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unserem elften Antiquariatskatalog.
452. Angel, Walter: Die Rubine des Silvanus de Vliet. Erstausg. Leipzig, Verlag C. Weller Co., [1926]. 95 S., 2 Bll., Kl.-8°, O-Leinen
Bloch 2/56. - "Der belgische Alchimist des Silvanus de Vliet, ein junger Mann
von edler Abstammung, kommt an den Hof Rudolfs II. Er soll für den Kaiser den Kronrubin herstellen, denn für diese Kunst ist er berühmt; [...] wie Gustav Meyrink (Goldmachergeschichten) und Alexander
Bernus (Goldmachen) beschäftigt sich Walter Engel in dieser Novelle ernsthaft mit dem Thema der Alchemie, auch wenn die Historie nichts über die künstliche Herstellung von Rubinen zu berichten weiß."
(Robert N. Bloch in "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur") - Einband angestaubt u. leicht fleckig; Kanten leicht berieben. - Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers (Wien
November 1926) im Vorsatz.
453. Anonym: Die Geisterburg. Eine abenteuerliche Geschichte aus dem vorigen Jahrhundert. Erstausg. Leipzig, bei August Geers, 1796. 2 Bll., 312 S., mit gest. Frontispiz u.
Titel, Kl.-8°, Späteres Halbleinen
Bloch 2/88. - Der Titel wird von Ferdinand Josef Schneider in "Die
Freimaurerei und ihr Einfluss auf die geistige Kultur in Deutschland am Ende des XVIII. Jahrhunderts: Prolegomena zu einer Geschichte der deutschen Romantik" angeführt als Beispiel der
schwärmerischen Vorliebe in der deutschen Literatur für ehrwürdige Greise. - Einband leicht bestossen u. etwas fleckig; Frontispiz mit kl. Wurmloch; tlw. etwas fleckig u. an einigen Stellen im Bund
verstärkt, sonst ein gutes Expl. - Selten, via KVK/WorldCat lässt sich nur ein Expl. in der Österr. Nationalbibliothek nachweisen.
454. Arno, Dr.: Traumvisionen. Erstausg. Lorch (Württ.), Verlag von Karl Rohm, 1909. 90 S., 4 Bll., 8°, Priv. illus. Leinen mit dreiseitigem Farbschnitt
Nicht bei Bloch; 13/1 Katalog zur Leihbibliothek des Nirwana-Verlags für
Lebensreform. - Okkult-phantastische Geschichten, alle beginnen mit "Im Traum sah ich..." oder ähnlich. Inhalt: Nach dem Tode; Auf dem Kreuzeswege; Auf der Wanderschaft; Mann und Weib; Geist und
Seele; Der Kampf der Seele. - Etwas berieben; zwei Anstreichungen, sonst ein gutes Expl. - Selten.
455. Babits, Michael: Der Storchkalif. Roman. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Kurt Wolff Verlag, [1920].
309 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton (von Emil Preetorius)
Bloch 2/269. - Einzige berechtigte Übertragung aus dem Ungarischen von Stephan
J. Klein. - Einband tlw. gebräunt u. geringfügig angestaubt, sonst ein gutes Expl.
Die komplette „Bibliothek von Babel“ von Jorge Luis Borges, alle 30
Bände:
456. Borges, Jorge Luis (Hrsg.):
Die Bibliothek von Babel. Eine Sammlung phantastischer Literatur. Band 1 - 30 [kmpl.]. Idee und Design von Franco Maria Ricci. [Alle Bände] mit
einem Vorwort von Jorge Luis Borges. Dtsch. Erstausg. Stuttgart, Edition Weitbrecht, 1983-1984. Gr.-8°, Illus. O-Karton in zwei O-Schubern (je Schuber 15 Bde.)
Die komplette Buchreihe, umfassend die Lieblingswerke des
argentinischen Autors u. Bibliothekars Jorge Luis Borges (1899-1986), der mit seinen eigenen Werken als Vorläufer der Postmoderne gilt. Die Sammlung war ursprünglich ab 1974 in Italien
erschienen. Vorliegend die erste deutsche Ausgabe. Im Einzelnen: (1) Pedro Antonio de Alarcón: Der Freund des Todes. 141 S. - (2) Argentinische Erzählungen. 106 S. - (3) William Beckford: Vathek. 158
S. - (4) Léon Bloy: Unliebsame Geschichten. 111 S. - (5) J. L. Borges: 25. August 1983 und andere Erzählungen. Mit einem Vorwort von Martin Gregor-Dellin. 120 S. - (6) Jacques Cazotte: Der verliebte
Teufel. 110 S. - (7) Gilbert Keith Chesterton: Apollos Auge. 151 S. - (8) Lord Dunsay: Das Land des Yann. 120 S., 1 Bl. - (9) Nathaniel Hawthorne: Das große Steingesicht. 143 S. - (10) Charles Howard
Hinton: Wissenschaftliche Erzählungen. 140 S., 1 Bl. - (11) Henry James: Die Freunde der Freunde. 222 S. - (12) Franz Kafka: Der Geier. 117 S. - (13) Rudyard Kipling: Das Haus der Wünsche. 153 S. -
(14) Jack London: Die konzentrischen Tode. 130 S., 1 Bl. - (15) Leopoldo Lugones: Die Salzsäule. 101 S. - (16) Arthur Machen: Die leuchtende Pyramide. 152 S. - (17) Herman Melville: Der Schreiber
Bartleby. 78 S., 1 Bl. - (18) Gustav Meyrink: Der Kardinal Napellus. 77 S. - (19) Giovanni Papini: Der Spiegel auf der Flucht (Spiegelfluchten). 122 S. - (20) Edgar Allan Poe: Der entwendete Brief.
122 S. - (21) P’u Sung-Ling: Gast Tiger. 97 S. - (22) Russische Erzählungen. 198 S. - (23) Saki: Die Verschwiegenheit der Lady Anne. 130 S., 1 Bl. - (24) Robert Louis Stevenson: Die Insel der
Stimmen. 142 S. - (25) Tausendundeine Nacht nach Galland. 174 S. - (26) Tausendundeine Nacht nach Burton. 170 S., 1 Bl. - (27) Villiers de L’Isle-Adam: Der Tischgast der letzten Feste.
119 S. - (28) Voltaire: Mikromegas. 198 S. - (29) H. G. Wells: Die
Tür in der Mauer. 148 S. - (30) Oscar Wilde: Lord Arthur Saviles Verbrechen. 149 S. - Die beiden Schuber etwas gebrauchsspurig; die Bücher in sauberem u. gutem Zustand.
457. Bulwer Lytton, Lord Edward:
Vril oder eine Menschheit der Zukunft. 1.-5. Tsd. Stuttgart, Der kommende Tag AG Verlag, 1922. IX, [2], 234 S., Kl.-8°, Illus. O-Halbleinen
Aus dem Englischen übersetzt von dem Anthroposophen Günther Wachsmuth. Die
dtsch. EA erschien unter dem Titel "Das Geschlecht der Zukunft" (OT: The Coming Race), siehe Bloch 2/554; Auch in: Verinnerlichung, S.83 ("Okkulte Romane"). - Der Schlüsselroman des Rosenkreuzer u.
Freimaurers Lord Eduard (George) Bulwer-Lytton (1803-1873) beschreibt eine Zivilisation, die das hohle Erdinnere als Lebensraum nutzt. Ermöglicht wird dies durch "Vril", das künstliches Licht u.
Schwerelosigkeit erzeugen kann. Diese geheimnisvolle "Vril-Kraft" wird immer wieder als Antrieb der sog. "Reichsdeutschen Flugscheiben" u.a. UFOs zitiert (dazu: P. Bahn u. H. Gehring: Der
Vril-Mythos). Ein weiterer Querbezug findet sich bei Ferdinand Ossendowski, in seinem Buch "Tiere Menschen und Götter" wird ein "König der Welt" (siehe auch: René Guénon) u. sein unterirdisches
Zentrum Agharti genannt. - Einband tlw. leicht geblichen; hinterer Vorsatz u. Schnitt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.
458.
Burmester, Albert K.: Der Damm von Amazonis. Technischer Zukunftsroman. Erstausg. Bremen, Henry Burmester
Verlag, [1936]. 239 S., 8°, O-Leinen
Bloch 2/562. - Einband etwas fleckig, berieben u. leicht schiefgelesen;
papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
459.
Chesterton, Gilbert Keith: Der Mann, der Donnerstag war. Eine Nachtmahr von G. K. Chesterton, Verfasser von
Orthodoxie. Dtsch. Erstausg. München, Hyperion-Verlag Hans von Weber, 1910. 265 S., 8°, Goldgepr.
O-Pappband
Bloch 2/615. - "Die ernste Suche und Sorge, wie man ein Unglück verhindern
kann, balanciert auch die Situationskomik dieser Suche aus; in den Masken, in denen sie auftreten, sind die Polizisten selbst Anarchisten [...] Der Roman predigt nichts, sondern deutet nur an, stellt
hin und fragt selbst, und der Leser muß sich nun selbst fragen, ob nicht auch er irgendwo Spieler und Spielfigur, real und archetypisch zugleich ist." (Wilhelm Gauger in Rottensteiner/Koseler) -
Gilbert Keith Chesterton (1874-1936) englischer Autor u. Journalist. Nach eigenen Angaben faszinierte ihn das Okkulte, später wandte er sich dem Christentum zu u. wurde nach seinem Tod von Papst Pius
XI. als "Verteidiger des Glaubens" geehrt. Seine bekannteste literarische Schöpfung ist die des detektivischen Seelsorgers "Pater Brown". - Einband bestossen, berieben u. tlw. leicht fleckig; Vorsatz
mit Besitzervermerk u. ExLibris von Josef Batek, sonst ein gutes Expl.
460.
Chesterton, Gilbert Keith: Magie. Eine phantastische Komödie. Dtsch. Erstausg. Berlin, Oesterheld
& Co., 1914. 57 S., 8°, O-Karton
Die phantastisch-utopischen Theaterstücke werden bei Bloch "Bibliographie der
Utopie und Phantastik" nicht angeführt. - Gilbert Keith Chesterton (1874-1936), englischer Autor u. Journalist. Nach eigenen Angaben faszinierte ihn das Okkulte, später wandte er sich dem Christentum
zu u. wurde nach seinem Tod von Papst Pius XI. als "Verteidiger des Glaubens" geehrt. Seine bekannteste literarische Schöpfung ist die des detektivischen Seelsorgers "Pater Brown". - Etwas bestossen
u. angeknickt; Rücken angerissen u. sauber geklebt; im Innendeckel hübsches ExLibris (Originalabzug einer Radierung) von Grete Alexander; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
461. Dieterich, Erwin: Der ersoffene Fischvogelmensch. Grotesken und Satiren. Erstausg. Stuttgart, First-Verlag, 1917. 174 S., 1 Bl., 8°, O-Pappband
Bloch 2/734. - Mit versch. Kurzgeschichten, in "Die rätselhafte Inschrift am
Turm zu Babel" wird auch auf H. P. Blavatzky Bezug genommen. - Einband leicht schiefgelesen u. geringfügig fleckig; Ecken tlw. bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. -
Selten.
462.
Dioscorides, Dr. [d.i. Pieter Harding]: Anno 2066. Ein Blick in die Zukunft. (Aus dem Holländischen). Dtsch.
Erstausg. Weimar, Hermann Böhlau, 1866. 72 S., 8°, O-Papier
Bloch 2/736. - Deckel angestaubt u. geringfügig fleckig; Rücken mit sauber
geklebten Fehlstellen; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
463. Doyle, Arthur Conan:
Das Nebelland. Dtsch. Erstausg. Berlin, Hugo Wille Verlagbuchhandlung, 1926. 328 S., mit 15 Textillus., 8°, O-Leinen
Bloch 2/787. - Weitere Abenteuer von Prof. Challenger (vgl. The Lost World,
dtsch. Die verlorene Welt), rankend um phantastische Begebenheiten u. Okkultismus. - Einband leicht schief gelesen, berieben u. mit schwachen Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.
464. Engel, Leopold: Der Magier. Und andere Erzählungen. Erstausg. Lorch (Württ.), Renatus-Verlag, 1928. 404 S., 2 Bll., 8°, O-Halbleinen
Bloch 2/878. - Enthält: Der Magier; Das Tal der Glücklichen; Luzifers
Bekenntnisse. In 8 Gesängen; Zeit und Ewigkeit. Eine Phantasie; Montezuma, der letzte Aztekenkaiser Mexikos; Das Leben des Menschen. Woher? Wohin?; Der Urkraft Quell. Ein Nil-Bild; Stimmen in einem
alten Park. Belauscht u. niedergeschrieben von einem Sonntagskinde. - Leopold Engel (1858-1931), Schauspieler, Schriftsteller u. Freimaurer. Erster Verleger der Lorber-Schriften, in Dresden. 1896
Eintritt in den Illuminaten-Orden, den Theodor Reuss (1855-1923) bereits 1880 in München reaktiviert hatte u. 1897 Gründung eines eigenen Illuminaten-Ordens in Dresden. Im Jahre 1925 wurde der
Illuminaten-Orden neu organisiert u. zu einem "Weltbund" erweitert, wobei Leopold Engel dessen Präsident in Berlin wurde. - Ein gutes Expl.
465. Felden, Emil: Menschen von Morgen. Ein Roman aus zukünftigen Tagen. Erstausg. Berlin, Oldenburg & Co. Verlag, [1918]. 284 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Pappband
Bloch 2/959 - "Vermutlich kannte Emil Felden die Theorien Popper-Lynkeus’, wie
er sie in seiner ‘Allgemeinen Nährpflicht’ (1912) vollentwickelte (die Ansätze finden sich schon in ‘Das Recht zu leben und die Pflicht zu sterben’, 1878) - oder vielleicht baute er auch nur auf
Edward Bellamy auf. Im theoretischen Zentrum seines Romans steht jedenfalls die Idee eines allgemeinen Arbeitsdienstes oder einer Arbeitsarmee zur Sicherung des Lebens minimums für jedermann."
(Rottensteiner) - Einband angestaubt u. leicht fleckig; oberes Kapital leicht angerissen; ein Innengelenk leicht angerissen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
466. Földes, Artur: Um den Golfstrom. Amerika gegen Europa. 4.-5. Tsd. Berlin, Globus Verlag, [1926]. 296 S., 8°, O-Leinen
Bloch 2/994. - Ein amerikanischer Millionenerbe leitet den Golfstrom um. Mit
zunehmender Kälte wächst in Europa der Volkszorn gegen Amerika, ein Krieg scheint unvermeintlich. - Einband fleckig, tlw. leicht berieben u. bestossen; Innendeckel mit Besitzervermerk, sonst ein
gutes Expl.
467.
[Friederich, Johann Conrad]: Dämonische Reisen in alle Welt. (Nach einem noch ungedruckten französischen
Manuscript bearbeitet). Erstausg. Tübingen, Osiander’sche Buchhandlung, 1847. VI, [2], 826 S., mit 1 Textholzschnitt, Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext
Bloch 2/1054; Hayn-Gotendorf VI, 418: "Wir dürfen wohl behaupten, daß die
deutsche Literatur kein ähnliches Werk aufzuweisen hat, wie dieses, durch welches man auf eine eben so unterhaltende als unterichtende Weise die geselligen und politischen Zustände der
verschiedensten Staaten, Länder und Städte gründlich kennen lernt. Die in dem Werke herrschende Phantasie und die oft dämonischen Schilderungen können wohl zu dem Glauben veranlassen, daß es
allerdings eine diabolische, wenigstens in infernalische Tinte getauchte Feder sein muß, die dergleichen niederschreibt, besonders was die Höllenreise und die Schilderung von Satans Palast, seinem
Hofstaat, seinen Hoffesten u.s.w. betrifft." (aus einem damaligen Verlags-Prospekt) - Auf Seite 172 die einzige Textillus., die ein Treffen zweier Luftschiffer über dem Rhein zeigt. - Kanten leicht
bestossen; nur am Anfang u. Ende leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
468.
Geistergeschichten und anderes. [Verlagssammelband]. Enthält: (1) [Joseph Sheridan Lefanu]: Spuk. Drei
geheimnisvolle Erzählungen aus dem Englischen. Mit drei Bildern von Phiz. (2) Otto Freiherr von Taube: Adele und der Dichter. Novellen. (3) Lothar Brieger: Das nervöse Herz. Novellen. Leipzig u.
Wolgast, "Der Kentauer", 1919, [1919], [1919]. 135 S., mit 3 ganzseitigen Illus. / 125 S., 1 Bl. / 128 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Halbleinen
(1) bei Bloch 2/1886. - Einband leicht schief gelesen, berieben u. fleckig;
papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
469. Gerlach, Kurt: Ragnarök. Roman aus dem Ende der nordischen Steinzeit. Erstausg. Hellerau bei Dresden, Hellenhaus-Verlag M. Gerlach, 1927. 282 S., 1 Bl., 8°,
O-Halbleinen
Bloch 2/1127. - Etwas bestossen u. berieben, sonst ein gutes
Expl.
470. German, Günther: Der Weg in die Luft. Eine phantastisch-humorvolle Jungengeschichte. Erstausg. Stuttgart, Loewes Verlag Ferdinand Carl, 1936. 112 S., mit 1 Farbtaf. u. 15
Zeichnungen von Heinz Schubel, 8°, Illus. O-Halbleinen
Bloch 2/1132. - Kanten berieben u. leicht bestossen; im Vorsatz ExLibris von
"Eichhorn", sonst ein schönes u. frisches Expl.
471. Ginzkey, Franz Karl:
Der Kater Ypsilon. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1926. 153 S., 3 Bll., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen (Deckelvignette von Richard
Teschner)
Bloch 2/1156. - "In dieser höchst eigenartigen, geheimnisvoll spannenden
Erzählung Ginzkeys kreist das Schicksal von vier Menschen um eine seltsam gespenstische Katze, die gleichsam Symbol der dunklen Fragen in den Menschen von heute, ihrer Hinneigung zum Okkulten, zur
Seelenwanderungslehre, zur Magie überhaupt ist." (Verlagstext) - Einband leicht gewölbt u. etwas fleckig; Innendeckel mit Widmung u. ExLibris von Anni u. Fritz Kayser; Vorsatz mit Besitzervermerk;
Schnitt leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
472. Gluth, Oskar: Das höllische Paradies. Roman. Erstausg. Bamberg, Catl Baessler Verlag, 1949. 812 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag
Bloch 2/1202. - Sechszehn Schiffsbrüchige verschlägt es auf eine einsame
Insel, u. da es kein Entkommen gibt, entwickelt sich schnell ein immer schärfer werdender Streit zwischen den Gestrandeten. "Wir sind hier vor die gleiche Aufgabe gestellt wie die große menschliche
Gesellschaft in der weiten Welt." - Umschlag mit tlw. hinterlegten Läsuren; Innendeckel mit ExLibris; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
473. Goetz, Bruno: Das Reich ohne Raum. Roman. Erstausg. Potsdam, Gustav Kiepenheuer Verlag, 1919. 159 S., 8°, Goldgepr. O-Halbpergamin
Bloch 2/1223: "Eine unvollständige Ausgabe erschien bereits 1919." - Bruno
Goetz (1885-1954), Dichter u. Vortragskünstler. "Wenngleich G. völkisch und antisemitisch eingestellt war, so habe er Hitler jedoch wie die Pest gehasst (so Nicolaus Sombart)." (aus "Mann für Mann.
Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe [...]"). Goetz schrieb auch den Schlüsselroman "Das göttliche Gesicht". - Vorliegender Roman "schildert in einer genialen Prophetie die
archetypischen Mächte, welche die religiöse Krise des protestantischen Menschen beherrschen und auch heute um die Seele des deutschen Menschen ringen. Das Buch erschien erstmals 1919, von Th. Mann,
F. Thiess und vielen andern hoch gelobt, aber erst C. G. Jung hat auf die ungeheuren Zukunftsperspektiven der Chronik hingewiesen." (Verlagstext der Ausg. 1962) - Deckel leicht verfärbt u. berieben;
etwas angestaubt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
474. Hanstein, Otfried von:
Die Farm des Verschollenen. Phantastischer Roman. Erstausg. Dresden-Niedersedlitz, H. G. Münchmeyer, [1924]. 208 S., 8°, Illus.
O-Halbleinen
Bloch 2/1354. - Bei der Suche nach einem verschollenen Erfinder wird im
südamerikanischen Dschungel dessen Maschinenfarm entdeckt. "[...] einige Bilder einer wildgewordenen automatischen Maschinerie sind beklemmend." (Rottensteiner) - Leicht schiefgelesen, bestossen u.
berieben; Deckel mit Fleck; hinterer Innendeckel mit Antiquariatsvermerk; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.
475. Heyck, Hans: Deutschland ohne Deutsche. Ein Roman von übermorgen. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1930. 312 S., 8°, Gepr. O-Leinen
Bloch 2/1477. - Wird erst im dritten Nachtrag (1. April 1952) in der DDR
"Liste der auszusondernden Literatur" angeführt. - "Dieses Buch spielt im Jahr 2050 und zeigt Deutschland im Zustand totaler Auflösung und Erniedrigung. Im Gefolge des Internationalismus der Weimarer
Republik ist hier aus dem deutschen Reich ein Land übelster ‘Rassenvermischung’ geworden, in dem fast aussließlich gesichtlose Einheitsmenschen leben, die sich von einem ‘halbschwarzen’ Despoten
regieren lassen, der jeden Tag eine weiße Jungfrau schändet." (J. Hermand, Der alte Traum vom neuen Reich, Frankfurt 1988, S.135). - Vortitel mit Widmung; Schnitt, Vorsätze sowie erstes u. letztes
Blatt etwas braunfleckig, sonst sehr gut.
476.
Hoerhammer, Artur: Nessukareni und andere Geschichten von irgendeinem Planeten. Erstausg. München, Albert
Langen, 1912. 242 S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/1500. - Arthur Hoerhammer nutzt "den entfernten, fremden Schauplatz
als Mittel satirisch distanzierender Spiegelung. Die fingierten historischen Erzählungen sind auf dem ‘23. Planeten’ namens ‘Hirmon’ angesiedelt [...] Die Kritik dieser lose miteinander verbundenen,
meist im adeligen Milieu spielenden Fabeln richten sich hauptsächlich gegen den moralischen Verfall. Der Unterwürfigkeit und militärischen Disziplin stellt der Autor Gedankenfreiheit und persönliche
Integrität entgegen. Daß mit den ‘Schirben’ die Deutschen gemeint sind, wird klar, wenn ein für verrückt gehaltener Dichter im Gespräch mit dem Psychiater seinen Ekel vor [deren]
‘Nationaleigentümlichkeit’ [bekennt]." (R. Innerhofer: Deutsche Science Fiction 1870-1914, S.333f). - Leicht berieben u. angerändert, da unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
477. Hofbauer, Ludwig:
Der Pestkrieg. Ein Zukunftsroman. Erstausg. Regensburg, Ludwig Rath Verlagsbuchhandlung, 1927. 350 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen
Bloch 2/1502. - Utopie um die tibetanische Geheimorganisation "Das gelbe Rad";
dort arbeitet man an der Entwicklung von Pestbazillen, um einen Krieg gegen die gesamte Menschheit zu führen. Eine Anti-Terror-Organisation, der "Bund des grünen Kreuzes" will das verhindern. Während
die Verschwörer sich aus den "Urrassen der Welt" zusammensetzen, wie den Indianern Amerikas, Mongolen u. Tibetanern, sind auf der Gegenseite die Europäer, Nordamerikaner u. Japaner um die
Verteidigung der westlichen Zivilisation bemüht. - Nach dem Karl-May-Jahrbuch 1929 (S.347-353) gilt der Roman auch als eine Quelle für die reale Existenz von "Winnetou". - Einband leicht bestossen u.
stärker braunfleckig; Vorsatz mit Widmung; erste u. letzte Seiten stark braunfleckig; Schnitt u. etliche Seiten etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Auf dem Zwischentitel vom Autor signiert:
"Dr. Hofbauer [..., wahrscheinlich Kürzel seiner Studentenverbindung], Schwandorf i. Bayern".
478. Hoff, Harry [d.i. Hanns Heidsieck]:
Das stählerne Antlitz. Phantastischer Kriminalroman. Erstausg. Berlin, Zeitschriftenverlag Aktiengesellschaft, 1938. 254 S., 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/1504. - Verwirrungsgeschichte um den programmierbaren Roboter Toto u.
die gestohlen Konstruktionspläne seines Erfinders. - Einband berieben, bestossen u. leicht angeschmutzt; Deckel angeknickt u. mit kl. Randläsuren; Vorsatz mit Widmung; papierbedingt gebräunt u. tlw.
leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.
479.
[Hoffmann, E. T. A.]: Fantasiestücke in Callot’s Manier. Erster und Zweiter Theil [kmpl.]. Blätter aus dem
Tagebuche eines reisenden Enthusiasten. Mit einer Vorrede von Jean Paul. Erster Theil mit einem Bildnisse des Verfassers. 2., durchges. Aufl. in zwei Theilen. Bamberg, bei C. F. Kunz, 1819. 262 S.,
mit gest. Frontispiz / 371 S., Kl.-8°, Priv. gemusterter Pappband mit handschrftl. Rückenschild
Vgl. Bloch 2/1507. - Diese Ausgabe gilt als die Maßgebliche, da Hoffmann
gegenüber der EA selbst im Text Streichungen u. einige stilistische Änderungen vornahm. - Ecken leicht bestossen; Titel u. einige Blatt etwas fleckig; im ersten Teil 5 Blatt angerissen u.
professionell geklebt (tlw. kl. Buchstabenverlust), sonst ein gutes Expl.
480. Kahane, Arthur: Die Tarnkappe. Roman. Erstausg. Berlin, Erich Reiß Verlag, 1920. 439 S., 8°, O-Halbleinen
Bloch 2/1649. - Ein verhinderter Selbstmörder bekommt von einem seltsamen
Herrn eine Tarnkappe überreicht. Als Unsichtbarer belauscht er die bessere Gesellschaft u. setzt das Wissen zu seinen Zwecken ein. Hintergrund bildet das ungenannte wilhelmische Kaiserreich mit all
seinen Facetten: "Jude oder Rumäne, das ist doch dasselbe. Bei mir läuft es auf dasselbe hinaus. Aufrichtig gesagt: im Grunde sind Franzosen, Italiener, Polen in meinen Augen auch nicht viel anderes.
Es gibt eben schlappe Rassen und stramme Rassen. Was nicht stramm ist, hat einmal was Jüdisches." - "‘Das nennt man Rassentheorie,’ sagte Grottkus, ‘und ist ebenso einfach wie konsequent gedacht. Und
nicht ohne Analogie in der neusten Richtung der Wissenschaft’." - Papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
481. Karlin, Alma M[aximiliane]:
Der Götze. Roman. Erstausg. Potsdam, Müller & I. Kiepenhauer, 1932. 324 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag
Bloch 2/1658. - "Der Götze, schicksalschweres Symbol dieses mystischen Romans,
wird von den Inkas nach Amerika entführt, wo er hundert Jahre das Reich der Sonne schützt. Mit dem Tode des letzten Inkakönigs stirbt das Geheimnis seiner Herkunft. Er fällt in die Hand eines
deutschen Forschers, der, seinen Ursprung erkennend, ihn sorgsam behütet. Aber Allen, die ihn besitzen, bringt er Unheil und Tod." (Klappentext) - Umschlagklappe mit kl. Randläsuren; Innendeckel mit
ExLibris von Günter Borchmann; am Anfang u. Schluß mit kl. Besitzervermerken, sonst ein gutes Expl.
482. Karlin, Alma M[aximiliane]:
Der Todesdorn und andere seltsame Erlebnisse aus Peru und Panama. Mit 2 Karten. 2. Aufl. Berlin, Prismen-Verlag, 1933. 308 S., 2 Bll., mit 2 Karten,
8°, O-Karton
Bloch 2/1659. - "Die Zeitwende, in der wir stehen, zeugt eine Renaissance der
sogenannten geheimen Wissenschaften. So dürften meine Berichte nicht bloß vom völkerpsychologischen und kulturgeschichtlichen Standpunkt aus, sondern auch vom Standpunkt der Parapsychologie aus
allgemeineres Interesse beanspruchen." (Vorwort) - U.a.: Das Land der Sonnenkinder; Wie die Chupadores Seelen saugen; Indianische Hexen; Die Verwünschung des Negers; Menschenknochen vom Coco Solo;
Krötenherzen; Das Kinntuch des Toten; Allerlei schwarze Künste; Touss u. der Liebeszauber; Der braune Vampir; Die Frau mit dem sechsten Sinn; Der geheimnisvolle Mord. - Einband etwas angerändert u.
min. leseschief; Schnitt etwas stockfleckig; ein gutes Expl.
Mit langer Widmung von Walter
Steinecke:
483. Kees, Egon: Träume von Walter Steinecke. Erstauag. Lemgo, Abraxas-Verlag, 1924. 38 S., 1 Bl., mit 7 ganzseitigen Holzschnitten von W. Steinecke, Gr.-8°,
O-Halbleinen
Bloch Nachträge 3551. - Enthält: Erster Traum oder die Selbstmörder; Zweiter
Traum oder das Tier; Dritter Traum oder die Ohnmacht; Vierter Traum oder vom Bettler und vom König; Fünfter Traum oder auf einem Planeten; Sechster Traum oder im Dome; Siebenter Traum oder vom
Blindwerden u. Hellsehen. - Walter Steinecke (1888-1975) Künstler u. als Politiker, ab 1941, Gauamtsleiter von Westfalen Nord. Zusammen mit seiner Frau hatte er 1920 in Lemgo den Abraxas-Verlag
gegründet, der überwiegend seine eigenen Werke verlegte. Im NS war Steinecke vielbeschäftigter Grafiker, u. seine Arbeiten hingen in zahlreichen, offiziellen Gebäuden. - Ein gutes Expl. - Mit einer
langen, ganzseitigen handschriftlichen Widmung von Walter Steinecke (21.12.1947) auf dem Vorsatz.
484. Kestner, Franz Friedrich:
Martyrium der Seele. Theologische Novellen. Erstausg. Berlin u. Hamburg, Hoffmann und Campe Verlag, 1925. 27 S., 1 Bl., Gr.-8°, Marmorierter O-Pappband
Bloch Nachträge 3554. - Handpressendruck der Officina Serpentis in 300
Exemplaren auf Bütten gedruckt. Schöner klassischer Satzspiegel im goldenen Schnitt. - Inhalt: Der Vampir; Wie sich der Teufel zur Ruhe setzte; Der Seelen-Schieber; Saulus. - Einband berieben u.
bestossen; Rücken an den Gelenken gerissen u. sauber geklebt; oberes Kapital mit Fehlstelle; die ersten drei Blatt mit schwacher Fleckspur, sonst ein gutes Expl.
485. [Keyser, Georg Adam]:
Uhuhu oder Hexen- Gespenster- Schazgräber- und Erscheinungsgeschichten. Erstes bis viertes Packt [von 7]. Erstausg. Erfurt, G. A. Keyser,
1785-87. XXXVIII, 176 S., 1 Bl. / 224 S. / 204 S., 1 Bl. / XXXII, 189 S., 1 Bl.; alle mit Holzschnitt-Titelvignette, 8°, Halbleder d. Zt. (2 Bde.)
Bloch 2/1698; Hayn-Gotendorf III, 247: "Sehr selten!"; Graesse S.87. - Jeder
Teil in sich abgeschlossen. - Einbände berieben u. bestossen; Deckel gewölbt u. bei einem Bd. mit Knickspur; beide Vorsätze mit breitem Randausschnitt u. ExLibris im Innendeckel; tlw. leicht
gebräunt, sonst gute Expl.
486. Kramer, Erich: Der Wolfsfreier und die Magd Ilsa.Erstausg. München u. Freiburg i. Br., Im Verlag Karl Alber, 1939. 148 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag
Bloch 2/1781. - "Ein junger Bauer wird hineingezogen in den Bann einer
zwitterhaften Werwolfsfamilie, die, bald Mensch bald Tier, ihr heimtückisches Unwesen treibt. Prahlsucht und Habgier drohen ihn völlig in die Netze des alten Wolfs und seiner ältesten Tochter zu
verstricken." (Verlagstext) - Umschlag leicht fleckig u. mit kl. Randläsuren, sonst sehr gut.
487.
Leadbeater, C[harles] W[ebster]: Gibt es eine Wiederkehr? Seltsame Geschichten. Aus dem Englischen übertragen
von Malwin Yllen und Fritz Feerhow. [2. Aufl.]. Berlin-Pankow, Linser-Verlag, 1921. 192 S., 2 Bll., 8°,
O-Karton
Bloch 2/1878 (Zur EA 1914). - Leadbeater (1847-1934) war einer der
bedeutendsten wie umstrittendsten Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft, Adyar. - Rücken angerissen u. professionell geklebt; unbeschnitten; papierbedingt stärker gebräunt, sonst ein gutes
Expl.
488. Lerch, Hanns: Sintflut über Europa. Der Roman einer Erdkatastrophe. Erstausg. Leipzig, Lipsia-Verlag, 1933. 241 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen
Bloch 2/1909. - Einband leicht schief gelesen, bestossen u. angeschmutzt;
Schnitt leicht fleckig; Vorsatz mit Besitzervermerk; sonst ein gutes Expl.
489. Lesser, Moritz Ernst:
Anti- und Telepathisches. 1. Aufl. Berlin, Druck: Marx & Co., 1926. 69 S., 8°, O-Karton mit montiertem Deckelschild
Bloch 2/1920. - Inhalt: Im Jahr 1905; Ein Rückblick aus der Zukunft (Gedruckt
in Nr. 33, Jhg. 25 der Zeitschrift "Die Zukunft); Das Idiofat (Gedruckt in der Zeitschrift "Die Muskete" in Wien Nr. 635 Bd. 25); Ein Schicksal; "Das Kinotheater der Zukunft" (Gedruckt im Prachtband
"Das deutsche Lichtspieltheater in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft", ersch. im Jahre 1925); Manuskript zu dem Film "Der Weltspiegel". - Dieses Buch wurde in 1000 Exemplaren in der Didot-Antiqua
bei Marx & Co., im November 1925 gedruckt. - Einband angestaubt, schwach fleckig u. leicht bestossen; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.
490. Madsack, Paul: Die metaphysische Wachsfigur oder Auf Geisterfang mit Sir Arthur Conan Doyle. Eine magische Groteske. Erstausg. München, Georg Müller, 1930. 229 S., 1 Bl., mit
32 Textillus. (von Alfred Kubin), 8°, Silbergepr. O-Leinen (Deckeltypographie)
Bloch 2/2027. - Ein "wahrheitsgemässer Bericht", in dem der Privatdetektiv u.
Ich-Erzähler unter Mitwirkung von Arthur Conan Doyle okkulte Fälle in dem Ort Augustenburg löst; dabei wird sogar ein Geist gefangen genommen u. schließlich interviewt. - Paul Madsack (1881-1949),
Rechtsanwalt, Maler u. Literat. Einstmals Verlagsteilhaber u. Feuilleton-Chef des früheren "Hannoverschen Anzeigers". - Leicht berieben; Innendeckel mit ExLibris, sonst ein sehr gutes u. frisches
Expl.
491. Melchers, Gustav Adolf:
Die Vergangenheit unserer Zukunft? Der Verfall unserer Vormenschen. Erstausg. Berlin, Düsseldorf, Leipzig u. Stuttgart, Zeit-Verlag,
1908. 312 S., 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/2107. - "Die in diesem Buch versammelten Vorträge, die von dem
Menschengeschlecht handeln, das vor mehr als hunderttausend Jahren auf grauenhafte Weise langsam abstarb, sollen im Jahre 4251 in Nanno veröffentlicht worden sein. Sie werden der Öffentlichkeit als
Warnung übergeben, damit den Nachkommen in späteren Jahrhunderten ‘nicht ein gleiches Leben, ein gleiches Leiden und ein gleiches Ende beschienden sein möge, wie jenen tief bedauernswerten
Geschöpften’ (S.4)" (Rottensteiner, die ungewöhnlich lange Besprechung umfasst 10S., an deren Ende er besonders auf die kruden Antidemokratischen-, Rassenzucht- u. Degenerationsvorstellungen des
Autors hinweist). - Einband berieben, bestossen u. leicht schief gelesen; Ecken angeknickt; Buchblock unbeschnitten u. dadurch tlw. angerändert, sonst ein gutes Expl. - Selten.
492. Merian, Hans [d.i. Sybilla Rebeg]:
Aus der vierten Dimension. Briefe des alten Drinkwitz. Erstausg. Leipzig, Verlag von Carl Reissner, 1890. 100 S., 8°, O-Karton
Kosch X, 872; Nicht bei Bloch. - Eine Glosse über den Spiritismus. Im Text u.
Fußnoten wird auch auf versch. Spuk- u. Geistererscheinungen hingewiesen (z.B. Spuk von Resau) u. die entsprechende Literatur dazu genannt (u.a. Sphinx, Jhg. 1887, Robert Hare: Experimentelle
Untersuchungen über Geister-Manifestationen). Zur Schriftstellerin siehe Sophie Pataky’s "Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2" (Berlin 1898., S. 35f.). - Deckel bestossen, angeknickt u. etwas
fleckig; innen ein gutes Expl. - Selten.
493. Meyn, Nils: Die Reise zur Venus. Phantastische Zukunftserzählung. Bildern von Karl Mühlmeister. Dtsch. Erstausg. Dresden, Verlag Hans Friedrich Abshagen, [1930]. 163 S., 1
Bl., mit vier Farbtaf., 8°, Illus. O-Pappband (mit Leinenstruktur)
Bloch 2/2136. - Aus dem Dänischen übertragen von Antje Hering. - Das
elektrisierte Luftschiff "Urania" kann die Schwerkraft überwinden u. so wird eine Reise zur Venus möglich. Schon nach fünf Tagen (!) ist der Planet erreicht, wo man eine tropische Vegetation
vorfindet, die nicht nur von Riesenechsen, sondern auch von Humanoiden bewohnt wird. Der Jugend-Roman des Schriftstellers Nils Meyn (1891-1957) entstand bereits 1915. - Rücken leicht gebräunt;
Widmung im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.
494. Morris, William: Kunde von Nirgendwo. Ein utopischer Roman. Hrsg. von Wilhelm Liebknecht. 2. Aufl. Stuttgart, Verlag von J. H. W. Dietz Nachf., 1914. 152 S., mit 8 ganzseitigen
Illus. von Hans Gabriel Jentzsch (1862-1930), 8°, Illus. O-Leinen
Nicht bei Bloch (Nur 2182 Morris: Neues aus Nirgendland. Ein Zukunftsroman.
Stuttgart 1901. Die dtsch. EA erschien 1900 ebenfalls bei Dietz Nachf.). - Einleitung von Wilhelm Liebknecht (1826-1900) Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). - Bestossen
u. berieben; Rücken geblichen; leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst gut.
495. Moszkowski, Alexander:
Der Venuspark. Phantasien über Liebe und Philosophie. 1.-5. Tsd. Berlin, F. Fontane & Co., 1923. 320 S., 8°, Goldgepr.
O-Pappband
"Ein Roman, der sich auf dem Prinzip der Seelenwanderung aufbaut." (13/63 im
Katalog zur Leihbibliothek des Nirwana-Verlags für Lebensreform) - Einband leicht bestossen u. geringfügig fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
496.
Moszkowski, Alexander: Die Inseln der Weisheit. Geschichte einer abenteuerlichen Entdeckungsfahrt. 1.-5. Tsd.
Berlin, F. Fontane & Co., 1922. 283 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen
Bloch 2/2190. - "Entdeckungsfahrt in unbekannte Länder, nach weitentlegenem
Inselgebiet, das dem Verfasser durch eine okkulte Prophezeihung des Zauberers Nostradamus verheissen ist." (13/62 im Katalog zur Leihbibliothek des Nirwana-Verlags für Lebensreform) - "Das
geistreich-witzige conte philosophique eines genialen Querdenkers [...] Er führt [...] mit einer erstaunlichen Weite von Bildung, unter Anführung vielfältiger Zitate aus Wissenschaft und Literatur,
den Leser auf eine Forschungsreise durch die Ideen der Menschheit, die er bis ins Absurde durchspielt und deren Paradoxa und Antinomien er entlarvt." (Rottensteiner) - Einband berieben u. leicht
bestossen; Deckel etwas fleckig; beide Kapitale mit fast gleichfarbigen Leinenstreifen verstärkt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
497. Mülbe, Wolfheinrich von der:
Das Märchen vom Rasierzeug oder Die Zauberlaterne. Ein phantastischer Roman. Erstausg. Stuttgart u. Berlin, Deutsche Verlags-Anstalt, [1937].
419 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Leinen
Bloch 2/2195. - Einband leicht bestossen, tlw. gebräunt u. etwas fleckig;
Schnitt geringfügig fleckig, sonst ein gutes Expl.
498. Müller, Hans: Geheimnisland. Novellen. 2. Aufl. Berlin, Egon Fleischel & Co., 1909. 259 S., 8°, Illus. O-Leinen
Bloch 2/2201. - Inhalt: Der Spiegel der Agrippina; Lao; Pierre, der
Neinbringer; Der Bund der sechs Tugendhaften; Der segnende Schatten; Margulia Martinez; Das Tulpenlicht; Clemens wartet auf den Schluß. - Einband etwas fleckig; ein Innendeckel mit kl. Resten eines
entfernten Aufklebers; zwei Kanten unbeschnitten; papierbedingt gebräunt, sonst gut.
499. Perutz, Leo[pold]: Die dritte Kugel. Erstausg. München, Albert Langen, [1915]. 359 S., mit Frontispiz (Holzschnitt) u. Titelvignette, 8°, Illus. O-Pappband (Bezugspapier an beiden
Kapitalen abgesetzt)
Bloch 2/2390. - Leopold Perutz (1882-1957) blieb trotz seiner erfolgreichen
Romane immer finanziell von seiner Familie abhängig. Der Tod seiner Frau im Jahre 1928, kurz nach der Geburt des 3. Kindes, warf Perutz aus seiner erfolgreichen Laufbahn. Die persönliche Krise fiel
mit der politischen Krise in Österreich zusammen. Perutz emigrierte im Juli 1938 nach Palästina. Sein literarisches Werk besteht zum großen Teil aus historischen Romanen, die Ergebnisse umfangreicher
Quellenstudien sind. Ungezwungen nutzte er Bestandteile theologischer u. magischer Weltbilder. "Die dritte Kugel" war sein erster Roman, er handelt über die Eroberung des Aztekenreiches. - Einband
berieben, bestossen u. tlw. gebräunt; tlw. leicht fleckig; fast durchgehend mit einer angeknickten Ecke, sonst ein gutes Expl.
500. Perutz, Leo[pold]: Herr, erbarme dich meiner. Novellen. Erstausg. Wien, Phaidon-Verlag, 1930. 263 S., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag
Bloch 2/2395. - Umschlag etwas angerissen (tlw. hinterlegt) u. mit kl.
Papierläsuren; Einband leicht fleckig; Rücken u. Kanten tlw. geblichen; Schnitt fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.
501. Perutz, Leo[pold]: Nachts unter der steinernen Brücke. Ein Roman aus dem alten Prag. Erstausg. Frankfurt a. M., Frankfurter Verlagsanstalt, [1953]. 237 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen mit
O-Umschlag
"Das Schicksal Rudolf des Zweiten - jenes kunstliebenden, versponnenen,
regierungsunfähigen Kaisers, der nach und nach das Reich an seinen Bruder Mathias verlor - wird in diesem Roman auf geheimnisvolle Weise mit dem Prager Ghetto und seinen Bewohnern verwoben [...]
Bettelmusikanten, Lakaien, Alchemisten, - auch Kepler und der junge Wallenstein." (Klappentext) - Umschlag angerissen u. mit kl. Randläsuren; Einband angestaubt; papierbedingt leicht gebräunt, sonst
ein gutes Expl.
502. Perutz, Leo[pold]: Wohin rollst du, Äpfelchen ... Roman. Erstausg. Frankfurt a. M., Frankfurter Verlagsanstalt, [1928]. 276 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen
Einband leicht angestaubt, sonst ein gutes Expl.
503. Piombini, Antonio von:
Der Revanche-Krieg und seine Folgen. Erstausg. Zürich, Orell Füßli & Co., 1887. 62 S., 8°, O-Karton
Bloch 2/2418. - Einband leicht bestossen u. fleckig; Rücken angerissen u.
sauber geklebt; Deckel angeknickt u. mit Signatur; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
Mit Widmung des Verfassers:
504. Pirchan, Emil:
Der zeugende Tod. Roman. Mit sechs Bildern. Erstausg. Berlin, Die Wende, 1918. 252 S., mit 6 Taf., 8°, Illus. O-Karton mit
O-Umschlag
Bloch 2/2419; Verinnerlichung, S.85 (Rubrik "Okkulte Romane"). - Kriminalroman
um eine Substanz, die Unsterblichkeit verleiht. 1921 wurde der Stoff unter der Regie von Heinz Sarnow verfilmt. - Emil Pirchan’s (1884-1957) Entwürfe für Theater, Oper u. Film, sowie Illustrationen
u. Graphiken waren wegweisend im deutschsprachigen Raum der 20er u. 30er Jahre. Der Autor schuf auch die 6 ganzseitigen Illus. u. die Entwürfe zur Buchausstattung (Das Titelmotiv wiederholt sich im
Muster der Vorsatzpapiere). - Schutzumschlag etwas angestaubt, beschabt u. mit kl. Randläsuren; Ecken u. Kanten etwas bestossen; Vorderes Innengelenk angeplatzt, sonst ein gutes Expl. mit kurzer
Autorenwidmung (datiert 21.XI.27) im Vorsatz.
505. Poe - Menz, Lotte: Die sinnlichen Elemente bei Edgar Allan Poe und ihr Einfluß auf Technik und Stil des Dichters. Marburg, N. G.
Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, 1915. 125 S., 1 Bl., 8°, O(?)-Leinen
"Bei Poe ist das sinnliche weit mehr als nur technisches mittel konkreter
schilderung, ist ihm, in mannigfaltiger beleuchtung, d a s objekt der darstellung, der lebensnerv seiner kunst. Am eigenen leibe hat er alle jene empfindungen und schatten von empfindungen
beobachtet, die durch seine erzählungen spielen und zucken, hundertfach komplizierter als beim normalen menschen. Immer ist er sich selber modell. Das ist das leid seines lebens und die quelle seiner
kunst." (S.9) - U.a. über: Das akustische u. musikalische; Das optische; Geruch-, geschmack- u. tastsinn. - Vorsatz mit Widmung der Verfasserin: "Meiner lieben Erna von Arnim in der Erinnerung an
unsere gemeinsame Schul- und Studienziet! Lotte Menz. Marburg, März 1916"; Titel mit Besitzerstempel "von Arnim"; ein gutes Expl.
506. Poe, Edgar Allan: Ligeia und andere Novellen. Übersetzt von Gisela Eztel. Sieben Gedichte übersetzt von Theodor Etzel. Mit vierzehn Bildbeigaben von Alfred Kubin. Nr. 369 von
1000 Expl. Berlin, Im Propyläen-Verlag, [1920]. 2 Bll., 166 S., mit 14 ganzseitigen Illus., Gr.-8°, Goldgepr. Halbpergament mit Kopf-Goldschnitt
Gregor Gregorius nennt "Poe, Edgar. Sämtliche Werke" in der Liste
"Empfehlenswerte magische Romanliteratur" seines Werks "Exorial". - Leicht berieben u. angestaubt; Deckelbeschriftung verblasst; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
507.
Preczang, Ernst: Im Satansbruch. Erstausg. Leipzig, Büchergilde Gutenberg, 1925. 30 S., 2 Bll., mit
7 blattgrossen Holzschnitten u. 2 weiteren im Text, 4°, O-Halbpergament
Bloch 2//2456 (nennt den Buchmeister-Verlag, nach KVK/WorldCat läßt sich
dieser Verlag auf den Titel nicht nachweisen) - Holzschnitte von Otto Rudolf Schatz, Buchausstattung u. Schrift von Curt Reibetantz. Titel u. erste Uniziale in Rot gedruckt. - Ernst Preczang
(1870-1949); ab 1904 bis 1919 Redakteur der sozialdemokratischen Zeitschrift "In freien Stunden", dann einer der Mitbegründer der "Büchergilde Gutenberg" u. deren Cheflektor von 1924 bis 1927. Nach
seiner Emigration 1933, lebte er bis zu seinem Tod in der Schweiz. - Vorsatzblätter (an einer Ecke u. hinten am Rand) leicht angeknickt, sonst ein gutes Expl.
508. Renker, Gustav: Das Tier im Sumpf. Ein Roman aus Afrika. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1932. 324 S., 8°, O-Leinen
Bloch 2/2551. - Eine Gruppe von Europäern entdecken in Zentralafrika einen
Brontosaurus, das größte Tier der Kreidezeit. Der Roman "ist eine wesentlich komplexere Geschichte als ‘Ein Schiff steuert in die Urzeit’ des Autors oder auch ‘Das Geheimnis des Simon Hard’. Es
enthält gute Beschreibungen des Urwalds, und die Figuren sind nicht simple Abenteuer-Typen [...] Es gibt Anklänge an die Berg- und die Musikbegeisterung des Autors, aber auch einige bedenkliche Züge,
wie in der paternalisitischen Schilderung der Eingeborenen, gewissen Übermenschen-Ideen und Ablehnung der ‘Verhätschelung des Menschenlebens’ (S.244)." (Rottensteiner) - Einband tlw. geblichen u.
leicht schief gelesen, sonst ein gutes Expl.
509. Renker, Gustav: Ein Schiff steuert in die Urzeit. Ein Tiefsee-Roman. Erstausg. Bremen, Henry Burmester Verlag, [1934]. 254 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen
Bloch 2/2552. - Eine gemischte Gruppe entdeckt in der Südsee Saurier, die sich
seit der Kreidezeit in die Tiefe des Meeres zurückgezogen haben. - Einband leicht fleckig u. berieben; Rückenkante leicht bestossen, sonst ein gutes Expl.
510. Rohmer, Sax [d.i. Athur Sarsfield
Ward]: Die Mission des Dr. Fu-Mandchu. Dtsch. Erstausg. Berlin, Rijke & Stock, 1927. 267 S., 8°, O-Halbleinen
(= Internationale Abenteuerreihe). - Bloch 2/2626. - Dr. Fu-Mandchu (auch
Manchu), der "Erzfeind der weißen Menschheit", versucht die Weltherrschaft an sich zu reißen. Seine dazu benutzten Waffen sind giftige Pflanzen u. Tiere, sowie eine Gruppe von dämonischen Unholden.
Diese Dakoiten sind unter dem Einfluß von Drogen oder Hypnose zu außergewöhnlichen Leistungen fähig. Die Auseinandersetzung mit seinem Gegenspieler, Inspektor Nayland Smith von Scotland Yard, wurde
etliche Male verfilmt. - Einband angestaubt, leicht berieben u. bestossen; Rückendeckel mit kl. Fehlstelle an der unteren Ecke; nach dem Vorsatz durch Papierstreifen im Bund verstärkt; Titel mit
Signatur; eine Seite angerändert, sonst ein gutes Expl. - Selten.
511. Sandoz, Maurice: Am Rande. Vier seltsame Erzählungen. Mit Zeichnungen von Salvador Dali. Dtsch. Erstausg. Zürich, Diogenes Verlag, 1954. 147 S., mit 6 ganzs. Zeichnungen von
Salvador Dali, 8°, O-Leinen mit zwei O-Umschlägen (1x von Salvador Dali u. 1x von Godi Hofmann)
Berechtigte Übers. aus dem Franz. von Gertrud Droz-Rüegg. Enthält: Die
Tsantsa, Der Mann Rabbi; Die Falle; Am Rande. - Umschläge tlw. mit kl. Läsuren; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
512.
Scheerbart, Paul: Die Seeschlange. Ein See-Roman. Erstausg. Minden in Westf., J.C.C. Bruns’ Verlag, [1901]. 4
Bll., 228 S., Kl.-8°, Illus. O-Leinen
Bloch 2/2725. - Paul Carl Wilhelm Scheerbart (1863-1915); der deutsche
Schriftsteller schrieb auch unter den Pseudonymen Kuno u. Bruno Küfer. Er beeinflusste u.a. Alfred Jarrys Theaterstücke u. die Glasarchitektur des Architekten Bruno Taut. Walter Benjamin verfasste
ein bewunderndes Essay über seinen Asteroiden-Roman "Lesabéndio" u. zu den ersten Büchern des jungen Rowohlt-Verlags gehörte sein skurriler Gedichtband "Katerpoesie". Trotzdem blieb er weitgehend
erfolglos u. kämpfte zeitlebens mit finanziellen Schwierigkeiten. Heute zählt Scheerbart zur Avantgarde der frühen utopisch-phantastischen Literatur. - Einband tlw. leicht berieben u. geringfügig
fleckig, sonst ein schönes Expl.
513.
Scheerbart, Paul: Liwûna und Kaidôh. Ein Seelenroman. Erstausg. Leipzig, Insel Verlag, 1902. 2 Bll., 131 S.,
mit 2 Zierleisten (von Heinrich Vogeler), Kl.-8°, Illus. O-Karton (auch von Vogeler)
Bloch 2/2728. - Einband tlw. leicht angerändert u. angestaubt; nicht
aufgeschnitten, sonst ein gutes Expl.
514.
Sedlmayr, Alexander E.: Das Gift der Borgia. Phantastischer Roman. Erstausg. Wien u. Leipzig, Verlag C. Barth,
1920. 132 S., 2 Bll., 8°, O-Pappband mit O-Umschlag
Bloch 2/2860. - "Der Roman weist aber auch ein wissenschaftliches, nicht bloß
ein phantastisch-erotisches Element auf, und zwar die geniale Idee des Ingenieurs Mauritius hochgespannte Elektrizität in Kraftwellen zu verwandeln und durch den Äther zu übertragen." (Rottensteiner)
- Umschlag etwas fleckig u. angerissen (tlw. hinterlegt); Einband leicht bestossen; ein kl. Eckabriß vom Vorsatzblatt; papierbedingt gebräunt u. tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl. in
"moderner" Antiquaschrift.
515. Seidel, Willy: Der Gott im Treibhaus. Ein Roman von Übermorgen. Erstausg. München, Buchenau & Reichert Verlag, 1925. 240 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen mit
O-Umschlag
Bloch 2/2877. - Willy Seidel (1887-1934), nach Zondergeld einer der
interessantesten phantastischen Erzähler im dtsch. Sprachraum. Seine Pazifikreise für das Auswärtige Amt in Berlin u. sein Aufenthalt in den Vereinigten Staaten während des gesamten 1. WK prägen die
Hintergründe mehrerer seiner Arbeiten. Wieder in Deutschland beschäftigte sich Seidel in den 20er Jahren intensiv mit okkultem Gedankengut. - Umschlag mit geringfügigen hinterlegten Randläsuren;
Vorsätze u. Schnitt leicht fleckig; ein gutes Expl.
516. Soyka, Otto: Der entfesselte Mensch. Roman. Stuttgart, J. Engelhorns Nachf., 1924. 142 S., 1 Bl., Kl.-8°, O-Leinen
Bloch 2/2935 (zur EA 1919). - "Dem temporeichen, durch raffinierte Einfälle
gefälligen Kolportage-Roman haftet Spielerisches, Philosophisches ebenso wie Triviales an. Robert Müller schreibt in seiner Rezension (1919): ‘...Es ist ein Verwicklungsroman. Die Technik ist das
Vollkommenste auf diesem Gebiete. Sie läßt Edgar Poe, Conan Doyle, Jules Verne hinter sich. Psychologische Unwahrscheinlichkeiten werden dadurch aufgehoben, daß der Autor sie nicht zu begründen
versucht, sondern einfach darstellt [...] Ein nicht unwesentliches Motiv des Romans, das Scheitern der drei Figuren [...] legt die psychologische Interpretation nahe, daß der
(Selbst-)Zerstörungstrieb des Menschen von einer pervertierten, sublimierten Sexualität verursacht wird." (Signe Kirde in Rottensteiner/Koseler) - Otto Soyka (1882-1955), österr. Schriftsteller u.
Journalist. Mitarbeiter der Zeitschrift "Die Fackel", gefördert durch deren Hrsg. Karl Kraus. In seinen Romanen verband er Elemente der Kriminal- u. Detektivgeschichten mit phantastischen Motiven.
Nach dem Anschluss Österreichs emigrierte er 1938 nach Frankreich, starb 1955 verarmt in Wien. - Rücken geringfügig fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
517.
Stadelmann, Heinrich: Die Magie des Doktor Morinon. Ein phantastischer Roman. Erstausg. Dresden, Friedrich Max
Gutewort Verlag, [1925]. 230 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Halbleinen mit O-Umschlag
Bloch 2/2964. - Expressionistischer Roman um eine begehrte Frau, die im
Strudel hintergründiger Leidenschaften wegen Mordes angeklagt wird. "Der Apparat, den Doktor Morinon zur Auslösung seelischer Verborgenheiten konstruiert hatte, war ein Wunderwerk menschlichen
Geistes [...] Doktor Morinon, dem Weltzertrümmerer und Weltschöpfer, war es, er sei in den Paradiesen des Schaffens zu Hause. Was andere Menschen okkult nennen, das lag offen vor seiner schauenden
Seele; und er wandelte in dem Erschauten mit heller Freude." - Friedrich Gustav Heinrich Stadelmann (1865-1948), dtsch. Psychiater u. Schriftsteller, der dem Expressionisten-Kreis "Die Brücke" in
Dresden verbunden war u. psychologische, philosophische u. naturwissenschaftlichen Schriften sowie Theaterstücke verfasste, die u.a. auch im Malik-Verlag erschienen. - Umschlag mit kl. Randeinrissen
u. Rücken mit Fehlstelle; Schnitt u. wenige Seiten leicht fleckig, sonst gut.
518.
Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Selene. Erstausg. Berlin, E. H. Schroeder,
1853. 128 S., 12°, Gold- u. blindgepr. O-Leinen
Bloch 2/3001. - "Auf zynische Weise [beschreibt Sternberg], wie der Mantel aus
christlicher Demut und karitativem Denken sich in Nichts auflöst und sich das Urbild des Weibes herausschält, eine grausame und rücksichtslose Messalina [...] Für ihn triumphiert der Anti-Christ über
die Welt, verkörpert durch einen falschen Pfaffen" mit übersinnlichen Kräften. (Robert N. Bloch in "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur") - Peter Alexander Freiherr v.
Ungern-Sternberg (1806-1868) war lt. Zondergeld der wichtigste phantastische Erzähler seiner Zeit im deutschen Sprachraum. Beherrschendes Motiv seines Werks ist das Thema der Zerrissenheit, was auch
die Zweigeschlechtlichkeit oder das abweichende Sexualverhalten seiner Figuren widerspiegeln. - Ein gutes Expl. - Selten.
519. Strobl, Karl Hans: Eine Auswahl seiner Erzählungen mit einem Brief als Einleitung. Mit Bild- und Buchschmuck von Erich Schmale-Walter. 1. Aufl. Wien u. Leipzig, Verlag der
Gesellschaft für graphische Industrie, [1923]. 175 S., 1 Bl., mit 8 Farbtaf. u. 16 Textillus., 8°, Goldgepr. O-Leinen
(= Geschichten um Mitternacht. Eine Reihe phantastischer Erzählungen. Hrsg.
von Karl Hans Strobl). - Bloch 2/3057. - Enthält als Erstausgabe: "Ein Brief als Einleitung" u. "Die byzantinische Münze", 7 weitere Geschichten erschienen bereits in dem Band "Die Eingebungen des
Arphaxat": Die Schatzgräber; Der Gürtel der Istar; Der Hexenrichter; Der Automat von Horneck; Die Retter vom Galgen; Johann Burgstallers photographischer Apparat; Der sechste Gesell. - Karl Hans
Strobl (1877-1946), österr. Schriftsteller, wurde bekannt durch die Veröffentlichung phantastisch-grotesker Romane u. Novellen. Seine Studentenromane spiegeln einen Teil seiner lebenslangen
corpsstudentischen Aktivitäten wieder, außerdem gehörte er unter dem Namen "Osman Pascha" der Schlaraffia an. In der k.u.k. Monarchie wegen seiner deutschnationalen Einstellung aus dem Staatsdienst
entlassen. Später trat er als Sudetendeutscher für den Reichsgedanken ein, weshalb er 1934 aus der Tschechoslowakei ausgewiesen wurde. Ab 1938 Landesleiter der Reichsschrifttumskammer. 1945 von den
Russen verhaftet. 1946 starb er verarmt in einem Altersheim bei Wien. Zusammen mit Hanns Heinz Ewers zählt Karl Hans Strobl zu den bedeutendsten Autoren deutscher Phantastik. - Einband leicht fleckig
u. lichtrandig, sonst ein gutes Expl.
520. Verne, Julius: Der grüne Strahl. Dtsch. Erstausg. Wien, Pest u. Leipzig, A. Hartleben’s Verlag, 1885. 2 Bll., 256 S., 1 Bl., Kl.-8°, Farbig illus.
O-Karton
(= Julius Verne’s Schriften. XLII. Band). - Bloch 2/3209 (dort irrtümlich 1887
für die dtsch. EA). - Leicht bestossen; etwas angerändert, da unbeschnitten; tlw. schwach fleckig, sonst ein gutes Expl.
521. Viereck, George Sylvester:
Das Haus des Vampyrs. Erzählung. Dtsch. Erstausg. Berlin, Stuttgart u. Leipzig, Axel Juncker Verlag, [1909]. 172 S., 2 Bll., Kl.-8°, Priv.
Halbleinen d. Zt.
Bloch 2/3233. Zeitgleich erschien eine Ausg. in Leipzig u. Wolgast bei: Der
Kentaur. - Mit einem Vorwort Vierecks, das erst nach der amerikanische Erstausgabe von 1907 erschien: "Der Mensch kann weder Geist noch Materie erschaffen. Der Ursprung aller Dinge ist
übermenschlich." - Ehemaliges Bibliotheksexpl., gestempelt; tlw. leicht fleckig, sonst gut. - Selten.
522. [Vulpius, Christian August]:
Gallerie der unterhaltendsten Geister- und Zaubergeschichten. Zweiter Band [von 3]. Vom Verfasser des "Rinaldo Rinaldini". Erstausg. Quedlinburg u.
Leipzig, bei Gottfr. Basse, 1826. VII, 228 S., 2 Bll., Kl.-8°, Schlichtes priv. Halbleder d. Zt.
Bloch 2/3272. - Enthält: Erscheinungen der schönen Unbekannten bei vier
Jahreszeiten in Wiesbaden; Meinungen u. Erzählungen von den Elementar-Wesen u. Geistern des berühmten Theophrastus Paracelsus; Die schöne Helena der Griechen in Insprugk; Die weiße Frau; Die von
Furcht getödtete Fegefeuer-Seelen befreien wollende Lusisana; Das Wildfeuer u. der Wunderfrevel; Kleinere Erzählungen aus dem Reiche der Geister u. Gespenster (Der unerwartete Besuch, Die Gespenster
u. die Hofjungfern zu Weimar, Der nach seinem Tode erschienene Liebhaber, Wunderbare Vision, Der mit Verlust des Lebens gezüchtigte Ehemann, Der Mönch als Todesprophezeier). - Fast alle Geschichten
sind mit gedruckten "handschriftlichen Bemerkungen" versehen, die auch Quellen u. Vergleichbares nennen. U.a. über: Seelenbäder; Negromantie; Dämonen u. Dämomagie. - Einband berieben u. bestossen;
Innendeckel u. Titel mit Besitzervermerk; tlw. schwach fleckig u. mit wenigen angeknickten Ecken, sonst ein gutes Expl.
523. White, Edward: Der Radio-Teufel. Erstausg. [Stuttgart], [Robert Lutz Verlag], [1925]. 190 S., 1 Bl., Kl.-8°, O-Leinen
(= Lutz’ Meister-Detektiv-Romane / Zehnter Band). - Bloch 2/3376. - Geringfügig
angestaubt, bestossen u. schief gelesen; Titelblatt fehlt (!); tlw. leicht braunfleckig; zwei angeknickte Ecken, sonst ein gutes Expl.