anmerkungen. - Durchgehend etwas braunfleckig; in der unteren Ecke ein kl. Feuchtigkeitsrand; Seiten
unbeschnitten u. dadurch leicht angerändert, sonst ein gutes Expl.
692. Horst, Georg Conrad: Zauber-Bibliothek oder von Zauberei, Theurgie und Mantik,
Zauberen, Hexen und Hexenprocessen, Dämonen, Gespenstern und Geistererscheinungen. Band 1 bis 7 [kmpl.]. Mit einer Einführung von Herbert Krempf. Vollst., originalgetr. Nachdr. der sechsbändigen
Ausg. Mainz, Florian Kupferberg 1821-1826, mit einem zusätzlichen Registerband. Freiburg, Aurum Verlag, 1979. Zus. ca. 2650 S., mit Abb., 8°, Goldgepr. O-Seideneinbände
Ackermann I/494 zur EA von 1928: "Eines der gesuchtesten und wertvollsten Werke." - Umfangreiches Werk, in
dem Hunderte von Manuskripten u. Büchern über alle Arten des Aberglaubens, der Hexerei u. Magie von Georg Conrad Horst (1767-1838) verwertet worden sind. - U.a. über: Theurgie oder vom Bestreben
der Menschen in der alten u. neuen Zeit, zw. sich u. der Geisterwelt eine unmittelbare Verbindung zu bewirken; Von dem Zauberglauben, der Magie, u. der Zauberkunst in der alten u. neuen Welt;
Gedruckte u. ungedruckte wichtige Zauberschriften, ganz, oder im Auszug enthaltend; Actenstücke zu einer Revision des Hexenprocesses enthaltend; Wissenschaftliche, historisch-philosophische
Abhandlungen über den Gespensterglauben, Berichte von merkwürdigen Geistererscheinungen; Ahnungen; Prophezeihungen, symbolischen Träumen u.s.w. - Bei den in einer Abteilung gesammelten
"denkwürdigen Geschichten" zu Teufeln, Elementargeistern, Werwölfen u. seltsamen Erscheinungen am Körper u. Geist des Menschen lassen sich Parallelen zu Charles Fort (1874-1932) u. seinem Werk
z.B. "Das Buch der Verdammten" ziehen. - Gute Expl.
693. Indische Loge zur Wahrheit (Hrsg.): Geheime Zaubermittel, Amulette und Talismane. Vollständige
Darstellung der frühgeschichtlichen, mittelalterlichen und neuzeitlichen Zaubermittel. Mit vielen Rezepten und Beispielen. 2. durchges. u. verm. Aufl. Leipzig, Verlag Wahrheit (Ferd.
Spohr), 1919. 59 S., 2 Bll., 8°, O-Karton
U.a. über: Begriffe u. Arten der Zauberei u. der Zaubermittel (Galgenvögel u. Werwölfe, Donars Keil,
Magie, Behexen, Totenbeschwörung u.v.a.); Metallische u. mineralische Talismane. Entstehung, Herstellung u. Kräfte; Tierische u. pflanzliche Talismane. Entstehung, Herstellung Gebrauch; Wie die
Amulette angefertigt werden; Zaubersalben, Liebestränke u. Blutzauber. - Einband leicht angestaubt; Expl. ist papierbedingt etwas gebräunt, sonst gut.
694. Kaiser, Franz: Volksbrauch und Aberglaube sowie anderes Absonderliches aus
Jahrtausenden. Ein Schatzkästlein wissenswerter Dinge. 1. Aufl. Berlin, Bernard & Graefe, 1935. 237 S., Gr.-8°, Priv. Karton mit gemustertem Büttenpapier u.
montierter Beschriftung
U.a. über: Besondere Zeiten u. Tage des Jahres, ihre Benennung im Volksmunde u. ihre Bedeutung im
Volksbrauch u. -aberglauben; Liebe, Werbung, Brautzeit, Ehe, Kinder, Tod; Volks- u. Aberglauben in der Landwirtschaft; Aus der Geschichte älterer Heilkunde; Heilstoffe älterer Zeit aus den drei
Naturreichen; Kurisoes aus der Volksheilkunde. - Mit umfangreichem Quellenverzeichnis. - Eine Ecke leicht angeknickt, sonst ein gutes Expl.
695. [Klinger, Friedrich Maximilian von]: Faust’s Leben, Thaten und Höllenfahrt. In fünf Büchern. 2. verb.
u. verm. Ausg. St. Petersburg [d.i. Leipzig], [Jacobäer], 1794. 4 Bll., 411 S., mit Frontispiz, gest. Titel u. 5 blattgroßen Kupfern, Kl.-8°, Halbleinen d. Zt.
Engel 1368: "Diese neue Ausgabe Faust’s, welche die wiederholten Nachdrücke verhindert haben, ist um
vieles vermehrt worden; andeuten lassen sich diese Vermehrungen nicht, da sich durch’s Ganze und zwar bis an’s Ende zerstreut sind. Dann folgt von Seite 3-411 der Text, welcher gegen die erste
Auflage, besonders am Ende und im ‘Epilogus’, vielfach und umfangreich erweitert ist." - Faust, der an das Gute glaubt, bekommt vom Teufel die Welt aus einer anderen Sicht gezeigt: "Der Vertrag,
den Klinger’s Faust mit dem Teufel abschließt, ruht auf einer Bedingung, welche dem Romantiker Raum genug läßt, um seinen satyrischen Humor spielen zu lassen." (Engel) - Friedrich Maximilian von
Klinger (1752-1831), deutscher Dichter u. Dramatiker. Sein 1776 erschienenes Stück "Sturm und Drang" (ursprünglich "Der Wirrwarr") wurde namensgebend für eine ganze Literaturepoche. - Einband
beschabt u. bestossen u. mit Abrissen des Bezugpapiers; leicht schief gelesen; Innendeckel mit alter Illustration, die Mephistopheles auf der Weltkugel stehend zeigt "Satan regit"; Vorsatz mit
drei Signaturen; Seiten leicht gebräunt u. tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.
696. Lippert, Julius: Christenthum, Volksglaube und Volksbrauch. Geschichtliche
Entwicklung ihres Vorstellungsinhaltes. Erster Theil. Christenthum in seiner Verwandtschaft mit den vorchristlichen Cultvorstellungen. Zeiter Theil. Unser Volksglaube und Volksbrauch. Ihr
Vorstellungsinhalt und dessen Sinn und Geschichte. Erstausg. Berlin, Verlag von Theodor Hofmann, 1882. XVI, 696 S., 8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext
U.a. über: Die Persönlichkeit Christi u. sein Opfertod nach der Auffassung des Paulus; Fortentwicklung:
die Rolle des Teufel; Formen des Mysteriums u. Entwicklung der Mysterien; Das Christenthum als kosmische Offenbarung; Die Gnosis als Offenbarungslehre; Die Dämonenwelt ausser u. in dem
Christenthume; Heiligen- u. Reliquienculte; Das Dogma auf germanischen Boden; Die Logik der Todtenbräuche; Todtenwache u. Leichenmahle. Die Vampyre; Die überlebenden Hausgeister in Sage u.
Brauch; Werben u. Bannen der Geister. Zauberei u. Wahrsagung in ihrem Grundbegriffe; Der deutsche Teufel; Das Hexenwesen; Unser Jahresfestkreis u. der Inhalt der Festbräuche. - Einband leicht
berieben; Vorsatz mit 2 kl. Besitzervermerken u. wie der Schmutztitel u. Titel gestempelt; Schnitt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.
697. Magophilos (Hrsg.): Die Wunder und Geheimnisse der Geisterwelt, enthüllt aus der
Geschichte der hermetischen Philosophie, d. i. der geheimen Wissenschaft aller Zeiten und aller Völker. Nach den Aufschlüssen des ehrwürdigen Paters Matthias de Giraldo, Dominicaner-Mönches,
ehemaligen Beschwörers und Teufelbanners der Inquisition, und nach den hinterlassenen Aufzeichnungen des weil. Prof. der hermetischen Philosophie zu Mailand, Marco Fornari. Mit Benutzung vieler
andern, zum Theil sehr seltenen Quellen [... hrsg.] von Magophilos. Erstausg. Weimar, Verlag u. Druck Bernhard Friedrich Voigt, 1849. VIII, 266 S., 1 Bl. (VlgsAnz.), Kl.-8°,
O-Karton
(Neue Gallerie des Uebernatürlichen, Wunderbaren und Geheimnißvollen. Nach den Ergebnissen der
hermetischen Philosophie oder der geheimen Wissenschaft aller Zeiten und aller Völker, mit Benutzung vieler höchst merkwürdiger, sonst unzugänglicher Quellen hrsg. von Magophilus. Erste Reihe [=
alles Erschienene]). - Ackermann I/568 (zur 2. Aufl. 1860). - U.a. über: Add el Kader u. die orientalische Dämonologie; Diven u. Pei’s Aehnlichkeit derselben mit den Poltergeistern, Feen,
Gespenstern, Furien, Empusen, Larven; Aussagen von Hexenmeistern u. Zauberern über Teufelsbeschwörungen; Unterschied zw. Visionen, Geistererscheinungen u. Gespenstern; Avicenna’s Geisterlehre;
Die Gespensterschlacht in den Kroatengräbern; Genius des Paracelsus, des Peter von Apono; Geisterlehre der Cabbala; Feuergeister u. Luftgeister; Zeit, zu welcher die Teufel erscheinen; Gnomen u.
Guomiden; Die besessenen Nonnen von Loudun. - Einband fleckig u. bestossen; Rücken leicht angerissen; Innendeckel mit min. Spuren eines entfernten Aufklebers u. neuerem ExLibris von Dr. Michael
Kambach; tlw. schwach gebräunt u. mit sehr kl. Eselsohren, sonst ein gutes Expl. - Selten.
698. Negelein, Julius von: Weltgeschichte des Aberglaubens. Erster und Zweiter Band
[kmpl.]. (1) Die Idee des Aberglaubens. Sein Wachsen und Werden. (2) Haupttypen des Aberglaubens. Erstausg. Berlin u. Leipzig, Walter De Gruyter, 1931, 1935. VIII, [2], 373 S.,1 Bl. / XVIII, 440
S., 2 Bll., Gr.-8°, Priv. Halbleder mit handschrftl. Rückenschild (2 Bde.)
Bd.1 behandelt: Der Aberglauben im Völkerleben; Der Aberglauben der Primitiven; Indischer Aberglauben.
Dabei u.a. über: Den Bösen Blick; Abergläubischer Zweck der Bestattung; Abwehrmittel gegen Tote; Tote in Tiergestalt; Zauberhandlung; Amulett u. Schmuck als aktiv wirkende Zaubermittel;
Heilzauber; Magie einzelner Körperteile; Opferpraxis (Menschen-, Bauopfer). - Bd.2 über Ägyptischen, Babylonischen, Palästinensischen, Römisch-Griechischen, Germanischen, Ugrofinnischen u.
Samojedischen Aberglauben. - Einbände etwas berieben u. bestossen; Vorsätze u. Titel mit kl. gestempelten (tlw. handschriftl.) Namen, sonst gute Expl.
699. Polz, Dr. P. Amand: Das Verhältnis Christi zu den Dämonen. Auf Grund der
Evangelienbücher. Zugleich auch eine Darstellung der christkatholischen Lehre über die Dämonen. Erstausg. Innsbruck, Verlag von Felizian Rauch, 1907. IV, 143 S.,
8°, O-Karton
U.a. über: Heidnischer, Jüdischer u. Christlicher Dämonenglaube; Christus kennt die Dämonen als
feindselige Geister; Als mächtige Geister; Christus beherrscht die Dämonen durch die Tatsache der Teufelsaustreibung. - Leicht angestaubt u. angerändert; Rücken u. Deckel mit Standortnr.; Titel
beidseitig gestempelt; papierbedingt gebräunt, unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
700. Rosenkranz, C[arl]: Die Pflanzen im Volksaberglauben. Ein Beitrag zur Pflege des
Volkstums in Schule und Haus. Erstausg. Kassel, Verlag von Ferd. Keßler, 1893. XVI, 415 S.,
8°, Illus. O-Leinen
Inhalt: Wesen des Aberglaubens; Entstehung u. Erhaltung des Aberglaubens; Wie müssen wir uns dem
Aberglauben gegenüber verhalten? - Im weiteren behandelt der Autor 97 versch. Heilpflanzen, darunter Alraune, Anemone, Baldrian, Bärlapp, Beifuß, Brennessel, ... Stechapfel, bis zur Wucherblume.
- Einband berieben u. bestossen; Deckel mit Fleckspur; Signatur des Verfassers auf dem Titel; Seiten wenig gebräunt; vereinzelt etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.
701. Scheible, J. [Hrsg.]: Doctor Johann Faust. - I. Faust und seine Vörgänger (Theophilus,
Gerbert, Vergil ec.). Zur Geschichte, Sage und Literatur. II. G. R. Widmann’s Hauptwerk über Faust. Vollständig und wortgetreu. - III. Faust’s Höllenzwang. Jesuitarum libellus, oder der gewaltige
Meergeist. Miracul-, Kunst- und Wunderbuch. Schlüssel zum Höllenzwang. - IV. Wortgetreuer Abdruck der ersten Auflage des ersten Buches über Faust, von 1587. (Bisher in Zweifel gezogen, nun
aufgefunden). 1. Aufl. Stuttgart, Theodor Thomas [J. Scheible], 1846. X, 271 S., S. 805-1074, mit 18 gest. Taf. u. vielen Textfig., Kl.-8°, Priv. Leinen
(= Das Kloster. Weltlich und geistlich. Meist aus der älteren deutschen Volks-, Wunder-, Curiositäten-,
und vorzugweise komischen Literatur. Zweiter [2.] Band: 5. u. 7.-8. Zelle [6. Zelle fehlt]). - Engel Nr. 141; siehe auch Ackermann I/853. - Enthält u.a.: Dr. Fr. Reiche: Johannes Tritheim; Joh.
Wier: Von Schwarzkünstlern; A. Lercheimer: Von Zauberei; J. Bodin: Von Zauberern, Teufelsbeschwörern ec.; A. Hondorff: Exempel von Zauberei und Schwarzkunst; Faust’s Höllenzwang (Doctor Faust’s
großer u. gewaltiger Höllenzwang, Verus Jesuitarum libellus, Doctor Johann Fausten’s Miracul-, Kunst- u. Wunderbuch, oder die [sic!] schwarze Rabe, auch der dreifache Höllenzwang genannt,
Schlüssel zu Faust’s dreifachem Höllenzwang. Mit vielen magischen Fig. u. Sigillen). - Es fehlt, bzw. wurde nicht mit eingebunden: Sechste Zelle "G.R. Widman’s Hauptwerk über Faust, in drei
Theilen. S.273-804". - Einband leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.
702. Sechstes und siebentes Buch Mosis - Das sechste und siebente Buch Mosis oder der
magisch-sympathische Hausschatz, das ist Mosis magische Geisterkunst, das Geheimnis aller Geheimnisse. Wortgetreu nach einer alten Handschrift mit merkwürdigen Abbildungen. [4 weitere
Werke angebunden]. Dresden, Max Fischer Verlagsbuchhandlung, [ca. 1920]. 96 S. / 128 S. / 32 S. / 32 S. / 17, XII S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen
ANGEB.: (1) Der wahrhaft feurige Drache. - (2) Geheime und gar rare Jäger-Künste oder siebenzig
hochnützliche Arcana bezüglich der Jägerei, des Vogelfanges etc. zu hohen Preisen erworben und erprobt von Johann Täntzer Sächs. Wildmeister. - (3) [Hill:] Das heilige Kraut oder die Kräfte der
Salbey zur Verlängerung des menschlichen Lebens. - (4) Geheime Kunst-Schule magischer Wunder-Kräfte, oder das Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie, wie sie durch die heilige
Cabbala und durch Elohym mitgetheilt worden ist, und als göttliches Geheimniß Cabbala genannt wird, und eine Schwester der göttlichen Weisheit, der sogenannten Magia ist. Aus dem Arabischen
übersetzt. - Siehe auch K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976, S.56-58). - Der Originalumschlag mit hinterlegen
Randausrissen wurde miteingebunden; Titel mit kl. Namensstempel; papierbedingt gebräunt; sonst ein sehr gutes Expl. der meist mehr beanspruchten Gattung.
703. Sechstes und siebentes Buch Mosis oder der magisch-sympathische Hausschatz.
Das ist Mosis magische Geisterkunst, das Geheimnis
aller Geheimnisse. Wortgetreu nach einer alten Handschrift mit staunenerregenden Abbildungen. Reprint der Ausg. Verlagsbuchhandlung Ph. Hülsemann [vor 1920]. Berlin, Vlg. Richard Schikowski,
[1995]. 128 S. / 64 S. / 32 S. / 47 S. / 31 S. / 125 S., mit Holzschnitten / 1 Bl., 8°, O-Leinen
(= Die Magischen Handbücher). - Angebunden von Verlagsseite: (1) Das siebenmal versiegelte Buch der
größten Geheimnisse oder magisch-sympathetischer Hausschatz in bewährten Mitteln wider viele Krankheiten und Gebrechen des Leibes; nebst wundersamen Geheimnissen zu Erreichung der
verschiedenartigsten Zwecke; (2) Geheime Kunst-Schule magischer Wunder-Kräfte oder das Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie, wie sie durch die heilige Cabbala und durch Elohym
mitgeteilt worden ist; (3) Romanus-Büchlein, oder Gott der Herr bewahre meine Seele, meinen Aus- und Eingang; von nun an bis in alle Ewigkeit, Amen. Halleluja; (4) Engel-Hülfe zu Schutz und
Schirm in großen Nöthen; (5) Der wahrhaftige feurige Drache, oder Herrschaft über die himmlischen und höllischen Geister und über die Mächte der Erde und Luft [...]. - Ein sehr gutes Expl.
704. Sechstes und siebentes Buch Mosis oder der magisch-sympathische Hausschatz, das ist
Mosis magische Kunst, das Geheimnis aller Geheimnisse. Bewährte Mittel wider viele Krankheiten und Gebrechen des Leibes nebst wundersamen Geheimnissen zu Erreichung der verschiedenartigsten
Zwecke. [ANGEBUNDEN: Franz Xaver Konrad Staiger: Der Weg zum wahren Bürgerthum und Völkerglück]. Alexandria [d.i. Berlin-Weißensee], [E. Bartels Verlagsanstalt],
[ca. 1920]. 125 S., 1 Bl., mit einigen Abb., 8°, Pappband d. Zt. mit handschriftl. Rückenschild
Hayn-Gotendorf 1, 490-491; vgl. K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen
Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976). Bis auf den anders lautenenden Titel identisch mit: Der wahrhaftige feurige Drache. - PRIVAT ANGEB.: Franz Xaver Konrad Staiger: Der Weg zum
wahren Bürgerthum und Völkerglück. Eine Morgengabe allen Bürgern und Volksfreunden. Villingen, Förderer 1847, 218 S., aber das Titelblatt u. die Vorrede 6 Bll. fehlen! Selten. - Einband etwas
bestossen u. fleckig; oberes Kapital mit kl. Fehlstelle; Titel mit 3 Siegellackmarken; letztes Vorsatzblatt mit Spuren der entfernten Versiegelung; papierbedingt gebräunt u. tls. etwas fleckig;
leichter Rauchgeruch, sonst ein gutes Expl.
705. Seligmann, Dr. S[iegfried]: Die magischen Heil- und Schutzmittel aus der unbelebten Natur
mit besonderer Berücksichtigung der Mittel gegen den bösen Blick. Eine Geschichte des Amulettwesens. Mit zahlreichen Abbildungen. 1. Aufl. Stuttgart, Strecker und Schröder, 1927. XI, 309 S., 1
Bl., mit 111 Abb. auf 28 Taf., Gr.-8°, O-Leinen
U.a. über: Therapie u. Prophylaxis; Die magischen Heil- u. Schutzmittel (Wasser, Feuer, Luft, Wolken,
Äther, Erdreich, Metalle, prähistorische Gegenstände u. Versteinerungen, Steine). - Der Autor war Augenarzt in Hamburg u. veröffentlicht zuvor "Der böse Blick und Verwandtes". - Leicht berieben
u. angestaubt; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
706. Siecke, Ernst: Der Vegetationsgott. Leipzig, J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung,
1914. 24 S., 4°, O-Karton
(= Mythologische Bibliothek. Herausgegeben von der Gesellschaft für vergleichende Mythenforschung. VI.
Band, Heft 3). - Widmet sich der Deutung des Vegetationsgottes, manchmal auch Vegetationsdämon oder Wachstumsgeist genannt. - Anbei Titel u. Inhalt des 6. Bandes der Mythologischen
Bibliothek. - Leicht bestossen u. angestaubt; Klammerung ganz durchgerostet, dadurch Rostflecken u. die Lagen vom Einband gelöst; sonst gut, da noch nicht aufgeschnitten.
Mit Widmung des Verfassers an den bekannten Volkskundler Will-Erich
Peuckert:
707. Simonsuuri, Lauri: Typen- und Motivverzeichnis der finnischen mythischen
Sagen. Helsinki, Suomalainen Tiedeakatemia Academia Scientiarum Fennica, 1961. 155 S., mit 2 Karten, Gr.-8°, O-Karton
(= FF
Communications Vol. LXXIV, No. 182). - Ein Verzeichnis der Typen u. Motive der
finnischen mythischen Sagen. Der Autor hat das Material dabei in 15 Hauptgruppen zusammen gestellt, u.a. Gespensterspuk; Tod; Zauberer u. Hexen; Teufel; Waldgeister; Trolle; Schätze;
Krankheitsdämonen. - Einband etwas angerändert; Seiten tls. nicht aufgeschnitten, sonst gut. Mit Widmung des Verfassers an Will-Erich Peuckert (1895-1969).
708. Staricius, Johannes: Geheimnißvoller Heldenschatz oder der vollständige egyptische
Magische Schild voll wunderwürdiger Verborgenheiten und reicher Schätze. Genau aus der Pergamenthandschrift einer alten Klosterbibliothek von Johannes Staricius. Sehr vermehrt und alle sieben
Theile in einem Bande. Mit zwei Anhängen: I. Das Romanusbüchlein. II. Der grosse Grimoir des Papstes Honorius. Köln u. Weimar [d.i. Stuttgart], [Scheible], 1750 [d.i. um 1850]. 544 S., mit
wenigen kl. Fig., 12°, Gemusterter Pappband d. Zt. mit Rückenschild
Ackermann V/917; Informationen zum Titel finden sich auch in: Spamer: Romanusbüchlein, S.34f; Wanderer:
Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur (Dissertation, Berlin 1976), S.198; ausführlich: Peukert: Gabalia (1967), S.320-337. - Zählt zu den magischen
Hausväterschriften; sein letzter Teil "Das sogenannte Grimorium" enthält z.B. Anweisungen zum Auffinden von Schätzen u. Beschwören dämonischer Wesen. Dieses "Grimoir des Papstes Honorius" wurde
auch unter der Bezeichnung "Der rote Drache" immer wieder aufgelegt (vgl. Biedermann S.193). - Ecken u. Kanten geringfügig bestossen; Innendeckel mit gest. ExLibris von dem österreichischen
Kulturhistoriker u. Arzt Dr. Hanns Löschnigg (1863-1931), sonst ein gutes Expl.
709. Sympathiebuch oder die enthüllten natürlichen Zauberkräfte und Geheimnisse der
Natur. Eine Sammlung von sympathetischen
Mitteln gegen viele Krankheiten und Uebel. [Berlin-Weissensee], [Bartels], [ca. 1920]. 64 S., Kl.-8°, Einfaches priv. Leinen
Erschien auch als Teil von: Das große Sympathiebuch. Geheime Philosophie oder magisch-magnetische Heilkunde. Eine Erklärung der wunderbaren Erscheinungen des Magnetismus und Einleitung in die
verborgensten Geheimnisse der Natur. Aus alten lateinischen Urkunden u. Klosterbibliotheken. Altenburg, Christian Friedrich Petersen, 1804 (wahrscheinlich mit fingierten Verlagsangaben). - Titel
gestempelt: "Scutum Mosis - Schutz-Marke"; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.