ARCHIV - Katalog 8 - Lebensreform, Völkische Bewegung u. Ariosophie

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher der völkischen und lebensreformerischen Bewegungen sowie von ariosophischen Autoren aus unserem achten Antiquariatskatalog.


359.    Aller, Konradin: Moses entlarvt. Die Wunder Mosis als luftelektrische Vorgänge. Zeichnungen von Werner Graul. Wustrow b. Wesenberg i. Meckl., Werner Graul-Bildbücher, 1936. 47 S., mit 5 Zeichnungen, 8°, Illus. O-Karton (von Werner Graul) 

(= Werner Graul Bildbücher). - "In den prosaischen Schriften Friedrich Schillers findet sich in dem Kapitel ‘Die Sendung Moses’ der Satz: ‘Wollte Moses seine Sendung rechtfertigen, so mußte er sie durch Wundertaten unterstützen. Daß er diese Taten wirklich verrichtet habe, ist wohl kein Zweifel. Wie er sie verrichtet habe, und wie man sie überhaupt zu verstehen habe, überläßt man dem Nachdenken eines jeden.’ Ich habe darüber nachgedacht und dann die elektrophysikalischen Grundlagen der Wunder Mosis in dieser Schrift beschrieben." (Vorwort) - Karton etwas bestossen u. berieben, gutes Expl. - Selten.

 

360.    Baumgaertner, Wilhelm: Ist Christentum Judentum? Eine kritische Untersuchung. Beuern, Edelgarten-Verlag Horst Posern, [1935]. 54 S., 3 Bll., Gr.-8°, O-Karton

Antisemitische Schrift, die mit "Gegenüberstellungen" arbeitet: "[...] wird sich selbst darüber klar werden müssen, ob er sich noch weiter dem volkszerstörenden, rasseschändenden Einfluß eines Fremdentums unterwerfen will, oder ob er bereit ist, den Weg in die Freiheit mitzugehen." - Zum Verlag: "Um diesen [...] hatten sich in den ‘Sonnensieg-Jahrweisern für die Freunde deutschen Gottglaubens’ (1929-35) die gesamten deutschgläubigen Gemeinschaften und die Nordische Bewegung alljährlich literarisch versammelt." (Bartsch: Die Wirklichkeitsmacht der Allgemeinen Deutschen Glaubensbewegung der Gegenwart. S.37) - Deckel stockfleckig; Ecken leicht bestossen; Titel gestempelt, sonst gut.

 

361.    Björnsson, Sven: Der Okkultismus als politisches Werkzeug. 1. Aufl. Freiberg i. Sa., Hrsg. von E. Hubricht [Verlag Th. Emil Hubricht], 1928. 10 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Karton

(= Irminsul-Schriftenreihe für Junggermanische (eddische) Religion und Weltanschauung. Heft 19). - Sonderdruck aus der Zeitschrift "Asgard", Kampfblatt für die Götter der Heimat, Hrsg. Dr. Georg Lomer, Hannover. - Deckel leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

Kurioses Werk über Wortentschlüsselungen u. -bildungen mittels einer sog. "Gothis Orion-Tafel":

 

362.    Borner, F. S.: Geheime Verkettung der Sprachenbildung aus Gothis Weisenstein mit Judenthum und Römergewalt. Mit den magischen Wörterquellen. - Deutsches Mysterium. Erste u. einzige Ausg. Berlin, Verlag von Eduard Rentzel, 1893. VII, 160 S., 1 Bl., mit kl. Textfig. u. 1 Falttaf., 8°, O-Karton

"Ein Mann ein Wort, darum ein Vorwort. Schon viele Gelehrte haben vom Steine der Weisen (vom Goldmachen !), von der Entstehung der Sprachen, von der Abstammung des Judenthums und von der Begründung der römischen Gewalt geschrieben - ohne das Richtige getroffen zu haben. Die Räthsel blieben ungelöst [...] Indem ich mich vom Jahre 1877 ab mit der Lösung obiger Räthsel befasste, wurde ich vermöge des Inwendighineinschauens bald gewahr, dass mein Seelenleib nicht blos in Gottes sichtbarer Welt lebte [...] Deutschfühlende Männer und Frauen werden sich meiner aufklärenden Worte und Winke nicht verschliessen, zumal ich sie von einer schweren Last geschichtlicher Fälschungen befreie." (Vorwort) - Einband fleckig u. wasserrandig; Randeinrisse hinterlegt; Rücken mit Papierstreifen verstärkt; wenige Randläsuren durch Aufschneiden; papierbedingt gebräunt, sonst gut. - Selten.

 

363.    Castner, H.: Weltordnung und Lebensrätsel. Erstausg. Niederwalluf (Rheingau), Verlag Psychokratie, [1932]. 38 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton

U.a. über: Prinzipien der Weltordnung; Zusammenfassung u. Ergebnis. Die Frage nach den "Letzten Dingen"; Der Okkultismus; Was uns zu tun bleibt. - "Der Okkultismus mit seinen okkulten Logen und Verbänden ist also ein Sammelbecken für die Mitläufer des Judentums, eine große Gefahr für das deutsche Volk." (S.29) - Einband leicht angestaubt; Rückendeckel angeknickt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

364.    Charles, Heinrich: Der Deutsche Ursprung des Namens Amerika. Urdeutsch, Alldeutsch und Made in Germany. New York, Charles Publication Company, 1922. 199 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Leinen

"Woher stammt der Name Amerika? Er ist eine Verwelschung des westgotischen Könignamens Amalrich, aus dem Geschlecht der Amaler, die ihre Abstammung von dem Asengott Amal herleiten. Was bedeutet der Name Amerika? Seine Grundbedeutung ist: Ewig erleuchtete Energie [...] Also der Name Amerika ist: Urdeutsch!" (Praeludium) - Einband etwas lichtrandig u. min. fleckig; Widmung auf Titel, sonst ein gutes Expl.

 

365.    Chwatal, Arno (Hrsg.): Götzen fallen. Der Zusammenbruch eines Jahrtausends. Eisenach, Drei Adler-Verlag, 1938. 40 S., 8°, Illus. O-Karton

"Wir finden zurück zu unserer Art. Unser Erb-Erinnern weist uns den Weg zu uns selbst. Wir finden die Wurzel unseres Wesens wieder. Wurzel, W-Ur-Zell, Wodanz Urzelle, Urseele. Aus dieser Wurzel unserer Art, die, wie jede Wurzel, unsichtbar ist und im Verborgenen ruht, strömen uns schier unaufhaltsam die Lebenssäfte zu. Wir beginnen zu ahnen, daß die Stimme unserer Ahnen in unserem Blute lebendig werden will. Ein Rauschen in unserem Blute läßt älteste Vergangenheit in uns lebendig werden in der Gegenwart, damit wir hineinbauen können in die Zukunft." (S.39) - Einband etwas angeschmutzt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

366.    Conrad, Dr. M. G. (Hrsg.), Heinrich Solger und Max Seiling: Zur Wiedergeburt der Kulturmenschheit! Zwei preisgekrönte Arbeiten. - Heinrich Solger: Was ist zur Verbesserung unserer Rasse zu thun? - Max Seiling: Die Regeneration des Menschengeschlechts. - Eingeleitet und herausgegeben von Dr. M. G. Conrad. München, "Münchener Flugschriften" Mehrlich’s Verlag; dies überklebt u. Einband vom Verlag der Handels-Druckerei, Bamberg, [1893]. 3 Bll., VI, 44 S., 4 Bll., 8°, O-Karton

Conrad hat das Preisausschreiben, bei dem 400 Mark für zwei Arbeiten "über die zweckmäßigsten Mittel und Wege zur Verbesserung unserer Rasse" gespendet wurden, 1892 in seiner Monatsschrift "Die Gesellschaft" veröffentlicht. Die beiden Texte der Gewinner sind hier abgedruckt. Conrad betont in der Einleitung, dass es hier keineswegs um die "Torheiten des Antisemitismus" geht, denn "eine ganze Rasse summarisch als Schädling zu erklären, ist Verrücktheit" (S.IV), sondern um das innere Leben des Volkes, um Reformen. - Einband ist etwas angeschmutzt, mit kl. Fehlstellen u. Knickspuren; Rücken mit Fehlstellen; papierbedingt gebräunt; einige Bleistiftanstreichungen, sonst gut.

 

367.    Conrad-Martius, Hedwig: Utopien der Menschenzüchtung. Der Sozialdarwinismus und seine Folgen. Erstausg. München, Kösel-Verlag, [1955]. 312 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag

Im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte, München. - Inhalt: Die formale Zwiespältigkeit des Sozialdarwinismus. Otto Ammon; Die apokryph sozialdarwinistische Rassenhygiene. Wilhelm Schallmeyer; Die programmatisch sozialdarwinistische Rassenhygiene. Alfred Platz; Der apokryphe Sozialdarwinismus. John Berry Haycraft; Der programmatische Sozialdarwinismus. Alexander Tille. - Dabei u.a. auch über. W. Hentschel u. den Mittgartbund (S.98ff). - Umschlagrücken mit kl. Fehlstelle, sonst ein gutes Expl.

 

Mit Widmung des Verfassers:

 

368.    Däbritz, Max: Germaniens Götterdämmerung. Sagen mit dichterisch entkahlten und verkahlten Wahrheiten im Lichte der Wiedereinkörperung. Erstausg. Freital-Zauckerode, G. M. Däbritz, [1926]. 202 S., 1 Bl., 8°, O-Halbleinen

U.a. über: Ahnendes Raunen; Odins Ruf; Germaniens alte Götter; Kämpfe der Götter diesseits u. jenseits von Midgard; Thor u. Donnar; Die Riesen; Elfen u. Zwerge; Die Nornen; Baldur u. Nanna; Armin oder Hermann; Von Karl Martell bis zu Karl dem Großen; Kreuzzüge u. Gralsritter; Der Fimbulwinter; Yggdrasil, der Stammbaum der Welt; Der Fenriswolf; Zukunft oder ahnendes Schauen; Das paradiesische Ida-Ita-Iti-Feld; Endkampf u. Gericht dieser Schöpfungsepoche. - Max Däbritz (1874-1947) gründete 1920 mit Emil Adolf Bergmann (1861-1931) in Freital Zauckerode bei Dresden den Bund der Kämpfer für Glaube u. Wahrheit, die "Horpeniten". Zusammen mit Bergmann führte Däbritz ebenfalls, die noch heute bestehenden, Bombastus-Werke für Naturkosmetik u. Heilmittel auf Basis der paracelsischen Prinzipien. 1935 wurde der etwa 6500 Mitglieder zählende Bund verboten. Nach 1945 trat er nicht wieder in die Öffentlichkeit, sein Gedankengut lebt jedoch in der ehemaligen DDR in privaten Freundeskreisen weiter. Der "Geheimbund" der Horpeniten, verband unter dem ihrem Symbol "Strahlenkreuz und Schwan" christliche Elemente mit spiritistischen u. philosophischen Inhalten, zu denen auch der Reinkarnationsgedanke u. ein "gereifter Okkultismus" gehörte. Der Schwan symbolisiert den Geist der Wahrheit, der sich in den Sitzungen mit dem Medium Emil Bergmann zeigte. Das Kreuz steht für das Christentum. Als weiteres Symbol wird das Rosenkreuz oder Strahlenkreuz verwendet, um auf die geistigen Wurzeln der Rosenkreuzer hinzudeuten. - Bestossen, berieben, etwas schiefgelesen u. fleckig; Vorsätze u. einige Seiten etwas fleckig, sonst ein gutes Expl., im Gegensatz zu anderen Ausgaben gedruckt auf hochwertigem, gerippten Papier. - Mit Autorenwidmung: "Max Däbritz s/l. Fr. Paul u. Hedwig Neumann: 7 5/4: Drum....Tun. 4/2. 1926."

 

369.    Doms, Wilhelm: Entvölkerung oder Barbarei! Herausgegeben im Auftrage und zugunsten des Mensch-Erde-Bundes. Berlin, Verlag Hermann Baumann, 1920. 390 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton (mit grotesker Titelillus. des Autors)

Der pazifistische Aussenseiter übt in diesem Werk u.a. auch frühe ökologische Kritik an der beginnenden Umweltzerstörung: "Was ich wünsche? Einzig, daß die Menschheit begreifen möge, daß es in der vorherigen Richtung nicht weiter gehen, daß die Verkehrs- und Handelsduselei, die Vermehrung ein Ende haben muß, daß der Weltgeist, der Erdgeist, die Natur [...] die weitere Ausbreitung der Menschenpest nicht dulden und die Mittel finden wird, sie ein einzudämmen, wenn dieses Geschlecht zu stupide ist, sein eigenes Glück, die Weltschönheit, zu schonen und zu erhalten." - Die kommende Überbevölkerung wird in düsteren Visionen beschrieben: "Der Wert des Gemüts wird unter den Nullpunkt sinken. Es wird geradezu als eine negative Eigenschaft angesehen werden, die im Interesse der ‘Volkskraft’ beseitigt werden muß. Dafür wird der Kannibalismus als Folge der Massen bei Nahrungskatastrophen, wie sie jeder fernere Krieg in noch viel furchtbarerer Gestalt mit sich bringen wird, auftauchen, womöglich offiziell. Dann werden die Irren- und Zuchthäuser zu Schlachthäusern werden und Kommissionen werden verfügen, wer unnütz und im Wege des Hilfsernährungsdienstes der Nation, dem Fortbestand des Volksganzen zu opfern ist." (S.58f.) - Auf die "Die Lösung des Weltproblems" wurde auch mit solchen Flugblättern des Autor hingewiesen: "Bolschewisten! Ihr ahnt das Ziel. Euer Weg ist falsch! [...] Es sind zu viel Menschen da. Aber es ist ein Fehler, den Überschuß totzuschlagen." - In der DDR stand das vorliegende Buch auf der "Liste der auszusondernden Literatur". Im NS führt die "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums" den 1919 erschienenen Titel des Autors "Raum für alle hat die Erde". - Rücken leicht fleckig; durch überstehende Deckel etwas angerändert; wenige Anstreichungen mit Bleistift, sonst ein gutes Expl.

 

Kritische Schrift gegen Herman Wirth (siehe Katalog-Nr. 129-136) u. ähnliche Theorien zur germanischen Vorgeschichte:

 

370.    Duensing, Friedrich (Hrsg.): Die deutsche Nation und das Christentum. Germanische Religion / Mythus / Totaler Staat. Berlin-Tempelhof, Edwin Runge Verlag, 1934. 64 S., mit 34 Textabb., 8°, O-Karton

Inhalt: F. Duensing: Die Nation vor den Augen Gottes; Walter Hansen: Gegenwartswert der deutschen Vorgeschichte; Martin Friedmann: Germanische Gotteshäuser vor 5000 Jahren? (Kritik u.a. an dem Buch von Hermann Wille "Germanische Gotteshäuser zwischen Weser und Ems"); W. Hansen: Herman Wirth als "Wissenschaftler u. Religionsstifter" (mit einer "Zusammenstellung der Arbeiten, in denen Herman Wirth und seine ‘Wissenschaft’ abgelehnt wird"); D. Karl Witte: Mythus u. Offenbarung; Alexander Müller: Der totale Staat u. die Kirche Christi. - Sehr kritische Sicht zu Wilhelm Hauer, Ernst Bergmann, Herman Wirth u. der "Deutschen Glaubensbewegung" aus den Reihen der "Evangelischen Erneuerung". - Deckel mit kl. Randläsur; hinten eine fehlende Ecke, sonst ein gutes Expl.

 

371.    Engelmann, Max: Das Germanentum und sein Verfall. Eine rassenpolitische Studie. Erstausg. Stuttgart, Friedrich Funcke Verlag, 1905. 2 Bll., 489 S., Gr.-8°, Goldgepr. O-Halbleinen

Ein Werk mit früher ariosophischer Ausrichtung, das sich auf das Buch von Graf Arthur Gobineau "Die Ungleichheit der Menschenrassen" bezieht: "Denn man wolle nicht vergessen, das gelbe Finnentum und das schwarze Hamitentum repräsentieren zwei Formen der Tierheit in menschlicher Gestalt. Der weiße Ur-Arier allein ist Herrscher in einer unendlichen Gedankenwelt und im Vergleich zum Tiermenschen ein Gott. Jemehr im weißen Arier aktive gelbe oder schwarze Tierheit vorhanden ist, desto ungöttlicher, desto unfürstlicher, desto unadliger wird er denken, handeln, leben und streben." (S.349) - U.a. über: Die Ungleichheit der Menschenrassen; Die Hamiten; Die Semiten; Die Ägypter; Die Inder; Die Chinesen; Die Perser; Die Griechen; Die Römer; Slaven u. Kelten; Die Germanen. - Einband leicht berieben; Seiten papierbedingt gebräunt, ein gutes Expl.

 

372.    Falck, Hans: Deutsche Gottesmenschen. Predigten. Erstausg. Leipzig, Hammer Verlag, 1929. 173 S., 8°, Silbergepr. O-Leinen

Aus dem berüchtigten antisemitischen Hammer Verlag von Theodor Fritsch. Nicht bei Mohler, siehe unter B 132.4 - Der Autor u. Berliner Pfarrer war auch in dem 1921 gegründeten "Bund für deutsche Kirche" aktiv. Ziel der Vereinigung war es, die evangelische Kirche von dem zu befreien, was man als "jüdisch" ansah. - Aus dem Vorwort: "Dem deutschen Volke nun zu zeigen, wie viele herrliche Vorbilder wahrer und echter Herzensfrömmigkeit es in seinen eigenen Reihen hat, ist Zweck dieses Buches" Behandelt werden: Der Heliand-Dichter; Walter von der Vogelweide; Wolfram von Eschenbach; Landgräfin Elisabeth von Thüringen; Meister Eckehart; Jakob Böhme; Luther; Dürer; Paul Gerhardt; A. H. Francke; Kant; Susanna v. Klettenberg; Schiller; Pestalozzi; Beethoven; E. M. Arndt; Johann Heinrich Wichern. - Gutes Expl.

 

373.    Floerke, Hanns: Hagia Hybris. Ein Buch des Zorns und der Weltliebe. Tua res agitur. Erstausg. München u. Leipzig, Georg Müller, 1907. 453 S., 8°, Gemusterter O-Pappand mit montiertem Rücken- u. Deckelschild

Antiklerikaler Ideen-Roman mit phantastischen Elementen. Durch den vom Autor propangierten Atheismus völkischer Prägung geriet der Titel damals in das Kreuzfeuer der Kritik. Zitat: "Wenn erst die Schwäre am Körper der Menschheit beseitigt ist, die da Priester heißt, wird auch die Zukunft des Weibes offen sein und ein herrliches Geschlecht erblühen." (S.184). Eine drei Jahre später veröffentlichte Schrift "Das Kirchentum. Die Haltlosigkeit seiner Ansprüche und seine Gefahren." unterstreicht (in anderer Form) die Haltung des Autors. - Dr. phil Hanns Floerke (1875-1944) Kunsthistoriker, Schriftsteller u. Übersetzer. Bis Ausbruch des 1. WK Privatgelehrter in München; ab 1907 Beratertätigkeit für den Georg Müller Verlag; ab 1908 dort Redakteur, Lektor u. Hrsg.; ab 1926 Prokurist; später Vorstandsmitglied u. Verlagsdirektor des Albert Langen-Georg Müller Verlages; ab 1921 Mitglied der NSDAP u. Gründungsmitglied von Alfred Rosenbergs "Kampfbund für deutsche Kultur". - Einband etwas gebräunt; Rücken u. Ecken tlw. etwas berieben; Vorsätze leicht braunfleckig; hinterer Innendeckel gestempelt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

374.    Flügge, Ludwig: Rassenhygiene und Sexualethik. Psychoanalyse und hysterophiles Genie. Das Interesse des Staats an der Sexualethik. Rassenbiologie und Sport. Erstausg. Berlin, Deutsch Literarisches Institut, 1924. 83 S., Gr.-8°, O-Karton

Der Titel erscheint etwas irreführend, im Vordergrund der vorliegenden Schrift wird die Psychoanalyse (Sigmund Freud) behandelt, deren therapeutische Wirkung Flügge als "sehr erheblich" bezeichnet (S.9). - "Der Verfasser beleuchtet u.a. die großen Gefahren, die dem Gemeinwesen aus der Psychoanalyse durch Aufdeckung des Unbewußten, Erschütterung der weiblichen Tugend und Entfesselung des Trieblebens drohen. Er weist die Zusammenhänge nach, die zwischen Liebesleben, Politik und Wirtschaft bestehen. Die Unzulänglichkeit und teilweise Schädlichkeit der durch den Sport bewirkten anti-erotischen Gegenwirkung." (Buchempfehlung in "Der Psychokrat", Heft 2/3 1925, hrsg. von Paulk). - U.a. über: Die größere Häufigkeit der Psychopathie bei Irreligiösen; Die Hysterophilen u. die Mitwelt; Die Notwendigkeit einer scharfen Auslese unter den Hysterophilen; Die Aufdeckung unbewußter Sexualtriebe durch Psychoanalyse. - Einband mit Randläsuren u. kl. Fehlstelle; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

Theodor Fritsch (1852-1933, Pseudonyme Thomas Frey u. Ferdinand Roderich-Stoltheim), von Beruf Techniker, bekannt als antisemitischer Verleger - der Leipziger Hammer-Verlag. 1888 wird sein "Antisemiten-Katechismus" wegen Verlästerung jüdischer Religionsbegriffe von der Staatsanwaltschaft in Leipzig beschlagnahmt. 1910 Verurteilung wegen "Gotteslästerung". Ab 1912 Mitbegründer des "Reichshammerbund" u. Hrsg. der Zeitschrift "Hammer". In Fritschs Verlag erscheinen u.a. auch "Die Zionistischen Protokolle" u. "Der internationale Jude" von Henry Ford. Wegen der Behauptungen von Henry Ford gegen die Bankiersfamilie Warburg kam es zu mehreren Gerichtsverfahren, wobei auch Fritsch verurteilt wurde. Wenig bekannt ist, dass Theodor Fritsch zu den Pionieren der Gartenstadt-Idee in Deutschland zählt (siehe Mohler B 122,1).

 

373.    Fritsch - Fiebig, Paul: Juden und Nichtjuden. Erläuterungen zu Th[eodor] Fritschs "Handbuch der Judenfrage" (28. Auflage). Leipzig, Dörffling & Franke, 1921. VIII, 100 S., 8°, Neues schwarzes Leinen, O-Deckel mit eingebunden

Die Kritik des Geisteswissenschaftlers Paul Fiebig an den Talmud-Zitaten von Theodor Fritsch (u. Dr. Arthur Dinter): "Wie alle hier im Wortlaut dargebotenen rabbinischen Stellen deutlich beweisen, ist es dringend erforderlich, daß die Leser des Fritschen ‘Handbuch der Judenfrage’ sich danach ihr Urteil über Fritschs Zitate aus der rabbinischen Literatur bilden [...] ‘Sachliches Material zu einer vorurteilsfreien Betrachtung’ (Einführung S.5) bietet Fritsch auf den wichtigen Seiten 330-356 seines Buches nicht. Es wäre um die Ehre der deutschen Wissenschaft willen dringend nötig, daß nur diejenigen in allen solchen Fragen das Wort ergreifen, die wirklich sachlich, gründlich und wissenschaftlich auf diesem Gebiet zu arbeiten verstehen." - Mit Register. - Eine Ecke des eingebundenen Deckels mit kl. Fehlstelle; sonst ein gutes Expl.

 

376.    Fritsch - Thor, Fritz [d.i. Theodor Fritsch]: Hammer-Schläge. Sozial-ethische Aphorismen. Leipzig, Verlag von Theod. Fritsch, 1904. 80 S., 1 Bl., mit Kapitelvignetten, 8°, Illus. O-Leinen

Die Aphorismen erschienen ursprünglich zw. 1902 u. 1903 in der Leipziger Zeitschrift "Hammer", sie umfassen alle völkische Themen bis hin zum heftigen Antisemitismus. 1919 erschien dann eine inhaltlich neue Zusammenstellung unter dem Titel "Sozial-ethische Aphorismen". - Einband leicht berieben; letztes Blatt an einer Ecke angeknickt, sonst gutes Expl.

 

377.    Fritsch, Theodor: Beweis-Material gegen Jahwe. 3. Aufl. Leipzig, Hammer Verlag [Th. Fritsch], 1919. 262 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Aus dem berüchtigten antisemitischen Hammer Verlag, erschien später auch unter dem Titel "Der falsche Gott". - Rücken etwas geblichen; Deckelbeschriftung tlw. ausgerieben, sonst gut.

 

378.    Fritsch, Theodor: Der Streit um Gott und Talmud. Meine Antworten an Strack, Kittel, Fiebig, Caro und andere. Leipzig, Hammer Verlag, 1922. 94 S., 1 Bl., 8°, Neues zweifarbig abgesetztes Leinen, O-Deckel mit eingebunden 

Aus dem berüchtigten, antisemitischen Hammer Verlag des Autors, mit eingebunden ein Aufruf zur Aufklärungs- und Mitarbeit. - Papierbedingt gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

379.    Fritsch, Theodor (Hrsg.): Hammer. 8. Jhg. 1909, Nr. 157 (Jan.) bis 180 (Dez.) [kmpl. Jhg.]. Blätter für deutschen Sinn. Leipzig, Theodor Fritsch, 1909. IV, 384 S.; IV S., S. 385-744, mit Kapitelillus., Gr.-8°, Schlichtes priv. Halbleder d. Zt.

Aus dem Inhalt: F. Roderich Stoltheim [d.i. Th. Fritsch]: Das Wesen des Judentums; Justizrat Schnauß: Die Gefahren der Frauen-Bewegung; Nucleus: Seemacht u. Rasse; Weka: Rassentod u. Semitismus; Josef Stribitz: Pädagogische Götzen-Dämmerung; Ph. Stauff: Stadt u. Land in der Zukunft; Ingeborg Andresen: Frauenfrage u. Hammerziele; Karl O. Schatt: Ludwig Woltmann, ein Rassenforscher; Richard Lieske: Geistige Rangordnung; Ph. Stauff: Gottes-Begriff u. Ewigkeits-Gedanke; Th. Fritsch: Zur Klärung der Steuer-Fragen; Wilhelm Schölermann: Vom deutschen Ritterorden; Th. Fritsch: Politische Wandlungen; Ludwig Wilser: Herkunft u. Volkstum der Deutschen; Wilhelm Jordan: Klassische Urteile über die Demokratie; Heinrich Pudor: Die Preis-Unterbietung als unlauterer Wettbewerb; Werner v. Saucken: Frauen-Bewegung u. Sozial-Demokratie als Begleiterscheinung des wirtschaftlichen Umsturzes; W. Schölermann: Schutz u. Hilfe den Gesunden!; Weka: Der Nordpol als Urherd des Lebens; Ernst Wachler: Das Problem einer heiligen Schrift für Deutsche. - Einband etwas berieben; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes u. Expl.

 

380.    Fritsch, Theodor (Hrsg.): Hammer. 9. Jhg. 1910, Nr. 181 (Jan.) bis 204 (Dez.) [kmpl. Jhg.]. Blätter für deutschen Sinn. Leipzig, Theodor Fritsch, 1910. 672 S., mit Kapitelillus., Gr.-8°, Schlichtes priv. Halbleder d. Zt.

Aus dem Inhalt: Ernst Wachler: Das Problem einer heiligen Schrift für Deutsche; Th. Fritsch: Die geistige Unterjochung Deutschlands; Ernst Clausen: Wirklichkeiten; Otto Schmidt-Gibichenfels: Wer ist der Feind; J. Lanz-Liebenfels: Post-Sparkassen [Hieronimus 300; Hammer Nr.189, S.229-235]; Franz Haiser: Deutschtum, Modernismus u. Hebräertum; Heinrich Pudor: Die Über-Entwicklung des Gehirns u. die Ziele der Kultur; Karl Wilhelm Fink: Der Kampf der Deutschen in Oesterreich; H. Pudor: Ein germanisches Geschlechter-Folge- u. Stammsitz-Gesetz; Lanz-Liebenfels: Schriftsteller-Elend u. Rassenverfall [Hieronimus 301; Hammer Nr.197/198, S.454-458, 481-484]; H. Pudor: Kunststil eine Charakter-Frage; F. Roderich Stoltheim [d.i. Th. Fritsch]: Der Richter u. der Talmud; H. Pudor: Verirrte Sozial-Politik; M. Strudbert: Das Volk der Denker. - Etwas berieben; seltene kl. Anstreichungen; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes u. Expl.

 

381.    Gabler, Prof. Dr. Karl: Faust-Mephisto der deutsche Mensch. Mit erläuternder Darlegung des romantischen und des Realinhalts von Goethes "Faust". 1. Aufl. Berlin, Theodor Fritsch Verlag, [1938]. 320 S., 8°, O-Leinen mit Goldschrift 

"Nachdem vollends in Anknüpfung an den Geist von 1914 die Zauberkraft des Führers und Reichskanzlers in unserem Volke das im Grunde seines Wesens liegende, in der Nachkriegszeit fast erloschene faustische Streben in ungeahnter Weise neu entfacht hat, tritt die nationale Bedeutung des hohen Werkes erst recht hervor. Entspricht doch der echt deutsche Inhalt desselben, die Weltanschauung, auf der es ruht, die Entwicklung des Helden vom Kranken zum Gesunden sowie der beglückte Ausblick des Greises in eine künftige Zeit neuen deutschen Volksdaseins ganz und gar den wesentlichen Gedanken des erneuerten Deutschland. Und im Dritten Reich erst hat deutsches Streben endlich seine eigentliche - die von Goethe im ‘Faust’ ihm gewiesene - Bahn gefunden und damit auch die durch den Dichter verheißene tatenfrohe Befriedigung in reichstem Maße gewonnen." (Vorwort). - Ein altersentsprechend gutes Expl.

 

382.    Gellert, Wilhelm: Vor großen Katastrophen. Der deutsche Aufstieg und die germanische Zeit. 20. Tsd. Naumburg a.d.S., Carl August Tancre Verlag, 1922. 82 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

Eine politisch-psychologische Voraussage der kommenden Ereignisse. "Daß der deutsche Zusammenbruch im November 1918 nicht das Ende, sondern eigentlich erst das Vorspiel der größten aller Welttragödien war, und daß die Weltkriegsgegner Deutschlands vor viel schlimmeren Erschütterungen stehen als das anscheinend unterlegene Deutschland, das legt der Verfasser in so überzeugender Weise unter Beibringung einwandfreier und nachprüfbarer Unterlagen dar, daß ein Zweifel an seinen Darlegungen kaum noch möglich ist. Aus diesen Betrachtungen heraus sehen wir ein Zukunftsbild erstehen, das jedem Deutschen das Herz warm macht: Das große Germanenreich auf den Trümmern der alten Welt!" (Verlagswerbung) - Einband geringfügig fleckig u. mit kl. hinterlegten Randläsuren; Rücken professionell geklebt u. am oberen Kapital mit Fehlstelle; Titel mit Signatur; vorletztes Blatt mit Bleistiftanstreichungen, sonst gutes Expl.

 

383.    Gerstenhauer, Max Robert, Ernst Krieck und Werner Kulz (Hrsg.): Die Sonne. 10. Jhg. 1933 [kmpl.]. Monatsschrift für Nordische Weltanschauung und Lebensgestaltung. Leipzig, Armanen-Verlag, 1933. 639 S., mit wenigen Textabb., Gr.-8°, Priv. goldgepr. Leinen d. Zt. (Deckel mit Hagal-Rune)

Mohler 22.2.761 (erschien nur bis 1934) vgl. dort auch B 250.2. - Aus dem Inhalt: Werner v. Bülow: Die Macht des Sinnbildes; Bruno Markgraf: Luther u. die Juden; Walter Groß: Die Leistungen der nordischen Rasse; Carl Hammesfahr: Der Krebs. Eine medizinisch-weltanschauliche Betrachtung; Johann v. Leers: Oysyl Elma; Wilhelm Erbt: Mannestum u. Gemeinschaft im alten Norden; Alfred v. Wrochem: Wehrkraft u. Wehrwille; Wilhelm Richter: Nordisches Erleben im deutschen Kriegsschrifttum; Ludolf Haase: Rassezucht; Jakob Wilhelm Hauer: Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Glaubensbewegung; Graf Ernst zu Reventlow: Deutsche Glaubensbewegung. - Einband min. angestaubt u. leicht fleckig; nur der erste Heftdeckel wurde mit eingebunden, sonst ein gutes Expl.

 

384.    Glahn, A. Frank: Kennst Du Dein Volk? Kennst Du die Peiniger Deines Volkes? Mit Ario-germanischer Sonnen-Kaländer für 1929. [Deckel: Ario-germanischer Sonnen-Kaländer]. [In Runenschrift: Alaf sal fena! [d.h.: Sonnenheil dem Kraftbewußten!]] allen wahrheitsliebenden freien Deutschen. Memmingen (Bayern), Uranus-Verlag, [1928/1929]. 144 S., mit Textfig. u. Noten, 8°, O-Karton 

Eine für Glahn sehr ungewöhnliche, ariosophische Ausrichtung des Werks; die "Literatur zum Studium der angeschnittenen Wissensgebiete" empfiehlt u.a.: Dr. Jörg Lanz v. Liebenfels, Otto Hauser (Wien), Guido v. List, Zschaetzsch, Ph. Stauff u. R. J. Gorsleben. Alle Texte sind mit heftigen rassistischen Attacken durchsetzt. Der zweifarbig gedruckte Kalender verzeichnet die "ario-germanischen" Feste u. Gebräuche u. stellt sie dem "Kalender der Christen" gegenüber. - U.a. über: Die zwölf Monate des Jahres; Die Konfession als astraler Type; Runen; Die Religion der Ario-Germanen; Die Dreigliederung des Volkes; Die arische Rasse; Arische Hymnen; Die "böse Sieben"; Wie Karl der Frankenkönig Kaiser wurde; Ein Glanzstück der römischen Kirche; Dithmarschen u. seine Bewohner; Der heilige Frühling; Zur Kirchengeschichte; Herkunft der jüdischen Religion; Um die Freimaurerei. - Friedrich Heinrich August Glahn (1895-1941), okkulter Schriftsteller u. Freimaurer, der die Mitwirkung der Frau in der Freimaurerei befürwortete. Glahn ist bekannt durch die nach ihm benannte Glahn-Methode der Horoskopdeutung u. für seine Arbeiten zur Radiästhesie, wie z.B. die 6 bändige Pendel-Bücherei. - Einband ist etwas angestaubt u. leicht bestossen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

Kurioses Werk aus dem Lager der Armanen, das inhaltlich eine deutliche Nähe zu den Schriften von Lanz v. Liebensfels zeigt:

 

385.    Götz von Berlichingen [d.i. Ludwig Gottfried Eduard Boas]: Die kommenden Dinge. Dem auf sternfunkelndem Pfad zur Erde schreitenden Großen Unbekannten zur Bereitung des irdischen Weges. Durch den wahren Kämpfer, den reinen Ar=beitsmann. Vom Ur zum Ar von Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand Wiedergeboren. Erstausg. Leipzig, Verlag Wilhelm Hartung, [1924]. 155 S., 2 Bll. , 3 Taf. (davon 2 farbig) u. Textfig., Kl.-8°, Illus. O-Halbleinen

Die Ausführungen des Autors beziehen sich auf eine glorreiche Zukunft: "Die kommenden Dinge aber, von denen zu sprechen nach Allvaters Ratschluß wir allein das Recht haben, die nach Jahrtausenden wiederkehrenden sind wahre, herrliche, deutsche und königliche, arische und lichte und göttliche." (S.13) - U.a. über: Das Wieder=Werden des Ar=Menschen, des Ar=Volkes durch Kampf; Deutschvölkische; Kommunisten u. Linksradikale; Die Nationalen; Die Ar=beiter; Nationalsozialisten; Geheime Zusammenschlüsse; Idealisten; Das Erkennen u. Schaffen. "Rat" u. "Tat"; Republik oder Monarchie?; Die Judenfrage, das Rätsel Rom; Das Ziel. Der Sieg; Deutschland (a: Ausblick vom Pol, b: Die Zellen in deutschen Landen); Europa; Der Bolschewismus; Die Hohen Fünf; Der Endkampf; Das Mysterium; Der große Unbekannte; Die "Arche". - Einband leicht angeschmutzt; zwei Ecken leicht bestossen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

Rudolf John Gorsleben (1883-1930) war Gründer u. bis zu seinem Tod Leiter der Edda-Gesellschaft. Sein monumentales u. ebenfalls deutlich antisemitisches Hauptwerk "Hoch-Zeit der Menschheit" hatte in völkischen Kreisen einen weitreichenden Effekt:

 

386.    Gorsleben, Rudolf John: Hoch-Zeit der Menschheit. Das Welt-Gesetz der Drei oder Entstehen-Sein-Vergehen in Ursprache-Urschrift-Urglaube. Aus den Runen geschöpft. Erstausg. Leipzig, Koehler & Amelang, 1930. XXV S., 1 Bl., 689 S., 1 Bl. VlgsAnz., mit zahlreichen Textabb., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen

U.a. über: Was ist Kahla?; Überlieferung; Geheimwissenschaften; Wissen ist Erberinnerung; Rata-Rasse; Fernzeugung; Keimkraft; Imprägnation des Weibes; Gott u. Rasse sind eins; Ariertum, Christentum u. Buddhismus; Zucht oder Un-Zucht?; Parzival u. die Ritterorden; "Heiliger Frühling"; Die Hyperboräer; König Krenos von Atlantis; Wanderung der Arier über die Erde; Menschen-Schöpfung u. Menschen-Opfer; Sonnen-Rhythmus u. Sonnen-Ritus; Der Durchbruch arischen Geistes; Was ist die Edda?; Das Blendwerk der Götter; Die Entdeckung Hörbigers [Welteislehre] u. die eddischen Schöpfungsmythen; Aus Hitze u. Kälte entsteht die Welt; Die Hoch-Heilige Drei; Von Büchern, die den Geist u. den Leib töten; Die Lehren der Ketzer; Der Templerorden; Der Sonne-Sohn; Ur-Schau; Die Ältere Atlantische Christliche Kirche; Ewige Wiederkehr; Die Offenbarung Gottes in der Zahl; Das Hagall als Raumzeichen; Der kosmische Ursprung der Runen; Die Runen als Feinkraft-Flüsse im Weltenraum; Vom Krist-All zum All-Krist; Die Runen im Tyr-Kreis; Das Hakenkreuz als kosmisches Rückgrat; Stein-Kreis u. Stein-Kalender; Ur-Sprache; Runen-Weihe; Das Runen-Futhork in Einzel-Darstellungen; Hag-All = All-Hag; Runenzauber in der Edda; Das ABC; Das "Vater-Unser", eine Runen-Reihen-Raunung; "Hans Hegellin", Eine geheimnisvolle Inschrift-Dinkelsbühl; Eine Wappenlesung am Bsp. von Dinkelsbühl; Albrecht Dürer als Armane; Einige Bsp. für armanisches Runenwissen. - "Gorslebens Teilnahme am Ersten Weltkrieg beendete seine Laufbahn als Theaterautor. Nach seiner Rückkehr nach München wurde er 1918 sofort Mitglied der ‘Thule-Gesellschaft’ des Freiherrn Rudolf von Sebottendorf. Zusammen mit Dietrich Eckart entging Gorsleben nur knapp der Hinrichtung durch die Münchner Räteregierung Kurt Eisners [...] In seine Münchner Zeit fallen Gorslebens Forschungen auf dem Gebiet der Kabbalistik, der Freimaurerei und des Judentums, die ihn in den Umkreis des österreichischen Ariosophen und Runenforschers Guido von List führten. [Zum Zweck der Erforschung der deutschen Frühgeschichte gründete er] 1925 die ‘Edda-Gesellschaft’, mit der er sich in Dinkelsbühl niederließ." (Klappentext einer anderen Ausg.). Der vorliegende Urtext wurde in der 1971 erschienenen Neuauflage aus dem Hermann Bauer Verlag von allen antisemitischen Äusserungen befreit. - Einband geblichen u. etwas fleckig; Kapitale mit kl. Anrissen; Innendeckel vorne gestempelt u. hinten mit Bleistiftanmerkungen; Vorsatzblatt mit Widmung, sonst ein gutes Expl.

 

387.    Gorsleben, Rud[olf] John von: Der Rastaquär. Eine Ernsthafte Komödie in drei Aufzügen. Erstausg. Leipzig, Kurt Wolff Verlag, 1913. 84 S., 1 Bl., 8°, Priv. Pappband mit montiertem O-Deckel u. Rückenbeschriftung

Gestempelter Vorsatz; Schnitt u. wenige Seiten leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

388.    Graevell, Harald Arjuna [d.i. Paul Harald Graevell]: Aryavarta. Leipzig u. Wien, Akademischer Verlag, 1905. 3 Bll., 109 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

Paul Grävell von Jostenoode (1856-1932) war Anhänger einer "völkischen Theosophie". Etwa 1887 hatte er gemeinsam mit Friedrich Eckstein (1861-1939) eine theosophische Loge in Wien begründet u. er gab 1913 die letzten Nrn. von Franz Hartmanns (1838-1912) Lotusblüten heraus, nachdem dieser verstorben war. Andererseits war er einer der wenigen Autoren, die neben Lanz von Liebenfels in dessen Ostara-Heften veröffentlichten. - Inhalt: Arische Gesinnung; Deutsches Schildesamt; Was heisst germanisch?; Das Mahâbhârata als Erzieher; Sporenschlacht; Deutsche Treue; Der arische Gedanke; Die deutsche Fahne; Die Bedeutung des Griechentums für unsere Kultur. - Einband etwas bestossen u. berieben; Rückenschild mit Nr.; eingeklebte Bibliotheksordnung u. mehrere Stempel der Theosophischen Gesellschaft Zweig "Berlin"; Titel zusätzlich mit 2 Stempeln "Zur gefl. Besprechung", sonst ein gutes Expl.

 

389.    Haiser, Dr. Franz: Das Gastmahl des Freiherrn v. Artaria. Ein Kampf zwischen rassenaristokratischer und demokratischer Weltanschauung. 2. Aufl. München, J. F. Lehmanns Verlag, 1925. 176 S., 4 Bll., Gr.-8°, O-Leinen

Das Buch erzählt von einem fiktiven Gastmahl u. den dabei entstehenden Gesprächen/Diskussionen zw. dem Freiherren von Artaria u. seinen Gesinnungsgenossen sowie den Gegnern der arisch-aristokratischen Weltanschauung: "Gerhard Freiherr v. Artaria, Gutsbesitzer und Schriftsteller, lädt wie alljährlich eine Anzahl Gäste auf sein Schloß in Oberösterreich ein. Er tritt in allen Gebieten des Geisteslebens als Reformator auf, ist also sozusagen antimodern nach jeder Richtung hin. Besonders auf philosophisch-politischem Gebiete ist er eifrig tätig, um hier die Wurzeln unseres jüdisch-demokratischen Zeitgeistes zu erfassen und ihnen den Nährboden zu entziehen. Er ist Aristokrat mit Leib und Seele. Doch nicht sein Diplom ist es, auf das er stolz ist und was ihm seine Gesinnung verleiht, sondern seine reine Abstammung, seine Rasse, sein Charakter und Geist." (Beginn der Inhaltszusammenfassung aus der Einleitung). In der vorliegenden 2. Aufl. wurde der Text gegenüber der EA "vielfach verändert" (Vorwort). - Einband stockfleckig u. mit kl. Aufkleber; bestoßene Ecken; gestempeltes Expl. der "Guoten" Bücherei Darmstadt, sichtbar an der Lilie, ExLibris des Bundes, mit dem Text: "Deutscher Geist siegt - allen Gewalten zum Trotz!" (der "Bund der Guoten" wurde von H. A. Weishaar in Ostpreussen gegründet. In den 70er Jahren erschienen im Weishaar Vlg. Ludwigshafen einige Neuausg. seiner Schriften), sonst ein gutes Expl.

 

390.    Hall-Halfen, Wilhelm: Der arisch-semitische Rassenwahn als Grundursache des Weltzusammenbruchs von Wilhelm Hall-Halfen unter Zugrundelegung der bahnbrechenden Offenbarungen von L. Albert [Herrmann]. 1. Aufl. Berlin, Geißel-Verlag, [1920]. 32 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton

Was oberflächlich gesehen wie eine Schrift zur Abwehr des Antisemitismus wirkt, ist eine verdrehte völkische Kuriosität, dessen Autor die "sumerische" These von "L. Albert" (d.i. Albert Hermann) um "Die Urbibel der Ario-Germanen" unterstützt. So ist ein abgedrucktes Dankesschreiben von Albert bezeichnenderweise mit "deutsch-sumerischem Gruß" unterzeichnet. Hall-Halfen in einem Resümee: "Wenn die Verfasser der jüdischen Chronik grobe Geschichtsfälschungen vorgenommen haben und die Nachkommen diesen Überlieferungen treu geblieben sind so zeugt es von absoluter Charakterfestigkeit [...] Würden die Arier, die 99% Deutsche ebenso konsequent geblieben sein, wahrlich, das Unglück und das Elend wäre nicht über sie hereingebrochen." - Deckel leicht lichtrandig u. min. fleckig; papierbedingt etwas stärker gebräunt; ein gutes Expl.

 

391.    Hauck, Ernst: Die größte Täuschung der Weltgeschichte. Ein Gang durch die Evangelien. Beuern (Hessen), Edelgarten-Verlag Horst Posern, 1939. 73 S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Karton

U.a. über: Sittliche Grundsätze; Wunder; Lebensgestaltung; Himmel u. Hölle; Leib u. Seele; Prophezeiungen der nahen Wiederkunft; Abstammung; Zur Geschichte der Evangelien. - Ein Beitrag des "Deutschgläubigen" Ernst Hauck (1890-?) zum Kirchenkampf. Siehe Mohler B 134.4. - Deckel bestossen; leicht fleckig u. stärker angerändert; unteres Kapital mit kl. Anrissen; innen mit wenigen, zarten Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

392.    Hauck, Ernst: Welcher Rasse hat Jesus angehört? Ein Abriß strenger Sachlichkeit. 1. Aufl. Landsberg (Warthe), Verlag Pfeiffer & Co., [1935]. 28 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

Der "Deutschgläubige" Autor (siehe Moehler B. 134.1) wendet sich gegen die evangelische Kirche u. den damaligen Reichsbischof Müller, weil man die Frage nach der rassischen Herkunft Jesu nicht eindeutig beantwortet. - Ein gutes Expl.

 

393.    Hauff, Prof. Dr. von: Antisemitismus im Alten Testament. Stuttgart, Deutschvölkischer Verlag Alfred Roth, [1924]. 63 S., Kl.-8°, Illus. O-Pappband

Erläuterungen zu acht Bibelzitaten: 1) Im Mutterleib überlistet Jacob seinen Bruder. Hosea 12,4. - 2) Wehe denen, die Haus zu Haus reihen, Feld zu Feld schlagen! Jesaja 5,8. - 3) Wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Trug uns geborgen. Jesaja 28,15. - 4) Sie schinden die Geringen und Armen, und den Fremden tun sie Gewalt an. Hesekiel 22,29. - 5) Wenn einer predigte, wie sie saufen und schwelgen sollten, das wäre ein Prediger für dies Volk. Micha 2,11. - 6) Vater und Sohn laufen zur selben Dirne. Amos 2,7. - 7) Gott hat sich von Israel losgesagt. Hosea 5,6 u. Jeremia 12,7. - 8) Gebrochen ist mein Herz. Jeremia 23,9. - Einband etwas fleckig, sonst ein gutes Expl. mit bizarrem Verlagslogo (Hammer, Arm und Kopf hinter einem Hakenkreuzschild).

 

394.    Hauptmann, Hans: Jesus der Arier. Ein Heldenleben. Erstausg. München, Deutscher Volksverlag Dr. E. Boepple, [1930]. 175 S., 8°, Silbergepr. O-Leinen

Mohler B 120,4: "unter Völkischen vor allem bekannt durch ‘Jesus der Arier. Ein Heldenleben’ wo Jesus zu einem ‘Mußjuden’ nordischen Blutes gemacht wird; das Christentum sei ‘ein stolzer Herrenglauben’, nicht Sklavenreligion." - Lanz von Liebenfels: "Ein wunderbares Buch, enthaltend den Nachweis des Ariertums Jesus’ und seiner Lehre." (In: Bibliomystikon 4,1 "Ariosophisches Literaturverzeichnis"). - Hans Hauptmann (1865-?), Hauptmann a. D. u. Redakteur in Rosenbergs Zeitschrift "Der Weltenkampf". Neben antisemitischen u. antifreimaurerischen Arbeiten, veröffentlichte er 1922/23 die dreibändige "Geisteslehre", deren Text er, wie er selbst betont, durch "okkulte Gedankenübertragung" erhielt. - Etwas angestaubt u. berieben; erste 13 S. mit Durchstreichungen, später zwei weitere kl. Stellen, sonst gutes Expl.

 

395.    Helm, Carl: Arier, Wilde und Juden. Ihre Rassen, Kulturen und Ideen. Wien u. Leipzig, C. W. Stern, 1923. 200 S., Gr.-8°, O-Pappband

Trotz der tlw. differenzierten u. unvölkischen Sicht bezieht der Autor ausführlich gegen den Marxismus Stellung: "Niemand kann leugnen, daß die abendländische Hochkultur speziell auf geistigen Gebiet dem Judentum unendlich viel zu danken hat, und wenn die Juden, was auch manchen ‘rassenbewußten Arier’ mit dem Hakenkreuz (... hat mit einem angeblichen indogermanischen Feuerkult nichts zu tun, diese Legende hat ein Franzose namens Rutot frei erfunden.) im Hirn und auf der Brust noch so unlieb sein mag [...] Dort aber wo die Juden, meist östlicher Provenienz als Vorkämpfer sozialistischer-kommunistischer Ideen erscheinen, sind sie Wegbereiter asiatischer und räuberischer Steppenkultur." (S.48). - Einband angestaubt; Kanten leicht berieben u. bestoßen, sonst ein gutes Expl.

 

396.    Hentschel, Willibald: Varuna. Das Gesetz des aufsteigenden und sinkenden Lebens in der Völkergeschichte. 2. Aufl. Leipzig, Theodor Fritsch Verlag, 1907. 626 S., 1 Bl., Gr.-8°, Illus. O-Leinen

Ackermann I/113. - Willibald Hentschel (1858-1947), studierte Zoologie unter Haeckel. Das Angebot zu einer akademischen Laufbahn lehnte er ab, um als freier Publizist tätig zu sein. War eng befreundet mit dem antisemitischen Verleger Theodor Fritsch, bei dem auch das vorl. Buch erschien. In einem von ihm gegründeten "Mitgartbund" wurde eine "Erneuerung der germanischen Rasse" durch rassische Zucht geplant, dabei sollte jede Mittgartsiedlung aus 100 Männern u. 1000 Frauen bestehen. Eine Mittgartehe dauerte nur bis zur Schwangerschaft der Frau, danach musste der Mann eine neue Ehe eingehen. Mit diesen Plänen gehörte Hentschel schon vor dem 1. WK zu einem extremen Protagonisten der völkischen Siedlungs- u. Lebensreform. - U.a. über: Grundbegriffe der Volks u. Gesellschaftskunde; Die primären Menschenrassen; Der Ursprung der Indo- Arier; Die Heimat der germanischen Völker; Der indo=germanische Typos; Das Weltbild der Babylonier; Der ägyptische Kultur Prozess; Die Indo=Eranier u. die Rassenhygiene; Das römische Imperium; Israel-Juda u. die Zerstörung Jerusalems; Das Problem des Simitismus; Der christliche Gedanke; Der germanische Rasseprozess; Die historischen Grundlagen des dtsch. Wirtschaftslebens; Der dtsch. Industriestaat; Der deutsch-soziale Gedanke; Mittgart. - Einband leicht berieben u. bestoßen, sonst ein gutes Expl.

 

Ein seltenes Werk über „deutschen Gottglauben“, hier zudem mit persönlichen Textänderungen des Verfassers:

 

397.    Hermann, Ernst: Heldischer Gottglaube. Die Religion des deutschen Menschen. Breslau, [Völkischer] Verlag Walter Uttikal, [1936]. 112 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Karton

"Liste der auszusondernden Literatur. Zweiter Nachtrag vom 1. Sep. 1948" (In der sowjetischen Besatzungszone); nicht bei Mohler, nicht bei Nanko ("Die Deutsche Glaubensbewegung"). - "Jetzt gilt es, aus arteigenem Gotterleben einem neuen Glauben Form zu geben und ihm den Weg zu bereiten - einem deutschen, einem Heldischen Gottglauben, der aus den übermächtigen, lebensgestaltenden Kräften Gott, Seele, Blut, Rasse, Volk und Vaterland geboren und genährt wird, der mythisches Neuerleben und alten Wahrheitsgehalt umschließt, der mit unserer sittlichen Vernunft und Lebenserfahrung im Einklang steht und uns als Volk auch im Glauben wieder eins werden läßt und wahrhaft deutsch." (Vorwort) - Einband etwas fleckig, stärker bestossen u. mit kl. Fehlstelle; Rücken angerissen. Vortitel mit Widmung " Frl. Elisabeth Mrusek zur frdl. Erinnerung an den Verfasser dieses Buches" - vermutlich vom Verfasser auch die handschriftlichen Textänderungen (z.B. der Untertitel geändert in "Die Religion der sittlichen Vernunft"). Auf einer Seite ist auch ein ganzer Abschnitt mit Schreibmaschinentext überklebt.

 

398.    Herwig [d.i. Eduard Pichl]: Georg Schönerer und die Entwicklung des Alldeutschtumes in der Ostmark. Erster, Zweiter und Dritter Band [von 4]. Ein Lebensbild von Herwig. Erster Band 1873-1889. Zweiter Band 1878-1889. Dritter Band 1878-1889. 1. Aufl. Wien, "Alldeutscher Verein für die Ostmark", 1912, 1913, 1914. XVII, 420 S. / XI, 636 S. / IX, 486 S., alle mit Frontispiz (Schönerer u. Schloß Rosenau), Gr.-8°, O-Leinen

Georg Heinrich Ritter von Schönerer (1842-1921) österr. Gutsbesitzer u. Politiker. Von 1879 bis zur Jahrhundertwende zunächst Führer der Deutschnationalen u. später der Alldeutschen Vereinigung. Gegner des politischen Katholizismus (Vorkämpfer der „Los-von-Rom-Bewegung“) u. glühender Antisemit, dessen Überzeugungen den jungen Hitler inspirierten. Weniger im Blickfeld steht heute sein vorbildhaftes soziales Engagement. - Einbände berieben u. etwas fleckig; die Titel gestempelt; Bd. 1 in schlichterem Einband, mit zweifacher Widmung im Vorsatz, Buchblock bei S. 5 gebrochen; bei Bd. 2 u. 3 die Innengelenke angeplatzt; Bd. 2 mit Besitzervermerk; in Bd. 3 die Vorsatzblätter angeknickt; sonst gute Expl.

 

399.    Hofer, G. M.: Körper Seele Geist. [Harmonie und Disharmonie in der Natur des Menschen]. Erkenne dich in deiner menschlichen Wesenheit. Freiburg i. Br., Verlag: "Das Gute Buch", [ca. 1935?]. 153 S., 3 Bll., Gr.-8°, O-Karton 

"Dieses Werk ist jedem Wahrheitsforscher und ernststrebendem Menschen von großem Nutzen zur Gesundung, Pflege und Veredelung von Körper, Seele und Geist. Die Rassenforschung findet als eine hochaktuelle und wichtige problematische Lebensfrage in diesem Werke, im Erfassen der seelischen und geistigen Entwicklungslehre und des kausalen Gesetzes von Ursache und Wirkung, eine Vertiefung und eine befriedigende Aufklärung. In diesem Buche, das der höchsten Weisheit, der Selbsterkenntnis dient, ist ein so vielseitiger Stoffreichtum enthalten, daß jeder Lebensfreund ein reiches Gedankengut und Anschauungsmaterial sowie eine Lebenslehre von dauerndem Wert für einen geringen Erstehungspreis sich aneignen kann. Diese Schrift ersetzt im Wert und Inhalt ihres Stoffes manches Lehrbuch." (Beiliegendes Werbeblatt) - Etwas bestossen u. berieben; kl. Marke vom Verlag Oswald Mutze; gutes Expl. - Selten.

 

400.    Hohmann, Philipp und Michael Michaelie: Der Notwende Praxis. Weistum, Rezepte, Praktiken und Erkenntnisse zur Beseitung der Nöte. Der Sieg aller Menschen, die noch soviel Wille aufwenden, diesen Wegweiser begreifen zu mögen. Der Triumpf über die Weltwirtschaftskrisen. Wie jeder Mensch seine Nöte überwindet. [Deckel: Die Offenbarung der feineren und zum Menschenglücke ursächlichen Gesetze für das Einzel- und Völkerleben. Wiederbelebte Ur-Mysterien. Die Erkenntnisse u. Praktik zur Neubeglückung der Menschheit. Die Lehre einer Welteinheitssprache, welche sofort und ohne Lernen der gegenseitigen Sprachen von allen Völkern leicht zur hochgeistigen gegenseitigen Verständigung benützt werden kann. Die Völkereinigung durch Allgesetzes-Erkenntnisse. Mit einem Anhang, welcher durch praktische Ratschläge den Preis für dieses Werk vielfältig dem Leser ersetzen kann]. [Leutkirch (Württ.)], Selbstverlag, [1931]. 116 S., 2 Bll., 8°, Priv. Halbleinen mit montiertem O-Deckel

Äusserst kurioses Werk, das u.a. eine neue Tonlagen-Sprache propagiert u. sich auch auf Reichenbach, Mesmer, du Prel, Eliphas Levi (S.82) u. Surya (S.86) bezieht. Mehrfach wird auf das Buch von Karl Wizenmann: "Faust und der Weg zum Leben. Fausts Heimkehr" hingewiesen als "dem Menschen besser dienlich als manche Bibliothek." - Rücken mit kl. Standortmarke; Deckel leicht fleckig; Schnitt u. wenige Seiten etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

401.    Hülsmann, C[arl]: Die drohende Gefahr unserer Vernichtung. Ein Warnruf! Lest, erkennt und rettet Eure Kinder. 1. Aufl. Freiburg-Littenweiler, Deutsche Aufbauhilfe, [1932]. 68 S., 8°, O-Karton

"Diese Broschüre gibt eine Erklärung für das Vorgehen der Regierung in der Judenfrage und zeigt Ursachen und unbekannte Zusammenhänge." (Beiliegender Zettel) - Theodor Fritsch, Hrsg. des "Hammer", schreibt: "Mit vielem Interesse lese ich Ihre neue Schrift: ‘Die drohende Gefahr unserer Vernichtung.’ Ich bewundere immer wieder aufs neue, mit welchem Fleiß Sie inzwischen das ernsteste aller Menschheitsgebiete studiert haben. Ich kann Sie dazu nur beglückwünschen. Wenn ich die Mittel hätte, würde ich Ihr treffliches Büchlein in Tausenden von Exemplaren unentgeltlich verbreiten. Es scheint mir noch der einzige Weg, das verblendete deutsche Volk aufzuwecken." (Beiliegendes Werbeblatt) - Der Autor war Leiter der "Deutschen Aufbauhilfe", die die "Volksaufklärung in nationalem Sinne" zu ihrem Zweck ernannt hatte. - Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

402.    Hüsing, Georg: Die deutschen Hochgezeiten. 1. Aufl. Wien, Verlag Eichendorff-Haus, Knyrim, Schier und Stöhr, 1927. 3 Bll., XVI, 144 S., 1 Bl., mit 11 Abb. davon 2 Falttaf., Kl.-8°, Illus. O-Halbleinen

U.a. über: Werden u. Wesen der Weihnacht; Drei Könige u. Berchtentag; Die Fastenzeit; Die Walbert-Zeit (Osterzeit); Schützenfest (Pfingstzeit); Der Feuersprung; Die hailige Kümmernis; Der Totensonntag. Allerseelen. - Das ganze Werk ist in einer "völkischen" Reform-Orthografie gesetzt, z.B. ai statt ei oder Fater statt Vater. Wiligut/Weisthor besaß eine Ausgabe dieses Buches. - Ein gutes Expl.

 

403.    Kämpfer, Dr. August Hermann: Der Urgrund des deutschen Wesens oder der Gegensatz zwischen "kosmisch" und "geradlinig". Leipzig, Verlag Otto Hillmann, 1936. 80 S., Gr.-8°, O-Karton

Kämpfer unterscheidet die menschlichen Naturanlagen in "geradlinige" u. "kosmische", seiner Meinung nach die tiefste überhaupt mögliche Unterscheidung, da sie im "Analogieverhältnis zu den grundlegenden Gesetzen des Kosmos" steht (S.25). Das dtsch. Volk identifiziert er eindeutig als kosmisch. Dieser "Veranlagung stehen im allgemeinen vermöge des komplizierten Aufbaues reichere Entfaltungsmöglichkeiten offen als der geradlinigen. Dementsprechend ist die Gefahr der Irrwege ebenfalls grösser. Daher bedürfen die so Gearteten einer um so größeren Klarheit und müssen sich somit um so entschiedener ‘zu dem Geschlecht bekennen, das aus dem Dunkeln ins Helle strebt’." (Schluss) - Im ersten Teil allg. Betrachtungen (u.a. Die Eigenschaften eines Volkes, Die "kosmische" Idee, Geradliniges u. "kosmisches" Wesen), während im zweiten Teil das Wesen des dtsch. Volkes untersucht wird (u.a. über das Verhältnis zw. Mann u. Weib, Religion, Künste, Philosophie, Wissenschaft). - Mit Register. - Leicht bestossen; papierbedingt gebräunt; ein gutes Expl.

 

404.    Kaup, J.: Volkshygiene oder selektive Rassenhygiene. Einzige Ausg. Leipzig, Verlag von S. Hirzel, 1922. 179 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext

Der Autor war Prof. für Hygiene an der Universität München; seine Ausführungen zur Thematik sind kritisch u. frei von politischen Motivationen. U.a. über: Menschliche Zuchtwahl; Das nordische Rassenprinzip; Der Platonische Züchtungsstaat; Volksentartung u. Verelendungstheorien; Theoretische Betrachtungen (u.a. Das Problem der Vererbung erworbener Eigenschaften u. Anlagen, Die Darwinsche Selektionstheorie); Praktische Betrachtungen (u.a. Vererbung krankhafter Anlagen u. Abweichungen, Wirkung des Weltkrieges u. der Hungerblockade, Vier Annahmen der selektiven Rassenhygiene, Züchtung von Begabtenfamilien, Volkshygiene u. Zuchtwahlpolitik in England u. Nordamerika). - Ehem. Bibliotheksexpl. mit Stempeln u. Signaturen; leicht berieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

405.    Klagges, Dietrich: Das Urevangelium Jesu, der deutsche Glaube. 4. Aufl. Leipzig, Armanen-Verlag, 1936. IV, 232 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Dietrich Klagges (1891-1971), Volks- u. Mittelschullehrer, später Konrektor. Wegen seiner NSDAP-Tätigkeit wurde er vom Schuldienst ohne Pensionsansprüche suspendiert. Als die NSDAP an der Regierung im Land Braunschweig 1931 beteiligt wurde, bekam Klagges die Position eines Regierungsrats im braunschweigischen Volksbildungsministerium u. wurde sogar "Staatsminister für Inneres und Volksbildung" u. kurz darauf Mitglied des Reichstags. Als Staatsminister ermöglichte er dem staatenlosen Hitler am 25. Februar 1932 durch die pro forma Ernennung zum "Regierungsrat der Braunschweigischen Gesandtschaft" in Berlin die deutsche Staatsbürgerschaft. Nur so konnte Hitler, allerdings erfolglos, 1932 an der Wahl zum Reichspräsidenten teilnehmen. - Im Braunschweiger Staatsdom wird darauf hingewiesen, dass einige Fenster eine Hinterlassenschaft nationalsozialistischer Kunst sind. Zum Georgglasfenster im Hohen Chor heißt es, er nehme den von Dietrich Klagges in seinem Buch "Das Urevangelium Jesu, der deutsche Glaube" in Kapitel 2 beschriebenen "artgemäßen deutschen Glauben" auf. Klagges glaubte an einen ethischen Dualismus. "Ewig wirken gute und böse Kräfte in der Welt" u. die Kinder Gottes haben die Möglichkeit, sich als gute oder böse Kräfte zu betätigen, als Georg oder als Drache. - Einband geringfügig fleckig; Rücken etwas aufgehellt, sonst ein gutes Expl.

 

406.    Kliegel, Ludwig: Arka auf Fahrt. [Der weltumspannende arische Gedanke]. Erstausg. Breslau, Schlesische Druckerei, 1933. 223 S., mit Runen u. einer Karte, 8°, Illus. O-Leinen

(= Vor Ehedem. Roman arischer Frühgeschichte. Norderreihe, Bd. I). - Von der selten Reihe waren fünf Titel geplant, von denen aber letztlich nur die ersten beiden erschienen. - "Arische Frühgeschichte, Auseinandersetzung zwischen Nordern (Grünländern, Nord-Atalantern) und Süd-Atalantern, unter Einbeziehung des damaligen Weltbildes mit den in diese Zeit fallenden Weltkatastrophen [nach der Welteis-Lehre]" (Verlagstext). Im Anhang ein alphabetisches Glossar, Runentafel u. eine Karte, entnommen aus Hanns Fischer’s "In mondloser Zeit". Nach den Literaturhinweisen bezieht sich der Autor u.a. auf: Gorsleben; Leo Frobenius; Memminger ("Das Erbe der Druiden") u. Hermann Wieland ("Atlantis, Edda und Bibel"). - Einband leicht berieben u. schwach fleckig; wenige Anstreichungen u. kl. Marginalien, sonst ein gutes Expl.

 

407.    Kliegel, Ludwig: Hi Rom - Hi Niblung. Erstausg. Breslau, Schlesische Druckerei, 1933. 223 S., mit Runen u. runenartigen Zeichen als Kapitelanfänge, 8°, Illus. O-Leinen

(= Vor Ehedem. Roman arischer Frühgeschichte. Norderreihe, Bd. II). - "Abwehrkampf der Teuten gegen Römerfrechheit. Klarstellung der wirklichen geschichtlichen Ergebnisse im Schlaglicht des Niblungenliedes. Die Sternensteine [Externsteine], das Heiligtum der Norder als Stätte arischen Weistums, stehen im Mittelpunkt" (Verlagstext). Im Anhang ein alphabetisches Glossar, Runentafel u. Zeichenerklärung der 27 Kapitelanfänge, die nicht im Runenalphabet erwähnt sind. Der Autor bezieht sich u.a. auf: Gorsleben; Memminger ("Das Erbe der Druiden") u. Wilhelm Teudt. - Einband leicht berieben; Rückendeckel leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

408.    Knell, Friedrich: Naß aus der Urd Quelle. Vom Sieg der Deutschen Sache in der Menschheit. Erstausg. Hamburg, Kommissions-Verlag Arthur Götting, [1926]. 69 S., 8°, Illus. O-Pappband

F. Knell beendete diese Schrift 1917 in Gefangenschaft, in die er als Verteidiger von Tsingtau geraten war. 1919, in Gefangenschaft, verstarb er in Nagayo, Japan. - "[...] die Männerrechtler, erkämpften sich hin und wieder Riesenmädchen zu Frauen; sie wurden allmählich der vorherrschende Stamm auf ihrem Heimatlande, Lemuria [...] Leider, ach, machte sich wieder mit der Zeit das doppelgesichtige Recht in neuer Form unter ihnen geltend." (S.27) - Einband geringfügig gebräunt; Vorsätze leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

409.    Krannhals, Paul: Religion als Sinnerfüllung des Lebens. Ein Bekenntnis zur schöpferischen Weltheiligung. Leipzig, Armanen-Verlag, 1933. 91 S., Gr.-8°, O-Karton

Inhalt: Das Wesen der Religiosität; Der Lebenswille als Mutterschoß aller Religion; Die Anlage unseres metaphysischen Selbstbewußtseins in der lebendigen Naturordnung; Von der Lebensnotwendigkeit der Religion; Der Widerstreit zw. Religion u. Leben; Religiöse Sinngebung u. Sinnerfüllung des Lebens. - Paul von Krannhals (1883-1934), Privatgelehrter, widmet das Werk: "Der deutschen Seele in ihrem religiösen Aufbruch" u. veröffentlichte u.a. auch: "Das organische Weltbild. Grundlagen einer neuentstehenden deutschen Kultur" (siehe Mohler B 129,1). - Einband leicht angestaubt; Kanten min. berieben, sonst ein gutes Expl.

 

410.    Kroll, Adolf: Allvater. Das Hohelied des Lebens. Ein germanisches Glaubensbekenntnis. 2. Aufl. Freiberg in Sachsen, Edelgarten-Verlag Horst Posern, 1927. 232 S., 4°, O-Pappband

Inhalt: Von der Sehnsucht; Platonisches Zwischenstück: Vom "Woher?"; Erstes Buch: Die Weltwerdung der Gottheit; Allvater; Wodan u. Mimir; Wodan u. Erda; Die heilige Dreieinigkeit; Der Nornen Aufstieg; Der Ring Andwarenot; Esch u. Alma; Loges Sippe; Loges Lästerung; Das Reich der Hel; Wahrheim u. Wahnheim; Die Fesselung Fenres; Friggas Empfängnis; Vedisches Zwischenstück: Vom "Wozu?"; Zweites Buch: Die Verbannung des Schuldlosen; Wodans Geheimnis; Friggas Brautfahrt; Balder u. Nanna; Sindris Zauberwerke; Brage u. Idun; Balder u. Loge; Wodans Gelage; Iduns Versinken; Balders Traum; Die Verschwörung der Wala; Die Mistel; Das Salsmahl; Balder’s Tod; Zendavedisches Zwischenstück: Vom "Wohin?"; Drittes Buch: Das Werk der Erlösung; Hermuts Helfahrt; Oegers Gastmahl; Loges Verdammnis; Wälses Wanderung; Siegfrieds Berufung; Der Drachenkampf; Brünhildes Erwachen; Grimmhildes Zaubertrank; König Günthers Werbung; Der Königinnenzank; Siegfrieds Tod; Brünhildes Todesfahrt; Gutrunes Rache; Eddisches Zwischenstück: Vom "Hinauf!"; Viertes Buch: Die Gottwerdung der Welt; Die Entfesselung Loges; Wodan an Mimirs Born; Das Urbild der Menschheit; Die Weihe der Helden; Frohs Untergang; Wodans Tod; Donners Kampf mit Jörmungand; Heimdall u. Loge; Zius u. der Hasswolf; Widar der Rächer; Der Brand der Weltesche; Abschied der Nornen; Die Verklärung; Von der Erfüllung. - Etwas bestossen; Rücken mit feinen Anrissen; Widmung im Innendeckel: "Zum 21. Juni 1947. Freiprotestantische Religionsgemeinschaft Gemeinde Hannover"; eine angeknickte Seite, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung. Druck in Schwarz und Rot.

 

411.    Kummer, Siegfried Adolf: Heilige Runenmacht. Wiedergeburt des Armanentums durch Runenübungen und Tänze. Erstausg. Hamburg, Verlag Max Duphorn, [1932]. 205 S., 3 Bll., mit vielen Textabb. u. 4 Taf. (Frontispiz mit Bild des Verf. u. 3 mediale Bilder, eines farbig), Gr.-8°, Illus. O-Karton

U.a. über: Runenschlüssel; Astralsendingen; "Walküren"; Malteser-Hakenkreuz; Magische Quadrate; Runen des Jahreslaufs; Magische Feinkräfte der Edelsteine; Steinmetzzeichen; Krankenbehandlung durch Heilrunen; Runenpendeln. - Kummer (1899-?) hatte 1927 die Runenschule "Runa" gegründet, die mit der Sommerschule Bielatal Bärenstein (Georg u. Alfred Richter) verbunden war. "In ihr wird reinen strebenden Blutsbrüdern und -schwestern der wahre Weg zu dem großen Gott, Allvater, erschlossen." Neben den Runenübungen, die vergleichbar mit der Runengymnastik von Marby sind (S.71), wurden Intonationen u. Runen- Tänze gelehrt. "Wie man nun im Radioapparat verschiedene Wellen aufnehmen kann, so kann der Germane durch Runenübungen und Tänze ebenfalls den Zustrom von unsichtbaren, feinstofflichen Allwellen regulieren. Wer dies für unmöglich hält, wird nie Gedankenwellen aufnehmen können, denn er schwingt mit dem kosmischen All in Disharmonie, ist durch fremdrassiges Blut belastet." - Leicht angestaubt u. gering fleckig; Kapitale etwas bestossen u. leicht angerissen; vereinzelte Anstreichungen, sonst gut; Vortitel mit eingeklebtem Zeitungsausschnitt ("Das schwarze Korps" Jan. 1938) u. handschriftlicher Anmerkung dazu, evtl. persönlich von Kummer (?).

 

412.    Lamberty, Paul: Das Weltall der Kommenden. Geschrieben am 27. und 28. Februar 1931. Behelfdruck / Eilausg. Eingeklebt: Geschenkweise, im Auftrage des Verfassers überreicht. Tigring Post Moosburg in Kärnten (Österreich), Logos-Verlag, [1931]. 19 S., mit einer beidseitig bedruckten Taf., Gr.-8°, O-Karton

"Im kometenähnlichen Leibe der Gottesbraut sind die Erde das Hirn, die anderen Planeten und Planetchen entsprechende ‘Organe’ und die Miriaden Meteore aus Gas, Eis, Metall oder Stein sind ‘Blutkörper’ in einem Blutstrome, der sich in die als ‘Sonne’ gesehene leuchtende Haube ergießt, ähnlich wie dein Blut in eines deiner Organe." (Bildunterschrift) - "In meinen Werken habe ich über das Wirken der Asen und Danen mehr gesagt. Weil wegen der Eiszeit keine Verlebendiger mehr im Norden wuchsen, musste ihre Kultur sich im Süden schliesslich ausleben. Im Süden fliesst das Gottesblut anders als im Norden, daher muss die nordische Wesensart auf die Dauer im Süden verkrüppeln. Nicht Menschen, nur göttlicher Lebenswille liess durch die Eiszeit die Asen schlafen gehen und jetzt sind sie dabei, wieder zu erwachen, damit sie lebendiger denn je werden, um die Erde mehr denn je zu verlebendigen." (Schluss). - Über den völkischen "Sonderling" Paul Lamberty lässt sich kaum etwas in Erfahrung bringen, er war Mitglied des Reichsverbandes Deutscher Schriftsteller u. Gründer einer "Asenschule". - Etwas bestossen; Deckel stark lichtrandig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

413.    Lamberty, Paul: Der Danerhof. Roman. 2. Aufl. Erfurt, Selbstverlag Paul Lamberty, 1937. 228 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

Zweite überarbeitete Auflage von "Die Glücklichen" (1930). Antiklerikaler Roman, der eine neue, völkische Religiosität propagiert, in die auch eine neue physikalische Weltsicht einfließt: "Und da jedes Gestirn Flußweise des Gottesblutes ist, sehen wir keine mechanische Fortbewegung von Gestirnen mehr, sondern ist es die Flußweise, die jetzt hier und nachher dort erscheint! Damit zerfällt die ganze irdische ‘Mechanik’ des Weltalls und das mechanische Gedrehe der Gestirne!" (S.210) - Umschlag leicht angestaubt, sonst ein schönes Expl.

 

414.    Lhotzky, Heinrich: Das große Schweigen. 1. Aufl. Bergedorf b. Hamburg, Schafferverlag Carl Weißleder, 1920. 109 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Halbleinen

Sehr seltene Ausgabe aus dem "Schafferverlag", dessen Verleger Carl Weißleder (1860-1912) den "Schaffer-Bund" leitete, der mit der Germanischen Glaubens-Gemeinschaft eng verbunden war. - U.a. über: Die große Not u. das Schweigen; Aus der Geschichte des Schweigens; Die heilende Verwirklichung des Schweigens; Politik u. Mysterium; Wo steht der Feind?; Der Orden der Eingeweihten; Die Gliederung des Ordens; Judas; Die Werbekraft des Schweigens. - "Nach außen mag sich jeder unserer Kreise sich einen Namen geben, wie er will. Nach innen sind sie alle gleich. Sie sind der Orden der Eingeweihten. Ihm gegenüber muß allerdings Gehorsam verlangt werden. Keine Schwüre, keine Versprechungen, aber unbedingter Gehorsam. Das ist die natürliche Gegenleistung gegen das, was der Orden bietet. Der Orden bietet einen Ort, wo man vor der Verhetzung und den Machenschaften des Feindes sicher ist. Er gewährt eine deutsche Heimat im Kreis seiner Zugehörigen [...] Der Ort der wirklichen Aussprache ist für den Eingetretenen die Gemeinschaft. Er ist sicher, dass über diesen Kreis kein Laut hinausdringt. Nach außen nimmt er selbst am Schweigen teil. Wer irgendwie das ihm auferlegte Schweigen bricht, hat Ausschluß aus dem Orden zu gewärtigen [...] Da es sich hier um Kraft handelt und nicht um Worte, wird ihm die Sache auch dem Mysterium selbst gegenüber vermutlich übel bekommen." (S. 95ff.) - Die Ausführungen von H. Lhotzky (1859-1930), Kolonialpfarrer u. freier Schriftsteller, zum "Schweigen" beinhalten eine sehr passende Hypothese für den Sinn u. Zweck der SS-Kultstätte im Nordturm der Wewelsburg. - Deckel leicht fleckig u. mit kl. Kratzspur; Ecken etwas bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

415.    Liebling, Alfred: Thees Kray auf Krayenhuk. Roman. [Das Geheimnis der Jagdhütte]. Hamburg, Uranus-Verlag Max Duphorn, [1937]. 484 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen mit Goldschrift

"Da draußen, in der Einsamkeit der tausendfältiges Leben und Sterben hüllenden Moore meiner nordischen Heimat, in der freien, schier grenzenlosen Naturverbundenheit mit der Mutter Erde, lebt ein erd- und blutgesunder Menschenschlag, den eine eigene Mission im harten Lebensringen dem Kampf ums tägliche Brot mit härterem Zwang auferlegt hat, als das Schicksal anderen Menschenkindern abverlangt [...] Diesem Roman liegen wahre Begebenheiten zugrunde." (Vorwort) - "Man sollte meinen, der Verfasser dieses äußerst spannenden Romans wäre astrologisch geschult oder zum mindesten ein großer Anhänger der Astrologie." (Uranus Kalender 1938, S.140) - Ecken bestossen; Rückenschrift tlw. abgeplatzt; etwas schief gelesen, sonst ein gutes Expl.

 

416.    Ludendorff, Dr. Mathilde: Der "Orden" und der Satanismus. München, Ludendorffs Verlag, [1937]. 15 S., 12°, O-Papier

Propaganda-Schrift der "Ludendorffer", die sich gegen alle freimaurerähnlichen Gruppierungen richtet, dabei werden Br. Köthner u. die Publikationen der Fraternitas Saturni besonders hervorgehoben. - Paul Köthner war Privatdozent der Universität Berlin u. eine schillernde Persönlichkeit zw. Politik u. Okkultismus. Er versuchte, den völkischen Gedanken mit der Freimaurerei zu vereinigen u. trat, im Gegensatz zur "internationalen", für eine "deutsche" Freimaurerei ein. Nach eigenen Angaben gehörte er 15 Jahre lang der Großen Landesloge an u. veröffentlichte dort in der "Zirkelcorrespondenz" versch. Beiträge. Darüber hinaus war Köthner im "Schafferbund" aktiv u. schrieb dort als "Renatus Ram" oder "Der Brückner", als der er auch die Schriftenfolge "AR-CHE" hrsg. u. seinen okkulten Roman "Pandaimonion" verlegte. Bekannt wurde Köthner, weil er behauptete, die Freimaurer-Logen seien Drahtzieher des Weltkrieg gewesen u. es hätten u.a. in Wien Pläne zur Ermordung des Thronfolgers existiert. Im "Femstern", der Monatsschrift des "Bund der Guoten" von H. A. Weishaar (d.i. Kurt Paehlke) beschuldigte er den Landes-Großmeister u. Ordensenior des Hochverrats, vor Gericht allerdings zog er diese Verlautbarungen zurück. (Siehe auch Lennhoff, Posner, Binder). - Ein gutes Expl. der seltenen Schrift, obwohl sie ursprünglich in hoher Auflage erschien.

 

417.    Marby, Friedrich Bernhard (Hrsg.): Hag-all. Runen-Kalender für 1936. Jahrbuch zum Studium der Astrologie aus Erkenntnis und Erfahrung. Stuttgart, Marby-Verlag, 1936. 151 S., mit Textabb. u. Taf. (davon 1 farbig), Gr.-8°, Illus. O-Karton

Aus dem Inhalt: Marby: Säen u. pflanzen, aber wie und wann?; Parm: Kosmopolitische Ausblicke für das Jahr 1936; Paul Gutjahr: Die Sprache des Himmels. Kurze Betrachtung über Wesen u. Wirkungsweise der Planeten; Marby: Was werden die Leute sagen?; Marby: Zum Stand der Runenforschung; Christoff Dietrich: Lohnt sich für den Arzt u. Heilpraktiker die Pendeldiagnose anzuwenden?; Marby: Einige Gebote der germanischen Blutsgemeinschaft; Marby: Wappenfarben, Postfarben u. astrologische Beziehungen. - Der völkische Esoteriker Friedrich Bernhard Marby (1882-1966) befasste sich mit Astrologie, Pendeln u. alternativen Heilmethoden, ist aber meist bekannt für seine Runenforschungen, die er z.B. in dem Werk "Runenschrift-Runenwort-Runengymnastik" schildert. Ab 1924 gab er die Zeitschrift "Der eigene Weg" heraus. 1935 veranlassten Marbys Runenforschungen Wiligut/Weisthor zu einem Brief an seinen Dienstherrn Heinrich Himmler, in dem er forderte man möge doch etwas gegen die Runengymnastik des Siegfried Adolf Kummer u. des Marby unternehmen. Dass Marby u. seine Aktivitäten im NS unerwünscht waren, belegt seine Einweisung in versch. KZs, in denen er insgesamt 99 Monate bis April 1945 verbrachte. - Etwas bestossen u. fleckig; Deckel mit kl. Anrissen u. schmalem Eckabriss; Rücken angerissen u. mit zwei professionell geklebten Fehlstellen; Titel mit größerem Ausschnitt; Seiten tlw. mit kl. Randläsuren (ein Blatt angerissen); papierbedingt gebräunt, ein noch befriedigendes Expl.

 

418.    Marby, Friedrich Bernhard (Hrsg.): Hag-all. Runen-Kalender für 1937. Jahrbuch zum Studium der Astrologie aus Erkenntnis und Erfahrung. Stuttgart, Marby-Verlag, 1937. 191 S., mit wenigen Textabb., Gr.-8°, Illus. O-Karton

Aus dem Inhalt: Die Heiligen der protestantischen u. römisch-katholischen Kirche; Die Urheimat der Astrologie; F. W. Siemsen: Das Runenhaus der Familie Häselbarth; Hch. Speckbacher: Richtschwert u. Rune; Zeittafel der nationalsozialistischen Bewegung; Kurt Rosten: Der Weg der arischen Rasse; Adolf Raff: Wissenswertes über Wahrträume, Hellsehen u. Doppelgänger; P. H. Richter: Unsere Heilkräuter in ihrer Anwendung bei Tierkrankheiten. - Etwas bestossen, angeknickt u. fleckig; wenige Anstreichungen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

419.    [Mosch, Hans von]: Sonnenwendfeuer oder Scheiterhaufen? (Die Schicksalsfrage der Germanen). Den Enkeln gewidmet von einem Deutschen. 2. Aufl. Magdeburg, Aquarius-Verlag, 1933. 237 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen (Hagal-Rune)

Ein Epos in zwölf Gesängen, u.a. über: Der Hochsitz der Armanen; In der Armanenschule; Im hohen Rate; Freyer u. Freya; Die Götter-Hochzeit; Im Reich der Alben; Geburt u. Jugend; Wetterleuchten; Der Bund der Bünde; Thule; Kämpfe u. Schlachten; Tod u. Erlösung. - "Die heldische Armanen-Organisation der nordischen Edelmenschen gegen die großen satanischen Geheimorganisationen des Goldes und des Fanatismus im entarteten Süden." - Hans von Mosch leitete den "Deutschsozialen Verein, einer auf (Berlin) Spandau beschränkten Fortsetzung des um die Jahrhundertwende von Otto Böckel, Paul Förster und Hans von Mosch gegründeten Volksbundes" (Lohalm: Völkischer Radikalismus, S.85) - Einband angestaubt; Rücken leicht fleckig; Ecken leicht bestossen; Innengelenk angerissen; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

Mit Beilagen:

 

420.    Mueller-Senftenberg, Margarete: Erwachender Mythos. Berlin, Robert Kämmerer, 1935. 511 S., mit 8 Taf. u. Textabb., 8°, Silbergepr. O-Leinen

U.a. über: Die geheimnisvolle Sprache der Symbolik; Nordischer Aufbruch des Urwissens zur Allweisheit; Die Hagall-Rune; Erdstrahlenforschung; Der Baum als Vorgänger u. Vorbild des Menschen; Der Baum in der Edda; Zusammenschluß der arischen Kräfte; Vegetarismus ethisch u. biologisch begründet; Zusammenschluß der Reformer; Biologische Bodenkultur; Atemgymnastik; Warum wir das Gott-Vaterhaus verlassen; Der einäugige Wodan; Fachwissen ist Spaltwissen; Jesus Christus enttarnt; Die Hoch-Zeit der Menschheit; Jerusalem, eine altarische Erkenntnisstätte; Durch analytische Psychologie zu einer jüdischen Vorgeschichte; Wie das Spaltjudentum zum Unheilgeist der Völker wurde; Säuberungsarbeit in den Rassen erforderlich; Das Dritte Reich in seiner Vollendung. - Die Erkenntnisse u. Formulierungen der Autorin sind oft von unfreiwilliger Komik: "Die Blutkörperchen des Geistes sind nicht rasserein geblieben. Mancher stolzer, edelrassiger Ariergeist, der doch nicht fest in sich war, wurde getrübt durch Überzüchtung in der Wissenschaft, durch die Aufpfropfung artfremden Geistes, dessen mindere Lebensstufe auch den Edleren eine Verführung zu mechanischer Gehirngeistigkeit, zu materieller Wertung ward." (S.225) - Auch ihre, in diesem Buch erneut gezeigte Verehrung für den Maler Elisarion (Elisar Kupfer) u. das androgyne Ideal (Eine Tafel zeigt das Gemälde "Wege zur Heiligen Burg") ist durch dessen Neigung zur "Mann-Männlicher Sexualität" nicht frei von versteckten Zwiespältigkeiten. - Rücken stärker gebräunt; Deckel ebenfalls tlw. gebräunt, sonst ein gutes Expl. Als Beilage Teil des Originalumschlags u. ein Durchschlag des Amtsgerichts Mühlheim/Ruhr (7.2.1950) das den letzten Willen von Margarete Mueller-Senftenberg enthält.

 

421.    Müller, Gustav: Der Wahrheitsforscher. 1. Jhg. 1903-04 und 2. Jhg. 1904-05 [jew. kmpl.]. Monatsschrift zur Ergründung des Wesens und der Bestimmung des Lebens auf spiritualistischer Grundlage. Berlin, Selbstverlag, 1903-1905. 420 S. / 318 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

Vgl. Ackermann II/429 - Aus dem Inhalt: Die Religion der Tat; Des Germanentums Weltmission; Das Geschlechtsleben des Menschen; Wie dürfte der Vegetarismus am besten zu verwirklichen u. zu verbreiten sein?; Der Weg zur leiblichen Gesundung; Über Wesen u. Aussichten der Sozialdemokratie; Über die Grundlagen u. Organisation des Rechtstaates. - Gedankenaustausch mit zahlreichen Personen, darunter der Radiästhesist Graf Klinckowstroem. Ein wiederkehrender Punkt ist u.a.: Kritik der Theosophie. - Der Hrsg. u. Autor Gustav Müller war ein Berliner Bäckermeister, der völkisches "Kristentum" mit dem "Wahrheitsgold" Spiritismus zu einer eigenen "Kosmosophie" verband. "Der Wahrheitsforscher" (kostenlos beziehbar) erschien nur bis Juli 1906, es wurde aber noch ein rückblickender "Nachtrag zum Wahrheitsforscher" hrsg. - Einband etwas berieben; Signatur im Innendeckel, sonst ein gutes Expl.

 

422.    Mund, Rudolf J.: Der Rasputin Himmlers. Die Wiligut-Saga. Erstausg. Wien, Volkstum-Verlag, 1982. 295 S., mit Textabb. u. Faksimiles, 8°, Silbergepr. O-Leinen mit O-Umschlag

Die erste Arbeit, die sich ausführlicher u. ausschließlich mit Himmlers Runenmystiker Karl Maria Wiligut (genannt Weisthor) beschäftigt, allerdings ohne Quellenangaben u. mit gesiebten Dokumenten. Der Autor Rudolf J. Mund war das letzte Oberhaupt des von Lanz von Liebenfels gegründeten, ariosophischen Orden O.N.T (Orden der Neutempler) in Wien. Durch seine Verbindung mit dem Verleger Landig gehörte er auch einer Gruppe an, die Thesen des sogenannten "esoterischen Hitlerismus" vertrat u. davon ausging, dass weltraumtaugliche UFO’s eine Geheimentwicklung des Dritten Reiches waren. Dass diese Arbeit trotzdem eine wertvolle Quelle bleibt, liegt an den nicht mehr wiederholbaren Antworten, die Mund von Zeitzeugen erhalten hat. Erschien nur in einer Auflage von 3000 Stück. - Umschlag leicht berieben u. mit einer min. Randläsur, sonst ein frisches (scheinbar ungelesenes) Expl.

 

423.    Murawski, Dr. Friedrich: Das Gott. Umriß einer Weltanschauung aus germanischer Wurzel. 6.-10. Tsd. Berlin, Theodor Fritsch Verlag, 1941. 79 S., 8°, O-Karton

Aus dem berüchtigten Fritsch Verlag. Die Schrift ist eine Erweiterung des letzten Abschnittes aus dem Buch des Autors "Der Kaiser aus dem Jenseits". - "Was dort vorwiegend nach der geschichtlichen Seite gezeichnet wurde, soll hier nach dem geistigen Gehalt dargestellt und weiterentwickelt werden - wiederum in Auseinandersetzung mit artfremden Vorstellungskreisen." - Kanten etwas bestoßen; min. fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

424.    Opitz, Dr. Max: Auf nordischen Spuren der Königlichen Kunst. Eine kultgeschichtliche Studie. Zeichnungen von Br. Hans W. Schönberger. Als Handschrift für Bbr. Meister gedruckt. Erstausg. Görlitz, Eigenverlag, 1930. 2 Bll., II, 89 S., mit Frontispiz u. Textillus., Gr.-8°, Illus. O-Karton

Einer der seltenen deutlichen Belege für eine völkische Freimaurerei. Es werden z.B. Rudolf John Gorsleben, Herman Wirth, Wilhelm Teudt u. der Welteis-Forscher Georg Hinzpeter zitiert oder angeführt. - U.a. über: Ortung; Religiöse Momente; Atlantis (Mo=Uru); Nordische Religion, Verchristlichung; Idisen; Bedeutung der Zahl; Freimaurerei vor 1717 (Germanische Einweihung, Die arische Kabbala.); Offenbarung Gottes (Arische Priesterschulen, "Judaisierung"); Vorgeschichtliche Kultstätten u. Sternwarten; Altnordische u. freimaurerische Symbole; Arbeitstafel u. Symbolik; Auferstehungsglaube; Der erschlagene u. wiedererstandene Meister (Der Felsensarg in den Externsteine); Logos. - Einband leicht bestossen, fleckig u. lichtschattig; Widmung auf dem Titel; eine Seite angeknickt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

425.    Oppenheimer, Franz: Freiland in Deutschland. Als Manuskript gedruckt. Berlin, F. Fontane & Co., 1895. VIII, 117 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

U.a. über: Die Parteien u. das Sozialitär-Prinzip (Reaktionäre, Liberalismus, Sozialdemokratie, Anarchismus); Logischer Bankrott aller dieser Richtungen; Eugen Dühring; Freiland (Theod. Hertzka); Die Kenia-Phantasie; Die Siedlungs-Genossenschaft Freiland. - Sehr frühe wissenschaftlichen Arbeit von Franz Oppenheimer (1864-1943), dem späteren Professor für Soziologie u. theoretische Nationalökonomie. Oppenheimer lehrte 1934-1935 in Palästina u. emigrierte, nach Aufenthalten in Japan u. China, 1940 in die USA. - Signatur u. kl. Bleistiftanmerkung auf Titel, sonst ein sehr gutes Expl.

 

426.    Ostara 01 - Lanz-Liebenfels, J[örg]: Die Ostara und das Reich der Blonden. Als Handschrift gedruckt in 2. Aufl. Wien, 1930 (Copyright by Lanz v. Liebenfels, Wien 1922). 22 S., u. Beilagen, Gr.-8°, Illus. O-Karton

(= Ostara. [Bücherei der Blonden] Nr. 1). - Hieronimus 128. Ostara III (Wiener Serie). Der Text weicht von der Magdeburger Ausgabe von 1922 ab. Das Umschlagbild zeigt die Fiduszeichnung "Ostara". Als Beilage ein Spendenaufruf, siehe dazu Hieronimus S.212. Im einzelnen: ein Faltblatt "Ostara 1905-1930" mit der Fiduszeichnung "Gralsritter" auf dem Deckel; ein vorgedrucktes Antwortschreiben mit separaten Briefumschlag an Johann Walthari Wölfl, dazu ein kl. Hinweiszettel "Bitte in Ihrem Freundeskreise zu werben!" - Einbanddeckel (bedruckte Innen- u. Aussenseiten wurden auf dünnen Karton montiert) mit Läsuren u. kl. Randfehlstellen; Rücken angerissen u. sauber geklebt; angerostete Klammern; Textblock unaufgeschnitten u. sauber u. gut, wie die Beilagen.

 

427.    Ostara 10 - Lanz-Liebenfels, J[örg]: Anthropogonika, Urmensch und Rasse im Schrifttum der Alten. Als Handschrift gedruckt in 3. Aufl. Wien, 1931. 1 Bl. mit Abb., 28 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton 

(= Ostara. [Bücherei der Blonden] Nr. 10). - Hieronimus 135. - Angerostete Klammern; innen druckfrisch, nicht aufgeschnitten.

 

428.    Ostara 19 - Lanz-Liebenfels, J[örg]: Theozoologie. VII. [Teil, von 7]. Die unsterbliche Götterkirche. Als Handschrift gedruckt in 2. Aufl. Wien, 1930. 18 S., mit 1 Abb., Gr.-8°, Illus. O-Karton

(= Ostara. [Bücherei der Blonden] Nr. 19). - Hieronimus 141. - Sauberes u. gutes Expl.

 

429.    Ostara 35 - Lanz-Liebenfels, J[örg]: Neue physikalische und mathematische Beweise für das Dasein der Seele. Als Handschrift gedruckt in 2. Aufl. Wien, 1929. 18 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton 

(= Ostara. [Bücherei der Blonden] Nr. 35). - Hieronimus 152. - Sauberes u. gutes Expl., nicht aufgeschnitten.

 

430.    Ostara 50 - Lanz-Liebenfels, J[örg]: Urheimat und Urgeschichte der Blonden heroischer Rasse. 2. Aufl. Magdeburg, o.V., [1912]. 16 S., mit 12 Abb., Gr.-8°, O-Papier

(= Ostara. Bücherei der Blonden. Nr. 50 / Ostara II Magdeburger Serie). - Hieronimus 127: Text weicht geringfügig von Ostara I, 50 ab. Umschlagseite 3: Ostara-Post ohne Datum mit der Besprechung von Hermann Burte: "Wiltheber (!) Vom Hofe welcher unterging". Signiert [bzw. gezeichnet] D.Sch. (Detlev Schmude?). - Deckel fleckig u. angeknickt; Rücken angerissen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. der seltenen Variante.

 

431.    Ostara 51 - Lanz-Liebenfels, J[örg]: Kallipädie oder die Kunst der bewußten Kinderzeugung, ein rassenhygienisches Brevier für Väter und Mütter. Als Handschrift gedruckt. Wien, 1931. 16 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton

(= Ostara. [Bücherei der Blonden] Nr. 51). - Hieronimus 159. - Sauberes u. gutes Expl.

 

432.    Ostara 90 - Lanz-Liebenfels, J[örg]: Des hl. Abtes Bernhard von Clairvaux Lobpreis auf die neue Tempelritterschaft und mystische Kreuzfahrt ins hl. Land zum erstenmal aus dem Lateinischen übersetzt. Als Handschrift gedruckt in 2. Aufl. Wien, 1929. 28 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton

(= Ostara. [Bücherei der Blonden] Nr. 90). - Hieronimus 162. - Einband gut, innen sehr gut u. nicht aufgeschnitten.

 

433.    Ostara 91/93 - Lanz-Liebenfels, J[örg]: Die Heiligen als kultur- und rassengeschichtliche Hieroglyphen. Als Handschrift gedruckt. Wien, 1930. 4 Taf., 44 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton

(= Ostara. [Bücherei der Blonden] Nr. 91/93). - Hieronimus 163. - Sehr gutes Expl., nicht aufgeschnitten.

 

434.    Ostara 94 - Lanz-Liebenfels, J[örg]: Rasse und Bildhauerei I (rassenanthropologischer Teil). Als Handschrift gedruckt. Wien, 1931. 2 Taf., 19 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton

(= Ostara. [Bücherei der Blonden] Nr. 94). - Hieronimus 164. - Kl. Vermerk auf Deckel, sonst sauber u. gut u. nicht aufgeschnitten.

 

435.    Otto, Friedrich Karl: Arische Gotteskunde. Erstausg. Bad Berka bei Weimar, Verlag Deutsche Gemeinschaft, 1924. 70 S., 3 Bll., Gr.-8°, O-Karton

U.a. über: Der Kerngehalt der urarischen Religion; Die Geschichte der arischen Religion bis zur Entstehung des Judentums; Der Einfluß des Judentums in der arischen Religionsgeschichte; Der Kampf unsterblichen Ariertums gegen das Christentum; Der religiöse Kampf der Gegenwart; Das neue Reich des Glaubens. - "Ausgehend vom germanischen Mythos, sollen vergleichend alle Göttersagen oder Religionssysteme der arischen Völker besprochen werden. Scheidet man dann entartetes oder durch fremdrassige Einflüsse entstelltes aus, so ergibt sich am sichersten der Grundgehalt der arischen Religion und damit auch der germanischen. Dieser Weg erscheint mir sicherer als das Vorgehen Guido von Lists in seiner ‘Religion der Ariogermanen’, der unter Zuhilfenahme alter gnostischer und theosophisch-okkulter Mysterien ein festgefügtes Religionssystem aus der germanischen Mythologie zu entwickeln versucht." - Im Verlag erschienen Schriften zum "Deutschen Glaubenstum, der deutschen Gotteskunde und der Heimatschulbewegung" neben dem Autor auch von Otto Sigfrid Reuter u. Dr. Th. Scheffer. - Friedrich Karl Otto (1888-?), Telegrapheninspektor a.D., einer der vielen völkischen "Deutschgläubigen", siehe Mohler. - Etwas angerändert, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

Wüster Hetzroman eines fanatischen Antisemiten. Mit zahlreichen bösartigen Karikaturen in der Art der antisemitischen Wochenzeitung "Der Stürmer":

 

436.    Paumgartten, Karl: Repablick. Eine galgenfröhliche Wiener Legende aus der Zeit der gelben Pest und des roten Todes. Politisch-satirischer Roman aus der "!glorreichen?" Wiener November-Revolutionszeit 1918. Erstausg. Graz, Heimatverlag Leopold Stocker, [1924]. 282 S., 4 Bll., mit zahlr. Zeichnungen, 8°, Farbig Illus. O-Pappband mit O-Umschlag

"Die ‘Entlarvung’ der Novemberverbrecher, die unter der Maske des deutschen Arbeiters Sendling und Vollstrecker des russischen Bolschewismus waren, ist meisterhaft besorgt in dem totgeschwiegenen Buche: Repablick - Roman der Novemberrevolution. Dieser aufsehenerregende, satirische Roman wurde von der Presse totgeschwiegen und boykottiert, weil darin die Wahrheit gesagt wird. Heute, bei der Liquidierung der Novemberrevolution, ist er hoch aktuell. Der Roman gliedert sich in die drei Hauptkapitel: Das Vorspiel - Die Revolution - Die Demokratie. Der Dichter schildert, von seinen Beobachtungen von Wien aus, was sich im November 1918 hinter den Kulissen an Schiebung, Volksverrat, an Korruption, Lug und Erbärmlichkeit abspielte; er zeigt die ‘glorreichen’ Taten der Novemberverbrecher und ihres Anhanges, die Kultur und Religion mit Füßen traten und Not und Elend übers Volk brachten. Der Dichter schildert die ‘Heldentaten’ des Mobs, der den heimkehrenden Kriegern und Invaliden die Auszeichnungen, Abzeichen und Kokarden herunterrissen. Es ist nicht ohne Vorteil, zu lesen, was in dieser Zeit alles als Heilsbotschaft hingenommen wurde. Der mutige Verfasser räumt mit dem Gerümpel der Revolutionskomödie gründlich auf." (Verlagswerbung) - Der häufig fehlende Umschlag leicht angeschmutzt u. berieben; Einband leicht bestossen; ein gutes Expl.

 

437.    Peter, Carl (Hrsg.) und Arno Schmieder (Bearb.): Nordisches Wörterbuch. Bearbeitet von Prof. Arno Schmieder. Mit Anhang: Germanenkunde. Leipzig, Fahrenkrog-Verlag, 1935. 125 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

Für die Erstellung u. Auswahl der Stichworte wurden folgende Werke genutzt: Hugo Gering: Die Edda; Wilhelm Teudt: Germanische Heiligtümer; Herman Wirth: Der Aufgang der Menschheit u. Die heilige Urschrift der Menschheit; Helmut Arntz: Handbuch der Runenkunde; Isa Prinzessin von Schönaich-Carolath: Runendenkmäler; O. S. Reuter: Das Rätsel der Edda u. Germanische Himmelskunde. (Vorwort) - Gutes Expl.

 

438.    Petter, Carl Reinhold: Sendschreiben an die Edelblütigen meines Volkes. Danzig-Oliva, Heumonat des Heilsjahres 3727 [wohl 1927]. 16 S., 8°, O-Karton

Petter war Gründer (1919) u. Leiter seines völkischen All-Arierbundes (vormals Der Supernationale Arierbund). Ziel war die Hochzüchtung der Menschen, die in die Hände der Vollmenschen (= Arier) aller Länder gelegt werden sollte. Zu diesem Zwecke sollten "Arische Siedlungs-Erbgenossenschaften" (nach Guido von List u. Edmund von Wecus auch "Hunschaften") ins Leben gerufen werden. - Einband mit geringen Gebrauchsspuren, innen tadellos. Beiliegend ein leider etwas knittriges u. angerändertes Blatt für die Aufnahme in den Verein: "Hiermit erkläre ich nach bestem Wissen rein Arischen Blutes zu sein und bitte um Aufnahme in den All-Arierbund zu Danzig E.V." - Sehr selten.

 

439.    Popert, H. M. und Hans Paasche (Hrsg.): Der Vortrupp. 3. Jhg. 1914. Halbmonatsschrift für das Deutschtum unserer Zeit. [Beigebunden:] "Mitteilungen des Deutschen Vortrupp-Bundes" Nr. 1-12 [kmpl., und] "Kinderbeilagen" Nr. 1-7. Hamburg, Verlag von Alfred Janssen, 1914. 752 S. / 52 S. / 56 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

U.a. über: Abstinenz; Alkoholfrage; Bodenreform; Das Halbweltliche in der Kleidung unserer Frauen; Der Käufer als Sozialreformer; Deutscher Krieg u. deutsche Lebensgestaltung; Freideutsche Jugend; Hygiene; Kunstwart u. Kulturwart; Wandervogel; Weltbrand; Zur studentischen Lebensreform; Zur Wünschelrutenfrage; Zwölf Kriegsregeln für Daheimgebliebene u.v.a. - Einband min. berieben; leicht gelockerte Bindung, sonst ein gutes Expl.

 

440.    Reichstein, Herbert: Die Mystik der Namen eine Philosophie der Zahlen. Eine Charakterwissenschaft als deutsche Lebenslehre. 4. stark verm. und veränd. Aufl. Berlin, Verlag Herbert Reichstein, 1935. 271 S., mit Titelporträt u. Textabb., 8°, Neues Leinen mit goldgepr. Rückentext, O-Deckel mit eingebunden

U.a. über: Was ist Philosophie der Zahlen; Die Gesetze der Zahlenphilosophie; Die Deutungen der Zahlen; Kosmische Ereigniszahlen; Name u. Krankheit; Die Berechnung eines Buchtitels, eines Heilmittels, einer Firmenbezeichnung oder einer Erfindung; Name u. Runenwappen; Die wissenschaftliche Begründung der Zahlenphilosophie. - Herbert Reichstein (1882-1944) war u.a. Verleger von Lanz von Liebenfels u. brachte auch das Periodikum der Ariosophen, die "Ariosophische Bibliothek", heraus. Im Jahre 1925 hatte sich Reichstein selbst zum Direktor der "Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Menschenkenntnis und Menschenschicksal" ernannt. Diese Gesellschaft "sollte eine Organisation für gegenseitige Hilfe und ein Arbeitsforum für alle Okkultisten sein, die sich mit charakterologischen und hellseherischen Wissenschaften in rassischem Zusammenhang beschäftigen, einschließlich Astrologie, Graphologie, Phrenologie, ‘Psycho-Physiognomie’ und Handlesekunst (Chiromantie)" (Goodrick-Clarke, S. 148). Das Gesamte Projekt stand auf der Basis einer rassistischen Weltanschauung, derzufolge sich die Mitglieder der Gesellschaft als Arier betrachteten u. sich der Förderung der rassischen Reinheit verpflichteten. - Der eingebundene O-Deckel stark lädiert, sonst ein gutes Expl.

 

441.    Renatus Ram [d.i. Paul Köthner]: Die Elemente deutscher Kultur. Zweites Buch: Der Aufbau, Heft 2: Der Gesellschaftsbau. [Mit Anhang: Deutung des Bildes: "Die Ordnung der Weltregierung"]. Durchschlag eines Schreibmaschinen-Manuskripts. o.O., o.V., [1915]. 2 Bll., 156, 14 S., mit gefalt. schematischer Farbabb., 8°, Schnellhefter mit Kartondeckeln

Rücken mit handschriftlichem. Vermerk: "Kuno Hagen"; Deckel handschrftl.: "No. 4" u. kl. Kreisstempel. Handschrftl. Vermerk auf der Titelseite: "Heft 1: ‘Der Dombau’ liegt gedruckt vor. Eigentum von P.K., Berlin-Halensee, Schweidnitzer Str. 6. Die losen Einlagen bitte zu beachten", wahrscheinlich sind damit die am Schluss zusammenmontierten u. ebenfalls angehefteten Abb. gemeint. - Zitat: "Wer das Buch empfängt, wird verpflichtet, dasselbe vor unberufenen Augen zu schützen und es unter Verschluß zu halten" (S.2). - "Die Generalidee: Wir kämpfen gegen einen Feind, der mit verwerflichsten Mitteln arbeitet. Aller vermeintlich ‘christlichen’ Moral zum Trotz werden auch wir, wo es nicht vermeidbar ist, vor gleichen ‘verwerflichen’ Mitteln nicht zurückschrecken". - Paul Köthner, Privatdozent der Universität Berlin, eine schillernde Persönlichkeit zw. Politik u. Okkultismus. Versuchte, den völkischen Gedanken mit der Freimaurerei zu vereinigen u. trat, im Gegensatz zur "internationalen", für eine "deutsche" Freimaurerei ein. Nach eigenen Angaben gehörte er 15 Jahre lang der Großen Landesloge an u. veröffentlichte dort in der "Zirkelcorrespondenz" versch. Beiträge. Darüber hinaus war Köthner im "Schafferbund" aktiv u. schrieb dort als "Renatus Ram" oder "Der Brückner", als der er auch die Schriftenfolge "AR-CHE" hrsg. u. seinen okkulten Roman "Pandaimonion" verlegte. Bekannt wurde Köthner, weil er behauptete, die Freimaurer-Logen seien Drahtzieher des Weltkrieg gewesen u. es hätten u.a. in Wien Pläne zur Ermordung des Thronfolgers existiert (siehe auch Lennhoff, Posner, Binder). - Schnellhefter leicht verfärbt u. angerändert; tlw. mit kl. Anstreichungen u. Korrekturen, sonst ein gutes Expl. auf leicht farbigen Durchschlagspapier.

 

442.    Robert, Friedrich: Der Geburten-Ausgleich nach diesem Kriege. Das Gesetz auf den selbstgewollten Knaben! Berlin-Pankow, Linser-Verlag, 1918. 15 S., Gr.-8°, O-Karton

Ausgehend von der Ende 1905 gefundenen, "todsicheren" Methode für die Vorausbestimmung des Geschlechts eines Kindes schreibt Robert in Bezug auf den 1. WK: "Die Tüchtigsten, die Tapfersten, die Besten sind es gerade, die im Kriege der Todesgefahr am stärksten ausgesetzt sind. Die Gesellschaft hat deshalb nötig zu trachten und zu versuchen, mit allen Mitteln das Beste, was möglich ist, zu erstreben. Hier erscheint aber nichts so nötig wie die Auslese beim Nachwuchs ganz insbesondere inbezug auf die Art des Geschlechts [...] So hat man heute, weil eine eiserne Notwendigkeit gebietet, seine Wünsche auf die Geburt des Knaben zu richten." (S.1) - Robert verfasste ausserdem: Das neue Wissen im Geschlechtlichen, sowie: Die Entstehung des Menschen. - Einband bestossen, angeschmutzt u. angeknickt; papierbedingt gebräunt, sonst gut.

 

443.    Rutgers, Dr. med. J.: Rassenverbesserung, Malthusianismus und Neumalthusianismus. Einzig berechtigte Übersetzung von Martina G. Kramers. Mit Einführung von Marie Stritt. 2. Aufl. Dresden u. Leipzig, Verlag von Heinrich Minden, 1911. V, 300 S., 2 Bll., Gr.-8°, O-Karton

Behandelt die Frage, wie sich eine Begrenzung der Kinderzahl sowohl im persönlichen Bereich als auch für die Rassenhygiene auswirken würde. - U.a. über Sexuelle Abstinenz u. Übermass; Bestimmung der Kinderzahl durch die Eltern; Ist der eheliche Präventivverkehr unsittlich?; Prostitution; Fruchtabtreibung; Kinder als Erwerbsquelle; Die Übervölkerungsfrage; Die wirtschaftliche Evolution; Das alte Rom; Die Darwin’sche Selektionslehre; Das physiologische Optimum; Das Malthus’sche Gesetz. - Einband ist bestossen u. geringfügig angeknickt; mit Besitzerstempel; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

444.    Salburg, Edith Gräfin: Der Tag des Ariers. Ein Buch der Zeit. Erstausg. Berlin, Schlieffen Verlag, [1935]. 288 S., 3 Bll., 8°, O-Leinen

"Es wurde über deutsche Frauen und Mädchen in einer nicht wiederzugebenden Weise geredet. In einem bösen Lachen irrlichterte der Haß und so etwas wie Gier. Mir, dem schwerfälligen Bauernabkommen, lag Frivolität vollkommen ferne. Ich kannte Roheit, Verirrungen der Leidenschaft, aber nicht diese Perfide, die bewußt lügt, langsam vergiftet. Im Glauben, daß dieser Zynismus Gewandtheit bedeutet, städtische Lebensart, bei der ich nicht mit könne, begann ich, den Kreis zu meiden." - Edith Gräfin von Salburg (d.i. Edith Freifrau von Krieg-Hochfelden, geb. Gräfin Salburg-Falkenstein 1868-1942), "heute gilt sie als eine gegenüber Adel, Hochfinanz und Klerus polemisierende Schriftstellerin mit eindeutig deutschnationaler und antisemitischer Tendenz." (Horst-Peter Wolff: Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte [sic!]). - Einige Titel, u.a. ihr Memoirenwerk "Erinnerungen einer Respektlosen" (1927/28), erschienen im dem berüchtigten antisemitischen Hammer Verlag des Theodor Fritsch. - Vorsätze leicht fleckig; Titel mit zweifachem Besitzerstempel; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit einer Farbkopie des Schutzumschlags.

 

445.    Schauwecker, Heinz: Das neue Teufelaustreiben, ein kräftiger Exorcismus gegen die sieben schlimmsten Teufel. Mit Bildern von Paul Neu. München, Merian-Verlag, [1923]. 16 Bll., mit Abb., 8°, Illus. O-Karton

Ausdrucksstarke Holzschnitte zu den 7 Teufeln, die den deutschen Michel nach dem Versailler-Verträgen heimgesucht haben: (1) Der schändliche Wucher. (2) Der wilde Streik. (3) Das lügnerische Papiergeld. (4) Der geile Tanz. (5) Der tierische Sauf. (6) Der verderbliche Parteiengeist. (7) Der verruchte Franzos. - Deckel leicht angestaubt u. mit zarter Knickspur, sonst ein sauberes u. gutes Expl. mit zusätzlicher Kordelbindung.

 

446.    Schubert, Karl Leopold: Warum gottgläubig? Eine Entscheidung an der Wende der deutschen Zeit. Erstausg. Wien u. Leipzig, Verlag Karl Kühne, 1939. 172 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Pappband

Die völkische Glaubensbewegung war trotz der gemeinsamen Ablehnung des Alten Testaments, "Judentum für die Nicht-Juden" (S.34), in sich zerrissen. So wendet der Autor im vorliegenden Werk seine Kritik auch gegen Herman Wirth u. den Tannenbergbund: "Wenn nun aber die Gegner der deutschen Glaubensbewegung - wie im Falle Wirths oder der extremen Ludendorffs - selbst Recht haben sollten, so tun sie gleichwohl Unrecht an der Sache der Neuerung und Reinigung des deutschen Volkes, seiner Seele und Gläubigkeit." (S.44) - Einband leicht lichtschattig; Rücken etwas geblichen u. leicht bestossen; Vorsatz gestempelt u. mit Widmung; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

447.    Simons, Gustav: Die natürliche Weltanschauung. Ein Leitfaden durch des Lebens Labyrinth. Mariendorf-Berlin, Selbstverlag, [ca. 1908/1910]. 20 S., 8°, O-Papier

"Drei Weltanschauungen sind es, die dem kritischen Beobachter im heutigen Leben zumeist entgegentreten: die jüdische, die christliche und die jesuitische Weltanschauung. Die Weltanschauung der Juden ist unnatürlich, die der Christen ist übernatürlich und die der Jesuiten widernatürlich. Von ihnen handeln die ersten drei Kapitel dieser Schrift. Das vierte Kapitel betrifft diejenige Weltanschauung, welche der Natur noch am nächsten kam, nämlich der germanische unserer Vorfahren. Aufbauend auf ihren natürlichen Offenbarungen wird im Schlußkapitel die natürliche Weltanschauung geschildert, welche sich streng im Rahmen der Wirklichkeit bewegt." (Einleitung) - Etwas lichtrandig; durchgerostete Klammerung (Rostflecken), sonst sauber u. gut.

 

448.    Sommer, Walter: Das Spiegelbild der Weltgeschichte. Erstausg. Hamburg, Verlag Walter Sommer [Selbstverlag], [1932]. 522 S., 3 Bll., mit Textfig. u. 3 Falttaf. (eine farbig), Gr.-8°, O-Karton

Ein kurioses völkisches Werk, das sich bei der Interpretation der Offenbarung Johannis auch auf L. Albert "Die Urbibel der Ario-Germanen", Wendrin "Die Entdeckung des Paradieses" u. Jens Jürgens "Der biblische Moses als Pulverfabrikant, Räuberhauptmann und Erzbolschewist" bezieht. Besonders bemerkenswert ist das Kapitel von u. nach Günther Kirchhoff: "Der organische Aufbau des Gaues der Tyrboker im heutigen Mittel-Baden" (S.195-243 mit mehrfach eingefalteter Landkarte des Gebietes), denn Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor unternahm im Juli 1936 eine 22tägige Dienstreise gerade in dieses Gebiet, offensichtlich nach Kirchhoffs Angaben u. tlw. auch in dessen Begleitung. Der umfangreiche Bericht liegt im Bundesarchiv Potsdam. Die Wissenschaftler aus Himmlers "Ahnenerbe" sahen Kirchhoff allerdings eher als quertreibenden Spinner (Siehe dazu Kater: "Das Ahnenerbe" der SS 1935-1945, München 1997). - U.a. über: Die Gliederung der Offenbarung Johannis; Die Sendschreiben an die Kirche; Einführung in das Wesen der göttlichen Waltung; Die letzten Glanztage des Römerreiches; Die Völkerwanderung; Deutsch oder Römisch?; Der Tempel Gottes (Die große Pyramide); Mönche u. der Papst; Germanien (Das Weib mit der Sonne bekleidet); Der Drache (Das mosaische Judentum); Der Fenriswolf; Die Midgardschlange (Die Kolonialpolitik Großbritanniens u. die Londoner Börse); Die letzten sieben Plagen (Die Entwicklung des Vernichtungskampfes gegen Deutschland); Babylon, die große Buhlerin; Die Wiedergeburt Deutschlands; Der Anbruch des tausendjährigen Friedensreiches; Das Reich der Herrschaft Gottes. - Walter Sommer (1887-1985) war einer der radikalste Reformer unter den Vegetariern u. Verfechter der Rohkost. 1924 gründete er in Rendsburg/Holstein einen Verlag für Schriften zur Lebensreform u. ein Versandgeschäft für Früchte, Nüsse, Honig, Getreidemühlen u. ähnliche Produkte. Seit 1925 verschickte er dann regelmäßig das Periodikum "Lichtheilgrüße", in seinen Aufsätzen propagiert er dort immer wieder: "Schafft Euch einen Garten an, und Ihr werdet frei!". Ab 1950 veröffentlichte er bis 1981 die "Hausnachrichten". Sommers Buch "Das Urgesetz der natürlichen Ernährung" erschien bis 1972 in drei Aufl. u. ist ebenfalls ein gesuchter Titel. Seine Radikalität bezog sich auch auf Wirtschafts- u. Sozialreformen. Dass aber der vorliegende Titel im NS angeblich beschlagnahmt u. eingestampft wurde, ist zu hinterfragen. Auch ein Schreibverbot im NS scheint nicht bestanden zu haben, da weiterhin Sommers Aufsätze in den "Lichtheilgrüße" gedruckt wurden, wie z.B. "Gedanken zur Geschichte des deutschen Volkes" (April 1939). - Einband leicht bestossen, berieben u. geringfügig fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

449.    Spark, Wilhelm: Die Gleichheit aller Menschen vor Gott und ihre Beziehungen zur Sozialdemokratie. Gegenwartsbetrachtungen und Zukunftshoffnungen. Erstausg. Freiburg i. Br., Friedrich Funke Verlag, 1907. 132 S., 8°, O-Pappband

Hinter dem harmlos klingenden Titel verbirgt sich eine, mit hemmungsloser Selbstverständlichkeit vorgetragene, üble rassistische Hetzschrift. Der Autor empfiehlt als Bsp. die Vereinigten Staaten: "Wenn die Sklaverei dem Neger gibt, was er zu seinem Fortschritt braucht: das Vorbild eines guten Herrn und Gewöhnung an Zucht und strenge Ordnung, so läßt sie sich selbst vom Standpunkt des Christentums rechtfertigen. Sie kann sogar geboten sein, wenn sich zeigen sollte, daß der Neger auf andere Weise nicht vorwärts zu bringen ist. Gelegentlich eine Tracht Prügel, sobald sie verdient ist." (S.64f). Der "spirituelle" Ausblick wird dabei nicht als Widerspruch empfunden: "Durch die Annahme der indischen Metaphysik würde Europa durchaus nicht in eine Bußanstalt verwandelt werden [...] Und aristokratisch muß das Christentum wieder werden, wie zur Zeit der Gnostiker, dann hätte die Plebeiisierung der Menschheit ein Ende [...] Die Lehre von der Wiederverkörperung ist ausgesprochen aristokratisch, denn sie setzt Unterschiede, beruft die Weisen und Tüchtigen zur Herrschaft und weist die Unfähigen und Unterentwickelten in ihre Schranken zurück, ohne ihnen die Aussicht auf Fortschritt zu nehmen. [Fußnote: Diese Lebensanschauung kann uns die Lösung der Eingeborenenfrage in unseren Kolonien sehr erleichtern. Zu dieser Lösung führen drei Wege. 1.) Die Eingeborenen werden ausgerottet. Das wäre thöricht und grausam, denn die Eingeborenen, sind eine wertvolle Arbeitskraft [...])." (S.110ff). - Einband lichtrandig, sonst gut.

 

450.    Spero, Oskar: Der Kampf des Doktor Kanders. Roman. 1. Aufl. Liegnitz, Venusal Verlag, [1929]. 170 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Halbleinen (schönes Verlagslogo von Fidus)

Ein Alternativmediziner kämpft gegen einen Pharmakonzern u. dessen Machenschaften bei der Vermarktung eines Mittels gegen Syphilis. - Einband leicht berieben u. bestossen; wenige Seiten fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

451.    Stein, Franz (Hrsg.): Alldeutscher Zeitweiser (Hammer Jahrbuch) für 1931. 2044 nach Noreja. 24. Jahrgang. Wien, Hammerverlag, 1931. 225 S., 1 Bl., 3 Taf., 12°, O-Leinen

Erst im 3. Nachtrag (1952) der "Liste der auszusondernden Literatur" angeführt. - 2farbig gedruckter Deutsch-Nationaler Almanach, durchsetzt mit antisemitischen Attacken. Diese Ausgabe ist dem "Turnvater" Friedrich Ludwig Jahn gewidmet. Enthält u.a. Beiträge zu alldeutschen Organisationen, Parteien u. Vereinen. - Leicht berieben u. bestossen; sonst gut.

 

452.    Stolzing, Josef: Aus arischer Weltanschauung zu deutscher Wiedergeburt. Erstausg. Sontra in Hessen, Verlag Frei-Deutschland, 1920. 32 S., 8°, Illus. O-Karton

Über die Ablehnung eines persönlichen Gottes u. den Wiedergeburtsgedanken als "atheistisch-arische Weltanschaung". - "Die Wiedergeburt ist kein Akt tränenvoller Sentimentalität, wollustvoller Abschiedsstimmung, sondern der eisenharte Entschluß, für die uns gewonnene Erkenntnis des wahren Seins das ganze Ich rücksichtslos einzusetzen in einem heldenhaften Lebenslauf im Geiste Schopenhauers." - Im Verlag erschienen weitere Schriften der "Deutschgläubigen Bewegung" u.a. von Dr. Ernst Hunkel u. Friedrich Karl Otto. - Autor ist nicht bei Mohler angeführt. - Letztes Blatt (Verlags-Anzeige) mit kl. Randausriss, sonst ein gutes Expl.

 

453.    Tetzlaff, Emil: Bergpredigt und Eddalehre. Zur Veranschauung des hohen Gesittungsstandes unserer Vorfahren zu einander in Beziehung gebracht. Zeitz, Sis-Verlag, 1921. 24 S., 8°, O-Karton

Deckel etwas fleckig u. angeknickt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

454.    Ungewitter, Richard (Hrsg.): Deutschlands Wiedergeburt durch Blut und Eisen. Erstausg. Stuttgart, Verlag von Richard Ungewitter, [1919]. XI, 498 S., 2 Bll., 1 gefaltete Taf., Gr.-8°, O-Halbleinen

U.a. mit Beiträgen von Ludwig Fahrenkrog, Theodor Fritsch, Silvio Gesell, Friedrich Lienhard, Kurd von Stranz u. Jörg Lanz-Liebenfels (Rassenphysik der Heerführer u. der Kriegskunst, Hieronimus Nr.115). - Durch Zensurschwierigkeiten konnte das Buch (geplant war Januar 1917) erst 1919 erscheinen, dazu ein beigelegtes Informationsblatt des Hrsg. Als Grund für die Beschlagnahme während der Kriegsdauer wurden folgende Beiträge genannt: Richard Ungewitter "Germanen und Fremdrassige" u. Dr. Friedrich Lezius "Unsere Kriegsziele im Osten". - Richard Ungewitter (1868-1958), Vorkämpfer der FKK-Bewegung. Bekam durch Heinrich Pudor (Pseudonym: Heinrich Scham), Kontakt zur völkischen "Nacktkultur" u. gründete mit F. M. Sebaldt in Berlin die Loge "Aristokratische Nudo-Natio-Allianz" (ANNA). Die frühe Broschüre "Wieder nacktgewordene Menschen" erreichte innerhalb weniger Jahre eine Auflage von fast 100.000 Expl. Wiederholte Versuche, juristisch gegen sein erstes Buch "Die Nacktheit" (1906), vorzugehen, scheiterten vor Gericht. Nach dem 2 WK wurde Richard Ungewitter 1953 zum Ehrenmitglied des Deutschen Verbandes für Freikörperkultur (DFK) ernannt. - Einband etwas berieben u. an den Ecken leicht bestossen; gelockerte Bindung dadurch loses Inhaltsverzeichnis; angerostete Klammern; fleckiger Schnitt; der farbige Titel des O-Umschlags von Ludwig Fahrenkrog auf starken Karton aufgezogen u. eingebunden; insgesamt noch ein gutes Expl.

 

455.    Walter, Richard: ["Menschenwährung"]. Mein Kampf um die Wahrheit im Währungswesen. Potsdam, Im Selbstverlage des Verfassers, 1924. 223 S., Gr.-8°, O-Halbleinen

"Das Währungsproblem ist gelöst [...] Die Todesstunde des Goldes, das so fürchterliche Verheerungen unter den Menschen angerichtet hat, das geschichtlich nachweisbar mindestens 3500 Jahre, vielleicht schon viel länger, von den Juden - bewußt oder unbewußt - als ein nie fehlgehendes Mittel zur Ausbeutung der Menschheit benutzt worden ist, steht unmittelbar bevor [...] Auf denn, mein geliebtes deutsches Volk, zu fröhlichem, gottgefälligem Schaffen! Helft, ihr Arier, alle und werdet wieder, wie einstmals in vorgeschichtlicher Zeit, Führer und Beglücker der Menschheit!" (Vorwort) - U.a. über: Weshalb muß Deutschland siegen?; Einheitliche internationale Währung; Eine Lösung des Geldproblems; Marktstabilisierung; Die ewig beständige Währung; Geldwucher; Die Goldnotenmissionsbank; Vom Steuerwesen; Kreditsperre; Deutsche Weltpolitik; Skizze eines Einführungsgesetzes. - Ebenfalls abgeduckt ist ein umfangreicher Briefwechsel des Autors, u.a. an das Reichwehrministerium, die Reichsbank, die Handelskammer. - Etwas lichtrandig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

456.    Weber-Robine, Professor Friedrich: Deutschland stirb... und werde! Tiefblicke in die Gesetzlichkeit aller Völkerschicksale. Berlin-Pankow, Linser-Verlag; überklebt von Fr. Paul Lorenz, Freiburg u. Basel, [1922]. 35 S., 8°, Neuer Karton, O-Deckel mit eingebunden

Am Ende gibt Weber-Robine 10 "Weckrufe" für das deutsche Volk, die seine Ansicht einer harmonischen Weltordnung wieder spiegeln, die er "Nazarenischer Kommunismus" nennt. Der 10. Weckruf bedeutet die "Vernichtung aller trennenden Gewalten im Leben der Völker, die sich als Klassen- und Rassenhaß, konfessionelle und politische Quertreibereien, ungerechte Verteilung der Güter und sonstige auf Unredlichkeit und Unwahrhaftigkeit aufbauende Faktoren der Weltversöhnung, ohne welche Deutschlands Wiederauferstehung ein Phantom bleibt, kundgeben." (S.33) - Friedrich Weber-Robine war der Ordenspräsident des "Orden der Okkultisten". - Der eingebundene O-Deckel ist angeknickt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

457.    Wehrmann, Frodi Ingolfson: Sonne und Mensch. Zweite, erweiterte Auflage der "Praktischen Menschenkenntnis nach den Geburtsmonaten". Stuttgart, Allgeist-Verlag Anton Scheuch, [1927]. 125 S., mit Frontispiz, 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen

Der Autor bezieht sich ausdrücklich auf Jörg Lanz von Liebenfels u. dessen Buch "Praktisch-empirisches Handbuch der ariosophischen Astrologie". Die Wertschätzung erwidert Liebenfels in "Ostara" Nr. 4: "Reinzucht und Rassenzucht kann nicht staatlich, behördlich, ‘ministeriell’, sondern nur als Religion und ‘sakral’ betrieben werden, wie dies Frodi Ingolfson Wehrmann in seinen Schriften [...] und sein köstliches ariosophisch-astrologisches Buch ‘Sonne und Mensch’ darlegt." - Wehrmann (1889-1945) gehörte um 1920 zu einer Berliner Okkultistengruppe namens "Svastika-Zirkel" nannte (weitere Mitglieder: Issberner-Haldane, Robert H. Brotz (Graphologe) u. Wilhelm Wulff (späterer Astrologe von Heinrich Himmler)). Der Autor war ein glühender Verehrer von Guido List u. schrieb auch für die Buchreihe "Ariosophische Bibliothek" (siehe Goodrick-Clarke). - Etwas berieben u. bestossen; Rückendeckel etwas fleckig; Signatur im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

458.    Zimmermann, Werner (Hrsg.): TAO / [ab 1927:] TAU. 77 Hefte von 1924 bis 1933. Monatsblätter für Verinnerlichung und Selbstgestaltung. 1924: 6 // 1925: 10, 12, 15, 17, 18/19 // 1926: 21, 23, 24, 26, 27, 28/29, 30, 31 // 1927: 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42/43, 44 // 1928: 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 54, 55, 56 // 1929: 57, 60, 62, 63, 67, 68 // 1930: 69/70, 71, 72, 73, 74, 75/77, 78, 79, 80 // 1931: 81, 82, 83, 84, 86, 89, 90, 92 // 1932: 95, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 103, 104 // 1933: 106, 107, 108, 109, 110, 111, 112, 114. Jena, Lauf u. Bern, Ferlag: "Di neue Zeit"; (ab 1927) Verlag "Die neue Zeit; (ab 1932) Verlag Rudolf Zitzmann, 1924-1933. je Heft ca. 30 S., mit einigen Taf. u. Abb., 8°, O-Karton

Die Zeitschrift stand der linken freiwirtschaftlichen FFF-Bewegung (Freigeld, Festwährung u. Freiland) nahe. Werner Zimmermann hat sich selbst für die Anarchie als letztes Ziel ausgesprochen. Die Themenschwerpunkte der TAU waren: Lebensreform, Jugend- u. Siedlungsbewegung, Pazifismus. TAU enthält interessantes Material zur nonkonformistischen Jugend- u. Siedlungsbewegung der Weimarer Republik, sie blieb aber nicht ohne Anbiederung an den Nationalsozialismus, trotzdem wurde die TAU 1937 verboten. - Einbände tlw. etwas angestaubt; papierbedingt gebräunt; nur wenige Hefte mit Anstreichungen (zumeist Bleistift); ein Heft mit größerer Fehlstelle im Deckel; eins angerissen u. professionell hinterlegt; einige Hefte mit kl. Mängeln, sonst gute Expl.

 

459.    Zimmermann, Werner (Hrsg.): TAU. Jhg. 1928 [kmpl.] = Heft 45 bis 56. Bern, Verlag "Die Neue Zeit", 1928. je Heft (grob) ca. 30 S., mit einigen Taf. u. Abb., 8°,O-Halbleinen

Einband etwas angeschmutzt u. berieben; papierbedingt etwas gebräunt; ExLibris von Paul Jeske, sonst ein gutes Expl.

 

460.    Zschaetzsch, Karl Georg: Atlantis, die Urheimat der Arier. 1. Aufl. Berlin, Arier Verlag, 1922. 99 S., mit 1 Karte, Kl.- 8°, Illus. O-Halbleinen

Kurzfassung des bereits 1920 veröffentlichten Buches "Herkunft und Geschichte des arischen Stammes". Der Autor gehört zum den völkischen Vertretern, die von einem arischen Atlantis überzeugt waren. Durch Bibel, Edda u. südamerikanische Mythen versuchte er, die Geschichte der Arier zu rekonstruieren, wobei er in der "Rassenvermischung" einen wichtigen Grund für den Untergang von Atlantis sieht. - U.a. über: Die Urheimat der Arier; Die Auswanderungen der Arier in frühester Zeit nach Europa u. Amerika; Die vier großen Weltalter u. deren Zeitdauer; Die drei den Sintbrand überlebenden Menschen; Das Idafeld, der Hauptplatz der Insel; Einteilung des Landes u. des Stammes; Platons Bericht über Atlantis nach den Überlieferungen der ägyptischen Priester; Ankunft von fremden Gästen auf Atlantis; Der erste Mord auf Atlantis (Kain und Abel); Kriegerischer Einfall der Bergbewohner; Thors Krönung zum König von Atlantis; Der Hohepriester Loki besteigt als erster aus dem Priester- u. Gelehrtenstande den Königsthron; Die Könige Niörd u. Freyr; Der schweigsame Ase; Der letzte König von Atlantis; Entscheidungsschlacht auf dem Wigrid Felde, in welcher der König fällt; Überraschendes Hereinbrechen der Sintflut; Die Gedenktage der atlantischen Vorzeit, die noch heute in unseren Festen fortleben. - Min. angestaubt; Signatur im Vorsatz; Anstreichungen u. Marginalien mit Bleistift, sonst ein gutes Expl.