ARCHIV - Katalog 6 - Verschwörungstheorien

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zum Thema Verschwörungen aus unserem sechsten Antiquariatskatalog.


433. Beek, Gottfried zur [d.i. Ludwig Müller von Hauen]: Die Geheimnisse der Weisen von Zion. 10. Aufl. München, Verlag Franz Eher Nachfolger, 1930. 71 S., 1 Taf. u. 1 lose beiliegende farbige Karte ("Des Kaisers Traum"), 8°, Illus. O-Karton

Diese "Protokolle" sind Grundlage für den Mythos der "Jüdischen Weltverschwörung". Es soll sich u.a. um die Sitzungsmitschrift eines jüdischen Kongresses handeln, abgehalten von Repräsentanten Israels. In Wirklichkeit eine Fälschung der Geheimpolizei im zaristischen Russland, die durch die Antisemiten verbreitet einen weitreichenden politischen Effekt hatte. In Deutschland erschienen sie erst 1920 mit der falschen Jahresangabe 1919. Nach dem Tod von Ludwig Müller von Hauen übernahm der Parteiverlag der NSDAP die weitere Hrsg. (Vgl. Jeffrey L. Sammons: Die Protokolle der Weisen von Zion. Die Grundlage des modernen Antisemitismus - eine Fälschung). - Einband leicht bestoßen; kl. Randläsuren; wenige Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

434. Brafmann, Jacob: Das Buch vom Kahal. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Erster Band: Materialien zur Erforschung der jüdischen Sitten. Zweiter Band: Das Buch von der Verwaltung der jüdischen Gemeinde. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Hammer Verlag, 1928. LIV S., 1 Bl., 228 S., 2 Bll. / VII, 390 S., 1 Bl., Gr.-8°; O-Leinen

Deutsche Erstausgabe der 1869 auf russisch erschienenen Bände aus dem berüchtigten antisemitischen Hammer Verlag. - Der "Kahal" ist die jüdische Selbstverwaltung in den Ghettos. Die wiedergegebenen Akten besitzen nach dem Übersetzer u. Hrsg. Dr. Siegfried Passarge einen ähnliche enthüllende Wirkung wie "Die Zionistischen Protokolle"; auf die betreffende jüdische Organisation u. die vorliegenden Bände wird ausführlich von Theodor Fritsch im "Handbuch der Judenfrage" eingegangen. - Gute Expl.

 

435. Ewald, Franz [Pseudonym?]: Handbuch der deutschen Freimaurerei. Nach authentischen Quellen bearbeitet. [Lieferung 1, 2, 4 u. 5]. Lieferung 1: Loge und Kulturkampf. - 2: Geschichte der Freimaurerei in Deutschland. - 4: Geschichte der Freimaurerei in Deutschland. - 5: Geschichte der Freimaurerei in Deutschland. München u. Wien, Verlag Rudolf Abt, 1899. VIII, 56 S. mit Porträt des Autors / S. 60-104 / S. 153-200 / S. 201-248, 8°, O-Karton

Wolfstieg 1247. - Antimaurerische Schrift mit sehr viel Material gegen die Freimaurerei. Ewald soll das Pseudonym eines Pfarrers Schwarz in Ottenbach sein. - Unbeschnittene u. tlw. unaufgeschnittene Expl.; kl. Randläsuren; Rückendeckel mit Bibliotheksmarken, sonst innen sauber.

 

436. Forestier, William: Die internationale Freimaurerei. Entstehung Wirken Geheimnisse. Zürich, Bücher-Verlag "Jakim", [1937]. 3 Bll., IX, 271 S., mit 19 Abb. auf Taf., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen (Statue des Schweigens)

"Die uns vorliegenden Dokumente haben uns restlos davon überzeugt, daß die Freimaurerei gefährlich ist, daß ihr Ziel war und ist, die Weltherrschaft an sich zu reißen." (S.II). - "Schweizervolk! Heute wimmelt es allenthalben, auch in der kleinen Schweiz, von Mystikern der Hygiene, von Yogis der Kosmetik und der richtigen Atmung als Achse des Lebens, von Propheten der Verjüngung und von Fakiren des Stoffwechsels, von Psychoanalytikern u.s.f. Schweizervolk! Wir wollen keine Aesthetiker und Freimaurer. Ihre ‘Lehre’ ist keine Erkenntnis, sondern der Wunsch, daß Gott nicht sei [...] Ein wuchtiges Ja in die Urne!" (S.268) - Leicht angestaubt u. gebräunt; Rückendeckel geblichen; sonst ein gutes Expl.

 

437. Fritsch - Roderich-Stoltheim, F. [d.i. Theodor Fritsch]: Was der Deutsche sich nicht denken kann. Etwas von Geschäft und Politik. 1. Aufl. Leipzig, Hammer-Verlag, [1919]. 8 S., zweifach gefaltet (Kreuzfalz), 8°, O-Papier

(= Hammer-Flugblatt. Nr. 207). - Antisemitische Hetzschrift. - Theodor Fritsch (1852-1933, Pseudonyme: Thomas Frey, Ferdinand Roderich-Stoltheim, Fritz Thor), von Beruf Techniker, bekannt als glühender Antisemit. 1888 wird sein "Antisemiten-Katechismus" (zuerst im Leipziger Verlag von Herrmann Beyer) wegen Verlästerung jüdischer Religionsbegriffe von der Staatsanwaltschaft in Leipzig beschlagnahmt. 1910 Verurteilung wegen "Gotteslästerung". 1912 Mitbegründer des "Reichshammerbund" u. Hrsg. der Zeitschrift "Hammer". In Fritschs Leipziger Hammer-Verlag erscheinen z.B. "Die Zionistischen Protokolle" u. "Der internationale Jude" von Henry Ford. Wegen der Behauptungen von Henry Ford gegen die Bankiersfamilie Warburg kam es zu mehreren Gerichtsverfahren. Aufgrund dieser gerichtlichen Erkenntnisse wurde auch Fritsch rechtskräftig verurteilt. Wenig bekannt ist, dass er zu den (unbeachteten) Pionieren der Gartenstadt-Idee in Deutschland zählt. Siehe Mohler B 122,1. - Papierbedingt gebräunt, ein gutes Expl.

 

438. [Fritsch, Theodor]: Das eigenartige Rechtsverhältnis des Juden zum Staate. 1. Aufl. Leipzig, Hammer-Verlag, 1922. 16 S., 8°, O-Papier

(= Hammer-Schriften, Nr 31). - Antisemitische Hetzschrift. - Rücken rissig u. mit mattem Tape verstärkt; kl. Randläsuren; papierbedingt gebräunt, befriedigendes Expl.

 

439. Fritsch, Theodor - Festschrift zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen des Hammer. Den Mitstreitenden zugeeignet. [1901-1926]. 1. Aufl. Leipzig, Hammer-Verlag, 1926. 147 S., mit einigen Taf., 8°, Priv.(?) Pappband mit O-Deckelschild

Bösartige Hetzschrift zum Jubiläum des antisemtischen Verlags u. seines Inhabers Theodor Fritsch. U.a. mit folgenden Beiträgen: Willibald Hentschel: Wie der ‘Hammer’ entstand; Maria Groener: Theodor Fritsch; Zwei Briefe Friedrich Nietzsche’s (zu anderen Anlässen, deren reservierten u. leicht ironischen Inhalt man elegant übersah); Arthur Dinter: Die Entjudung der christlichen Religion durch Wiederherstellung der reinen Heilandslehre; Rudolf John Gorsleben: Gedanken um Zeit u. Ewigkeit; Thomas Westerich: Hammer heiho! - Einband berieben u. etwas fleckig; Rücken geblichen; oberes Kapital mit Fehlstelle, innen ein gutes u. sogar frisches Expl.

 

440. Gibt es einen jüdischen Ritualmord? Verhandlungen über die Judenfrage im Hause der österreichischen Abgeordneten am 10. und 16. November 1899. Lorch (Württ.), Karl Rohm, 1922. 32 S., 12°, O-Papier

Die antisemitischen Schriften aus dem Verlag Karl Rohm, der eher für seine esoterischen Veröffentlichungen bekannte ist, sind überwiegend selten. - Etwas schief beschnitten u. papierbedingt gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

441. Gieren, Gerhard: Der freimaurerische Kriegsverrat von 1806. Erstausg. München, Ludendorff-Verlag, 1939. 260 S., 2 Bll., mit Textabb., 13 Taf. u. 8 Kartenskizzen, 8°, Illus. O-Halbleinen mit goldgepr. Rücken

Antifreimaurerische Verschörungstheorien aus dem Hause Ludendorff. Autor Major a.D. Gerhard Gieren, einer der weniger produktiven "Ludendorffianer", siehe Mohler. - U.a. über: Enthüllungen über freimaurerische Einflüsse auf die Kriegsführung napoleonischer Zeit; Freimaurerei im preußischen u. russischen Offizierkorps; Der Freimaurerverrat von Prenzlau; Kriegsverrat der Festungen u. weltanschauliche Lehren. - Einband etwas berieben u. bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

442. Halbach, Fritz: Genosse Levi. Ein Roman für das deutsche Volk. 1.-3. Tsd. Leipzig, Theodor Weicher Verlag, [1921]. 125 S., 1 Bl., 8°, O-Halbleinen mit O-Umschlag

Antisemitischer Propaganda-Roman: "Wie klar dünkte ihm nun die inneren Zusammenhänge zwischen Internationalismus und Weltrepublik! Die Völker verwirren und entwurzeln und die Verwirrten und Wurzellosen beherrschen, das war Siegfrieds und seiner Rassengenossen geheimes Evangelium. Wie geschickt schleuderten sie ihre Phrasen: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit! und wie schwangen sie heimlich ihre Peitschen: Krieg, Hunger und Pestilenz!" - In einer Verlagsanzeige von 1924 (!) als "Hitler-Roman" beworben. - Der illus. Schutzumschlag mit tlw. hinterlegten Randläsuren; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

443. Heise, Karl: Die englisch-amerikanische Weltlüge. [Mit einer Geheimkarte aus englischen Freimaurerlogen]. 1. Aufl. Konstanz, Wölfing Verlag, 1919. 26 S., 1 Bl., mit 1 Karte, 8°, Illus. O-Karton

Gekürzte Fassung von "Die Entente-Freimaurerei und der Weltkrieg". - Karl Heise (1872 - nach 1932), Anhänger des Guido von List u. Mitglied der Mazdaznan-Bewegung. Zusammen mit seinem Bruder Heinrich leitete er die Lebensgemeinschaft "Aryana" in der Nähe von Zürich. - Deckel gebräunt, leicht fleckig u. mit kl. Randläsuren; Besitzerstempel; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

444. Hoffmann-Kutschke, Dr. phil. Artur: Die Wahrheit über Kyros, Dareios und Zoroastres. Beiträge zur Erforschung der älteren arischen Geschichte (1910, I. Auflage) und Deutsche Wissenschaft und ihre Gegenarbeit oder Nichtjuden und Juden. [= 2 Schriften in einem Buch]. Stuttgart, W. Kohlhammer, 1925. 1 Bl., 34, CXXXXIII [143] S., Gr.-8°, O-Karton

Abstruse antisemitische Hetzschrift ("Warnungen vor dem Untergange des Staates durch die Juden" (S.XXIV)), deren Rassismus auf sog. "religonswissenschaftlichen" Erkenntnissen des Autors beruht u. oft unfreiwillig komisch wirkt. Der ersten, kürzeren Abhandlung "Die Perser zur Zeit des Darius I. und nach Zarathuaschtra Spitama und ihre Bedeutung für die Weltgeschichte" ist eine zweite nachgestellt, die ein zugehöriges "Vor- bzw. Schlusswort" zu dem 15 Jahre zuvor erschienenen Text bildet. Arthur Hoffmann-Kutschke (1882-nach 1947) schreibt dort "zum Aerger vieler Juden und Judenfreunde" (S.I), dass das Iranische viel ursprünglicher sei als das Altindische. "Die Inder haben nicht mehr viel arisches Blut abbekommen" (S.22). Weiter, dass der Jude sich das babylonische Wissen aneignete, verfälschte u. Tatsachen vertuschte, um letztendlich die Germanen in Kleinasien zu verdrängen. In Wahrheit sei die ursprüngliche Heimat der arischen Rasse Europa u. von dort habe sie die Kultur in den Orient gebracht. Hoffmann betont, dass er dies 1910 schrieb, ohne die Bücher von Theodor Fritsch, Paul de Lagarde u.a. Völkischer zu kennen. Trotz vielfacher Verfolgung wäre er einer der ersten Vorkämpfer für den "deutschvölkischen" Gedanken gewesen; Artur Dinter u. andere seien erst viel später gekommen. Als "unerfreuliche Vertreter" bezeichnet er u.a. Otto Hauser (Wien), Döllinger, Karl Zschaetzsch u. Ludwig Wilser (S.XXXV). Er resümiert weiter über seine bisherigen Veröffentlichungen, schreibt von jüdischen Intrigen (u.a. gegen ihn) u. fordert Schädelmessungen, um "Schädlinge" loszubekommen (S.XVII). Auch die Freimaurer werden wiederholt im Text angesprochen. 1923 wurde Hoffmann wegen Beleidigung von Walther Rathenau         zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt, worauf er offensichtlich das vorliegende Machwerk verfasste. "Unserer deutschen Anhängerschar, die ins Unendliche wachsen möge, dass Deutschland so voll von Deutschen wird, dass kein Jude mehr Platz darin hat [...]" (S.CXXXXI). - Einband mit Randläsuren; Rücken etwas angerissen u. mit Spuren von Klebeband; Seiten unbeschnitten, sonst recht gut. - Selten u. deshalb nicht auf der "Liste der auszusondernden Literatur" (Deutschen Demokratischen Republik), obwohl der Autor dort mit anderen Titeln auf dem Index steht.

 

445. [Rollett, Dr. Edwin; Schrftltg.]: Austro-Nazi ohne Maske. Ein Gang durch den braunen Lügenwald. Hrsg., Eigentümer u. Verleger: Der österreichische Heimatdienst, [1933]. 29 S., 1 Bl., mit 9 Zeichnungen, 8°, Illus. O-Papier

Der 15. Juli 1927 habe den Austromarxismus entlarvt; am 14. Mai 1933 "hat sich das Austro-Nazitum selbst entlarvt." Am Ende eine Beitrittserklärung "Ich trete der vaterländischen Front bei. Ich verpflichte mich damit, immerdar für die Freiheit und Selbständigkeit Österreichs einzutreten und das Ansehen des Osterreichertums hochzuhalten und zu fördern." - Deckel von innen sauber hinterlegt, ein gutes Expl.

 

446. Schwartz-Bostunitsch, Gregor: Jüdischer Imperialismus. 2. verm., verb. Aufl. Landsberg am Lech, Druck u. Verlag Oskar Ebersberger, 1935. 300 S., 36 Textabb., 8°, Illus. O-Karton

Bösartiges antisemtisches Machwerk, spätere Ausgaben erschienen in dem berüchtigten Theodor Fritsch Verlag. Im Gegensatz zur Leinenausgabe mit polemischer Deckelkarikatur. - U.a. über: Statistik; Rezept für die jüdische Weltmachteroberung; Arierpogrom; Judentum u. Freimaurerei; Blut als Kampf-Mittel; Echtheit der Protokolle der Weisen von Zion; Bolschewismus; Abwehrkampf Deutsch-Amerikaner gegen jüdischen Boykott deutscher Waren; Jüdischer Imperialismus [der] einen Weltgerichtshof gegen die Arier verlangt. - Mit umfangreichen Anmerkungen. - Gregor Schwartz-Bostunitsch (auch: Grigorij V. Svarc-Bostunic, Pseudonym: Doktor Gregor 1883-?), ein emigrierter, russischer Hochschullehrer u. Rechtsanwalt. Er veröffentlichte in Deutschland seit 1922 eine Fülle von antisemitischen u. antifreimaurerischen Schriften. Ab 1929 bekämpfte er auch die Anthroposophen u. war später als SS-Angehöriger mit der Auflösung der Freimaurerlogen betraut. - Einband etwas fleckig; innen 3x gestempelt (davon 2x überklebt), sonst ein gutes Expl.

 

447. Semigotha - Weimarer historisch-genealoges Taschenbuch des gesamten Adels jehudäischen Ursprunges. Aufsammlung all der im Mannesstamme aus jüdischem Geblüt, d.h. aus dem echt orientalischen Rassentypus der [eigentlich unrichtig Israeliten genannten] Juden oder Hebraeer hervorgegangenen Adelsfamilien von einst und jetzt, ohne sonderliche Ansehung ihrer eventuell derzeitigen christlichen Konfession oder etwaiger Blutzumischung durch Einheirat arischer Frauen - vom Rassenstandpunkt aus besehen. Motto: "Volles Gewicht gefällt dem Herrn". Erster Jahrgang 1912. München, Kyffhäuser-Verlag, 1912. 607 S., mit Frontispiz (Menelik Megus Megesti von Äthiopien), 12°, Silber- u. blindgepr. O-Leinen

Dem "Gotha" nachempfundenes, antisemitisches Machwerk. Dass Juden am Hofe von Wien oder Potsdam verkehrten, war damals undenkbar, trotzdem gab es eine große Anzahl von gemischten Ehen was von anti-aristokratischer u. völkischer Seite genüsslich ausgeschlachtet wurde. - Einband etwas schiefgelesen; leicht bestossen u. berieben; leicht gelockerte Bindung; Besitzervermerk im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

448. Stöcker, Adolf: Das moderne Judenthum in Deutschland, besonders in Berlin. Zwei Reden in der christlich-sozialen Arbeiterpartei gehalten von Adolf Stöcker, Hof- und Domprediger zu Berlin. [ANGEBUNDEN:] B. Gruber "Christ und Israelit. Ein Friedenwort zur Judenfrage". 4. Aufl. / 3. unv. Aufl. Berlin, Verlag von Wiegandt und Grieben / Reichenbach i. Schl., Verlag von Heege & Güntzel, 1880, 1880. 40 S. / 23 S., 8°, Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückentext u. Standortnr.

"Allein in Berlin wohnen 45000 Juden, soviel wie in ganz Frankreich, wie in ganz England. Das ist zuviel [...] Wir nähren uns dem polnischen Mischungsverhältnis. Nur daß die Berliner Juden viel reicher, klüger, einflussreicher sind als die polnischen Israeliten. In ihrem Besitz sind die Geldadern, Bank und Handel; in ihren Händen ist die Presse und unverhältnismäßig drängen sie sich zu den höheren Bildungsanstalten." - Einband berieben u. bestossen; auf Innendeckel u. Vorsatz montierte Namensliste; gelockerte Bindung, sonst ein gutes Expl.

 

449. Winghene, Egon von (unter Mitarbeit von A. Tjörn): Arische Rasse, Christliche Kultur und das Judenproblem. [Voll-Zionismus?]. Aus dem Hollländischen übersetzt. 4. Aufl. Erfurt, U. Bodung-Verlag, 1934. 80 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton

Antisemitische Hetzschrift, des berüchtigen Verlages (Verlagssignet: Ein Fisch verläßt schwimmend den Davidstern). Verleger Ulrich Fleischhauer war Gutachter im Berner Proßzeß um die Geheimnisse der Weisen von Zion. - U.a. über: Kultur u. Rasse; Was den Ariern über die drei wichtigsten Faktoren der jüdischen Rasse (Stellung, Zahl u. Art) immer wieder in Erinnerung gebracht werden muß; Die drei wichtigsten Faktoren der jüdischen Kultur (Wesen, Kampfesart u. Ziele); Und wir? (Arisch-christliche Schicksalsgemeinschaft, Unser bisheriger Abwehrkampf, Unser wirklicher Weg). - "Ich schließe meine Ausführungen mit dem Rufe nach arischem Selbstbewußtsein, nach arischer Selbstachtung, nach arischer Selbstwehr! Ich rufe nach der Rettung unserer Ideale vor Überjudung! Ich rufe nach der Symbiose der arischen Gedankenwelt mit der christlichen Weltanschauung, nach diesen beiden Idealismen, die die Grundpfeiler unserer zwei jahrtausende hindurch organisch gewachsenen Kultur bilden!!! Ich rufe nach der arisch-christlichen Einheitsfront, nach der arisch-christlichen Reaktion!!!" (S.77f.). - Einband berieben, bestossen u. leicht fleckig u. angeschmutzt; beide unteren Deckelränder mit etwas Insektenfraß; Innendeckel u. Titel mit rostigen Abdruck einer Büroklammer, sonst ein gutes Expl. mit zwei Verlagsbeilagen.


 

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