ARCHIV - Katalog 15 - Utopie und Phantastik 

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Utopien und phantastische Literatur aus unserem 15. Katalog antiquarischer Bücher.


595.  [Anonym]: Der Geisterliebling, oder die Entschleyerung im Grabe. Eine Wundergeschichte mit natürlichen Erklärung. Erstausg. Weimar [d.i. Leipzig], [Joachim], 1802. 2 Bll., 140 S., 1 Bl., mit gest. Frontispiz von Franz Weber (1760-1818), Kl.-8°,  Interimskarton 

Vgl. Kayse: Vollständiges Bücher-Lexicon 1750-1910, Bd. 5 u. GV 44, S.456; Nicht bei Holzmann-Bohatta oder gängigen Bibliografien. - Umschlag mit kl. Randläsuren; Seiten tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl. - Eine Rarität, via KVK ist nur ein Expl. im schwedischen Verbundkatalog nachweisbar.

 

596.  [Anonym]: Die weisse Frau in Neuhaus. Geistergeschichte aus dem fünfzehnten Jahrhundert. 1. Aufl. Wien u. Prag, bey Franz Haas, [1798]. 159 [recte 155] S., mit gest. Frontispiz, 8°, Pappband d. Zt.

Bloch 2/101 (zur EA). - Die vorliegende undatierte Ausgabe, mit neuem Druckbild (159 statt 232S.) ist ein zeitnaher Raubdruck. - Einband berieben u. bestossen; tlw. leicht braunfleckig; Paginierung springt von 104 auf 109 (so kmpl.); ein Blatt am Bund angerissen, sonst ein gutes Expl.

 

Rarität! – Das „Gespensterbuch“ einschließlich der Fortsetzung als „Wunderbuch“ – komplett:

 

597.  Apel, August und Friedrich Laun: Gespensterbuch. Erster bis vierter Band. [Und:] Wunderbuch. Als Fortsetzung vom Gespensterbuch. Erster bis dritter Band. [= kmpl. Reihe]. Erstausg. u. Raubdruck. Leipzig, G.J. Göschen / Stuttgart, Bey J. Macklot, 1810-1813 / 1816-1818. IV, 288 S., mit gest. handkolorierten Frontispiz u. gest. Titelvignette / 336 S., mit gest. Titelvignette / 324 S., mit gest. Titelvignette / 312 S., mit gest. Titelvignette // 2 Bll., 258 S., mit gest. Frontispiz / VI, 1 Bl., 266 S., mit gest. Frontispiz / 3 Bll., 240 S., mit gest. Frontispiz, Kl.-8°, Priv. Halbleinen (um 1900) mit Rückentext u. reichen goldgepr. Ornamenten (alle gleich) 

Bloch 2/227 u. 228 (zur EA); Ackermann II/783 (Gespensterbuch. Lpz., Reclam 1927). - Berühmte Sammlung von Gruselgeschichten; die gleich im ersten Band veröffentlichte Geschichte vom "Freischütz" nahmen Johann Friedrich Kind u. Carl Maria von Weber als Grundlage für das Libretto der wohl erfolgreichsten romantischen Oper. Nach dem Tode Apels gab Laun den 3. Band des Wunderbuchs zusammen mit Friedrich de la Motte-Fouqué heraus. Der hier vorliegende, unberechtigte Nachdruck vom "Wunderbuch" stammt aus dem dafür berüchtigten Macklot Verlag, es war zuvor rechtmäßig 1815-1817 bei Göschen erschienen. - Einbände tlw. leicht berieben; Seiten etwas gebräunt u. stockfleckig (Titel meist etwas stärker); sonst eine gute Reihe in hübschen Halbleinen-Bänden. - Komplett eine Rarität.

 

598.  Bartel, Hermann: Der Mumien-Magier. Roman. Erstausg. München, Asokthebu Otto Wilhelm Barth Verlag, 1924. VIII, 318 S., 8°, Illus. O-Pappband

Bloch 2/306; Ackermann I/326; wird auch in Gregor Gregorius’ in "Exorial" in der Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur" genannt. - Ecken bestossen; Rücken etwas angerissen; Rückendeckel leicht fleckig; Besitzervermerk im Innendeckel, sonst ein gutes Expl.

 

599.  Benson, Robert Hugh: Die Geisterbeschwörer. Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen von R.Ettlinger. Dtsch. Erstausg. Einsiedeln, Waldshut, Köln a.Rh. u. Straßburg i. Els., Verlagsanstalt Benziger & Co., [1930]. 354 S., 3 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen 

Bloch 2/356. - "Das Etwas, wo unsere Träume ihren Sitz haben, wo unsere Gewohnheiten Gestalt annehmen, wo unsere Instinkte, Intuitionen und ähnliche Dinge erzeugt werden [...] Es kocht im Topf, sozusagen, ganz von selbst, und die Vernunft hat keine Kontrolle darüber. Ein Wahnsinniger ist ein Mensch, bei dem dieses Etwas auch im Wachen vorherrscht. Nun, durch dieses Etwas verkehren wir mit der Geisterwelt." - Rücken tlw. etwas berieben u. fleckig, sonst ein sehr gutes Expl.

 

600.  Bernhardy, Werner [d.i. Werner Tummeley]: Sacara. (Unter zehntausend Amazonen). Roman. Dtsch. Erstausg. Berlin, Karl Goldmann Verlag, 1934. 251 S., 2 Bll., mit einer Kartenskizze, 8°, O-Halbleinen

(= Panther Bücher 51). - Bloch 2/385. - Phantastischer "Lost-Race-Roman". - Einband leicht leseschief; ein gutes Expl. - Selten.

 

601.  Betsch, Roland: Der blinde Tod. Roman. Erstausg. Leipzig, E. Keils Nachf. (August Scherl), [1925]. 228 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen

Bloch 2/399. - Roland Betsch (1888-1945), deutscher Ingenieur u. Schriftsteller. Betsch litt an Depressionen, während einer solchen Phase beging er zu Kriegsende gemeinsam mit seiner Ehefrau Selbstmord. - Einband leicht fleckig; Innendeckel mit Signatur; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

602.  Bilse, F[ritz] O[swald]: Gottes Mühlen. Roman aus einer großen Nation. Erstausg. Berlin, Dr. Eysler & Co., 1924. 320 S., mit einer Übersichtskarte, 8°, Goldgepr. O-Leinen

Bloch 2/422. - Utopischer Roman über das Wiederauftauchen von Atlantis. "Ein neuer Erdteil im Entstehen! Sensationelle Vorgänge im Atlantischen Ozean." (S.272) - "Man habe das allmähliche Emporwachsen dieses Landes, das ein Teil des ehemaligen ‘Atlantis’ angesprochen werden müsse, schon seit Monaten verfolgt. Die es emporhebende Kraft sei der Seebebenherd, der von der Küste Englands bis in das Gebiet der Nordwestküste Afrikas sich erstreckte und alljährlich Lebenszeichen von sich gegeben habe." (S.273) - Einband berieben, bestossen u. etwas fleckig; ein Innengelenk angeplatzt; seltene kl. Randläsuren; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

603.  [Bochow, Th. Martin]: Revolution 1933. Von ***. 1.-10. Tsd. Berlin, Brunnen-Verlag Karl Winckler, [1930]. 131 S., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag

Bloch 2/455; auch in der "Liste der auszusondernden Literatur. Vorläufige Ausgabe vom 1. April 1946" (in der sowjetischen Besatzungszone). - Eine der wenigen völkischen Visionen, die düster u. pessimistisch ausklingen. "Hier versinkt Deutschland gegen Ende der zwanziger Jahre im totalen Chaos, da Frankreich weiterhin unerbittlich auf horrenden Reparationszahlungen besteht und die USA einen deutschen Konzern nach dem anderen aufkaufen und dann stillegen. Und die ‘dummen’ Deutschen lassen alles über sich ergehen, weil sie nicht mehr ‘völkisch’ empfinden, sondern sich in blinder Parteinwut untereinander befehden und sich schließlich gegenseitig zerfleischen." (Jost Hermand: Der Traum vom neuen Reich, S.136f). - Eindrucksvoller Umschlag mit tlw. hinterlegten Randläsuren u. Fehlstellen, sonst sehr gutes Expl.

 

604.  [Brancaglio, Johann Ernst]: Die Geheimnisse der Abtei von Santa Columba, oder der Ritter mit den rothen Waffen. Erster und Zweiter Teil [kmpl.]. Aus dem Englischen, vom Verfasser des Admirals. Erstausg. Braunschweig, bei Ludwig Lucius, 1816. 1 Bl., 352 S. / 1 Bl., 320 S., mit gest. Titel, 8°, Späteres Halbleder mit Rückenschild (beide zus. in einem Bd.) 

Verfasser ermittelt nach der Ausgabe 1819 in: Holzmann/Bohatta, Deutsches Anonymenlexikon, Bd. 2, Nr. 5621. - Johann Ernst Brancaglio (1785-1831), Braunschweiger Ministerialbeamter u. Schriftsteller (vgl. Bloch 2/503-506), der auch Romane von Ann Radcliffe übersetzte. - Rücken an einem Gelenk angerissen; Vorsatz mit Bleistiftanmerkungen zum Inhalt; ein Titel mit Ausschnitt, der andere gestempelt; wenige Seiten braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

605.  Brandenburg, Hans: Traumroman. Erstausg. Leipzig, H. Haessel, 1926. 75 S., 2 Bll., Kl.-8°, O-Leinen

Bloch 2/507. - Einband leicht fleckig; Rücken etwas geblichen; Vorsatz mit Besitzersignatur u. Unterschrift des Autor Hans Brandenburg, sonst ein sauberes u. gutes Expl.

 

606.  Brehmer, Fritz: Die Odyssee in Oldstadt. Eine homerische Begebenheit. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1925. 250 S., 1 Bl., Kl.-8°, Illus. O-Leinen

Bloch Nachträge 3498. - Einband u. Schnitt braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

607.  Breier, Eduard: Waldfräulein, oder Ritter und Adept. Romantische Sage der Vorzeit. [ANGEBUNDEN:] Breier, E.: Die Tartaren in Croatien und Dalmatien. Historischer Roman aus der Zeit König Bela IV. [ANGEB.:] Breier, E.: Der Fluch des Rabbi. Sittengemälde aus dem fünfzehnten Jahrhundert. 2., 3. u. 3. Aufl. Wien u. Leipzig, Stockhölzer v. Hirschfeld, 1851, 1851, 1850. 257 S. / 215 S. / 236 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext

Eduard Breier (1811-1886), österreichischer Schriftsteller u. Journalist. Der Vielschreiber, sein Gesamtwerk umfasste mehr als 70 Bände, rief auch zeitgenössische Kritik hervor. So schrieb Robert Eduard Prutz (1816-1872) in "Deutsches Museum, Zeitschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben": "Herr Breier ist ein robuster Erzähler, ohne Anspruch auf Poesie und künstlerische Wirkung […] Der Styl ist unerlaubt schlecht, selbst wenn man Vieles auf die Nachlässigkeit des Setzers, die allerdings groß ist, abrechnet." - Beim vorliegenden "Waldfräulein" drängt sich allerdings der Verdacht auf, dass es sich nicht um Nachlässigkeit, sondern um bewusste, grotesk-komische Verballhornungen des Setzers handelt. Von alter Hand wurden z.B. zwei Stellen (S.115-116) mit Bleistift angestrichen u. "korrigiert": "Als nun Außen der Sturm tobte, und in der Burg schon Alles zur Ruhe war, saß Gertrude nachdenkend in ihrem Klosett ("Kämmerlein") [...] jene unheimliche Stunde, wo die Särge erbeben, sich öffnen, die Todten aus den engen Gemächern steigen, mit den dürren Knochen klappern, und in gespenstigen Reigen einhertanzen. Fast schien dies auch wirklich um den Schrattenstein der Fall zu sein ("die Gespensterstunde")." - Einband leicht bestossen u. stärker beschabt; im ersten Roman wenige Anstreichungen u. kl. Marginalien; tlw. braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

608.  Bulwer-Lytton, Eduard [George]: Margrave. Die seltsame Geschichte eines schwarzen Magiers. Aus dem Englischen übersetzt von Dr. Karl Kolb. Lorch (Württ.), Karl Rohm, 1913. 639 S., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen 

Bloch2/553; Vgl. Wolfstieg 41763; Verinnerlichung S.83 ("Okkulte Romane"); Das Buch wird auch vom ehem. Oberhaupt der Fraternitas Saturni, Gregor A. Gregorius, in seinem "Exorial" in einer Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur" genannt. - Zum Rosenkreuzer u. Freimaurer Lord Eduard (George) Bulwer-Lytton (1803-1873) siehe Miers u. Zondergeld. - Ein gutes Expl., mit Jugendstilvignetten auf dem Einband.

 

609.  Busch, Oscar [Hrsg.]: Aus der Erniedrigung aufwärts. Zweier Seelen Arbeit an ihrer Entwicklung durch Jahrhunderte hindurch. Eine Mitteilung aus dem Jenseits an Oscar Busch. Autorisierte Übersetzung aus dem Schwedischen von Marie Tychsen. 1. Aufl. Leipzig, Verlag von Oswald Mutze, 1922. 85 S., 1 Bl., 8°, Priv. Halbleinen mit Deckel- u. Rückentext 

Bloch Nachträge 3501 (gibt als EA 1911 an, obwohl das schwedische Original 1914 erschien). - Etwas berieben; Innendeckel mit Besitzervermerk; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

610.  Buzzati, Dino: Im vergessenen Fort. Roman. Dtsch. Erstausg. Berlin, Wien u. Leipzig, Zsolnay Verlag Karl H. Bischoff, 1942. 303 S., 8°, Illus. O-Halbleinen mit Farbkopie des Schutzumschlags

Bloch 2/588. - Neben Italo Calvino gilt Dino Buzzati (1910-1972) als der wichtigste Vertreter der modernen Phantastik in Italien. Sein vorliegendes Hauptwerk ("Il deserto dei Tartari") schildert die Erlebnisse eines jungen Leutnants in einem Fort am Ende des Reiches. Die Grenze soll dort gegen die Tataren geschützt werden, die aber nie kommen. Die Atmosphäre u. das sinnlose Warten, zeigen Paralellen zu Franz Kafka u. seinem Roman "Das Schloß". Der Titel erschien auch als "Die Festung" (1954) u. "Die Tatarenwüste" (1977) (nach Zondergeld). - Leicht schief gelesen u. bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

611.  Daiber, Albert: Die Weltensegler. Drei Jahre auf dem Mars. Erzählung für die Jugend. Mit vier Vollbildern von Fritz Bergen. 3. Aufl. Stuttgart, Verlag von Levy & Müller, [ca. 1911]. 3 Bll., 146 S., 1 Bl., mit 4 Taf., 8°, O-Leinen mit farbigem Deckelbild

Bloch 2/687. - Eine Fortsetzung erschien unter dem Titel: "Vom Mars zur Erde". - Einband angestaubt u. leicht bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl.

 

612.  Daiber, Dr. Albert: Vom Mars zur Erde. Eine Erzählung für die reifere Jugend. Mit sechs Vollbildern von Fritz Bergen. Erstausg. Stuttgart, Verlag von Levy & Müller, [1910]. 1 Bl., 149 S., 3 Bll., mit 6 Taf., 8°, O-Leinen mit farbig illus. Deckelbild u. Farbschnitt 

Bloch 2/688. - Fortsetzung von "Die Weltensegler". U.a. über eine Mondstation u. Doppelkanäle auf dem Mars. - Einband angestaubt, stärker berieben u. fleckig (v.a. Rückseite); Vortitel mit Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

613.  Dee, John [Pseudonym]: Die Diebin wider Willen. Okkultistischer Kriminalroman. 3-4. Aufl. Pfullingen (Württ.), Prana-Verlag, [um 1928]. 93 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

Bloch 2/709. - "Und das Verbot fiel ihr ein, daß die Bibel wider Hexen, Zauberer und Weissager aussprach. Aber dann meinte sie wieder, auf diesen Weg gewiesen zu sein, und sie dachte, daß ein Verbot, das den alten Juden gegeben worden sei, nicht unbedingt auch noch jetzt Geltung haben müsse." - Unbeschnitten, dadurch leicht angerändert; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, via KVK kein Expl.

 

614.  Delmont, Joseph: Der Ritt auf dem Funken. Phantastischer Zukunftsroman. 2. Aufl. Leipzig, Otto Janke-Verlag, 1928. 299 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/713. - "Die junge, naturwissenschaftlich begabte Grazerin Aloisia Hacker hat eine Methode entdeckt, auf den Wellen elektrischer Ströme mit einem selbst konstruierten Apparat zu fliegen. Außerdem macht es ihre Erfindung möglich, die elektrischen Ströme der Atmosphäre für die Regulierung von Klima und Vegetation zu nutzen." - Einband etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

615.  Delmont, Joseph: Die Stadt unter dem Meere. Roman. 4. Aufl. Leipzig, Verlag Fr. Wilhelm Grunow, [1925]. 431 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen 

Bloch 2/712 (zur EA); im NS auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums" (1938); in der DDR "Liste der auszusondernden Literatur" (3. Nachtrag 1953). - "Hier zieht sich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ein deutscher Kapitän, Namens Mader, mit seinem Schiff und seiner Mannschaft in eine ‘Riesenfelsenhöhle’ zurück, so angeekelt ist er von den Verhältnissen in Deutschland, wo die ‘Bestie Mob’ die Herrschaft angerissen habe. Was dort fehle, heißt es, sei ein völkischer ‘Messias’, der imstande wäre, Deutschland wieder zu einigen. Um ein solcher Messias zu werden, erfindet Mader schließlich ein Strahlengerät, mit dem er alle abgefeuerten Geschosse außer Kraft setzen kann. Aufgrund dieser Erfindung stellt er allen Industrienationen der Welt ein Ultimatum." (J. Hermand: Der alte Traum vom neuen Reich. Völkische Utopien und Nationalsozialismus) - "Soziale Neuerungen gibt es im unterirdischen Gemeinwesen nicht, wohl aber etliche technische Errungenschaften, welche die Klassifizierung des Romans als utopisch rechtfertigen." (Rottensteiner) - Leicht berieben; Rücken etwas geblichen; Titel mit schwacher Signatur, sonst ein gutes Expl.

 

616.  Die Totenleuchter und andere jenseitige Geschichten. Mit Beiträgen von Eufemia Adlersfeld-Ballestrem, Wolfram Brockmeier, Margarethe Bruch, Lisbet Dill, Liane von Gentzkow, Dorothee Goebeler, Hertha Heine-Arendt, Marie Schempp [15 Erzählungen], Hans Philipp Weitz. 1. Aufl. Berlin u. Leipzig, B. Behrs Verlag Friedrich Feddersen, 1936. 158 S., 1 Bl., 8°, Silbergepr. illus. O-Leinen mit O-Umschlag

Bloch 2/213. - Umschlag mit Randläsuren u. kl. Fehlstellen am Rücken; Besitzervermerk auf dem Vorsatz; Schnitt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

617.  Eklund, Ole [Arthur]: Die Reise der "Tellus". Phantastischer Roman. 1.-5. Tsd. (Erstausg.) Zürich, Albert Müller Verlag, [1943]. 200 S., 8°, O-Leinen mit Goldschrift u. mit O-Umschlag

(= Blaue A[lbert]-M[üller]-Reihe. Spannung, Liebe, Abenteuer. [Band] 5). - Bloch 2/863. - Übertragung der in Finnland 1939 erschienenen schwedischen Originalausg. von Dr. Karl Hellwig. - "‘Die Reise der Tellus’ ist insofern bemerkenswert, als in dem Roman ausführlich und stellenweise, originell und erfindungsreich eine wirklich fremdartige Welt geschildert wird, auch wenn der Autor keine tieferen philosophischen Absichten verfolgt und nur das Seltsame um seiner selbst Willen beschreibt, was ihm aber doch abwechslungsreich gelingt. Diese Beschreibungen gehören zu den eindrücklichsten und eigenständigsten in der Science Fiction." (Rottensteiner) - Umschlag mit tlw. hinterlegten Randläsuren; Vorsatz mit Ausschnitt am unteren Rand; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

618.  Engel, Leopold: Mallona. Die letzten Zeiten eines untergegangenen Planeten. Mit Illustrationen von Claus Mohr. - [ANGEBUNDEN:] Friedrich Alfred Becker: Die Magie der Güte. - [ANGEBUNDEN:] Adolph Zippel: Lohengrin, Richard Wagners Oper vom philosophisch-esoterischen Standpunkte aus betrachtet. Alle in Erstausg. Lorch (Württ.), Karl Rohm, 1911, 1912, 1913. 285 S., 1 Bl., mit 11 Taf. u. 1 Karte / 15 S. / 37 S., 5 Bll., 8°, Priv. Halbleinen

Zu Mallona: Bloch 2/876; wird auch vom ehem. Oberhaupt der Fraternitas Saturni, Gregor A. Gregorius, in seinem "Exorial" genannt (Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur"). - Leopold Engel (1858-1931), Schauspieler, Schriftsteller u. Freimaurer. Erster Verleger der Jakob-Lorber-Schriften, in Dresden. 1896 Eintritt in den Illuminaten-Orden, den Theodor Reuss (1855-1923) bereits 1880 in München reaktiviert hatte u. 1897 Gründung eines eigenen Illuminaten-Ordens in Dresden. Im Jahre 1925 wurde der Illuminaten-Orden neu organisiert u. zu einem "Weltbund" erweitert, wobei Leopold Engel dessen Präsident in Berlin wurde. - Etwas berieben u. bestossen; ehemaliges Expl. vom "Wiener Lese-Club ‘Sphinx’ zur Gründung und Erhaltung einer Bibliothek für Occultismus" (die okkulte Studiengruppe Sphinx-Leseverein wurde 1907 von dem Schriftsteller u. Dichter Franz Herndl,1866-1945, gegründet, der u.a. wichtiges Mitglied der Guido von List Gesellschaft war); Vorsatz u. alle Titel gestempelt, sonst ein gutes Expl.

 

619.  Faulhaber, Hermann: Das zukünftige Reich Christi auf Erden seine menschlich-geschichtliche Denkbarkeit und Vorstellbarkeit. Erstausg. Schwäbisch-Hall, Buchhandlung für Innere Mission, 1894. 187 S., 8°, Silbergepr. illus. O-Leinen mit Rotschnitt 

Bloch 2/950. - Einband leicht fleckig; unteres Kapital leicht gestaucht; untere Ecke im Buchblock fast durchgehend schwach fleckig, sonst ein sehr gutes Expl.

 

620.  Freska, Friedrich: Druso oder: Die gestohlene Menschenwelt. Roman. Erstausg. Berlin, Verlag Hermann Reckendorf, [1931]. 317 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen

Bloch 2/1035. - "Gehorsam dem Wunsche des großen Rates von Atlantis, schreibe ich die Sage von der Reise aus einem Zeitalter in ein anderes [...] In Glanz und Glück der Menschheit verließen wir unsere Lebenswelt von damals, um sie wiederzufinden [...] als ein Gebrauchsvieh unter der Herrschaft des Raubsterns Druso. (Doch zwei Erungenschaften aus der Vergangenheit bringen die Befreiung: der biologische Tiefschlaf und der Fernseher.)" - Leicht angestaubt; Vorsatz u. Titel mit kl. Signatur, sonst ein gutes Expl.

 

621.  Gail, Otto Willi: Die blaue Kugel. Erstausg. Breslau, Bergstadtverlag Wilh. Gottl. Korn, [1929]. 158 S., 1 Bl., mit Textillus. von Walter Bayer, 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/1091. - Enthält: Als Vorwort ein Brief des Autors an den Leser; Auftakt: Das Futtertascherl, eine Schwalbentragödie in 13 Kapiteln ("Eine amüsante Wirtschafts-Parabel"); Die blaue Kugel, eine abstrakte Geschichte ("Eine Satire auf den Wissenschafts- und medizinischen Betrieb mit einem Hauch von Philosopie"); Ausklang: Die verschwundenen Uhrzeiger, ein unglaubwürdiges Ereignis ("Eine phantastische Zeitreisegeschichte"). - Einband fleckig u. geringfügig bestossen; Vorsätze fleckig u. mit Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

622.  Glass, Max: Die entfesselte Menschheit. Roman. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1919. 414 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/1160. - "Der Chemiker Michael Clarenbach kehrt wie viele andere aus Krieg und Kriegsgefangenschaft in ein verwandeltes Deutschland heim. Der Roman beschreibt die Schicksale einer Gruppe von Menschen in revolutionären Zeiten, wobei häufig der Chemie entlehnte Metaphern herangezogen werden, auch für die Beschreibung psychologischer Vorgänge [...] Auch der russische Revolutionär Karenow, eine dämonische Gestalt, die in diesem Roman die Revolution entfacht, betreibt eine Art Chemie, eine Seelenchemie, die ihm Macht über die Menschen verleiht." (Rottensteiner) - Einband angestaubt u. mit kl. Fleckspuren; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

623.  [Gleich, Josef Alois]: Ritter Brendts Geist oder Das Zauberschwert. Eine Gespenstergeschichte aus dem eilften Jahrhundert Böhmens. 2. Aufl. Wien, In der v. Haas’schen Buchhandlung, 1817. 2 Bll., 276 S., mit gest. Frontispiz u. gest. Titelvignette, Kl.-8°, Halbleinen d. Zt.

Bloch 2/1186 (erwähnt nur diese Ausgabe, allerdings mit unterschiedlichem Umfang, obwohl die EA 1796 im gleichen Verlag erschien). - Als Illustratoren werden in den Nachschlagewerken die beiden Künstler Johann Caspar Weinrauch (1765-1836/46) u. Johann Ziterer genannt. - Berieben u. bestossen; beide Kapitale mit Fehlstellen; tlw. fleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, eine Rarität.

 

624.  Gumppenberg, Hanns von: Der fünfte Prophet. Psychologischer Roman. Erstausg. Berlin, Verein für Deutsches Schriftthum, [1895]. VI, 349 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen

Nicht bei Bloch. - Okkulter Roman um einen modernen Propheten, Hypnose u. Hellsehen: "Die merkwürdigen Phänomene, auf welche er Bezug nimmt, sind längst als objektive Erfahrungsthatsachen anerkannt, mit denen sich auch die materialistische Pychologie früher oder später beschäftigen muß, und die Deutung derjenigen Phänomene, deren Herkunft bis jetzt noch in räthselhaften Dunkel liegt, wird vollständig offen gelassen." (Vorbemerkung) - In dem autobiographischen Schlüsselroman über die Münchener Boheme sind bekannte Zeitgenossen porträtiert. Nach der Eintragung im Expl. von Oskar Panizza ist Leisinger = Julius Schaumberger, Dr. Martini = Oskar Panizza, Karpff = M.G. Conrad, Dahlmann = O.J. Bierbaum, Rumpf = Heinrich von Reder, Zack = Georg Schaumberg, Duthenbrock = Ludwig Scharff, Steinbach = Hans von Gumppenberg u. Dederich = Frank Wedekind (vgl. die Publikationen von Günther Hildebrandt u. Michael Bauer zu Panizza). - Leicht berieben u. bestossen; von Verlagsseite mit eingebundenen Deckeln der O-Broschur; Seiten tlw. etwas braunfleckig; vier Blatt mit schwachem Randfleck, sonst ein gutes Expl.

 

625.  [Herrings, Joseph]: Die goldene Gefahr nach amerikanischen Dokumenten, Briefen und Depeschen von ... Erstausg. Berlin, o.V., 1907. 436 S., Kl.-8°, Priv. Leinen

Bloch 2/1462 (mit der Jahresangabe 1912; die vorliegende, frühere Ausg. von 1907 ist der Bibliografie unbekannt). - Kuriose, nur einseitig (tlw. auch leicht schief) gedruckte Ausgabe, wie ein extra hergestelltes "Korrekturexpl." - Etwas bestossen, berieben u. leicht fleckig; Innendeckel gestempelt "E. Oskar Arnold, Malermeister, Neustadt b. Coburg", Vorsatz mit ExLibris von E. Oskar Arnold (wahrscheinlich ein Bruder von Max Oscar Arnold,1854-1938, das zweite von elf Kindern des Damenschneidermeisters Karl Arnold u. seiner Frau Berta; der Unternehmer u. Politiker gehörte er zu den bekanntesten Persönlichkeiten im Coburger Land); Vorsatz mit Anmerkung; tlw. unbeschnitten, leicht fleckig u. papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, von dieser Ausgabe kein Expl. in KVK/WorldCat.

 

626.  Kärrner, Dietrich [d.i. Artur Mahraun]: Gösta Ring entdeckt Värnimöki. Ein Zukunftsroman. Erstausg. Berlin, Nachbarschafts-Verlag Arthur Mahraun, 1938. 311 S., 8°,  O-Leinen 

(= Erster Band der Värnimöki-Trilogie). - Bloch 2/1643. - Dietrich Kärrner ist das Pseudonym von Artur Mahraun (1890-1950), Hochmeister des von ihm 1920 in Kassel gegründeten Jungdeutschen Ordens. Nach anfänglicher Ablehnung des Parteiwesens erfolgte 1930 eine Hinwendung zur Tagespolitik. Im Juli 1930 eine vorübergehende Vereinigung mit der "Demokratischen Partei" zur "Deutschen Staatspartei", die bereits im Herbst wieder gelöst wurde. Durch dieses Paktieren mit dem System manövierte sich Mahraun an den Rand des nationalrevolutionären Lagers. Im Sommer 1933 Verbot u. Auflösung des Jungdeutschen Ordens; in Fortführung seiner Ideen entstanden auch die utopischen Romane (siehe Mohler B 190.1). - Einband tlw. etwas fleckig; Rücken geblichen; Ecken leicht bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

627.  Kärrner, Dietrich [d.i. Artur Mahraun]: Per Krag und sein Stern. Ein Zukunftsroman. Erstausg. Berlin, Nachbarschafts-Verlag Arthur Mahraun, 1939. 311 S., 8°, O-Leinen

(= Abschlussband der Värnimöki-Trilogie). - Bloch 2/1645. - Einband leicht bestossen u. etwas schief gelesen; Rücken etwas geblichen u. fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

628.  Kärrner, Dietrich [d.i. Artur Mahraun]: Verschollen im Weltall. Ein Zukunftsroman. Erstausg. Berlin, Nachbarschafts-Verlag Arthur Mahraun, 1938. 297 S., 3 Bll., 8°, O-Leinen

(= Zweiter Band der Värnimöki-Trilogie). - Bloch 2/1644. - Einband leicht fleckig; Rücken geblichen; Ecken leicht bestossen; Innendeckel mit kl. Nr., sonst ein gutes Expl. - Im Vorsatz signiert u. datiert von Artur Mahraun: "Weihnachten 1938".

 

629.  Kalisch, Ludwig: Lose Hefte. Erstes Heft und zweites Heft [= alles Erschienene]. Erstausg. Leipzig, Georg Wigand’s Verlag, 1847. 64 S. / 64 S.; beide mit Textholzschnitten Kl.-8°, Priv. schlichtes Halbleinen

Ludwig Kalisch (1814-1882), deutscher Schriftsteller, der 1847 promovierte (Dr. phil). War Hrsg. u. einziger Autor der Karnevalszeitschrift "Narhalla", deren wichtigste Aufgabe es war, Feudalismus u. Zensur bloßzustellen. Im Revolutionsjahr gründete er die Zeitung "Der Demokrat" u. vertrat darin frühe sozialistische Überzeugungen. Im Mai/Juni 1849 war Kalisch Mitglied der provisorischen Regierung der Pfalz u. wurde nach Niederschlagung der revolutionären Bewegung 1851 in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Seither lebte Kalisch in Paris u. London als Journalist, in Großbritannien war er auch zeitweilig Hauslehrer im Hause Rothschild. Nach 1871 setzte sich er sich verstärkt für die Aussöhnung zw. Frankreich u. Deutschland ein; eine weitere große Aufgabe sah Kalisch in der Verständigung zw. Juden u. Nichtjuden (nach Wikipedia). - Auch die vorliegenden Titel enthalten bissige Satiren. - Einband berieben u. bestossen; durchgängig braunfleckig; ein kl. Randabriss, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

630.  Kegel, Walther: Dämme im Mittelmeer. Erstausg. Berlin, Buchwarte-Verlag, [1937]. 254 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen

Bloch 2/1678. - Wie in Georg Güntsches "Panropa" (1930) u. Otfrid von Hansteins "Nova Terra" (1930) wird in Kegels "Dämme im Mittelmeer" das Projekt einer Absenkung des Meeresspiegels beschrieben. Der Unterschied liegt im Bau von zwei Dämmen, die es ermöglichen nur den westlichen Teil des Mittelmeers abzusenken (nach Rottensteiner). - Einband tlw. leicht angestaubt; Ecken leicht bestossen; Deckel leicht gewölbt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. in "moderner" Antiqua-Schrift.

 

631.  [Keyser, Georg Adam]: Uhuhu oder Hexen- Gespenster- Schatzgräber- und Erscheinungsgeschichten. Erstes bis siebentes Pakt [kmpl.]. Erstausg. Erfurt, G. A. Keyser, 1785-1792. XXX, [2], 176 S. / 224 S. / 204 S., 1 Bl. (Inhalt zw. S.34/35) / XXXII, [2], 189 S. / 30, [2] (Inhalt), 31-222 S. / LXXX, [2] (Inhalt), 142 S. / 68 S., [2] (Inhalt), 69-206 S.; alle mit Holzschnitt-Titelvignette, 8°, Pappbände d. Zt. (geb. in 3 Bde.) 

Bloch 2/1698; Hayn-Gotendorf III, 247: "Sehr selten!"; Graesse S.87. - Jeder Teil in sich abgeschlossen. - Einbände beschabt u. bestossen; zwei Bde. am Rücken etwas angerissen; beim ersten Bd. fehlen bei der Vorrede die letzten vier Seiten (wurden nicht mit eingebunden) u. ein Eckabriss bei der letzten Seite; tlw. gebräunt u. fleckig; letzter Bd. anfangs mit vielen Feuchtigkeitsrändern, sonst gute Expl. - Eine Rarität.

 

632.  Laun, Friedrich [d.i. Friedrich August Schulze]: Die Gestalt auf dem Grabmale. Vielleicht Gespenstergeschichte. 1. Aufl. Wien, In der Franz Haas’schen Buchhandlung, 1814. 168 S., mit gestochem Frontispiz u. gestochenem Titel Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. 

Einband berieben u. bestossen; Seiten tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

633.  Meyn, Nils: Die Reise zur Venus. Phantastische Zukunftserzählung. Bildern von Karl Mühlmeister. Dtsch. Erstausg. Dresden, Verlag Hans Friedrich Abshagen, [1930]. 163 S., 1 Bl., mit vier Farbtaf., 8°, Illus. O-Halbleinen mit farbigem Deckelbild

Bloch 2/2136. - Aus dem Dänischen übertragen von Antje Hering. - Das elektrisierte Luftschiff "Urania" kann die Schwerkraft überwinden  u. so wird eine Reise zur Venus möglich. Schon nach fünf Tagen (!) ist der Planet erreicht, wo man eine tropische Vegetation vorfindet, die nicht nur von Riesenechsen, sondern auch von Humanoiden bewohnt wird. Der Jugend-Roman des Schriftstellers Nils Meyn (1891-1957) entstand bereits 1915. - Ecken u. Kanten berieben u. leicht bestossen; oberes Kapital leicht angerissen, sonst ein gutes Expl.

 

634.  Meyn, Nils: Die Reise zur Venus. Phantastische Zukunftserzählung. Bildern von Karl Mühlmeister. Dtsch. Erstausg. Dresden, Verlag Hans Friedrich Abshagen, [1930]. 163 S., 1 Bl., mit vier Farbtaf., 8°, Illus. O-Pappband (mit Leinenstruktur)

Bloch 2/2136. - Ganz andere Einbandillus. als Nr. 633. - Rücken leicht gebräunt; Widmung im Vorsatz, sonst gutes Expl.

 

635.  Meyrink, Gustav: Der Golem. Ein Roman. Erstausg. Leipzig, Kurt Wolff Verlag, 1916 (Copyright-Vermerk von 1915). 500 S., 2 Bll., 8°, O-Halbleinen 

Bloch 2/2141. - Der Erstdruck erschien in: Die Weissen Blätter ab 1. Jhg., Heft 4 (Dez. 1913). Vorliegend die erste Buchausgabe. Ab dem 141. Tsd. erschien das Werk mit 8 Lithographien von Hugo Steiner-Prag. - "Seinen größten literarischen Erfolg errang der jüdische Erzähler mit dem später wiederholt verfilmten Roman ‘Der Golem’ (1915), der auf virtuose Weise die alte Golemsage mit Erlebnissen eines Pragers aus Meyrinks eigener Epoche verbindet und zugleich die Interessen des Autors an okkulten Lehren erkennen läßt." (Zondergeld). Zu Meyrink siehe auch Miers: "M. scheint aber der Goldenen Dämmerung (Golden Dawn) angehört zu haben, denn Dr. Henri Birven (Lebenskunst in Yoga und Magie) erwähnt, dass er mit M. (und Dr. Peithmann) über das mysteriöse Frl. Sprengelö geforscht hätten. In Prag soll M. auch zur Okkultistenloge ‘Zum blauen Stern’ gehört haben, wo er u.a. Weinfurter traf." - Einband angestaubt; Rücken gebräunt; Vorsätze, Schnitt u. wenige Seiten ganz leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. - Obwohl der Titel in hohen Auflagen erschien, ist die Erstausg. eine Rarität.

 

636.  Meyrink, Gustav: Wachsfigurenkabinett. Sonderbare Geschichten. Buchschmuck von André Lambert. 5. u. 6. Tsd. München, Albert Langen, 1908. 4 Bll., 233 S., 1 Bl., mit Textillus., 8°, O-Halbleinen

Bloch 2/2139. - Leicht berieben, sonst ein gutes Expl.

 

637.  Morris, William: Kunde von Nirgendwo. Ein utopischer Roman. Hrsg. von Wilhelm Liebknecht. 3. Aufl. Stuttgart, Verlag von J. H. W. Dietz Nachf., 1919. 152 S., mit 8 ganzs. Illus. von Hans Gabriel Jentzsch (1862-1930), 8°, Illus. O-Karton

In neuer Übersetzung (vgl. Bloch 2/2182), mit einer Einleitung von Wilhelm Liebknecht (1826-1900), Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). - William Morris (1834-1896), britischer Maler, Architekt, Dichter, Kunstgewerbler, Ingenieur u. Drucker. Mitbegründer der sozialistischen Bewegung in Großbritannien u. in der vorliegenden Utopie beschreibt er die ideale Gesellschaft. In dieser Welt arbeiten die Menschen nur aus Vergnügen u. verschenken ihre hochwertigen Handarbeiten an diejenigen, die sie wertschätzen (nach Wikipedia). - Leicht bestossen u. angestaubt; Titel mit Signatur; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

638.  Müller, P[aul] A[lfred]: Und sie bewegt sich doch nicht!Roman der Weltentdeckung. Erstausg. Frankfurt a. M., Verlag Schirmer & Mahlau, 1939. 252 S., 2 Bll., mit Frontispiz ("Schematische Darstellung der Hohlwelt"), 8°, O-Leinen mit einer Farbkopie des O-Umschlags 

Bloch 2/2207. - Ein Roman um die Hohlwelttheorie, die von dem Astrologen Johannes Lang zusammen mit Karl Neupert begründet wurde. In dieser Theorie wird die Erde nicht von aussen sondern von innen betrachtet wird, u. wir leben auf der Innenseite der "Hohlwelt". -  Paul Alfred Müller verfasste u.a. auch die Serie "Sun Koh. Das Erbe von Atlantis", unter dem Pseudonym Lok Myler. Vorliegendes Buch erschien 1959 noch einmal unter dem Pseudonym Freder van Holk mit dem Titel "Und sie bewegt sich nicht" (siehe auch: H. J. Galle u. M.s R. Bauer: "SUN KOH, der Erbe von Atlantis, und andere deutsche Supermänner. Paul Alfred Müller alias Lok Myler alias Freder van Holk, Leben und Werk"). - Einband mit kl. Fleck u. Feuchtigkeitsspuren am Rückendeckel; Vorsatz mit Besitzerstempel; wenige Seiten etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

639.  [Niemeyer, Gottlieb Anton Christian]: Der Mann aus dem Grabe oder der Lebendigbegrabene und Wiederauferstandene. Eine Geschichte, deren Bekanntwerdung Kabale und Eifersucht bis jetzt verhinderten. Mit Kupfern. Erstausg. Leipzig, bei J. C. Hinrichs, 1803. 208 S., mit einem gest. Kupfer, Kl.-8°, Pappband d. Zt.

Bloch 2/2280 (unsicher u. ohne Seitenangabe). - Gottlieb Anton Christian Niemeyer (1783-1864), Dr. der Philosophie u. Prof. am königlich westfälischen Pageninstitut u. an der Artillerieschule Kassel, später kurhessischer Hofrat u. Sekretär an der Akademie der bildenden Künste in Kassel. - Einband fleckig, berieben u. bestossen; Innendeckel mit Abriss eines Aufklebers (Bibliotheksordnung); nur ein montiertes Kupfer als Frontispiz (andere nicht mit eingebunden); durchgehend fleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, eine Rarität. Via KVK nur zwei Expl. nachweisbar.

 

640.  Noordung, Hermann [d.i. Hermann Potocnik]: Das Problem der Befahrung des Weltraums. Der Raketen-Motor. Mit 100 zum Teil farbigen Abbildungen. Erstausg. Berlin, Richard Carl Schmidt & Co., 1929. 188 S., 2 Bll., mit 100 Textabb., 8°, O-Leinen

Alicke 270/256: "First edition of a pioneering early book in rocket literature". - Hermann Potocnik (1892-1929) "war Fachmann auf dem Gebiet der Raketentechnik und Weltraumfahrt. Er befaßte sich mit der prakt. Konstruktion und dem Aufbau von bemannten Weltraumstationen, die er als große Räder projektierte, und die, in Drehung versetzt, künstliche Schwerkraft erzeugen sollten. Er schlug in diesem Zusammenhang auch die Gewinnung von Energie aus der Sonne und die Stationierung in sog. Synchron-Bahnen über einem ständigen Ort der Erde vor." (ÖBL 8,232) - Einband geringfügig fleckig u. etwas bestossen; Titel mit kl. Signatur; wenige Seiten mit winzigen Stockflecken; hinterer Vorsatz mit Spuren von radierter Kritzelei, sonst ein gutes Expl. - Eine Rarität.

 

641.  Ortmann, Reinhold: Der Teufelswalzer und sieben andere Novellen. Erste u. einzige Ausg. Leipzig, Verlag von Philipp Reclam jun., [1903]. 107 S., 2 Bll., 12°, O-Karton

(= Reclams Universal-Bibliothek: 4428). - Bloch 2/2331. - Einband etwas fleckig u. bestossen; Deckel angeknickt; Rücken angerissen u. sauber geklebt; wenige Seiten fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

642.  Osten, Michael [d.i. Moritz Goldstein]: Die zerbrochene Erde. Erstausg. Berlin, Martin Wasservogel Verlag, [1927]. 138 S., Kl.-8°, O-Leinen

Bloch 2/2337. - Enthält: Der entfesselte Turbinendampfer; Das Sterben des Herrn von Fürich; Quartett Blocksberg; Die zerbrochene Erde (Die Bruchlinie verläuft mitten durch Berlin). - Moritz Goldstein (1880-1977), dtsch-amerikanischer Schriftsteller u. Journalist. Goldstein studierte Germanistik, nach seiner Promotion (Dr. phil.) wurde er 1907-1914 Hrsg. der Goldenen Klassikerbibliothek. 1912 erschien im "Kunstwart" Goldsteins Aufsatz "Der deutsch-jüdische Parnass", in dem er die deutsch-jüdische Symbiose in Frage stellte: "Wir Juden verwalten den geistigen Besitz eines Volkes, das uns die Berechtigung und die Fähigkeit dazu abspricht", u. damit eine lebhafte Diskussion auslöste. 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft vom Ullstein Verlag entlassen, ging er ins Exil, ab 1953 war er US-amerikanischer Staatsbürger. - Ein sehr gutes u. schönes Expl.

 

643.  Otto, C[arl] A[ugust] G[ottlob]: Der Mann mit dem 6. Sinn. Probleme des Jahres 2000. Eine metaphysische Geschichte unter Benutzung kriminal-psychologischer Motive. Herausgegeben von Elisabeth Otto. Erstausg. Berlin, Sonnen-Verlag, [1927]. 80 S., Gr.-8°, Illus. O-Halbleinen

Bloch 2/2342. - "In treffener Weise und passender Verbindung miteinander werden hier ‘telepatische’ und ‘psychometrische’ Probleme in Form spannendster Erzählung behandelt. Resultate, wie sie heute vorliegen und nach kühner Vorausschau bis zum Jahre 2000 vorliegen werden, erörtert, dennoch genau definierend und Forschungsergebnisse der Gelehrten Schrenk-Notzing, Ostwald, Staudenmaier, Charkot, Forel, Benedikt, Kotik u.a. kritisch beleuchtend." (Vorwort) - Papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

644.  Perutz, Leo: Der Meister des jüngsten Tages. Roman. Erstausg. München, Albert Langen, 1923. 222 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Leinen (von Karl Arnold) mit Farbschnitt

Bloch 2/2394. - Phantastischer Roman um den mysteriösen "Freitod" eines Schauspielers. - Leopold Perutz (1882-1957) blieb trotz seiner erfolgreichen Romane immer finanziell von seiner Familie abhängig. Der Tod seiner Frau im Jahre 1928, kurz nach der Geburt des 3. Kindes, warf Perutz aus seiner erfolgreichen Laufbahn. Die persönliche Krise fiel mit der politischen Krise in Österreich zusammen. Perutz emigrierte im Juli 1938 nach Palästina. Sein literarisches Werk besteht zum großen Teil aus historischen Romanen, die Ergebnisse umfangreicher Quellenstudien sind. Ungezwungen nutzte er Bestandteile theologischer u. magischer Weltbilder. - Leicht fleckig, berieben u.bestossen; hinterer Innendeckel mit kl. Stempel, sonst ein gutes Expl.

 

645.  Perutz, Leo[pold]: Der schwedische Reiter. Roman. Erstausg. Wien, Paul Zsolnay Verlag, 1936. 273 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/2397. - Einband geringfügig angestaubt; Innendeckel mit Besitzerstempel; Schnitt ganz leicht fleckig, sonst ein schönes Expl. - Selten.

 

646.  Perutz, Leo[pold]: Herr, erbarme Dich meiner. Novellen. Erstausg. Wien, Phaidon-Verlag, 1930. 263 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/2395. - Einband tlw. stärker geblichen u. geringfügig bestossen; Innendeckel mit Besitzervermerk; letztes Blatt mit leichten Insektenfraß am Rand, sonst ein gutes Expl.

 

647.  Perutz, Leo[pold] und Paul Frank: Das Mangobaumwunder. Eine unglaubwürdige Geschichte. Erstausg. München, Verlag Albert Langen, [1916]. 206 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/2398; Gregor A. Gregorius (d.i. Eugen Grosche, ehem. Oberhaupt der FS) nennt das Buch in seinem "Exorial" in der er Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur". - Perutz’ erster Roman "Die dritte Kugel" war 1915 erschienen, der vorliegende zweite Roman "Das Mangobaumwunder", den er zusammen mit Paul Frank geschrieben hatte, 1916. Beide Bücher waren recht erfolgreich u. "Die dritte Kugel" wurde u.a. von Kurt Tucholsky positiv besprochen, während "Das Mangobaumwunder" unter der Regie von Rudolph Biebrach verfilmt u. unter dem Titel "Das Abenteuer des Dr. Kircheisen" 1921 uraufgeführt wurde. - Einband angestaubt u. leicht fleckig; Rücken leicht bestoßen; von Verlagsseite mit eingebundenen illus. Deckel der O-Broschur, ein gutes Expl.

 

648.  Pierre, Paul: Samsara. Ein okkulter Roman. Erstausg. Cassel, Arkana Verlag, [1923]. 1 Bl., 103 S., 8°, Illus. O-Pappband

Bloch 2/2414. - "Du sahst den Tag und sahst die Nacht seines Lebens, das mag Dir genügen. Wandlungen, Verwandlungen ist alles unterworfen, was da ist. Das ist Samsara. Seit Ewigkeiten brennt die Flamme Deines Ich. Dein Geist rang mit dem Dämon Deines Geistes [...] Du hast die Vergangenheit bezwungen, nun frage nicht mehr, woher Du gekommen bist, nun suche das Tor der Sonne!" (S.102) - Einband angestaubt; Ecken bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

649.  Poritzky, J[akob] E[lias]: Gespenstergeschichten. Erstausg. München u. Leipzig, Georg Müller, 1913. 271 S., 8°, Illus. O-Pappband

Bloch 2/2446. - Der Schriftsteller u. Theater-Regisseur Jakob Elias Poritzky (eigtl. Isak Porycki, 1876-1935), russisch-jüdischer Herkunft, gehört zu den verkannten Größen der phantastischen Literatur. "Seinen bedeutendsten Beitrag zur Phantastik lieferte P. aber mit dem höchst originellen Band ‘Gespenstergeschichten’. Das Gespenstische, Übernatürliche in diesen Erzählungen, zu deren Bewunderern Jean Ray zählte, ist selten genau auszumachen, es ist eher eine Frage der Atmosphäre, der Beleuchtung, der Andeutung. Im dem Meisterstück des Bandes, ‘Der Unbekannte’, wird die allmählich immer deutlicher werdende Anwesenheit des Todes in einem nächtlichen Haus zu einer der abgefeimtesten Studien über die Angst, welche die deutsche Phantastik hervorgebracht hat." (Zondergeld) - Leicht berieben u. bestossen, sonst ein sehr gutes Expl. mit eindrucksvoller Deckelillus.

 

650.  Price, Georges [d.i. Ferdinand Gustave Petitpierre]: Die Drei Verschollenen vom "Sirius". Mit 24 Illustrationen von Ed. Zier. 2. Aufl. Stuttgart, Muth’sche Verlagshandlung, [1897]. 3 Bll., 290 S., 1 Bl., mit Textillus. u. Taf., 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/2459 (Zur EA 1897). - Drei Schiffbrüchige entdecken die unterseeische Stadt einer altägyptischen Kolonie. - Titel mit schwachem kl. Stempel, sonst ein schönes u. frisches Expl.

 

651.  Redzich, Constantin [d.i. Egon Falkenhayn]: Ein Besuch auf dem Mars im Jahre 3000. Erstausg. Stuttgart, Wagnersche Verlagsanstalt, 1922. 183 S., 8°, Illus. O-Halbleinen

Bloch 2/2509. - Der Roman "ist ein höchst merkwürdiges Produkt [...] eine Sammlung von merkwürdigen Erfindungen und wissenschaftlicher und sozialer Entdeckungen, die allerdings rein phantastisch, unwissenschaftlich und ganz und gar unzeitgemäß sind [...] sie stammen aus dem neunzehnten Jahrhundert [...] aber es ist ein reizvolles Sammelsurium skurriler Einfälle." (Rottensteiner) - Ein gutes u. frisches Expl.

 

652.  Reymont, Ladislaus St.: Der Vampir. Roman. Einzige berechtigte Übersetzung aus dem polnischen von Leon Richter. 7.-10. Tsd. München, Verlag Albert Langen, [1914]. 318 S., 8°, Goldgepr. illus. O-Pappband

Bloch 2/2566. - Der farbige Titel der Broschur-Ausgabe wurde von Verlagsseite mit eingebunden. - Einband leicht berieben u. bestossen; Innendeckel mit Namensstempel, sonst ein gutes Expl.

 

653.  Reymont, Ladislaus St.: Der Vampir. Roman. Einzige berechtigte Übersetzung aus dem polnischen von Leon Richter. Dtsch. Erstausg. München, Verlag Albert Langen, [1914]. 318 S., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen mit Kopfgoldschnitt 

Bloch 2/2566. - Der farbige Titel der Broschur-Ausgabe wurde von Verlagsseite mit eingebunden. - Rücken leicht bestossen; Innendeckel mit ExLibris "Kurt Glesinger"; Vorsatz mit Besitzervermerk; Papier über einem Innengelenk angerissen, sonst ein gutes Expl.

 

654.  Rossmann, Hermann: Flügel. Erstausg. (im Gegensatz zur Ausg. aus dem Suhrkamp Vlg.). Berlin, S. Fischer Verlag, 1934. 126 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen

Bloch Nachträge 3601. - "Diese Erzählung gestaltet das Urerlebnis des Fliegens. Die vier Menschen, die in ihr handeln, können heute wie vor tausenden von Jahren gelebt haben. Die Sage von Ikarus, die der Verfasser - der selbst Segelflieger ist - zu neuem Leben erweckt, wurzelt in den zeitlosen Gründen der menschlichen Seele." (Verlagstext) - Expl. ist leicht gebräunt; Vorsatz mit Signatur, sonst gut.

 

655.  Sättler, Dr. Franz: Am Libanon. Erstausg. Berlin-Weißensee, Verlagsdruck von E. Bartels, [1912]. 733 S., mit Illus. u. Fotografien, 8°, O-Pappband mit Deckelbild u. O-Umschlag 

(= Reisen und Abenteuer. Erster Band). - Dr. Franz Wenzel Sättler (1884-1942?, Dr. Musallam), Dr. der Orientalistik, Reiseschriftsteller, Magier, Okkulthändler, Sozialreformer u. Rebell für sexuelle Freiheit sowie Begründer des Adonismus (siehe Vorwort von H.T. Hakl in: Dr. Franz Sättler-Musallam "Der Adept. Die zwölf Stufen des magischen Einweihungsweges", Sinzheim 2004; u. Helmut Möller: "Licht aus dem Osten"). - Umschlag angerissen (tlw. hinterlegt) u. mit kl. Randfehlstellen; Einband leicht bestossen u. angestaubt; tlw. papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

656.  Sättler, Dr. Franz: Nach Damaskus und dem Hauran. Erstausg. Berlin-Weißensee, Verlagsdruck von E. Bartels, [1912]. 599 S., mit Illus. u. Fotografien, 8°, Illus. O-Halbleinen mit Deckelbild u. O-Umschlag     180,00 €

(= Reisen und Abenteuer. Zweiter Band). - Enthält im Anhang (S. 577-596) von Dr. phil. F. Sättler: Wie ich Orientalist und Reiseschriftsteller wurde. Mit Photographien: Die "Villa Shatterhand" in Radebeul bei Dresden (auf dem Balkon Karl May); Orientalisches Zelt im Park der "Villa Shatterhand" (Frau Klara May); Vor der "Villa Shatterhand" (Frau Klara May u. Frau Dr. Sättler); Faksimile der Handschrift von Karl May; Karl May in Aegypten, 1900; Am Grabe des großen Indianer-Häuptlings Sa-go-ye-wat-ha; Dr. Sättler vor der Herberge in Santi Quaranta. - Umschlag tlw. gebräunt u. mit geringfügigen Randläsuren; Einband mit schwachen Fleckspuren; eine Seite mit Randanriss; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

657.  Schmeidler, Heinz: Sperma-Type D1. Ein medizinisch-kriminalistischer Roman. Erstausg. Dresden, Carl Reissner Verlag, 1931. 175 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/2769. - Kriminalroman um Eugenik u. künstliche Befruchtung; Sperma wird von einer Leiche entnommen u. einer Protagonistin eingepflanzt. - Einband leicht angestaubt, sonst ein gutes Expl.

 

658.  Schmitz, Oskar A. H.: Haschisch. Erzählungen. Mit dreizehn Zeichnungen von Alfred Kubin. 4. Aufl., nummerierte Ausgabe 381 von 800. München, Georg Müller Verlag, 1913. 6 Bll., IV, 109 S., 2 Bll., mit Frontispiz u. 12 Taf., 4°, O-Pappband mit montiertem Deckel- u. Rückenschild 

Bloch 2/2794 (zur EA 1902). - "Ich würde und könnte dieses 1897 und 1900 entstandene und 1902 zum ersten Mal erschienene Buch - also lange bevor der Satanismus und das ‘groteske’ Genre in Deutschland Mode waren - heute nicht mehr schreiben [...] Also, Ihr lachenden Kurtisanen, Euch lege ich dieses Büchlein meiner Jugend offen ans Herz, und Ihr, selbstsichere und kluge Damen, Euch stecke ich es vielleicht heimlich unter das Kopfkissen!" - Einband etwas berieben u. leicht bestossen; Schnitt u. etliche Seiten am Rand braunfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

659.  [Schnabel, Johann Gottfried] und Ludwig Tieck: Die Insel Felsenburg oder wunderliche Fata einiger Seefahrer. Erster bis Sechster Band [kmpl.]. Eine Geschichte aus dem Anfange des achtzehnten Jahrhunderts. Eingeleitet von Ludwig Tieck. 2. u. 1. Aufl. Berslau, im Verlage von Josef Max und Komp., 1840, 1840, 1840, 1840, 1828, 1828. LIII, [2], 317 S. / 373 S. / 345 S. / 310 S. / 361 S. / 270 S., 1 Bl., Kl.-8°, 4 Bde. Halbleder d. Zt. u.  2 versch. Pappbände d. Zt. 

Johann Gottfried Schnabel (1692 - zw. 1744 u. 1748) schrieb den Roman "Insel Felsenburg" bzw. "Wunderliche Fata einiger See-Fahrer..." unter dem Pseudonym Gisander in vier Teilen (1731-1743). Auch Goethe erwähnte den Titel als Teil seiner Jugendlektüre. Die dann in Vergessenheit geratene deutsche Robinsonade u. Staatsutopie wurde 1828 in der vorliegenden Bearbeitung von Ludwig Tieck neu herausgegeben. Tieck machte das Werk durch die straffende u. sprachlich modernisierte Fassung wieder bekannt (vgl. auch Fritz Brüggemann: Utopie und Robinsonade. Untersuchungen zu Schnabels Insel Felsenburg. A. Duncker, Weimar 1914). - Einbände berieben u. bestossen; tlw. gestempelt u. mit Besitzervermerken; tlw. fleckig, sonst eine gute Reihe in unterschiedlichen Einbänden.

 

660.  Schubert, A[ugust]: Weltenwende durch Gas. Erstausg. Berlin, Buchwarte-Verlag, [1939]. 253 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag

Bloch 2/2828. - "Um das Jahr 2000 überrascht die ‘DIMA’, die deutsch-italienische Motorengesellschaft, die Welt mit einer sensationellen Erfindung. Das von Ingenieuren bei Versuchen auf einer Adria-Insel entdeckte ‘AUM’-Gas übertrifft, bei Flugzeug- und Automotoren sowie artilleristisch angewandt, alles an Wirkung und Schlagkraft, was die übrige Welt zur Verfügung hat." (Klappentext) - Umschlag mit sehr kl., tlw. hinterlegten Läsuren; Titel gestempelt, papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

661.  Schwimbeck, Fritz: Zeichnungen zu Meyrink "Das grüne Gesicht" und "Der Golem". Nummerierte Aufl., vorl. Nr. 651 von 1000 Expl. München, Georg Müller, 1918. 8 Bll. (Begleitheft), 32 blattgroße Illus. mit 32 Titelblättern, 4°, O-Mappe mit O-Blättern

Fritz Schwimbeck (1889-1972), deutscher Grafiker, Buchillustrator u. ExLibris-Künstler. Bearbeitete häufig phantastische Themen u. Motive. Illustrierte u.a. Meyrink, Strindberg, Kleist, Shakespeare. - Mappe stark beansprucht (fleckig, bestossen, angerissen; trotzdem akzeptabel u. fest); Rücken mit Fehlstelle; fast alle Falze mit Papierstreifen hinterlegt; eine Lasche mit Widmung; Begleitheft u. alle Einlegeblätter bzw. Taf. sauber u. gut.

 

662.  Sebottendorf, Rudolf von [d.i. Adam Alfred Rudolf Glauer]: Der Talisman des Rosenkreuzers. Roman. Erstausg. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1925]. 115 S., 8°, Neues priv. Halbleinen mit Rückentext 

Bloch 2/2859. - Der Roman enthält teilweise verschleiert die Autobiographie des Autors, Rudolf von Sebottendorf, alias Erwin Torre, eigentlich Adam Alfred Rudolf Glauer (1875-1945), dem Gründer der Thule-Gesellschaft, einem Ableger des Germanenorden; ausserdem war er angeblich Meister der Rosenkreuzer. Darüber hinaus beschäftigte Sebottendorf sich mit dem Sufismus u. der Theosophie-Lehre von Helena Blavatsky sowie mit der Astrologie (seit 1920 Schriftleiter der ‘Astrologischen Rundschau’). - Ein gutes Expl.

 

Peter Alexander Freiherr von Ungern-Sternberg (1806-1868) war laut Zondergeld der wichtigste phantastische Erzähler seiner Zeit im deutschen Sprachraum:

 

663.  Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Diane. Ein Roman. Erster, Zweiter und Dritter Theil [kmpl.]. Erstausg. Berlin, Buchhandlung des Berliner Lesekabinets, 1842. 348 S. / 1 Bl., 345 S. / 1 Bl., 354 S., 1 Bl., Kl.-8°, Späteres Halbleinen mit Rückenschild

Beherrschendes Motiv des Werks Alexander v. Ungern-Sternbergs ist das Motiv der Zerrissenheit, was auch die Zweigeschlechtlichkeit oder das abweichende Sexualverhalten seiner Figuren widerspiegeln. - Einband etwas berieben; Seiten tlw. leicht braunfleckig; hinterer Vorsatz beidseitig mit Anmerkungen von alter Hand, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

664.  Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Die Ritter von Marienburg. Erster, zweiter und dritter Theil [in drei Bde., kmpl.]. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1853. VI, 236 S. / VI, 254 S. / VI, 215 S., 8°, O-Papier (Interimsumschlag)

Einbände etwas fleckig; Rücken tlw. angerissen; unbeschnitten u. dadurch angerändert; wenige Seiten etwas fleckig, sonst gute Expl.

 

665.  Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Macargan oder die Philosophie des achtzehnten Jahrhunderts. Ein Roman. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1853. 2 Bll., 422 S., 1 w. Bl., 8°, Priv. Pappband d. Zt.

Einband berieben u. leicht bestossen; Rückenkanten tlw. abgesplittert; Vorsatz, Schmutztitel u. Titel mit Bibliotheksstempel; wenige Seiten braunfleckig; hinterer Innendeckel mit Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

666.  Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Schiffer-Sagen. Erster und zweiter Band [kmpl.]. Gesammelt von A. von Sternberg. Erstausg. Stuttgart u. Tübingen, Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, 1837. 3 Bll., 167 S., 2 Bll. / 2 Bll., 200 S., 3 Bll., 8°, Pappbände d. Zt. mit Rückenschild

Bloch 2/2995. - Einbände berieben, leicht bestossen u. etwas fleckig; Innendeckel mit kl. Aufkleber; Vorsätze mit Besitzerstempel; Seiten tlw. etwas fleckig, sonst gute Expl.

 

667.  Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Selene. Erstausg. Berlin, E. H. Schroeder, 1853. 128 S., 12°, Priv. gold- u. blindgepr. Leinen mit dreiseitigem Goldschnitt

Bloch 2/3001. - "Auf zynische Weise [beschreibt Sternberg], wie der Mantel aus christlicher Demut und karitativem Denken sich in Nichts auflöst und sich das Urbild des Weibes herausschält, eine grausame und rücksichtslose Messalina [...] Für ihn triumphiert der Anti-Christ über die Welt, verkörpert durch einen falschen Pfaffen" mit übersinnlichen Kräften. (Robert N. Bloch in "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur") - Leicht bestossen u. tlw. geblichen; durchgängig stärker braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

668.  Strobl, Karl Hans: Lemuria. Seltsame Geschichten. Eingeleitet von Leonhard Adelt. Mit 8 Bildbeigaben von Richard Teschner. Erstausg. München, bei Georg Müller, 1917. XV, 427 S., 2 Bll., mit 8 Taf., 8°, Priv. Leinen mit goldgepr. Rückentext 

Bloch 2/3052; wird auch von Gregor A. Gregorius (ehem. Oberhaupt der Fraternitas Saturni) in seinem "Exorial" genannt ("Empfehlenswerte magische Romanliteratur"). - Enthält u.a.: Drei Bilder nach Art des Hieronymus Bosch; Das Manuskript des Juan Serrano; Take Marinesku; Das Aderlaßmännchen; Der Schattenspieler; Der Triumph der Mechanik. - Karl Hans Strobl (1877-1946), österr. Schriftsteller, in der k.u.k. Monarchie wegen seiner deutschnationalen Einstellung aus dem Staatsdienst entlassen. Danach wurde er bekannt durch die Veröffentlichung phantastisch-grotesker Romane u. Novellen. Seine Studentenromane spiegeln einen Teil seiner lebenslangen corpsstudentischen Aktivitäten wieder, außerdem gehörte er unter dem Namen "Osman Pascha" der Schlaraffia an. Als Sudetendeutscher trat er für den Reichsgedanken ein, was 1934 zu seiner Ausweisung aus der Tschechoslowakei führte. Ab 1938 Landesleiter der Reichsschrifttumskammer. 1945 von den Russen verhaftet. 1946 starb er verarmt in einem Altersheim bei Wien. Zusammen mit Hanns Heinz Ewers zählt Karl Hans Strobl heute zu den bedeutendsten Autoren deutscher Phantastik. - Titel mit Signatur; papierbedingt gebräunt, sonst ein sehr gutes u. frisches Expl.

 

669.  Submare [ungelöstes Pseudonym]: Unterseeboote an die Front! Erstausg. Minden in Westf., Verlag von Wilhelm Köhler, 1911. 188 S., 2 Bll. (VlgsAnz.), 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/3079 (gibt irrig 1912 an). - Einband leicht berieben, bestossen u. mit kl. Randläsuren; 2 Blatt leicht angeknickt; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. in "moderner" Antiqua-Schrift.

 

670.  Urban, [Maximilian]: Hinter tausend tiefen Träumen. Erstausg. Saarlouis, Hausen Verlagsgesellschaft, [1924]. 133 S., Kl.-8°, O-Pappband mit montiertem Deckel- u. Rückenschild

(= Hausens Bücherei, Nr 167/167a). - Bloch 2/3177. - Einband etwas fleckig u. bestossen; Rücken leicht angerissen; Vorsatz mit Widmung; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

671.  Watzlik, Hans: Der Riese Gottes. Eine Legende. Erstausg. Berlin, Bühnenvolksbundverlag, 1927. 91 S., 2 Bll., mit 3 blattgr. Holzschnitten von Herbert Vieseneber, 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/3320. - Hans Watzlik (1879-1948), sudetendeutscher Schriftsteller. Seine grotesk-hintergründigen Werke spiegeln Volkstum, Landschaft u. Geschichte des Böhmerwaldes wieder. Von den Tschechen nach dem Krieg verhaftet u. 1946 ausgewiesen. - Einband etwas fleckig; Schnitt u. wenige Seiten leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

672.  Watzlik, Hans: Im Ring des Ossers. Erzählungen aus der Vergangenheit des Böhmerwaldes. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann, 1913. 211 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/3318. - Einband leicht fleckig u. berieben, sonst ein sehr gutes Expl.

 

673.  Wehr, Werner [d.i. Heinz Gartman]: Ich lebe im Jahr 3000. Roman einer möglichen Reise. Herausgegeben von Heinz Gartmann mit einem Vorwort von Prof. Dr. Eugen Sänger. 1. Aufl. Stuttgart, Mundus-Verlag, [1959]. 295 S., 8°, O-Leinen

"225 junge Männer und Frauen brechen um die Mitte des 21. Jahrhunderts auf zu den Sternen; ihr Ziel ist die Doppelsonne Beta in der Leier. Sie sind 25 Jahre unterwegs, doch als sie nach vielen Abenteuern zur Erde zurückkommen, sind dort inzwischen 1100 Jahre vergangen." (Klappentext des hier fehlenden Umschlages) - Rücken leicht gebräunt; wenige Seiten an den Ecken gegringfügig angeknickt, sonst ein gutes Expl.

 

674.  Weitzer, Rudolf B.: Das sterbende Wien. Roman. Erstausg. Wien, Waldheimatverlag Mürzzuschlag, 1926. 2 Bll., 232 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Halbleinen

Bloch 2/3347. - Die Aufständischen u. Belagerer der Stadt vereinigen sich unter der "Dreifarbfahne des heiligen Deutschen Reiches deutscher Nation" (S.232), nachdem die Juden aus Wien geflohen sind. In der Handlung spielen die Mitschriften einer geheimen Sitzung eine wichtige Rolle, ihr Inhalt ist identisch mit den "Protokollen der Weisen von Zion", worauf auch im Nachwort hingewiesen wird. - Rudolf B. Weitzer (1898-1930), der Österreicher war in der Wiener Werbebranche tätig u. Verfasser von völkisch-antisemitischen Werken (zum vorliegenden Titel siehe auch Rottensteiner, sowie N. Saprá "Lex. Der Dt. Science Fiction u. Fantasy 1919-1932, Bd. 2,267"). - Einband geringfügig fleckig; Ecken leicht bestossen; drei Blattecken angeknickt, sonst ein gutes Expl.

 

675.  Wells, H. G.: Der Apfel vom Baum der Erkenntnis. Novellen. (Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen von Lena Neumann). Dtsch. Erstausg. Berlin, Wien u. Leipzig, Paul Zsolnay Verlag, 1930. 368 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen

(= Gesammelte Werke in Einzelausgaben). - Bloch 2/3364. - Herbert George Wells (1866-1946), englischer Schriftsteller. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, ermöglichte ihm ein Stipendium naturwissenschaftliche Studien als Schüler des Darwinisten Thomas Huxley. Später war er als Journalist u. freier Schriftsteller tätig. Er trat, zeitlebens um Verwirklichung seiner idealistischen politischen Pläne bemüht, u.a. mit Lenin, Roosevelt u. Stalin in Verbindung u. war auch als Präsident des PEN-Clubs politisch tätig. Sein literarisches Werk ist anfangs von zuversichtlichem Fortschrittsglauben, dann von zunehmendem Pessimismus gekennzeichnet. - Einband leicht berieben; ein Innendeckel leicht fleckig; zwei Seiten mit kl. Fleckspur, sonst ein gutes Expl.

 

676.  Wells, H. G.: Der gestohlene Bazillus und andere Geschichten. 3. Aufl. Stuttgart, Julius Hoffmann Verlag, [1928]. 333 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag

Bloch 2/3357. - Umschlag angerissen u. am Rücken beidseitig mit Tesafilm hinterlegt; Vorsatz mit kurzer Widmung; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

677.  Wells, H. G.: Die Zeitmaschine. Deutsch von Felix Paul Greve. Dtsch. Erstausg. Minden in Westf., J.C.C. Bruns’ Verlag, [1904]. 175 S., 8°, O-Pappband

Bloch 2/3361. - Besonders bekannt wurde Wells’ vorliegender, sozialutopischer Roman "Die Zeitmaschine". - Einband bestossen, berieben u. etwas fleckig; Rücken leicht beschabt u. am unteren Kapital angerissen, sonst ein gutes Expl. in "moderner" Antiqua-Schrift.

 

678.  Wells, H. G.: Die Zeitmaschine. Ins Deutsche übertragen von Felix Paul Greve. [2. dtsch. Aufl.] Minden in Westf., J.C.C. Bruns’ Verlag, [1923]. 165 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr.O-Leinen mit O-Umschlag

(= Meisterwerke der Weltliteratur. Band 13). - Bloch 2/3361 (zur dtsch. EA 1904). Im Gegensatz zur dtsch. EA in altdeutscher Fraktur-Schrift. - Umschlag stärker angerissen u. mit Fehlstellen (tlw. mit einer Umschlagkopie hinterlegt); Einband leicht angestaubt, sonst ein gutes Expl.

 

679.  Yeats, William Butler: Die Chymische Rose. Dtsch. Erstausg. Hellerau, Jakob Hegner, 1927. 220 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/3440. - "Die berechtigte Übertragung dieser Gesammelten Erzählungen besorgte Herberth E. Herlitschka". - Der Ire William Butler Yeats (1865-1939) gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jh. (Prosa, Lyrik, Dramen u. Essays; 1923 Nobelpreis für Literatur). 1899 gründete er mit dem Irish Literary Theatre das spätere irische Nationaltheater. Er war u.a. mit Oscar Wilde befreundet, Mitglied der Theosophischen Gesellschaft, des "Golden Dawn" u. dessen Nachfolger "Stella Matutina", den er allerdings 1923 wieder verließ. - Geringfügig angestaubt; hinterer Vorsatz u. ganz wenige Seiten mit kl. Flecken, sonst ein gutes Expl.