ARCHIV - Katalog 12 - Volkskunde, Aberglaube u. Zauberei

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zur Volkskunde, über Aberglauben und Zauberei aus unserem zwölften Antiquariatskatalog.


508.  Ach, Manfred und Friedrich-Wilhelm Haack (Hrsg.): Dr. Johann Faust - Vierfache Höllenzwang. Mirakulkunst und Wunderbuch. Praxis Magica. Materialien zur Faustlegende VII, VIII, IX. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), [1976]. 64 S., mit Textabb., 8°,  Illus. O-Karton 

(= Moonchild-Edition 4). - Bearbeitete Wiedergabe der vom Verleger Scheible 1846 publizierten Texte u. Abb. (tlw. als Faksimile) aus der Reihe "Das Kloster". - Leicht lichtrandig, sonst ein gutes Expl. Durch begrenzte Auflage selten.

 

509.  Ach, Manfred und Friedrich-Wilhelm Haack (Hrsg.): Dr. Johann Faust: Großer und gewaltiger Meergeist. Materialien zur Faustlegende I. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), [1976]. 54 S., mit Textabb., 8°,  Illus. O-Karton

(= Moonchild-Edition 1). - Bearbeitete Wiedergabe der vom Verleger Scheible 1846 publizierten Texte u. Abb. (tlw. als Faksimile) aus der Reihe "Das Kloster". - Leicht angestaubt, sonst ein gutes Expl. Durch begrenzte Auflage selten.

 

510.  Ach, Manfred und Friedrich-Wilhelm Haack (Hrsg.): Faust, Dr. Johann: Ägyptische Schwarzkunst - Geister-Commando - Schwarzer Rabe. Materialien zur Faustlegende IV, V, VI. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), [1976]. 68 S., mit Textabb., 8°,  Illus. O-Karton

(= Moonchild-Edition 3). - Wiedergabe (tlw. als Faksimile) aus dem dritten Band von "Doctor Johann Faust", Reihe "Das Kloster" (Stuttgart, Verlag J. Scheible, 1847). - Ein gutes Expl. Durch begrenzte Auflage selten.

 

511.  Bekker, Balthasar: Die Bezauberte Welt: Oder Eine gründliche Untersuchung des allgemeinen Aberglaubens / Betreffend die Arth und das Vermögen / Gewalt und Wirckung des Satans und der bösen Geister über den Menschen / Und was diese durch derselben Krafft und Gemeinschafft thun: So aus Natürlicher Vernunfft und H. Schrifft in 4 Büchern zu bewehren sich unternommen hat Balthasar Bekker [...] Nebenst des Authoris generale Vorrede über diese seine 4 Bücher; [...] Aus dem Holländischen nach der letzten vom Authore vermehrten Edition in die teutsche Sprache übersetzet. 1. Aufl. Gedruckt zu Amsterdam, bey Daniel von Dahlen bey der Börse, 1693. 39, 136 [recte 144] S., mit kl. Holzschnitt-Portrait auf dem Titel / 270 S., 1 Bl. / 179 [recte 197] S., 1 Bl. / 308 S., 2 Bll., zw. S.146/147 mit Kupfertaf. [so kmpl.], 8°, Halbleder d. Zt. mit goldgepr. Rücken u. 4 Bünden

VD17 3:303184Q (Nicht identisch mit VD17 1:088304Q u. VD17 547:696533V; vorliegender Druck mit fehlerhafter Paginierung u. etwas abweichender Orthographie auf dem Titel: "Arth", "H. Schrifft". Bibliogr. Nachweis in: Bircher, B 13458. Übers. ermittelt: Johann Lange); Hayn-Gotendorf III,177; Graesse S.62; Cornell S.52. - Eine von 3 Druckvarianten im Jahr der ersten deutschen Ausgabe. Da die anderen beiden mit tlw. korrigierten Paginierungen u. etwas abweichender Orthographie auf dem Titelblatt erschienen, kann man den vorliegenden Band vermutlich als dtsch. Erstausg. ansehen. - Das Kupfer zeigt das "Oldenburgische Horn", 1808 wieder aufgegriffen in der Titeldarstellung des II. Bandes von "Des Knaben Wunderhorn". - Der holländische Theologe u. Prediger Balthasar Bekker (1634-1698) war einer der entschiedensten Kämpfer gegen den Hexenglauben. Das vorliegende, bedeutende Werk erschien zuerst zw. 1691 u. 1693 in Einzelausgaben. Da Bekker hier auch die grundlegende Macht des Teufels bestreitet, war er dauernden persönlichen Angriffen ausgesetzt; bereits 1692 wurde er durch die Synode von Alkmaar als Prediger abgesetzt u. eine Unzahl von Streitschriften wurden gegen ihn veröffentlicht. Welche epochale Wirkung sein Werk trotzdem hatte, zeigt sich daran, dass es nach der frühen dtsch. Übersetzung bereits 1694 auch in französischer u. 1695 in englischer Sprache vorlag. Alle nachfolgenden Gegner der Hexenverfolgung berufen sich auf Bekker. - Einband berieben u. leicht bestossen; Kapital leicht angerissen; wenige kl. Anstreichungen von alter Hand; sonst überraschend sauber; ein schönes Expl.

 

512.  Das siebenmal versiegelte Buch oder magisch-sympathetischer Hausschatz zur Heilung vieler Krankheiten und Gebrechen des Leibes nebst wundersamen Geheimnissen. Mit einem Anhang: Die Geheimnisse der Physiognomie oder Erkenntniß der guten und bösen Eigenschaften des Menschen. Schwäb. Hall, Haspel’sche Buchhandlung, [ca. 1880]. VIII (Vlgs.-Anz.), 240 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Rezeptsammlung der volkskundlichen Medizin, enthält darüber hinaus auch etwas über: Naturheilverfahren; Das Turnen; Lebens-Essenz; Eine Kugelabweisung; Rettungsmittel bei Ertrunkenen u. Erfrorenen. - Eine deutlich kürzere Version ("...nebst wundersamen Geheimnissen zur Erreichung der verschiedenartigsten Zwecke", 64 S.) erschien um 1900 bei Bartels, Neu-Weißensee bei Berlin (vgl. Hayn-Gotendorf I, 491). - Etwas berieben u. geblichen; Titel gestempelt u. mit handschrftl. Vermerk: "Vorsicht!"; Seiten tlw. leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

513.  Fr[iedrich] G[eorg] Ch[ristian] v. I[lten]: Alruna oder Denkwürdigkeiten der Vorzeit von Fr. G. Ch. von I. ... Erster, Zweiter und Dritter Theil [kmpl.]. Erstausg. Halberstadt, in H. Vogler’s Buch- und Kunsthandlung, 1819. VI, 153 S. / IV, 139 S. / IV, 138 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild (alle zus. in einem Bd.)

Über Legenden, Mythen u. geschichtliche Merkwürdigkeiten, u.a.: Der Sternritter; Die weiße Frau; Die Kelle bey Werna unweit Ellrich; Der Püstrich; Die Veste Homburg; Die Daneels-Höhle bey Hyseburtg im Magdeburgischen; Der Kinder-Auszug in Hameln; Die Verehrung des Krodo auf der Harzburg; Die Quästenburg oder das Fest der Quäste; Die Gleichen, oder Mehr als eine Frau; Der Kyffhäuser. - Berieben u. bestossen; Rücken etwas beschabt u. mit Standortmarke; Titel gestempelt; tlw. etwas braunfleckig; hinterer Innendeckel mit bibliografischen Vermerken, sonst ein gutes Expl.

 

514.  Galley, Frithjof: Magie im 18. Jahrhundert. Transkription und Analyse einer Handschrift des ausgehenden 18. Jahrhunderts mit "religiös-magisch-alchimistisch-kabbalistisch-kuriosem" Inhalt. Dissertation TU München. [München, Selbstverlag], 1985.        6 Bll., 244 S., 7 S., CXXXVIII, 1 Bl. (Lebenslauf), 8°, O-Karton

U.a. über: Magische Hilfsmittel bei der Schatzsuche; Bannung u. Beschwörung des Schatzes; Das Christophorusgebet; Talismansuche; Die Zauberbücher "Arbatel" u. "Claviculae Salomonis"; Magische Glocken; Das Electrum magicum; Urim u. Thummim; Homunculi Philosophigi; Bann- u. Segenssprüche; Magische Kunststücke; Zur "Aurea Catena Homeri". - Deckel leicht fleckig; Rücken mit folienüberklebten Papierstreifen (Beschriftung); Vorsatz mit kl. Signatur von [Prof. Dr.] K[arin] Figala (die die Dissertation mit prüfte), sonst ein gutes Expl.

 

515.  Geßmann, G. W.: Die Pflanze im Zauberglauben und in der spagyrischen (okkulten) Heilkunst. Katechismus der Zauberbotanik mit einem Anhang über Pflanzensymbolik. Mit 23    .  

Abbildungen. 2. erg. u. erw. Aufl. Berlin, Verlag von Karl Siegismund, 1922. 268 S., 2 Bll., mit 21 Abb., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext

Inhalt: Die Pflanze im Zauberglauben; Alphabetisch geordnetes Verzeichnis der zu Zauberzwecken verwendeten Pflanzen, nebst einer Beschreibung derselben; Die Stellung der Pflanzen in der Astrologie; Zaubersalben u. Räuchermittel; Magische Behandlung der Pflanzen; Quellenwerke; Anhang: Die Symbolik der Pflanzen. - Gustav Wilhelm Geßmann (1860-1924) veröffentlichte zahlreiche Werke zu versch. Themen aus dem Bereich des Okkultismus, oft mit astrologischem Anklang. Für seine frühe Reihe "Occultistischer Bilderbogen" verwendete er das Pseudonym Manetho. - Vorsätze sowie Titel u. letztes Blatt etwas fleckig; tlw. im Falz verstärkt; vereinzelte Anstreichungen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

 

Jung-Stillings „Theorie der Geisterkunde“ als „Zehntes und Elftes Buch Moses“ getarnt:

 

516.  [Jung-Stilling, Heinrich]: Zehntes und Elftes Buch Moses oder Theorie der Geisterkunde. Was von Ahnungen, Gesichten und Geistererscheinungen geglaubt und nicht geglaubt werden müßte. Mit einem Porträt: "Die weiße Frau." - Inhalts-Verzeichnis. 1. Ahnungen 2. Vorhersehungen 3. Zaubereien 4. Prophezeiungen 5. Gesichter (Visionen)    6. Geistererscheinungen 7. Theorie der Geisterkunde. Berlin-Weißensee, E. Bartels Verlagsanstalt, [1921/1922]. 343 S., 4 Bll., mit Frontispiz, 8°, Schlichter priv. Pappband d. Zt.

Kuriose Verlagsveröffentlichung, denn der Text enthält unter der vorgestellten Titelzeile "Zehntes und Elftes Buch Moses" das Werk "Theorie der Geisterkunde" des hier ungenannten Autors Jung-Stilling (1740-1817), das vom Verleger bewußt irreführend in die Nähe der volkstümlichen Beschwörungsliteratur gestellt wird. Druckidentisch u. mit dem gleichen Porträt der kindermordenden Gräfin zu Orlamünde erschien Stillings Werk 1921 bzw. 1922 im gleichen Verlag auch mit korrekten Titel. - Einband leicht bestoßen u. fleckig; Titel mit 3 Siegelack-Marken u. wie eine der letzten Seite mit Resten der aufgetrennten Papierversiegelung; letztes Blatt der Verlagsanzeigen innen am Buchdeckel angeklebt, sonst ein gutes Expl.

 

517.  Kunstmann, Walter G.: Die babylonische Gebetsbeschwörung. Leipzig, J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung, 1932. 114 S., Gr.-8°, O-Karton

(= Leipziger semitische Studien, Neue Folge, Bd. 2). - Einband tlw. gebräunt; Kapital mit kl. geklebter Fehlstelle; Titel gestempelt; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

518.  Landau, Dr. Marcus: Hölle und Fegfeuer in Volksglaube, Dichtung und Kirchenlehre.  1. Aufl. Heidelberg, Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung, 1909. XIX, 296 S., 8°,O-Leinen

Hauptkapitel: Die Quellen unseres Wissens vom Jenseits; Die Entstehung von Hölle u. Paradies; Wege u. Führer zur Unterwelt; Die Urteilsbrücke; Unterweltstore u. Pförtner; Topographie u. Regierung der Unterwelt; Gericht u. Buchführung im Jenseits; Die Verdammten u. ihre Strafen; Die Ewigkeit der Höllenpein; Ferien u. Unterbrechung der Höllenqualen; Die Verdammten u. die Seligen; Fegefeuer u. Limbus; Der Verkehr zw. Toten u. Lebenden; Gewerbsmäßige Erlösung u. Versicherung gegen Unterweltspein. - Mit Literaturverzeichnis u. Personenregister. - Sauberes u. gutes Expl.

 

519.  Müldener, R[udolf]: Dr. Johannes Faust der weitverschrieene Zauberer und Schwarzkünstler. Nach dem ältesten Faustbuche bearbeitete, einzig vollständige Ausgabe. 1. Aufl. New York, Leipzig u. Wien, Carl Minde, [1872]. 151 S., Kl.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen

Einige saubere Anstreichungen mit Buntstift; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

520.  Reichle, Franz Anton: [Exorzismus-Fragment/Anhang aus:] Der Triumphierliche Namen Jesus. Das ist: Allgemeines, unfehlbahres, und kräftiges Hilfs-Mittel, durch welches ein jeglicher Catholischer Christ, sonderbar aber ein Seelsorger sich, und die seinige von allem Unheil bewahren, allen Unfall des bösen Feindsabtreiben, alles Malefitz zernichten, ja gar den leydigen Teufel selbsten vermittelst des allers heiligsten Namen Jesus verjagen, und überwinden kan. [...] das jenige aber, so die Priester und Exorcisten alleinig betrift, und ihnen zu wissen, nothwendig ist, wird in lateinischer Sprache beygesetzt. [3. Aufl.] Constanz, by Antoni Labhart, 1761. 1 Bl., S. 60-143 (Appendix), 12°, Leder d. Zt.

Cornell S.559. - Fragment, das nach dem Titel nur den lateinischen Appendix für den Exorzisten enthält. Bei der letzten Ausgabe "Sulzbach, Galwitz, 1775" fehlt dieser lateinische Anhang im Druck. - Einband berieben u. bestossen; Rücken mit Standortmarke, ein kl. Seiteneinriß; tlw. gebräunt, sonst ein gutes Expl. Angebunden ein doppelseitiges, handschriftliches Blatt: "Benedictio Domorum Quocunque Tempore [...]" ("Die Segnung der Häuser zu jeder Zeit") u. 20 weisse Blatt.

 

521.  Scheible, J. (Hrsg.): Faust’s Dreifacher Höllenzwang [Deckeltitel]. Doktor Johannes Faust’s Magia naturalis et innaturalis, oder Dreifacher Höllenzwang’, letztes Testament und Siegelkunst. Nach einer kostbar ausgestatteten Handschrift in der Herzogl. Bibliothek zu Koburg vollständig und wortgetreu herausgeben in fünf Abtheilungen mit einer Menge illuminirter Abbildungen auf 146 Tafeln. Faksimile der Ausg. Stuttgart, Scheible 1849. Berlin, Richard Schikowski, [1995]. 263 S., 4 Bll., mit 146 Taf., 43 davon farbig, die anderen in rot u. schwarz, 8°, O-Leinen

Vergrößertes Faksimile der gesuchten Ausgabe von J. Scheible, Stuttgart 1849, mit vielen magischen Sigillen u. Siegeln, tlw. in rot u. schwarz gedruckt, sowie 43 farbigen Tafeln mit Dämonen. Erschien als "Erste Abtheilung" der Reihe "Bibliothek der Zauber-, Geheimniss- und Offenbarungs-Bücher und der Wunder-Hausschatz-Literatur aller Nationen in allen ihren Raritäten und Kuriositäten [...]." - Ein sehr gutes Expl.

 

522.  Schneider, Ingo (Hrsg.): Europäische Ethnologie und Folklore im internationalen Kontext. Festschrift für Leander Petzoldt zum 65. Geburtstag. Erstausg. Frankfurt a.M. u.a., Peter Lang, 1999. 765 S., 1 Bl., mit Textabb. u. Taf., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen

Mit versch. Beiträgen zu den Überschriften: Volkserzählung u. Literatur; Volksbuch u. epische Kleinformen; Dämonologie; Medien, Theater, Volksmusik u. Film; Historische Volkskultur, Volksfrömmigkeit u. Brauch. - Gutes Expl.

 

523.  Werwölfe - Fischer, Wilhelm: Dämonische Mittelwesen, Vampir und Werwolf in Geschichte und Sage. Mit drei Tafeln. Stuttgart, Strecker & Schröder, [1906]. 103 S., 2 Bll., mit 3 Taf., 8°, Farbig illus. O-Karton

(= "Aberglaube aller Zeiten" [Nr.] 3 [von 5]). - Ackermann I/410 (alle 5 Bde.). - U.a. über: Hinduismus u. Aberglaube; Der Vampirismus; Das Kinderfressen u. Blutsaugen der Vampire; Lebende Vampire; Die Werwolfsage. - Einband ist angeschmutzt u. hat Randläsuren; Rücken angerissen u. mit Fehlstelle; Seiten unbeschnitten, sonst gut.

 

524.  Werwölfe - Friedmann, Dr. M.: Über Wahnideen im Völkerleben. Wiesbaden, Verlag von J. F. Bergmann, 1901. 3 Bll., S. [203]-305, 5 Bll. [so kmpl.], Gr.-8°, O-Karton

(= Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens. Einzel-Darstellungen für gebildete aller Stände. Im Vereine mit hervorragenden Fachmännern des In- und Auslandes herausgegeben von Dr. med. Loewenfeld und Dr. med. H. Kurella. Sechstes und Siebentes Heft). - U.a. über: Genese u. psychologische Natur der Suggestividee, erläutert durch die Analysierung der religiösen Vorstellungen, insbes. bei Naturvölkern; Unterstützende Faktoren der Massenbewegungen, Hinweis auf die Dreyfus-Affaire; Massgebender Einfluss einzelner überragender Personen, z.B. Mohammeds; Die Periode der Hexenprozesse u. des Hexenwahns; Die Tulpenmanie in Holland u. die John Law-sche Transaktion; Die anarchistische Bewegung; Verehrung mystischer Schwärmer; Die Heilsarmee; Bedeutung der Extasen innerhalb der perversen Massenbewegungen, Gründe ihres Verschwindens in der Gegenwart; Besessenheitsepidemien in Klöstern u. Waisenhäusern; Die Lykanthropie-Epidemie nervöser Tic’s (Laira-Krankheit). - Einband angestaubt, mit kl. Loch u. angerissen; Besitzervermerk auf Deckel; die letzte Lage ist lose, die Seiten sonst sauber u. nur leicht gebräunt.

 

525.  Werwölfe - Leubuscher, Rudolf: Ueber die Wehrwölfe und Thierverwandlungen im Mittelalter. Ein Beitrag zur Geschichte der Psychologie. Erstausg. Berlin, G. Reimer, 1850. IV, 65 S., 1 Bl., Gr.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen

Cornell S.346 - Bedeutende Abhandlung des deutschen Psychiaters Rudolf Leubuscher (1822-1861) u. frühen Mitarbeiter von Rudolf Virchow. - Inhalt: I. Die Wehrwolfssucht (Lykantropie); II. Auffassung des Mittelalters. Hexensalben; III. Epikrise. Die Entstehung des Wahns der Thierverwandlung. - Fast durchgängig braunfleckig; Buchblock unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. Als Originalausg. sehr selten.

 

526.  Werwölfe - Müller, Konrad: Die Werwolfsage. Studien zum Begriff der Volkssage. Inaugural-Dissertation an der philosophischen Fakultät der Universität Marburg. Karlsruhe, Macklotsche Druckerei u. Verlag, 1937. 111 S., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen

U.a. über: Entstehung der Werwolfsage u. ihre Zeugnisse; Der Entwicklungsweg der Werwolfsage; Die Verbindung von Teufel u. Werwolf; Aufgezwungene Verwandlungen; Blutdurst; Die Vorstellung vom verwandelnden Menschenfleisch; Die Entstehung der Volkssage. - Ein gutes Expl.

 

527.  Werwölfe - Schaefer, August: Die Verwandlung der menschlichen Gestalt im Volksaberglauben. Erstausg. Darmstadt, C.F. Winter’sche Buchdruckerei [Selbstverlag der Oberrealschule Darmstadt], 1905. VI, 103 S., Gr.-8°, O-Heftstreifen

(= Progr.-Nr. 776, Jahresbericht. Grossherzogliche Oberrealschule zu Darmstadt). - Inhalt: Der Körper des Menschen; Die Seele des Menschen; Die Stellung des Primitiven zur Natur; Der Verwandlungsglaube (Seine Entstehung, Von der Verwandlung, Das Schicksal der verwandelten Menschen). - Ein gutes Expl.

 

528.  Werwölfe - Schütte, Gudmund: Dänisches Heidentum. Mit 26 Abbildungen. Heidelberg, Carl Winter, 1923. 154 S., mit mehreren Abb., 8°, Schlichter neuerer Karton

(= Kultur und Sprache. 2. Band). - Vgl. Goodland S.558. - Inhalt: Quellen; Stofflebenglaube u. Seelenglaube. Trud u. Werwolf; Grabsitten; Ahnengeister, Wichte, Heroren, Schicksalswesen; Die Seelen der Toten als Bewohner der freien Natur; Riesen, Naturgeister, Industriegeister u. dgl.; Uralte Gottheiten uranischer Art; Tiergestaltige Gottheiten; Nerthus, Njörd u. ihre Sippe, die Fruchtbarkeitsgöttin Namens Vanir; Odin, Thor u. ihre Sippe, die Asen-Götter; Zauberer, Priester u. Gottesdienst. - Sehr gutes Expl. im schlichten gelblichen Karton.

 

529.  Werwölfe - Schwimmer, Johann Michael:Deliciae physicae, Das ist, Physicalische Ergetzlichkeiten, Durch Fragen und Neben-Fragen, Zu Nutz und Lust Gelehrten und Ungelehrten, abgefasset, und gründlich erörtert, Sammt gehörigen Register.  Zum dritten mahl gedruckt. (3. Aufl.) Erfurt, Im Verlag der Stösselischen Erben, 1717. 5 Bll. (Titel in Rot u. Schwarz), 112 S., 1 Kupfertaf., 1 Bl. (Titel in Rot u. Schwarz), S. 113-240, 1 Bl., S. [240]-480, 1 Bl., S. [481]-812 (recte 813, 2x S.240 ), 26 Bll. (Register), Kl.-8°, Blindgepr.  Leder d. Zt.    

VD18, 10852395; Rosenthal 8341; Ferguson II,354 (Anmerk.); Ferchl 494. - Enthält weitere drei Teile mit separaten Titeln: (2) Jo. Mich. Schwimmers Deliciae Physico-Hortenses, oder Physikalisches GartenBuch, Darinnen Auffrichtig-eröffnete Kunst-Griffe, zu nutzbarer und ergetzender Baum-Zucht, Durch gründlich-erörterte Haupt- und Neben-Fragen, denen Garten-Liebhabern und Hauß-Vätern, zu Lust und Nutz, auf Verlangen, gewiesen, sammt gehörigen Register zum dritten mahl gedruckt. - (3) Jo. Mich. Schwimmers Deliciae Physico-Hortenses, Oder Physicalischer Garten-Lust, Anderer Theil, Darinnen Auffrichtig-eröffnete Kunst-Griffe, zu nutzbarer und ergetzenden Baum-Gärten- und Feld-Blumen / Kräutern / auch Küchen-Gewächsen / und andern dergleichen anmuthigen und nützlichen Sachen [...]. - (4) M. Joh. Mich. Schwimmers Deliciae Physico-Astrologico-Hortenses, Das ist: Physicalische Himmels-Betrachtung Und Gartenlust, An statt des dritten Theils und zur Erläuterung der hiebevor heraus gegebenen Physicalischen Garten-Lust und Ergetzlichkeiten zu gebrauchen; Worinnen die gesunde Astrologie oder Stern-Lehre nach Gottes Wort / Vernunfft / und wahren Gründen behauptet und gezeiget wird. Allen Hauß-Vätern / und besonders allen Feld- und Garten-Liebhabern, wie auch zum nutzbaren täglichen Calender-Gebrauch sehr nöthig und ersprießlich [...]. -- Kuriose Zusammenstellung u.a. auch über: Bär-Wölffe, andere nennen sie Währ-Wölffe (S.43f); Balsam des Himmels machet alles fruchtbar u. wachsend; Beelzebub, dieses Wortes-Ursprung u. eigendliche Bedeutung; Blumen von mancherley Farben zu Wege zu Bringen; Cobold, obs dergleichen in der Welt gebe?; Warumb kan der Satan nicht wahrhafftig einen Menschen zu einem Wolff machen? (S.41f); Hermaphroditi, ob solches Mißgeburthen; Ob der Himmel eine Seele habe; Jupiter, dieses Planeten Beschaffenheit und Würckung; Lufft, solche soll ein Garten-Liebhaber wohl observiren; Welche Gewächse des Mondes Eigenschafft an sich haben; Physica, solche hat der Satan nun etliche 1000 Jahr studiret; Sympathie erweiset in vielen Stücken ihre Würckung; Teuffel treibet mit Mann u. Weibs-Pers. Unzucht; Wünschel Ruthen schlagen manchen Menschen nicht, woher es komme; Warum reiche Hexen einen Bund mit dem Teuffel machen; Zauberer, woran sie einige haben erkennen wolle. - Einband berieben u. fleckig; eine fehlende u. eine nicht funktionsfahige Schliesse; tlw. gebräunt u. leicht fleckig; gegen Ende mit kl. Wurmlöchern (tlw. Verlust einzelner Buchstaben); hinterer Vorsatz angerissen u. mit Fehlstellen, sonst ein gutes Expl.

 

530.  Werwölfe - Sepp, Prof. Dr. J[ohann] N[epomuk]: Orient und Occident. Hundert Kapitel über die Nachtseite der Natur, Zauberwerk und Hexenwesen in alter und neuer Zeit. Erstausg. Berlin, C. A. Schwetschke und Sohn, 1903. 312 S., 8°, Marmoriertes Halbleinen d. Zt. 

Cornell 504. - U.a. über: Teufelsbündnisse; Zauber- u. Hexenberge; Wodan mit dem Wolkenhut; Walpurgisnacht; Zauberformeln u. Segenssprüche; Geisterspuk; Anwünschung u. Hexenkram; Notwehr gegen Truden; Die weisse u. schwarze Magie; Blutzauber; Liebesrache u. Totbeten; Der Wehrwolf u. der Wolfshunger; Der Vampyr; Ausnahmen von Naturgesetzen. Mit Register. - Sepp (1816-1909) war Theologe, Parlamentarier u. einflussreicher Vertreter der deutsch-nationalen Richtung um 1870/71. - Titel etwas gewellt u. am Bund hinterlegt; Seiten tlw. gering gebräunt, sonst gutes Expl.