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Antiquariatskatalog.
651. Achermann, Franz Heinrich:
Rauschgas. Roman aus zwei Welten. Erstausg. Olten u. Konstanz, Verlag Otto Walter, 1934. 236 S., 8°, Farbig illus. O-Halbleinen (von
Willy Planck)
Nicht bei Bloch; "Liste der auszusondernden Literatur.
Zweiter Nachtrag vom 1. Sep. 1948" (In der sowjetischen Besatzungszone). - Grotesker antibolschewistischer Roman. Aus dem Inhalt: Der letzte Sturmangriff: mein Mittel gegen die Todesangst;
Methoden unseres Weltbundes gegen den Krieg; Die davon profitieren: Aktiengesellschaft zur Reduzierung der Menschheit, Kadaver A.G.; Bellum bello, Krieg dem Kriege!; Verdammte, die noch nicht
gestorben. - Franz Heinrich Achermann wurde 1881 als Sohn eines Lehrers in St. Erhard-Knutwil/Luzern geboren u. verstarb 1946 als Pfarrhelfer-Vikar in Kriens/Luzern. Seine Werke erschienen
vorwiegend im Otto Walter-Verlag, der den populären Volks- u. Trivialschriftsteller als "Der schweizerische Karl May" bezeichnete. - Einband leicht berieben, sonst ein gutes
Expl.
652. Anton, Ludwig: Der Mann im Schatten. Roman. Braunschweig u. Hamburg, Verlag Georg Westermann, 1926. 308 S., 2 Bll., 8°,
Illus. O-Halbleinen
Bloch 2/224. - Vorsätze mit unschönen Leimresten, sonst ein
gutes Expl.
653. Anton, Ludwig: Die japanische Pest. Roman. 9.-13. Tsd. Leipzig, Ernst Keils Nachfolger (August Scherl), [1925]. 246 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen
Bloch 2/508 (EA). - "Der Roman eines in Hypnose durchlebten
Schicksals, in dem sich die Mysterien der östlichen Welt widerspiegeln, ist eines der eigenartigsten Werke der exotischen Literatur." (Verlagswerbung) - Einband etwas fleckig; Rücken mit zwei
Einrissen u. verblichen, sonst ein gutes Expl.
654. Anton, Ludwig: Verlorenes Paradies. Roman. Erstausg. Braunschweig u. Hamburg, Georg Westermann Verlag, 1923. 293 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen
Bloch 2/223. - Phantastischer Roman. "Wie auch in anderen
Romanen Ludwig Antons (Der Mann im Schatten, 1926, Gift aus Amerika, 1933) steht hier ein Rauschmittel im Zentrum, das den Menschen ermöglicht, die Seele schweifen zu lassen und vergangene Zeiten
(und andere Räume und Körper) zu besuchen [...] Der Deutsche hält es für seine Bestimmung, stets einem besiegten, unglücklichen, geknechteten Volk anzugehören, er macht die Schlacht von Zama mit
und erlebte ein antikes ‘Versailles’. Der Schwede wiederum ging noch weiter zurück in der Zeit, selbst der Name seines letzten Volkes ist verschollen, sie nannten sich nur Menschen und sprachen
eine allen gemeinsame Ursprache, wie sie vor dem Turmbau von Babel herrschte." (Rottensteinerr) - Etwas fleckig, stärker berieben u. bestossen; Vorsätze fleckig; ExLibris. -
Selten.
655. Apel, [Johann] A[ugust] u.
F[riedrich] Laun [d.i. Friedrich August Schulze] (Hrsg.): Gespensterbuch. Leipzig, Philipp Reclam jun., [1883]. 662 S., 1 Bl., Kl.-8°, Gemusterter O-Karton, mit
Deckelschild
(= Universal-Bibliothek; 1791-1795). - Bloch 2/227 [zur EA
1811]. - Einband berieben u. leicht bestossen; Aussengelenk mit Absplitterungen; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
656. Arnoldt, Johannes G.:
Vor Götterdämmerung. Phantastischer Roman aus nordischer Frühzeit. Mit einem abschießenden Kapitel von Georg Hinzpeter. Erstausg. Leipzig, Helingsche
Verlagsanstalt, 1934. 288 S., mit 3 Abb., 8°, Gepr. O-Leinen mit O-Umschlag
Bloch 2/255. - "Erst heute beginnen einige zu ahnen, daß in
der Götterdämmerung der Germanen eine ungeheure, weltvernichtende Katastrophe geschildert wird; ein Weltuntergang, den unsere nordischen Vorfahren in unfaßbar grauer Vorzeit schauend, denkend und
kämpfend miterleben. Wie Jules Verne die Träume der Techniker seiner Zeit in seinen Romanen verwirklichte und, wie wir uns überzeugen konnten, den nachmaligen Tatsachen fast immer nahe kam, so
werden - rückwärts gewandt - die Gedanken der Vorweltsforscher und Urgeschichtsdenker in diesem Roman dichterisch umgesetzt in Vorgänge, die nach der Anschauung der Urgeschichtsforschung von
morgen sich vielleicht zugetragen haben können." (Vorwort) - Umschlag gering fleckig, ein sehr gutes Expl.
657. Atlas, Martin: Die Befreiung. Erster und Zweiter Band [kmpl., in 1 Band]. Ein Zukunftsroman. Erstausg. Berlin, Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung, 1910. 475 S., 3 Bll., mit einer
Zeichnung, Gr.-8°, Halbleder d. Zt. mit fünf Bünden
Bloch 2/262. - "Der Journalist und Schriftsteller John
Wieg, bekommt am 18. Dezember 19... Besuch von einem Mitglied des Zentralrates von Penon. Penon ist eine künstliche Insel, welche die Form eines oben gekappten Kegels hat, in den ein anderer
Kegel mit der Spitze nach unten als Hohlraum hineingeschoben ist (ein Aufriß findet man auf S. 74). Die Insel Penon ist anscheinend durch vulkanische Eruption entstanden, in Wahrheit aber völlig
künstlich durch Einsatz der Universalkraft erzeugt worden, die den Herren von Penon zur Verfügung steht. Riesige Transformatoren befinden sich in einem Gürtel um den Äquator, der insgeheim
unterirdisch durch die Erde gebohrt worden ist. Auf diese Weise wird soviel Energie geliefert, daß man die Strahlung der Sonne gar nicht in Anspruch nehmen muß. Diese Energie, die, anders als
Bulwer-Lytton Vril, nicht einmal einen Namen hat, liefert alles, nicht nur Materie, Stoff von jeder gewünschten Qualität, sondern auch Transport durch Fernwirkung, sie ermöglicht es, in die Ferne
zu sehen und durch Fernwirkung einzugreifen, und sie ermöglicht auch das Gedankenlesen." (Rottensteiner) - Einband leicht berieben, sonst ein gutes Expl.
658. Baghy, Julius [Gyula]:
Hurra für Nichts! Roman. Autorisierte Übersetzung aus dem Esperanto-Originaltext von Albert Mair. Erstausg. Innsbruck, Verlag von Albert Mair, 1933. 466 S., mit
Frontispiz u. zahlreichen Illus., 8°, Illus. O-Karton (von Saurwein)
Bloch 2/280 (OT: Hura! Ne romano nur grimaco, 1930). -
"Gutgemeinte Warnung! Die das goldene Kalb anbeten, von denen spricht dieses Werk, die sollen es nicht lesen! Der Dichter selbst nennt diesen seinen Roman eine groteske Grimasse, ein Zerrbild,
und wahrlich, die Verwicklungen, die durch die Erfüllung eines äußerst sonderbaren Testamentes heraufbeschworen werden, die uns abwechselnd Schilderungen von ernsten und komischen Gestalten,
Kreaturen, die vom Geldteufel besessen sind, aber auch edelgesinnte Charaktere vorführen, sind so originell, so eigenartig, wie selten in einem Roman [...] Es ist immer unangenehm und gefährlich,
offen und aufrichtig zu sprechen und führt uns der Schriftsteller in ein Märchenland, um die Wahrheiten ungeschminkt darstellen zu können, denn die Helden des Werkes sind wir selbst - die
Menschheit." (Vorwort) - Karton etwas fleckig, mit Knickspuren u. hinterlegtem Einriss; Rücken mit kl. Fehlstelle; Schnitt u. wenige Seiten fleckig, sonst ein gutes Expl.
659. Bayern, H[einz] A[lfred] von:
Der Tod, die Frauen und der Fremde. Roman. Erstausg. Werdau, Verlag Oskar Meister, 1930. 160
S., 8°, Illus. O-Pappband
Bloch Nachtrag 3502. Kriminalroman mit phantastischen
Elementen. - Pappband gering fleckig u. mit leichten Knickspuren; gutes Expl. - Selten.
660. Bendl, Rudolf: Nicht darüber hinaus. Übermensch oder Teufel? Erstausg. Pforzheim, Busslo-Verlag, 1950. 383 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen
Bloch 2/347. Kurioser Zukunftsroman. - "Schurke der
Geschichte ist der Multimillionär und geniale Erfinder Dr. Vasil Jupoff, der von Gott gezeichnet ist - mit einem Totenschädel; Gott hat ihm, als Warnung für alle, ein Menschenantlitz versagt.
Täglich fliegt Dr. Jupoff mit einem unheimlichen Luftkoloß, einem Düsenflugzeug, die Strecke Miami nach New York, um Abend für Abend (eine besonders charakterfeste Dame, die immens schöne Gloria
Holderfield, die ausgerechnet in einer New Yorker Bar singt) anzuhimmeln. Denn was hat der schurkische unbeweibte Erfinder vor? Er koppelt den von ihm erfundenen Apparat zur Atomzertrümmerung mit
einer Zeituhr, nachdem er zu Demonstrationszwecken eine Bergspitze mit einer kleinen Atombombe atomisiert hat. Der Erfinder droht öffentlich, Miami und alle seine Bewohner in die Luft zu
sprengen, wenn ihm die schöne Gloria nicht zum Weibe gegeben wird. Vergebens beruft sich die amerikanische Regierung darauf, daß sie keinen Einfluß auf Heiratssachen hat, vergebens wird Dr.
Jupoff verhaftet, seine Zeituhr tickt unerbittlich." (Rottensteiner/Koseler) - Gutes Expl.
661. Bernd, Maximilian [d.i. Bernd
Engel]: Der feurige Berg. Exotischer Abenteuerroman. Erstausg. [Breslau], Schlesische Verlagsanstalt, [1935]. 250 S., 2 Bll., 8°,
O-Halbleinen
Bloch 2/380. Utopischer Roman. - "Gabriel M. Ravache baut
auf einer Insel im Stillen Ozean eine neue Stadt. Es sind keine Steuern zu zahlen; Kraft, Wärme und elektrische Energie werden jedem Bürger umsonst geliefert. Werde Bürger dieser Stadt, beginne
ein neues Leben; frei von Staat und Gott so wirst du kostenlos im Schiff nach Ravachetown gebracht. Es werden Kaufleute, Handwerker, Krämer, überhaupt alles gesucht, was der Meinung ist, in einer
neuen, durchaus modernen und freien Stadt einen Posten ausfüllen zu können!" (S. 32f.) - Einband etwas bestossen; gering leseschief; ein gutes Expl.
662. Betsch, Roland: Der blinde Tod. Roman. Leipzig, Ernst Keils Nachfolger (August Scherl), 1925. 229 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen
Bloch 2/399. - "Die zentrale Erfindung des Romans ist ein
‘Tiefenboot’, das sich mit einer schneckenförmigen Schraube durch die Erde bohrt und hinter sich eine Röhre in der verdichteten Erde zurückläßt." (Rottensteiner/Koseler) - Etwas bestossen; Rücken
mit geklebten Einriss; Vorsatzblatt am Deckel verleimt.
663. Bibliothek des Hauses
Usher - Bierce, Ambrose: Das Spukhaus. 1. Aufl. Frankfurt a. M., Insel Verlag, 1969. 210 S.,1 Bl., auf grünlichem Papier; 8°, O-Pappband mit O-Umschlag
(von Hans Ulrich u. Ute Osterwalder)
(= Bibliothek des Hauses Usher herausgegeben von Kalju
Kirde). - Deutsch von Deutsch von Gisela Günther, Anneliese Strauß u. K. B. Leder. - Umschlag leicht berieben u. gebräunt, sonst ein gutes Expl.
664. Bibliothek des Hauses
Usher - Lovecraft, H.P.: Das Ding auf der Schwelle. Unheimliche Geschichten. Dtsch. Erstausg. Frankfurt a. M., Insel Verlag, 1969. 213 S., 1 Bl., auf
gründlichem Papier, 8°, O-Karton mit O-Umschlag (von Hans Ulrich u. Ute Osterwalder)
(= Bibliothek des Hauses Usher herausgegeben von Kalju
Kirde). - Aus dem Amerikanischen von Rudolf Hermstein. - Umschlag leicht berieben; Titel mit Stempel: "Unverkäuflich EAL" sonst ein gutes u. frisches Expl.
665. Bibliothek des Hauses
Usher - Machen, Arthur: Die leuchtende Pyramide und andere Geschichten des Schreckens. 1. Aufl. Frankfurt a. M., Insel Verlag, 1969. 210 S., 1 Bl., auf
grünlichem Papier, 8°, O-Pappband mit O-Umschlag (von Hans Ulrich u. Ute Osterwalder)
(= Bibliothek des Hauses Usher herausgegeben von Kalju
Kirde). - Deutsch von Herbert Preissler. - Umschlag leicht berieben u. gebräunt, sonst ein gutes Expl.
666. Bibliothek des Hauses
Usher - Ray, Jean: Die Gasse der Finsternis. Phantastische Erzählungen. Dtsch. Erstausg. Frankfurt a. M., Insel Verlag, 1972. 220 S., 4 Bll., auf
grünlichem Papier, 8°, O-Pappband mit O-Umschlag (von Hans Ulrich u. Ute Osterwalder)
(= Bibliothek des Hauses Usher herausgegeben von Kalju
Kirde). - Deutsch von Willy Thaler. - Umschlag oben angerändert; radierter Besitzervermerk auf dem Schmutztitel, sonst ein gutes Expl.
667. Bibliothek des Hauses
Usher - Smith, C[lark] A[shton]: Der Planet der Toten. Deutsch von Friedrich Polakovics. 1. Aufl. Frankfurt a. M., Insel Verlag, [1971]. 250 S., 3 Bll.,
auf grünlichem Papier, 8°, O-Pappband mit O-Umschlag (von Hans Ulrich u. Ute Osterwalder)
(= Bibliothek des Hauses Usher herausgegeben von Kalju
Kirde). - Inhalt: Der Planet der Toten; Der Herr der Tiefe; Der Irrgarten des Maal Dweb; Aforgomons Kette; Schrecken ohne Maß; Der fremde Schatten; Rendezvous in Averoigne; Der Koloß von
Ylourgne; Ilalothas Tod; Das dunkle Idol; Die Folterer-Insel. - Umschlag geringfügig angerändert, sonst ein gutes Expl.
668. Bilz, Friedrich Eduard:
Der Zukunftsstaat. Eine neue Staatseinrichtung. Jedermann wird ein glückliches und sorgenfreies Dasein gesichert. 3. verm. u. verb. Aufl. Leipzig, F. E. Bilz
Verlag, 1905. 960 S., mit einer beiliegenden doppelseitigen Farbtaf., 8°, Farbig illus. O-Halbleinen
Bloch 2/423. - U.a. über: Unsere Gesetzgebung muß auf das
Naturgesetz aufgebaut werden; Wir Menschen handeln naturwidrig, die Tiere nicht; Selbstmorde; Vivisektion (Wissenschaftliche Tierfolter); Skizze eines auf die Natur gegründeten Staatswesens
(Verfassung u. Verwaltung, Volksvertretung, Arbeitseinteilung, Lohnfrage usw.); Bodenreform; Nur eine Sprache für alle Menschen; Nur eine Schreibweise für alle Menschen; Sorgenlose Existenz für
jedermann; Wie gute oder schlechte Menschen entstehen; Warum wird u. bleibt die Menschheit krank?; Selbst gegen Erdbeben gibt es einen Schutz; Die Menschheit wird den Krieg aus der Welt schaffen;
Waren Adam u. Eva die ersten Menschen?; Unsere Erde ist nicht die einzige Stätte im großen Weltraume wo Lebewesen existieren; Falsche Götter; Ehe oder freie Liebe; Mit Einführung der freien Liebe
wird es nicht schlechter, sondern besser werden; Die Männer kastrieren?; Die Empfindungen Sterbender; Wann ist die Welt erschaffen worden?; Die Annahme einer Zentralsonne; Welche Planeten können
von lebenden Wesen bewohnt sein?; Die Welt ist aus Geist u. Äther entstanden; Eine unteilbare Materie gibt es im Universum nicht; Die Welt ist durch Zeugung entstanden, der Geist hat sie belebt;
Vom Wesen der Farben; Vom Wesen der Töne; Die Lento=Strahlen (eine neue sensationelle Erfindung). - Einband berieben u. bestossen; leicht fleckig; Rücken mit verleimten Einriss; Vorsätze fleckig;
hinteres Gelenk verstärkt; 2 Seiten lose; die Tafel ist an der Rückseite fast unsichtbar verstärkt worden.
669. [Bochow, Martin]: Revolution 1933.
Erstausg. Berlin, Brunnen-Verlag, 1930. 132 S., 8°, Illus. O-Halbleinen mit O-Umschlag (von F. S.)
Bloch 2/455 - "Liste der auszusondernden Literatur.
Vorläufige Ausgabe vom 1. April 1946" (In der sowjetischen Besatzungszone). - "Dieser Roman handelt von dem Versuch Amerikas, das von Finanzkrise, Arbeiterkampf und Lasten des Versailler Vertrags
gebeutelte Deutsche Reich mit Hilfe von gezielten Aufkäufen und Börsenspekulationen zu übernehmen. Die Geschichte beginnt mit gescheiterten Tarifverhandlungen, Aussperrungen, Pfändungen und einer
Schadensersatzforderung Amerikas, die eine Staatskrise auslöst. Die Lösung des Tarifstreits führt zu weiteren Konkursen. Arbeitslosigkeit ist die Folge. Das Ausland kann ohne großen Widerstand
die Arbeiter zu immer niedrigeren Löhnen einstellen. Nach einem Bankensturm und Straßenkämpfen sowie drohendem Staatsbankrott können die Kommunisten die Macht übernehmen." (Brandt: Der deutsche
Zukunftsroman 1918-1945, S. 164f.) - Umschlag etwas fleckig u. randrissig; sonst ein sehr gutes Expl.
670. Bruggen, Cornelius Johannes
A. van [d.i. Kees van Bruggen]: Das zerstörte Ameisenreich. Eine Phantasie. Erstausg. Zürich, Max Rascher Verlag, 1920. 332 S., 2 Bll., 8°, Farbig illus. O-Pappband
Bloch 2/536. - "Wenn nun die Natur einmal aufsässig würde?
Wenn sie einmal willkürlich, in einer dieser Zufälligkeiten, durch die sie eine brachliegende Macht ausübt, - wem schuldet sie Rechenschaft? - die lebende Menschheit von der Erde striche, sie
erschlüge oder ertränkte - wie ein übermütiger Junge tut, der mit einem Guß Petroleum eine Ameisenwelt vernichtet? Man stelle sich so einen launischen Einfall einmal vor ... Eine zweite Sintflut
läßt Ozeane überfluten, alles Land wird ein einziger See, und kein Berg Ararat erhebt sich daraus ..." (S.5f.) - Einband etwas fleckig; gutes Expl.
671. Bulwer Lytton, Lord Edward:
Vril oder eine Menschheit der Zukunft. 1.-5. Tsd. Stuttgart, Der kommende Tag AG Verlag, 1922. IX S., 1 Bl., 234 S., Kl.-8°, Illus. O-Halbleinen mit goldgepr. Rückentitel u. Kopffarbschnitt
Aus dem Englischen übersetzt von Günther Wachsmuth. Die
dtsch. EA erschien unter dem Titel "Das Geschlecht der Zukunft" (OT: The Coming Race), siehe Bloch 2/554; Auch in: Verinnerlichung, S.83 ("Okkulte Romane"). - Der Schlüsselroman beschreibt eine
Zivilisation, die das hohle Erdinnere als Lebensraum nutzt. Ermöglicht wird dies durch "Vril", das künstliches Licht u. Schwerelosigkeit erzeugen kann. Diese geheimnisvolle "Vril-Kraft" wird
immer wieder als Antrieb der sog. "Reichsdeutschen Flugscheiben" u.a. UFOs zitiert (dazu: P. Bahn u. H. Gehring: Der Vril-Mythos). - Zum Rosenkreuzer u. Freimaurer Lord Eduard (George)
Bulwer-Lytton (1803-1873) siehe Miers u. Zondergeld. - Rückendeckel u. Vorsätze etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.
672. Burckhard, Max: Die Insel der Seligen. Roman. Erstausg. Berlin, S. Fischer Verlag, 1909. 344 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit Kopfgoldschnitt u. Lesebändchen
Bloch 2/558. - Eine zum Tod verurteilte Romanfigur bittet
den Autor um Gnade. Als dieser ablehnt, kommt der Zufall zur Hilfe. Eine neue Regierung beschliesst die Deportation der Gesetzlosen auf eine Insel, wo sie in Anarchie weiterleben können. - Ein
gutes Expl.
673. Carr, John Dickson:
Die Schnur mit neun Knoten. Kriminalroman. Dtsch. Erstausg. Wien u. Leipzig, E.p. Tal & Co. Verlag, [1938]. 219 S., 8°, O-Leinen
(= "Die Rotblauen Bücher" Bd. 23). - Bloch 2/604. - Titel
der amerikanischen Originalausgabe: "The Burning Court". Übersetzung Rosemarie von Jankó. Nach KVK/WorldCat läßt sich der von "Bloch" genannte Ibach Verlag nur für die Ausgabe von 1950
nachweisen. - Einband etwas fleckig u. fest in Klarsichtfolie gebunden; oberes Kapital mit kl. Fehlstelle; leicht schief gelesen; Schnitt u. wenige Seiten leicht fleckig; papierbedingt gebräunt,
sonst ein gutes Expl. - Selten.
674. Cazotte, Jacques:
"Der verliebte Teufel" und "Der Lord aus dem Stegreife". Zwei Novellen. Aus dem Französischen übersetzt von Eduard von Bülow. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1838.
236 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild
(= Bibliothek classischer Romane und Novellen des
Auslandes. 27. Bd.). - Bloch 2/608 (zur EA 1780). - Cazotte (1720-1792), von den Jesuiten erzogen, später u.a. Marinekommissar, wurde im Verlauf der Französischen Revolution guillotiniert. "Der
‘Verliebte Teufel’, diese eigentümliche Mischung von Erotik und Mystik, brachte seinen Verfasser in den Ruf eines Mystikers und Eingeweihten." (Henri Birven) - Das Buch handelt u.a. von einer
Beschwörung, Geheimnissen der Kabbala, die okkulte Gewalt eines Menschen über Luftgeister. Nach seinem Erscheinen 1772 wurde Cazotte Mitglied der geheimen Gesellschaft der Martinisten u. ein
Initiierter. - Einband geringfügig bestossen; Rückenkanten leicht beschabt, sonst ein gutes u. frisches Expl.
675. Clure, Clifford [d.i. Oscar
Herbert Breucker]: Der flammende Fels. Kaiserslautern, Skorpion-Verlag, [1954]. 252 S., 8°, Farbig illus. Supronyl
(= Abenteuer Abseits des Alltags). - Okkult-phantastischer
Abenteuerroman. "Mitten im Felsmassiv des Targo-Gangri, des höchsten Berges im Transhimalaja, liegt der Tempel vom Ring der Weisen. Obwohl nur aus acht Männern bestehend, bildet der ‘Ring der
Weisen’ zweifellos die mächtigste Organisation der Erde. Zusammen mit dem Großmeister der Loge, einem uralten tibetanischen Mönch, bewahren sie die tiefsten und letzten Erkenntnisse der
Menschheit. Erkenntnisse, die in Jahrtausenden alten Geheimschriften zusammengefaßt sind und sie sehr wohl in die Lage versetzen würden, die ganze Erde zu beherrschen, oder sie mit einem Schlage
vollends zu vernichten. Acht Männer, welche durch den tibetanischen Priester ‘Lorma’ nach sorgfältiger Prüfung für würdig befunden wurden, gemeinsam sein Vermächtnis zu verwalten, um es vor dem
Zugriff verbrecherischer Elemente zu schützen." (Klappentext) - Gelaufenes Leihbuch mit Stempeln u. Leihbucheinträgen; Einband stärker bestossen; leeres Vorsatzblatt fehlt, ein gutes bis
befriedigendes Expl.
676. Corelli, Marie [d.i. Mary
Mackay]: Prinzessin Ziska. Dtsch. Erstausg. Berlin u. Groß-Lichterfelde, Paul Zillmann, 1904. 203 S., 8°, O-Karton
Bloch 2/657. - Autorisierte Übersetzung von Helene
Zillmann. Marie Corelli bzw. Mary Mackay (1855-1924) gehörte zu den beliebtesten Erzählerinnen ihrer Zeit. "The Romance of Two Worlds" (1886) ist ihr erster Roman, der sie weltberühmt machte.
Siehe auch Zondergeld S. 69f. - Rücken angerissen (sauber geklebt), mit Fehlstelle u. handschrftl. Beschriftung; Deckel mit Randläsuren; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. -
Selten.
677. Corrinth, Curt: Potsdamer Platz oder Die Nächte des neuen Messias. Ekstatische Visionen. Erstausg. München, Georg Müller Verlag, 1919. 90 S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/659. - Unbeschnitten, ein gutes
Expl.
678. Das Grusel-Buch. Spannende - bannende - übermannende - Schaurige - traurige - nicht erbauliche Erlebnisse und Begebnisse. 21.-35. Tsd. Hamburg, Verlegt bei Gebrüder Enoch, 1921.
157 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Papier (von J. Fenneken)
Nicht bei Bloch. - Phantastische Kurzgeschichten, u.a.: Ria
Vesta: Das Flammenbett; Walter Ebel: Der Flieger und der Tod; Fr. Ernst Schulz: Verräter; W. L. Brandes: Die Nacht in der Folterkammer; Axel Myrios: Der Idiot; Karlheinz Gerlach: Ein Abenteuer
auf dem Friedhof; Arwed von der Burg: Die Erbschaft; Ria Vesta: Triomphator. - Einband mit starken Knickspuren u. fleckig; schiefgelesen; Rücken mit kl. Fehlstelle; Besitzervermerke auf Vorsatz
u. Inhalt; einige Seiten stärker fleckig; ein befriedigendes Expl. - Selten.
679. Diotima [d.i. Ann-Lis
Balzer]: Lotosträume. Der Roman einer telepathischen Liebe. Erstausg. Pfullingen (Württ.), Prana-Verlag, [1928]. 64 S., 8°, O-Karton
Bloch 2/739; Ackermann II/812. - Ann-Lis Balzer
veröffentlichte auch unter den Pseudonymen "Spiridion", "Godwi" "Medarda" u. "Lilian". - Deckel leicht lichtrandig; unbeschnitten u. unaufgeschnitten, dadurch leicht angerändert; papierbedingt
gebräunt, sonst ein gutes Expl.
680. Doyle, Conan: Im Giftstrom. Dtsch. Erstausg. Leipzig u. Wien, Carl Stephenson-Verlag, 1923. 191 S., 2 Bll., mit Federzeichnungen von Dely, 8°, Illus. O-Karton
(= Der phantastischen Bücher Band 2). - Bloch 2/786. OT:
The Poison Belt. - 1912 wurde Doyles Abenteuerroman "Die verlorene Welt" veröffentlicht, in dem Prof. Challenger in Südamerika ausgestorben geglaubte Dinosaurier entdeckt. Der exzentrische
Professor spielt in diesem Roman ebenfalls die Hauptrolle. - Einband bestossen, schwach fleckig u. leicht angeknickt; Rücken an den Kapitalen angerissen (aber fest); leicht schief gelesen; sonst
ein gutes Expl.
681. Dr. Mises [d.i. Gustav
Theodor Fechner]: Kleine Schriften. Erstausg. [dieser Sammlung]. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1875. VIII, 560 S., 8°, Leinen d. Zt. mit goldgepr.
Rückentext
Bloch 2/2166. - Der Band enthält überwiegend ironische u.
polemische Aufsätze Fechners. U.a.: Beweis, daß der Mond aus Jodine bestehe; Schutzmittel für die Cholera; Vergleichende Anatomie der Engel (u.a. Von der Sprache der Engel, Die Engel sind
lebendige Planeten (Diese Abhandlung erwähnt Jean Ray in seinem phantastischen Roman "Malpertuis")); Vier Paradoxa (u.a. Es gibt Hexerei); "Stapelia mixta" (u.a. Aus der Symbolik der
Kegelschnitte, Warum wird die Wurst schief geschnitten?, Heinrich Heine (Fechners langatmige Ablehnung gegenüber dem Dichter)). - Gustav Theodor Fechner (1801-1887), dtsch. Philosoph,
Naturforscher, Begründer der Psychophysik u. der Theorie von der Allbeseelung des Universums. Er war befreundet mit Johann Karl Friedrich Zöllner, zusammen beschäftigten sie sich mit dem
amerikanischen Medium Slade. - Einband leicht berieben; Titel mit Besitzervermerken; papierbedingt gebräunt; wenige Seiten leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
682. Eckertz, Erich: Die Frühmesse der Verrufenen. Erzählung. Erstausg. München u. Berlin, Georg Müller Verlag, [1914]. 242 S.,
1 Bl., 8°, Illus. O-Leinen (von M. Schwarzer)
Nicht bei Bloch. - Leicht berieben; Vorsatz mit zwei
Besitzervermerken; Titel gestempelt, sonst ein gutes Expl. mit Lesebändchen u. eindrucksvoller Einbandillus. - Selten.
683. Eulenburg, Karl zu:
Die Brunnen der Großen Tiefe. Ein Atlantisroman. Erstausg. Leipzig, Verlag Fr. Wilh. Grunow, 1926. 292 S., 2 Bll., 8°, Engl. O-Broschur mit illus. O-Umschlag
(von Paul Hartmann)
Bloch 2/911. - Die Reisenden eines Passagierschiffes
stranden durch eine Erderschütterung per Zufall auf der auftauchenden Insel Atlantis. "Wir können mit den Gläsern genau erkennen, daß es Werke von Menschenhand sind, Ruinen von zum Teil
ungeheuren Ausdehnungen. Mein Freund, Baron Scharffenstein, läßt sagen, daß diese nur die Überreste gewaltiger Bauwerke des alten sagenreichen Atlantis sein können, das vor tausenden Jahren mit
all seiner Kultur und all seinem Glanz vom Meere verschlungen wurde." (S.53). - Umschlag mit dem Karton verleimt; leicht fleckig; mit kl. Abriebstellen u. mit zwei kl. Einrissen, sonst ein gutes
Expl.
684. Fichte, Werner von:
Der Spukflieger. 6.-15. Tsd. Berlin-Lichterfelde, Junge Generation Verlag, 1940. 139 S., mit 7 Illus. (von Karl J. Blisch), 8°, O-Halbleinen mit O-Umschlag von
(J. Blisch)
(= Die Bücher der Jungen Generation). - Bloch 2/969. - "In
der Nähe eines deutschen Seebades, den Blicken ahnungsloser Kurgäste durch ein großes Waldgelände entzogen, befinden sich die Anlagen eines geheimen Flugplatzes, in dessen Halle und Werft eine
bedeutungsvolle Erfindung verborgen ist: das Höhenflugzeug. Es gilt, eine neue, widerstandsfähig konstruierte Maschine auszuprobieren, die mühelos in die Stratosphäre steigen kann und auf Grund
des verringerten Luftwiderstandes mit größter Schnelligkeit in bisher unerreichten Höhen die Verbindung zwischen Europa und Amerika herstellen soll." (Klappentext) - Umschlag leicht fleckig u.
randrissig; Stempel u. Signatur auf Vorsatz; ein gutes Expl.
685. Flechtner, Hans Joachim:
Europa siegt ...? Roman. Leipzig, Otto Janke Verlag, 1938. 367 S., mit illus. Vorsätzen, 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag (von Haupt)
Bloch 2/990. Abenteuerroman. - "Indien ist ein Kessel, in
dem die Geburt der farbigen Nationalstaaten sich vorbereitet, ein Zentrum, in dem sich nationale und internationale Kräfte treffen und zusammen und gegeneinander wirken. Indien ist heute ein
Brennpunkt des Weltgeschehens! Beispielhaft wirkt es für die farbige Front gegen Europa, die langsam und drohend zusammenwächst [...] Die alten Kulturen drohen vernichtet zu werden, der der
farbigen Welt fremde europäische Geist wird sie zerstören, wird die Welt erobern und gleichzeitig die Herrschaft der Europäer zunichte machen." (Klappentext) - Der meist fehlende Umschlag gering
fleckig; ein sehr gutes Expl.
686. Flesch[-Brunningen], Hans:
Baltasar Tipho. Eine Geschichte vom Stern Karina. Erstausg. Leipzig u. Wien, E. P. Thal & Co. Verlag, 1919. 274 S., 1 Bl., 8°,
O-Pappband
Bloch 2/991. - "Auf dem Stern Karina ist nach einer Zeit
der Aufstände das Klassenproblem gelöst. Die Masse der rechtlosen, verarmten ‘Unteren’ wird von einer dünnen Schicht der ‘Oberen’ beherrscht. Die Regierungsgewalt geht von dem brutal
herrschenden, gottähnlichen Baltasar Tipho aus. An die Macht gekommen ist er durch die Mithilfe seines geheimnisumwitterten Vaters Markus Mann, einer mit teuflischen Zügen ausgestatteten
übermenschlichen Figur, die in vielerlei Gestalt auftritt. Durch die Entdeckung von Energieströmen ist es gelungen, den natürlichen Tod auszuschalten; Angst vor dem Tod und menschliche Gefühle
wie Liebe und Trauer kennen die Wesen auf der Karina nicht mehr. Hat einer genug, begibt er sich einfach in Sterbekammern und tritt ab. Das Unglück Baltasar Tiphos nimmt seinen Lauf, als er sich
zu einem fühlenden Wesen zurückentwickelt und die Macht der Maschine damit verrät." (Aus der Sondernummer der "Aktion" 1914.) - "Die Antiutopie von ‘Baltasar Tipho’ präsentiert eine verkehrte
Welt, eine Umwertung aller kulturellen Werte, in der individuelle zivilisatorische Werte völlig untergegangen sind [...] Ein schriller, ungefügter und bizarr-wunderlicher Roman, aber ein Roman
voll wilder Kraft und ungezügelter Originalität." (Rottensteiner) - Ein Innengelenk mit Papierstreifen verstärkt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
687. Frey, A[lexander] M[oritz]:
Solneman der Unsichtbare. Roman. München, Im Delphin-Verlag, 1916. 220 S., 2 Bll., Kl.-8°, Farbig illus. O-Halbleinen
Bloch 2/1037; Sämtliche Schriften des Autors standen 1938
im NS auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums". - Alexander Moritz August Theodor Frey (1881-1957) "der 1933 Deutschland verließ, gehört zu den wichtigen, heute aber
weitgehend vergessenen Vertretern der großen Blüteperiode der deutschen Phantastik zwischen 1900 und 1930 [...] viele seiner Texte bewegen sich in einem Grenzbereich zwischen traditioneller
phantastischer Erzählung, Groteske und Satire, und der Begriff des Skurrilen trifft im allgemeinen genau ihren Charakter." (Zondergeld). Im 1. WK diente er im gleichen Regiment wie Adolf Hitler,
der versuchte sein Talent für sich zu nutzen. Auch in der Nachkriegszeit ließ Hitler mehrmals anfragen, ob der alter Waffenkamerad, sich nicht der neuen NS-Bewegung anschließen wolle. Freys
Ablehnung ist offensichtlich ein Grund seiner frühen Emigration. - Einband gering berieben u. bestossen; leicht fleckig; gutes Expl.
688. Gail, Otto Willi:
Der Herr der Wellen. Nürnberg, Sebaldus-Verlag, 1949. 99 S., Gr.-8°, Illus.
O-Pappband mit O-Umachlag
Bloch 2/1092 (EA 1929 unter dem Titel „Energiesammler Ha-De-We“). - Es
geht um eine rätselhafte Erfindung, die scheinbar Energie aus der Luft saugt. - "Was ist das Geheimnis von
Seegries? Was bedeutet der kupferne Igel auf dem Holzmast? Enthält die braune Truhe die Lösung des Rätsels? Irgendwo in den bayrischen Bergen tun sich geheimnisvolle Dinge. Ein gewisser Herr Wurm
macht von sich reden. Aber Genaues weiß niemand. Wurm hüllt sich in Schweigen und rätselhafte Andeutungen. Tolle Gerüchte gehen um. Eine Weltsensation scheint sich vorzubereiten. Selbst der
kaltblütige, sich an seine Formeln haltende Professor Hauberrisser, der berühmte Erforscher der Mikrowellen, ist nahe daran den Kopf zu verlieren." (Klappentext) - Umschlag etwas fleckig u.
randrissig; Einband gering fleckig; gutes Expl.
689. Gail, Otto Willi:
Energiesammler Ha-De-We. Die Geschichte einer Erfindung. Erstausg. Breslau, Bergstadtverlag Wilh. Gottl. Korn, 1929. 127 S., mit Frontispiz (Portrait des Verf.)
u. Textillus. von Walter Bayer, 8°, Illus. O-Halbleinen
(= Bergstadtbücher für junge Menschen). - Einband etwas
berieben, sonst ein gutes Expl.
690. Gopcevic, Spiridon:
Satiren und Märchen für große Kinder. Erstausg. Leipzig, Poeten-Verlag, [1920]. 201 S., 1 Bl.,
8°, Farbig illus. O-Pappband
Grenztitel. Groteske Kurzgeschichten, u.a.: Der gute König;
Das glückliche Volk; Die Hunde von Utopia; Der große Gelehrtentag; Die große Expedition der Tiere; Der Held des Büchermarkts; Der Zeilenschinder; Der Überdetektiv; Tannhäusers Nachfolger. -
Einband stärker fleckig; Name auf Vorsatz, sonst ein gutes Expl.
691. Guns, Walt [d.i. Walter
Stucki]: Die silbergrauen Masken. Das Abenteuer einer großen Zeit. 2. Aufl. Zürich, Speer-Verlag, 1944. 327 S., 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/1300. - Der 1944 erschienene Roman spielt nach Ende
des Zweiten Weltkrieges. In Amerika hat sich mittlerweile ein autoritärer Staatsapparat installiert, der mit dem plötzlichen Verschwinden einer ganzen Gesellschaft prominenter Persönlichkeiten
konfrontiert wird. Mit der inszenierten Entführung wollen "die silbergrauen Masken" eine Reform des Systems erzwingen. - Einband leicht fleckig u. bestossen, sonst ein gutes
Expl.
692. Günther, Erich: Die Namenlosen. Die Tragödie einer Judith. Kriminalroman aus der letzten Hälfte unseres Jahrhunderts. Erstausg. Leipzig, Die Buchgesellschaft Bruno Volger, 1929. 315 S., 2
Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen
Bloch 2/1288; Im NS "Liste des schädlichen und
unerwünschten Schrifttums". - Der Roman spielte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, in dem es ein Vereinigtes Europa gibt. Der große Gegner des Staatenbundes ist das internationale
Verbrechersyndikat "Die Namenlosen", geführt von Egon Krafft, dessen Gegenspieler sein ehemaliger Jugendfreund Wassil Iwanowitsch ist, der nun die europäische Polizei leitet. Im Kampf
gegeneinander wird Iwanowitschs Frau Sonja vom Syndikat entführt u. beide Organisationen setzen modernste Waffensysteme ein. Krafft nutzt eine Elektronenblitzstrahlwaffe u. kann mittels eines
Schutzschildes auch Granaten u. ferngesteuerte Flugzeuge abwehren. Zwar unterliegt Syndikat, aber bei den Auseinandersetzungen nimmt sich Sonja das Leben u. ihr gebrochener Mann quittiert am Ende
den Polizeidienst. - Die Verlagswerbung am Schluß kündigt noch einen weiteren Roman des Autors an: "Kurier der Erde", der aber nicht mehr erschien. - Einband berieben u. leicht angeschmutzt;
leicht gelockerte Bindung u. etwas schief gelesen; Vorsätze leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. mit Kopffarbschnitt.
693. Güntsche, Georg: Panropa. Roman. Erstausg. Köln, Gilde-Verlag, 1930. 267 S., 8°, O-Leinen
Bloch 2/1294. - Geopolitische Utopie um die Verwirklichung
des Atlantropa Projektes. Mit einem Geleitwort von H. Sörgel (1885-1952), Architekt des Expressionismus u. Bauhaus, u. Begründer der Atlantropa-Vision - eines großen Staudammes, der Afrika u.
Europa miteinander verbinden sollte. Für seinen Plan zu diesem afrikanisch-europäischen Riesenkontinent gründete er sogar eigens ein Institut (Atlantropa-Institut). Ab ca. 1928 befasste Sörgel
sich intensiv mit der Planung für gigantische Wasserkraftwerke, weil er bereits in den 20er Jahren sah, dass der Energiebedarf langfristig nur mit erneuerbaren Energien gedeckt werden könnte.
Letztlich konnte er jedoch nur einen Bruchteil seiner Visionen umsetzen. - Vorsätze u. Schnitt leicht fleckig; fünf Blatt etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.
694. Harbou, Thea von:
Frau im Mond. Roman. 1.-10. Tsd. Berlin, August Scherl, 1928. 228 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. rotes O-Leinen
Bloch 2/1371. - "Wolfgang Helius [...] ist etwas gelungen,
von dem viele Techniker seiner Zeit träumen: er hat eine Rakete konstruiert und plant nun, damit auf den Mond zu fliegen. Beim Bau maßgeblich mitgeholfen haben sein Assistent Hans Windegger und
Friede Velten, eine Astronomin. [...Ebenso wie] Professor Manfeldt [, er] kann als einer der wenigen ‘Mad Scientists’ in der Geschichte der frühen deutschen Science Fiction gelten: die Hoffnung,
zum Mond zu fliegen und dort auf sagenhafte Goldschätze zu stoßen, wurde für ihn zur fixen Idee." (Rottensteiner) - Thea von Harbou (1888-1954) war in zweiter Ehe mit dem Regisseur Fritz Lang
verheiratet u. schrieb bis zu seiner Emigration (1933) alle Drehbücher für ihn, neben dem vorliegenden Titel u.a. auch "Dr. Mabuse, der Spieler" u. "Metropolis". - Einband mit kl. Fleckspuren;
leicht schiefgelesen; Titel mit Signatur, sonst ein gutes Expl.
695. Heinecke, Lothar (Hrsg.):
Galaxis. Heft 1 bis 15. [kmpl.]. Science Fiction Magazin. Geschichten aus der Welt von Morgen. Dtsch. Erstausg. München, Arthur Moewig-Verlag, [1958-1959]. Ca. 1905 S., mit zahlr. Abb. (u.a. von Emund Alexander Emshwiller),
Kl.-8°, Farbig illus. O-Papier (Hefte)
Anspruchsvolles illustriertes Magazin. U.a. mit folgenden
Kurzromanen u. Kurzgeschichten: Daniel F. Galouye: Satans Tempel; Fredric Brown: Das Experiment; Willi Ley: Die andere Seite des Mondes; Frederik Pohl: Die Kartographen; Willy Ley: Das Ding von
einem anderen Stern; L. Sprague de Camp: In den Dschungeln der Urzeit: Cyril Judd: Kinder des Mars; Isaac Asimov: Die in der Tiefe; Philip K. Dick: Kolonie; Fritz Leiber: Der Mond ist Grün; Isaac
Asimov: Die Geschichte eines Helden; F. L. Wallace: Unheimliche Verwandlung; Raymond Z. Gallum: Vorsicht Marsmensch!; Wiliam Tenn: Im Reich der Toten; Clifford D. Simak: Die Raumschiff-Falle;
Robert A. Heinlein: Welt Wohin?; Philip K. Dick: Eine Welt der Talente. - Fast alle Umschläge tlw. stärker fleckig; einige Hefte leseschief u. mit Knickspuren; Titelblätter gelegentlich
gestempelt; Seiten papierbedingt gebräunt, überwiegend gute Expl.
696. Hellwig, Ernst: Stadt der Götter.Abenteuerroman aus der grünen Hölle Südamerikas. Düsseldorf, Dörnersche Verlagsgesellschaft, 1957. 245 S., 8°, Farbig illus. Supronyl (von G.
Rebentisch)
Phantastischer Roman. "Wieder durchzieht Tom Carter die
Urwälder Boliviens und Ekuadors auf der Suche nach den Spuren des alten Inka-Reiches. Immer wieder wird die Behauptung aufgestellt, daß es tief in den Gebirgen noch Stadtstaaten gibt, in denen
sich die alte Inka-Kultur unverändert erhalten hat. Ein jahrhundertealter Plan weist Tom Carter den Weg. Aber sein erster Versuch mißlingt. Delia, Toms Frau, wird entführt. Und dann gelingt Tom
Carter mit Hilfe eines alten Mannes, den man durch Herausschneiden der Zunge stumm gemacht hat, doch der Vorstoß. Er entdeckt eine Wunderwelt, die sich isoliert von unserem heutigen Weltgeschehen
bis zur Gegenwart erhalten hat." (Klappentext) - Gelaufenes Leihbuch; Einband berieben u. bestossen; Leihbucheinträge auf Vorsatz; einige Seiten etwas fleckig.
697. Heyse, Paul: In der Geisterstunde und andere Spukgeschichten. 2. Aufl. Berlin, Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung), 1894. 262 S., 1 Bl., 8°, Gold- u. blindgepr.
O-Leinen
Bloch 2/1485. - Enthält: In der Geisterstunde: I. Die
schöne Abigail; II. Mittagszauber; III. ‘s Lisabethle; IV. Das Waldlachen; Martin der Streber; Das Haus zum ungläubigen Thomas, oder des Spirits Rache. - Einband leicht fleckig; Kanten leicht
bestossen; tlw. schwach braunfleckig u. papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
698. Hobein, Eugen: Singa. Roman. Erstausg. Düsseldorf, Astoria-Verlag, 1950. 303 S., 8°, Goldgepr. O-Halbleinen
Bloch Nachtrag 3541. Phantastischer Abenteuerroman.- "Le
Roux sah deutlich ohne Glas den tang- und morastbedeckten Lederpanzer mit armdicken Rillen und Rissen, sah das zum Leben erwachte Märchen des Tertiär und der Kreide, sah den sagenhaften Mokele
mbembe mit dem sechzig Millionen Jahre alten Stammbaum. Zweifellos handelte es sich um ein uraltes Exemplar der Gattung langhalsige Riesensaurier aus der Verwandtschaft des Brontosaurus. Skelette
dieser Tiere aus der Kreidezeit hatte man besonders in Nordamerika gefunden." (S. 280) - Gelenke mit kl. Einrissen; gutes Expl.
699. Hoff, Harry [d.i. Hanns
Heidsieck]: Das stählerne Antlitz. Phantastischer Kriminalroman. Erstausg. Berlin, Zeitschriftenverlag Aktiengesellschaft, 1938. 245 S., 8°,
O-Leinen
Bloch 2/1504. - Verwirrungsgeschichte um den
programmierbaren Roboter Toto u. die gestohlen Konstruktionspläne seines Erfinders. - Einband berieben, bestossen u. leicht angeschmutzt; etwas schiefgelesen; Innengelenke angeplatzt;
Vorsatzblätter fehlen; papierbedingt gebräunt, ein befriedigendes Expl. - Selten.
700. Hoffmann, Oskar: Unter Marsmenschen. Erzählung. 2. Tsd. Breslau, Schlesische Verlags-Anstalt v. S. Schottlaender, 1905. 10 Bll. (VlgsAnz.), 490 S., 24 Bll. (VlgsAnz.), mit Frontispiz u.
einer Textfig., 8°, Goldgepr. O-Leinen
Bloch 2/1523. - Oskar Hoffmann (1866-1932) war einer der
wichtigsten Vertreter der frühen dtsch. Science Fiction Literatur. - Rücken geblichen; Vorsätze u. Titel etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.
701. Howler, Big [d.i. ?]:
Der Doppelkopf des Dr. Sorel. Kriminalroman. Erstausg. Düsseldorf, Astoria-Verlag, [1957]. 255 S., 8°, Farbig illus. Supronyl
Utopisch-phantastischer Roman, um Chromosomen, Genforschung
u. Vivisektionen. Wurde 1958 von der "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften" indiziert. - "Plötzlich öffnete sich eine der zahlreichen Türen der flachen Gebäude auf dem Hofplatz; ein
Lichtrechteck fiel auf das Pflaster, und zwei Personen kamen zum Vorschein. Marshall unterdrückte einen Schrei; er riß Mund und Augen auf und beugte sich weit vor, um besser sehen zu können. Was
zum Teufel war das? Narrte ihn ein Spuk? Oder war es Wirklichkeit? [...] Die beiden Personen standen sekundenlang in dem hellen Lichtschein, der aus dem Raum, den sie soeben verlassen hatten,
herausfiel. Die beiden Schatten hoben sich haarscharf ab; es gab keinen Zweifel; die eine der beiden Gestalten schien eine Art mißgestalteter Zwerg zu sein mit dünnen Hälsen und unwahrscheinlich
großen, weit abstehenden Ohren. Das Überraschendste aber war, daß dieses merkwürdige Wesen zwei Köpfe besaß, die von den dünnen Hälsen getragen wurden wie Blumenkelche von ihren Stengeln."
(S.140f.) - Gelaufenes Leihbuch mit Stempeln u. Leihbucheintragen; einige Seiten etwas fleckig; Supronyl mit kl. Einrissen, überwiegend noch gutes Expl. - Selten.
702. Huntley, Florence:
Das Traumkind. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1914. 4 Bll., 205 S., 3
Bll., 8°, Illus. O-Leinen mit montierten Deckelbild
Bloch 2/1566. - Ein spiritistischer "Eheroman" zw.
Diesseits u. Jenseits: "Die Zerrüttung der gegenwärtigen gesellschaftlichen Zustände und die Ursachen, welche dem Chaos der menschlichen Angelegenheiten im allgemeinen und den ehelichen
Zwistigkeiten im besonderen zugrunde liegen, werden zurzeit noch wenig erkannt. Doch wird das Licht der Wahrheit künftigen Generationen leuchten und sie in Einklang mit den höheren Gesetzen der
Menschenliebe bringen. Dies hier ist die Philosophie der Liebe, nicht die der Wollust." - Unter den ausführlichen Verlagsanzeigen am Ende etliche Bücher, die als deutsche Erstausgaben heute
gesuchte Raritäten sind: Frankenstein, Dracula oder Etidorhpa. - Ecken u. Kanten leicht berieben u. bestossen; sonst ein gutes Expl. im gemusterten Einband.
703. Hutten, Hans [d.i. Rudolf
Leitner]: Der Arzt der Welt. Durch Gewalt zum Völkerfrieden. Erstausg. Leipzig, Verlag Grethlein & Co., 1931. 272 S., 8°, O-Leinen
Bloch 2/1568. - "Durch eine ganz zufällige Entdeckung bin
ich der Träger einer Macht geworden, die es mir ermöglicht, auf die Regierungen Staaten der Welt einen Zwang auszuüben [...] Ich mache darauf aufmerksam, daß meine Entdeckung ein fürchterliches
Zwangmittel von geradezu grauenhafter Wirkung darstellt und mir die Möglichkeit bietet, die Stellung eines Weltdiktators einzunehmen." (S.7f.) - Einband gering bestossen; etwas nachgedunkelt;
Schnitt etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.
704. Im Banne dämonischer Kräfte.
Leipzig, Verlag für Kunst und Wissenschaft Albert Otto Paul, [ca. 1912/1915]. 48, 16 S. (VlgsAnz.), 12°, O-Karton
(= Miniatur-Bibliothek 220). - Bloch 2/3485 (Nachträge). -
Roman um Mord u. Geistererscheinung. - Deckel leicht angeschmutzt u. schwach angeknickt; wenige Seiten leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.
705. Inführ, Heinrich [d.i. Rudolf
Lämmel]: ALIS. Die neue deutsche Kolonie. Das Ende von Versailles. Technischer Zukunftsroman. Leipzig, Iserverlag Dresler & Co., 1924. 293 S., 8°, Farbig
illus. O-Pappband
Bloch 2/1580. - "Peter Hartberger hat am 11. Dezember die
versunkene Insel Atlantis entdeckt und Besitz ergriffen. Er hat die Fahne des Deutschen Reiches mit eigenen Händen auf den Boden der Insel gepflanzt, die er mit seinen Füßen als erster betreten
hat. Hartberger stellt die Insel dem deutschen Volk als Kolonie zur Verfügung unter bestimmten Bedingungen, die noch bekannt gegeben werden. Veranlassen Sie die Einberufung des Reichstags auf
Anfang Januar." (S.127) - Einband stark bestossen u. fleckig; Rücken gelöst u. mit Tesa verklebt; Vorsätze stärker fleckig; Besitzervermerke im Text, ein nur befriedigendes
Expl.
706. Intrus [d.i. Paul Oswald
Köhler]: Deutschland im Spiegel des Marsbewohners Passyrion. Satirische Kultur- und Sittenschilderungen. Aus dem Marsischen von Intrus. Dritte Auflage des
Werkes Passyrion über Deutschland. (3. Aufl.) Rostock, Verlag von C. J. E. Volckmann Nachfolger, 1908. 183 S., 8°, Goldgepr. priv. Halbleinen
Bloch 2/1581. - "Die nachstehend wiedergegebenen
Vorlesungen sind im Jahre 3220 der marsischen Zeitrechnung (1904 der unserigen) von Professor Passyrion in der großen Vortragshalle zu Espatoli auf dem Mars gehalten worden. Der Wortlaut wie die
Angaben über Aeußerungen der Zuhörer wurden den phonographischen Aufzeichnungen entnommen. Zahlenangaben und die geometrischen Grade sind aus den marsischen Systemen in die bei uns giltigen
umgerechnet worden [...] Die Vorträge enthalten für uns Erdenmenschen mancherlei Anregendes, und wir Deutsche insbesondere werden trotz des theilweise unliebsamen Gesichts, das uns aus dem
Spiegel der Kultur unserer Nachbarwelt entgegenblickt, die Ausführungen Passyrion’s mit Interesse lesen." (Vorbemerkungen) - Einband berieben u. bestossen; Rücken stärker fleckig; Vorsätze etwas
fleckig; Besitzervermerk auf Titel.
707. Jo Marson. Heft 1 bis 5. [=
alles Erschienene]. Phantastische Abenteuer eines ungewöhnlichen Mannes. Heft: (1) Unternehmen Nachtgespenst. (2) Das Geheimnis der Scharlachtulpe. (3) Teufel
mit dem Gelben Auge. (4) Schneemörder am Parbat. (5) Sonnenschüsse auf Lima. Nicht näher bzw. Nachdruck. Hagen, Karl Thom-Verlag, [1950]. jew. 32 S., mit einer Zeichnung, 8°, Farbig illus. Papier
(Hefte)
Nicht gekennzeichnete Nachdrucke der
utopisch-phantastischen Heftromanserie. "Jo Marson ist ein Mann zweier Welten. Als Sohn eines Europäers in Asien geboren, stellte ihn ein unergründliches Schicksal unter ein geheimnisvolles
Zeichen. Sein Vater, der dem ganz der modernen Zeit und ihrer Technik zugewandten Sohn magische Fähigkeiten vererbte, starb als buddhistischer Mönch in einem tibetanischen Kloster, während das
Leben des Sohns eine Kette erregender Abenteuer ist." (Verlagswerbung) - Sehr gute Expl.
Erste Ausgabe von Franz Kafka’s wichtiger Erzählung „Die
Verwandlung“:
708. Kafka, Franz: Die Verwandlung. Eine Erzählung. In: Die weißen Blätter. Eine Monatsschrift. 2 Jhg., Heft 10 (Oktober 1915). Erstausg. Leipzig, Verlag der weissen Bücher, 1915. 5 Taf., S.
[1177]-1301, dabei "Die Verwandlung" auf S. 1177-1230, Gr.-8°, O-Karton
Bloch 2/1647 (zur Buchausg.). - Die 1912 entstandene
Erzählung nimmt im Gesamtwerk von Franz Kafka eine besondere Stellung ein u. steht stellvertretend für sein Schaffen. Der Text wurde als Erstdruck zunächst 1915 im vorliegenden Oktoberheft der
Zeitschrift "Die Weiße Blätter" unter der Redaktion von René Schickele veröffentlicht. Erst danach erschien die erste Buchausgabe im Dezember 1915 als Nr. 22/23 der Reihe "Der jüngste Tag", hrsg.
von Kurt Wolff. - Einband braunfleckig u. an den Ecken leicht angeknickt; Rücken leicht angerissen u. an den Kapitalen mit kl. Fehlstellen; die ersten fünf Blatt mit den Illustrationen (gehören
nicht zu Kafkas Erzählung) fehlten u. wurden fachmännisch (auf ähnlichen Papier) durch gute Kopien ergänzt, sonst ein gutes Expl.
709. Karlin, Alma M[aximiliane]:
Der Götze. Roman. Erstausg. Potsdam, Müller & I. Kiepenhauer, 1932. 323 S., 2
Bll., 8°, Engl. O-Broschur mit farbig illus. O-Umschlag
Bloch 2/1659. - "Der Götze, schicksalschweres Symbol dieses
mystischen Romans, wird von den Inkas nach Amerika entführt, wo er hundert Jahre das Reich der Sonne schützt. Mit dem Tode des letzten Inkakönigs stirbt das Geheimnis seiner Herkunft. Er fällt in
die Hand eines deutschen Forschers, der, seinen Ursprung erkennend. ihn sorgsam behütet. Aber Allen, die ihn besitzen, bringt er Unheil und Tod." (Klappentext) - Hintere Umschlagklappe mit Karton
verleimt; eine größere Fehlstelle (12x4,5cm); Besitzervermerk u. Stempel auf Vorsatz, sonst ein gutes Expl.
710. Karlin, Alma M[aximiliane]:
Der Todesdorn und andere seltsame Erlebnisse aus Peru und Panama. Mit 2 Karten. 2. Aufl. Berlin, Prismen-Verlag, 1933. 308 S., 2 Bll., mit 2 Karten, Gr.-8°,
O-Karton
Bloch 2/1659. - "Die Zeitwende, in der wir stehen, zeugt
eine Renaissance der sogenannten geheimen Wissenschaften. So dürften meine Berichte nicht bloß vom völkerpsychologischen und kulturgeschichtlichen Standpunkt aus, sondern auch vom Standpunkt der
Parapsychologie aus allgemeineres Interesse beanspruchen." (Vorwort) - U.a. über: Das Land der Sonnenkinder; Wie die Chupadores Seelen saugen; Indianische Hexen; Die Verwünschung des Negers;
Menschenknochen vom Coco Solo; Krötenherzen; Das Kinntuch des Toten; Allerlei schwarze Künste; Touss u. der Liebeszauber; Der braune Vampir; Die Frau mit dem sechsten Sinn; Der geheimnisvolle
Mord. - Einband etwas fleckig u. bestossen, Vorsätze etwas fleckig; gutes Expl.
711. Kliegel, Ludwig: Der goldene Kubus. Ein okkulter Roman (in drei Abteilungen). Erstausg. Basel, Verlag von Rudolf Geering, 1929. 212 S., mit 3 Fig., 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/1719. - Kanten etwas berieben; leicht stockfleckig,
sonst ein gutes Expl.
712. Koch, Richard: Das Reich in der Tiefe. Zukunftsroman. Erstausg. Düsseldorf, Dörnersche Verlagsgesellschaft, 1959. 252 S., 8°, Farbig illus. Supronyl mit O-Umschlag (von Rolf
Illert)
"Die Begegnung eines Mannes mit einer ihm völlig
unbekannten Art von Menschen, die seit Jahrtausenden abgeschlossen in einer fast 400 Kilometer langen und 200 Kilometer breiten Höhle unterhalb der Erdoberfläche leben, scheint auf den ersten
Blick völlig phantastisch. Nach den Theorien namhafter Wissenschaftler darf man aber annehmen, daß sich bei Erkaltung der Erdkruste tatsächlich Höhlen ungeheuren Ausmaßes, zum Teil unter den
Meeren liegend, gebildet haben, die eine eigene Atmosphäre und - durch besondere Umstände - auch eigene Licht- und Wärmequellen besitzen. Ein Volk, dessen Angehörige sich selbst für die einzigen
intelligenten Wesen des Weltalls halten und das tatsächlich schon seit 600 Jahren Kenntnis von der nutzbringenden Wirkung der Atomspaltung besitzt, das künstliche Lebensmittel in unvorstellbarer
Vollendung herstellt, dessen einzige Waffen aber noch Speere und Feuerbrände sind, muß bei einem Zusammentreffen mit den Menschen der Oberwelt schwersten Erschütterungen ausgesetzt sein. Klaus
Erichsen, der unfreiwillige Entdecker der neuen Sphäre unseres eigenen Planeten, begreift die Gefahr." (Klappentext) - Umschlag randrissig u. fleckig; hintere Klappe mit Innendeckel verleimt;
Supronyl fleckig; einige Seiten leicht fleckig. - Selten.
713. Koller, Cornelia:
Vorwärts. Okkultistischer Roman. Erstausg. Leipzig, Max Spohr, 1912. 276 S., 8°, Goldgepr. O-Karton
Bloch 2/3558 (Nachtrag). - "Wie schon so oft, stiegen sie
die Treppen hinunter in das kleine Laboratorium, welches Klinger genau nach den Angaben jenes unbekannten Wesens angeordnet hatte, um wie so viele Male, das höchst interessante Experiment
vorzunehmen. Lichtfunken, ja Strahlen sahen sie immer [...] ‘Ist es nicht ein wahnsinniges Unternehmen, Vater,’ sprach sie leise, ‘körperlose Intelligenzen in diesem Raum bannen zu wollen?" -
Einband leicht bestossen; Rücken geblichen; Titel mit Besitzervermerk; unbeschnitten, sonst ein gutes u. frisches Expl.
714. Kubin, Alfred: Die Blätter mit dem Tod. [Deckel: Ein Totentanz]. Erstausg. Berlin, Bei Bruno Cassirer, 1918. 24 Taf. (einschl. illus. Titel u. Schlussvignette) sowie 1 Bl.
Inhaltsverzeichnis, Gr.-4° (352x276mm), Illus. O-Halbleinen
Einband angeschmutzt; Kanten bestossen u. beschabt;
Rückendeckel angeknickt; Vorsatz u. Titel leicht fleckig; einige Blatt mit min. Randläsuren; hinteres Vorsatzblatt entfernt; sonst saubere Taf., ein befriedigendes Expl.
715. Laffert, Karl-August von:
Flammen aus dem Weltenraum. Ein Zukunfts-Roman. Mit Zeichnungen von Th. Lange. Erstausg. Berlin, Kyffhäuser-Verlag, 1927. 212 S., 2 Bll., mit zahlreichen
Illus., 8°, Goldgepr. O-Halbleinen
Bloch 2/1835. - "Ich kenne unseren schlimmsten Gegner. Ich
kenne die famose Friedensliga, die mit Hilfe amerikanischen Kapitals die Herrschaft über die ganze Erde antreten möchte. Aber ich weiß auch, wie sie zu bekämpfen ist. Mit ihrer stärksten Waffe -
mit dem Raumschiff; nur mit ihm! [...] Das Schlachtfeld wird nicht auf der Erde liegen. Im Aether, zwischen Mond und Erde, entscheidet sich die Zukunft unseres Planeten." (S. 9) - Einband etwas
angeschmutzt u. leicht fleckig; Rücken verblasst; wenige Seiten etwas fleckig.
716. Laffert, Karl-August von:
Gold. Politischer Roman aus der Gegenwart. Erstausg. Berlin-Wilmersdorf, Hermann Paetel Verlag, [1922]. 288 S., 8°, O-Leinen
Bloch 2/1832. Utopischer Roman. - "Zu dem Endresultat, daß
das Gold auf andere Weise gewonnen wird, die sich der Öffentlichkeit zu entziehen vermag. Das kann nur im chemischen Laboratorium geschehen. Möglicherweise ist einem deutschen Erfinder die längst
in der Luft schwebende Umwandlung der Elemente gelungen, und das Gold wird aus unedlem Metall hergestellt." (S.151) - Sehr gutes Expl. - Selten.
717. Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Roman in zwei Büchern [in einem Band]. Volksausg. 27.-30. Tsd. Leipzig, Verlag von B. Elischer Nachfolger, [1913]. 421 S. / 545 S., 1 Bl., 8°, Gold- u.
silbergepr. illus. O-Halbleinen
Bloch 2/1864 (EA). - Einband gering berieben u. fleckig;
vorderes Gelenk 7 cm eingerissen, sonst ein gutes dekoratives Expl.
718. Laßwitz, Kurd: Seifenblasen. Moderne Märchen. 5. u. 6. Tsd. Leipzig, Verlag von B. Elischer Nachfolger, [1906]. 291 S., 8°, Goldgepr. O-Halbleinen
/1863 (EA). - Etwas berieben u. bestossen; Stempel auf
Vorsatz; handschrftl. Eintrag auf Titel; wenige Seiten mit Bleistifteintragungen, ein gutes Expl.
719. Le Queux, William:
Die Invasion von 1910. Einfall der Deutschen in England.Die Seeschlachtkapitel von Admiral H. W. Wilson. Deutsch von Traugott Tamm. 1.-10.Tsd. Berlin, Concordia
Deutsche Verlags-Anstalt, [1906]. 272 S., 1 Karte, 5 Bll., 8°, Illus. O-Leinen mit montierter Abb.
Bloch 2/1877. - Einband berieben u. leicht bestossen;
Vorsätze u. wenige Seiten braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
720. Löns, Konrad: Die Strahlen der Erkenntnis. 2.-3. Tsd. Hannover, Friedrich Gersbach, [1921]. 124 S., 8°, Illus. O-Leinen
Bloch 2/1960 (zur EA). - Vor dem Hintergrund des
"Vernichtungsfriedens" von Versailles entdecken zwei deutsche Forscher die Urkraft. Es ist nicht nur das "kalte Licht" ohne Elektrizität möglich, sondern auch Filmaufnahmen von Gedankenströmen.
Die neuen Erkenntnisse sollen zum Wohl aller genutzt werden: "Strahlen freier Denkkraft werden, ausgesandt von der zielbewußten Energie der Gehirne, in gleichgestimmten Geistern gleiche
Gedankenströme wachrufen. Sie werden uns das Tor zu den Quellen des Daseins öffnen [...] Klar werden die Gedanken der Menschheit vor eines jeden Augen liegen. Liebe wird sich nicht mehr scheu zu
verstecken brauchen, Bosheit wird an der Scheußlichkeit des eigenen Bildes sterben." - Rücken berieben, bestossen u. mit kl. Fehlstellen; wenige Seiten leicht fleckig, sonst ein gutes
Expl.
721. Luserke, Martin: B7Q3.8 oder die Geheimnisse des Drei-Kontinente-Kraftwerks Mittelländisches Meer - Totes Meer. Eine telefonisch-tellurisch-technische Groteske. 2. Aufl. München, Chr.
Kaiser Verlag, 1927. 95 S., 12°, O-Papier
(= Münchner Laienspiele hrsg. von Rudolf Mirbt / Heft 12).
- "Dieses Spiel muß als tolle Verulkung der Kino- und Detektiv-Romantik in rasendem Tempo und in sich selber toternst gespielt werden [...] Mit all der Technik vom Jahre 2000 und den raschen
Kombinationen der tollsten Beziehungen muß den Zuschauern natürlich Beweglichkeit zugemutet werden." (Vorbemerkung) - Die phantastisch-utopischen Theaterstücke werden bei Bloch "Bibliographie der
Utopie und Phantastik" nicht angeführt. - Leicht bestoßen; gutes Expl.
722. Matthießen, Wilhelm:
Das Totenbuch. Geheimnisvolle Geschichten. Erstausg. Köln, J.P. Bachem, [1926]. 219 S., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag
Bloch 2/2077. - Offensichtlich erschien der Text in zwei
verschiedenen Einbänden, das Papier des identischen Buchblocks mit ungewöhnlich gemusterten Wasserzeichen. - Inhalt: Die Huldre; Die Wunderlampe; Totentanz; Letzte Märchen; Die Uhr; Mein Tod. -
Wilhelm Matthießen (1891-1965), bekannter deutscher Kinderbuchautor, der innerhalb der Ludendorff-Bewegung auch antisemitische Hetzschriften verfasste. - Schutzumschlag mit kl. Randläsuren, sonst
ein schönes Expl.
723. Mayer, Theodor Heinrich:
Die Macht der Dinge. Novellen. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1924. 228 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag (von Josef
Danilowatz)
Bloch 2/2095. Utopisch-phantastische Kurzgeschichten. -
"Der Dichter behandelt in diesen Novellen wieder sein Lieblingsmotiv von der Beseelung aller Materie." (Klappentext) - Der fragile Umschlag mit größeren Fehlstellen; Vorsätze gering fleckig,
sonst ein gutes Expl.
724. Mayer, Theodor Heinrich:
Menschenland. Roman. Erstausg. Wien, Bellaria-Verlag, 1947. 368 S., 8°, Illus. O-Pappband mit O-Umschlag (von Elfriede Müller)
Bloch 2/2097. Phantastischer Roman. - "Eine kleine
internationale Gesellschaft von Gelehrten, der auch zwei reizvolle Frauen angehören, begibt sich auf einem Luxusdampfer nach den Pfingst-Inseln im südlichen Pazifik, um dort die Rätsel einer
verschollenen Kultur zu erforschen [...] Langsam eröffnet sich den Forschern und den Frauen eine Kulturwelt, die vor zehntausend Jahren untergegangen schien und doch in zwei in eine höhere Sphäre
entrückten Menschen fortdauert." (Klappentext) - Umschlag stark randrissig u. mit zwei Fehlstellen; Einband berieben u. bestossen; Schnitt fleckig, sonst ein gutes Expl.
725. Mayer, Theodor Heinrich:
Tod über der Welt. Roman. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1930. 320 S., 8°, O-Halbleinen
Bloch 2/2095. - "Der ‘Mystiker der Maschinen’ führt hier
sein Lebenswerk, die Beseelung alles Technischen, einem bisher nicht erreichten Gipfelpunkte zu. Er wagt es, die Sagengestalt Tod leibhaftig über die Erde ziehen zu lassen und sie unheimlich
einleuchtend nach den modernen Theorien der Schwingungslehre zu deuten, die er mit genialer Intuition über alles Seelische und Okkulte hin erweitert. Der Tod geht über die Welt, ist nicht mehr
Gespenst, wie ihn die Menschheit seit Jahrtausenden sah, schon der Träger aller vernichtenden Energie. Das Ende jeglichen Lebens scheint nahe." (Klappentext des hier fehlenden Umschlags) - Gutes
Expl.
726. Melchers, Gustav Adolf:
Die Vergangenheit unserer Zukunft? Der Verfall unserer Vormenschen. Erstausg. Berlin, Zeit-Verlag, 1908. 312 S., 8°, Halbleinen d. Zt., Rückenschild mit
Schreibmaschinentext
Bloch 2/2107. - Der Roman ist eine frühe Antiutopie, ein
aus dem Jahre 4252 "wiedergegebner" Werdegang einer "entarteten" u. "verkümmerten" Menschheit". - "Zuerst werde ich Ihnen erklären, wie die Menschen der ersten Weltperiode ausstarben, aussterben
mussten, und woher ich die Kenntnis darüber erhalten habe. Unzerstörbare Laxitplatten, allen Einflüssen der Zeit und Witterung widerstehende Laxitplatten, gaben mir darüber Auskunft, von
Menschenhand eingeritzte Begebenheiten erzählen von ihren damaligen Freuden und Leiden." (S.7) - "Der letzte Papst starb im Jahre 2360. Von ihm und seinen beiden Vorgängern hat man kaum noch
Notiz genommen. Sie waren aus dem Vatikan in Rom vertrieben worden und führten ein bescheidenes Dasein auf der Insel ‘Sizilien’, wo ihnen eine Freiheit eingeräumt war." (S.24f.) - "Die Fauna der
ganzen Welt, soweit sie die Raubtiere betraf, war ausgestorben." (S.292) - "Im Jahre 2320 waren die letzten Kohlenlager erschöpft." (S.294) - "Tai-Fong, ein sehr geistreicher Gelehrter, war
bereits im vierundzwanzigsten Jahrhundert auf die Idee gekommen, künstliche Menschen herzustellen. Es gelang ihm nicht, wohl aber wurde seine Idee ausgebaut und nach mehrhundertjährigen Versuchen
erblickte am 7. Februar des Jahres 2645 der erste künstliche Mensch das Licht der Welt." (S.300f.) - Kanten leicht berieben u. bestossen; Vorsatz gestempelt; Titel leicht angeknickt, sonst ein
gutes Expl. mit Kopffarbschnitt.
727. Mundy, Talbot [d.i. William
Lancaster Gribbon]: Om, das Geheimnis des Abhortales. Deutsch von Margot Schubert. Mit Illustrationen von W. Repsold. Dtsch. Erstausg. Berlin, Neufeld u.
Henius, [1927]. 165 S., mit 10 Textillus., 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/2223. - "Ein einziger unwissender Narr kann das
Ergebnis einer tausendjährigen Arbeit weiser Menschen zerstören. Und so werden andere versuchen, den Geist meiner Chela zu brechen, wenn die Stunde gekommen ist, - einige zu ihrer eigenen
Genugtuung, andere, um Nutzen daraus zu ziehen, und wieder andere, weil sie die Wahrheit hassen." - Einband leicht fleckig u. angeknickt; Kanten etwas berieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein
gutes Expl. mit schöner Deckelillus.
728. Myler, Lok [d.i. Paul Alfred
Müller]: Blaue Kugel. Roman eines phantastischen Abenteuers. Erstausg. Leipzig, A. Bergmann Verlag, 1938. 238 S., 1 Bl.,
8°, O-Halbleinen
Bloch 2/2205. - "Eine große Erfindung, die nicht von
unserer Erde stammt, wird von drei Freunden zufällig entdeckt und in Besitz genommen. Die ganze Welt ist beunruhigt, aber der gewagte Griff nach der Macht bringt die größere Not den Freunden
selbst, denen das Geschenk des Weltalls und die kameradschaftliche Treue zum Verhängnis werden will." (Klappentext des hier fehlenden Umschlags) - Priv. Stempel auf Vorsatz, sonst ein sehr gutes
Expl.
729. Mynona [d.i. Salomo
Friedlaender]: Der Schöpfer. Phantasien. Mit achtzehn Federzeichnungen von Alfred Kubin. Erste Buchausg. München, Kurt Wolff Verlag, [1920]. 4 Bll., 92 S., mit
18 Illus., Gr.-8°, Illus. O-Halbleinen
Bloch 2/2237; Mynona-Kat. 333; Horodisch (Kubin) 33. -
Einband etwas gebräunt, leicht fleckig u. mit einer kl. Abschabung; Vorsätze leicht fleckig; sonst ein gutes Expl.
730. Mynona [d.i. Salomo
Friedlaender]: Hundert Bonbons. Sonette von Mynona. Erstausg. München, Georg Müller, 1918. 104 S., 2 Bll., Kl.-8°, Illus. O-Pappband (von Alfred
Kubin)
"Ihrer Durchlaucht der Frau Fürstin ‘Esalbne v. Jes’
ehrfurchtsvoll gewidmet", ein Palindrom, das rückwärts gelesen "Sejv[f]enblase" ergibt. - "Sie schien so weiß, als wär sie splitternackt, Ergreift mich mit magnetischer Gewalt. Näher jedoch
besehen, war sie alt Und im Gehirne nicht mehr ganz intakt." (S.53). - Rücken etwas gebräunt u. ganz leicht bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
731. Nadherny, Josef: Die gefallenen Engel. Erstausg. Wien, Manz-Verlag, [1921]. 364 S., 8°, Illus. O-Karton (von Alfred Buchta)
Bloch 2/2241. - "Der namenlose Ich-Erzähler dieses Romans,
ein Schriftsteller, vielleicht der Autor selbst, trifft auf der Fahrt nach Indien einen seltsamen Menschen, Iam Knowledge, mit dem er ins Gespräch kommt. Knowledge ist mit der indischen Welt
vertraut, und er meint, dass Darwins Theorie von der Abstammung des Menschen ihre Schwächen habe. Er glaubt, dass die indische Lehre das Geheimnis der menschlichen Abstammung gelöst habe, im
besonderen die buddhistische Sekte des Djainismus, von der sich wieder Mahabodhi - die große Erleuchtung - abgespalten hat. Die Menschen wurden vom Schöpfer als Engel geschaffen, zunächst aber
wurden Eigenschaften an Tieren getestet, die in der Absicht geschaffen wurden, sich dem kommenden Menschengeschlecht als nützlich zu erweisen. Es entstanden so aber auch Tiere, die keinerlei
Nutzen für den Menschen hatten und deren Dasein den Schöpfer selbst erschreckte." (Rottensteiner/Koseler) - Der fragile Einband etwas fleckig, mit Einrissen u. einigen kl. Fehlstellen, sonst ein
gutes Expl. - Selten.
732. Neumair, Josef (Hrsg.):
Alle guten Geister. Tiroler Geistergeschichten. Nach J. A. Heyls "Volkssagen aus Tirol" neu herausgegeben. Erstausg. Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia, [1923].
231 S., 4 Bll., mit Zeichnungen von Dr. Sido Schrom, Kl.-8°, Illus. O-Pappband (von Dr. Sido Schrom)
Nicht bei Bloch. - Phantastische Spuk- u.
Geistererzählungen. Inhalt: Schloßgeister; Von Lichtern u. Flammen; Gespenster ohne Kopf; Geister, die Schätze hüten; Almgeister; Büßende Seelen am Grenzstein; Schindgeister; Kobolde u. a.
Spukzeug; Kirchenspuk u. Friedhofsgeschichten; Vom zweiten Gesicht, Sterbende melden sich an; Tote kehren zurück. - Schönes Expl.
733. Norelli, Peter: Utop Anno 2000. Wertumwertung. Bericht über die erste Tagung des internationalen intersekulären Weltverbandes der Utopisten (10.-17. Juni 2000). Erstausg. Wien, Fiba-Verlag, 1936. 182 S.,
8°, Farbig illus. O-Karton (von Hans Hofmann)
Bloch 2/2300. - "Von vielen Seiten bin ich gebeten worden,
das Protokoll der Ersten Internationalen, Intersäkularen Utopistentagung gedruckt der Öffentlichkeit zu übergeben, damit die Fülle der dort gebotenen Anregungen in der weitestgehenden Weise
ausgenützt werden könne. Diese Tagung war ein welthistorisches Ereignis, denn nie vorher hatte sich ein Kongreß einer so gemischten Gesellschaft rühmen dürfen wie dieser. Eine einzigartige
Sensation war es für den Hörer, als Thomas More sich mit Sokrates und Campanella über Problematik des Privateigentums oder mit Nietzsche über Ehe und Gattenwahl aussprach, als Plato einem
Backfisch persönlich über die platonische Liebe Auskunft erteilte, als Francis Bacon und Campanella ihre kühnen Gedanken über Wissenschaftsreform zum besten gaben" (Vorwort) - U.a. über: Handel
gleich Wucher (Silvio Gesell); Das Essen der Marsmenschen; Umwertung des Todes; Eugenik im platonischen u. im Sonnenstaat; Strahlenkunde u. Astrologie; Künstliches Klima; Die erreichte Synthese
von Orient u. Okzident. - Karton stark berieben u. bestossen; etwas fleckig; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst gut.
734. Paatz, Herbert [d.i. Herbert
Fiebrandt]: Doktor Kleinermacher führt Dieter in die Welt. Mit 21 Textbildern von J. Grüger. Erstausg. Berlin, Im Deutschen Verlag, 1938. 225 S., 3 Bll., mit 21
Abb., 8°, Illus. O-Halbleinen mit O-Umschlag (von T. von Güldenstubbe)
Bloch 2/2352. Utopischer Kinderbuchklassiker. - "Bunte und
wunderliche Abenteuer erleben Traute und Dieter mit ihrem väterlichen Freund, dem Dr. Kleinermacher. Dieser liebenswerte Zauberkünstler hat ein Wunderwasser erfunden, nach dessen Genuß man zu
beliebiger Kleinheit zusammenschrumpfen kann. Als winzige Zwerge erforschen die Kinder unter seiner Führung die Geheimnisse der kleinen und kleinsten Lebewesen, vom Bienenkorb und Ameisenstaat
bis zu dem tausendfältigen Gewimmel im Wassertropfen. Sogar ein U-Boot und ein Flugzeug mit Raketenantrieb, beide im Miniaturformat, baut der Dr. Kleinermacher, um seine Schützlinge im Teich und
Meer und in der bienendurchsummten Luft spazieren zuführen." (Klappentext) - Umschlag leicht fleckig u. mit größerer Fehlstelle (4x3 cm); eine Ecke stärker bestossen; sonst ein gutes
Expl.
735. Pauly, Nick [d.i. Paul Pütz]:
Der Mann mit dem Röntgenauge. Kriminalroman. Erstausg. Eulenthal über Siegburg, Anker-Romanvertrieb, 1950. 272 S., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag (von Bernhard
Witzsche)
Bloch 2/2379. - "Im Zeitalter der Technik, der Atomwaffe
und Wasserstoffbombe sind Erfindungen keine Seltenheit mehr und trotzdem überraschen uns immer wieder geniale Männer mit neuen, großen Erfindungen, die uns vor Tatsachen stellen, die man bisher
als unmöglich und lächerlich bezeichnet hatte. Immer wieder muß man aber auch erleben, wie diese Männer gehetzt werden, wie man ihnen ihren Erfolg mißgönnt und wie andere Kräfte bemüht sind, sich
die Erfindung anzueignen, um mit ihnen Verbrechen ganz großen Stils auszuführen. Interessant und außerordentlich spannend schildert uns Nick Pauly die Geschehnisse um Dr. Ing. Bert Reßdorf, dem
Mann mit dem Röntgenauge." (Klappentext) - Gelaufenes Leihbuch mit zahlr. Stempeln u. Leihbucheinträgen; verstärkte Gelenke; etwas leseschief; Umschlag mit Knickspuren; stärker fleckig u.
randrissig, ein befriedigendes Expl. - Selten.
Alle 9 Romane des jüngeren Péladan bis 1900 komplett im
Original-Halbleinen:
736. Péladan, [Joséphin]:
(1) Das höchste Laster. Roman. Erste deutsche Ausgabe übertragen von Emil Schering. (2) Weibliche Neugier. Roman. (3) Einweihung des Weibes. Roman. (4) Das Weib
des Künstlers. Roman. Erste deutsche Ausgabe übertragen von Emil Schering. (5) Der Sieg des Gatten. Roman. Übertragen von Emil Schering mit Nachruf auf Peladan und einer Illustration von Point
als Frontispiz. (6) Der Androgyn. Roman. Erste deutsche Ausgabe übertragen von Emil Schering. (7) Gynandria. Roman. Erste deutsche Ausgabe übertragen von Emil Schering. (8) Das allmächtige
Gold. Roman. (9) Finis Latinorum. Roman. (3) 11.-20. Tsd., (5) 44.-45. Tsd., (7) 1.-5. Tsd., (8) 16.-25. Tsd., alle anderen 1.-10. Tsd. München, Georg Müller, 1923-1925. 390 S., 3 Bll. / 372 S., 2 Bll. / 397 S., 2 Bll., mit einer Portraitzeichnung Peladans /
319 S. / 291 S., 2 Bll., mit Frontispiz / 299 S., 2 Bll. / 345 S., 2 Bll. / 296 S., 3 Bll., mit einer Portraitzeichnung Peladans als Frontispiz / 346 S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Halbleinen (9
Bde.)
(1) widmet Peladan "Meinem Bruder und meinem Meister dem
Doktor Adrien Peladan. Am 29. September 1885 vergiftet durch den Apotheker Wilmar Schwabe in Leipzig, der ihm statt der dritten Dezimale, die er verlangt, die erste von Strychnin sandte, das
heißt den Tod von 1250 Personen." u. (6) "Meinem Vater und meinem Meister dem Ritter Adrien Peladan." - Joséphin Péladan (1859-1918), neben künstlerischen Ambitionen gründete der Okkultist u.
"Magier" (genannt: Sàr Péladan) zusammen mit Marquis Marie-Victor Stanislas de Guaita 1888 den "Ordre Kabbalistique de la Rose-Croix" (Kabbalistischer Rosenkreuzerorden). Zondergeld: "mit seinem
Romanzyklus ‘La décadence latine’, der 21 Bände umfasst [...] das Hauptwerk des ‘okkulten Romans’, jenes Zwitters aus phantastischer Literatur, okkultistischem Pamphlet und Initiationsroman." -
Äusserlich leichtere Gebrauchsspuren (etwas bestossen, angestaubt, mit kl. Fleckspuren oder etwas schief gelesen); tlw. papierbedingt gebräunt; (2), (3) u. (9) an den Kapitalen gering angerissen;
(3) u. (9) mit Besitzervermerk, letzterer auch mit ExLibris; sonst gute Expl.
737. Perutz, Leo[pold]:
Der Judas des Leonardo. Roman. Erstausg. Hamburg u. Wien, Paul Zsolnay Verlag, 1959. 230 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag
Erschien erst posthum, durchgesehen u. "herausgegeben" von
Alexander Lernet-Holenia. - Leopold Perutz (1882-1957) blieb trotz seiner erfolgreichen Romane immer finanziell von seiner Familie abhängig. Der Tod seiner Frau im Jahre 1928, kurz nach der
Geburt des 3. Kindes, warf Perutz aus seiner erfolgreichen Laufbahn. Die persönliche Krise fiel mit der politischen Krise in Österreich zusammen. Perutz emigrierte im Juli 1938 nach Palästina.
Sein literarisches Werk besteht zum großen Teil aus historischen Romanen, die Ergebnisse umfangreicher Quellenstudien sind. Ungezwungen nutzte er Bestandteile theologischer u. magischer
Weltbilder. - Umschlag mit tlw. hinterlegten Randläsuren; Einband geringfügig fleckig; eine Ecke leicht bestoßen, sonst ein gutes Expl. - Selten.
738. Perutz, Leo[pold]:
Die dritte Kugel. 6. u. 7. Tsd. München, Albert Langen, 1915. 382 S., 1 Bl., 8°, Illus.
O-Pappband mit dreiseitigen Farbschnitt
Bloch 2/2390. - "Die dritte Kugel" war Perutz’ erster
Roman, in dem der Deutsche Graf Grumbach im 16. Jh. auf Seite der Azteken gegen die spanischen Konquistadoren kämpft. Ein Pakt mit dem Teufel verhilft Grumbach zu einer Arkebuse mit drei
verfluchten Kugeln. - Einband leicht berieben u. bestoßen, sonst ein gutes Expl.
739. Perutz, Leo[pold]:
Die Geburt des Antichrist. 8. Aufl. [im Jahr der Erstausg]. Wien, Berlin, Leipzig u. München, Rikola Verlag, 1921. 129 S., 3 Bll., mit Frontispiz u. Textillus.,
8°, Illus. O-Pappband
Bloch 2/2393. - Einband, Buchschmuck u. Textzeichnungen von
Axel Leskoschek - Einband u. Vorsätze etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.
740. Possendorf, Hans [d.i. Hans
Mahner-Mons]: Die Kröte. Okkultistischer Roman. Erstausg. Berlin, Leipzig u. Zürich, Verlag von W. Vobach & Co., 1923. 291 S., 8°, Illus.
O-Halbleinen
Bloch 2/2450; Gregor A. Gregorius (d.i. Eugen Grosche,
ehem. Oberhaupt der FS) nennt das Buch in seinem "Exorial" in der Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur"; Auch in Verinnerlichung, S.85 in der Rubrik "Okkulte Romane". - Die Handlung
spielt tlw. im südamerikanischen Surinam, der Titel erschien auch als: "Estrella und die Kröte". - Einband schief gelesen, berieben u. leicht bestossen; Innengelenke angeplatzt; papierbedingt
gebräunt, sonst gutes Expl. Mit dem illus. Deckelbild selten.
741. Prel, Karl du: Das Kreuz am Ferner. Ein hypnotisch-spiritistischer Roman. 13.-14. Tsd. Stuttgart u. Berlin, J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger, 1928. 547 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr.
O-Leinen
Bloch 2/809 (zur EA von 1891); wird auch von Gregor A.
Gregorius (Eugen Grosche) in "Exorial" unter der "Empfehlenswerten magischen Romanliteratur" genannt. - Carl (Karl) (Ludwig August Friedrich Maximilian Alfred) Freiherr du Prel (1839-1899),
dtsch. Philosoph, okkulter Schriftsteller u. Mitbegründer einer experimentellen Parapsychologie. Gründete 1886 mit Albert von Schrenck-Notzing in München die "Psychologische Gesellschaft".
Zahlreiche seiner Artikel erschienen auch in der von Hübbe-Schleiden hrsg. Zeitschrift "Sphinx". - Rückendeckel leicht berieben, sonst ein schönes Expl.
742. Renker, Gustav: Feuer im Osten. Roman. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1930. 317 S., 1 Bl., 8°, O-Halbleinen mit O-Umschlag (von Gilbert Prunner)
Bloch 2/2550. Phantastischer Abenteuerroman u.
Zukunftsroman. - "Eine Vision Asiens und des Asiatischen! Ein gewaltiges Problem kommender Tage packt der Dichter hier an und versucht es mit kühner Phantastik und starker Einfühlung in die
Psyche zweier Kontinente zu lösen. Europa, das industrialisierte Europa, dessen Bauernerde von Fabriken, Schloten, Hochspannungsleitungen und Bahnen überwuchert wird, ihm gegenüber Asien, wo der
Pflug noch unendlich reiche, unerweckte Erde findet. Der Dichter bändigt alles, was wir heute dunkel und noch entfernt als die Gefahr des Ostens empfinden, in einer erregenden und stürmischen
Handlung". (Klappentext) - Der meist fehlende Umschlag stärker randrissig u. mit kl. Fehlstellen; Buch leicht leseschief; gutes Expl.
743. Richter, Hans: Der Kanal. Roman. 21.-25. Tsd. Leipzig, Ernst Keils Nachfolger (August Scherl), 1923. 218 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag (von
Eschoch)
Bloch 2/2575. Utopischer Roman. - "Der Bau eines
Riesenkanals über den Apenninen und die Alpen, die Verbindung von Nordsee und Adria, ist die Zukunftsaufgabe. Diesen gewaltigen Verkehrsweg, der den Völkern Mitteleuropas ungeheure
wirtschaftliche Aussichten erschließt, schaffen ein deutscher Industriekapitän und seine Mitarbeiter." (Klappentext) - Der meist fehlende Umschlag mit kl. Einrissen u. zwei größeren Fehlstellen;
Einband gering fleckig; gutes Expl.
744. Sankt Phar, Adalbert:
Weltgeschichtliche Prophezeiungen.Unserer Zukunft bis zum Jahr 10000. Dresden u. Leipzig, Verlag von Moewig und Höffner, [1928]. 190 S., 1 Bl., Gr.-8°, Illus. O-Karton
U.a. über: Prophezeiungen bis 1940 (Wirtschaftsdiktatur,
Der Kampf gegen die Prostitution, Triumphe der deutschen Technik, Große weltgeschichtliche Ereignisse); Prophezeiungen 1940 bis 1960 (Die neue Religion, Das Ende des Gebärzwanges,
Judenverfolgungen, Der Befreiungskrieg Indiens, Groß-Amerika); Prophezeiungen 1960 bis 2000 (Beginn der Weltraumfahrt, Die übersinnliche Welt, Die Vereinigten Staaten von Europa); Prophezeiungen
2000 bis 3000 (Hoch-Kolonisation, Atlantis, Fortschritte des Verkehrs im Weltraum); Prophezeiungen nach 3000 (Aufschließung des Erdinneren, Die Prophezeiungen Sankt Johannis, Das Ende der
Herrschaft des Todes, Bahnen durch das Erdinnere, Die kosmische Post, Das multiplizierende Teleskop u. Mikroskop). - Leicht fleckig, bestossen u. mit kl. Randläsuren; Titel mit Besitzervermerk;
unbeschnitten u. dadurch leicht angerändert, sonst ein gutes Expl. - Selten.
745. Schauerromantik -
Appell, J. W.: Die Ritter-, Räuber- und Schauerromantik. Zur Geschichte der deutschen Unterhaltungs-Literatur. [ANGEBUNDEN:] Georg Friedmann: Die Bearbeitung
der Geschichte von dem Bergmann von Fahlun. Inaugural-Dissertation. [ANGEB.:] Walter Bottermann: Die Beziehung des Dramatikers Achim von Arnim zur altdeutschen Litteratur. Erstausg. Leipzig,
Wilhelm Engelmann / Berlin, o.V. / Göttingen, o.V., 1859, 1887, 1895. 4 Bll., 92 S. / 63 S. / 88 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext
Einband berieben, etwas fleckig u. mit zwei kl. ergänzten
Abrissen; Innendeckel mit kl. handschrftl. Nr.; ein Beitrag gestempelt; zwei Blatt mit kl. Randläsuren, sonst ein gutes Expl.
746. Schauerromantik -
Müller-Fraureuth, Carl: Die Ritter- und Räuberromane. Reprografischer Nachdr. der Ausg. Halle 1894. Hildesheim, Georg Olms Verlagsbuchhandlung, 1965.
3 Bll., 112 S., 8°, O-Karton
U.a. über: Allgemeines über die Entwicklung des Romans;
Ritterroman; Ritter-, Räuber- u. Geistergeschichte; Einfluss des Räuberideals; Der Räuberroman auf italienischen Boden; Beurteilung der Gattung; Roman u. Verbrechen; Verleger; Nachwirkungen. -
Kanten leicht berieben, sonst ein gutes Expl.
Schillers „Geisterseher“, beendet mit zwei Fortsetzungsbänden von
Follenius:
747. Schiller, Friedrich von und
X** Y*** Z* [d. i. Emanuel Friedrich Follenius]: Der Geisterseher. Aus den Memoires des Grafen von O***. Erster, Zweiter und Dritter Theil [kmpl.]. Erster
Theil. Herausgegeben von Schiller. Zweyter und Dritter Theil. Von X** Y*** Z*. (1) in
3. verb. Ausg. / (2 u. 3) in 2. vom Verf. aufs neue durchges. u. verb. Aufl. (1) Leipzig, Georg Joachim Göschen (2 u. 3) Leipzig, Johann Ambrosius Barth, 1798, 1797, 1798. 292 S. / 326 S. / 340
S., Kl.-8°, Goldgepr. Halbleder des 19. Jh. mit vier Bünden (3 Bde.)
Bloch 2/999 (zur Ausg. 1796). - Schillers "Geisterseher"
erschien ursprünglich zw. 1787 u. 1789 in der Zeitschrift Thalia. Die bis heute publizierte Buchausgabe von 1798 ist ein Text, den Schiller dreimal überarbeitete u. zweimal im Gesamtkonzept
umgestaltet hat. Die Geschichte um Geisterbeschwörung, Magie, Geheimgesellschaften, Philosophie u. nicht zuletzt um eine schöne Frau wurde vom Publikum begeistert aufgenommen. Schiller
(1759-1805) selbst hingegen tat sich mit dem Werk schwer, so dass es letztendlich nur bei einem Romanfragment blieb. - Vorliegend neben Schillers Teil eine Fortsetzung von Emanuel Friedrich
Follenius (1773-1809). Es erschienen noch zwei weitere Versuche, das Werk zu beenden u. zwar von C. Morvell (1833) u. von Hanns Heinz Ewers (1922). Auch Filme wurden von dem Buch angeregt. - Der
erste Teil ohne das Frontispiz; ein Einband mit zwei kl. Abschabungen am Rücken; Signatur in einem Vorsatz; tlw. stärker braunfleckig, sonst gute u. schöne Expl.
748. Schmitz, Oskar A. H.:
Haschisch. Erzählungen. 7. Aufl. München, Georg Müller Verlag, [1917]. 137 S., 3 Bll., Kl.-8°, Goldgepr. O-Leinen
Bloch 2/2794 (zur EA 1902). - "Ich würde und könnte dieses
1897 und 1900 entstandene und 1902 zum ersten Mal erschienene Buch - also lange bevor der Satanismus und das ‘groteske’ Genre in Deutschland Mode waren - heute nicht mehr schreiben [...] Also,
Ihr lachenden Kurtisanen, Euch lege ich dieses Büchlein meiner Jugend offen ans Herz, und Ihr, selbstsichere und kluge Damen, Euch stecke ich es vielleicht heimlich unter das Kopfkissen!" -
Rücken stärker ausgeblichen; Rückendeckel u. hintere Vorsatzblätter durch Feuchtigkeitsschaden fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
749. Siber, Jules: Der Antichrist. Ein Roman. Erstausg. Berlin, Morawe & Scheffelt Verlag, [1921]. 212 S., 2 Bll., 8°,
O-Pappband
Bloch 2/2893; Gregor A. Gregorius (d.i. Eugen Grosche,
ehem. Oberhaupt der FS) nennt das Buch in seinem "Exorial" in der Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur" (dort fälschlich als: "Silber, Jules"). - Über den Autor, Geigenvirtuosen u.
Paganini-Interpreten, Dr. Jules Siber (1871-1943), der in Würzburg aufwuchs u. lebte, ist nur wenig in Erfahrung zu bringen. Die Zeitschrift "Psyche" schrieb ab Okt. 1921 in 3 Teilen über ihn u.
sah in ihm die Reinkarnation von Paganini, wobei auch auf den engen Zusammenhang zw. Dämonie u. den "sexuellen Zwischenstufen" eingegangen wird. Der Musiker Siber schrieb auch einen "Leitfaden
des energetischen Violinspiels". - Etwas bestossen u. min. schief gelesen; Vorsatz mit Marke u. Besitzerstempel; tlw. leicht angerostete Klammerung; ein gutes Expl.
750. Silvani, Anita: Ahrinziman. Eine seltsame Geschichte. Deutsch herausgegeben von F. E. Baumann. Dtsch. Erstausg. Schmiedeberg u. Leipzig, F. E. Baumann, [1910]. 390 S., 1 Bl., 8°, Schwarzes Halbleinen
d. Zt. mit Nr. auf Rücken, der illus. O-Deckel mit eingebunden
Bloch 2/2904; Gregor Gregorius (Eugen Grosche, ehem.
Oberhaupt der Fraternitas Saturni) nennt das Werk als "Empfehlenswerte magische Romanliteratur" in seinem "Exorial". - In der 2. Aufl. (1922) lautete er Untertitel abweichend "Die seltsame
Geschichte eines Persers." - Anita Silvani empfing das Werk auf medialem Wege. "Ahrinziman berichtet uns seine Erlebnisse auf Erden und im Jenseits." (Vorwort des Hrsg.). Am Ende noch einige
Anmerkungen über Mediumismus u. Besessenheit. - Ein gutes Expl.
751. Skorpil, Robert: Alban springt ins Abenteuer. Ein Jugendroman von gestern, heute und morgen. Bilder von Sido v. Schrom. Wien u. München, Tyrolia-Verlag, 1935. 353 S., 1 Bl., mit zahlreichen
Zeichnungen, 8°, O-Halbleinen
Bloch Nachtrag 3614. Phantastischer Abenteuerroman. - "Ich
habe keine Entdeckung gemacht, die ein leichteres und rascheres Geldverdienen ermöglicht oder einer radikaleren Menschenvertilgung dient. Ich glaube, es ist eine Erfindung, die der Menschheit
nötiger ist als je. Ein Hilfsmittel, das - richtig angewandt - den Geist des Menschen, sein ganzes Leben weiten und vertiefen kann, eine - ich muß wohl so sagen - Erziehungsmaschine: ja, einen
Apparat, der die seelischen Kräfte auf die wirksamste Art wecken und steigern kann." (S.10f.) - Einband gering fleckig; Ecken bestossen; gutes Expl. - Selten.
752. Spunda, Franz: Das Ägyptische Totenbuch. Ein nekromantischer Roman. Erstausg. Wien, Leipzig u. München, Rikola Verlag, 1924. 420 S., 4 Bll., 8°, Illus. O-Halbleinen mit Kopffarbschnitt (Deckelillus. von Prof. Victor Schufinsky)
Bloch 2/2960; Gregor A. Gregorius (d.i. Eugen Grosche,
ehem. Oberhaupt der FS) nennt das Buch in seinem "Exorial" als "Empfehlenswerte magische Romanliteratur"; Siehe auch Zondergeld S. 327 ff. - Ecken u. Kanten leicht berieben; Schnitt etwas
angestaubt, sonst gutes Expl.
753. Stewart, George R.:
Leben ohne Ende. Roman. Erstausg. Gütersloh, C. Bertelsmann Verlag, 1952. 463 S., 8°, Goldgepr. O-Halbleinen mit O-Umschlag (von S.
Kortemeier)
OT: Earth Abides. - " Wenn die Gattung Mensch von der Natur
plötzlich bis auf wenige Exemplare ausgelöscht wäre - was würde aus der herrenlos gewordenen Zivilisation, was würde aus den letzten Menschen? Vom Blickpunkt des amerikanischen Kontinents hat
Stewart diese utopische Frage und den Versuch einer Antwort in die Form eines spannenden Romans gegossen. Die Seuchenkatastrophe hat einen blutjungen Gelehrten verschont, der nun angesichts der
plötzlich sinnlos gewordenen Technik sein Leben neu gestalten soll." (Klappentext) - Umschlag gering randrissig; ein gutes Expl.
754. Strobl, Karl Hans (Hrsg.):
Der Orchideengarten. Phantastische Blätter. 1., 2. und 3. Jhg. 1919-1921 [= alles erschienene, kmpl., geb. in 2 Bände]. Erstausg. München, Wien u. Zürich,
Dreiländerverlag, 1919-1921. Je Heft ca. 18-30 S., mit zahlreichen Illus., 4°, Priv. Pappbände d. Zt. mit Kleisterpapier bezogen, beide mit stilistisch gleichem Rückentext; die farbig illus.
O-Heftdeckel mit eingebunden
Bloch 2/3070. - 1. Jhg., Nr. 1-18 in 17 Heften; 2. Jhg.,
Nr. 1-24 in 24 Heften; 3. Jhg., Nr. 1-12 in 10 Heften. - U.a. mit Beiträgen (tlw. in Erstdruck) von: Karl Hans Strobl; Paul Frank; Karel Capek; Wilhelm Nhil; Edgar Allan Poe; A. M. Frey;
Theophile Gautier; Leo Perutz; Leonhard Stein; Hanns Wohlbold; Klabund; Leopold Plaichinger; Joachim Winckelmann; Rudyard Kipling; Conan Doyle; H.G. Wells; Herbert Barber; Charles Nodier; A. de
Nora u.a. - Die Illustrationen u.a. von: Aubrey Beardsley; Gustav Dore; Rolf von Hoerschelmann; Tony Johannot; Otto Linnekogel; Heinrich Kley; Alfred Kubin; Otto Muck; Carl Rabe, Karl Ritter. -
Einbände berieben; Ecken u. Kanten leicht bestossen; Heftseiten sehr selten mit kl. Randläsuren; papierbedingt gebräunt, sonst gute u. schöne Expl. - Komplett, wie vorliegend, sehr
selten.
755. Stuckmann, H[ans] G[erhard]:
Flucht von der Erde. Ein utopischer Roman. Erstausg. Wien, Verlag Waldheim-Eberle, 1950. 242 S., mit zahlreichen Illus. u. 8 Taf. (von Heinz Schütz), 8°,
Goldgepr. O-Halbleinen mit O-Umschlag (von H. Schütz)
Bloch 2/3077. - "Aus den Tiefen des Alls, von dort, wo die
Riesensonnen des Sternbilds Orion leuchten, jagt ein Weltkörper auf die Erde zu. Professor Schütz, ein bärbeißiger Gelehrter, sieht die Folgen seiner Annäherung voraus: furchtbare Springfluten,
Erdbeben, Vulkanaussprüche. An einem Februarmorgen, kurz vor dem Höhepunkt der kosmischen Katastrophe, entflieht er mit drei Gefährten im Raumschiff den entfesselten Elementen. Ziel: das
Zwillingsgestirn der Erde, der Planet Venus. In den Wüsten, Sümpfen und Steppen der Venus enthüllt sich den Augen der vier Männer ein phantastisches Bild: Die irdische Urzeit mit all ihrer
fremdartigen Flora und Fauna ersteht wieder." (Klappentext) - Umschlag randrissig, etwas fleckig u. mit einer größeren Fehlstelle (2 cm); sonst ein gutes Expl.
756. Tyss, Peregrinus [ungelöstes
Pseudonym]: Gorgyra. Erstausg. Baden-Baden, Merlin-Verlag, [1928]. 190 S., 1 Bl., mit Frontispiz von Alfred Kubin, 8°,
Goldgepr. O-Leinen
Bloch 2/3164. - Enthält die Novellen: Gorgyra; Pilatus;
Atlantis; Succubus. - Aus "Atlantis": "[...] des sagenhaften [...] bald ATLANTIS, bald AEMAERICAE genannten, fünften Erdteils - die Bevölkerung jenes verlorenen Paradieses soll eines Tags, von
sträflichen Hochmut geplagt, ein ungeheures Katapult gebaut und die Oberfläche des Mondes bombardiert haben [...] Unsere namhaftesten Physiker haben längst den Beweis geführt, daß man zur
Imitation des Vogelfluges Flügel von 12000 bis 15000 Fuß Größe haben müsse, die sich mit einer Geschwindigkeit von 3 Fuß in der Sekunde bewegen würden. Die sogenannten privaten Forscher aber
[...] behaupten, die Menschen der Vorzeit hätten ihre Flugapparate mit einer geheimnisvollen Substanz gespeist, die durch Destillation aus einem der Erde entquellenden Stoff gewonnen wurde." -
Das ungelöste Pseudonym des Autors bezieht sich auf eine literarische Figur von E.T.A. Hoffmann in dem Roman "Meister Floh". - "Unter den Sonderlingen der deutschen Phantastik der zwanziger Jahre
ist Peregrinus Tyss sicherlich einer der verschrobensten." (Bloch in seinem "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur") - Einband lichtrandig, leicht berieben, bestossen u.
geringfügig fleckig; Rücken geblichen, sonst ein gutes Expl.
757. Tyss, Peregrinus [ungelöstes
Pseudonym]: Rebellion im Mond. Ein Schmutz- und Schundroman. Nummerierte Erstausg., vorl. Nr. 239/1000. Baden-Baden, Merlin-Verlag, [1931]. 274 S., 2 Bll., 8°,
Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag (von Hermann Rombach)
Bloch 2/3165. - Ein surreales Kaleidoskop mit politischen
u. okkulten Anspielungen, so lautet eine ironische Überschrift "Unzucht mit einem Blutegel." - Umschlag angerissen (tlw. hinterlegt) u. mit Randfehlstellen (fragile Papierqualität); Einband
geringfügig angestaubt; wenige Seiten mit kl. Randläsuren; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.
758. Valier, Max: Weltuntergang. 1. Aufl. München, Verlag Natur und Kultur, 1923. 187 S., 2 Bll., mit 12 Abb. u. X Taf., 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/3186 (nennt abweichend den Tyrolia-Verlag) - U.a.
über: Vom Ende des Weltenalls; Der Untergang der Erde; Über Feuern in der Tiefe; Die Gefahren im Wasserhaushalt der Erde; Die Gefahren im Luftkreise; Die Bewegung der Erde im Raum; Die Gefahren
aus dem Sonnenreiche; Mondabsturz, Sintflut; Himmelsmechanische Grundlagen; Vom Mondeinfang bis zur Hochflutzeit; Die Zeiten der stehenden Hochfluten; Der Schlußkataklysmus; Das Rätsel der
Apokalypse. - Max Valier (1895-1930) Schriftsteller u. Ingenieur, Pionier des Raketenwesens. Durch die Broschüre "Die Rakete zu den Planetenräumen" von H. Oberth inspiriert, arbeitete er auch an
der technischen Realisierung der Raumfahrt mit. 1928 baute er für Opel ein Raketenautomobil, dann einen mit Pulverraketen angetriebenen Schlitten u. 1929/30 eine Flüssigkeitsrakete für
Fahrzeugantrieb. Valier war in Deutschland einer der ersten Verfechter der Welteislehre. Mit dem österr. Schöpfer der Kosmogonie um Feuer u. Eis, Hanns Hörbiger, verband ihn trotz des
Altersunterschieds eine enge Freundschaft. Valier verunglückte bei einem Raketenversuch tödlich. - Einband leicht bestossen u. angeknickt; unteres Kapital mit kl. Anriss u. geringfügiger
Fehlstelle, sonst ein gutes Expl.
759. Viereck, George Sylvester:
Das Haus des Vampyrs. Erzählung. Dtsch. Erstausg. Berlin, Stuttgart u. Leipzig, Axel Juncker Verlag (in der Druckerei für Bibliophilen, Berlin), 1909.
172 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Leinen (von L. Bernhard)
Bloch 2/3233. Zeitgleich erschien eine Ausg. in Leipzig u.
Wolgast bei: Der Kentaur. - Mit einem Vorwort Vierecks, das erst nach der amerikanische Erstausgabe von 1907 erschien: "Der Mensch kann weder Geist noch Materie erschaffen. Der Ursprung aller
Dinge ist übermenschlich." Die Einbandillus., die deutliche Ähnlichkeiten mit einem Oscar Wilde Portrait hat, zeichnete L. Bernhard. - Einband leicht angestaubt; Textblock unbeschnitten, sonst
ein gutes Expl. - Selten.
760. Voigt, Karl Heinz:
Das Haus im Nebel. Detektivroman. Erstausg. Hamburg, Hans Müller Verlag, 1938. 292 S., 8°, O-Halbleinen mit Kopie des O-Umschlags
(= Stop - Eine Sammlung von Kriminalromanen). - Grenztitel.
Kriminalroman mit phantastischen Elementen (Spukerscheinungen). - "Er führt diesmal den Leser hinauf nach Schottland, zeigt ihm ‘das Haus im Nebel’, den stattlichen Besitz eines schottischen
Edelmannes, führt ihn von dort, im Rahmen einer überaus spannenden und mitreißenden Handlung, nach Paris und von dort nach Finnland. Durch das ganze Geschehen aber geistert die seltsame Figur des
einäugigen gespenstischen Wesens, das wie der geheimnisvolle Riese Oger mit einem Auge auf der Stirn ausgestattet ist." (Klappentext) - Einband etwas fleckig; Vorsätze stärker fleckig; Name auf
Vorsatz; ein gutes Expl. Umschlag nur als Kopie.
761. Wallace, Edgar: Der grüne Brand. Roman. Zürich, Schweizer Druck- u. Verlagshaus, [1930]. 293 S., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag (von Metzler)
Bloch 2/3286 (zur EA 1919
bzw. 1929; OT: The Green Rust, 1919). Kriminalroman mit phantastischen Elementen. - "Ein gewissenloser, aber findiger Gauner unternimmt es, mit einer
Bande von Helfershelfern die Weltweizenernte zu vernichten." (Klappentext) - Umschlag mit hinterlegten Einrissen, fleckig u. randrissig; sonst ein gutes Expl.
762. Wameling, Grete: Geisterhaftes und Okkultistisches in der englischen Erzählungskunst von 1880 bis 1890. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der philosophischen Doktorwürde der
Philosophischen und Naturwissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster in Westfalen. Emsdetten (Westf.), Gedruckt bei Heinr. & J. Lechte, 1931. XI, 59 S., 8°,
O-Karton
Anhand zahlreicher Bsp. aus der engl. Erzählkunst (Rudyard
Kipling, Oscar Wilde, Marie Corelli, Wilkie Collins, Arthur Conan Doyle u.a.) bespricht die Autorin folgende Themen: Ueberblick über das Geisterhafte im englischen Roman von 1800-1880;
Geisterhaftes in der engl. Erzählkunst von 1880-1890; Spiritismus u. Okkultismus; Pseudogeistergeschichten. - Einband etwas lichtrandig; Rücken angerissen; Deckel mit Ausschnitt (8x2cm), sonst
ein gutes Expl.
763. Wefers, Richard: Die eiserne Krone. Drama. Erstausg. Bad Schmiedeberg u. Leipzig, Verlag von F. E. Baumann, [1915]. 55 S.,
8°, O-Karton
Ort der Handlung: Atlantis um 80000 vor Christus; die
letzte Szene spielt an Bord eines fliegenden Vrilschiffes. Richard Wefers gab auch chiromantische Werke von Paul Stoß heraus. - Einband bestossen, angeknickt u. leicht fleckig; Signatur u.
Besitzerstempel auf dem Titel; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Selten; via KVK nur 2 Expl.
764. Weisflog, Carl: Phantasiestücke und Historien. Theil 1 bis 12 [in 6 Bänden, kmpl.]. [2. Aufl.]. Dresden u. Leipzig, in der Arnoldischen Buchhandlung, 1839. 225 S.; 232 S. / 224 S.; 232 S.,
1 Bl. / 242 S.; 250 S., 1 Bl. / 231 S.; 223 S. / 236 S.; 236 S. / 252 S., 2 Bll.; 317 S., 12°, Leinen d. Zt.
Bloch 2/3341 (zur EA 1824-29). - Carl Weisflog (1770-1828)
deutscher Schriftsteller, durch seine regen Veröffentlichungen lose mit E.T.A. Hoffmann befreundet. Trotz der frühen Adaptionen seiner Arbeiten u. einer Neuausgabe seiner Novellen 1925 durch
Gustav Meyrink blieb Weisflog nahezu unbekannt. - Einbände berieben u. etwas fleckig; Ecken tlw. etwas bestossen; Text braun- u. fingerfleckig, sonst gute Expl. - Selten.
765. Weittenhiller, E[berhard
von]: Anderswo. Eine weltfremde Geschichte. Erstausg. Reichenberg, Gebrüder Stiepel, [1925]. 179 S., 2 Bll., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Deckel- u.
Rückentext
Bloch 2/3345. - Ein gutes Expl. des seltenen
Titels.
766. Wilde, Oscar: Das Bildnis des Dorian Gray. 6. Aufl. Wilhelmshaven, Hera Verlag, 1950. 282 S., 8°, Goldgepr. O-Halbleinen mit O-Umschlag (von Christoph Claus)
Aus dem Englischen übersetzt u. mit Nachwort von Otto
Schuhmann. "Die reife Übersetzung Otto Schuhmanns hat die Eigentümlichkeiten der Wildeschen Ausdrucksweise weitgehend in Deutsche übertragen versucht und kommt damit dem Geiste des Original so
nahe, wie man das von einer Übersetzung nur verlangen kann." (Klappentext) - Umschlag leicht berieben; sehr gutes Expl.
767. Witte, Victor: Bharpami. Das Tal der lebenden Toten. Roman. Erstausg. Berlin, Erich Zander Druck- u. Verlagshaus, 1936. 254 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen
(= Deutsche Illustrierte Romane, Die neue Reihe). - Bloch 2/3424. Phantastischer
Abenteuerroman. - "Neben ihm war ein leerer Stuhl. Um etwas unheimliches zu bannen, das aus dem Nichts zu kommen schien und ihn an der Kehle würgen wollte, las er, was auf diesem Stück Pergament
stand [...] Sonja Iwanow, geb. am 12. Mai 1857. Gestorben auf der Höhe von Kwansi am 3. Juni 1877. Und wie er wieder aufblickte, umfaßten seine Augen die ganze Szene: sechs Europäer, die
regungslos dasaßen, jeder mit einem gelben Papierstreifen vor sich auf dem Tisch. Wie von einer unsichtbaren Macht getrieben, sah er jetzt auf das Pergamentblatt eines großen nordisch aussehenden
Mannes in einer Felljacke, der rechts neben ihm saß. Er las: Erik Swansen, geb. am 17.1.1874. Gestorben im Tal von Bharpami am 7. Oktober 1904 [...] Der Mann war nicht tot." (S.21f.) - Sehr gutes
Expl.