Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der utopischen und phantastischen Literatur aus unserem sechsten Antiquariatskatalog.
346. Amberg, Will [d.i. Will Berthold]: Bazillus Z. Erstausg. Berlin, Karl Goldmann, [1933]. 252 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Leinen
(= Die bunte Reihe 5). - Bloch 2/45. - Einband angestaubt; durchgehend leicht fleckig; sonst gut.
347. [Anonym]: Imperium mundi. Erster Band. Roman von *** 10. Aufl. Halle (Saale), Richard Mühlmann Verlagsbuchhandlung (Max Grosse), 1919. 2 Bll., 413 S., 8°, Zweifarbiges, ornamentales O-Halbleinen
Nicht bei Bloch. - Politische Utopie, die (was den phantastischen Inhalt verstärkt) nach dem ersten Weltkrieg erschien: "Wenn die germanische Rasse, wenn der unruhige, argwöhnische britische Löwe das politisch kraftlose Reich der Bogdychane in seine Gewalt bekommt, dann könnte hier leicht ein neues Indien erstehen [...] Wie im Land Buddhas und Schiwas wird der gelbgesichtige Eingeborene ein so blindes Werkzeug jenes kalten Willens werden." (S.225f). Der zweite Teil erschien 1921. - Einband leicht bestossen u. gebräunt; Innengelenk sauber mit Papierstreifen verstärkt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit Kopffarbschnitt.
348. Apollonius [d.i. ?]: Neue Menschen. (Der ideale Zukunftsstaat). Ein Roman aus dem Jahre 1954. Erstausg. Cassel, Platon-Verlag, 1926. 276 S., 8°, Farbig illus. O-Karton
Bloch 2/230. - Zukunftsroman. "Die Geschichte hat gelehrt, daß die romanische Rasse zu Umwälzungen, ja zu Revolutionen eventl. radikalster Art, viel leichter neigt, wie die germanischen und slawischen Völker. Als es beispielsweise den Volksmassen in Frankreich und Italien zu bunt geworden war, wurde die Enteignung alles Besitzes und Übergang in das alleinige Eigentum des Staates sowie die Sozialisierung aller Betriebe, man kann sagen, bis zum letzten Friseurladen, alsbald dort zur vollendeten Tatsache. Diesem Beispiel folgten in kürzester Frist zunächst die übrigen europäischen Staaten. Die Herrschaft des Kapitalismus nahm allüberall ein unrühmliches Ende." (S.139) - Karton etwas bestossen; Rückenkanten deutlich berieben; Stempel u. Nr. auf Titel, sonst ein gutes Expl. - Selten.
349. Arndt, Dietrich [d.i. Roderich Müller-Guttenbrunn]: Kommen wird der Tag! Die Geschichte der nächsten deutschen Befreiung. Erstausg. Leipzig u. Berlin, Verlag Theodor Weicher, 1921. 213 S., 1 Bl., 8°, O-Halbleinen
Bloch 2/238. - "Dietrich Arndt, Verfasser des antisemitischen Machwerks ‘Die Weltschverschwörer’, hat auch die in Versailles Deutschland angetane Schmach zur Feder greifen lassen. Hauptfeind ist Frankreich, denn England ist in Irland beschäftigt, Amerika ist nach einem japanisch-amerikanischen Krieg, bei dem es einen Großteil seiner Flotte verloren hat, ausgefallen, und in Russland wird nach dem Sturz der ‘Hand voll von jüdischen Diktatoren’ (S.24) [...] fleißig für Deutschland gearbeitet [...]. Ein Eingreifen Englands wird durch eine praktische und recht handliche Erfindung verhindert: durch die Errichtung einer starren, für Schiffe und Flugzeuge undurchdringlichen Wand aus einem Stromkreis, der einfach entsteht, indem Strom durch ein neuentdecktes Element geleitet wird." (Franz Rottensteiner in "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur"). - Einband leicht schief gelesen, geringfügig fleckig u. etwas bestossen; tlw. schwach fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
350. Autenrieth, Otto von: Bismarck der Zweite. Der Roman der deutschen Zukunft. Erstausg. München, Verlag "Heimatland", 1921. 190 S., Illus. O-Pappband
Bloch 2/267. - Autenrieth war ein völkisch-nationalbolschewistischer Autor. - "Baron Otto von Fels, der im Gefühl echter Volksverbundenheit erst ein deutsches Arbeitermädchen heiratet und sich dann als neuer Götz von Berlichingen den Kommunisten anschließt. Innerhalb dieser Partei steigt er schnell zu einem populären Volksführer auf, dem man schließlich sogar die ‘Rote Armee’ anvertraut. Nach dem entscheidenden Schlag gegen die französischen Besatzer wird er zum völkischen Diktator, ja zum neuen Bismarck erhöht. Er rüstet Deutschland, wiederum mit Hilfe (!) der Sowjetunion, zur stärksten Militärmacht Europas auf, liquidiert Polen, unterwirft Frankreich und wir so zum stärksten Mann der Welt." - Einband leicht fleckig; etwas bestossen u. berieben; Papier gebräunt u. stellenweise fleckig, sonst ein gutes Expl.
351. Baldner, Heinz: Rätsel um Pongo. Kriminal-Roman. Düsseldorf, Merkur-Verlag, [1952]. 252 S., 8°, Farbig illus. Supronyl (von H. Mende)
Kurioser Kriminalroman. "Pongo, der dressierte Riesengorilla, unheimlich stark, schlau und mörderisch in seinem Zorn, hat seinen Dompteur übel zugerichtet und ist entsprungen. Er versetzt eine Stadt in Panik und Entsetzen. Aber Kriminalkommisar Elms gerät bei den Untersuchungen der grauenvollen Morde in Zweifel. Sind es wirklich die Untaten des entfesselten Urwaldkolosses, oder spielt hier ein hemmungsloser Verbrecher die Rolle der Bestie?" - Ungelaufenes Leihbuch, sehr guter Zustand.
352. Becher, R[obert] Johannes: (CH C1 = CH) 3As (Levisite) oder Der einzig gerechte Krieg. Roman. Erstausg. Wien u. Berlin, Agis-Verlag, 1926. 374 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. Halbleder
Bloch 2/325. - Kriegsutopie. "Hände weg! Hände weg von diesem Buch, wenn Ihr damit, übersättigt und bis zum tödlichen Erbrechen gelangweilt, nur wieder einige Eurer müssigen Stunden totschlagen wollt! Dem stinkenden Kadaver dieser Zeit flechte ich keine Kränze." (S.7) - "Heraus mit euch aus eurer Knechtseligkeit, aus eurem von mörderischen Ketten umstrickten Todesschlaf, aus euerer Indifferenz, aus euerer stupiden, verantwortungslosen Eigenbrödelei! Heraus mit euch aus euerer abstrakten Atelier- und Studierstubenluft: wir beschwören euch: informiert euch endlich darüber, was konkret in der Welt vor sich geht!" (S.308f.) - Einband etwas berieben; Schnitt min. fleckig; papierbedingt gebräunt, ein gutes Expl.
353. Berger, Eugen: Der Fluch des Pharaonengrabes. Erstausg. Dresden, Neues Deutschland Verlagsgesellschaft m.b.H., 1933. 126 S., 1 Bl., Kl.-8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/365. - "Und wie die Priester [...] der Natur oder der Gottheit um soviel näher standen als wir uns von ihnen entfernten, wie sie über ein nie wiedererlangtes okkultes, astrales und astrologisches Wissen verfügten, von dem wir kaum eine schwache Ahnung in unsere materialisierte, entseelte Gegenwart gerettet haben, so besaßen sie die Kenntnis dynamischer Seelenkräfte, die uns wohl völlig verloren ging." - Einband angestaubt, sonst ein gutes Expl. - Selten.
354. [Bleibtreu, Karl]: Völker Europas...! Der Krieg der Zukunft. 1.-15. Tsd. Berlin, Verlag von Rich. Bong, 1906. 664 S., mit 4 Karten, 8°, Priv. Leinen mit Rückenschrift
Bloch 2/443. - Antibritischer Roman, bei dem sich das Empire trotz erfolgreicher Seeschlachten in der Nordsee letztlich einer europäischen Alliance beugen muß: "Einstimmig, sogar unter Teilnahme der Iren, unterzeichnete das Abstimmungsvotum des britischen Parlaments eine Urkunde, welche für immer das Aussehen des Erdballs ändert, die verdiente und durch jahrtausendlange Kulturarbeit verbriefte Suprematie Europas für ewig begründet, die Streitaxt zwischen europäischen Brudervölkern begäbt und der gelben wie der transatlantischen Weltgefahr ein jähes Ende bereitet. Das walte Gott! Die Vereinigten Staaten von Europa!" - Einband leicht berieben u. schwach fleckig; schönes ExLibris im Innendeckel, sonst ein gutes Expl.
355. Boutet, Frédéric: Geschichten in der Nacht. Seltsamkeiten und Grotesken. Deutsch von Hanns Heinz Ewers. Mit einer Umschlagzeichnung von Frau Ilna Ewers-Wunderwald. Dtsch. Erstausg. München u. Leipzig, Georg Müller Verlag, 1909. 303 S., 8°, Farbig illus. O-Karton
Bloch 2/491. OT: Contes dans la nuit, 1898. Auszug; Histoires vraisemblables, 1908, Auszug. - Inhalt: Über das Grauen; Wenn wir gestorben sind; Visionen des Schweigens?; Barmherzige Schatten; Das ‘die Einsamkeit’ genannte Tal; Wie Kinder, die hinter einer Maske herlaufen; Der Zufluchtsort; Reise in die Stadt der Toten; Der Geist; Die Seerose; Das authentische Altertum; Der wahre Sieg; Das lezte Abenteuer; Die Tragödie des Trambahnführers; Carneval. - Karton mit Knickspuren u. kl. Einrissen; Widmung auf Vorsatz; letzte Seite mit Einriss; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
356. Burroughs, Edgar Rice: Eine Marsprinzessin. Dreiundvierzig Millionen Meilen von der Erde. 9. Aufl. Stuttgart, Dieck & Co., [1925]. 203 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/572. - Einband bestossen u. etwas fleckig; Vorsätze braunfleckig; tlw. kl. Randläsuren; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
357. Carstens, Fred [Verlagspseudonym]: Schreckenshaus Dr. Hill. Kriminalroman. Eschwege, Heros-Verlag, [1958]. 255 S., 8°, Farbig illus. Supronyl
(= Inspektor Gordon). - Kriminalroman mit phantastischen Elementen, Tote werden mit einem geheimnisvollen Lebenselixier wieder zum Leben erweckt, um sie für verbrecherische Zwecke zu missbrauchen. "Der heutige Stand der medizinischen Wissenschaft ist ein sehr hoher; niemand wird das bezweifeln wollen. Zu den Großtaten der Medizin zählt zweifellos, daß man es bereits in etlichen Fällen geschafft hat, Opfer von Verkehrsunfällen, die medizinisch tot waren, durch Herzmassagen und Operationen wieder zum Leben zu erwecken. Es gibt viele Mediziner, deren Forschen darauf gerichtet ist, Tote grundsätzlich wieder ins Leben zurückzurufen. Bisher hat es niemand geschafft, und wahrscheinlich wird es auch nicht gelingen, denn Gott läßt sich nicht spotten. Dennoch hat der Autor des vorliegenden Romanes dieses Problem einmal aufgegriffen; er hat den Versuch gemacht, darzulegen, was unter Umständen geschehen könnte, wenn ..." (Klappentext) - Gelaufenes Leihbuch mit Stempel u. Einträgen; einige Seiten mit unschönen starken Flecken.
358. Collins, Mable [d.i. Mrs. Kenningale Cook]: Flita. Die Blüte und die Frucht. Wahre Geschichte einer schwarzen Magierin. Der rechtmäßigen Übersetzung zweite, nachgeb. Ausg. Leipzig, Theosophisches Verlagshaus, [1920]. 340 S., 2 Bll., 8°, O-Halbleinen
Bei Bloch 2/639 die EA. - Okkulter Roman. "Ein Teil der bisherigen Besprechungen hat diese Geschichte als Gleichnis verstehen wollen: Flita sei die nach Vollendung ringende Seele, König Otto ihr Verstand, Hilarius ihr Gemüt, usf. Wer sich ihre Rätsel auf diese Weise zurechtlegt, wird zwar keinen schweren Irrtümern verfallen, den Sinn der Berichte aber bei weiten nicht gründlich ausschöpfen. Zweifelos will das Buch, wie A.M.O. [d.i. A. M. Oppel] in den Erläuterungen ‘ZU FLITA’ sich ausdrückt, überhaupt nirgend sinnbildlich gedeutet sein; es bewegt sich in Beschreibungen und Bildern, die wirkliche übersinnliche Vorgänge vorführen." (Begleitwort) - Einband deutlich berieben; stärker angeschmutzt u. etwas fleckig; Name auf Vorsatz; papierbedingt gebräunt.
359. Cunning, Jerry E. [d.i. Jürgen Eberhard List]: Geheimnis der Todesorchidee. Abenteuerroman. Hamburg, Friedr. Petersen Verlag, [1956]. 287 S., 8°, Farbig illus. Supronyl (Einbandentwurf Milo E. Zerbst)
Grenztitel. "Eine geheimnisvolle innere Kraft treibt Morton Ellis, den berühmten und unerschrockenen Orchideen-Jäger, der sagenhaften ‘Schwarzen Orchidee’ nachzujagen. Er findet sie und steht gleichzeitig dem Tode gegenüber. Wie es ihm gelingt, allen Unbilden zum Trotz nicht nur den Tod, sondern auch das stolze Herz der schönen und reichen Gay Donvell zu besiegen, schildert der Autor in mitreißender Dramatik." (Klappentext) - Gelaufenes Leihbuch mit Stempel u. Leihbucheinträgen, befriedigendes bis gutes Expl.
360. Dadone, Carlo: Seltsame Geschichten. Autorisierte deutsche Übersetzung von Dr. Karl Biesendahl. 9. Aufl. Stuttgart, Verlag von Robert Lutz, [ca. 1920]. 266 S., Kl.-8°, O-Karton
(= Lutz’ Kriminal- und Detektiv-Romane Bd. 64). - Nicht bei Bloch. - Carlo Dadone (1864-1931), wurde von dem Kritiker u. Dichter Giuseppe Giacosa als "italienischer Poe" bezeichnet. - Einband leicht bestossen, gebräunt u. mit geringefügigen Randläsuren; Rücken mit kl. Fehlstelle; einige Seiten mit kl. Eselsohren; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. Selten nach KVK/WorldCat sind nur 3 Expl. nachweisbar.
361. Delmont, Joseph: Der Ritt auf dem Funken. Phantastischer Zukunftsroman. 2. Aufl. Leipzig, Otto Janke-Verlag, 1928. 299 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Leinen
Bloch 2/713. - "Die junge, naturwissenschaftlich begabte Grazerin Aloisia Hacker hat eine Methode entdeckt, auf den Wellen elektrischer Ströme mit einem selbst konstruierten Apparat zu fliegen. Außerdem macht es ihre Erfindung möglich, die elektrischen Ströme der Atmosphäre für die Regulierung von Klima und Vegetation zu nutzen." - Einband etwas fleckig, ein gutes Expl.
362. Diesel, Rudolf: Solidarismus. Natürliche wirtschaftliche Erlösung des Menschen. Erstausg. München u. Berlin, Druck u. Verlag von R. Oldenbourg, 1903. VII, 124 S., mit 1 mehrfach gefalt. Taf., 8°, Illus. O-Karton
Nicht bei Bloch, obwohl vergleichbare Inhalte dort Eingang fanden. - Sozialreform- u. Wirtschafts-Utopie von Rudolf Diesel (1858-1913), dem Erfinder u. Mitentwickler des Dieselmotors. In der Neuauflage des Maro-Vlg. Augsburg 2007 wird angeführt, dass der Titel damals zwar in einer Auflage von 10.000 Expl. erschien, davon aber nur wenige hundert verkauft wurden. Der Autor Diesel zu seinem Werk "Solidarismus": "Daß ich den Dieselmotor erfunden habe, ist schön und gut. Aber meine Hauptleistung ist, daß ich die soziale Frage gelöst habe.“ – Einband gestempelt; Innendeckel mit Signatur u. Bleistiftmarginalien; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes, offensichtlich ungelesenes Expl. - Recht seltene EA.
363. Döblin, Alfred: Giganten. Ein Abenteuerbuch. 1.-10. Aufl. Berlin, S. Fischer Verlag, 1932. 377 S., 3 Bll., Gr.-8°, O-Halbleinen
Bei Bloch 2/746 die EA. - "Dies ist die zweite Fassung des Stoffes meines 1921-23 geschriebenen, 1924 erschienenen epischen Werkes ‘Berge Meere und Giganten’ [...] Das Buch hatte von Haus aus zum Stoff die Enteisung Grönlands, ein technisches utopisches Abenteuer, und zwar vor dem Hintergrunde eines besonderen Bildes der Natur." (Nachwort) - Schnitt, Vorsätze u. wenige Seiten leicht fleckig, gutes Expl.
364. Dohm, Batti: Stielauge der Urkrebs. Eine Chronik aus Urzeiten unserer Erde. Mit Zeichnungen von Magnus Weidemann. Erstausg. Leipzig, v. Hase & Koehler-Verlag, 1933. 272 S., 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag
Bloch 2/750. - Im Werk wurde der Atlantis-Mythos u. die Welteislehre verarbeitet. "Tag und Geburtsstunde des Helden dieses eigenartigen Buches sind uns unbekannt, aber gelebt hat Stielauge als eins jener Myriaden von Geschöpfen, die schon unsere Erde bevölkerten, bevor eines Menschen Fuß sie betrat. Er hat gelebt, denn die Umrisse seines zierlichen Körpers wurden gefunden wie viele seiner Art im Urschlamm des Eifelgebietes. In diesem schlanken Ritter Stielauge, der ein Spielball der Elemente, durch die Ozeane getrieben wird, der inmitten gewaltiger Erdkatastrophen auf Abenteuer ausgeht, seine Liebesfeste feiert, und schließlich im Kampf um sein Leben zu Grunde geht, ist versinnbildlicht die Entwicklungslehre der Erde und ihrer Bewohner während eines geologischen Zeitalters, vom Zeitpunkt eines Mondeinfangs bis zu dessen Niederbruch." (Klappentext) - Umschlag etwas angeschmutzt u. mit kl. Einrissen; Schnitt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.
365. Dolezal, Erich: Der Ruf der Sterne. Seltsame Geschichte einer Weltraumfahrt. Roman. Erstausg. Wien u. Berlin, Krystall-Verlag, [1931]. 172 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen
Bloch 2/751. - Zukunftsroman. Inhalt: Drei Überraschungen; Ein gewagtes Kommando; Der blinde Passagier u. eine gefährliche Krankheit; Empfang im Mond; Spuren im Mond; Die Mumie; Die Insel des Schweigens; Die Botschaft; Mars erwacht!; Gefangen; Oktavia; Audienz beim Marsbeherrscher; Mord; Nichts als Vermutungen; Menschen aus dem All. - Einband etwas berieben u. bestossen; ein kleiner Nageleinriss auf Titel, sonst ein gutes Expl.
366. Doyan, Ralph [d.i. ?]: Geheimbund Dr. Chan Kai. Tropenroman. Erstausg. Menden, Verlag W. Riedel KG, [1958]. 344 S., 8°, Farbig illus. Supronyl
Grenztitel - Abenteuerroman. "Gefahrvolle Situationen begleiten uns, wilde Tiere und Schlangen, doch die größte Gefahr ist: Dr. Chan Kai! Ein fanatischer Malaye und Hasser der weißen Rasse war am Werk. Ein Millionenbund der farbigen Völker gegen Europa. Seine List und seine Macht erweisen sich als fast unerschöpflich." (Klappentext) - Gelaufenes Leihbuch mit wenigen Stempeln; wenige Leihbucheinträge auf Nachsatz, ein gutes Expl.
367. Doyle, Arthur Conan: Das Nebelland. 1. Aufl. Berlin, Hugo Wille Verlagbuchhandlung, 1926. 328 S., mit 15 Textillus., 8°, O-Leinen
Bloch 2/787. - Weitere Abenteuer von Prof. Challenger (vgl.: The Lost World, dtsch. Die verlorene Welt), rankend um phantastische Begebenheiten u. Okkultismus. - Einband leicht fleckig; Ecken etwas bestossen; seltene Anstreichungen u. eine Anmerkung ("Das ist doch Bauchrednerei! Oder Selbstsuggestion. Nur die Materialisation ist ungeklärt."), sonst ein gutes Expl.
368. Driesmans, Heinrich: Jahrtausendwende. In tausend und einem Jahr. Ein biosophischer Erziehungsroman auf erdpolitischer Grundlage. Erstausg. Dresden u. Leipzig, E. Piersons Verlag, 1912. 173 S., 1 Bl., mit Abb., farbiges Frontispitz u. Federzeichnungen von Fidus, 8°, Illus. goldgepr. O-Halbleinen mit Goldschnitt
Bloch 2/804. - Utopisches Sammelsurium skurrilster Zukunftsbilder, angereichert mit der Ideenwelt aus der Gartenstadtbewegung u. Lebensreform. U.a. über: Die Welt um die Wende des neuen Jahrtausends; Die Trustmagnaten; Mobilmachung; Das Ende der amerikanischen Freiheit; Die Vereinigten Staaten von Afrika, Südamerika, Australien; Der Werdegang des neuen Geschlechts; Die Auslese; Der natürliche Adelswuchs; Die gekrönten Jungfrauen; Die Paarung; Der Zeppelin-Express u. das Luftauto; Der Untergang der alten Welt; Der Großherr von Europa; Die werdende Unsterblichkeit des Menschengeschlechts auf Erden; Die Verwüstung Europas; Das dritte Reich; Der Siegeszug der Lichtmenschen über der Erde. - "Zum Schluß schließt sich Europa noch einmal siegreich gegen die vereinigte Gefahr von Groß-Amerika und Groß-Japan zusammen [...] Das Maschinenzeitalter wird abgelöst, die die Natur beherrschenden Kräfte werden den Menschen unmittelbar selbst eigen [...] in glückseliger Rückschau auf die Kämpfe des Aufstieges genießen sie die nunmehrige Leichtigkeit eines Götterdaseins." (Frankfurter Zeitung vom 31. Dez. 1911). - Der Publizist Heinrich Driesmans, war Mitglied der "Gobineau-Gesellschaft" u. Mitarbeiter der "Politisch-Anthropologischen Revue"; Driesmans entwickelte eine äußerst umstrittene eugenische Mischtheorie, die mit den völkischen Rassenvorstellungen seiner Zeitgenossen nicht kompatibel waren, glaube er doch, dass die "Judenfrage" nur über eine "Vermischung der Rassen" gelöst werden könnte. - Buchdeckel mit bräunlichen Fleck; Vor- u. Nachsatz mit vier unschönen Flecken, sonst ein gutes Expl. - Selten.
369. Ebertin, Elsbeth: Die Macht des Goldes. Ein Roman von Himmelskräften und Teufelskunst. Nach Quellen und Schilderungen des Fahrensmannes Wölsung. Leipzig, Richard Hummel Verlag, 1936. 235 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen
Bloch 2/829. - Rücken leicht angestaubt u. bestossen; Vorsatz mit kl. Fleck, sonst ein gutes Expl. - Selten.
370. Eeden, Frederik van: Die Nachtbraut. Roman. Deutsch von Else Otten. Dtsch. Erstausg. Berlin, Concordia Deutsche Verlags-Anstalt Hermann Ehbock, [1909]. 307 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton
Nicht bei Bloch. - Der Held des phantastischen Romans entdeckt seinen eigenen Traumkörper: "und daß folglich etwas bestehen müsse, das imstande ist, alle die endlosen Kombinationen von Lichtschwingungen und Molekularbewegungen nachzuahmen und damit einen vollkommen gleichwertigen Effekt zu erzielen." - Etwas schief gelesen u. angeknickt; Vorsatz mit Signatur u. kl. Stempel; anfangs leicht braunfleckig; letzte Lage (Fadenheftung) fast lose, sonst ein gutes Expl.
371. Enskat, Fritz E. W.: Weltraumschiff Unimos. Ein technisch-phantastischer Zukunftsroman. Berlin, Verlag Bellenberg & Lehnert, [1941]. 180 S., 8°, Illus. O-Karton
Bei Bloch 2/881 die EA. - "Brüder eines Planeten! Marsisten! Der Tod grinst uns an! Der Tod steht uns bevor! Und wenn nicht uns, dann bestimmt der kommenden Generation! Ein schreckliches Sterben wird über uns herfallen; ein Massentod des langsamen Erstickens und Verhungerns; denn die zunehmende Kälte muß ja allmählich den schon bescheidenen Ackerbau auf dem Mars gänzlich zur Unmöglichkeit machen!" (S.113f.) - Rücken mit Einrissen; Buchblock etwas vom Karton gelöst; mehrere Seiten mit schwachem Wasserrand; eine Lage lose, papierbedingt gebräunt.
372. Eßwein, Hermann: Megander der Mann mit den zween Köpfen und andere Geschichten. 2. Aufl. München, Delphin-Verlag, 1912. 254 S., 1 Bl., Kl.-8°, Goldgepr. O-Halbleinen
Bloch 2/902. - Enthält folgende phantastische u. utopische Geschichten: Das Bekenntnis des Dr. Webelhorst; Die Träume vom alten Haus; Das sonderbare Geschick des Franz Wild; Willibald Megander oder Der Mann mit den zween Köpfen; Der Gespensterfritz und die Regentrude oder Das Märchen einer Magierehe; Rhenus V. oder Der Selbstmord des Schülers Brubacher; Tom Neerwindt; Der Herr Krautmann. - Einband deutlich berieben u. bestossen, Deckel mit vier unschönen Flecken; Nachsatz mit kleiner Fehlstelle, sonst ein gutes Expl.
373. Ewers, Hanns Heinz: Der Zauberlehrling oder die Teufelsjäger. 26.-35. Tsd. München, Georg Müller Verlag, 1910. 517 S., 8°, Goldgepr. Halbleinen
Bloch 2/916. - Einband berieben u. fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
374. France, Hector: Aus dem Reiche des Haschisch und andere Erzählungen. 1. Aufl. [Dtsch. Erstausg.]. Dresden u. Leipzig, Moewig & Höffner, 1902. 111 S., 8°, Neuer marmorierter Pappband
Ein gutes Expl. - Selten.
375. Freimark, Hans: Der Meister. Roman aus der Gegenwart. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Heims, 1913. 392 S., 8°, O-Karton
Spiritistenroman, u.a. über eine Monte Christo Gemeinschaft in der Nähe von Basel, die von dem charismatischen Meister Jowa geführt wird. - Hans Freimark (1881- nach 1937) gelernter Kaufmann; Schriftsteller. Zeitweise Mitarbeiter von Magnus Hirschfeld u. später kritischer Chronist der esoterischen Szene. Er vertrat wie Surya die Haltung, dass die Anthroposophen die "intoleranten ‘Paffen’ der Theosophie" seien. (Siehe H.T. Hakl in: Hans Freimark "Okkultismus und Sexualität", AAGW 2003) - "Seine Liebe für den Okkultismus geht aus mehreren Publikationen über den Zusammenhang von Homosexualität und Geheimwissenschaften hervor." (Hergemöller: Mann für Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe). - Einband etwas bestossen; Kartondeckel angeknickt; wenige Seiten leicht fingerfleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Selten.
376. Frey, A[lexander] M[oritz]: Sprünge. Dreizehn Grotesken. Erstausg. Stuttgart, Wagnersche Verlagsanstalt, 1922. 171 S., 8°, O-Halbleinen
(= Die Spannung Bd. 4. Hrsg. von Walter Jerven). - Bloch 2/1040; Sämmtliche Schriften des Autors standen 1938 im NS auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums". - Alexander Moritz August Theodor Frey (1881-1957), "der 1933 Deutschland verließ, gehört zu den wichtigen, heute aber weitgehend vergessenen Vertretern der großen Blüteperiode der deutschen Phantastik zwischen 1900 und 1930. [...] viele seiner Texte bewegen sich in einem Grenzbereich zwischen traditioneller phantastischer Erzählung, Groteske und Satire, und der Begriff des Skurrilen trifft im allgemeinen genau ihren Charakter." (Zondergeld). Im 1. WK diente er im gleichen Regiment wie Adolf Hitler, der versuchte sein Talent für sich zu nutzen. Auch in der Nachkriegszeit ließ Hitler mehrmals anfragen, ob der alter Waffenkamerad sich nicht der neuen NS-Bewegung anschließen wolle. Freys Ablehnung ist offensichtlich ein Grund seiner frühen Emigration. - Einband berieben u. bestossen; Rücken mit kl. Einriss, sonst ein schönes Expl.
377. Gail, Otto Willi: Hans Hardts Mondfahrt. Eine abenteuerliche Erzählung. Mit 8 Tonbildern von Richard von Grünberg. 7. Aufl. Stuttgart, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, [1928]. 200 S., 2 Bll., mit 8 Bildern, Gr.-8°, Silbergepr. O-Halbleinen
Bloch 2/1090. - Einband berieben u. bestossen; oberes Kapital mit Einriss; zahlreiche Seiten stärker fleckig; eine Tafel mit Einriss, ein befriedigendes Expl.
378. Gellert, Wilhelm: Die Tragödie dreier Erdteile. Deutschlands Erhebung. Der ‘Sturmvogel’, seine Taten und Fahrten im Kampfe um den Fernen Osten. Ein Zukunftsroman. Erstausg. Stendal, Druck u. Verlag Otto Busch, 1922. 136 S., 8°, Farbig O-Karton
Bloch 2/1122. - Kriegsutopie u. Zukunftskriegsroman. "Betrachten wir uns nun einmal den ‘Sturmvogel’. Es war ein etwas eigenartiger Bau, der von den bisher bekannten Flugzeugen wesentlich abwich. Ein Mittelding zwischen Luftschiff und Flugzeug, nicht besonders groß und in seinen Maßen nicht mit einem Luftschiff zu vergleichen [...] Der ‘Sturmvogel’ war sowohl als Flugzeug wie auch als Unterseeboot zu gebrauchen, ein technisches Problem, das noch von keiner Seite sonst gelöst war, und das hier nun seine Lösung gefunden hatte. Motoren hatte der ‘Sturmvogel’ nicht. Er bezog seine elektrische Antriebskraft auf drahtlosem Wege von den Kraftwerken an den Niagarafällen oder von den an verschiedenen Stellen der Meeresküste errichteten Kraftwerken, die aus Ebbe und Flut ihre Kraft schöpften." (S.84f.) - Karton stärker fleckig u. mit Knickspuren; Titelblatt mit Einriss, sonst ein gutes Expl. - Selten.
379. Ginzkey, Franz Karl: Der Kater Ypsilon. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1926. 153 S., 3 Bll., 8°; Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag (Umschlag- u. Einbandzeichnung von Richard Teschner)
Bloch 2/1156. - "In dieser höchst eigenartigen, geheimnisvoll spannenden Erzählung Ginzkeys kreist das Schicksal von vier Menschen um eine seltsam gespenstische Katze, die gleichsam Symbol der dunklen Fragen in den Menschen von heute, ihrer Hinneigung zum Okkulten, zur Seelenwanderungslehre, zur Magie überhaupt ist." (Klappentext) - Umschlag mit kl. Einrissen; Einband min. bestossen, sehr gutes dekoratives Expl.
380. Groner, Auguste: Mene tekel... Eine seltsame Geschichte. Erstausg. Wien u. Leipzig, Verlag von Edmund Schmid, 1910. 412 S., 2 Bll., 8°, Illus. goldgepr. O-Halbleinen
Bloch 2/1270. - Phantastischer Abenteuer- u. Kriminalroman. Ein Gelehrter entwickelt einen Apparat, der vergangene Ereignisse wie einen Film zu betrachten erlaubt. Eine Expedition nach Babylon soll die berühmte Inschrift im Palast von Belsazar sichtbar machen. - Einband etwas berieben u. bestossen; zwei Widmungen auf Vorsatz; eine Seite mit Einriss u. eine Seite mit Eckabriss (keine Textberührung); Buch leseschief.
381. Hackmann, August: Der Kampf um die Weltmacht oder der fliegende Mensch. Friedens- und Kriegsfahrten an Bord des Sirius. Karlsruhe u. Leipzig, Verlag der Hofbuchhandlung Friedrich Gutsch, 1917. 146 S., 1 Bl., u. 5 blattgroße Illus., Kl.-8°, O-Karton mit farbigem Deckelbild
(= Illustrierte Weltall-Bibliothek. Fesselnde Erzählungen, Abenteuer und Forschungsreisen aus allen Gebieten des Weltalls. 10. Band. Hrsg. von Georg Gellert, Berlin-Wilmersdorf). - Bloch 2/1318. Kriegsutopie. - Einband etwas berieben u. bestossen mit min. Knickspuren; Titel mit kl. Fehlstelle, sonst ein gutes Expl. - Selten.
382. Hawthorne, Nathanael: Drei Erzählungen. 1. Aufl. Potsdam, Müller & Co., 1923. 63 S., mit 4 ganzs. Orig.-Holzschnitten u. 5 Holzschnitt-Vignetten von W. Schnarrenberger, 8°, O-Pergamin mit O-Umschlag
(= Der Sanssouci-Bücher zweiter Band. Herausgegeben von Franz Blei). - Bloch 2/1413. - "Für Hugo Hofmannstahl in Freundschaft und Ergebenheit verdeutscht von Franz Blei." - Umschlag etwas fleckig u. mit kl. Fehlstellen, sonst ein gutes Expl. in dem seltenen Pergamineinband u. mit dem meist fehlenden Schutzumschlag.
383. Hawthorne, Nathanael: Romane und Erzählungen herausgegeben von Franz Blei. Band 1 bis 4 [= alles Erschienene dieser ersten u. einzigen dtsch. Werkausgabe]. 1: Der scharlachrote Buchstabe. 2: Ein tragischer Sommer. 3: Das Haus mit den sieben Giebeln. 4: Der Garten des Bösen. 1. Aufl. Potsdam, Müller & Co., [1923]. XI, 268 S. / 304 S. / 353 S. / 360 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen (4 Bde.)
Vgl. Bloch 2/1414 (bei Bd. 4 mit irriger Angabe). - Nach der ersten Aufl. wechselte offensichtlich der Verlag, denn bei: Martin Maschler, "Mars-Bücher", Berlin [1925], erschienen fast alle Titel (ob auch "Das Haus mit den sieben Giebeln" ließ sich nicht ermitteln) in gleichem Umfang, aber mit anderer Ausstattung. Von den vorl. seltenen Ausg. des Müller Verlags, Potsdam (sie erschienen unabhängig von der Reihe "Sanssouci-Bücher") lassen sich nach KVK/WorldCat nur zwei Einzeltitel nachweisen. - Einbände am Rücken verblasst, leicht bestossen u. etwas fleckig; Vorsätze u. Schnitt braunfleckig, sonst gute Expl.
384. Hearn, Lafcadio: Japanische Geistergeschichten. Herausgegeben und übertragen von Gustav Meyrink. Berlin, Im Propyläen-Verlag, [1925]. 193 S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Leinen
Bloch 2/1421. OT: In Ghostly Japan, 1899. - Enthält u.a.: Der Tengu; Der Wahrsager; Ein Leidenskarma; Hundegeheul; Das Bild in der Teetasse; Die Fliege; Der Traumfresser. - Sehr gutes Expl.
385. Heyck, Hans: Deutschland ohne Deutsche. Ein Roman von übermorgen. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1930. 312 S., 8°, Gepr. O-Leinen
Bloch 2/1477; Liste der auszusondernden Literatur, Dritter Nachtrag, 1953. - Zukunftsroman. "Die Romanhandlung setzt im Jahr 2050 ein und endet etwa 20 Jahre später. Ausgangspunkt und Hintergrund sind Planung und Realisation eines Tunnels durch die Erde, was sich als ein Projekt ungeahnten Ausmaßes herausstellt und die Hybris der Menschen im nächsten Jahrtausend zeigen will. Am deutlichsten wird der moralische Verfall der Welt in Berlin, das der Held aus Norrland, Manfred Koppelhuber, besucht. Die weltpolitischen Entwicklungen werden kurz aufgezeigt: 1950 gab es einen zweiten Weltkrieg, in dem Deutschland die Gebiete, die es einst verloren hatte, zurückeroberte. Für 12 Jahre wurde das Land zur Militärdiktatur - bis der Diktator an Gehirnversteinerung [!] starb." (D. Brandt: Der deutsche Zukunftsroman 1918-1945, S.203) - Schnitt stärker fleckig; Name u. Nr. auf Vorsatz, sonst ein gutes Expl.
386. Hoffmann, Oskar: Mac Milfords Reisen im Universum. Von der Terra zur Luna oder Unter den Seleniten. Astronomische Erzählung. Mit 60 Illustrationen von Fritz Brändel. Erstausg. Papiermühle b. Roda (Sachsen-Anhalt), A. Weller & Co., 1902. 239 S., mit 60 Illus. im Text u. auf Taf., 4°, Illus. goldgepr. O-Leinen (im Stil von Jules Verne Ausg.)
(= Kollektion Kosmos [Einziger ersch. Band einer geplanten Verlagsreihe]). - Bloch 2/1522. - Erstlingswerk des Schriftstellers Oskar Hoffmann (1866-1932), dem wichtigsten Vertreter der frühen dtsch. Science Fiction Literatur. Die "Reisen" erschienen wahrscheinlich ursprünglich (wie bei Karl May u. Robert Kraft) in Einzellieferungen, denn es finden sich relativ oft Wiederholungen der Ereignisse im laufenden Text. Beeindruckend durch die viele technischen Ideen wie z.B. die Antigravitationkathode u. eine drahtlose Wellentelegraphie mit der Erde. Viele zum Teil blattgroße farbige Illustrationen, neben den Situationen der erlebten Abenteuer auch eine Rißzeichung des Antigravitationsvehikels "Sirius" u. eine Wiedergabe der Podiumsteine im Seleniten Tempel mit ihrer kryptischen Inschrift. - Einband stärker beansprucht: angeschmutzt, bestossen u. berieben; Rücken angerissen; Buchblock in guten Zustand: nur wenige Seiten am Rand fleckig; angerostete Klammern, ein insgesamt befriedigendes Expl.
387. Hoffmann, Poul: Quitzil. Die verschollene Stadt. Dtsch. Erstausg. Zürich, Zwingli-Verlag, 1956. 186 S., 2 Bll., mit sechs Zeichnungen von Svend Otto, 8°, Farbig illus. O-Karton mit illus. O-Umschlag
OT: Skyggen af Atlantis. - "Quitzil heisst das Buch, und es erzählt von einer verschollenen Stadt. Die Sage vom Erdteil Atlantis, der einmal in den Fluten versank, taucht auf mit jener Stadt im undurchdringlichen Dschungel Südamerikas und seinen Menschen, die von anderer Art sind als die Indianer." (Klappentext) - Umschlag etwas berieben u. mit hinterlegten Einrissen, sonst ein gutes Expl.
388. Horla, Alexander [d.i. Hans Joachim Flechtner]: Stafetten des Todes. Roman. Gütersloh, C. Bertelsmann Verlag, 1952. 352 S., 8°, Gepr. O-Leinen mit illus. O-Umschlag (von S. Kortemeier)
"Ein Mensch geht durch die nächtlichen Straßen der Stadt. Sein Händedruck bringt binnen weniger Minuten den Tod. Dieser Dr. Laurentius, von einer Forschungsreise aus Südamerika zurückgekehrt, wird für die Polizei ein Paragraph, für die Ärzte ein Fall, für die Forschung ein Rätsel! Ein furchtbares Rätsel, denn mit diesem schuldlos Schuldigen ist ein primitives Urlebewesen, wucherndes Eiweiß, in die Welt des Lebens eingebrochen, das das Wunderwerk aller höheren Organismen sinnlos zerstört. So beginnt in Laboratorien und Krankenhäusern ein fast aussichtsloser Kampf mit diesem unbarmherzigen Tode. Immer neue Stafetten schickt er über eine unglückliche Großstadt, die die Menschen in die Panik und die hilflosen Ärzte in die Verzweiflung treiben. Forscherergeiz hatte das sorgsam gehütete Präparat aus dem Institut entwendet, und der Leichtsinn eines sensationsgierigen Reporters dann den schon gefesselten Tod in eine apokalyptische Katastrophe getragen. Ein erregender Zukunftsroman aus der geheimnisvollen Welt der Viren und ihrer Erforschung, geschrieben von einem bedeutenden Wissenschaftler." (Klappentext) - Umschlag etwas eingerissen u. randrissig, sonst ein sehr gutes Expl.
389. Horler, Sydney: Gift Nr. 570. Kriminalroman. Dtsch. Erstausg. Berlin, Neufeld & Henius, [1931]. 224 S., 8°, O-Leinen mit Farbkopfschnitt
(= Lutz - Kriminalromane). - Nicht bei Bloch. - Roman mit phantastischen Elementen. "Der Superverbrecher Dr. Paul Vivanti möchte die Weltherrschaft erlangen. In London versucht er, die Trinkwasservorräte mit einem neuartigen, von ihm entwickelten Gift, zu verunreinigen, um die Bevölkerung größtenteils zu vernichten. Dieses Gift ist geruchlos und wirkt binnen Sekunden nur durch Einatmen." - Sehr gutes Expl.
390. Howard, George Bronson: Meeresgold. Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen von Pauline Klaiber. Dtsch. Erstausg. Stuttgart, Verlag von J. Engelhorn, 1910. 168 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Leinen
(= Engelhorns Allgemeine Roman-Bibliothek, 26. Jhg., Bd. 12). - Nicht bei Bloch. - Utopischer Abenteuer- u. Kriminalroman. Einem Chemiker gelingt es, Gold künstlich herzustellen. Zusammen mit seinem Partner kauft er Grundstücke, Immobillien u. Fabriken, dann wirft er sein Gold auf den Markt, damit das gesamte Kapital der Reichen wertlos wird. So will er eine "sozialistische Gesellschaftsordnung" schaffen. - Einband berieben; minimal leseschief, sonst ein gutes Expl.
391. Hübel, Felix: Gespenstergeschichten. Band 1 und 2 [Bd. 3 erschien erst 1901]. 1: Herrenrögen. 2: Hans Seyboldts Hochzeit. Erstausg. Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1899. 95 S. / 85 S., Kl.-8°, Blind- u. goldgepr. O-Pappband
Bloch 2/1559. - Ecken u. Kanten etwas berieben u. bestossen, sonst gute Expl.
392. Im Banne dämonischer Kräfte. Leipzig, Verlag für Kunst und Wissenschaft Albert Otto Paul, [ca. 1912/1915]. 48, 16 S., 12°, O-Karton
(= Miniatur-Bibliothek 220). - Bloch 3485 (Nachträge). - Roman um Mord u. Geistererscheinung. - Einband leicht bestossen u. fleckig; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst gut.
393. Jung, Else: Die wunderbaren Reisen des kleinen Flix. Sieben Märchen. Eingeleitet und herausgegeben von Professor Dr. Karl Plenzat. 2. Aufl. Leipzig, Hermann Eichblatt Verlag, [1936]. 79 S., mit Textillus., 8°, Illus. O-Pappband
(= Eichblatts Deutsche Heimatbücher 88/89). - Nicht bei Bloch. - Kinderbuch mit utop.-phantastischem Chrakter, wie ein Ballonfahrt zu den Sternen oder U-Boot Nautilus u. der Seedrache. Buchschmuck u. Illustrationen von Carl Steller. - Einband leicht berieben u. bestossen, sonst ein gutes Expl.
394. [Kerchnawe, Hugo]: Unser letzter Kampf. Das Vermächtnis eines alten kaiserlichen Soldaten. 3. u. 4. Tsd. Wien u. Leipzig, C. W. Stern, 1907. 4 Bll., 230 S., Gr.-8°, O-Karton mit montiertem farbigen Deckelbild
Bloch 2/1697. - Utopie über den fiktiven Krieg der Nachbarstaaten gegen die k. u. k. Monarchie, in dem der österreichische Militärhistoriker u. General Hugo Kerchnawe (1872-1949) das tragische Ende des Weltkriegs vorhersah. - Einband leicht bestossen u. angestaubt; unbeschnitten u. dadurch angerädert; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
395. Kolnberger, Anton M[aria]: Auf unbekannten Stern. 2. Aufl. Nürnberg, Die Egge Verlag, 1948. 236 S., 2 Bll., 4 Farbtaf. u. 44 Zeichnungen vom Verfasser, 8°, Illus. O-Halbleinen mit O-Umschlag
Bloch 2/1743. - "Heute noch Traum - morgen vielleicht schon Wirklichkeit, der Gedanke vom Weltraumschiff hat schon oft die Phantasie der Dichter verlockt. Auch Kolnberger beschäftigt der Gedanke, aber er ist ihm nur Ausgangspunkt, um das Leben auf einem unbekannten Planeten in seiner ganzen urwelthaften und unheimlichen Phantastik zu schildern. Das Weltraumschiff strandet, einer überlebt, und dieser eine geht nun einem Leben voller Abenteuer entgegen. Er findet eine unausgegorene Welt, eine Welt der berstenden Vulkane, der von seltsamen Untieren durchpflügten Wälder und Moore und der unberechenbaren Vogelmenschen. Und doch eine Welt, die ihn so in ihren Bann schlägt, daß er, als eines Tages ein neues Weltraumschiff landet, nicht mehr zur Erde zurückkehren will." (Klappentext) - Umschlag stark berieben u. randrissig; Einband bestossen; Widmung auf Vorsatz, einige Seiten etwas fleckig.
396. Langbein, August Friedrich Ernst: Der graue König. Ein novantiker Roman. Erstausg. Berlin, Bey Heinrich Frölich, 1803. XII, 275 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschrift
Nicht bei Bloch. - Grotesker Roman mit phantastischen Elementen. - "Hier zog der Beschwörer, nach alter Weise der Hexenmeister, verschiedene Kreise, sprang hastig ins Kreuz und in die Quer, als wär’ er vom Teufel besessen, umher, beschäftigte lange den Wiederhall mit sinloser Worte gräßlichen Schall, und rief zuletzt: ‘Ich befehle dir, gehenkter Iltiß, erscheine hier!’ - Urplötzlich hob sich aus einer Grube, der drin verborgene böse Bube, schlich ächzend bis an den magischen Strich, und stöhnte hohl: ‘Warum riefst du mich?’". - August Friedrich Ernst Langbein (1757-1835), dtsch. Dichter u. Schriftsteller. Charlotte von Kalb, die mit Schiller, Goethe, Hölderlin u. Jean Paul befreundet war, schätzte den vorliegenden Titel. - Einband berieben u. bestossen; Rücken mit Standortmarke u. an beiden Kapitalen beschabt; Titel mit Signatur u. Stempel "Schlossbibliothek Hohenprießnitz [Nordsachsen]"; tlw. angeknickt u. leicht fleckig, sonst gutes Expl.
397. Leumann, Gerhard [d.i. Gottlob Lutz]: Satan der Jüngere. Das Spitzbubenleben eines Teufels. Von ihm selbst beschrieben und herausgegeben von Gerhard Leumann. Erstausg. Berlin, Hausbücher-Verlag, 1913. 179 S., 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/1922. - "Mein Vater, war der erste Teufel, der eine regelrechte wissenschaftliche Reise auf die Oberwelt gemacht hat. Auch hat sich literarisch im menschlichen Sinne betätigt. Seine Memoiren hat Herr Wilhelm Hauff, ein Stuttgarter Modeliterat, am Anfang des Jahrhunderts herausgegeben. Herr Wolfgang von Goethe hat diesen gebildeten Teufel in dem zweiteiligen Faustgedicht als Mephistopheles porträtiert. Gestorben ist mein Vater im Sichtum. Damit habe ich die Ehre, Satan VI. zu sein." - Leicht bestossen; Rückendeckel angestaubt, sonst ein gutes Expl. mit eindrucksvoller Titelillus.
398. Lloyd, John Uri: Etidorhpa oder das Ende der Erde. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Mit vielen Illustrationen von J. Augustus Knapp. Autorisierte dtsch. Ausg. Deutsche Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Friedrich, [1899]. X, 303 S. mit Frontispiz, 22 Illus. u. Fig. 1-10 / 4 Bll., 296 S., 1 Bl. mit 19 Illus. u. Fig. 11-14 8°, Priv. goldgepr. marmoriertes Halbleinen mit farbigem Kopfschnitt (beide zus. in einem Bd.)
Bloch 2/1952. - Der Pharmakologe John Uri Lloyd (1849-1936) veröffentlichte vorliegendes Buch (OT "Etidorhpa or the End of Earth"), dessen Titel rückwärts gelesen "Aphrodite" lautet, erstmals 1895 im Selbstverlag. Noch zu seinen Lebzeiten erlangte der "Hohlerde-Klassiker" 11 Auflagen. Der Protagonist reist ins Innere der Erde u. findet dort allerlei merkwürdige Kristalle, Pflanzen u. andere u. (prähistorische?) Lebewesen. Ungewöhnlich ist, dass für alle Erscheinungen "naturwissenschaftliche" Erklärungen gegeben werden, z.B. auch wie das Sonnenlicht durch die Erdkruste ins Innere dringt. Einige der Theorien geistern noch heute durch die Literatur, andere sind Vorwegnahmen (immer noch) aktueller grenzwissenschaftlicher Themen. Die Bedingungen im Innern der Erde seien sogar besser als aussen, was der Reisende auch am eigenen Körper erspüren kann. Er trifft auf andere Hohlerde-Reisende, die das Ziel nicht erreicht haben u. schliesslich auch auf die schöne "Etidorpha", die ihn hypnotisch auf die letzte Prüfung vorbereitet. - Um die Erzählung als wirklich geschehen wirken zu lassen, gibt Lloyd vor, dass er das Buch von einem Johann Lllewellyn Llongollyn Drury erhalten haben will, dem wiederum auf sehr mysteriöse Weise ein Fremder erschienen war, der ihm sein Manuskript überlassen hatte, das mit dem Eintritt in eine geheime Gesellschaft beginnt. Im Verlauf des Buches wird das Lesen des Manuskriptes mehrmals unterbrochen, um die Wissenschaften zu rate zu ziehen, da Drury/Lloyd dem Berichteten (scheinbar) skeptisch gegenüber steht. - U.a. über: Eine Unterrichtsstunde über geistiges Forschen; Die Brüderschaft der Adepten; Eine Lichtzone tief im Innern der Erde; Der Pilzenwald; Mein Schwergewicht verschwindet; Warnung vor der Biologie, der Wissenschaft vom Leben des Menschen; Materie ist aufgehaltene Bewegung; Ich höre auf zu atmen u. lebe trotzdem weiter; Unter den Trunkenbolden; Weitere Versuchung: Etidorhpa; Der innere Ring oder das Aufhören der Gravitation; Das Ende der Erde. - Einband etwas berieben; Rücken leicht fleckig; Widmung auf Vorsatz; wenige Seiten leicht fleckig; gutes Expl.
399. Löhn, R. P. [d.i. Dr. Robert Plöhn]: Realistische Märchen und Metaphysische Histörchen. Nicht für höhere Töchter, noch für niedere Buben. Zürich, Verlags-Magazin (J. Schabelitz), 1890. 80 S., 1 Bl., 8°, O-Karton
Bloch 2/3572 [Nachträge]. - Der Autor, der auch für den Freidenkerbund schrieb (siehe Nr. 491), verlegt mit lakonischer Ironie Zeitströmungen in eine phantastische Welt. Unter den zehn Kurzgeschichten "Der letzte Krieg. Ein Geschichtsblatt aus dem 25. Jahrhundert." Zitat: "Panrussia versorgte die beiden anderen Staaten mit allen Lebensstoffen und Materialien, Panchina lieh seine industriellen und technischen Kräfte, während Panjuda die Welt mit Geld und Wechseln versorgte. Afrika war als gemeinsame Strafkolonie aller Geistig- und Körperlichkranken benutzt, während Australien als gemeinschaftlicher Düngerablagerungsplatz verwendet wurde." - Einband etwas bestossen, angeknickt u. angeschmutzt; kl. Stempel auf Deckel ("Redaction ‘Moderne Dichtung’"); Rücken sauber hinterlegt; Seiten papierbedingt gebräunt u. unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. mit Widmung des Autors: "Herrn E. M. Kafka in freundschaftlicher Verehrung vom Verfasser. Wien, Dr. R. Plöhn".
400. Mann, Alfred Theodor: Pax Mundi. (Der Weltfriede). Volkstümlicher Roman. Erstausg. Leipzig, Edmund Schneider Verlag, 1934. 254 S., 8°, O-Halbleinen mit O-Umschlag
Bloch 2/2034. - Bereits im Jahr 1922 geschriebene "Völkerbund-Utopie". "Während die Völkerbundszenarien florierten (also bis mindestens 1923), hatten offenbar die Vorstellungen von Völkerverständigung und einer positiven Rolle Deutschlands dabei eine gewisse Attraktivität. Daneben belegt eine besonders große Anzahl an esoterischen Romanen der Zeit, dass die politische Fixierung der Gattung noch nicht so groß war wie später [...] Der Zielpunkt der meisten Autoren war eine pazifistische Weltgestaltung [...] am Ende [steht] ein Völkerbund aller Staaten der Welt." (D. Brandt: Der deutsche Zukunftsroman 1918-1945, S.179) - Umschlag mit kl. Fehlstelle u. kleineren Einrissen; Einband stärker fleckig, sonst ein gutes Expl.
401. McCloud, Russell: Die schwarze Sonne von Tashi Lhunpo. Roman. 2. Aufl. Engerda, Arun-Verlag, 1996. 303 S., 8°, Illus. O-Karton
Das Buch hat in der "Szene" Kultstatus u. die Verbindung der Wewelsburg mit dem Mythos der "Schwarzen Sonne" wurde hier erstmalig publiziert. - Zur Handlung: "Der Journalist Hans Weigert stößt im Zuge seiner Recherchen in ein Schattenreich, das er zunächst nicht begreifen kann. Der mythenumwobene Speer des Schicksals, machthungrige Logenbrüder und der geheimnisvolle Thule-Orden weben weiter an der jahrtausendealten Legende von Agarthi und Shamballa." (Klappentext). - Beinahe neuwertig.
Eines der frühesten Werke der Science-Fiction-Literatur:
402. [Mercier, Louis Sebastian]: Das Jahr Zweytausendvierhundert und vierzig. Ein Traum aller Träume. [Gedrucktes Motto:] Die gegenwärtige Zeit ist schwanger von der Zukunft. - Leibnitz. Zweyte verb. Aufl. London [d.i. Leipzig], [Schwickert], 1782. 8 Bll., 487 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen mit Rückenschrift
Bloch 2/2116 (zur EA von 1772). - Aus dem Französischen übersetzt von Lessings Freund Christian Felix Weisse. Der Schriftsteller Louis-Sébastien Mercier (1740-1814), schuf mit dem vorliegenden Titel eines der ersten Werke der Science-Fiction-Literatur. Sein Protagonist erwacht nach über 700 Jahren 2440 in Paris. Da nun die Ideale der Aufklärung Wirklichkeit geworden sind, haben die Schilderungen in der "Sturm und Drang" Periode (ca.1767-1785) u.a. auch Schiller beeinflusst. - Einband etwas berieben u. bestossen; tlw. leicht braunfleckig; wenige u. schmale Wurmgänge ohne Buchstabenverlust, sonst ein gutes Expl. - Selten.
403. Meyrink, Gustav: Das Haus zur letzten Laterne. Nachgelassenes und Verstreutes. Herausgegeben von Eduard Frank. 1. Aufl. München u. Wien, Albert Langen Georg Müller Verlag, 1973. 470 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag
Ein sehr gutes Expl.
404. Meyrink, Gustav: Der Golem. Roman. Mit acht Illustrationen und einer Einführung von Hugo Steiner. 172.-191. Tsd. Bremen, Carl Schünemann Verlag, [1931]. 366 S., 1 Bll., 8°, Illus. O-Halbleinen mit farbigen Kopfschnitt u. illus. O-Umschlag
Bei Bloch 2/2142 die EA. - "Dieser unvergleichlich phantastische Roman geht auf eine alte Prager Legende zurück. Golem ist jene aus Lehm geformte Gestalt, der ein weiser Rabbi Leben einflößt. Dieses Gespenst stellt der Dichter in das moderne Prag, und es wirkt so als die unheimliche Verkörperung des erstarrten jüdischen Lebens, des zeitlosen Ghetto." (Klappentext) - Umschlag an den Kanten min. berieben, sehr gutes Expl.
405. Mueller, K.: Der Schläfer. Kriminalroman. Erstausg. Leipzig, Lipsia-Verlag, 1942. 231 S., 8°, Illus. O-Halbleinen mit illus. O-Umschlag (Zeichnung von Klabes)
"Wer ist der Schläfer? Diese Frage bewegt unzählige Menschen. Wer ist dieser sonderbare Mensch mit seinem sonderbaren Dasein? Erst einem tüchtigen Chirurgen gelingt es, den Schläfer, der gleichsam in einer Art Dämmerzustand dahinlebte, in die richtige Welt zurückzuversetzen. Nach vielen Jahren kehrt er in eine für ihn vollkommen verwandelte und fremd gewordene Welt zurück." (Klappentext) - Umschlag etwas berieben u. mit kl. Einrissen; Name auf Vorsatz; 14 Seiten mit min. Einrissen, sonst ein gutes Expl.
406. Oppenheim, E[dward] Philipps: Das zweite Ich. Berlin, Gebrüder Weiss Verlag, [1950]. 178 S., 1 Bl., 8°, O-Halbleinen
Bei Bloch 2/2324 die EA. OT: The Great Awakening, 1902. - "Der Psychiater Sir Power Fiske war mit leidenschaftlichem Interesse bemüht, tief in das menschliche Seelenleben einzudringen, um letzte Zusammenhänge und Ursachen zu ergründen. Nach jahrelangem Studium glaubt er, das Geheimnis gelüftet zu haben, und findet in dem Mädchen Eleanor endlich den geeigneten Menschen für ‘seine Versuche’, um die Ergebnisse seiner Forschung praktisch zu beweisen. Er vollzieht an ihr die Operation. Genau nach seinen Berechnungen wird das Vergangene gänzlich ausgeschaltet, und ein neuer Mensch entsteht. Das Unglaubliche wird wahr: eine neue Eleanor beginnt ihr Leben, sorgfältig beobachtet und behütet von Powers." (Klappentext) - Einband etwas bestossen u. angeschmutzt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
407. Osterberg-Verakoff, Max [d.i. Ernst Verakoff]: Das Reich Judäa im Jahre 6000 (2241 christlicher Zeitrechnung). Roman. Erstausg. Druckerei u. Verlagshaus Stuttgart, Dr. Foester & Cie., 1893. 244 S., 1 Bl., 8°, Halbleinen d. Zt.
Bloch 2/2338. - Ehemaliges Bibliotheksexpl. mit wechselhafter Vergangenheit. Erster Stempel: Bildungs-Anstalt für jüdische Lehrer Hannover. Zweiter Stempel mit Reichsadler u. Hakenkreuz: Reichsinstitut für Geschichte des Neuen Deutschlands-Bibliothek. Das sich 1935 in Berlin gegründet, ausschließlich mit der „Judenfrage“ beschäftigte. Dritter Stempel: Hebrew College Library, Brookline/Mass. USA. - Einband berieben; Rücken mit Resten von zwei Standortmarken; Vorsatz mit eingeklebter Ausleihkarte (kein Eintrag); Titel gestempelt u. mit Bibliotheksvermerken; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.
408. Picard, Max: Der letzte Mensch. 1. u. 2. Tsd. Leipzig, E. P. Tal & Co. Verlag, 1921. 303 S., 8°, Goldgepr. O-Pappband
Nicht bei Bloch. - Vielschichtiger Roman, in dem sich die Menschen in "Kugelwesen" verwandeln. "Sieh’ den Hals! Er muß aufhören eine Röhre zu sein, die schön rings um die Vertikale gebaut ist, die Röhre wird in die Breite ausgewalzt! Die Luftröhre und die Speiseröhre sind beim Wesen bereit ausgewalzt. Ach, wie wird das neue Wesen essen können mit diesem breit ausgewalzten, zusammengepreßten Schlauch? Die Speisen werden nicht mehr hinunter gleiten können; es wird nötig sein, den zusammengepreßten Schlauch mit vieler Gewalt auseinanderzupressen, daß die Speisen passieren können. Wird das neue Wesen überhaupt selber essen können, oder wird es beim Essen am Munde eine Maschine haben, mit der es die Speisen hinunterdrücken muß?" (S.151f.) - Ecken bestossen; Buchrücken mit verleimten Einriss (ca. 8 cm); einige Seiten stärker fleckig, ein befriedigendes bis gutes Expl. - Selten.
409. Pokorny, Erwin: Jurupari. Ein Schrei aus der Urzeit. Roman. Wien, Hubertusverlag Richter & Springer, 1952. 244 S., 2 Bll., Gr.-8°, Illus. goldgepr. O-Halbleinen mit illus. O-Umschlag
Phantastischer Abenteuerroman. "Der Drang nach Abenteuern führt einen Wiener Waidmann hinaus in die Welt und auf seinen weiten Reisen kommt er auch nach Bolivien [...] Von den Indios, die das Land zum größten Teil bewohnen, erfuhr er von der Existenz eines sagenhaften Wesens, das sich von Zeit zu Zeit Menschenopfer holte und dadurch Angst und Schrecken unter der Bevölkerung verbreitete." (Klappentext) - Umschlag stärker berieben u. mit kl. Einrissen; Einband mit drei kl. Flecken, sonst ein gutes Expl.
410. Possendorf, Hans [d.i. Hans Mahner-Mons]: Damballa ruft! Ein Roman aus Haiti. 2. Aufl. Leipzig, Otto Janke, [1932]. 303 S., 8°, O-Leinen
Bloch 2/2453. - Einband etwas fleckig; wenige Seiten fingerfleckig, sonst ein gutes Expl.
411. Prehn von Dewitz, H[anns]: Der Herr des stillen Meeres. Ein Welten-Roman. Erstausg. Hamburg, Gebrüder Enoch Verlag, 1916. 317 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Halbleinen
Bloch 2/2458. - Phantastischer Abenteuerroman. - Etwas leseschief; Schnitt u. mehrere Seiten stärker fleckig, sonst gutes Expl.
412. Raub, Friedrich Wilhelm: "Der lebende Elektrogeist". Dieses Buch berichtet über elektrisches Werden und Vergehen ... wiederum neues elektrisches Auferstehen ... Der berühmte Film: Ende der Welt ist nur ein sehr geringer Teil von diesem Buche. Das Buch selbst konnte nicht früher erscheinen. Geschrieben im Jahre 1925. Hamburg, Germania-Verlagsanstalt Raub, Schultze u. Co. [Selbstverlag], [1932]. 136 S., mit 6 Farbholzschnitten (1 auf dem Vorderdeckel, 5 auf Taf.), Kl.-8°, Farbig. illus. O-Pappband
Nicht bei Bloch. - Da das Werk nach dem I. WK, 1925 geschrieben wurde, könnte es sich bei dem im Titel erwähnten Film um: Verdens Undergang (Das Ende der Welt, DK 1916, Regie: August Blom, Buch: Otto Rung) handeln, was auch dem Inhalt u. den Illustrationen entspräche. - U.a. über: Die Erde, der Elektro- u. Dynamo-Motor; Über Telepathie, hypnot. Gedankenleitungen, elektr. Wellenschwingungen, über Luftgürtel, Weisheits- oder Abstoßpol der Sonne u. Weltgeist, Geistgottes; Die Frau u. ihre elektrische Anziehungskraft in der Natur; Das Leben Jesu, Erklärung über Erde, Himmel u. Hölle, mit weiteren Anführungen, wie man in Zukunft Geisteskranke schnell heilen, Tote aufwecken u. die Unsterblichkeit herstellen könnte; Weltpolitik u. ihre Folgen; Weltelend u. Weltuntergang; Was bedeutet Jüngster Tag für die noch lebende Menschheit?; Tausendjährige Dämmerung mit Nachfolge der zukünftigen neuen Welt. - Mit einer gedruckten Empfehlung von Dr. Max Friedland aus Hamburg-Altona, Verfasser mehrerer zahnärztlicher Fachbücher: "Mancher Leser wird zur Erkenntnis kommen, daß die Lektüre ‘des lebenden Elektrogeist’ ihm ein tieferes Eingehen auf [...] z.B. Hitlers ‘Mein Kampf’ erspart hätte. Die Machtmittel der weltlichen Kirche verhindern hingegen einen eingehenden Vergleich mit dem Neuen Testament." - Offensichtlich hat der Autor nur den Buchblock drucken lassen (Der Titel auf dem Einbanddeckel ist aufgestempelt) u. die Bindung selbst hergestellt, auch das Gewebeband ist im Vergleich zu einem anderen Expl. original; dies erklärt auch den etwas mangelnden Zustand der Bindung; es gibt bei den ersten u. letzten Seiten Einrisse an den Klammern (auch dies ist ist im Vergleich zu einem anderen Expl. typisch); Papier leicht gebräunt, sonst ein frisches Expl. Den besonderen Reiz machen, die auf festem Karton gedruckten kraftvollen u. farbigen Original-Holzschnitte aus. - Selten!
413. Rautenburg, L.: Der Dreibund an die Front! Erstausg. Dresden, Verlag von Carl Reissner, 1914. 377 S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Leinen
Bloch 2/2498. - Kriegsutopie kurz vor Ausbruch des I. WK. - Einband min. gewölbt u. leicht fleckig, am Rückendeckel stärker; hinterer Vorsatz u. Innendeckel fleckig, sonst ein gutes Expl.
414. Raytenau-Kossak, Karl Ludwig: Katastrophe 1940. 1.-5. Tsd. (Erstausg.) Oldenburg, Gerhard Stalling Verlag, 1930. 375 S., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag
Bloch 2/1752. - Kriegsutopie: "Wie viele dieser Werke beginnt auch dieser Roman mit einer dystopischen Schilderung der Verhältnisse innerhalb der Weimarer Republik nach 1929, das heißt der wirtschaftlichen Depression, der ständig größer werdenden Arbeitslosenheere, der Fabrikstilllegungen, der erdrückenden Reparationsforderungen Frankreichs sowie der ‘frechen’ Übergriffe der Polen, hinter denen Kossak-Raytenau eine jüdische Weltverschwörung zur Vernichtung aller germanisch Höheren in der Welt vermutet." (Hermand, Jost: Der alte Traum vom neuen Reich. Völkische Utopien und Nationalsozialismus. S.175) - "In der Welt des Jahres 1940 sind in diesem Roman außer dem neuen Giftgas Telephone mit Bildübertragung allgemein üblich, und es gibt gewaltige Flughäfen, die Plattformen sind, die man auf Häuserblocks gesetzt hat und die durch Paternosteraufzüge mit der Straße verbunden sind. Davon abgesehen, ist die Welt gegenüber der damaligen technisch unverändert. Die Hauptstoßrichtung des Romans ist die Beseitigung des ‘Unrechts’ von Versailles und die Wiederherstellung deutscher Macht." (Franz Rottensteiner in "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur"). - Umschlag mit Randläsuren; Einband schwach fleckig u. leicht schiefgelesen; Widmung im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.
415. Renker, Gustav: Das Geheimnis des Simon Hard. Ein phantastischer Roman. Erstausg. Zürich, E. A. Hofmann Verlag, 1943. 263 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen
Bloch 2/2557. - Utopischer Roman. In einem Bergwerk, wird eine prähistorische Welt mit Sauriern u. fleischfressenden Pflanzen entdeckt. - Sehr gutes Expl.
416. Rock, C. V., [Kurt Walter Roecken alias Henry Walter]: Nacht im Kielraum. Kriminal-Roman. Erstausg. München, Ludwig Baur-Verlag, [1950]. 292 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen mit farbig illus. O-Umschlag (von Reisch ?)
Nicht bei Bloch. - Umschlag min. angeschmutzt; Einband etwas berieben; Stempel u. Nummer auf Vorsatz, gutes Expl.
417. Rössler, Hermann: Expresszug des Teufels. Ein Kriminal-Roman in zwanzig Stationen. 4.-6. Tsd. München, Verlag Rösl & Cie., 1921. 359 S., 8°, Farbig illus. O-Pappband
Bloch 2/2617. - Phantastischer Kriminalroman. U.a. über: Nachtstück; Odland-Nirwana; Schreckenskammer; Straßen ohne Licht; Land der Verheißung; Fata Morgana im Westen; Sturmgesicht; Bergzauber an der Jungfraubahn; Nordlandsmärchen; Trollspuk im Fjord; Morgendämmerland. - Einband stark berieben u. bestossen; an den Kapitalen eingerissen; Archivnummer auf Rücken; Stempel auf Vorsatz; zwei Namenseinträge auf Vorsatz u. Titel, ein befriedigendes Expl.
418. Rohr, Wolf Detlef: Homunkulus. Der künstliche Übermensch. Ein unheimlicher Zukunftsroman. Erstausg. Düsseldorf, Verlag C.S. Dörner & Co., 1954. 335 S., 8°, Farbig illus. Supronyl (von G. Rebentisch)
"Im Keller seiner Villa beherbergt Maru ein achtzehnjähriges, völlig haarloses und geistig stumpfes Wesen, das er einst selbst aus einer chemischen Verbindung männlichen und weiblichen Spermas schuf. Noch in dieser Nacht will er seinem Homunkulus das künstlich frisch erhaltene Hirn des verstorbenen Mathematikers Fabietti einsetzen. Während der Millionär nach einem relativ harmlosen Eingriff überraschend stirbt, überlebt Homunkulus den gefährlichen Eingriff und sein Doppelhirn beginnt zu arbeiten. Unheimlich, mit stärksten hypnotischen Kräften ausgestattet, zu wissenschaftlichen Erkenntnissen befähigt, denen kein normales Hirn folgen kann, befreit sich Homunkulus von seinem Schöpfer und geht eigene Wege. Er gelangt bis in das Zentrum der Atomstadt von Compiegne, um seine Idee, die Erde durch eine Atomreaktion aus dem Sonnensystem herauszulösen, zu verwirklichen. Während Maru in tiefem, todähnlichen Schlaf liegt, schwebt die ganze Menschheit in größter Gefahr." (Klappentext) - Gelaufenes Leihbuch mit Stempel u. Leihbucheinträgen; einige Seiten etwas fleckig, Nachsatzblatt fehlt.
419. Schauwecker, Franz (Hrsg.): Mondstein. Magische Geschichten. 20 Novellen. Erstausg. Berlin, Frundsberg-Verlag, [1930]. 249 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen
Bloch 2/2715. - Vorwort von Franz Schauwecker; einzige Ausgabe der Anthologie. Zu den Autoren siehe auch Armin Mohler "Die Konservative Revolution in Deutschland 1918-1932". - Der Band enthält: Ernst Jünger: Sizilianischer Brief an den Mann im Mond (als Erstdruck!); Otto Brües: Das Wunsch- und Wundmal; Heinrich Lersch: Der Hamburger; Werner Bergengruen: Mondstein; Richard Euringer: Die Inbilder oder Das wächserne Herz; Hanns Johst: Begegnung; Paul Zech: Das Spiegelbild; Ernst von Salomon: Der Totschläger; Karl Hans Strobl: Das Rad und die Kette; Karl Nils Nicolaus: Die Entführung; Ludwig Alwens: Die Urne; Rudolf Schlichter: Der Schwager; Alma M. Karlin: Das Tempelkleid; Franz Schauwecker: Rache eines Schicksals; Felix Buttersack: Aufzeichnungen über eine Sterbende; Friedrich Freiherr von Gagern: Astarte; Friedrich Hielscher: Die wirklichen Mächte. - Leicht bestossen, sonst ein gutes Expl.
420. Schlosshauer, August: Die Pantoffel Gottes. Roman. Erstausg. Wien, Wilhelm Frick Verlag, 1937. 272 S., 8°, O-Leinen
Bloch 2/2768. - Phantastischer Zeitreiseroman. "Erlebnisse des Jakob Marenhofer, geb. am 1. April 1803, niedergeschrieben in seinem fünfzigsten Lebensjahre. Zu eröffnen am 1. April des Jahres 2853. Dem, der sie früher öffnet und liest meinen Fluch!" (S.12) - Ecken bestossen; Einband leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.
421. Schmitz, Oskar A. H.: Haschisch. Erzählungen. Mit dreizehn Zeichnungen von Alfred Kubin. [4. Aufl.] München u. Leipzig, Georg Müller Verlag, 1913. 7 Bll., IV, 109 S., 3 Bll., mit 13 Illus. auf Taf., Gr.-8°, O-Pappband mit montiertem Rücken- u. Deckelschild
Horodisch 120; Bloch 2/2794 (zur EA 1902). - Die vorliegende, ist die erste illustrierte Aufl. Das Buch trägt Nr. 297 von 800 Expl. - "Ich würde und könnte dieses 1897 und 1900 entstandene und 1902 zum ersten Mal erschienene Buch - also lange bevor der Satanismus und das ‘groteske’ Genre in Deutschland Mode waren - heute nicht mehr schreiben [...] Also, Ihr lachenden Kurtisanen, Euch lege ich dieses Büchlein meiner Jugend offen ans Herz, und Ihr, selbstsichere und kluge Damen, Euch stecke ich es vielleicht heimlich unter das Kopfkissen!" - Einband berieben, bestossen u. leicht fleckig; Rücken an den Kapitalen bestossen u. leicht beschabt; Innendeckel mit Resten eines kl. Aufklebers; Vorsatz mit radierter Signatur; seltene Fleckspuren; eine Tafel mit kl. geklebten Anriß, sonst ein gutes Expl.
422. Schoenaich, Generalmajor Freiherr von: Der Krieg im Jahre 1930. [Eine Schilderung seines wahrscheinlichen Verlaufs]. 1. Aufl. Berlin-Hessenwinkel, Verlag der neuen Gesellschaft, 1925. 31 S., 8°, O-Karton
(= Sonderabdruck aus "Vom vorigen zum nächsten Krieg"). - Bloch 2/2813 - Leicht angestaubt u. min. lichtrandig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
423. Schoenaich, Paul von: Die Peitsche des August Schmidt. Zwischen Ford und Lenin. Eine leider nur zum Teil wahre Geschichte. Erstausg. Hamburg-Bergedorf, Fackelreiter Verlag, 1928. 229 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen
Bloch 2/2814. - Eine Wirtschaftsutopie: "[...] einer jener wenigen Romane der zwanziger Jahre, die sich für eine durchgehende Demokratisierung aller wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsprozesse aussprechen und, aus kleinen Anfängen, eine Umwandlung der ganzen Gesellschaft proponieren, wobei weder Sozialdemokraten noch Deutschnationale verteufelt werden; nur für die Hitler-Anhänger hat der Autor nur Spott." (Franz Rottensteiner in "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur"). - Deckel leicht gewölbt, sonst ein gutes Expl. mit dreiseitigem Farbschnitt.
424. Spunda, Franz: Der Gelbe und der Weisse Papst. Ein magischer Roman. Erstausg. Wien, Leipzig u. München, Rikola Verlag, 1923. 7 Bll., 306 S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Halbleinen, ("meditierender Buddha" von Anton Babion)
[= Romane und Bücher der Magie Bd. 4. Hrsg. Gustav Meyrink]. - Bloch 2/2959; Gregor A. Gregorius empfiehlt das Buch in seinem "Exorial" als "Empfehlenswerte magische Romanliteratur". - Franz Spunda (1890-1963), nach Zondergeld neben Gustav Meyrink u. Paul Busson der wichtigste Vertreter des deutschsprachigen, magisch-okkulten Romans. Siehe auch Miers. - Mit einem Vorwort von G. Meyrink zur Reihe. - Einband berieben u. leicht bestossen; papierbedingt gebräunt; Schnitt mit Fleck, sonst ein gutes Expl.
425. Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Tutu. Phantastische Episoden und poetische Excursionen. Mit Illustrationen von Sylvan [d.i. Alexander v. Sternberg]. Erstausg. Leipzig, Verlag von J. J. Weber, 1846 (Einband 1848). XII, 204 S., 2 Bll., mit zahlreichen z.Tl. ganzseitigen Illus., Gr.-8°, Halbleinen d. Zt.
Bloch 2/2998. - Peter Alexander Freiherr v. Ungern-Sternberg (1806-1868), war lt. Zondergeld der wichtigste phantastische Erzähler seiner Zeit im deutschen Sprachraum. Beherrschendes Motiv seines Werks ist das Motiv der Zerrissenheit, was auch die Zweigeschlechtlichkeit oder das abweichende Sexualverhalten seiner Figuren widerspiegeln. - Einband berieben, bestossen u. etwas stärker beansprucht; mit Standortmarke u. im Innendeckel Hinweis einer Leihbibliothek; Seiten tlw. leicht fleckig, ein befriedigendes Expl.
426. Sterneder, Hans: Die Zwei und ihr Gestirn. Roman. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1927. 330 S., 4 Bll., mit beigebundener Horoskoptaf., 8°, Goldgepr. Halbleder d. Zt. mit Kopfgoldschnitt
Bloch 2/3007; Auch in: Gregorius: Exorial (magische Romanliteratur). - Einband leicht berieben, sonst ein schönes Expl.
427. Suttner, Bertha von: Der Menschheit Hochgedanken. Roman aus der nächsten Zukunft. Erstausg. Berlin, Verlag der Friedens-Warte, [1911]. 431 S., 4 Bll., mit Frontispitz (Bertha von Suttner), 8° , O-Leinen
Bloch 2/3084. - Zukunftsroman. "Nicht nur in Massen können wir es gewinnen, dieses Fabelelement, auch - komprimieren. Der Radiumkondensator ist erfunden. Mit von Wolkenhöhen herabgesandten Radiumstrahlenbündeln in ein paar Minuten feindliche Flotten und Heere zu vernichten, feindliche Städte zu zertrümmern, ist Kinderspiel. Gegenseitig. Achtundvierzig Stunden nach der sogenannten ‘Eröffnung der Feindseligkeiten’ können beide kriegsführende Parteien einander besiegt und im feindlichen Land kein Gebäude und kein Lebewesen zurückgelassen haben." (S.395) - Einband gering fleckig, sonst sehr gutes Expl.
428. Teja, Graf [d.i. Thomas Westerich]: Der Abgrund. Bilder aus der deutschen Dämmerung im Jahre 2106. Erstausg. Leipzig, Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, [1914]. 203 S., 8°, Leinen d. Zt. mit goldgepr. Rücken
Bloch 2/3098. - "In 37 Szenenbildern rechnet sich der Autor die völkische Zukunft im Jahre 2106 aus und sieht schwarz. ‘Wenn im Manne, im Weibe plötzlich die deutsche Blutstimme ehern auftönt und fortan nicht schweigen will, dann ist immer ein inneres Erlebnis vorangegangen!’ (S.1) - Aus ehernem ‘Ariersinn’, für nordische ‘Arterhaltung’ und wider antivölkische ‘Selbstschmach’ will Graf Teja ‘Millionen feiger Seelen’ aufrütteln gegen den ‘sieggewohnten Materialismus’ einer fremdstämmigen Gold-Herrschaft, der durch ‘seine hohnlachenden Schergen langsam, stetig das Volksgemüt abtötet’. Die Technik ist dem Jahre 2106 entsprechend fortgeschritten. Zur Kommunikation bedient man sich sogenannter ‘Hörrohre’ oder zum Fernsehen ‘Schauhörer’." (Claus Ritter: Start nach Utopolis, Berlin, 1982, S. 289ff.) - U.a. über: Das Erwachen des neuen Mannes; Der Weltkapitalismus u. die ihm angeschweißten, Antipoden; Vampyr Weltstadt, die Brutstätte der Volkszerrüttung; Von den Getreuen des Blutes; Das System der Sexualtränierung; Die Not der Rasse, der Geist der Gasse; Deutscher Blutsadel?; Der Sieg des Blutes. - Einband etwas fleckig; Schnitt, Vorsätze u. einige Blatt braunfleckig; mit der Neubindung wurden die ersten Seiten im Bund verstärkt, sonst ein gutes Expl.
429. Toudouze, Georges G.: Der Mann der den Golfstrom stahl. Roman. Dtsch. Erstausg. Berlin, Verlag von Th. Knauer Nachf., [1925]. 253 S., Kl.-8°, Illus. O-Karton
(= Knaur-Bücher [29]). - Bloch 2/3136 - "Weil die Menschen vorläufig noch nicht fähig sind, ständig unter Wasser zu leben. Und weil ich genau die Arbeiter herangezogen habe, die Professor Thoulet vorschlägt: die fleißigen, diskreten Korallentiere [...] Auf meinen Wink haben die Korallen die Meerenge von Florida mit einer zweihundertfünfzig Kilometer langen, bis neunhundert Meter tiefen und zweihundert Meter breiten Mauer abgesperrt [...]". - Leicht schief gelesen, etwas bestossen u. angestaubt; Schnitt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.
430. Walter, Henry [Kurt Walter Roecken alias C. V. Rock]: Mondstation Ovillon. Utopischer Roman. Berlin u. Bischofswiesen/Obb., Delta-Verlag, 1950. 219 S., 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag (von Emil K. Wille)
Bloch 2/3300. - "Der Chicagoer Journalist Ambrose, ein sympathischer, gerader Naturbursche, treibt zusammen mit der Besitzerin des wasserstoffgetriebenen Raumfahrzeuges ‘Hugo I’ zwischen Mond und Erde, da die Höhenstrahlung die Treibstofflast explodieren ließ. Die reichlich humoristisch gefärbten Hilferufe Ambroses können nicht über den Ernst der Lage, in der sich die beiden Überlebenden befinden, hinwegtäuschen. Die Menschheit besitzt keine Raumerfahrung. Dennoch wagt Dr. Groney, dem kein Allfahrzeug zur Verfügung steht, die Tauchtanks eines gewöhnlichen U-Bootes mit seiner Schwerefreiheits-Lösung zu füllen, um die Besatzung von ‘Hugo I’ zu entsetzen. Das gelingt auch, und gemeinsam fliegt man zum Erdmond, wo man eine Kolonie von Martiern antrifft, welche dort drei Jahrhunderte zuvor bereits die Erdmondstation Ovillon gründete. Die Erdlinge geraten in eine Mars-Revolution hinein, die auf unserer Luna ihren Anfang nimmt, und erleben Seltsamstes. Die Mars-Revolutionäre laden den amerikanischen Journalisten Ambrose als einzigen Erdmenschen ein, sie zum Mars zu begleiten. Auf dem Mars aber findet Ambrose als größte und ungeahnte Überraschung drei Zeitgenossen Napoleons I., welche auf diesem Planeten durch eine Verjüngungsbehandlung nicht altern konnten." (Klappentext) - Umschlag mit hinterlegten Einriss; berieben u. etwas fleckig; Vorsatz u. Titelblattrückseite mit Stempel; gutes Expl.
431. Zeltner, Andreas [d.i. Hans Reimann]: Des Teufels Phiole. Ein utoparodistischer Roman. Erstausg. Berlin, Schützen-Verlag, 1939. 260 S., 8°, O-Leinen mit kl. Rückenillus.
Bloch 2/3459. - U.a. über: Es spukt in Philadelphia; Baldriantee oder Weltuntergang?; Wir stehen vor einer Katastrophe; Gelegenheitsgedichte mit der Scheintodpistole; Fliegendes U-Boot über Topolobampo; Wie es 1981 aussah; Der Mann, der die Ameisen multiplizierte. - Ecken leicht bestossen, sehr gutes Expl.
432. Zulawski, Jerzy von: Auf silbernen Gefilden. Ein Mond-Roman. Deutsch von Kasimir Lodygowski. [In drei Teilen, so kmpl.]. 2. Aufl. München, Verlegt bei Georg Müller, 1914. 405 S., mit 1 Karte auf 2 Taf. (Der mittlere Teil der nördlichen Halbkugel des Mondes), 8°, Leinen d. Zt. mit Rückenschrift, beide illus. O-Deckel mit eingebunden
Bloch 2/3471. - "Diese Mondgeschichte hinterließ für lange Jahre in mir ihre glühenden Spuren. Es zog mich zu ihr hin, [...] ich las sie immer wieder von neuem, konnte mich von dem prachtvollen Grauen des Mondes nicht trennen, [...] wühlte im Text wie ein Forscher, wie ein Schatzsucher, die gierig die Goldkörnchen aus dem Sand herauswäscht - zu beneiden ist der Autor, der solche Leser findet!" (Stanislaw Lem) - Einband angestaubt u. schwach fleckig; Besitzerstempel im Vorsatz.
Die anderen Sachgebiete in diesem Katalog:
Freimaurer und andere Geheimbünde (26-51)
Germanische Mythologie und Vorgeschichte (52-96)
Okkultismus und Magie (162-225)
Östliche Philosophie, Mystik, Religion (226-249)
Spiritismus und Parapsychologie (250-301)
Theosophie und Anthroposophie (302-345)
Verschwörungstheorien (433-449)
Völkische und reformerische Bewegungen (450-508)