ARCHIV - Katalog 15 - Alchemie und alte Rosenkreuzer

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen die Alchemie-Bücher aus unserem 15. Antiquariatskatalog. 


1.      Alethophilo: Die XVII Bücher des Hermes Trismegistos. Hermetis Trismegisti Einleitung in’s höchste Wissen: von Erkenntnis der Natur und des darin sich offenbarenden Großen Gottes. Begriffen in siebzehn Büchern, nach griechischen und lateinischen Exemplaren in’s Deutsche übersetzet, nebst Nachricht von der Person des Hermetis, dessen Medicin, Chemie, Natur- und Gottesgründe; mit der Egyptier wundervolle Weisheit und Enthüllung der Geheimnisse der Smaragdinischen und Bembinischen Tafel. Verfertigt von Alethophilo, 1786. Sauerlach bei München, Edis "edition akasha", 2002. 2 Bll., S. 9-146, 1 Bl. (so kmpl.), 8°, Illus. O-Karton

Deckeltitel: Hermes Trismegistos. Erkenntnis der Natur und des darin sich offenbarenden Großen Gottes. - "Die Ihnen vorliegende Neuauflage haben wir zusätzlich um die ‘Nachricht von der Person und Genealogie Hermetis’ ergänzt." - Neuwertig.

  

2.      [Altus, d.i. Jsaac Baulot]: Die Alchemie und ihr Stummes Buch (Mutus Liber). Vollständige Wiedergabe der Original-Ausgabe von La Rochelle 1677. Einleitung und Kommentare von Eugène Canseliet F. C. H., Schüler von Fulcanelli. 1. vollst. dtsch. Ausg. Amsterdam, Edition Weber, [1991]. 149 S., mit 18 Taf., 4°, Engl. O-Broschur

"Im vorliegenden Band finden sich die Tafeln der Edition princeps im Originalformat faksimiliert, und Canseliet’s Kommentar wurde auf das gewissenhafteste herausgegeben." (Klappentext) - Umschlag leicht berieben u. geringfügig angeknickt, sonst ein sauberes u. gutes Expl.

  

3.      [Andreae, Johann Valentin]: Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreutz Anno 1459. Arcana publicata vilescunt; & gratiam prophana amittunt. Ergo: ne Margaritas obijce porcis, seu Asino substerne rosas. Straßburg / In Verlägung / Lazari Zetzners. Anno M. DC. XVI. Faksimile der Ausg. 1616. o.O., o.V., [ca. 1970]. 147 S. (auf gelbem Papier), 8°, O-Kunstleder mit O-Umschlag 

Erschien im Original erstmals 1616 in Straßburg bei Lazare Zetzner, nachdem der Text vorher als Handschrift zirkulierte. Er entstand zwischen 1603 u. 1605, obwohl der erste Druck zunächst anonym erschien, gilt Johann Valentin Andreae als Autor. - Johann Valentin Andreae (1586-1654), lutherischer Theologe, war ab 1646 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft. "A.s Verhältnis zu den sog. Rosenkreuzern steht nicht fest; eine der frühesten rosenkreuzerischen Schriften, ‘Chymische Hochzeit des Christiani Rosencreuz’ (1616), eine derbe Satyre auf geheime Gesellschaften und Alchemie in Romanform, ist sicher, die ‘Fama fraternitatis rosaceae crucis’ (1614) und die ‘Confessio frat. r. c.’ (1615) vielleicht sein Werk; aus dieser satyrischen Mystifikation erwuchs dann der Glaube an einen solchen Orden, vielleicht auch dessen Existenz." So Horst Miers, andere verstehen die Chymische Hochzeit "als allegorische Schilderung des geheimwissenschaftl. Einweihungsweges und der Herstellung des Steines der Weisen." (Biedermann). Andreae wollte, so Biedermann weiter, "das Papsttum, den Islam und die scholastische Philosophie bekämpfen und ein reformiertes, mit der Esoterik in Einklang stehendes Christentum herbeiführen." - Umschlag mit kl. Randläsuren, sonst ein sehr gutes Expl.

  

4.      Aquino, Thomas von: Abhandlung über den Stein der Weisen. Übersetzt, herausgegeben und mit einer ausführlichen Einleitung versehen von Gustav Meyrink. 1. Aufl. Leipzig, Zürich, Wien u. München-Planegg, Otto Wilhelm Barth-Verlag, 1925. XLVII, 56 S., 8°, Goldgepr. engl. Illus. O-Broschur 

Ackermann IV/182. - Enthält: (1) Abhandlung des Heiligen Thomas vom Orden der Dominikaner über den Stein der Weisen und zunächst über die außerirdischen Körper (Über die niederen Körper u. die Natur u. die Eigenschaften der Mineralien. Zunächst über die Steine, Von der Beschaffenheit u. der Essenz der Metalle, Von der Essentiellen Substanz der Metalle, Von der Verwandlung der Metalle u. zunächst von der, die sich auf künstlichem Wege vollzieht, Von der Natur u. der Herstellung eines neuen Goldes u. eines neuen Silbers mit Hilfe des Schwefels, der aus dem mineralischen Gestein gewonnen wird, Vom natürlichen animalischen u. vegetabilischen Stein, Von der Art u. Weise mit Destillaten zu arbeiten, Von der Herstellung der Fermente des Bleis u. anderer Metalle, Über das Verfahren der Umwandlung des Zinns, mit anderen Worten über die Herstellung des Goldes). - (2) Abhandlung über die Kunst der Alchemie. Abhandlung des Heiligen Thomas über die Kunst der Alchemie, Bruder Reinaldus gewidmet. - Leicht bestossen u. berieben; Rücken etwas geblichen; Titel mit handschrftl. Signatur "Gerhard Frh. v. Pölnitz Aschbach" u. zusätzlichen kl. Namensstempel "Ludwig-Peter Freiherr von Pölnitz" (1925-1982, u.a. Hrsg. von "Tau. Zeitschrift der Forschungsloge Quatuor Coronati, Bayreuth" u. Schlossherr von Aschbach in Franken); eine Seite unschön aufgeschnitten, sonst ein gutes Expl.

  

5.      Barth, Otto Wilhelm (Hrsg.): Archiv für alchimistische Forschung. Alchemistischer Blätter II. Jhg., Heft 1. [Berlin-]Charlottenburg, Otto Wilhelm Barth Verlag, 1930. 31 S., Gr.-8°, O-Karton

 Aus dem Inhalt: Eckartshausen: Ueber die Möglichkeit der Existenz der Metalltinkturen; Konrad Wiedmann: Das philosophische Werk nach den 12 Schlüsseln des Basilius Valentinus; Ernst Hentges: Ein moderner Alchemist: Francois Jollivet Castelot; Hermetischer Pfad; Spagyrische Praktik. - Einband tlw. gebräunt u. angeknickt; Rücken leicht angerissen; Deckel am Rand hinterlegt; eine Ecke durchgehend leicht angeknickt, sonst gut. - Sehr selten.

  

6.      Bernus, Alexander von: Das Geheimnis der Adepten. Aufschlüsse über das Magisterium der Alchymie, die Bereitung der großen Arkana und den Weg zum Lapis Philosophorum. 1. Aufl. Sersheim (Württ.), Osiris-Verlag, 1956. 67 S., 8 Bll., mit 6 Taf., 8°, Priv. Leinen mit Deckeltext

 "Alexander von Bernus, Bewahrer und Verkünder echter hermetischer Mysterien, bekannt durch sein 1948 erschienenes Buch ‘Alchymie und Heilkunst’, läßt heute sein neues Werk über das ‘Geheimnis der Adepten’ folgen, worin er über die Bereitung der großen Arkana und den Weg zum Lapis philosophorum letzte und gültige Aufschlüsse gegeben sind. Weder in der älteren (mittelalterlichen) noch in der neuzeitlichen alchymistischen Literatur ist in der Aussage so weit gegangen wie hier." (Klappentext) - Mit den Anhängen: Gambriel: Erklärung der alchymistischen Hieroglyphe von Notre-Dame de Paris; Erich Sopp: Hermetische Symbolik; Ein Brief Gustav Meyrink’s; Johann Otto von Helwig: De Lapide Philosophorum. - Alexander von Bernus (1880-1965) war Lyriker, Alchimist, Forscher, Okkultist u. Anthroposoph. - Papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

  

7.      Bidermann, Johann Leopold Wilhelm: Joh. L. Wilh. Bidermans Unterweisung zur wahren Universal-Medicin: Deme noch beygefüget Ben-Adams Traum-Gesichte, durch Floretum à Bethabor; Nebst Friederich Galli Reise nach der Einöde St. Michael; Also ausgefertigt von Friedrich Roth-Scholtzen. Erste u. einzige Ausg. Nürnberg u. Altdorff, bey Joh. Dan. Taubers seel. Erben, 1725. 2 Bll. (gest. Frontispiz u. Titel), 166 S., 12°, Pappband d. Zt. 

Der Titel ist in keiner der einschlägigen Bibliografien nachweisbar. Kein Auktionangebot zwischen 1990 u. 2013. - Zu dem Mediziner Johann Leopold Wilhelm Bidermann (auch Biderman) siehe Deutsches Biographisches Archiv, Fiche: I 99,95. Der Autor schrieb auch: "Scientia hermetica veterum philosophorum restituta, oder wahre und klare Beschreibung des höchst verborgenen Geheimnuß der alten Philosophen, mit welchen nicht allein alle Kranckheiten des Leibs wunderbarlich können geheilet, sondern auch die aussätzige Leiber der Metallen gereiniget und verbessert werden" (Bamberg, Ant. Seibersdorffer, 1724, ebenfalls sehr selten). - Einband bestossen u. fleckig; Rücken u. Deckel mit Resten eines Aufklebers; Innendeckel mit eingeklebtem Reiter; Titel gestempelt u. mit alten Besitzervermerken; durchgehend mit schwachem Feuchtigkeitsrand; seltene Anstreichungen von alter Hand; letztes Blatt verkehrt eingebunden (S.166 vor 165), sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

  

8.      Cardilucius, Johann Hiskia: Magnalia Medico-Chymica, Oder, Die höchste Artzney- und Feurkünstige Geheimnisse / Wie nemlich mit dem Circulato majori & minori oder dem Universal aceto mercuriali, und spiritu vini tartarisato die herrlichsten Artzneyen zum langen Leben und Heilung der unheilsamen Kranckheiten zu machen : Zwar aus Paracelsi Handschrift schon im vorigen Seculo ausgangen / aber so corrupt, dass es fast niemand verstehen können / itzo aber aufs neue verhochdeutschet / und von Satz zu Satz erläutert / Nebenst beygefügtem Hauptschlüssel aller Hermetischen Schrifften / Nemlich dem unvergleichlichen Tractat genannt: Offenstehender Eingang zu dem vormals verschlossenen Königlichen Pallast. Dem gemeinen Nutz zum besten, und den Curiosen zu Gefallen publiciret von Johanne Hiskia Cardilucio [...]. [ANGEBUNDEN:] Magnalia Medico-Chymica Continuata, Oder / Fortsetzung der hohen Artzney- und Feuerkunstigen Geheimnüssen : Darinn die übrigen Tractaten / so viel deren der so genannte berühmte Philosophus Philaletha heraus gegeben / zum fleissigsten verhochdeutschet vorgetragen werden / Handlend von der Universal-Artzney / Oder dem Stein der Weisen. Item Die sämtliche experientz-reiche Schrifften des Englischen Philosophi, Georgii Riplæi, so bis dato noch nie verdeutscht worden. Wie auch einige Principal Schrifften des unvergleichlichen hochdeutschen Philosophi Basilii Valentini, so theils noch nie ausgangen / theils aber in allen vorigen Exemplarien in einer gantz andern Ordnung befunden / und anjetzo aus einem geheimen manuscript ersetzt worden [...] publiciret / von Johanne Hiskia Candilucio [...]. Erstausg. Nürnberg, Wolffgang Moritz Endter u. Johann Andrea Endter seel. Erben/Söhne, 1676, 1680. 24 Bll., 409 S., 15 Bll. (Register), 32 S. (Appendix), mit einem Holzschnitt (S.30), / 12 Bll., 818 S., 6 Bll. (kmpl.).,    Kl.-8° (10 x 16,8 cm), Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext 

Ferguson I,144; Ferchl 84; Neu 824; Duveen 118; VD17 39:124923T u. 39:116154G. - Enthält u.a. in Bd.1: Das fünffte Wesen aus dem Golde zu ziehen; Die Quintessentz aus dem Silber zu ziehen; Die Quintessentz aus dem Mercurio zu extrahiren; Aus Eisen / Kupfer u. Bley das fünffte Wesen zu ziehen; Die Quintessentz aus Antimonio zu ziehen; Wider Zauberey u. Teuffels-Gespenst. Und werden hierinn sothanige Artzneyen fürgehalten / welche von gantzer Natur dem Bösewicht der Finsterniß zuwider sind u. ihn vertreiben. - Bd.2: Der erste Tractat Von Veränderung der Metallen; Der zweyte Tractat. Eine kurtze Handleitung zum himmlischen Rubin. Vom philosophischen Stein u. seiner Heimlichkeit; Der dritte Tractat genannt Der Brunn der Chemischen Philosophy; Ordentliche Erzehlung Derer dreyen Medicinen des Gebri, Darinen begriffen ist Die warhafftige Bereitung des Philosophischen Steins. Die Medizin der ersten Ordnung; Der zweyte neuausgegangene Experimenta de praeparatione Mercurrii Sophic ad Lapidem, Per Regulum Martis Antimoniatum Stellatum & Lunam. Das ist: Erfahrungs-Proben von der Bereitung des Philosophischen Mercurii zum Stein / Vermittelst des Martialischen / Antimonialischen gestirnten Kegels u. der Lunae. - Johann Hiskia Cardilucius, auch Kardiluk (um 1630-1697), aus Italien stammender Arzt u. Alchemist (Anhänger Helmonts), lange in Nürnberg lebend; Leibarzt des Herzogs von Württemberg. Er zählte zu den angesehensten u. vielseitigsten Fachschriftstellern des 17. Jhdts. In seinen theoretischen Auffassungen Eklektiker u. zugleich Schöpfer eines astromedizinschen Heilkonzeptes (siehe auch: Norbert Marxer "Praxis statt Theorie! Leben und Werk des Nürnberger Arztes, Alchemikers und Fachschriftstellers Johann Hiskia Cardilucius 1630-1697"). - Einband leicht bestossen u. fleckig; Schließen fehlen; Rückenbezug mit kl. Fehlstelle u. Abschabung; der erste Bd. am oberen Rand mit sehr schwacher Feuchtigkeitsspur; Fehlstelle auf S.11 mit Papier überklebt (kl. Textverlust auf Vorder- u. Rückseite); S.186-190 mit kreisförmigen, braunen Fleckspuren (bei diesen Seiten sind die Aussenränder der Blätter mit Papier hinterlegt); S.297/298 mit kl. Randfehlstelle; Im zweiten Band S.542 u. S.709-712 ebenfalls mit kl. Randfehlstelle (offensichtlich waren dort einmal kl. Reiter zur Markierung angebracht); tlw. gebräunt; vereinzelt Unterstreichungen; hinterer Innendeckel mit Bleistiftanmerkungen von alter Hand, sonst ein gutes Expl.

  

9.      [Cardilucius, Johannes Hiskias]: Antrum naturae et artis reclusum. Das ist: Die Geheimnus-volle eröffnete Höhle der Natur und der Kunst / Worinnen sowohl das hohe Cabalistische Geheimnus, so durch die Natur allein verrichtet wird, als auch allerhand Metallische Kunst-Stücke / welche durch Hand-Griffe eines geschickten Meisters zu verfertigen entdecket werden / Samt voran gedruckter Missiv an die Hocherleuchtete Bruderschaft des Ordens des göldenen und Rosen-Creutzes. Herausgegeben Von einem Liebhaber Philosophischer Wissenschafften. [Nürnberg], In Verlegung des Authoris. Zu finden bey Wolfgang Moritz Endter, 1710. 16 Bll., 818 S., 6 Bll. (Register), mit 2 Textholzschnitten u. einigen Initialen, 8°, Halbpergament d. Zt. mit handschrtfl. Rückentitel

 Wolfstieg 42480; Ferguson I, 144; Caillet 2027 (alle bei der Kollation ohne Register); Kistemann Katalog 16, Nr. 13: "Neuauflage der 1680 erschienenen Fortsetzung der ‘Magnalia-medico-chymica’ von 1676 vermehrt um das ‘Missiv an die Hocherleuchtete Brüderschaft des Ordens des Göldenen und Rosen-Creutzes. Lux in Cruce, & Crux in Luce’ von Polycarpus Chrysostomus (P. = Georg Christoph Brendel)." Vgl. dazu Wolfstieg 42515. - Enthält: (I) Sechs Traktate von Eirenaeus Philaletha [d.i. Georg Starkey]. (S.1-378). - (II) Fünfzehn Traktate von George Ripley. (S.379-710; bei Caillet 9447). - (III) "Des hochtheuren Hermetischen Philosophi Fratris Basilii Valentini Fünffter Theil seines Letzten Testaments, So theils noch nie gedruckt, theils aber in gantz andern Ordnung, weder die bisher gedruckte Exemplaria gelautet, vorgetragen wird: Alles von Wort zu Wort aus einem geheimen manuscripto dem bono publico zu Dienst in Druck gegeben von Joh. Hisk. Cardilucio Com. Pal. Phil. & Med. Doc. Früstl. Würtenb. bestalletem Rath und Leib-Medico von Haus aus". (S.711-818). - Einband berieben u. etwas fleckig; tlw. gebräunt; wenige Seiten leicht fleckig u. mit kl. Anstreichungen, sonst ein gutes Expl. Zw. S.750/751 ein eingebundenes handschriftliches Blatt von 1717 "Der Vegetabilische Vitriol." - Selten, via KVK/WorldCat nur 6 Expl., u.a. in der Oskar Schlag Bibliothek Zürich.

  

10.    [Ecker und Eckhoffen, Hans Heinrich Freiherr von]: Der Rosenkreuzer in seiner Blösse. Zum Nutzen der Staaten hingestellt durch Zweifel wider die wahre Weisheit der so genannten ächten Freymäurer oder goldnen Rosenkreutzer des alten Systems von Magister Pianco, vieler Kreisen Bundsverwandten. - [ANGEBUNDEN:] [Georg Christoph Brendel:] Missiv an die Hocherleuchtete Brüderschaft des Ordens des Goldenen und Rosenkreutzes. Lux in Cruce et Crux in Luce. Wegen seiner großen Seltenheit und Wichtigkeit mit vier alten Ausgaben verglichen, und mit verschiedenen Lesarten versehen. Nebst einem noch nie im Druck erschienenen vollständigen historisch-kritischen Verzeichniss von 200 Rosenkreutzerschriften vom Jahr 1614. bis 1783. Als ein Beitrag zum Fictuldischen Probierstein. [2. Aufl.] / Erstausg. Amsterdam [d.i. Nürnberg], [Bauer] / Leipzig, bey Adam Friedrich Böhmen, 1782, 1783. 223 S., mit einer mehrfach eingefalt. Tabelle / 126 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. 

(1) Gardner 179; Kloss 2651; Taute 851 "Gegen die Rosenkreuzer gerichtete Streitschrift, worin deren System aufgedeckt wird."; Wolfstieg 42504. Zweiter Druck, bis auf die korrigierte Seitenzahl am Schluss (223 statt falsch 232) Wort für Wort identisch mit dem ersten. "This is a very important work in as much as at p 84 we find a large folding table in German of the order ‘Fratrum Rosae et Aureae Crucis [...] 1763’." Das Original dieser Tabelle "must have been written by a renegade Frater" (Gardner). - (2) Gardner 463; Kloss 2423; Taute 52; Wolfstieg 42515: "Selten". Kabbalistisches Werk über das Mysterium Magnum u. die Prima Materia. - Einband fleckig, bestossen u. berieben; Rücken mit handschrftl. Titel; Innendeckel mit Wappen-Exlibris "Knuthenborg", hinten mit dazu gehöriger kl. Klebemarke; Innengelenk vorne offen; Seiten tlw. etwas gebräunt u. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. in fester Bindung.

  

11.    Evola, Julius: Die Hermetische Tradition. Von der alchemistischen Umwandlung der Metalle und des Menschen in Gold. Entschlüsselung einer verborgenen Symbolsprache. 2. Aufl. Interlaken (Schweiz), Ansata-Verlag Paul A. Zemp, 1990. 251 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag 

(= Bibliotheca Hermetica) - Aus dem Italienischen von Dr. H. T. Hansen [d.i. Hans Thomas Hakl]. - "Für Julius Evola war die Alchimie [...] ein umfassendes, physisches und metaphysisches Gesamtsystem, das die Kosmologie ebenso in sich schloß wie die Anthropologie (im Sinne eines Gesamtwissens vom Menschen in körperlicher, seelischer und geistiger Beziehung). Alles, Natur und Übernatur, findet sich nach ihm darin. Deshalb auch die Gleichsetzung von Alchimie und Hermetik bei Evola." (S.7) -  Das Buch behandelt Symbolik, Doktrin u. Praxis der hermetischen Kunst. Es führt den Leser jenseits des intellektuellen Verstehens "in eine zeitlose, über dem Denken liegende Welt." - Ein fast neuwertiges Expl.

  

12.    Flamel, Nikolaus: Chymische Schriften. Limitierte u. nummerierte Aufl. (Nr. 459/500), von der Verlegerin Hildegard Frietsch handsigniert. Sinzheim, AAGW Archiv für Altes und Geheimes Wissen H. Frietsch-Verlag, 1996. 259 S., 4 Bll., mit 1 Porträt u. 10 Abb. auf 5 Taf., 8°, Goldgepr. O-Seide im O-Schuber 

Enthält zusätzlich: (1) Das wahrhafte Buch des gelehrten griechischen Abts Synesi, vom Stein der Weisen; (2) Schatz der Philosophie oder Original der verlangten Begierd; (3) Summarium Philosophicum; (4) Die grosse Erklärung des Steins der Weisen; (5) Schatz der Philosophie oder das bisanhero verlangte Original. - Die "Chymischen Werke" wurden im dem ersten Harry Potter Film von den Kindern in der gesperrten Geheimbibliothek gesucht u. auch gefunden. - Ein sehr gutes fast neuwertiges Expl. - Lose beiliegend ein seperates Kartonbooklet (3 gefaltete Doppelblätter mit 5 Taf.), das nochmals “für eine mögliche Colorierung” die Abbildungen des Werkes enthält.

  

13.    Franckenberg, Abraham von: Raphael oder Artzt-Engel auffgesezet von Abraham von Franckenberg. Equite Silesio Ao. 1639. Raphael Das ist Ein heiliges Licht und heilsamer Bericht von Dem wahren Grunde und rechten Verstande Menschlicher Kranckheit und darwieder geordneten Artzeney. [BEILIEGEND das Ergänzungsheft:] Abraham von Franckenbergs Raphael oder Artzt-Engel (Cod. Guelferbytan. Blancob. No. 160). Eingeleitet von Heinrich Schneider [nur so kmpl.]. Faksimile der Handschrift von Christianus Grumbachius [...] Candidatus Juris 1729. Nummer 21/400 (= Prachtausg.) Wolfenbüttel, Verlag der Freude (Georg Koch & Paul Zieger), 1924. 2 Bll., 98 S., 2 Bll., mit zahlreichen Textfig. u. 3 mehrfach gefalt. Taf., tls. handcoloriert / 19 S., Gr.-8°, Goldgepr. illus. O-Leder mit Goldschnitt u. Fadengehefteter O-Karton; zus. im O(?)-Schuber 

Das Faksimile erschien in 3 versch. Ausgaben, vorliegend die Prachtausgabe, welche nur die ersten 50 Nrn. umfasst, in illus. Leder gebunden u. handcoloriert wurde. Als Nr. 51-150 wurde eine Ausg. in Halbleder ausgegeben, ebenfalls coloriert u. Nr. 151-400 erhielt einen Pappband. - "Wolfenbüttler Unica- und Curiosa-Drucke. Die Handschrift ist im Besitz der Braunschweigischen Landesbibliothek zu Wolfenbüttel. Die Einführung hat der Bibliothekar dieser Bibliothek, Dr. Heinrich Schneider, in einem Ergänzungsheft beigegeben. Der Faksimile-Druck erfolgte durch Sinsel & Co. in Leipzig-Oetzsch. Den Einband fertigte Carl Einbrodt, Leipzig. Diese einmalige Auflage beträgt 400 Exemplare, von denen 390 in den Handel gelangten. Jedes Exemplar ist handschriftlich numeriert. Dieses Expl. trägt die Nr. 21." - Zwei Jahre später (1926) erschien auch ein Faksimile der gedruckten Textausgabe von 1676 (Amsterdam) im Uranus-Verlag, Bad Oldesloe; sie ist weitgehend textidentisch mit der vorliegenden faksimilierten Handschrift, aber ohne die 3 Tafeln. Zu dieser Ausg. (1676) vgl. Ferguson I,289; Caillet 4188; Duveen 227; Peukert "Das Rosenkreuz" S. 271ff. - Abraham Graf von Franckenberg (1593-1652), schlesischer Mystiker, der stark beeinflusst wurde von Böhmes "Aurora oder die Morgenröthe", das 1612 erschien. Bald bildete sich unter seiner Führung ein Freundeskreis der Mystiker u. Rosenkreuzer, zu dem auch Angelus Silesius zählte. - Das Expl. befindet sich in einem geblümten Schuber mit dem Titel als Deckelschild, das ebenfalls mit der "21" nummeriert ist, ausserdem hat das Buch einen unbeschrifteten Umschlag aus dem gleichen Papier; es ist nicht ganz eindeutig, ob dies zugehörig ist oder priv. angefertigt wurde. - Schuber etwas bestossen, min. angestaubt u. die Leinenklappe leicht angerissen; das Buch in gutem Zustand; das Beiheft am Rückendeckel geknickt u. durchgehend etwas angerändert. - Rarität!

  

14.    Geber - Darmstaedter, Ernst: Die Alchemie des Geber. Übersetzt und erklärt von Dr. Ernst Darmstaedter. Mit 10 Lichtdrucktafeln. Erstausg. Berlin, Verlag von Julius Springer, 1922. VIII, [2], 202 S., 2 Bll., mit 10 Taf., Gr.-8°, O-Pappband 

Den Hauptteil bilden die Übertragungen der lateinischen Texte von Geber, der "Summa perfectiones" (siehe auch die Folgenr.), "Liber de investigatione perfectionis", "Liber de inventione veritatis seve perfectionis", "Liber fornacum" u. "Testamentum Geberi".  -  Darmstaedter geht es mit diesem Buch neben der Übersetzung vor allem darum, "ein Bild von der Denkweise, den Arbeiten und Ergebnissen eines mittelalterlichen Chemikers und Alchemisten zu entwerfen [...] In meinen ausführlichen Erklärungen findet der Leser einerseits Nachweise über alchemistische Lehren und ihre Zusammenhänge mit griechischen, besonders aristotelischen, philosophischen Anschauungen, andererseits aber auch praktisch-chemische Erörterungen über Gebers Ausgangsstoffe, Arbeitsweisen und -Ergebnisse." (S.VI) - Mit Verzeichnis der alchemistischen Ausdrücke u. Register. - Einband leicht lichtrandig u. geringfügig fleckig, sonst ein gutes Expl.

  

15.    Gebri Summa Perfectio. Das ist/ Deß Königlichen/ weitberühmbten/ Arabischen Philosophi/ Geber Büchlin/ von der Gebenedeyten/ und allerhöchsten Vollkom[m]enheit/ der Allgemainen Artzeney: so wol für die Metallischen/ als auch Menschliche Cörper/ in ihr höchstes wesen/ und vollkom[m]enen grad zubringen. / Von Geber erstlich Arabisch beschrieben/ von anderen nachmahlen in Griechische und Lateinische spraach ubersetzet: nun durch einen Liebhaber der Kunst/ auch Teutsch gemacht. Straßburg, In verlegung Lazari Zetzners S: Erben, 1625. 12 Bll., 288 S., Titel mit Holzschnitt-Vignette, Kl.-8°, Späteres Halbpergament mit Rückenschild 

VD17 23:239411W; Brüning: Bibliographie der alchemistischen Literatur 1434; Titel nicht bei: Duveen, Ferguson, Caillet, Neu oder Ferchl. - Früher fälschl. Gbir Ibn-aiyn (versch. Schreibweisen, auch Dschabir ibn Hayyan; lat.: Geber) zugeschrieben. Das vorliegende Werk "Summa perfectionis magisterii" (Die höchste Vollendung des Meisterwerks) ist die wichtigste Schrift der Pseudo-Geber Autoren u. wurde vermutlich von einem italienischen Franziskaner namens Paulus de Tarento verfasst. Es beschreibt eine Nur-Mercurius-Lehre, bei der die metallische Eigenschaft von Stoffen auf Quecksilber zurückzuführen ist. Dies weicht von den damaligen Vorstellungen ab, bei denen auch Schwefel eine bedeutende Rolle für die Metalle haben sollte. Dagegen tritt hier der Schwefel nur noch als Verunreinigung auf. Quecksilber spielt die fundamentale Rolle zur Darstellung des Stein der Weisen (lapis philosophorum) bzw. der Transmutation (Goldsynthese) u. steht damit besonders im Widerspruch zu den historischen Quellen aus dem arabischen Raum. Die Schrift ist kein fortlaufender Text, die verstreute Anordnung diente wohl zur Verschleierung des Wissens, auch wenn praxisnah verschiedene Arbeitstechniken beschrieben werden. - Einband geringfügig fleckig; Titel mit Fehlstellen (kl. Textverlust) u. ganzflächig hinterlegt (Rückseite mit einer Anmerkung von alter Hand); vier weitere Blatt mit Textverlust (Vorrede u. S.7), diese tlw. auch angerissen; Seiten tlw. etwas fleckig u. gebräunt; zahlreiche Anstreichungen von alter Hand (offensichtlich wurde mit dem Buch gearbeitet), ein befriedigendes Expl. des sehr seltenen Titels.

  

16.    [Göchhausen, Ernst August Anton von]: Der heilige Balthasar ein Bruder Rosenkreutzer, oder geheime Geschichte der Bemühungen der Brüder Rosenkreutzer der protestantischen Religion den tollesten Mysticismus aufzupfropfen. Erstausg. [Gotha], [Ettinger], 1795. 240 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. 

VD18 1013123X; Kloß 2682; Wolfstieg 41555: "Persiflage auf das von Jesuiten beeinflusste Klerikat des freimaurerischen Tempelherrensystems. Nach Taute wahrscheinlich von E.A.A. von Göchhausen verf., worin ihm allerdings Goedeke: Grundriss zur Gesch. der deutschen Dichtung 2. Aufl., 4, 1891, S.218 nicht zustimmt." - Wie bei vielen Bibliotheksexpl. (siehe KVK/WorldCat) wurde das letzte Blatt mit dem Druckfehlerverzeichnis nicht mit eingebunden. - Einband fleckig u. leicht bestossen; Innendeckel u. Vorsatz mit kl. Besitzervermerken sowie dem Stempel der "Freimaurer-Loge ‘Albrecht zur Eintracht’ in Grimma"; Titel mit Besitzervermerken, desweiteren verso u. recto gestempelt; wenige Blatt leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl. (überwiegend auf bläulichem Papier gedruckt). - Selten.

  

17.    Hermetisches A.B.C. derer ächten Weisen alter und neuer Zeiten vom Stein der Weisen. Erster Band (Teil 1 + 2) und Zweiter Band (Teil 3 + 4) [kmpl.]. Ausgegeben von einem wahren Gott- und Menschenfreunde. Nachdr. der Ausg. Berlin 1778 in 500 nummerierten Expl. Vorl. Nr. 472. Schwarzenburg (Schweiz), Ansata-Verlag Paul A. Zemp, 1979. 318, 348 S. / 299, 325 S., 8°, O-Leinen mit O-Umschägen (2 Bde.) 

(= Bibliotheca Hermetica). - Ackermann IV/88 zu der Ausg. im Barsdorf-Verlag (1915-1921): "Dieses im Original fast unauffindbar gewordene Werk enthält auszugsweise resp. den Kern von 73 d. seltensten alten alchemistisch-theosphischen-rosenkreuzerischen Hauptschriften zur Herstellung d. Steins der Weisen." - Neben dem "Compaß der Weisen" gehört das Werk zu den wichtigsten Schriften der Gold- und Rosenkreuzer. Nach Frick ("Die Erleuchteten") könnte es sich bei dem anonymen Verfasser um den preußischen Staatsminister Wöllner handeln, der mit Bischoffswerder zu den führenden Köpfen des Berliner Rosenkreuzertums gehörte. - Sehr gute Expl.

  

18.    Hohenheim, Theophrastus Bombastus von (Paracelsus): Philippi Theophrasti Bombast von Hohenheim Paracelsi genannt, Geheimnüss aller seiner Geheimnüsse, Welches noch niemahls wegen seiner unvergleichlichen Fürtreflichkeit ist gemein gemacht, sondern allerzeit in geheim gehalten worden. Nach seiner eigenen Handschrift von einem unbekanten Philosopho treulich mitgetheilet. Nebst einem Anhang noch mehr anderer fast unglaublich raren Curiositäten, welche noch niemals offenbar worden. [2 WEITERE TITEL dess. Verlags ANGEBUNDEN]. Frankfurt u. Leipzig, bey Johann Georg Fleischer, 1770. 80 S. [recte 78 S.] mit 3 Fig., Kl.-8°, Pappband d. Zt. 

Vgl. VD18 11385057; erschien auch 1746 u. 1750. Enhält: Arcanum arcanorum seu magisterium philosophorum (S.2-14; danach springt die Paginierung, der Text ist so kmpl.); Entdeckung eines recht- u. über Königlichen Instruments, Eines Wunder-Stabs, u. recht güldenen Rohres oder Meßstabes... (S.17-35); Miscellanea Curiosa (S.36-56); Arcanum arcanorum seu magisterium philosophorum (S.57-80). - ANGEBUNDEN: [Jacob Lupius]: Schatzkammer der Natur: Gründliche Erklärung dreyer grosen Geheimnüssen, Zum ersten, Die Extractio der Spiritualischen Mumiæ des Menschen, und anderer Thier, ect. Auch wie sie zu Abwendung vieler Kranckheiten, und anderer mehr Magischer Operation ihrer Kraft und Würckung unsichtbarlich volbringen thu. Zum andern, Von dem grosen Mysterio Magico, des Baums Erkentniß Gutes und Böses, auch des Baums des Lebens, von welchem beydem Secretis Magicis Theop. in libello de Tempore, und denn im Büchlein vom Urspung der Künsten [...] tractat. Zum dritten, Sonderbares jedoch natürliches Arcanum durch Träume etwas zu erfahren. Von neuen ans Liecht gebracht durch Jacobum Lupium F.D. Frankfurt am Mayn, bey Johann Georg Fleischer, 756, (64 S.) mit einer Holschnitt-Taf. Erschien seit 1650 in versch. Aufl. mit tlw. unterschiedlichen Inhalt. Vorliegend: De Mumiis Microcosmi. Von vielerley Geschlechten der Corporalischen Mumiæ; Caput primum et Ultimum [...]; De Secretis Secre Torum Thesauro Philosophor [...]; Folget ein sonderbares jedoch natürliches Arcanum durch Träume etwas zu erfahren, in sieben Puncta getheilet; Gebet. - ANGEBUNDEN: [Mutmaßl. Verf.: Christian Friedrich von Steinbergen]: Chymischer Monden-Schein, worinnen nicht allein angezeiget wird, das wahre Subjectum Philosophiæ, sondern auch wo solches zu suchen sey, und dann wie solches præpariret werden soll. Auf Ansuchen und Bitten eines sonderbaren guten Freundes treulich aufgezeichnet, der erbaren Welt bekannt zu machen und drucken zu lassen erlaubet, von einem, Der die Wahrheit nicht läugnet, verbergen will, noch kan. Frankfurt u. Leipzig, in der Fleischerschen Buchhandlung, 1760, Zwei blattgroße Kupfertaf., 55 S., 2 Bll. Ferguson I, 158; Kopp II, 390; Ferchl 516. Enthält zusätzlich als Anhang: Die vom Sendivogio entlehnte General-Regal, samt folgenden Allegatis. Auf den letzten fünf Seiten ein Verlags-Verzeichnis "Chymische Schrifften". - Einband fleckig, bestossen u. beschabt; Innendeckel u. Vorsätze mit Besitzervermerken u. Notizen von alter Hand; zwei Titel mit kl. Wappenstempel; Seiten tlw. etwas fleckig, sonst gutes Expl.

  

19.    Jennings, H[argrave]: Die Rosenkreuzer. Zwei Bände in einem Band [kmpl.]. Ihre Gebräuche und Mysterien. Übersetzt von A[ntonius] v[on] d[er] Linden. Mit ca. 300 Illustrationen und 12 Tafeln. 1. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1912. VI, 224 S., mit Textabb. u. Taf. / IV, 247 S., mit Textabb. u. Taf., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen 

"Dr. Jennings behandelt in seinem umfangreichen Werke nicht nur die Gebräuche, Lehren und Mysterien der Rosenkreuzer, sondern auch all jener anderen geheimen Orden, die mit ihnen mehr oder minder verknüpft sind. Er spürt ihren Geheimnissen in allen Religionssystemen, in allen Sprachen, in der Bibel, Talmud, den Veden usw. usw. nach und gelangt oft zu verblüffenden, ungeahnten Ergebnissen. Sein Werk bildet gewissermaßen eine Geschichte der Magie, der Theosophie, sowie der alchymistischen Philosophen aller Zeiten. Aufgebaut ist es vorzugsweise auf den Schriften des bekannten englischen Rosenkreuzers Robert Fludd." (A.v.d. Linden im Vorwort) - Mit umfangreichem Register. - Einband leicht fleckig, bestossen u. am Rücken etwas stärker berieben; von Verlagsseiten mit den beiden eingebundenen Deckeln der O-Broschur; seltene Anstreichungen; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

  

20.    Kortum, Karl Arnold: Karl Arnold Kortum, der Arzneiwiss. Doktor und Arzt in Bochum, verteidiget die Alchimie gegen die Einwürfe einiger neuen Schriftsteller besonders des Herrn Wieglebs. Erstausg. Duisburg, in der Helwingschen Universitäts-Buchhandlung, 1789. 2 Bll., 360 S., mit Schmuckvignetten, 8°, Priv. Halbleder der frühen 20er Jahre 

Ferguson I,478; Caillet 5835; Kopp II,156-162 u. 291; Schmieder 596. - "Widersprüchlich muß zunächst Kortums Verteidigung der Alchemie erscheinen. Doch besaß er nie ein Laboratorium zu Experimenten. Der Berg- und Hüttenkundige hält unter dem Einfluß Georg Ernst Stahls nicht an dem alten Stein der Weisen fest und fordert die strenge Trennung von der Medizin, doch er bleibt von der Veredlung der Metalle überzeugt und sieht - fast prophetisch - eine neue materia prima im Steinkohlenteer" (Neue Deutsche Biographie). 1791 erschien im gleichen Verlag noch das 80seitige Supplement: "Noch ein paar Worte über Alchimie und Wiegleb [...]". Auch anerkannte Autoren wie Kopp u. Schmieder setzen sich in ihren später erschienenen Werken sehr kritisch mit Wieglebs Haltung auseinander. - Carl Arnold Kortum (1745-1824), Arzt, Schriftsteller u. Heimatforscher; am bekanntesten als Verfasser des 3teiligen Heldengedichts "Jobsiade". - Im Bund tlw. etwas knapp eingebunden; fast durchgehend gebräunt u. braunfleckig; ganz wenige kl. Anstreichungen mit Bleistift; Textblock unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Seltene einzige Ausg.

  

21.    Musallam, Dr. [d.i. Franz Sättler]: Alchimie. Oder die Kunst, den Stein der Weisen herzustellen, der die Kraft besitzt, alle Krankheiten zu heilen und unedle Metalle in Gold zu verwandeln. Gemeinverständlich dargestellt. 1. Aufl. Berlin-Weißensee, Adonistische Verlagsanstalt [eingestempelt] E. Bartels, [1925]. 117 S., 5 Bll., 8°, Illus. O-Karton 

(= Dr. Musallam’s Zauberbibel [6]). - Inhalt: Wesen u. Geschichte der Alchimie (mit Verz. einiger alch. Werke); In der Schule der Adepten (u.a. Das Laboratorium, Erklärung der Kunstwörter); Das alchimistische Problem nach dem heutigen Stande der Forschung (u.a. Die Entdeckung der Radioaktivität u. ihre Folgen, Mikroastronomie u. Makrochemie); Die Alchimie der Weisen von Bit Nûr. - Dr. Franz Wenzel Sättler (Dr. Musallam, 1884-1942?), Dr. der Orientalistik, Reiseschriftsteller, Magier, Okkulthändler, Sozialreformer u. Rebell für sexuelle Freiheit sowie inbes. bekannt als Begründer des Adonismus. - Einband leicht angestaub u. bestossen; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

  

22.    Neander, [Theophilus]: Chymia Universa in Nuce. Das ist: Kurzgefaßter Gründlicher Unterricht von der Hermetischen Wissenschaft, und Bereitung des Lapidis Philosophorum, entdecket von Neander. (Nachdr. der Ausg. Leipzig 1731) 2. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1920. 6 Bll., 304 S., 7 Bll. (Register), 8°, Blaues illus. O-Halbleinen 

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei [usw...hrsg.] von A. v. d. Linden. Zweiundzwanzigster [22.] Band). - "Indessen findet der hochgeneigte Leser in gegenwärtigen Tractätgen qvah in Nuce Nachricht so wohl von der Materia zur metallischen Tinctur, als dem Haupt-Punct der Solution, nebst der Composition und Nach-Arbeit." (Vorrede) - Einband lichtrandig u. bestossen; wie immer papierbedingt gebräunt, sonst  gutes Expl.

  

23.    Paris, Christoph von (Christophorus Parisiensis): Elucidarius [artis transmutationae]. Nummerierter Neudruck der dtsch. Ausg. Halle 1608, vorl. Nr. 99 [von 111]. Berlin , Privatdruck (am Ende handschrftl. O. W. Barth), 1931. 112 Blatt (unpaginiert), 8°, O-Pappband mit Goldschrift 

(= Veröffentlichungen der Alchemistischen Forschungsgemeinschaft Berlin. Klassiker der Alchemie 1. Band [= alles?]). - Vgl. Kopp II, 386. - Unpaginiertes u. einseitig gedrucktes Schreibmaschinen-Typoskript. Es enthält Buch 1 bis 3, "Ein kurtzer Bericht dieser 3 Bücher" u. das "Alphabethum". - "Im Elucidarius fasste Christoph von Paris seine eigenen Lehren und Extrakt der Bücher von Gerber bis Lull zusammen. Man besitzt daher mit dem Elucidarius ein Hauptwerk der mittelalterlichen Alchemie. Von späteren bedeutenden alchemistischen Autoren wird die Kenntnis dieses Werkes stillschweigend vorausgesetzt." - Zu Otto Wilhelm Barth (geb. 1882), den Initiator der Alchemistischen Forschungsgemeinschaft, vgl. auch Lechler I, S.165f. - Einband tlw. geblichen, leicht berieben u. mit schwachen Fleckspuren; Titel mit kl. Namensstempel Ludwig-Peter Freiherr von Pölnitz (1925-1982, u.a. Hrsg. von "Tau. Zeitschrift der Forschungsloge Quatuor Coronati, Bayreuth" u. Schlossherr von Aschbach, Franken), sonst ein gutes Expl. - Selten!

  

24.    Peuckert, Will-Erich: Die Rosenkreutzer. Zur Geschichte einer Reformation. 1. u. 2. Tsd. Jena, Eugen Diederichs, 1928. VII, 452 S., 2 Bll., mit Frontispiz, 7 Taf. u. einigen Textabb., Gr.-8°, O-Karton 

U.a. über: Die Pansophie; Geheime Brüderschaften; Elias, der Artist; Das Märchen von Christian Rosenkreutz; Fama u. Confessio Fraternitatis R.C.; Alchimische Bruderschaften; Sendschreiben an die Fraternität R.C.; Bei Alchimisten u. Theosophen; Die Überwindung des Rosenkreuzes; Franckenbergs geistige Haltung; Sprachgesellschaften; Gesellschaften zur Reformation. - Mit Register. - Will-Erich Peuckert (1895-1969), bekannter dtsch. Volkskundler, der Selbstversuche mit Hexensalben unternahm u. als Sachverständiger im Prozess gegen den Verleger des "6. und 7. Buches Moses" mitwirkte (siehe Miers). - Einband leicht bestossen u. tlw. gebräunt; angerändert da unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

  

25.    Raphael [d.i. Paul Köthner]: Hermetische Lehrbriefe über die große und die kleine Welt. Nach englischen Originalen ins Deutsche übertragen. [1. Aufl.] Leipzig, Centrale für Reformliteratur Dr. Hugo Vollrath, 1908. 1 Bl., 258 S., mit X Fig. auf VIII Taf., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit montiertem illus. O-Deckel 

Es handelt sich um eine Übersetzung von Aufzeichnungen von Pascal Beverly Randolph (1825-1875), dem Gründer der "Hermetischen Bruderschaft von Luxor." Die vorliegende Erstausg. unterscheidet sich deutlich von der überarb. 2. Aufl. von 1924, die den Titel "Hermetische Lehrbriefe über Sternweistum und Alchemie" trägt u. einerseits verkürzt u. überarbeitet wurde, andererseits weiteren Text von Oswald Wirth (1860-1943) über hermetische Alchemie enthält. - Vorliegende Ausg. u.a. über: Involution der göttlichen Idee; Die Geschlechtsmysterien; Hermetische Konstitution des Menschen; Mediumität; Sphäre des Guten u. Bösen in Potenz; Adeptenschaft u. wie man zu ihr gelangt; Refraktion u. Ausbreitung der Sonnenkraft; Einfluß der Sterne auf das Haupt des Menschen; Die mystische Kette oder die Vereinigung von Seele u. Sternen. - Paul Köthner (Privatdozent der Universität Berlin) war eine schillernde Persönlichkeit zw. Politik u. Okkultismus, er versuchte, den völkischen Gedanken mit der Freimaurerei zu vereinigen u. trat, im Gegensatz zur "internationalen", für eine "deutsche" Freimaurerei ein. Darüber hinaus war Köthner im "Schafferbund" aktiv u. schrieb dort als "Renatus Ram" oder "Der Brückner". Bekannt wurde Köthner, weil er behauptete, die Freimaurer-Logen seien Drahtzieher des Weltkrieg gewesen, vor Gericht allerdings zog er diese Verlautbarungen zurück (siehe auch Lennhoff, Posner, Binder). - Einband etwas fleckig u. berieben; Innendeckel mit geringfügigen Rückständen eines Aufklebers, sonst gut.

 

26.    Retschlag, Max, Baptist Wiedenmann Ferdinand Maack u. a.: Moderne Alchemisten. Alchemie im 20. Jahrhundert. Sammlung alchemistischer Texte von Max Retschlag, Albert Hofmann, Baptist Wiedenmann, Dr. Ferdinand Maack, Unbekannter Alchemist. Limitierte u. nummerierte Aufl. (Nr. 361/500), von der Verlegerin Hildegard Frietsch handsigniert. Sinzheim, AAGW Archiv für Altes und Geheimes Wissen H. Frietsch-Verlag, 2000. 315 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen in O-Schuber 

Inhalt: Helmut Gebelein: Die Alchemie im 20. Jh. (Vorwort); Maack: Das Wesen der Alchemie; Retschlag: Von der Urmaterie zum Urkraft-Elixier; Wiedenmann: Alchimie und Lebenselixier; Unbekannt: Die höhere Medizin; Retschlag: Die Heilkunst der Geheimwissenschaft; Hofmann: Die spagyrische Kunst. - Beinahe neuwertiges Expl.

  

27.    Schmieder, Karl Christoph: Geschichte der Alchemie. Herausgegeben und eingeleitet von Franz Strunz. Nachdr. der Ausg. Halle 1832. München-Planegg, Otto Wilhelm Barth Verlag, [1927]. 28 S. [Einleitung], X, 613 S., 8°, Priv. Pappband mit Rückenschild 

Ackermann V/1373. - K. Ch. Schmieder (1778-1850) "stellt die Alchemie in die Entwicklung des inneren Menschen und, sie als geistige Welt phantasievoll und gemüthaft nacherlebend, versucht er es, die ersten ideengeschichtlichen Zusammenhänge zu ertasten, wie sie sich vor allem auch in der mythischen Phantasie und in metaphysischen Spekulationen verbergen. Schmieder glaubte an die Transelementation oder Transmutation." (S. 8 d. Einltg.) - U.a. über Hermes Trismegistos; Goldbau der Aegypter; Pseudo-Demokritios; Geber; Seldeki; Zadith; Ambrosius Merlinus; Albertus Magnus; Roger Bako; Raimundus Lullus; Nikolas Flamel; Basilius Valentinus; Johann Isaak Hollandus; Nikolaus de Cusa; Johannes Trithemius; Agrippa von Nettesheim; Georg Agricola; Kaiser Rudolph II.; Edward Kelley; John Dee; Alexander Setonius; Michael Mayer; Fludd; Glauber; Joh. Kunkel von Löwenstern; Philander; James Price; Johann Christian Wiegleb; Die hermetische Gesellschaft usw. - Einband geringfügig berieben, sonst ein sehr gutes u. frisches Expl.

  

28.    Schnitzelein, Georg: Der Codex Vadiana 429 und Ulrich Ellenbog (1435-1499). Vollständiger Abdruck der von der Fakultät für Chemie, Biologie und Geowissenschaften der Technischen Universität München zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften genehmigten Dissertation. Vorsitzender: Prof. Dr.. E. F. Elstner. 1. Prüfer: Prof. Dr. Karin Figala. 2. Prüfer: Prof. Dr. G. Pfohl. Herstellung: Hieronymus Buchreproduktions GmbH, München, [1984]. 3 Bll., II, 208 S., mit einigen Fig., 8°, O-Karton 

Erschliesst die alchemistische Sammelhandschrift "Codex Vadiana 429" u. widmet sich der Frage, inwieweit der Arzt Ulrich Ellenbog, aus dessen Besitz die Schrift stammt, sich mit Alchemie beschäftigt hatte. - Etwas bestossen; Rücken überklebt (neuer Rückentitel); Titel mit kl. Ergänzung u. Vorsatz mit Besitzervermerk von Karin Figala (Prüferin der Diss.), sonst gut.

  

29.    Schriften der Gold- und Rosenkreuzer. I. Buch: Das Geheimnis aller Geheimnisse. II. Buch: Starke Erweise aus den eigenen Schriften. III. Alchymistisches Bruchstück. Limitierte u. nummerierte Aufl. (Nr. 316/500), von der Verlegerin Hildegard Frietsch handsigniert. Sinzheim, AAGW Archiv für Altes und Geheimes Wissen H. Frietsch-Verlag, 1999. 257 S., 3 Bll., mit einigen Textabb., 8°, Goldgepr. O-Leinen im O-Schuber 

Dr. Christopher McIntosh im Vorwort: „Die Rezepte, welche aus den hier abgedruckten Büchern hervorgehen, dürfen also keinesfalls als primitive oder fehlgeleitete Abart der Chemie angesehen werden. Die darin verborgenen Gedanken sind vielmehr Zeugen einer einheitlichen Weltsicht, die zum Teil auch noch heute erhalten geblieben ist.“ - Neusatz in moderner Typographie nach den Originalen. Enthält: (1) Geheimnis aller Geheimnisse ex Macrocosmo et Microcosmo, oder der güldene Begriff der geheimsten Geheimnisse der Rosen- und Gülden-Kreutzer mit ihren drey Steinen der Wunder. 1788. (2) Starke Erweise aus den eigenen Schriften des Hochheiligen Ordens Gold-und Rosenkreutzer für die Wahrheit, dass seine in Gott ruhende Väter von ewiger That- und Wirksamkeit sind. 1777. (3) Alchimistisches Bruchstück aus der Verlassenschaft eines verstorbenen Mitgliedes des Odens der Rosen- und Golden-Creutzer. 1788. - Beinahe neuwertiges Expl.

  

30.    Schrödter, Willy: Die Geheimkünste der Rosenkreuzer. 1. Aufl. Warpke-Billerbeck (Hann.), Baumgartner-Verlag, [1954]. 253 S., 8°, O-Halbleinen 

(= Aktuelle Probleme. Sonderdruck Nr. 203). - "In vorliegendem Buche gehe ich auf die absonderlichsten angeblichen Kenntnisse der Rosenkreuzer ein. Um nicht in den Verdacht des Fabulierens zu kommen, habe ich alle die mühsam aufgespürten Quellen genau verzeichnet." (S.12) - U.a. über: Die Geheimnisse der Rosenkreuzer; Blut-Telegraphie; Ewig brennende Lampen; Rosenkreuzerische Optik; Transplantation; Heilmagnetismus; Vom Goldmachen; Über das Lebens-Elexier; Prana = Od = Aran; Geschlechtsverkehr mit Geistern; Christus u. die Elementargeister; Planetengeister; Die geheimnisvollen Rotae Mundi; Der Tarot; Vom Astralwallen der Rosenkreuzer; Lebensaufspeicherung (u.a. Winterschlaf); Blick in die Werkstatt eines Rosenkreuzers. - Einband leicht bestossen u. geringfügig fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

  

31.    Schrödter, Willy: Die Rosenkreuzer. [3. Aufl.] Warpke-Billerbeck (Hann.), Baumgartner-Verlag, [ca. 1958]. 147 S., mit Textabb. u. Taf., 8°, O-Karton mit Leinenrücken 

(= Sonderdruck Nr. 216). - Das Buch enthält nicht nur die Schrift "Die Rosenkreuzer", sondern auch diverse Nachträge. U.a. über: Warum Rose u. Kreuz?; "Populi Bensalem", die Bensalem-Leute; Astralwanderungen; Neues Testament u. Auferstehungsleib; "Die innere Kirche": Die Gemeinschaft der Lichtfähigen; Über die "Djinn"; Die Geisterpost; Blick in die Werkstatt eines R+C; "Gibt es noch Rosenkreuzer?"; R+C Historien; Geheimnisvolle Geschichten. - Ein gutes Expl.

  

32.    Siebmacher, Johann Ambrosius: Wasserstein der Weisen. Einschließlich aller in der Ausgabe von 1661 enthaltenen Schriften. Originalgetr. Nachdr. der Ausg. 1661. Freiburg i. Br., Aurum Verlag, 1977. 2 Bll., 1 Taf., 206, 128 S., Kl.-8°, O-Pappband mit goldgepr. Rückentitel 

Zum detaillierten Inhalt vgl. die Folgenr. (33). -  "K.C. Schmieder [sagt] in seiner ‘Geschichte der Alchemie’ (1832): ‘Ein Alchemist, welcher in Nürnberg und später in Augsburg privatisierte, schrieb, ohne seinen Namen zu nennen, das bei den Zunftverwandten hochgeachtetes Buch: Wasserstein der Weisen, darin der Weg gezeigt wird, zu dem Geheimniß der Universaltinktur zu kommen.’ [...] Bereits 1702 nennt Keren Happuch Ambrosius Siebmacher als Verfasser des Wasserstein der Weisen: ‘...einer von den vernünfftigsten Verfassern, so etwas in dieser Kunst zu Papier brachten. Er verdient ein unvergleichliches Lob.’" (Verlagsvorwort). Das von Jacob Böhme geschätzte Werk wurde zw. 1619 u. 1760 mehrfach gedruckt. - Gutes Expl.

  

33.    [Siebmacher, Johann Ambrosius]: Wasserstein der Weysen. Oder Chymisches Tractätlein / darinn der Weg gezeyget / die Materia genennet / vnd der Process beschrieben wird / zu dem hohen Geheymnüs der Universal-Tinctur zu kommen. Dabey auch zwey sehr nützliche andere Büchlein der Gleichförmigkeit vnd Concordantz wegen angehängt: Nehmlich / I.Johann von Mesung [Meung]. II.Via veritatis, der einigen Warheit. Vormahlen durch Lucas Jennis aussgeben. Nunmehro aber wiederumb new aufglägt / vnd noch dabey gefüget zwey Respons: von dem F[rater] R[osae] C[rucis] So an etlichen Ihro Zugethanen abgefertiget. [ANGEBUNDEN:] Nodus Sophicus enodatus. Das ist / Erleuterung etlicher vornehmen Philosophischen Schrifften vnd Tractaten vom Stein der Weisen / nach dem Lauff der Natur zusammen gewunden vnd verknüpffet / nunmehr aber in diesen letzten Zeiten / nach erschieuener Morgenröthe der Weißheit vnd eingetretenen Seculo Eliae Artistae den filiis Doctrinae Hermeticae zum besten auffgelöset vnd erkleret / Einen trewen Teutschen Philosophum vnd Liebhabern der Natur gemesen Chymischen Kunst vnd verborgenen Weißheit Gottes. In Franckfurt am Mäyn, Bey Christoff le Blon / [Coburg], Bey Friedrich Gruners seel. Erben zufinden, 1661, 1639. 206 S., mit gestoch. Frontispiz, 1 kl. Textholzschnitt (S.37) u. zwei Vignetten / 128 S., Kl.-8°, Neues Pergament 

Zu 1: Ferguson II, S.384; Wolfstieg 42159; Caillet 10185. Erschien erstmals 1619 in Frankfurt bei Lucas Jennis (vgl. Cimelia Rhodostaurotica 152; Rosenthal 793; Schmieder S.352; Kopp II, S.393). - Enthält: (1) Wasserstein der Weisen [...] (S.1-127). - (2) Johann von Mesung: Beweiß der Natur [...] (S.128-148). - (3) [Johann von Mesung]: Gegenantwort des Alchymisten [...] (S.148-164). - (4) Nicolai Flamelli: Ein kurtzer Tractat / genandt Summarium philosophicum (S.164-174). - (5) Via Veritatis (S.175-199). - (6) Prima Responsio. Deß F.R.C. an etliche ihnen zugethanen abgelassen (S.200-206). // Zu 2: Duveen S.432; Ferguson II, S.139 (Ausg. 1692); Caillet (Ausg. 1692, fälschlicherweise als 1662 angegeben). - Siebmacher durchgehend gebräunt u. tlw. etwas fleckig, ein professionell hinterlegter Einriss (S.58); das angebundene Werk ebenfalls gebräunt, mit vielen kl. Bleistiftmarkierungen am Rand u. kl. sachkundigen Marginalien; sonst ein gutes Expl.

  

34.    Stoltzius von Stoltzenberg: Chymisches Lustgärtlein. Im Anhang: Einführung in die Alchemie des "Chymischen Lustgärtleins" und ihre Symbolik von Ferdinand Weinhandl.  1. Aufl. (Reprint der Ausg. Franckfurt 1624). Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1975 (Copyright zum Anhang 1964). 52 S., mit 107 Taf. u. 2 gest. Titelbättern, 12° quer (117x160mm), Goldgepr. O-Leinen 

Daniel Stolz von Stolzenberg auch Daniel Stolcius von Stolcenberg (1600 - nach 1644 verschollen) böhmischer Astrologe, Alchemist, Poet u. Arzt. Sein "Viridarium Chymicum" bzw. "Chymisches Lustgärtlein" von 1624 ist ein alchemistisches Emblembuch, das 107 Kupferstiche aus früher veröffentlichten Büchern von Michael Maier u. Johann Daniel Mylius vereinte, zu denen Stolcius Erklärungen in Epigrammform hinzufügte (nach Wikipedia). - Vorsatz mit Widmung, sonst ein gutes Expl.

  

35.    Suchten, Alexander von: D. Alexandri von Suchten Mysteria Gemina Antimonii, Das ist: Von den grossen Geheimnüssen deß Antimonii, In 2 Tractat abgetheilt: Deren Einer / Die Artzneyen zu anfallenden Menschlichen Kranckheiten offenbaret / Der Ander aber / wie die Metallen erhöhet / und in Verbesserung übersetzet werden. Mit mancherley künstlichen und Philosophischen [...] Bereitungen / exempelweise illustrirt / und [...] publicirt worden Durch Johann Thölden / Hessum. Anjetzo auffs neue übersehen / mit einem vollständigen Register vermehret. Mit Röm. Kaiserl. Majest. und Chur-Fürstl. Sächsischem Privilegio. Nürnberg, Jn Verlegung Paul Fürstens Kunst- und Buchhändlers Seel. Wittib und Erben, [ca. 1685].  3 Bll., 380 S., 14 Bll. (Register), mit einer gest. Taf. (S.244, zeigt den Vorgang der Kalzinierung von Antimon), Kl.-8°, Späteres Halbleder 

VD17 1:063451B; Nicht identisch mit VD17 39:116623G (vgl. z.B. den Erscheinungsvermerk); Ferchl 523 "Suchten ist der geistige Urheber der Basilius-Valentinus-Schriften"; Ferguson II,415; Caillet 10424 (datiert die vorlieg. Ausgabe irrtüml. auf 1604 u. damit auf das gleiche Jahr wie die in Leipzig erschienene erste Sammelausgabe.); Nicht bei Duveen u. Wellcome. - Seltene, nicht datierte Nürnberger Ausgabe des Hauptwerkes des bedeutenden Alchemisten Alexander von Suchten (um 1520-1575), der versuchte die Grundsätze von Paracelsus u. Basilius Valentinus zu verbinden (vgl. Schmieder S.279). Das Erscheinungsjahr muss in der Verlagszeit der Witwe u. der Erben des Paul Fürst (1666-1704) liegen, vermutlich ca. 1685. Der vorliegende Titel enhält die beiden Traktate "Vom Antimonio Oder Spießglas" u. "[...] von der Transmutation und Veränderung der Metallen / so durch das Antimonium zuwege gebracht werden kan und möglich ist". Zu Beginn die ausführliche Einleitung von Johann Thölde (1565-1614) u. eine kleinere Vorrede von Michael Toxites (1514-1581, u.a. Hrsg. medizinischer u. alchemistischer Schriften). - Einband berieben u. leicht bestossen; ohne das Titelkupfer (jedoch mit dessen Erklärung auf Bl. 2); fast durchgängig gebräunt u. braunfleckig; obere Ecke tlw. wasserrandig; einige Bll. mit von alter Hand hinterlegen Randläsuren u. kl. Tintenflecken, sonst ein gutes Expl.

  

36.    Telle, Joachim: Sol und Luna. Literar- und alchemiegeschichtliche Studien zu einem altdeutschen Bildgedicht. Mit Text- und Bildanhang. Erstausg. Hürtgenwald, Guido Pressler, 1980. X, 273 S., mit 72 Abb. auf Kunstdrucktaf., Gr.-8°, O-Leinen

 (= Schriften zur Wissenschaftsgeschichte II. Hrsg. Armin Geus und Guido Pressler). - U.a. über: Zur Alchemie des Bildgedichtes; Die Bildgedicht-Fassung in der "Philosophia reformat" des J. D. Mylius (1622) u. im "Lustgärtlein" von D. Stoltz (1624); Eine Vers-Bild-Allegorie vom Mercurius philosophorum; Ein allegorisches Lehrbild von der Elixiergewinnung; Ein Rätselgedicht vom Stein der Weisen. - Mit umfangreichen Literaturverzeichnis. - Ein sehr gutes Expl.

  

 

Die zweite Auflage des „Aureum vellus“ enthält im Gegensatz zur EA zahlreiche Kupferstiche:

  

37.    Trismosin, S[alomon] [Pseud.]: Aureum vellus Oder Güldin Schatz und Kunstkammer / Darinnen der aller fürnemisten / fürtrefflichsten / ausserlesenesten / herrlichisten und bewehrtesten Auctorum Schrifften und Bücher / auß dem gar uralten Schatz der uberblibnen / verborgnen / hinterhaltenen Reliquien und Monumenten der Aegyptiorum, Arabum, Chaldaeorum & Assyriorum, Königen und Weysen. Von Dem Edlen / Hocherleuchten / Fürtreffenlichen / bewehrten Philosopho Salomone Trismosino (so deß grossen Philosophi und Medici Theophrasti Paracelsi Praeceptor gewesen) in sonderbare underschiedliche Tractetlein disponiert / und in das Teutsch gebracht. Sampt anderen Philosophischen alter unnd newer Scribenten sonderbaren Tractetlein / alles zuvor niemalen weder erhört noch gesehen / wie der Catalogus gleich nach der Vorrede zuverstehen gibt. Durch einen der Kunst Liebhabern mit grossem Kosten / Mühe / Arbeyt und Gefahr / die Originalia und Handschrifften zusammen gebracht / und auffs trewlichest vnd fleissigst an Tag geben. Vormals gedruckt zu Rorschach am Bodensee / Anno M.D.XCVIII und zu Basel. 1604 in fünf verschiedenen Tractaten; itzo aufs neue auffgelegt und in ein Volumen gebracht. [2. dtsch. Ausg.]. Hamburg, bey Christian Liebezeit, 1708. 8 Bll. (Titel rot/schwarz), 816 S., mit einem gest. Paracelsus-Porträt (S.90), 14 alchemistischen Holzschnitt-Illus. u. weiteren kl. Textfig. sowie 36 meist blattgroßen Kupfern, 8°, Pappband d. Zt. 

Ferguson II, 469 (zur EA von 1598); Ferchl 542; vgl. Kopp I,242 u. Schmieder S.249-254. - "Eine der wichtigsten frühen Sammlungen alchemistischer Schriften, die den meisten Sammlungen unerreichbar blieb" (Chorinski). Enthält alle fünf Teile der Erstausgabe (Rorschach 1598), welche im Gegensatz zur vorliegenden Ausg. aber nur mit Textholzschnitten illustriert war. - Der Titel bezieht sich auf die Sage vom Goldenen Vlies, einer auf Tierhaut niedergeschriebenen Anweisung zur künstlichen Goldherstellung. Der erste Teil enthält die Werke des vermeintlichen Paracelsus-Lehrers Salomone Trismosino (auch Salomo Trismosinus) mit den Zeichen von zwei kryptischen Inschriften. Der zweite Teil (nach dem schönen Portrait des Theophrast) mit alchemistischen Schriften, die Paracelsus untergeschobenen werden, dazu im Text Holzschnitte von alchemistischen Gerätschaften u. Figuren (2 davon fast blattgroß), gefolgt von dem "Buch Carneson" des Bartholomaeus Korndörffer. Der dritte Teil enthält u.a. den "Splendor Solis" mit 22 schönen Stichen, welches die Suche nach dem Stein der Weisen behandelt u. als ein Hauptwerk der Alchemia Picta gilt. Desweiteren die "Tabula Smaragdini Hermetis Trismegisti" u. einen Text von Bischof Melchior aus Brixen, sowie Schriften weiterer, teils unbekannter Verfasser. Der vierte Teil u.a. die Bereitung des "Philosopischen Steins" von Caspar Hartung von Hoff. Der fünfte Teil dann u.a. mit Experiment-Erfahrungen von Raimundus Lullus u. dem "Spiegel der Philosophen", zu dem 12 schöne Kupfer gehören. Eine dritte Auflage erschien ebenfalls in Hamburg 1718. - Einband etwas fleckig, bestossen u. beschabt; Rückenbezug mit kl. Fehlstellen; beide Gelenke angeplatzt; erste Lage im unteren Bug unwesentlich gelöst; Titel verso gestempelt (ausgeschiedene Dublette); tlw. gebräunt u. braunfleckig; kl. Wurmgänge im Bund (S.131-154); zwei Blatt mit Randausriss ohne Textberührung (S.517 u. 809); ein Doppelblatt (812-814) angelöst, sonst ein gutes Expl.

  

38.    Volz, Gustav Berthold: Der Graf von Saint-Germain. Das Leben eines Alchimisten. Nach großenteils unveröffentlichten Urkunden. Deutsch von Friedrich von Oppeln-Bronikowski. Mit zahlreichen Bildtafeln. 1. Aufl., nummeriert (340 von 101-400). Dresden, Paul Aretz Verlag, [1923]. 381 S., 2 Bll., mit mehreren Taf., eine eingef., Gr.-8°, O-Halbleder mit goldgepr. Rücken, Kopfgoldschnitt u. Lesebändchen

Diese nummerierte Halbleder-Ausgabe (es wurde hellbraunes Ziegenleder verwendet) besitzt einen größeren Satzspiegel u. ist auf besserem Papier gedruckt; einige der Bildtafeln unterscheiden sich ebenfalls von der unnummerierten "Standardausg." - Um den Grafen von Saint Germain ranken sich zahlreiche Mythen, die vom unsterblichen Wiedergänger bis zum Zeitreisenden reichen. Seine letzten Jahre (1780-1784) verbrachte er in Schleswig-Holstein auf Schloß Louisenlund beim dem Landgrafen u. Freimaurer Carl von Hessen-Kassel. Im Keller des nicht mehr vorhandenen Alchemistenturms machten beide, im abgelegenen Teil des Parks, Experimente. Saint Germain entwickelte das "Carlsmetall", sowie neue Färbe- u. Gerbverfahren für die Otte’schen Manufakturen in Eckernförde. Als er am 1784 starb wurde er ebenfalls in Eckernförde in der dortigen St.-Nicolai-Kirche beigesetzt. - Tlw. berieben u. leicht fleckig; Vorsätze u. Schnitt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.