ARCHIV - Katalog 8 - Germanische Mythologie und Vorgeschichte, Runen

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zu den Themen Germanische Mythologie und Vorgeschichte sowie über Runen aus unserem achten Antiquariatskatalog.


82.      Albert, L. [Pseud: Albert Herrmann]: Die Urbibel der Ario-Germanen. Herausgegeben und mit Erläuterungen, Sprachenvergleichungstabellen und einem Nachwort: "Auf der Fährte des Eolus". Mit 19 Abbildungen von W. Richter-Rheinsberg und 1 Karte. 2. Aufl. Berlin, Otto Dreyer Verlag, 1922. 220 S., mit 19 Abb., 1 Karte u. ein Faksimile aus dem Urtext (beide gefalt.), Gr.-8°, Goldgepr. O-Halbleinen

U.a. über: Der Baal-Ring der Gaal-Skythen von Schrot; Die fünfzehn Gebote des Eolus; Die wunderbaren Schicksale der Urbibel; Die Schriften des Eolus; Die Jahrbücher von Gaelag; Annalen von Irland; Auf der Fährte des Eolus. Die Tragweite der eolisch-sumerischen Offenbarung; Sprachvergleichender Teil. - Der Inhalt basiert wahrscheinlich auf den 1887 in Wien erschienenen "Gaelischen Annalen" nach der Übertragung O’Connors. Dabei soll es sich um eine uralte Chronik vorkeltischer Stämme handeln. Diese Jahrbücher wurden wie die "Ura-Linda-Chronik" sehr kontrovers behandelt u. in völkischen Kreisen viel beachtet. - Im Inhaltsverzeichnis angeführt, aber im Text nicht enthalten: "Die fünfzehn Gebote des Eolus", nach Vergleichsexpl. fehlt dies in der gesamten Aufl., ist aber in der "Volksausgabe" von 1926 enthalten. - Einband etwas fleckig u. leicht bestossen; Besitzervermerk im Vorsatz (tlw. radiert); Seiten tlw. leicht fingerfleckig; beide eingefalteten Tafeln angerissen u. sauber hinterlegt, sonst ein gutes Expl.

 

83.      Angenetter, August: Götterdämmerung. Kulturgeschichtlicher Roman aus der Zeit der Völkerwanderung. Wolfenbüttel, Verlag von Julius Zwißler, 1909. 357 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Leinen im O-Schuber 

"Vor des ostgotischen Gaufürsten Amalarich weitgedehnten Hof, dessen mit Donars und Freyjas Schnitzbildern gezierte Hochsitzbalken weit ins Land hinein sahen, sprengte eine Schar von sieben jungen gotischen Reitern. Es waren edle Gestalten, blondbärtig und hoch. Wie lauteres Silber schimmerten ihre Wehren und Waffen im hellen Strahl der Spätherbstsonne. Ihre festliche Gewandung verriet, daß sie ein besonderer Anlaß vor Almarichs Wohnstatt geführt." (Beginn) - Der schlichte Schuber ist bestossen u. beschabt; Rückendeckel stockfleckig; Besitzervermerk u. Widmung, sonst ein schönes Expl.

 

84.      Asendorpf, Wilhelm: Die Edda als Welteislehre. Erstausg. Krefeld, Gustav Hohns Verlag, [1933]. 102 S., 1 Falttaf., 1 Bl., 8°, Illus. O-Halbleinen

Unter den 5 Illustrationen nach den Theorien der Glacial-Kosmogonie von Hanns Hörbiger auch der sog. Eisschleiertrichter, vom Autor als Thors Hammer "Miölnir" interpretiert. - Ecken leicht bestossen; kl. Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.

 

85.      Baltzer, L. (Abb. in Bd. I) und Arthur Nordén (Bd. II): Schwedische Felsbilder. Werke der Urgermanen. Schriften zum Wiederaufbau der alten nordischen Kulturen I und II [2 Bände, kmpl.]. I: Schwedische Felsbilder von Göteborg bis Strömstadt. II: Felsbilder der Provinz Ostgotland in Auswahl. Aufgesucht, abgebildet und mit einer Einleitung versehen von Arthur Norden. Erstausg. Hagen i.W. u. Darmstadt, Folkwang-Verlag, 1919, 1923. 72 S., 56 Taf. / 43 S., 58 Textabb., 61 Taf. (tlw. eingefaltet), 4°, Illus. O-Halbleinen

(Band II = gleichzeitig Band X der Reihe: Schriften-Reihe Kulturen der Erde). - Die Felsbilder in Band I wurden von L. Baltzer aufgenommen. - Grundlagenwerk für die völkische Wissenschaft, auf das sich u.a. auch Herman Wirth bezog (u.a. Autor von Der Aufgang der Menschheit, Die Urschrift der Menschheit). - "Der Mensch, der diese Dinge gemacht hat, steht nicht in der Affenlinie, sondern er ist ein in jeder Hinsicht gut ausgebildetes Wesen, dieser Mensch hat die Sprache erfunden und gemacht, hat befohlen, daß seine Sprache auf der ganzen Erde gesprochen wird, und kein Wesen hat ihm widersprechen können [...] Woher er diese übermenschlichen Gaben hatte, das kann nur die tiefste psychische Konzentration sagen, nicht aber eine rückblickende historische oder prähistorische Forschung." (I, S.64) - "In der folgenden Arbeit soll ein Ausschnitt aus dem Gebiet der schwedischen Felszeichnungen ausgewählt werden, um Material zu liefern zur Beleuchtung des allgemeinen Charakters dieser Felsritzungen und zur Besprechung der Elemente ihrer Darstellungen, sowie der Übereinstimmung derselben mit den Wirklichen Erscheinungen der damaligen Zeit. Es soll also versucht werden [...] ausfindig zu machen, was man als ihre leitende Idee bezeichnen könnte." (II, S.8). - Bd. I stärker bestossen u. an den Kanten berieben, Deckel frontal mit kl. Einstössen u. schwach fleckig, papierbedingt gebräunt; Bd. II etwas berieben; beide mit ExLibris, sonst gute Expl.

 

86.      Böttger, Dr. Heinrich: Sonnencult der Indogermanen (Indoeuropäer) insbesondere der Indoteutonen aus 125 hebräischen, griechischen, lateinischen und altnordischen Original- und zweihundertachtundsiebzig sonstigen Quellen geschöpft und erwiesen. Breslau, Verlag von Leopold Freund, 1890. XXXII, 167 S., 8°, Priv. Leinen

Gibt die "Geschichte der Deutschen von der Wiege des Menschengeschlechts in den paradiesischen Tälern des Himalaja an bis zu den Symbolen des Sonnencultes, den Pferdeköpfen, Hähnen und Schwänen auch auf den Giebeln der Bauernhäuser in Deutschland." (S. XVIII) - U.a. über: Vorhandensein des weißen Pferdes, zunächst in Deutschland u. von da bis Indien hinwärts; Verbreitung des Sonnenkultes der Indogermanen vom Ganges u. Indus aus bis Rußland; Bedeutung des Hahns u. des Schwans im Sonnenkult der Indogermanen; Wesen u. Eigenschaften des Sonnengottes bei den Indogermanen. - Vorsatz mit Marginalien; wenige saubere Bleistiftanstreichungen; einige Eselsohren, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

87.      Bülow, Werner von: Geheimsprache der deutschen Märchen. Märchendeutungen durch Runen. Ein Beitrag zur Entwickelungsgeschichte der deutschen Religion. Erstausg. Hellerau bei Dresden, Hakenkreuz Verlag, 1925. 107 S., mit 4 ganzs. Holzschnitten von Marianne Finckh-München, Gr.-8°, Illus. O-Karton (von Paul Sinkwitz-Ebersbach)

Arntz 457. - Über 16 Runen u. ihre Entsprechung in 16 Märchen. - Werner von Bülow war nach dem Tod von John Gorsleben Hrsg. u. Schriftleiter der "Hagal"-Hefte u. darüber hinaus gut bekannt mit Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor. - Einband leicht fleckig u. bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

Mit handschriftlichen Anmerkungen des Verfassers:

 

88.      Bülow, W[erner] v[on]: Der Ewigkeitsgehalt der eddischen Runen und Zahlen. Grundriß arischer Weisheit und Jungbrunnen des deutschen Volkstums. Erstausg. München, Verlag Hans Stiegler, [1925]. 26 S., 8°, O-Karton

Deckel etwas fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Auf dem Deckel mit handschriftlicher Widmung des Verfassers u., ebenfalls von Bülows Hand, eine längere Anmerkung auf einer Innenseite (mit Bezug auf Guido List) sowie einige kl. Korrekturen.

 

89.      Dieckhoff, Albrecht Dietrich: Nordische Runenlehre. Eine kurze Einführung. 1. Aufl. Hamburg, Hans Christians Druckerei und Verlag, 1935. 47 S., mit Textfig. u. 1 Runentaf., 8°, O-Karton

Arntz 719a. - Bei der Tyr-Rune wird auch sehr früh der SS-Totenkopfring erwähnt: "Tyr bedeutet ferner die ‘Dreiheit’ (Drei-Einigkeit?). Der Pfeil, den dies Zeichen darstellt, und sein mutiger Gebrauch unter Einsatz des eigenen Lebens verleiht dem nordischen Menschen den Sieg und macht ihn zum furchtlosen Führer: Der junge Tyr rettet die Götter vor dem Fenriswolf, indem er ihm seinen Arm in den Rachen steckte; das Ungeheuer verschlingt zwar seinen Arm, aber der heldenhafte Führer, des ‘Wolfes Überbleibsel’ (ulf leifar), bleibt Sieger und seines Volkes Retter. Daher ist es auch verständlich, wenn die tyr-Rune als Führerzeichen bei SA und SS sowie auf dem Ehrenring für bewährte Führer der Schutzstaffel der NSDAP Verwendung gefunden hat." - Die im gleichen Jahr erschienene erweiterte Fassung (78S.) "Einführung in die nordische Runenlehre" widmet der Autor: R. Walter Darré, der mit dem Gestalter des SS-Totenkopfrings Wiligut/Weisthor freundschaftlich verbunden war. - Einband etwas gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

90.      Doderlein, Johan[n] Alex[ander]: Antiquitates Gentilismi Nordgauiensis. Das ist, Kurtzer, doch gründlicher Bericht Von dem Heydenthum Der alten Nordgauer Aus unterschiedlichen Monumenten des Alterthums, Benahmsungen der Wochen-Täge, Caroli des Grossen, Lvdovici Pii &c. Capitularibus, verschiedener Synodorum Verordnungen, zumahlen dem Indiculo Paganiarum, oder Heydnischen Aberglauben in dem Christenthum des IIX. Jahr-Hunderts, an noch vorhandenen Steinen, Innschrifften, Götzen-Bildern, vielen noch heut zu Tag üblichen Gebräuchen, Gewohnheiten, Redens-Arten, Sprüchwörtern und andern zuverläßigen Urkunden [etc.] deduciret, und mit Kupffern illustriret. Von M. Johan. Alex. Doederlein, Rectore des Lycéi in Weissenburg am Nordgau [...]. Erstausg. Regenspurg, bey Christian Gottlieb Seiffart, 1734. mehrfach gefalt. Frontispiz (Darstellung altgermanischer Gottheiten wie z.B.: Thor, Wotan, Crodo), 4 [von 6] Bll., 116 S., 6 Bll. (Register u. Errata), 8°, Interims-Pappband d. Zt. 

Pfeiffer 29263; Jöcher II,164. - Döderlein (1675-1745), in seiner volkskundlichen u. kulturgeschichtlichen Arbeit u.a. über: Von der Verehrung der Sonnen unserer alten Teutschen Vor=Eltern; Was sie von dem Mond statuiret, u. wie sie selbigen verehret haben?; Vor Donner u. Blitzen bezeigten unsere Heydnischen Vor=Eltern eine sonderliche Ehrfurcht; Unter den Bäumen wurden sonderlich die Eichen, u. dero Mispel heilig gehalten; Die Haine, Wälder, Höhen u. Berge werden göttlich verehret; Die Opfer-Priester, Geistlichkeit u. Gelehrten constituirten z. Classen: deren erste die Barden, die anderen die Vates, oder Weissager, u. die dritte die Druiden, besagte Opfer=Priester ausmachten. - Umfangreiches Register z.B. über: Alraun; Blut u. Eingeweide zur Wahrsagung; Drudenfuß; Edda; Liebestränke; Magische Künste; Spiegel-Wahrsagerei; Teufelsmauer; Traumdeuterei; Wahrsagerinnen; Wettermachen; Wütendes Heer; Zauberlieder. - Etwas bestossen u. beschabt; Frontispiz im Bund etwas gebräunt; die gedruckte Widmung (zwei Blatt) an Johann Wilhelm Adler (Innerer Rat zu Regensburg) wurde nicht mit eingebunden (fehlt), sonst ein gutes Expl.

 

91.      Fischbach, Friedrich: Mythologische Wanderungen durch Asgart und Mittgart. I: In und um Bensberg. II: In und um Berg[isch]-Gladbach. Erstausg. Berg.-Gladbach, Kommissions-Verlag und Druck von Chr. Illinger, [1912]. 24 S., mit einer Karte der Flurnamen, 8°, Illus. O-Papier

"Hat Bensberg mit seinem Hackberg den Vorrang als Mittelpunkt von Asgart, so besitzt Berg.-Gladbach doch auch ein vollgerütteltes Maß uralter Mythen und Legenden [...] Die Edda mit ihren genau angegebenen Flurnamen muß für uns maßgebend sein [...] Daß Gladbach mit Gladsheim, und der Struderbach mit Tundr identisch, ist zweifelslos." - Einband etwas fleckig u. mit einen hinterlegten Einriss; ExLibris auf Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

92.      Fischbach, Friedrich (Hrsg.): Asgart und Mittgart. Das Goldene Hausbuch der Germanen. Enhält die schönsten Lieder der Edda und den Nachweis, dass am Niederrhein zwischen der Sieg und Wupper die ältesten Mythen der Arier (auch die der Griechen) entstanden sind. Nebst Flurkarte. Köln, K.A. Stauff & Cie., [1902]. IV, 191 S., mit gefalt. Karte (44,5x27cm) im Rückendeckel, 8°, O-Karton

Das umfangreichste Werk des Wiesbadener Prof. Friedrich Fischbach zu seiner These, dass Asgart u. Mittgart am Niederrhein zw. der Sieg u. Wupper lagen u. dass die ältesten Mythen der Arier (wie auch die der Griechen) dort entstanden seien. Ein Ideentransfer zu Guido List ist in allen Werken feststellbar, selbst Lanz von Liebenfels erwähnt Fischbach im Ostra-Heft 32. - Etwas bestossen u. angestaubt; am Rücken professionell geklebte Fehlstelle, sonst gut.

 

93.      Gorsleben, Rudolf John (Übers.): Das Blendwerk der Götter. (Gylfaginning). Aus der Jüngeren Edda ins Hoch-Deutsche übertragen von Rudolf John Gorsleben. Mit Holzschnitten von Peter Trumm. 1. Aufl. Pasing vor München, Die Heimkehr, 1923. 74 S., 2 Bll., mit 5 blattgr. Illus., 8°, Illus. O-Pappband

Rudolf John Gorsleben (1883-1930) war Gründer u. bis zu seinem Tod Leiter der Edda-Gesellschaft. Sein Hauptwerk "Hoch-Zeit der Menschheit" hatte in völkischen Kreisen einen weitreichenden Effekt. - Deckel u. Vorsätze leicht fleckig; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

94.      Gorsleben, Rudolf John (Übers.): Die Edda. Gesamt-Ausgabe [= 2 Bände in 1]. I. Lieder-Edda: Heldenlieder - Sprüche - Götterlieder. II. Erzählende Edda: Das Blendwerk der Götter - Prägers Erzählungen - Der Nornengast - Wotans Wunschsöhne. 5. verm. Aufl. / 4. Aufl. Leipzig, Koehler & Amelang, [um 1935]. 240 S. / 229 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen

Heldenlieder u.a.: Lied von Wieland; Lied von Helge; Das Lied vom jungen Siegfried; Das Lied von Sigfrieds Tod; Gudruns Totenklage; Wie Gudrun zu Etzeln kam; Gottesurteil; Ortruns Klage, Gudruns Rache; Die letzte Rache; Das Hildebrandslied. - Sprüche u.a.: Maßvolle Weisheit; Standhaftigkeit; Falsche Freundschaft; Warnung vor der Zauberei; Weltesche; Die Ziege Heidrun; Runenzauber; Wodans Runenkunde. - Götterlieder u.a.: Die Geburt Heimdolds; Entstehung der Stände; Wie Donar wieder zu seinem Hammer kam; Kessel des Humer; Das Trinkgelage der Götter; Baldurs Traum u. Tod; Hundilalied, Zwerg Allwiß auf der Freite; Das Graubartslied; Grimner u. Gerod; Wodan u. Waberer. - Angeschmutzter Deckel; hinten angeplatztes Innengelenk, sonst ein gutes Expl.

 

95.      Jossé, Roland Dionys: Die Tala der Rauen (Runo-astrologische Kabbalistik). Handbuch der Deutung des Wesens und Weges eines Menschen auf Grund der in seinem Namen verborgenen Schicksalsraunen. Freiburg i. Br., Herman Bauer Verlag, [1955]. 150 S., mit Tabellen u. einigen Fig., 8°, Illus. O-Karton

Roland Dionys Jossé verbindet unter dem Hinweis auf Guido von List, Aspekte der Runen, Kabbalistik u. Astrologie, insofern kann man das Buch als eine Art Brückenschlag ansehen zu dem nicht erschienenen/verschollenen Werk "Kabbala und Armanismus" von List. Jossé ist stark von der Ariosophie beeinflusst u. Begründer der sog. "Aswitha-Bewegung für Urreligion und Asen-Weistum". Obwohl in den 50er Jahren erschienen, bezieht sich der Autor in seinem Buch auf "Kreise" der völkischen Esoterik u. widmet es "Der Hüterin des Erbes der Edda-Gesellschaft (1924-1939) Frau Käthe Schaefer-Gerdau (geb. 20. Lenzing 1882)." - Frau Schaefer-Gerdau pflegte jahrelang enge Kontakte zu Wiligut/Weisthor u. dessen "Schüler" Emil Rüdiger. In der "Edda-Gesellschaft" erschienen u.a. die berühmten Hagal-Hefte. - U.a. über: Enthüllte Runenrätsel; Geheimes Runenwissen (Runomagie); Die irdische Prägezahl vier; Die alt-arische Urzahl 16 u. die Runenreihe; Laut-, Silben- u. Wortbedeutungen der Runen; Raunenkräfte in Tier u. Pflanze; Raunenstrahlfarbe u. Edelsteine; Raune u. Körperkreis; Die Raunenspirale u. das periodische System der Elemente; Der Nornenspruch im Namen; Die Umwandlung der Namen in raunen; Die Deutung der Namens- u. Wurzelraunen; Der Raunenring im Raum u. der Tyrkreis; Die Bedeutung der Orts-, Mond-, Sippen-, Zeugungs u. Jahresraune; Das Raunenbild (Runogramm) u. die Anwendungsmöglichkeiten der Raunen-Tala; Verzeichnis deutsch-germanischer Vornamen. - Gutes Expl.

 

96.      Konrad, Karl: [3 Bücher:] (1) Die Edda des Snorri Sturluson. (Snorra-Edda oder erzählende Edda). Aus dem Altnordischen. - (2) Germanische Religion. Einleitfaden zu ihrer Erneuerung. - (3) Kann uns die Edda Religionsbuch werden? 1. Aufl. / 1. Aufl. / 2. vollst. umgearb. Aufl. Mühlhausen i. Thüringen, Im Urquell-Verlag Erich Röth, 1926. 187 S., 2 Bll. / 93 S., 1 Bl., mit einer Runenzeile im Text / 87 S., 8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit jew. 5 Blindbünden

Inhalt von (1): Gylfaginning (Gylfis Täuschung); Bragaroedhur (Bragis Gespräche); Skaldskaparmal (Skaldenkunst-Lehre); Anhang: Bragis des Alten "Thors-Drapa"; Erläutungen; Begriffspaare der Edda; Schrifttums-Hinweise; Verzeichnis erläuterter Namen u. Begriffe. - Sehr schöne Expl.

 

97.      Krause, Dr. Ernst (Carus Sterne): Die Trojaburgen Nordeuropas, ihr Zusammenhang mit der indogermanischen Trojasage von der entführten und gefangenen Sonnenfrau (Syrith, Brunhild, Ariadne, Helena), den Trojaspielen, Schwert- und Labyrinthtänzen zur Feier ihrer Lenzbefreiung. Nebst einem Vorwort über den deutschen Gelehrtendünkel. Mit 26 Abbildungen im Text. [von Verlagsseite ANGEBUNDEN:] Ernst Krause: Die nordische Herkunft der Trojasage bezeugt durch den Krug von Tragliatella, eine dritthalbtausendjährige Urkunde. Nachtrag zu den Trojaburgen Nordeuropas. Erstausg. Glogau, Verlag von Carl Flemming, 1893. XXXII, 300 S., 2 Bll., mit 26 Textabb. / 48 S., mit 12 Textabb., Gr.-8°, Illus. O-Leinen

U.a. über: Wunderberge in der Mark Brandenburg; Labyrinthe in Handschriften u. Büchern; Wurmanlagen, Garten- u. Burglabyrinthe; Die Baumeister-Sage der Edda; Verschmähung u. Prüfung der Sonnenbraut (Griseldis); "Ein Kaiser will seine Tochter heiraten"; Osterspiele; Waffentänze der germanischen Stämme; Troja-Spiel u. Salier-Tanz; Die Sagen von Trojas Zerstörung u. von der trojanischen Abstammung. - Dr. phil. Ernst Krause (1839-1903), gelernter Apotheker, studierte Physik, Chemie u. Botanik. Mit seinen populären Schriften wurde er neben "esoterischen Themen" zu einem Vorkämpfer für die Lehre Darwins. 1862 war "Die Wahrsagung aus den Bewegungen lebloser Körper unter dem Einfluss der menschlichen Hand (Daktylomantie)" erschienen (siehe diesen Katalog Nr. 196), ein Jahr später die "Naturgeschichte der Gespenster". - Einband geringfügig fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

98.      Krause, Wolfgang und Franz Niquet: Die Runenfibel von Beuchte, Kreis Goslar. Mit Beiträgen von Gerhard Heberer und Wilhelm Völksen. 1. Aufl. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1956. 81-124 S. (so kmpl.), mit Textfig. u. 17 Abb. auf IX Taf., 4°, O-Karton

(= Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. I. Philologisch-historische Klasse. Jahrgang 1956, Nr. 5) - Deckel geringfügig lichtrandig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

99.      Leuthold, Dr. [Heinrich]: Die Runen und das Planetensystem. Erstausg. Berlin, Veteranendank-Verlag Adolf Wegener, [1934]. 32 S., mit Textfig., Gr.-8°, O-Karton

"Das Runentum selbst wurde als urälteste Schrift nach den Planeten gelesen, d.h. die Linienführung der einzelnen Buchstaben geschah nach der errechneten Entfernung der Planeten von der Sonne. Dem Grundprinzip des Nachweises dieser Idee soll diese Arbeit dienen." (Vorwort) Dazu arbeitet der Autor auch mit einem quadratischen Punktraster (5x5) u. geht auf die Sator-Arepo-Inschrift ein. - Einband lichtrandig u. etwas bestossen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

Mit Widmung des Verfassers:

 

100.    Lhotzky, Heinrich: Das Geheimnis der Spielkarten und andere deutsche Heiligtümer. Erstausg. Ludwigshafen am Bodensee, Haus Lhotzky Verlag, [1923]. 142 S., 1 Bl., Kl.-8°, Illus. O-Pappband

"Dem Geheimbunde der Weißen Lilie zugeeignet als Kala." - Inhalt: Das Geheimnis der Spielkarten; Mimameide (über einen Reim von Otto Siegfried Reuter aus "Das Rätsel der Edda"); Aus der Naturgeschichte des dtsch. Volkes (Aufgaben u. Pflichten der Armanenschaft, Die Bildung des Armanen-Nachwuchses, Der Wehrstand); Das Hakenkreuz; Blut; Recht oder Un-Recht; Das Wahlrecht; Der Weihnachtsbaum; Glückliches Deutschland. - "Im Kartenspiel liegt also tieffste Religion oder Wihinei, wie die Alten sagten, was Innerlichkeitswissen bedeutet. Ferner oberstes Recht und heiligste Staatskunst. Mit dieser Staatenordnung haben die Arier alle Kulturstaaten aufgebaut. Es ist ganz selbstverständlich, daß diese Karte im deutschen ‘französische’ Karte genannt wird, denn der Deutsche darf ja nicht glauben, daß sein Altertum ihm gehöre. Sie haben uns alles gestohlen, sogar den Glauben an uns selbst. Aber wir wollen unbedingt unser Eigentum zurückfordern. Alles was deutsch ist und war soll wieder uns gehören." (S.20) - "Die Augen und Ohren [für die dtsch. Sprache] haben uns etliche Meister eröffnet, vor allem Guido von List, Lanz von Liebenfels, Philipp Stauff, Bernhard Koerner und viele, viele." (Nachwort) - Einband leicht fleckig; Kanten etwas berieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit handschrftl. Widmung des Autors: "Herrn von Thulen, dem deutschen Manne und verehrten Kapitän der Köln nach der unvergesslichen Fahrt Bremen - Montevideo vom 21. Januar bis 16. Februar 24 zugeeignet vom Verfasser."

 

Guido List (1848-1919), nach dem Tod des wohlhabenden Vaters 1877 freier Schriftsteller. Ab 1902, nach 11monatiger Erbildung, entstand sein innerlich geschautes Hauptwerk. Bereits 1903 bildete sich um den charismatischen "Meister" eine Guido-von-List- Gesellschaft, gegründet in Wien durch Friedrich Wannieck, dessen Sohn Friedrich O. Wannieck u. Lanz von Liebenfels. 1911 gründete List, der sich auch als "Erberinnerer" bezeichnete, seinen "HAO" (Hoher Armanen Orden). Er legte mit seinen Werken die Grundlage der völkischen Runenkunde u. deren schwärmerischer Deutung. List vertrat die Theorie, dass es eine archaische, altgermanische Urschrift aus Sinnbildern gab. So seien z.B. in Wappen u. dem Fachwerk alter Häusern Textbotschaften "verkalt". Lists Auslegungen u. Sinnessprüche zu den Runen wurden von späteren Sinnbildkundigen, so auch von Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor mehr oder weniger abgewandelt übernommen. Zu den schärfsten Kritikern gehört der Heraldiker Otto Hupp:

 

101.    List, Guido: Der Übergang vom Wuotanismus zum Christentum. Berlin-Lichterfelde, Guido von List Verlag, 1926. 113 S., 4 Bll., 8°, Priv. Halbleinen mit montiertem O-Deckel

Arntz 2055-2258a; Ackermann III/1201; Mohler: B 121.18. - Seiten papierbedingt gebräunt; wenige Seiten mit "R" Stempel; oberer Rand mit sehr schwachen Feuchtigkeitsfleck, sonst ein gutes Expl.

 

102.    List, Guido: Deutsch-Mythologische Landschaftsbilder. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. 2., stark verm. Aufl. mit zahlr. Illus. u. zwei Kartenbeilagen. Wien, Verlag des Verfassers durch die Guido-von-List-Gesellschaft, 1913. XV, 368 S. / 3 Bll., S. [369]-679, 3 Bll. mit 94 Abb. (tlw. auf Taf.) u. 2 Karten, 8°, Goldgepr. O-Leinen mit mont. Deckelbildern

(= Guido List’s Gesammelte Werke Erster u. Zweiter Band). - Mohler: B 121.1; Arntz 2055-2258a. - "Wer List verstehen will, der muß seine ‘Deutsch-Mythologischen Landschaftsbilder’ gelesen haben. Sie sind die Pforte zu der Weltanschauung, die der Meister entdeckt und neu begründet hat." (Geleit) - Gute Expl. mit nur leichten Gebrauchsspuren; beide Titel mit Besitzervermerk; Seiten papierbedingt gebräunt.

 

103.    List, Guido: Die Armanenschaft der Ario-Germanen. Erstausg. Aachen u. Wien, Verlag der Guido-von-List Gesellschaft. In Kommission bei E. F. Steinacker, Leipzig, 1908. 3 Bll., 70 S., 2 Bll., 8°, O-Karton

(= Guido-List-Bücherei. 1. Reihe: Forschungsergebnisse Nr. 2). - Arntz 2055-2258a; Wolfstieg IV, 673; Mohler: B 121.1.1. - Etwas bestossen, angeknickt u. lichtrandig; Rücken etwas angerissen; zwei Besitzervermerke; Seiten gebräunt u. unbeschnitten, sonst gut.

 

104.    List, Guido: Die Armanenschaft der Ario-Germanen. [ANGEBUNDEN:] Die Rita der Ario-Germanen. Wien, Verlag der Guido-von-List Gesellschaft / Leipzig, In Kommission bei E. F. Steinacker, 1908. 3 Bll., 70 S., 2 Bll. / 192 S., mit wenigen Abb., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

(= Guido-List Bücherei, 1. Reihe, Forschungsergebnisse Nr. 2; und 2. Reihe, Forschungsergebnisse Nr. 3). - Arntz 2055-2258a; Wolfstieg IV, 672 u. 673; Mohler: B 121.1.1. - Am Ende des ersten Bands "Armanenschaft" eine Mitgliederliste der Gesellschaft. - Kanten etwas berieben; Vorsätze braunfleckig; Seiten etwas gebräunt, vereinzelte Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

105.    List, Guido: Die Namen der Völkerstämme Germaniens und deren Deutung. 2. Aufl. Wien, Verlag der Guido-von-List-Gesellschaft, 1909. 3 Bll., 118 S., 8 Bll. (Vlg. Anz.), 8°, O-Karton

(= Guido-von-List-Bücherei. 1. Reihe: Forschungsergebnisse Nr. 4). - "Nach all dem Vorgebrachten dürfte es klar geworden sein, daß die germanischen Völker aus der arischen reinen Rasse hervorgegangen sind, und zwar aus den verschiedenen Gruppen Geretteter, welche die furchtbaren Flutkatastrophen der Sintflutperiode überdauert hatten." (S.103) - Einband leicht bestossen; Rücken geblichen; papierbedingt gebräunt u. unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

106.    List, Guido: Die Religion der Ario-Germanen in ihrer Esoterik und Exoterik. Berlin-Lichterfelde, Guido von List-Verlag, [1910]. 98 S., 4 Bll., 8°, O-Karton

Am Ende Anzeigen zur Sippenforschung u. Wappenkunde u.a. auch zum "Handbuch der Heroldkunst" von Bernhard Koerner, der sich auf Guido (von) List bezieht. - Papierbedingt gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

107.    List, Guido: Die Ursprache der Ario-Germanen und ihre Mysteriensprache. Mit drei Tafeln und mehreren Textbildern. Herausgegeben vom Verfasser durch die Guido-von-List-Gesellschaft zu Wien. Auslieferung für den Buchhandel: Rudolf Lehner & Sohn, Wien u. L. A. Kittler, Leipzig, [1914]. XIII, 648 S., 1 Bl., mit Taf., u. 3 weiteren gefalt. Taf. im Anhang, 3 Bll., 8°, Priv. Halbleinen mit aufgezogenen O-Deckeln

(= Guido-List-Bücherei 1. Reihe: Forschungsergebnisse Nr. 6). - List bietet "an Hand der 5 Selbstlauter und den Mitlautern der ersten Heilsrunen, im ewigen System des Progressionsgesetzes ein Bild, das uns zeigt, wie der Baum des arischen Sprachtums emporwächst. Wir erkennen, daß ungezählte Blüten dieses Baumes, die uns aus fremden Sprachen hergeleitet wurden, Urgut aus arischer Grundwurzel sind." (Verlagswerbung in einem anderen Buch) - Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

108.    List, Guido von: Die Namen der Völkerstämme Germaniens und deren Deutung. 3. Aufl. Berlin-Lichterfelde, Guido v. List-Verlag, 1922. 3 Bll., 111 S., 8°, O-Karton

(= Guido-von-List-Bücherei. 1. Reihe: Forschungsergebnisse Nr. 4). - "Nach all dem Vorgebrachten dürfte es klar geworden sein, daß die germanischen Völker aus der arischen reinen Rasse hervorgegangen sind, und zwar aus den verschiedenen Gruppen Geretteter, welche die furchtbaren Flutkatastrophen der Sintflutperiode überdauert hatten." (S.102) - Etwas bestossen, lichtrandig u. angerändert; die Einbandfarbe hat auf die erste u. letzte Seite abgefärbt; Seiten gebräunt u. nicht aufgeschnitten, sonst gut.

 

109.    List, Guido von: Die Rita der Ario-Germanen. Erstausg. Wien, Verlag der Guido-von-List-Gesellschaft; In Kommission bei E. F. Steinacker in Leipzig, 1908. 192 S., 10 Bll., mit einigen Fig., 8°, Priv. Leinen

(= Guido-List-Bücherei. 2. Reihe: Forschungsergebnisse Nr. 3). - Wolfstieg IV, 673. - U.a. über: Armanische Kosmogonie u. moderne Wissenschaft; Das Gesetz ist, das All wird!; Die Edda ist deutsches, nicht nordisches Erbgut; Das Recht der Tiere; Sklaven, Leibeigene, Kriegsgefangene; Scheinbares Aufhören der Feme; Wehrgeld; Kala u. Symbole der Strafarten; Mann u. Weib sind eine Zweieinheit usw. - Etwas berieben u. fleckig; Vorsatz mit Stempel u. Nr.; Seiten papierbedingt gebräunt u. braunfleckig, sonst gut.

 

110.    Marby, Friedrich Bernhard (Hrsg.): Hag-all. Runen-Kalender der Runen- und Priester-Astrologie. Astrologisches Vierteljahresbuch April-Juni 1930. Stuttgart, Marby-Verlag, 1930. 72 S., mit Textfig., 8°, Illus. O-Karton

U.a. über: Tägliches Wetterbild; Zukunftsaussichten vom 1. April bis 31. Dez. 1930; Momentauskünfte über die tägliche Geschäftswelle; Runen raunen richtig Rat; Domino-Runen; Wann säen, wann pflanzen; Winke für Land- u. Gartenbau; Der homöopatische Berater; Runenheilkunde; Der Persönliche Astrologische Führer; Aus Briefen an Friedrich Bernhard Marby. - Der völkische Esoteriker Friedrich Bernhard Marby (1882-1966) befasste sich mit Astrologie, Pendeln u. alternativen Heilmethoden, ist aber meist bekannt für seine Runenforschungen, die er z.B. in dem Werk "Runenschrift-Runenwort-Runengymnastik" schilderte. Ab 1924 gab er die Zeitschrift "Der eigene Weg" heraus. 1935 veranlassten Marbys Runenforschungen Wiligut/Weisthor zu einem Brief an seinen Dienstherrn Heinrich Himmler, in dem er forderte man möge doch etwas gegen die Runengymnastik des Siegfried Adolf Kummer u. des Marby unternehmen. Dass Marby u. seine Aktivitäten im NS unerwünscht waren belegt seine Einweisung in versch. KZs, in denen er insgesamt 99 Monate bis April 1945 verbrachte. - Einband leicht fleckig; im ersten Drittel schwächer werdender Feuchtigkeitsfleck am Rand, sonst ein gutes Expl.

 

111.    Noah, Bruno: Die Edda. Gelöste Rätsel ur-arischen Weistums aus ältester Überlieferung. Erstausg. Berlin Pankow, Linser Verlag, 1934. 136 S., mit Textabb., 8°, O-Leinen

Die "Edda" als Quelle der letzten Erkenntnis. Kurioses Werk der völkischen Esoterik: "Bal-Dur, der Gott des Ur-Sonnenballs, der nur in den Menschen, nicht aber in Wirklichkeit zu töten ist, und in Hel niedersteigt, sich ‘verkehlt’, versteckt bis zum Wiedererwachen im einzelnen Menschen. - Und nun das persönliche Geheimnis: seit Balders Tod dringt Nacht für Nacht die ‘schwarze Lanze’ aus der ‘Kyffus-Höhle’ jedem Wollenden sichtbar, schauerlichste Vernichtungsmaterie in die Welt. Giftgas des Kosmos, wie kein schlimmeres möglich. Es wird von unserer Materie abgesaugt, tropft in die Menschenleiber" (S.78f.) - Darüber hinaus vertritt der Autor u.a. die Vorstellungen der Welteislehre von Hörbiger-Fauth, "Die Entdeckung des Paradieses" von Franz von Wendrin u. Marbys Runengymnastik. - Mit kl. Literaturliste als "Fußnoten und Erklärungen zur ‘Edda’." - Deckel mit schwacher Fleckspur, sonst ein gutes Expl.

 

112.    Pudor, Dr. Heinrich: Zur Wiederbelebung germanischer Volks- und Naturfeste. 1. Folge [von 3]: Kultur der Feste. Hellerau-Dresden, Hakenkreuz-Verlag, [1923]. 39 S., 8°, O-Karton

(= Flugblätter vom Hakenkreuz). - Heinrich Pudor (1865-1941) gilt neben Richard Ungewitter als Vater der Freikörperkultur bzw. "Nacktkultur". Nach Mohler (B 122.5) "eine der bizarrsten Existenzen unter den Völkischen und auch eines der bizarrsten (und umfangreichsten) Werke, das jedoch wegen der zahlreichen Veröffentlichungen im Selbstverlag (und in Lieferungen) schwer zusammenzustellen ist. Eine komplette Pudor-Bibliographie ergäbe einen ziemlich kompletten Katalog der völkischen Themen: Rassismus, Nordlandbegeisterung, Antisemitismus, Deutschgläubigkeit [...] Sprachgeschichts- und Vorzeittheorie, Reform der Landwirtschaft, Sexualtheorie." Pudor hielt sich, um Malerei zu studieren, zeitweilig in England auf. - Mit kl. Randläsuren; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

113.    Pudor, Dr. Heinrich (Hrsg.): "Homer." - A. Rosenberg über "Atlantis." - "Jahn." - Das Singen des Nordlichtes. - "Berbera." - "Friese." Leipzig, Verlag Dr. Heinrich Pudor, 1940. S. [117]-123 (so kmpl.), 8°, O-Karton

(= Beihefte zu Dr. Heinrich Pudor’s "Entstehung der Sprache" und "Neue Helgoland-Forschungen" [Nummer] 23). - Papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

114.    Pudor, Dr. Heinrich von: Die Entstehung der Sprache. Erstausg. Leipzig (Döblitzer Straße 12), Selbstverlag, 1935. 277 S., 1 Bl., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext 

Die Volksausg. erschien 1935-1938 in 23 Einzellieferungen. - Der Autor entwickelt die Theorie, dass es in grauer Vorzeit nur eine einzige Sprache, die atlantische Ursprache gegeben hat. Thematisch ist die Arbeit eine Fortführung u. Ergänzung seines Buchs "Völker aus Gottes Athem" u. der Artikelreihe "Prof. Herman Wirths Irrtümer und Tendenzwissenschaft (mit besonderer Bezugnahme auf die ‘Heilige Urschrift’, welche ebenfalls die Entstehungsgeschichte der Sprache mitbehandelt)", die 1935 in "Der Ruck", Eugen Dühring Verlag (Berlin), erschien. - Einband tlw. leicht gebräunt; Titel gestempelt; die ersten drei Seiten mit Kugelschreiber-Anstreichung, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

115.    Reuter, Otto Sigfrid: Das Rätsel der Edda und der arische Urglaube. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Mit zahlreichen [Übersichten und] Abbildungen. 2. verm. u. verb. Aufl. / 1.-4. Tsd. (1) Sontra, Verlag Deutsch-Ordens-Land; (2) Bad Berka, Verlag Deutsche Gemeinschaft, 1922, 1923. 181 S., mit 13 Abb. / 276 S., mit 30 Abb., 8°, O-Karton (beide gleich)

Bd. 1 u.a. über das germanische Weltbild, Bd. 2 u.a. über die Deutung der nordischen Felsbilder, die arische Zeitrechnung, die Gottheit der Edda. - "Reuter hat angeknüpft an die besten Überlieferungen der germanischen mythologischen Wissenschaft. Seine Art wissenschaftlicher Forschung hat nichts zu tun mit der Phantasterei und Willkür Guido von Lists und seiner Anhänger." (Jenaische Zeitung) - Otto Sigfrid Reuter (1876-1949), Telegraphendirektor u. bekannter Germanenforscher; schrieb Grundlagenwerke zur Ortungsfragen der Vorzeit. Verfasser auch von "Sigfrid oder Christus?!" (1909), sein Hauptwerk war die "Germanische Himmelskunde" (1934). - Bd. 2 mit mit Register für beide Bde. - Einbände etwas geblichen; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

Mit Widmung des Verfassers:

 

116.    Rudolf, Adalbert: Edda, Runen aus germanischem Urwalde. Beiträge zur deutschen Götterlehre. Hamburg, G. A. Rudolph’s Verlags-Buchhandlung, 1898. 154 S., 8°, Gold- u. blindgepr. O-Leinen

Inhalt: Die erste germanische Völkerwanderung; Die zweite germanische Völkerwanderung; Asen- u. Wanen-Götter; Die Edda; Wöluspa, 1. Teil; Wegtamskwida; Wöluspa, 2. Teil; Die kleine Wöluspa; Drei altgermanische Volkslieder. - Einband leicht bestossen; Schnittfarbe etwas fleckig u. auf einige Blätter am Rand gering abgefärbt, sonst ein gutes Expl. mit Widmung des Verfassers.

 

117.    Rühs, Friedrich: Die Edda. Nebst einer Einleitung über nordische Poesie und Mythologie und einem Anhang über die historische Literatur der Isländer. Erstausg. Berlin, In der Realschulbuchhandlung, 1812. VI, 288 S., 1 Bl., 8°, Marmoriertes Halbleder d. Zt.

Die zweite deutsche Edda-Übersetzung nach der von Jacob Schimmelmann aus dem Jahr 1777. Die Gebrüder Grimm unterstellten dem Historiker Rühs (1781-1820, ab 1810 Prof. in Berlin), der v.a. den angelsächsischen Einfluss betont, Verfälschungen u. Unwissenheit, um drei Jahre darauf ihre eigene Übersetzung der "Älteren Edda" zu veröffentlichen. Der sog. "Edda-Streit". - Rühs benutzte als Grundlage für seine Übersetzung den dänischen Text "Edda eller Skandinavernes hedenske Gudelaere" von R. Nyerup (1808), nahm aber zusätzlich auf den isländischen Text Rücksicht. In den weiteren Jahrzehnten folgten zahlreiche neue Übersetzungen der altisländischen Handschrift, u.a. von Simrock oder Gering, wobei jeder Übersetzer eigenen Interpretationsweisen folgte. Rühs verfasste neben anderem auch eine Geschichte Schwedens, die 1923 ins Schwedische übersetzt wurde. - Inhalt: Erinnerungen aus der Geschichte Islands u. Norwegens, in Beziehung auf Kultur u. Sitten; Von der nordischen Poesie, ihrer Entstehung u. ihrem Character; Von der nordischen Mythologie; Die Edda (Gylfis Ueberlistung, Bragaraedur, Erzählungen von Thor u. Loki, Historische Sagen, Register über die Edda); Anhang: Ueber die historische Literatur der Isländer. - Etwas beriebener Einband; recht wenige Bleistiftanstreichungen; ein gutes Expl.

 

118.    Schierenberg, G. August B.: Der Ariadnefaden für das Labyrinth der Edda oder Die Edda eine Tochter des Teutoburger Waldes. Erstausg. Frankfurt a. M., In Commission bei Reitz & Köhler, 1889. XVIII, 96 S. u. 4 Taf., 8°, Neues Leinen mit montiertem O-Deckel 

Schierenberg war, wie auch andere völkische Autoren, der Ansicht, dass sich die geografischen u. geschichtlichen Orte der Edda, genauso wie die Varus-Schlacht, in dem Gebiet zw. Paderborn, Detmold u. Höxter befinden. Dabei setzt er z.B. die Externsteine mit Thrymheim oder Skathis Fiöll gleich. - Ausgeschiedenes Bibliotheksexpl.; Deckel mit Standortnr. u. kl. Aufkleber; Vorsatz mit Strichcode; Titel hinterlegt; vereinzelt mit kl. Stempeln, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

119.    Schierenberg, G. August B.: Deutschlands Olympia (Secretiora Germaniae) oder: Vom Gottesgericht über Roms Sieggötter! Vermuthungen und Untersuchungen über die deutsche Götter- und Heldensage, die wahre Heimat der Eddalieder, ihren Ursprung und ihre Bedeutung. Erstausg. Frankfurt a. M., In Commission der Jäger’sche Buch-, Papier- und Landkartenhandlung, [1875]. 10 Bll., XCVIII, 167, 136 S., 1 gefalt. Karte u. 4 Taf., 8°, Halbleinen d. Zt.

Unteres Kapital leicht bestossen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

120.    Schierenberg, G. August B.: Die Götterdämmerung und die Goldtafeln des Idafelds oder die Teutoburger Schlacht in den Liedern der Edda. Erstausg. Detmold, Im Selbstverlage des Verfassers; In Commission: C. Schenk’s Buchhandlung, 1881. XXXII, 156, 136 S., 8°, Neueres marmoriertes Halbleinen

Eine Streitschrift über die Heimat u. Bedeutung der Eddalieder. (Zur Widerlegung der neuerlich darüber veröffentlichten Ansichten des Prof. Bugge u. Dr. Bang dienend.) - U.a. über: Völuspa, Heldensage der Sachsen; Vafthrudnismal; Grimnismal; Die heilige Drei mal Drei oder die Neun in Theben u. Asgard. - Block teilweise etwas fleckig; angerändert u. mit kl. Randläsuren, da unbeschnitten, sonst gutes Expl. - Selten.

 

121.    Schmieder, Arno: Die Edda. 1200 Jahre Geschichte. 2. Aufl. Leipzig, Verlag Herbert Merkel, 1935. 56 S., mit 2 Karten, 8°, Illus. O-Karton

U.a. über: Wie alt sind die Lieder der Edda?; Wie ist die Edda zu deuten?; Die symbolische Deutung; Die astronomische Deutung; Die Urheimat; Die Geschlechter der Urzeit; Ein Weltkrieg in Urzeiten; Der nordische Glaube. - "Man beginnt zu begreifen, daß die Edda nicht nur Dichtung, sondern im hervorragendsten Sinne eine Quelle geschichtlichen Geschehens bis in graue Vorzeit zurück bedeutet. Mißverstehen und Übelwollen artfremder Mächte haben die Verbreitung dieser Erkenntnis bisher verhindert, trotzdem der Verfasser dieses Büchleins seit über dreißig Jahren, in Vorträgen, Büchern und Zeitschriften dafür eingetreten ist. Hier sind sechs Vorträge aufgezeichnet, die der Verfasser vor einem Kreis von Eddafreuden gehalten hat." - Arno Schmieder (1870-?), Oberstudienrat, ausgedehntes pädagogisches, weltanschauliches u. schönliterarisches Werk. Wesentlich ist sein zweibändiges Werk: "Wider die Lüge von der germanischen Götterlehre", nach dem die Edda als ein historisches Geschichtswerk anzusehen ist. Siehe Mohler: B 120.8. - Schwach angeknickt, sonst ein gutes Expl.

 

122.    Schneider, Hermann: Die Felszeichnungen von Bohuslän, das Grab von Kivic, die Goldhörner von Gallehus und der Silberkessel von Gundestrup als Denkmäler der vorgeschichtlichen Sonnenreligion. Ein Deutungsversuch. Halle (Saale), Druck und Kommissions-Verlag von Gebauer-Schwetschke, 1918. 42 S., 1 Bl., 5 Falttaf., die jew. mehrere Abb. enthalten, 4°, Schlichter priv. Karton mit aufgezogenem O-Deckel 

(= Veröffentlichungen des Provinzialmuseums zu Halle. Heft II). - Über altsteinzeitliche "Höhlenkultur". - Einband lichtrandig, fleckig u. mit Randläsuren; der aufgezogene Deckel mit kl. Fehlstellen; Besitzerstempel; erste Seite mit Bleistiftanstreichungen; kl. Rostflecken von den Klammern; unbeschnitten, sonst innen gut.

 

123.    Shou, Peryt [d.i. Albert Schultz]: Die Edda als Schlüssel des kommenden Weltalters. Die telepathische Verknüpfung mit den Merkurbewohnern als Grundlage einer NEUEN WELT-RELIGION! Odin = Deus Mercurius (Tacitus). ODIN das "OD-GESETZ" des Alls! Die Runen als Morse-Zeichen einer WELT-SPRACHE DER GEISTER. 2. Aufl. Berlin Pankow, Linser-Verlag, [1923]. 68 S., mit Textabb., Gr.-8°, Priv. Leinen 

(= Esoterik der Edda: I. Band [= alles Erschienene]). - "Für jeden Forscher deutschen Geisteslebens unentbehrlich, weil hier ganz neue Wege vor allem der ‘Eddaforschung’ gezeigt werden. Die Beziehungen, welche [der] Verfasser zur Bibel und zum Neuen Testament insbesondere entdeckt, sind so überraschend." (Theos.-Okk. Bücherschau 1922) - Erste u. letzte Innenseite leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. in einem schönen zweifarbigen Leineneinband.

 

124.    Tkány, Anton (Hrsg.): Mythologie der alten Teutschen u. Slaven, in Verbindung mit dem Wissenswürdigsten aus dem Gebiethe der Sage und des Aberglaubens. Nach alphabetischer Folge der Artikel herausgegeben. [Erste u. Zweite Abtheilung, kmpl.]. Znaim, Gedruckt bei Martin Hofmann, 1827. VIII, 208 S., 1 Bl. / 214 S., 17 Bll., 8°, Priv. Leinen (2 Bde.)

Eine Art alphabetisches Lexikon, das zusammenfasst, "was über Mythologie, Sage und Aberglauben der Teutschen und Slaven in so vielen, zum Theil sehr seltenen und kostspieligen Werken zerstreut gefunden wird." (Vorrede) - Deutlich bestossen u. berieben; beide mit Besitzervermerk auf Vorsatz; kl. Bleistiftmarkierungen am Text; Seiten gering gebräunt u. leicht braunfleckig; in Bd. 1 mehrere Wurmspuren, zumeist im Rand, z.T. unter Buchstabenverlust; sonst gute Expl.

 

125.    [Waldner, H. A.]: Von alter rheinischer Heimatkunst. Ein Führer durch die baugeschichtliche Entwicklung der alten Siedlungen und Kleinorte zwischen Rhein und Westerwald. Beiträge zum Verständnis der alten Steinmetzkunst und Fachwerkbauten der Fachwerkfiguren und der germanischen Heilszeichen an Bauten. Ein Wander- und Studienbuch mit 66 Abbildungen. [Deckeltitel: Altrhein. Heimatkunst u. german. Heilszeichen]. Hannover, Verlag der Deutschen Bauhütte, [um 1912]. 4 Bll., 79 S. mit 66 Abb., 8°, Illus. O-Leinen

Von der Guido von List Gesellschaft empfohlenes Werk, der Verfasser wertete u.a. das Werk "Runenhäuser" v. Ph. Stauff aus. - U.a. über: Die Steinmetze, ihre Bauhütten u. die Bildhauerarbeit; Geistliches Handwerk u. geistlicher Baumeister; Die alten Hausmarken u. germanische Heilszeichen. - Ein gutes Expl.

 

126.    Weber, Edmund: Um Germanenehre. Quellenkritische Beiträge zur Germanenkunde. Leipzig, Adolf Klein Verlag, 1937. 85 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

(= Reden und Aufsätze zum nordischen Gedanken. Herausgegeben in Gemeinschaft mit Mitarbeitern der "Nordischen Stimmen" von Bernhard Kummer. Heft 41). - Inhalt: Waren die Sachsen Menschenfresser?; Gefälschte altsächsische Gelübde; Schädeldecken als Trinkschalen?; Menschenopfer oder Schauermär?; Seelenmörder oder Unholdtöter?; Vom Beten der Germanen; Vom Trinken der Germanen; Leibesübungen bei den Germanen. - Edmund Weber die vorliegenden Beiträge ursprünglich für die Zeitschrift "Die Sonne" geschrieben. Neben anderen Arbeiten veröffentlichte der Autor auch im Nordland-Verlag eine "Kleine Runenkunde". - Unauffälliger kl. Besitzerstempel, sonst ein sauberes u. gutes Expl.

 

127.    Weigel, Karl Theodor: Germanisches Glaubensgut in Runen und Sinnbildern. München, Hoheneichen-Verlag, 1939. 85 S., mit 109 Abb. auf Taf., 8°, O-Karton

(= Deutsches Volkstum. Eine Schriftenreihe über deutsche Volkskunde für die Schulungs- u. Erziehungsarbeit der NSDAP). - "Trotz der ausgesprochenen Vorkämpfertätigkeit auf diesem Gebiete, die man Männern wie z.B. Guido von List nicht absprechen darf, muß man doch in unserer Zeit endlich einmal Schluß machen mit der sogenannten intuitiven Forschung." (S.3) - Zu Weigel, der u.a. auch "Beiträge zur Sinnbildforschung" verfasste, siehe Ulrich Nußbeck: Karl Theodor Weigel und das Göttinger Sinnbildarchiv (Göttingen 1993). - Etwas berieben; innen einigen Ecken leicht angeknickt, sonst ein gutes Expl.

 

128.    Wille, Hermann: Germanische Gotteshäuser zwischen Weser und Ems. Erstausg. Leipzig, Koehler & Amelang, [1933]. 193 S., mit Abb. auf Taf. u. im Text, 1 gefalt. Karte, 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag

Nach der Theorie des Oldenburger Architekten Hermann Wille waren die Großsteinsetzungen der "Hünenbetten" ursprünglich die Sockelmauern von überdachten germanischen Kulthallen. Aus dem Gestaltungsmuster entwickelte sich, nach dem Autor, auch die christliche Kirchenarchitektur. - U.a. über: Ahnenkult; Großsteingräber; Brand- u. Urnengräber; Gotteshäuser im Lar- u. Lerigau; Weihenacht; Wintersonnenwende; Ende der Götter; Ende der Freiheit. - Die gefaltete Karte gibt nach Messtischblättern den Raum um Ahlhorn u. Wildeshausen wieder. - Umschlag gebräunt u. etwas angerändert; sonst ein gutes Expl.

 

Auf Betreiben von Herman Wirth (1885-1980) rief der „Reichsführer SS“ - Heinrich Himmler - u. fünf Mitarbeiter des Reichsbauernführers Walther Darré am 1. Juli 1935 die "Studiengesellschaft für Geistesurgeschichte ‘Deutsches Ahnenerbe’", die spätere "Forschungs- und Lehrgemeinschaft ‘Das Ahnenerbe’" ins Leben, deren erster Präsident Wirth wurde. Wirth vertrat u.a. die Auffassung, der Nordpol sei die Heimat der Arier, die dann aufgrund der einsetzenden Vereisung auf die Wanderschaft gehen mussten. Doch im Zuge der heftigen Auseinandersetzung um Wirth’s „Ura Linda Chronik“ ging Heinrich Himmler (zwangsläufig) immer mehr auf Distanz zu Herman Wirth u. trennte sich schließlich von dem Forscher.

 

129.    Wirth - Baumann, Eberhard: Der Aufgang und Untergang der frühen Hochkultur in Nord- und Mitteleuropa als Ausdruck unfassender und geringer Selbstverwirklichung oder Bewußtseinsentfaltung dargestellt am Beispiel des Erforschers der Symbolgeschichte Prof. Dr. Hermann Felix Wirth. 1. Aufl. Herborn-Schönbach, Die Goden, 1990. 67 S., 8°, O-Karton

Nach Eberhard Baumann beruhen die Angriffe gegen Herman Wirth auf ideologischen Vorurteilen. Um die Andersartigkeit von Wirth’s Ansatz zu betonen wird ein langer Exkurs über versch. Bewußtseinszustände eingeschoben. Der Autor gab auch eine Bibliographie (1908-1993) zu Hermann Felix Wirth Roeper Bosch heraus. - Ein gutes Expl.

 

130.    Wirth - Hübner, Arthur: Herman Wirth und die Ura-Linda-Chronik. Berlin u. Leipzig, Walter de Gruyter & Co., 1934. 40 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Karton

Eine kritische Schrift zu Wirths "Schwärmereien und Wunschgebilden". - Etwas bestossen; Besitzervermerk; gutes Expl.

 

131.    Wirth - Wiegers, Fritz (Hrsg.): Herman Wirth und die deutsche Wissenschaft. Unter Mitwirkung von Prof. F. Bork, Prof. Dr. H. Plischke, Dr. Bruno K. Schultz, Prof. Dr. L. Wolff. Herausgegeben von Prof. Dr. F. Wiegers. München, J. F. Lehmanns Verlag, 1932. 69 S.,       2 Bll., mit einer Taf., 8°, O-Karton

Bezieht sich v.a. auf den "Aufgang der Menschheit": "In der vorliegenden Schrift sind die Fehler der Methode Wirths an einer Reihe von Beispielen dargetan, und zwar vom Standpunkte der Geologie, der Vorgeschichte, der Rassenkunde, der Völkerkunde, der germanischen und der orientalischen Sprachwissenschaft. Es wird nachgewiesen, daß die Grundlagen der Wirthschen ‘Forschungen’ falsch sind und die Schlußfolgerungen daher irrig sein müssen." (Vorwort) - Einband leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

132.    Wirth - Wieser, Dr. Max: Aufbruch des Nordens. Einführung in die Forschungen Professor Herman Wirths. Vortrag. Berlin-Spandau, o.V. (Druck R. Boll), [1932/1933]. 20 S., 2 Taf. mit Runen u. Fig., Gr.-8°, O-Karton

"Herman Wirth wandte eine ganz neue, sichere Methode zur Erforschung der Vorzeit an und unterscheidet sich auch darin grundsätzlich ebenso von aller besonderen Kathederwissenschaft wie von den phantastischen, willkürlichen Ahnungen eines Guido v. List oder Gorsleben." (S.5) - Deckel leicht lichtrandig; schwacher Mittelknick, sonst gutes Expl.

 

133.    Wirth, Herman: Die Heilige Urschrift der Menschheit. Band I: Text und Band II: Bilderatlas [kmpl.]. Symbolgeschichtliche Untersuchungen diesseits und jenseits des Nordatlantik. Erstausg. Leipzig, Köhler & Amelang, [1931-1936]. 4 Bll., 783, 196 S. mit 119 Textabb. / 3 Bll., 429 S. (enthält nur Abb.), 4°, Illus. O-Leinen

In seinem vorliegendem Hauptwerk will Wirth eine "Ursymbolgeschichte", "eine Lehre und Kunde geistig-sinnbildlicher Zeichen und vergeistigter Sinnbilder" geben. Diese "heilige Urschrift" kann man "weltgeschichtlich als [den] Ausdruck einer erstmalig zu vollem geistigen Bewußtsein gelangten Menschheit" betrachten (Vorwort). - U.a. über: Das arktisch-atlantische u. nord-atlantische Sonnenjahr; Das Jahr, der Krummstab u. das Kreuz; Der Sechsstern; Das "Ur"; Die Schlange, die wintersonnenwendliche, die mitternächtliche; Der Jahres-, Welten- oder Lebensbaum; Sprache u. Schrift als kosmisches Erlebnis; Das Zeichen der "Doppelaxt"; Das Zeichen der Mutter Erde: das gefurchte Ackerbeet; Die zweifache Armhaltung des Gottessohnes; Der "Dorn"-Gott; Der "Mensch", der "Ka"; Der wintersonnenwendliche Wolf oder Hund u. die Schlange; Die vierfache Schlinge oder der vierfache Knoten. - Mit umfangreichen Anmerkungen u. Register (zus.196 S.). - Gute Expl., allerdings wurden die Buchblöcke neu eingehängt, erhielten dabei neue Vorsatzpapiere u. einen ungewöhnlichen dreiseitigen Goldschnitt.

 

134.    Wirth, Herman: Was heisst Deutsch? Ein urgeistesgeschichtlicher Rückblick zur Selbstbesinnung und Selbstbestimmung. Veröffentlichung der Herman-Wirth-Gesellschaft. [Mit Beiheft, nur so kmpl.]. 1.-8. Tsd. Jena, Eugen Diederichs Verlag, 1931. 60 S., 1 Bl., mit 7 Textabb. u. 2 Taf. / Beiheft mit XV Taf. (mit zahlreichen Fig.), Gr.-8°, Engl. O-Broschur

In ihrer knappen Zusammenfassung beinhaltet die Arbeit das Wesentliche aus dem "Aufgang der Menschheit". Die beigelegten Tafeln sind interessant durch die vielen hundert Zeichen u. Symbole. - Umschlag mit Randläsuren; Signatur im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

135.    Wirth, Herman (Hrsg.): Die Ura Linda Chronik. Übersetzt und mit einer einführenden geschichtlichen Untersuchung herausgegeben. Erstausg. Leipzig, Koehler & Amelang, [1933]. 321 S., 1 Bl., 40 Taf. "Bilder-Atlas" mit über 260 Abb., 8°, O-Leinen

Inhalt: Der Text der Chronik; Aus dem Buche der Folger Adelas; Aus Minnos Schriften; Aus den Schriften von Adelbrost u. Apollonia; Aus dem Buche der Folger Adelas; Aus Minnos Schriften; Aus dem Buche der Folger Adelas; Dies sind die nachgelassenen Schriften Brunnos, der Schreiber gewesen ist auf dieser Burg; Die Schriften von Frethorik u. Wiljow; Die Schrift von Konered; Die Einführung (U.a. über: Die Ura Linda-Handschrift u. die Vorgeschichte, Krodi-Ul u. das Schwangeleitboot, Das Zeitenrad Wraldas u. Krodos, der Gott in u. mit dem Rade u. die Ilgenkrone, Der Schmuck als Bitte um Lichtsegen des Weltengottes; Volksmutter u. Burgmaid; Buddha in Alt-Inguäonien); Der Bilderatlas. - Wahrheit oder Fälschung? Die Ura-Linda Chronik u. ihr Hrsg. standen im "Kreuzfeuer" der dtsch. Wissenschaft. - Einband etwas angeschmutzt; Rückendeckel mit 3 kleineren Flecken, sonst ein gutes Expl.

 

Mit persönlicher Widmung von Herman Wirth:

 

136.    Wirth [Roeper Bosch], Herman: Der Aufgang der Menschheit. Untersuchungen zur Geschichte der Religion, Symbolik und Schrift der atlantisch-nordischen Rasse. Textband I: Die Grundzüge [= alles Erschienene]. Mit 68 Textabbildungen, 28 Bildbeilagen und einem Schrifttafelanhang. 1. u. 2. Tsd. Jena, Eugen Diederichs, 1928. 2 Bll., 632 S. u. 12 Bll. Schrifttafelanhang als sep. Beiheft, eine der Taf. farbig, 4°, Illus. O-Leinen

Herman Wirth versucht in dem Monumentalwerk eine Synthese der gesamten Geisteswissenschaften um die Wurzeln der Menschheit zu ergründen. - U.a. über: Urgeschichte der Rassen; Urheimat der nordischen Rasse; Der Atlantis-Bericht des Diodor u. die urgeschichtlichen Denkmäler; Die Überlieferung von den Hyperboräern; Die Atlantis-Überlieferung an der atlantischen Küste Europas; Nord- Amerika u. die zweite Heimat der nordischen Rasse; Die Geschichte Irlands als Inbegriff der Urgeschichte der atlantisch-nordischen Rasse; Die arktisch-nordischen Grundlagen der Himmelskunde des Altertums u.v.m. - Das Werk rief in der Wissenschaft heftigen Widerstand hervor, der mit den Auseinandersetzungen um die Echtheit der Ura Linda Chronik dazu beitrug, dass sich Himmler von Wirth trennte. Dass Wirth nicht sauber arbeitete, zeigt sich z.B. an seinen Ausführungen zu "Irmin", die er unerwähnt aus dem Buch von Herman Güntert: Der arische Weltkönig und Heiland (Halle 1923, S. 81ff.) übernahm. - Rücken leicht fleckig; lnnendeckel mit Signatur, sonst ein gutes Expl. - Mit persönlicher Widmung von Herman Wirth an Siegfried Butzkamm 17.9.1978. Des Weiteren mit zwei Beilagen. (1) H. Wirth: Die Frage der Frauenberge, eine europäische Gegenwartsfrage (Gr.-8°, 24 S. mit Textfig., ca. 1975) u. (2) [H. Wirth]: Das neue Faltblatt von den Externsteinen. Eccestan "Mutterstein" (8°, 12 S. mit Abb. u. Textfig., ca. 1975).

 

137.    Wolfram, E[lise]: Die germanischen Heldensagen als Entwickelungsgeschichte der Rasse. [2. Aufl.] Konstanz, Wölfing-Verlag, [1920]. 2 Bll., 183 S., 8°, O-Karton

"Als eine Naturgeschichte der Seele und des Geistes stehen die Sagen da; und es gibt kein Rätsel der Menschennatur, das nicht durch das Verständnis der Sagen gelöst werden könnte." (S.183) - Inhalt: Irrtümer der modernen Sagenforschung. Die Sagen bildende Volksphantasie ein Hirngespinst der Wissenschaft; Inspirierte Schriften; Herkunft der germanischen Rasse: Das Lied der Wala; Die Geburt des Intellektes: Wieland der Schmied; Das "Ewig Weibliche" der Germanen Schwanhild, Hilde u. Gudrun; Die Siegfriedtragödie: Leben u. Untergang eines Eingeweihten; Christentum u. Völkerwanderung: Der Nibelungen Not; Im Zeichen des Rosenkreuzes: Dietrich von Bern. - Anderes Format u. kompletter Neusatz gegenüber der EA. - Einband etwas bestossen u. mit Randläsuren; Seiten leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

138.    Wrage, Klaus: Helgi und Sigrun. Edda-Blockbuch. Berlin, Holle & Co. Verlag, [1941]. [88 S.] (unpaginiert), 81 ganzseitige Holzschnitte von Klaus Wrage, 2°, O-Leinen mit Kordelheftung u. Goldschrift 

(= Reihe: Nordischer Geist. Eine Buchreihe, herausgegeben von Dirk Clasen. Band 3). - Dem Text wurde die Übersetzung von Felix Genzmer u. Hans Voss zu Grunde gelegt, von Klaus Wrage ausgewählt u. ergänzt. Gedruckt von der Druckerei Meijer, Wormerveer, nach einem von den Original-Holzschnitten von Klaus Wrage handgedruckten Exemplar. Die Bindearbeiten führte Brandt & Zoon, Amsterdam, aus. - Die Erzählung von Helgi u. Sigrun ist u.a. ein Bsp. für die Geläufigkeit des Reinkarnationsglaubens bei den Germanen. Am Ende des 2. Liedes von Helgi, dem Hundingstöter steht folgender Prosazusatz: "Das war ein alter Glaube, daß die Menschen wiedergeboren werden könnten, jetzt aber heißt das alter Weiber Wahn." Von Helgi u. Sigrun erzählt man, dass sie wiedergeboren seien: "Er hieß da Helgi, der Haddingsheld, und sie Kara, Halfdans Tochter, wie davon in den Karaliedern gesungen ist; und auch da war sie Walküre." Ob dieser Nachsatz dasselbe Alter hat, wie das Helgi-Lied, ist jedoch umstritten. - Zwei kl. Klebeschildchen auf dem Vorsatz u. der Titelrückseite; eine kl. radierte Stelle am Rand, sonst ein schönes Expl.