ARCHIV - Katalog 8 - Freimaurer u.a. Geheimbünde

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zu den Themen Freimaurer und Geheimbünde aus unserem achten Antiquariatskatalog.


54.      Braun, Dr. phil. P.: Die Entwicklung eines Meisters. Eine Reihe von Lehrbriefen in 3 Abteilungen. Erster Grad: Die Veredelung des Körpers. Zweiter Grad: Die Entwicklung der psychischen Gaben und Kräfte. Dritter Grad: Die höhere Entwicklung; Moral, Ethik usw. 1. Aufl. Bad Schmiedeberg u. Leipzig, Verlag von F.E. Baumann / o.O., Selbstverlag, 1920. 126 S., 1 Bl., 72 S. / 248 S. / 220 S., 2 Bll., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. (3 Bde.)

Insgesamt 38 Lehrbriefe des 1893 von Dr. phil. P. Braun gegründeten "Gral-Orden" (oder: Orden vom heiligen Gral), der die Verbreitung von Selbsterkenntnis u. Nächstenliebe bezweckte u. ähnlich der Freimaurerei 3 Grade (Lehrling, Geselle, Meister) hatte. 1921 wurde der Orden reformiert u. nannte sich dann "Neuer Grals-Orden", von dem sich 1923 der "Gralshort Montsalvat" in Dresden abzweigte. Es wurde u.a. die Zeitschrift "Zum Licht" (Hrsg.: F.E. Baumann) hrsg. Dr. E.C.H. Peithmann führte im Gralsorden die Sexualmagie ein, trennte sich aber später u. gründete eine gnostische Geheimkirche (Miers). - Rücken etwas geblichen; die Titel u. tlw. Innendeckel gestempelt; tlw. papierbedingt gebräunt, sonst sehr gute Expl. - Selten, via KVK/WorldCat kein Expl. nachweisbar.

 

55.      Eckert, Eduard Emil: [8 Werke, priv. gebunden in 5 Bücher]. (Buch 1) Geschichte meiner persönlichen Anklage des Freimaurer-Ordens als einer Verschwörungs-Gesellschaft bei dem Ministerium zu Berlin und meiner Behandlung als Verbrecher darauf. Nebst einem Sendschreiben. [Angeb.:] Magazin der Beweisführung für Verurtheilung des Freimaurer-Ordens. Erstes Heft. - (Buch 2) Magazin der Beweisführung [...] Zweites u. Drittes Heft. - (Buch 3) Magazin [...] Viertes u. Fünftes Heft [von 10]. - (Buch 4) Die geheimen oder Mysterien-Gesellschaften der alten Heidenkirche bis zu der, im Bunde der Manichäer oder der alten Kirche der Wittwe, zum Zweck der geheimen Erhaltung und einstigen Wiederherstellung der alten Heidenkirche, geschehenen Umgestaltung. - (Buch 5) Die Mysterien der Heidenkirche erhalten und fortgebildet im Bunde der alten und der neuen Kinder der Wittwe oder der alten Manichäer und des heutigen Freimaurer-Ordens [...] Mit drei lithographirten Abbildungen. Alle Bde. des "Magazin" in 2. Aufl., sonst Erstausg. Schaffhausen, Verlag der Friedr. Hurter’schen Buchhandlung; das "Magazin" tlw. in Regensburg, Georg Joseph Manz, 1858, 1867, 1875, 1880, 1880, 1884, 1860, 1860. (1) 130 S. / XXXII, 151 S., (2) 184 S. / 178 S., 1 Bl., (3) 180 S. / 180 S., (4) XLIII, 260 S., mit 1 Textabb., (5) VIII, 480 S., mit 3 litograph. Taf., eine eingefaltet, 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen mit Rückenschrift (alle gleich!)

Taute 1512ff.; Wolfstieg 3819 (Mysterien-Ges.), 3820 (Mysterien d. Heidenkirche). 23832 (Magazin), 23835 (Geschichte meiner...). - Eduard Emil Eckert (gest. 1866, Selbstmord!), königl. Advokat. "Von einer Loge abgelehnt, setzte sich nach der Revolution von 1848 in seinem nie sehr klaren Kopf die Idee fest, die Freimaurer seien an den Revolutionen und allen Übeln der Welt schuld [...] Die Methode seiner Kampfführung erinnert bisweilen an Ludendorff, der übrigens die Bücher von Eckert ausgiebig als Quellen [...] benutzt hat." (Lennhoff, Posner, Binder) - In den "Mysterien-Gesellschaften" versucht er dabei nachzuweisen, "dass der letzte geheimnisvolle Zweck des Frmrbundes kein anderer sei, als die Wiederherstellung der alten Heidenkirche u. ihre Erhebung zu einer theokrat.-polit. Weltmacht." (Wolfstieg) - Einbände etwas berieben; tlw. Bleistiftnotizen in den Vorsätzen; die "Geschichte" u. das "Magazin 1-4" mit Anstreichungen in Blei- u. Buntstift; die Bände des "Magazin" papierbedingt etwas gebräunt, im 3. (S.45) u. 4. Heft (S.161) jew. ein Aufkleber, der tlw. den Text verdeckt; die "Mysterien" bis S. 35 mit schwachem Feuchtigkeitsrand; einige Bände leicht braunfleckig, sonst u. gesamt gute Expl.

 

56.      [Endres, Franz Carl]: Die Symbolik des Freimaurers. Von einem Bruder Meister. Mit   1 Tafel und 15 Abbildungen. 1. Aufl. Stuttgart, Ernst Heinrich Moritz (Inh. Franz Mittelbach), [1930]. XIII, 216 S., 1 Bl., mit Frontispiz u. 15 Textfig., Kl.-8°, O-Leinen

U.a. über: Atlantische Hieroglyphen; Das Symbol als Brücke zum Irrationalen; Die Allegorie im Gegensatz zum Symbol; Der Magier u. der Symboliker; Altägyptische Esoterik; Das Licht im Ritual; Zahlensymbolik; Der flammende Stern u. das "G"; Einweihung ist eine Zustandsveränderung der Seele; Die Freimaurerei u. das Urmysterium. - Dr. Franz Carl Endres (1878-1954), bekannter freimaurischer Schriftsteller, der in Frankreich, der Schweiz u. in Österreich Logenmitglied war. Unter vorl. Pseudonym erschien ursprünglich auch "Das Geheimnis des Freimaurers". - Einband leicht berieben u. bestossen; Vorsatz mit Besitzervermerk; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

Schlüsselroman um Theodor Reuß u. seinen freimaurerischen Orden O.T.O. am Monte Verità bei Ascona:

 

57.      Goetz, Bruno: Das göttliche Gesicht. Roman. Erstausg. Leipzig, Wien u. München, F.G. Speidel’sche Verlagsbuchhandlung, [1927]. 213 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

Erwähnt werden u.a. Lotte Hattemer, Otto Groß (1877-1920, Psychoanalytiker u. Anarchist, als Veranstalter von ‘Orgien’ in Ascona erwähnt) u. Baron Rechenberg (Siehe dazu Emil Szittya: Kuriositäten-Kabinett S.98ff). - Bruno Goetz (1885-1954), der Dichter u. Vortragskünstler wird in "Mann für Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und mann-männlicher Sexualität im deutschen Sprachraum" angeführt: "Wenngleich G. völkisch und antisemitisch eingestellt war, so habe er Hitler jedoch wie die Pest gehasst (so Nicolaus Sombart)". Ausgewandert verstarb Goetz in der Schweiz. - Umschlag gebräunt u. an der Oberkante mit Randläsuren; Vorsätze u. Schnitt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

58.      Kanne, J[ohann] A[rnold]: Sämundis Führungen ein Roman aus der Geschichte der freien Maurer im ersten Jahrhundert. Nürnberg, bei Riegel und Wießner, 1816. 2 Bll., 324 S., 8°, Neueres goldgepr. illus. Leder mit 4 Bünden u. 2 farbigen Rückenschildern

Kloss 3992; Wolfstieg 41655; Taute 2655: "Der Verfasser versucht die Ansicht derer zu vermitteln, welche das Christenthum als einen Geheimbund entstehen lassen, der eigentlich Mrei gewesen sein soll. Bruchstücke daraus wurden mitgeth. im ‘Freimüthigen’ 1816, Nr. 247-250." - Titel mit Besitzerstempel, sonst ein gutes Expl.

 

59.      Kreuz, Christian [d.i. Herbert von Bomsdorff-Bergen]: Ein Weltbetrug durch Zeichen, Wort und Griff an der Werkmaurerei. Die Wahrheit über die politische Weltfreimaurerei. Der Dokumente I. Teil [= alles erschienene?]. Erstausg. Zürich, Verlag L. Keller-Zoller, 1923. 199 S., 8°, Illus. O-Karton

Antisemitische Schrift eines Schweizer Verlages, in der sich ein "wahrer Werkmaurer" gegen den "jüdischen Geist der Weltfreimaurerei" wendet. - Leicht bestossen u. angestaubt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

60.      Krumm-Heller, A[rnold]: Hertha. Deutsch-Mexikanischer Roman. Aus dem Leben einer Gefallenen. Erstausg. Halle (Saale), Buch und Kunstdruckerei von Otto Thiele, 1917. 240 S., 8°, O-Halbleinen

Heinrich Arnold Krumm bzw. Arnoldo Krumm-Heller (1879-1949), deutsche Abenteurer, Mitkämpfer bei der Mexikanischen Revolution, Deutschlehrer, Homöopath u. Verleger. Befreundet mit Franz Hartmann u. Theodor Reuss, der ihn 1908 zum offiziellen Stellvertreter des O.T.O. in Lateinamerika ernennt (Ordensname: Huiracocha). Nach Aussage seines Sohns Parsival hat sein Vater allerdings weder dem O.T.O. Logen gestiftet noch neue Mitglieder initiiert. 1927 gründet Krumm-Heller seinen eigenen Orden "Fraternitas Rosicruciana Antiqua"; bekannt geworden als "Mexikanischer Rosenkreuzer" pflegte er auch Kontakt mit Peryt Shou, Karl Brandler-Pracht u. zum Kreis um Aleister Crowley (siehe: P.-R. König: Ein Leben für die Rose). - Einband schiefgelesen, stärker berieben u. leicht bestossen; sonst gut. - Selten, via KVK/WorldCat nur 1 Expl. der EA nachweisbar.

 

61.      Krumm-Heller, Oberst Dr.: Für Freiheit und Recht. Meine Erlebnisse aus dem mexikanischen Bürgerkriege. 2. Aufl. Halle (Saale) u. Berlin, Druck und Verlag Otto Thiele, [1917]. 244 S., mit 13 Taf., 8°, Illus. O-Karton

Leicht bestoßen u. fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit Frontispiz "Verfasser in Dienstuniform" u. weiteren Fotografien der Schauplätze auf 12 Taf.

 

62.      Leadbeater, C[harles] W[ebster]: The Hidden Life in Freemasonry. 6th reprint. Adyar (Madras, India), Wheaton (Ill., USA) and London (England), The Theosophical Publishing House, 1988. XV, 376 p., with textfigs and 12 plates (some coloured, one folded), 8°, O-Cloth with Jacket

In German "Das verborgene Leben in der Freimaurerei". - "This book will be welcomed by all Freemasons who feel the beauty of their ancient Rite, and desire to add knowledge to their zeal. The inner History of Masonry is left aside for the present, and the apprentice is led by a trustworthy guide through the labyrinth which protects the central Shrine from careless and idle inquires." (Preface by Annie Besant). - Charles W. Leadbeater (1847-1934) was one of the most important as controversial members of the Theosophical Society. - With Index. - The Jacket is rubbed and chipped; the book itself in good condition.

 

63.      Mueller, Dr. phil. Reinhold (Übers.) und Freimaurerische Forschungsgesellschaft Quatuor Coronati (Hrsg.): Der verratene Orden der Freimaurer und Das enthüllte Geheimnis der Mopsgesellschaft. [Reprint der Ausg.] Amsterdam 1745. Hamburg, Bauhütten Verlag, 1973. 185 S., mit 8 Abb., auf gelblichem Papier, 8°, O-Pappband mit O-Umschlag

Im ersten Teil behandelt die anonym erschienene Schrift die Freimaurerei (u.a. Meisteraufnahme; Abriß der Geschichte von Hiram; Die Chiffreschrift der Freimaurer) u. im zweiten Teil den androgynen Mopsorden, der angeblich begründet wurde, um das Freimaurerverbot zu umgehen, das Papst Clemens XII. 1738 ausgesprochen hatte. Als dessen Begründer oder Protektor gilt Clemens August von Bayern (1700-1761). Es handelte sich hier allerdings eher um eine amüsante Karikatur der Freimaurerei, denn um einen "Ersatz". Der Grossmeister hiess "Grossmops" u. z.B. wurde der Aufzunehmende am Ende der Prüfung gefragt, "ob er den Hintern des Mopses oder den des Großmeisters küssen will [...] Daraus ergeben sich oft die originellsten Dispute, die man sich denken kann." (S.143) Nach einem Gerücht soll auch Wilhelmine von Bayreuth, die Schwester von Friedrich dem Grossen, dem Orden angehört haben. - Montiertes Umschlagschild berieben, sonst ein sehr gutes Expl.

 

64.      Orden vom Rosenkreuz / Amorc (Hrsg.): AMORC. Tempel Echo. 156 Ausgaben von 1966 bis 1982. (Nur für Mitglieder). - Im Einzelnen: 1966, Jan. // 1967, Jan. // 1969 April, Juli/Aug., Sept., Okt., Dez. // 1970 kmpl. 12 Ausg. // 1971 kmpl. 12 Ausg. // 1972 kmpl. 12 Ausg. // 1973 kmpl. 12 Ausg. // 1974 kmpl. 12 Ausg. // 1975 kmpl. 12 Ausg. // 1976 kmpl. 12 Ausg. // 1977 kmpl. 12 Ausg. // 1978 kmpl. 11 Ausg. (Juni/Juli als Doppel-Heft) // 1979 kmpl. 11 Ausg. (Juli/Aug. als Doppel-Heft) // 1980 nur 11 Ausg. (ohne Aug.) // 1981 kmpl. 12 Ausg. // 1982 in 7 Ausg. (Feb. bis Aug.). Baden-Baden, Der Orden vom Rosenkreuz, 1966-1982. meist 4 Bll., 4° (DinA4), Illus. O-Papier (Hefte)

Interne Mitteilungen. Der Antiquus Mysticusque Ordo Rosae Crucis (AMORC bzw. „Alter und mystischer Orden vom Rosenkreuz“) wurde im Februar 1915 in New York von Dr. Harvey Spencer Lewis gegründet. 1921 nahm man auch zu Theodor Reuss, dem Mitbegründer des Ordo Templi Orientis (O.T.O.) Kontakte auf, die aber ein Jahr später von beiden Seiten wieder eingestellt wurden. - Deckel mit Datumsstempeln; leicht angeknickt; Klammern angerostet; vereinzelt mit kl. Anstreichungen u. Marginalien, sonst gute Expl.

 

65.      Orden vom Rosenkreuz / Amorc (Hrsg.): Crux Rosae. Heft 2 (1969) bis Heft 55 (1982) beinahe kmpl. [Es fehlen in der Reihe: Heft 5 (1969), 8 (1970), 9 (1971) und 16 (1972)]. Vierteljahresschrift des Alten Mystischen Ordens vom Rosenkreuz (AMORC). Baden-Baden, Der Orden vom Rosenkreuz, 1969-1982. jew. zw. 32 u. 40 S., mit Textabb. u. Taf., 8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Deckel mit Datumsstempeln; wenige Expl. etwas fleckig; vereinzelt mit kl. Anstreichungen u. Marginalien, sonst gute Expl.

 

66.      Orden vom Rosenkreuz / Amorc (Hrsg.): Rosenkreuzer Aufsätze. Baden-Baden, Der Orden vom Rosenkreuz, [gestempelt: 1966]. über 120 Bll., 4°, Handbeschrifteter Schnellhefter mit vervielfältigten Blättern

Enthält folgende gedruckte Aufsätze: H. Spencer Lewis: Gesünder durch Musik; Bedeutet Entsprechung auch Gleichheit?; Mystik u. Ehe; Wie soll man beim konzentrieren vorgehen?; Das Mysterium der vierten Dimension; Anrufung des Kosmos; Werden wir individuell vom Kosmos geprüft?; Psychische Entwicklung in einer physischen Welt; AMORC u. die Jugend; Die Anwendung der Rosenkreuzer-Lehren; Unsere Mission im Leben; Die Lehren des Jakob Böhme; Das hermetische Rosenkreuz; Die Entfaltung des Geistes; Gleichheit u. Hierarchie; Wird Karma durch Hilfeleistung beeinträchtigt?; Wohltäter Löwenzahn; Was erwartet einen als Rosenkreuzer...; Robert L. Constas: Die Sieger von Morgen; Falscher Idealismus; Das Wesen der Träume; Flucht vor der Verantwortung; Von der Selbstdisziplin des Mystikers; Unfalltod, u. was dann?; Der Ruf nach dem Meister; Von den drei Grundlagen der Rosenkreuzer-Lehren; Die Reichweite der Schwarzmagier; Raymond Andrea: Ideale u. ihre Verwirklichung; Schlag nach...; Ist der gesunde Menschenverstand zuverlässig?; Avatare unserer Tage; Ihre Gelegenheit zu dienen ist jetzt; Der Wert der Duldsamkeit; Wie der Okzident von draussen her gesehen wird; Ungewöhnliche Menschen; Warum u. wozu wirbt der Orden vom Rosenkreuz Mitglieder?; Wahrnehmung u. Illusion; Was ist Kultur?; Wo sind die Adepten?; Flucht vor der Wirklichkeit; Welche Phasen der Zeit ist am wichtigsten?; Zunahme der Bevölkerung u. Reinkarnation; Können alle Inhalte des Unterbewußtseins uns von Nutzen sein?; Träume u. Symbole; Gibt es absolute Wahrheiten?; Kosmische Meister; Phantasiegebilde von Okkultisten; Situations-Analyse; Die Ethik der Rosenkreuzer u. das Christentum; Intonation mystischer Vokale; Können abträgliche Gedanken projiziert werden?; Die Wirkungen mystischer Erfahrungen; Selbstentwicklung; Amra u. die Abgabe des Zehnten; Der praktisch eingestellte Mensch u. die Mystik. - Deckel leicht angeknickt; handschriftliche Nr.; seltene Marginalien u. kl. Anstreichungen; sonst gute Expl.

 

67.      Orden vom Rosenkreuz / Amorc (Hrsg.): Rosenkreuzer Digest. 28 Ausgaben von 1965 bis 1968. - Im Einzelnen: 1965, Oktober u. November / 1966, März bis Dezember / 1967 alle 12 Hefte kmpl. / 1968, Frühjahr, Sommer, Herbst u. Winter kmpl. / Dazu: Rosae Crucis Frühling 1969. Baden-Baden, Der Orden vom Rosenkreuz, 1965-1968. meist 16 S., tlw. mit Textabb. u. Taf., 8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Deckel mit Datumsstempeln u. tlw. leicht fleckig; Klammern tlw. leicht angerostet; vereinzelt mit Anstreichungen u. Marginalien, sonst gute Expl.

 

68.      Orden vom Rosenkreuz / Amorc (Hrsg.): Rosenkreuzer Konvolut u.a.: Fragen und Antworten zu den Prüfungsfragen für die verschiedenen Tempel Grade, des Weiteren persönlichen Notizen; Quittungen; Geburtstagskarten; Tempelbau Spende; Passwörter für den Tempel etc. (In zwei Schnellheftern: 1958-1972). Baden-Baden, Der Orden vom Rosenkreuz, 4°, Schnellhefter mit losen Blättern

Enthält u.a. auch Erfahrungsberichte in Art eines "magischen Tagebuchs". - Der handbeschriftete Deckel leicht angeknickt; dort die Blätter tlw. gestempelt u. mit kl. Gebrauchsspuren; seltene Marginalien u. kl. Anstreichungen. Der zweite Schnellhefter enthält einen gefalteten Papierumschlag mit den gesammelten Unterlagen. Guter Zustand aller Dokumente.

 

69.      Orden vom Rosenkreuz / Amorc (Hrsg.): Rosenkreuzer Konvolut: Interner Briefwechsel, Unterlagen zu "Kapitel-Gesprächen", Ausarbeitungen etc. (1959-1979). Baden-Baden, Der Orden vom Rosenkreuz, ca. 200 Bll., 4°, Handbeschrifteter Schnellhefter mit losen Blättern

Der Ordner enthält u.a. auch: "Lehrmanuskript. Für den artistischen Fernlehrgang Nr. 3 über Hypnotismus" (5 Bll.) u. "Faustus-Lehrbriefe, Kursus 4" (5 Bll.), "im Buchhandel nicht erhältliche Originalmanuskripte [...] Diese Briefe wurden in einer Auflage von 30 Stück im September 1947 [...] hrsg." - Deckel leicht angeknickt; Blätter tlw. gestempelt u. mit kl. Gebrauchsspuren; seltene Marginalien u. kl. Anstreichungen, sonst gute Expl.

 

Aus dem Besitz des 2010 verstorbenen Esoterikers Thorwald Dethlefsen bzw. seiner „Kawwana“-Kirche:

 

70.      Psychosophische Gesellschaft (Hrsg.): Erleuchtete? Orden der Illuminaten -Templer der neuen Zeit - Gnostiker in unseren Tagen. Geschichte und Geschichten - Anregende Bemerkungen. Band 1 [= alles Erschienene]. Zürich, Verlag Psychosophische Gesellschaft, [1964]. 222 S., 1 Bl. u. 1 Falttaf., 12°, Illus. O-Karton

U.a. über: Aufschluss über Zweck u. Ziel des Ordens; Ordo Illuminatorum; Liber Librae sub Figura XXX; An alle, die ernsthaft nach Wahrheit suchen; G.D. (Golden Dawn); Moderne Illuminaten; Illuminatus dirigens oder Schottischer Ritter; Illuminatus major oder Schottischer Ritter; Knigge; Reuss; Französische Revolution; Societas Rosicruciana in Anglia; Leo Taxil; Templer, Orientalischer Templerorden, O.T.O.; Adam Weishaupt; Krankhafte Entstellungssucht; Kommentare von Aleister Crowley zu einigen Versen aus "Liber al vel Legis". - Seltene Publikation des O.T.O., der damals in Zürich u. Stein von Oskar Schlag, Hermann Metzger u. Frau A. Borgert geleitet wurde. Siehe Miers. Das Werk zieht Beziehungen des A.:.A.:. bzw. des O.T.O. zu anderen Organisationen u. "Freidenkern" in der Geschichte; schematisch dargestellt auf einer eingefalteten Tafel. Daneben wird auch auf publizistische Angriffe gegen den Orden eingegangen u. klares Bekenntnis zur sexuellen Emanzipation der Frau abgegeben (S.162f u.170-175). - Leicht bestossen u. berieben; Rückendeckel u. Schnitt geringfügig fleckig, sonst ein gutes Expl. mit ExLibris in beiden Innendeckeln von Thorwald Dethlefsen u. Kawwana (Th. Dethlefsen (1946-2010) Psychologe u. Astrologe (Schüler von Wolfgang Döbereiner); Hypnose-Experimente führten ihn zur Entwicklung der Reinkarnationstherapie. Die von Dethlefsen begründete Kawwana-Kirche orientiert sich auch an den Lehren des Esoterikers Oskar Rudolf Schlag. 2003 erklärte Dethlefsen, die Kawwana-Kirche sei "in die Welt von Briah" erhoben worden, 2009 wurde der Tempel der Kirche abgerissen). Mit beiliegendem (privaten?) Errata-Zettel.

 

71.      Rost, E.: Goethes "Faust", eine Freimaurertragödie. Versuch einer Erklärung - kein Kommentar. [1. Aufl.]. München, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, [1931]. 60 S., 8°, O-Karton

Hauptkapitel: Zeugnisse für den freimaurerischen Gehalt der Faust-Tragödie; Der freimaurerische Geheimsinn der drei Hauptfiguren im "Faust"; Der Gang der Handlung in seinem freimaurerischen Geheimsinn; Analogien zu freimaurerischen Vorstellungen in Goethes "Faust"; Freimaurerische Enthüllungen im "Faust"; Zusammenfassung. - "Logenangehörigkeit ist Hörigkeit an der Loge [...] Goethe ist diesem Gesetz den größten Teil seiner Lebenszeit unterworfen gewesen." (S.5) - In Folie gebunden; Deckel u. Titel mit Signatur, sonst ein gutes Expl.

 

72.      Ruotmann, Wolf: Der Sturz des germanisch-hannoverschen Königtums. Ein Blick hinter die Kulissen der staatlich erlaubten, volksfeindlichen Geheimmächte. Von Wolf Ruotmann, einem Großdeutschen. Kommissionsverlag Zwei Welten-Verlag / W. Heimberg, Stade i. Hann., 1925. 39 S., 8°, O-Karton

Inhalt: Weltfreimaurerei; Was heißt national?; Über Monarchie u. Königtum; Der Weltkampf. - "Ob der römisch-fränkische Kaiser Karl ‘der Große’ 4500 Niedersachsen niedermetzeln läßt und ob Friedrich II. das sächsische Stammesherzogtum Heinrich von Löwen zertrümmert (zur Freude Roms) [...] - nur dem Grade nach verschieden, entsprungen aus dem Haß des Unterrassentums gegen den nordischen Menschen. Also immer, wenn sich in Niedersachsen ein politisches, germanischen Geist atmendes Machtzentrum gebildet hat oder bilden will, wird es vom Unterrassentum und von unbewußt in seinen Diensten stehenden blinden ‘Deutschen’ (Hödur) zerschlagen." (S.38) - Einband lichtrandig; etwas bestossen; erste 2 Blatt stärker stockfleckig; ein altersentsprechend gutes Expl.

 

73.      Solano, Arw.: Der Geheimbund der Börse. Leipzig, Verlag von Herm. Beyer, 1893. 48 S., Gr.-8°, O-Karton

Der Autor klagt die dtsch. Judenschaft an, dass sie "sich zu einem Geheimbunde vereinigt hat, um mittelst der Terminbörsen das deutsche Publikum auszubeuten, dasselbe gänzlich von sich abhängig zu machen, und die Herrschaft im Staate an sich zu reißen [...] Ich kann einen Indizienbeweis führen, daß ein solcher Verbrecherbund existiert, daß er ein jüdischer ist, und daß gewisse noch namhaft zu machende Personen nach höchster Wahrscheinlichkeit die Leiter desselben sind." (S.3f.). Als Beweis führt der Autor zunächst den offiziellen Kurszettel an, "aus welchem ich nachweisen werde, daß derselbe eine Geheimschrift enthält, welche dem Eingeweihten im Voraus mitteilt, welche Kursschwankungen auf Tage, Wochen und Monate hinaus eintreten werden." (S.6) - Einband angeschmutzt; Deckel u. Rücken mit Fehlstelle; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

74.      [Starck, Johann August Freiherr von]: Ueber die alten und neuen Mysterien. Erstausg. Berlin, Friedrich Maurer, 1782. 5 Bll., VIII, 380 S., 5 Bll., Kl.-8°, Späteres Halbleinen mit Rückentext

Wolfstieg 4862; Taute 2730; Kloss 3820. - Johann August Freiherr von Starck (1741-1816), evang. Theologe, orientalischer Linguist u. Begründer des klerikalen Systems der Freimaurer, des sog. "Klerikats der Tempelherrn". Im vorliegenden Werk ab S.247 u.a.: Über den Ursprung des Freimaurerordens; Über die die große Anzahl der Freimaurer; Von der Uneinigkeiten unter den Freimaurern. - Einband berieben u. leicht bestossen; Deckel mit schmalem Abriss vom Bezugspapier; Vorsätze leimschattig; Titelvignette von alter Hand ankoloriert; anfangs wenige Seiten leicht fleckig; gelegentliche Anstreichungen u. kl. Marginalien; 5 Blatt angebunden mit umfangreichen Anmerkungen von alter Hand, sonst ein gutes Expl.

 

75.      Taxil - Braeunlich, P.: Leo Taxils weltgeschichtlich denkwürdige Schelmenstreiche Band II [von 3]. Der Höllendoktor und sein Hexengefolge. Eine unglaubliche Geschichte aus unserer Zeit zum ersten Mal zusammenhängend erzählt. Erstausg. Camburg, Robert Peitz, 1925. 132 S., 8°, O-Karton

Leo Taxil (d.i. Gabriel-Antoine Jogand-Pagès, 1854-1907) veröffentlichte antiklerikale Schriften u. Zeitungsartikel, nach einem kurzen Zwischenspiel als Freimaurer, kam es 1885 zu einer publikumswirksam inszenierten Bekehrung. Fortan erschienen zahlreiche Enthüllungsbücher des "Freimaurerexperten", wofür ihm Papst Leo XIII. in einer Privataudienz 1887 seine Anerkennung aussprach. 1897 erklärte dann Taxil vor zahlreichen Klerikern, Freimaurern u. Journalisten, er habe 12 Jahre lang mit voller Absicht den kath. Klerus einschl. Papst u. Kardinälen hinters Licht geführt. Der "größte Ulk des 19. Jhdts.", wie der Freidenker seinen Schwindel selbst nannte. Man versuchte den peinlichen Skandal zu vertuschen u. setzte unbeirrt den Kampf gegen die Freimaurerei, als "Synagoge des Satans" fort. - Inhalt des Bandes: Leo Taxil entdeckt ein Hexenbrutnest; Der Höllendoktor auf Reisen; Die Urgroßmutter des Antichrist u. zwei andere; Die Braut des Teufels Asmodäus; Der Riß in der Teufelskirche; Batailles siegreiche Kämpfe; Prof. Margiotta; Die großen Zauberer von Paris u. andere seltsame Heilige. - Einband lichtrandig, berieben, angeknickt u. mit kl. Fehlstellen an den Ecken; Rücken fehlt grösstenteils u. ist provisorisch geklebt; Seiten papierbedingt gebräunt u. sonst gut; Bindung fest.

 

76.      Taxil - Germanus, Dr. Michael [d.i. Joh. Künzel]: Die Geheimnisse der Hölle oder: Miß Diana Vaughan [d.i. Leo Taxil bzw. Gabriel Jogand-Pagès]. Ihre Bekehrung und ihre Enthüllungen über die Freimaurerei, Kultus und die Erscheinungen des Teufels in den palladistischen Triangeln. Feldkirch (Vorarlberg), Verl. des "Pelikan", [1896]. VI, 101 S., mit Faksimile des Teufelspaktes, Kl.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen

Wolfstieg 30064. - "Die ‘Palladistin Diana Vaughan’, angeblich 1874 als Tochter des Teufels Bitru gebohren, im Alter von zehn Jahren in eine amerikanische Palladistenloge aufgenommen und dem Teufel Asmodeus angetraut. Diese gar nicht existierende Dame ‘schrieb’ unter dem Titel ‘Mémoires d’une Expalladiste’ scheußliche Enthüllungen, die weiteste Verbreitung fanden. Mit der Welt verkehrte Diana Vaughan ausschließlich durch Taxil. Sie publizierte durch ihn Artikel mit authentischen Teufelsdokumenten, z.B. der Unterschrift des Teufels Bitru. Als sie dem Kardinalvikar Parocchi eine Spende für einen geplanten antifreimaurerischen Kongreß zukommen ließ, übermittelte ihr dieser im Auftrag des Papstes den Apostolischen Segen." (Lennhoff, Posner, Binder, S.830f) - Titel mehrfach gestempelt u. am Bund mit unschönen Resten des angeklebten Deckels; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

77.      Taxil, Léo [d.i. Gabriel-Antoine Jogand-Pagès]: Die Drei-Punkte-Brüder. Band 1 und 2 [kmpl.]. Vollständige Enthüllungen über die Freimaurerei. Ausbreitung und Verzweigung, Organisation und Verfassung, Ritual, geheime Zeichen und Thätigkeiten der Freimaurerei. Autorisierte Uebersetzung aus dem Französischen [von Hermann Gruber]. Dtsch. Erstausg. Freiburg (Schweiz), Buchdruckerei des Werkes vom heiligen Paulus, 1886, 1887. XIV, 421 S. / 580 S., 1 Bl., VII S. mit kl. Abb., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. (beide zus. in einem Bd.)

Wolfstieg 30044; Zu Taxil siehe Lennhof, Posner, Binder. - Vor allem in den "Drei-Punkte-Brüdern" behauptet Taxil, daß die Freimaurer als echte Satanisten in ihren Orgien den Teufel anbeten würden. Taxils Ausführungen schlugen zur damaligen Zeit wie eine Bombe ein. - Leicht berieben u. bestoßen; Kanten tlw. beschabt; Titel mit Besitzervermerk; Vorsätze etwas fleckig; die Innengelenke aufgeplatzt, sonst ein gutes Expl.

 

78.      Wallace, D[onald] Mackenzie: Russland. Einzig berechtigte, vom Verfasser durchgesehene, durch ein Kapitel über geheime Gesellschaften in Russland vermehrte deutsche Ausgabe. Nach der siebenten Auflage des Originals übersetzt von Ernst Röttger. 2. verb. Aufl. in einem Bande. Leipzig, in Commission bei E.F. Steinacker, 1880. XVI, 768 S., 8°, Goldgepr. O-Pappband

Sir Donald Mackenzie Wallace (1841-1919) plante ursprünglich einen auf wenige Monate begrenzten Aufenthalt, der sich dann auf sechs Jahre ausdehnte. - Kanten u. -ecken berieben u. leicht bestossen, sonst ein gutes Expl. Mit Widmung des Verfassers auf dem Vorsatzblatt u. einer weiteren Widmung vom Übersetzer Ernst Röttger auf dem Titel.

 

79.      Weiss, Eugen: Steinmetzart und Steinmetzgeist. Erstausg. Jena, Eugen Diederichs, 1927. 321 S., 1 Bl., mit 10 Abb. auf 8 Taf., 8°, Illus. O-Halbleinen mit O-Umschlag

"Daß vielleicht schon die mittelalterlichen Bauhütten uralte östliche Gedanken aufnahmen, daß insbesondere die Gesellschaften der Rosenkreutzer, die es aber gar nicht gab, und die ihr geheimnisvolles Leben nur in dem weihtümlichen Buch eines Schwaben führten, daß diese und andere Geheimgesellschaften, vielleicht auch die Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts einiges Geistesgut zum Freimaurertum beisteuerten, möchte bei alledem keineswegs ausgeschlossen werden. Dieser Einfluss ist aber bei dem geradezu buchstäblichen Aufgriff des Zünftlerischen aus den Bauhütten sicher ganz unbedeutend, und wer die im nächsten Abschnitt folgenden Brauchtümer beobachtet, der kennt auch die Freimaurerei." (S.30) - U.a. über: Die Heimlichkeit der Steinmetzen; Brauchtum von heute; Germanische Kunst u. Steinmetzgeist; Das Spotten, Festen u. Tönen der Gotik; Über Kunstpapageien u. deutsche Hochzucht. - Wenige u. schwache Randflecken; hinteres Vorsatzblatt mit Eckabriss, sonst ein schönes Expl.

 

80.      Wieland, C[hristoph] M[artin]: Peregrinus Proteus. Erster u. Zweyter Theil [kmpl., in 1 Band]. Nebst einigen kleinen Aufsätzen. Neuste Ausg. Carlsruhe, bey Christian Gottlieb Schmieder, 1800. XXIV, 348 S. / 342 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. 

Der Roman "Geheime Geschichte des Philosophen Peregrinus Proteus" (Vorabdruck: Weimar 1788/89 u. Leipzig 1791) gehört zu Wielands Spätwerken. Die Lebensgeschichte des Philosophen wird in einem fiktiven Gespräch zw. Peregrinus u. Lukian dargestellt. Der Text enthält aus aufklärerischer Sicht auch eine spitze Kritik an den Geheimbünden der frühchristlichen Zeit. Vorliegend eine frühe Ausg., die auch die Vorrede der EA von 1791 enthält. - Berieben u. bestossen; Kanten beschabt; Besitzervermerk; durchgängig leicht braunfleckig; mit zwei kl. Läsuren ohne Textberührung, sonst gut.

 

81.      [Wünsch, Christian Ernst]: Horus oder astrognostisches Endurtheil über die Offenbarung Johannis und über die Weissagungen auf den Messias wie auch über Jesum und seine Jünger. Mit einem Anhange von Europens neuern Aufklärung und von der Bestimmung des Menschen durch Gott. Ein Lesebuch zur Erholung für die Gelehrten und ein Denkzeddel [sic!] für Freimaurer. Erstausg. Ebenezer, Im Verlage des Vernunfthauses [Halle, Gebauer], 1783. XXVI, 474 S., mit drei Textholzschnitten u. kl. astrolog. Fig., 8°, Neuerer marmorierter Pappband mit goldgepr. Rückenschild

Kloss 3821; Wolfstieg 4864: "Selten. Üb. die alten Einweihungen. Bringt die M[au]r[er]ei in Z[u]s[ammen]hang mit der Offenbarung Johannis."; Ackermann V/345. - Wünsch (1744-1828) äussert sich sehr kritisch zur Bibel u. meint, "daß beynahe eben so viele durch die Bibel als durch unglückliche Liebe, ihren Verstand verlohren haben" (S.X). Auch versucht er, rationelle Erklärungen für einige der "Wahrsagermärchen" zu finden. (So beschreibt er die Evangelisten als Fanatiker u. Jesu Tod als Ohnmacht, der bald der wirkliche Tod durch Wundbrand folgte). Er "will deutlich zeigen, daß alle Volksreligionen im Grunde durchaus aus einer gemeinsamen Quelle, aus den alten Beobachtungen der Himmels- und Naturbegebenheiten herfließen" (S.XII). Ausserdem wendet sich Wünsch gegen die "Goldmacherei", der zu seiner Zeit zahlreiche Freimaurer anhingen, u. von denen viele ihre "Wahrheit" aus der Bibel beweisen wollen. Im Gegensatz dazu soll sein Werk zur "ihrer bessern Belehrung dienen". Er selbst beschreibt sein Buch in gewisser Weise als "einen Beytrag zur Geschichte der Sternkunde" (S.XXVI). - Kanten berieben; Vorsatz mit Signatur; seltene kl. Anstreichungen; durchgehend etwas fleckig u. gebräunt, sonst ein gutes Expl.