ARCHIV - Katalog 6 - Germanische Mythologie und Vorgeschichte

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zu den Themen germanische Mythologie und Vorgeschichte aus unserem sechsten Antiquariatskatalog.


52.   Ahnenerbe-Stiftung (Hrsg.): Die Externsteine. 101.-200. Tsd. Berlin, Ahnenerbe-Stiftung Verlag, 1943. 16 S., mit 9 Abb., 8°, Illus. O-Karton

Offizieller Führer für die Externsteine, des von Heinrich Himmler gegründeten "Ahnenerbe". Damit hatte die SS von dem Freundeskreis um Wilhelm Teudt ("Germanische Heiligtümer") nicht nur die Monatschrift "Germanien" übernommen, sondern auch die Obhut über den Kultplatz. - Deckel angestaubt u. leicht angeknickt, hinten mit radierter Notiz, sonst ein gutes Expl.

 

53.   Andree, Prof. Dr. Julius: Die Externsteine. Eine germanische Kultstätte. 3. erg. u. verm. Aufl. Münster, Verlag der Universitäts-Buchhandlung Franz Coppenrath, 1939. 72 S., mit 53 Abb., Gr.-8°, Illus. O-Karton

Grabungsbericht vom Leiter der Untersuchungen, die 1934 begannen. Funde, die den bis heute andauernden Spekulationen ein Ende gemacht hätten, wurden allerdings nicht gemacht. Mit seltenem Bildmaterial, das auch die Umgestaltungsarbeiten dokumentiert, so befreite man die Felsen von allem Baum- u. Buschbewuchs u. verlegte die zwischen den Felsen hindurchführende Straße. - Rücken am oberen Kapital leicht bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

54.   Ebel, Else: Die Terminologie der Runentechnik. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Georg-August-Universität zu Göttingen. Göttingen, Selbstverlag, 1963. 2 Bll., VII, 173 S., 8°, O-Karton

Die "verfolgte Absicht ist, die zeitliche und räumliche Verteilung für die Herstellung, also das ‘Schreiben’, der Runen und Runentexte verwendeten technischen Bezeichnungen festzustellen, d.h. soweit möglich nachzuweisen, in welchen Gegenden bestimmte technische Termini zuerst auftreten, und wie sie sich von dort aus weiterverbreiten, um auf diese Weise Aufklärung über ihren Bedeutungsinhalt, -umfang und oft auch -wandel sowie über ihr Verhältnis zueinander gewinnen können. Als Material für eine solche Untersuchung stehen etwa 4500 Runeninschriften zur Verfügung." (S.2). - Einband etwas bestossen, lichtrandig u. etwas gebräunt, sonst gut Expl.

 

55.   Fischbach, Friedrich (Hrsg.): Asgart und Mittgart. Das Goldene Hausbuch der Germanen. Enhält die schönsten Lieder der Edda und den Nachweis, dass am Niederrhein zwischen der Sieg und Wupper die ältesten Mythen der Arier (auch die der Griechen) entstanden sind. Nebst Flurkarte. Köln, K.A. Stauff & Cie., [1902]. IV, 191 S., mit gefalt. Karte, 8°, O-Karton

Das umfangreichste Werk des Wiesbadener Prof. Friedrich Fischbach zu seiner These, dass Asgart u. Mittgart am Niederrhein zw. der Sieg u. Wupper lag u. dass die ältesten Mythen der Arier (auch die der Griechen) dort entstanden sind. Ein Ideentransfer zu Guido List ist in allen Werken feststellbar, selbst Lanz von Liebenfels erwähnt Fischbach im Ostra-Heft 32. - Deckel leicht bestossen u. angestaubt; angeknickte Ecken; Rücken am oberen Kapital mit kl. Fehlstelle u. Anriß ; Insektenfraß am Fuß des Innentitels, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung u. der mehrfach gefalteten Karte (44,5x27cm) am Rückendeckel.

 

56.   Fischbach, Friedrich (Hrsg.): Die schönsten Lieder der Edda mit Erläuterungen als Volks - und Schulbuch herausgegeben. Köln, K.A. Stauff & Co., [1903]. 102 S., 8°, Illus. O-Papier

"Die schönsten Lieder der Edda" ist eine verkürzte Fassung von dem Werk „Asgart und Mittgart“ (siehe oben). Darüber hinaus ist für die völkische Esoterik Fischbachs "Ursprung der Buchstaben Gutenbergs" Mainz 1900, bedeutsam. Diese Schrift legt den Grundstein zu einer nachfolgenden, schwärmerischen Runenliteratur. Der Autor verglich antike Schriftzeichen mit den Runen, um deren hieroglyphischen Ursprung herauszufinden, was Guido List später aufgriff u. weiter popularisierte. - Nur außen leicht angeknickt; ExLibris des Islandica-Sammlers Uwe Wolters im Innendeckel, sonst ein gutes Expl. mit Buchschmuck des Autors.

 

57.   Fischer, Hanns: Das kosmische Schicksal der Germanen. Mit XIX Kunstdrucktafeln und 21 Bildern im Text. Breslau, Verlag Dr. Hermann Eschenhagen, [1936]. 170 S., 1 Bl., 19 Taf, mit 21 Textabb., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag

Hanns Fischer beantwortet die Frage "woher unsere germanischen Ahnen wohl kamen, ob sie wirklich ‘Barbaren’ waren", indem er "eine ebenso verblüffende wie neuartige und großartige Theorie über die Entwicklung der nordischen, atlantisch-germanischen Menschen seit der großen Tertiär-Eiszeit aufstellt. Das Eigenartige seines Werkes liegt aber weniger in einer ungewöhnlichen Ausdeutung der Funde als vielmehr in der Aufdeckung der kosmisch bedingten Änderung der germanischen Seelenhaltung [...] Alle Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte, alle Ausgrabungen und Entdeckungen, die Arbeiten von Gelehrten wie Prof. Herman Wirth, Hanns Hörbiger, Georg Hinzpeter und anderen sowie seinen eigenen umwälzenden Untersuchungen hat er dabei berücksichtigt." (Klappentext). - U.a. über: Vor der Sintflut; Geburt der atlantisch-nordischen Rasse; Der heilige Urglaube der atlantisch-nordischen Menschen; Das Geheimnis der Weistümer; Die Vertreibung aus dem Paradiese; Der Niedergang der Germanen u. die große Schicksalswende. - Umschlag mit Randläsuren u. leicht schmutzig-berieben; Buch mit Besitzervermerk, sonst sauber u. gut.

 

58.   Freybe, Dr. Albert: Christoforus. Blätter für Kenntnis und Pflege von Deutscher Art und Sitte, Deutschem Glauben und Recht. Leipzig, Dörffling & Franke, 1882. 1 Bl., S. [VII]-XVI, 442 S., 8°, Priv. Halbleinen

Verknüpfung von Christentum u. Deutschtum, u.a. über: Deutsche Art u. Unart; Die Hauptgestalten der dtsch. Mythologie; Rom u. der Norden; Die Höllenfahrt Christi in der angelsächsischen Dichtung; Die Darstellung der Ostergeschichte im Hêliand; Sterben in altdeutschen Wendungen; Christliche Ethik in Vridankes Bescheidenheit; Deutsche Lieder; Züge dtsch. Rechtssinns u. dtsch. Rechtssitte in den Rechtsaltertümern. - Einband beschabt u. bestossen; die Seiten z.T. etwas fleckig; fast durchgehend unten mit Wasserrand u. dadurch unschöne Randausrisse (ohne Textberührung) in den letzten 15 Blatt; zw. Titel u. Vorwort fehlen 2 Blatt, aber es ist nicht ersichtlich, welche Seiten dies gewesen sein könnten. Vorwort ist kmpl. u. Inhaltsverz. vorhanden.

 

59.   Güntert, Dr. Hermann: Der arische Weltkönig und Heiland. Bedeutungsgeschichtliche Untersuchungen zur indo-iranischen Religionsgeschichte und Altertumskunde. Erstausg. Halle (Saale), Verlag von Max Niemeyer, 1923. X, 439 S., mit 12 Textabb., Gr.-8°, O-Karton

Die vorl. Untersuchungen suchen "das Werden, allmähliche Wachsen und Wandeln einiger Begriffe und Vorstellungen auf sprachwissenschaftlicher Grundlage zu entwickeln, welche für die Religion und Ethik der Arier grundlegend gewesen sind und dann in den gewaltigen arischen Weltreligionen, in Buddhas und Zarathustras Lehre, ihre wichtige Rolle spielen." (Vorwort) - Hauptkapitel: Der arische Kriegsgott u. der Schützer des Staats u. Rechts; Der arische Priestergott; Varunas Aufstieg u. Sturz; Indische Heilbringer u. Mittler; Der arische Sagenkreis vom Gottmenschen; Der iranische Weltheiland u. Erlöser. - Mit Register. - Deckel leicht angeknickt; Rücken mit kl. Läsuren; wenige Bleistiftanstreichungen; z. Tl. mit kl. Eselsohren u. einer geknickten Seite; eine Doppelseite gebräunt u. lose, sonst ein gutes Expl.

 

60.   Hauser, Otto: Germanischer Glaube. Erstausg. Weimar, Alexander Duncker, [1926]. 255 S., mit 57 Zeichnungen u. Sternkarten, 8°, O-Leinen mit Goldschrift

Der Autor (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Schweizer Urgeschichtler u. Archäologen) setzt die Sternbilder in Bezug zur germanischen Mythologie u. entdeckt in der Nähe von Aschersleben am Harz auch Entsprechungen in der Landschaft. - U.a. über: Rasse u. Religion; Die drei Feuer; Der Tierkreis; Wurd; Der Weltbaum; Weltanfang u. Weltende; Ziu u. Wode; Fria-Frowa; Widar; Balder u. Had; Loke; Hel; Der Götterdienst. - Otto Hauser (1876-1944 genannt Otto Hauser-Wien) darf nicht verwechselt werden mit dem gleichnamigen Berliner Vor- u. Urgeschichtler. Nach Armin Mohler (B 130.6) ist der Wiener Autor einer der unseriösesten Rassenkundler, "der selbst von vielen Völkischen als solcher ablehnt wird (vgl. 122.2.53)", zu den Romanen (meist unter dem Pseud. "Ferdinand Büttner") merkt er an: "Hier ist man, wie bei Dinters ‘Sünde’-Romanen, mitten im strammen völkischen Kitsch." - Einband etwas bestossen u. fleckig; Rücken leicht geblichen; vorderes Vorsatzbl. sauber herausgetrennt; Besitzervermerk, hinterer Innendeckel mit Stempel der N.S.D.A.P., Seiten leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

61.   Hauser, Otto (übertragen u. erläutert): Die Edda. Weimar, Alexander Duncker, [1926]. 432 S., mit einigen Textfig., 8°, Goldgepr. O-Leinen

"Meine Übertragung der Edda unterscheidet sich von ihren Vorgängerinnen vor allem dadurch, daß sie nicht die oft verworrenen Bruchstücke in oft zusammenhanglosem Nebeneinander bietet, sondern, wo diese offenkundig zusammen gehören, sie aneinanderfügt und sie durch sorgliche Zwischensätze verbindet oder ergänzt." Neu sind auch die ausgeführten "Bezüge der eddischen Gedichte zum Sternenhimmel" bzw. den Sternenmythen u. Tierkreisbildern. - Otto Hauser (1876-1944, genannt Otto Hauser-Wien) darf nicht verwechselt werden mit dem Berliner Vor- u. Urgeschichtler gleichen Namens. - Rücken leicht bestossen; einige Seiten mit kl. Eselsohren, sonst ein gutes Expl.

 

62.   Heise, Karl: Karma. Das universale Moralgesetz der Welt. Nach einem Vortrage, gehalten in der Freien Theosophischen Gesellschaft in Zürich. Lorch (Württ.), Karl Rohm, 1909. 54 S., 1 Bl., 14 S. (Anz)., 1 Bl., Kl.-8°, O-Karton

U.a. über die Germanen: "Das gemeinsame Wirken der drei Nornen ist das ‘Garma’=‘Germen’=‘Karma’, und dieser philosophischen Gewandtheit im Begrifflichen entspricht der Name ‘Germane’ oder ‘Garmanen’ für unsere eigene Rasse! Der Name selbst ist der ario-indischen Ursprache entlehnt, und nicht nur mit dem sanskritischen ‘Karma’ in seiner Deutung für Ursache und Wirkung verbunden, sondern auch als ‘Kern’ aufzufassen, als Urgrund, als Wesen an sich. So daß die Germanen nicht nur als ein philosophisches Geschlecht zu gelten haben, sondern auch als ein kerniges, markiges, herrliches Titanenvolk!" (S.12) - Karl Heise (1872-nach 1932) war Anhänger Guido von List’s, Mitglied es Mazdaznan-Kultes u. leitete gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich die Kommune "Aryana" in der Nähe Zürichs. Heise verfasste u.a. auch "Die Wahrheit über Jesus". - Einband etwas lichtrandig u. bestossen; Rücken mit Hand beschriftet, gutes Expl. - Selten.

 

63.   Jankuhn, H. (Hrsg.): Forschungs- und Lehrgemeinschaft "Das Ahnenerbe". Jahrestagungen. Bericht über die Kieler Tagung 1939. 1. Aufl. Neumünster, Karl Wachholtz Verlag, 1944. 2 Bll., 288 S., mit zahlreichen Abb., Tab. u. Karten (davon 4 eingefaltet), 4°, O-Karton

Aus dem Inhalt: Harmjanz: Die Aufgaben unserer wissenschaftlichen Gemeinschaftswerke; Elise Wolfram: Die Sinbilder in der Volkskunde; Wetzel: Die Faustkeilfunde der Grabung Bocksteinschmiede; v. Zur-Mühlen: Die Wikingerfunde in Ostpreussen; Plaßmann: Die Ostpolitik König Heinrichs I.; Jahnkuhn: Die Bedeutung der Gußformen von Haithabu; Schlicht: Der Grabhügel bei Peißen, Kreis Steinburg. - Einband geringfügig fleckig u. min. bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

64.   Jordan, Wilhelm: Edda. Die heiligen Lieder der Ahnen. [mit CD Runasöngr]. Illustrationen von Voenix. 1. Aufl. Engerda, Arun, 2001. 557 S., 1 Bl., mit Illus. u. beigelegter CD, Gr.-8°, Goldgepr. O-Pappband mit O-Umschlag

Neuausgabe der 1889 erschienenen Edda-Übertragung von Wilhelm Jordan. Die beigelegte CD enthält im Studio nachbearbeitete Live-Aufnahmen von heidnischen Jahreskreisfesten mit Musik, Runengaldrar u. überlieferten Anrufungen. - Beinahe neuwertig.

 

65.   Konrad, Karl: [3 Bücher:] (1) Die Edda des Snorri Sturluson. (Snorra-Edda oder erzählende Edda). Aus dem Altnordischen. - (2) Germanische Religion. Einleitfaden zu ihrer Erneuerung. - (3) Kann uns die Edda Religionsbuch werden? 1. Aufl. / 1. Aufl. / 2. vollst. umgearb. Aufl. Mühlhausen i. Thüringen, Im Urquell-Verlag Erich Röth, 1926. 187 S., 2 Bll. / 93 S., 1 Bl., mit einer Runenzeile im Text / 87 S., 8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit jew. 5 Blindbünden

Inhalt von (1): Gylfaginning (Gylfis Täuschung); Bragaroedhur (Bragis Gespräche); Skaldskaparmal (Skaldenkunst-Lehre); Anhang: Bragis des Alten "Thors-Drapa"; Erläutungen; Begriffspaare der Edda; Schrifttums-Hinweise; Verzeichnis erläuterter Namen u. Begriffe. - Sehr schöne Expl.

 

66.   Kuhn, Adalbert: Die Herabkunft des Feuers und des Göttertranks. Ein Beitrag zur vergleichenden Mythologie der Indogermanen. Erstausg. Berlin, Ferd. Dümmler’s Verlagsbuchhandlung, 1859. VIII, 264 (von 266) S., 8°, Priv. Halbleinen

Bis auf Eigennamen u. Satzanfänge schreibt der Indogermanist u. Mythologe Kuhn alles klein; er will hier einen "gemeinsamen Mythenkreis besprechen, nämlich den von der herabholung des feuers vom himmel, an den sich dann der an ihn sich eng anschliessende von der herabführung des göttertranks, der himmlisches feuer in der sterblichen seele entflammt und darum unsterblichkeit verleiht, anreihen soll." (S.4) - Franz Felix Adalbert Kuhn (1812-1881) gilt als Begründer der "linguistischen Paläontologie" u. der vergleichenden Mythologie. Vgl. Goodland: A Bibliography of Sex Rites and Customs, S. 338: "S. 45 (Scots phallic custom at Inverkeithing); S. 101 (Fro/Fricco); S. 240, 243, 246 (Hermes)". - Einige Seiten sind gebräunt; im Text einige Flecken u. Anmerkungen; das letzte Blatt (Register) fehlt, liegt aber in Kopie bei, sonst ein gut Expl.

 

67.   List, Guido: Der Übergang vom Wuotanismus zum Christentum. Berlin-Lichterfelde, Guido von List Verlag, 1926. 113 S., 4 Bll., 8°, O-Karton

Arntz 2055-2258a; Ackermann III/1201; Mohler: B 121.18. - Guido List (1848-1919), nach dem Tod des wohlhabenden Vaters 1877 freier Schriftsteller. Ab 1902, nach 11monatiger Erbildung entstand sein innerlich geschautes Hauptwerk. Bereits 1903 bildete sich um den charismatischen "Meister" eine Guido-von-List- Gesellschaft, gegründet in Wien durch Friedrich Wannieck, dessen Sohn Friedrich O. Wannieck u. Lanz von Liebenfels. 1911 gründete List, der sich auch als "Erberinnerer" bezeichnete, seinen "HAO" (Hoher Armanen Orden). Er legte mit seinen Werken die Grundlage der völkischen Runenkunde u. deren schwärmerischer Deutung. List vertrat die Theorie, dass es eine archaische, altgermanische Urschrift aus Sinnbildern gab. So seien z.B. in Wappen u. dem Fachwerk alter Häusern Textbotschaften "verkalt". Lists Auslegungen u. Sinnessprüche zu den Runen wurden von späteren Sinnbildkundigen, so auch von Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor mehr oder weniger abgewandelt übernommen. Zu den schärfsten Kritikern gehört der Heraldiker Otto Hupp. Siehe auch Mohler: B 121.1 zum Autor. - Einband etwas lichtrandig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

68.   List, Guido: Die Armanenschaft der Ario-Germanen. Erster und Zweiter Teil [kmpl in 1 Bd.]. 2. Aufl. Wien, Verlag des Verfassers durch die Guido-von-List-Gesellschaft / Berlin-Lichterfelde, Guido v. List-Verlag, o.J., 1921. 3 Bll., 1 Taf., 112 S., 1 Bl. / 2 Bll., 249 S., mit wenigen Abb., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

(=Guido-List-Bücherei: 1. Reihe: Forschungsergebnisse Nr. 2 [u. Nr. 2 A]). - Arntz 2055-2258a; Wolfstieg IV, 673; Ackermann III/1196; Mohler: B 121.1.1 - Teil 1 hier mit dem oft nicht vorh. Anhang; Teil 2 ist eher selten. - Leicht berieben; Vorsatzblatt mit Ausriss; Besitzerstempel; Seiten papierbedingt etwas gebräunt u. tlw. angerändert, sonst gut.

 

69.   List, Guido: Die Namen der Völkerstämme Germaniens und deren Deutung. 2. Aufl. Wien, Verlag der Guido-von-List-Gesellschaft, 1909. 3 Bll., 118 S., 8 Bll. , 8°, O-Karton

(= Guido-von-List-Bücherei. 1. Reihe: Forschungsergebnisse Nr. 4). - "Nach all dem Vorgebrachten dürfte es klar geworden sein, daß die germanischen Völker aus der arischen reinen Rasse hervorgegangen sind, und zwar aus den verschiedenen Gruppen Geretteter, welche die furchtbaren Flutkatastrophen der Sintflutperiode überdauert hatten." (S.103) - Einband leicht bestossen; Rücken geblichen; papierbedingt gebräunt u. unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

70.   List, Guido: Die Ursprache der Ario-Germanen und ihre Mysteriensprache. Mit drei Tafeln und mehreren Textbildern. Herausgegeben vom Verfasser durch die Guido-von-List-Gesellschaft zu Wien. Auslieferung für den Buchhandel: Rudolf Lehner & Sohn, Wien u. L. A. Kittler, Leipzig, [1914]. XIII, 648 S., 1 Bl., mit Taf. u. 3 weiteren gefalt. Taf. im Anhang, 3 Bll., 8°, Priv. Halbleinen mit aufgezogenen O-Deckeln

(= Guido-List-Bücherei 1. Reihe: Forschungsergebnisse Nr. 6 ). - List bietet "an Hand der 5 Selbstlauter und den Mitlautern der ersten Heilsrunen, im ewigen System des Progressionsgesetzes ein Bild, das uns zeigt, wie der Baum des arischen Sprachtums emporwächst. Wir erkennen, daß ungezählte Blüten dieses Baumes, die uns aus fremden Sprachen hergeleitet wurden, Urgut aus arischer Grundwurzel sind." (Verlagswerbung in einem anderen Buch) - Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

71.   List, Guido von: Die Rita der Ario-Germanen. Erstausg. Wien, Verlag der Guido-von-List-Gesellschaft; In Kommission bei E. F. Steinacker in Leipzig, 1908. 192 S., 10 Bll., mit einigen Fig., 8°, Priv. Leinen

(= Guido-List-Bücherei. 2. Reihe: Forschungsergebnisse Nr. 3). - Wolfstieg IV, 673. - U.a. über: Armanische Kosmogonie u. moderne Wissenschaft; Das Gesetz ist, das All wird!; Die Edda ist deutsches, nicht nordisches Erbgut; Das Recht der Riere; Sklaven, Leibeigene, Kriegsgefangene; Scheinbares Aufhören der Feme; Wehrgeld; Kala u. Symbole der Strafarten; Mann u. Weib sind eine Zweieinheit usw. - Etwas berieben u. fleckig; Vorsatz mit Stempel u. Nr.; Seiten papierbedingt gebräunt u. braunfleckig, sonst gut.

 

72.   Machalett, Walther: Externsteine. Maschen, Hallonen-Verlag, 1970. 488 S., mit zahlreichen Textabb., 1 mehrfach gefalt. Taf., 4°, O-Leinen

(= Die Externsteine. Das Zentrum des Abendlandes. Die Geschichte der weissen Rasse. Band 2). - "Das vorliegende Werk wird den Nachweis erbringen, daß die Externsteine nicht eine einzelne Kultstätte darstellen, sondern den geographischen und kultischen Mittelpunkt des gesamten Abendlandes, den Kernpunkt aller vor- und frühzeitlichen geistigen Ausstrahlungen, der politischen und wirtschaftlichen Weisungen und Lenkungen. Es handelt sich um die Keimzelle für das weite abendländische Gebiet, um den Ballungsort für die Weihgesandtschaften aus allen Richtungen, um die Schulungs- und Weihestätten und das Wallfahrtsziel der Berufenen der abendländischen Welt, um die Urheimat aller Göttergeschlechter zwischen Ural und Atlantik, zwischen dem nördlichen Eismeer und den unter dem Sand des nordafrikanischen Raumes liegenden frühen mediterranen Kulturen." (S.11). - Eine unschön geknickte Blattecke, sonst ein sehr gutes Expl.

 

73.   Machalett, Walther: Salvage. Maschen, Hallonen-Verlag, 1970. 3 Bll., 402 S., mit einigen Abb., 8°, Illus. O-Karton

(= Die Externsteine. Das Zentrum des Abendlandes. Die Geschichte der weißen Rasse. Band 4). - "Wir wissen, daß der Kontinent Atlantis nahezu vollständig, aber doch nicht restlos überflutet wurde. Gewisse - um nicht zu sagen umfassende - Fragmente blieben bis zum heutigen Tag erhalten, und wir werden im vorliegenden Band die Fakten zusammenstellen, die insgesamt eine Rekonstruktion des einstigen Erdteiles ermöglichen." (Vorwort) - Sauberes u. gutes Expl.

 

74.   Meitzen, August: Siedlung und Agrarwesen der Westgermanen und Ostgermanen, der Kelten, Römer, Finnen und Slawen. Band 1 und 2 [von 4]. Berlin, Wilhelm Hertz, 1895. XVIII, 623 S., mit 52 Abb. / XIV, 698 S., mit 38 Abb., Gr.-8°, Halbleder d. Zt.

Gesamt erschienen 3 Bände u. ein zusätzlicher Atlasband. Monumentalwerk, u.a. über: Die nationalen Eigentümlichkeiten der Siedlungen der Germanen; Nationale Siedlung u. Agrarwesen der Kelten; Grundbesitzverhältnisse, Kolonien u. Landwirtschaft der Römer; Suevisch-oberdeutsche Wanderungen u. Agrarverhältnisse; Fränkisch-vandilisches Agrarwesen in Rheinland u. Frankreich; Friesen u. Sachsen in Deutschland u. England; Wanderleben, Siedlung u. Agrarwesen der Finnen u. Slawen; die Entwicklung der Grundherrlichkeit, der Lehne u. der Siedlungen auf Landleihe; Die deutsche Rückeroberung der Slwanengebiete in Oesterreich, Bayern u. Sachsen; Wirthschaftliche u. ständische Entwicklung in Dänemark, Schweden u. Norwegen; Wirthschaftliche Bedürfnisse, Betriebseinrichtungen u. Verwaltung der Grundherrschaft. - Rücken mit Bibliotheksschildern, beschabt u. an den Kapitalen "angefressen"; Rücken von Bd. 2 gerissen u. professionell geklebt; beide gestempelt u. mit Bibliotheksvermerken, sonst innen sauber u. gut, Bindung fest.

 

75.   Nöth, Ernst: Weltanfang und Weltende in der deutschen Volkssage. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Frankfurt am Main. Frankfurt a. M., 1932. VIII, 59 S., 8°, O-Karton

U.a. über: Volkssage, Mythos u. Märchen; Die Frage nach dem Weltanfang u. die Volkssage; Der Weltanfang im Mythos; Das Christentum u. der Weltanfang in der Volkssage; Magisch-primitive Bedingungen u. zeitliche Bestimmungen für den Eintritt des Weltendes in der nordischen Mythologie u. in der deutschen Volkssage; Die Tatsache des Weltendes; Die Vorstellung von der letzten Weltschlacht; Die neue Welt; Grottasöngr u. Völuspa. - Deckel min. stockfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

76.   Pastor, Willy: Der Zug vom Norden. Anregungen zum Studium der nordischen Altertumskunde. Mit drei Tafeln. Jena u. Leipzig, Eugen Diederichs, 1906. 104 S., 2 Bll. mit 3 Taf., 8°, Illus. O-Karton 

Lanz von Liebenfels nennt das Buch in seinem "Ariosophischen Literaturverzeichnis" in Band 4,1 des Bibliomystikon. - "Die Geschichte der Weltanschauungen lehrt, daß in der Sonnenverehrung der Menschheit die erste Religion geworden ist, und damit die Befreiung aus dem dumpfen, beengenden Glauben des Schamanismus. Und die Kulturgeschichte fügt hinzu, daß die arische Rasse erst zu einer solchen freieren und größeren Auffassung der Welt sich durchgerungen habe, und daß im Zeichen dieses Sonnenglaubens jene großen Völkerwanderungen in Bewegung kamen, die den alten minderwertigen Rassen die Oberschicht der arischen Herren gab [...] Wenn die germanozentrische Geschichtsauffassung irgend recht hat, so muß sie beweisen, streng beweisen können, daß die Weltanschauung des Sonnenglaubens nur im Norden herausgebildet werden konnte. Sie bleibt den Beweis nicht schuldig." (S.17) - Inhalt: Urgeschichte der nordisch-arischen Kultur; Die Trojaburgen (Die Trojaburg bei Wisby, Die Anordnung der Gänge, Als Zauberstätte, Als Drohburg, Als astronomisches Observatorium, Die Trojaburgen in Mittelalter u. Neuzeit); Alte Schwerter; Urgeschichte der Sicherheitsnadel; Der nordische Park (Vorschläge zur Errichtung eines germanischen Freiluftmuseums). - Einband bestossen; Deckel mit Fleck; Seiten grösstenteils nicht aufgeschnitten; drei Blatt durch unsauberes Aufschneiden mit Fehlstellen im Rand; einige Lagen locker, z.T. lose, sonst jedoch ein gutes Expl.

 

77.   Reuter, Otto Sigfrid: Germanische Himmelskunde. Untersuchungen zur Geschichte des Geistes. Mit 86 Abbildungen und Karten. Erstausg. München, J. F. Lehmanns Verlag, 1934. XVI, 766 S., 1 Bl., 3 gef. Karten, 4 Bll., mit mehreren Abb., Gr.-8°, O-Halbleinen

U.a. über: Beobachtungen des Kreislaufs; Sieg der german. Achtteilung über die mittelalterliche Zwölfteilung; Kampf der Gebetsrichtungen; Sonnenstand u. Himmelsrand; Der gestirnte Himmel; Der Mond u. die Sonne; Südeuropäische Quellen; Die nordische Überlieferung; Volkstümliche Messungen. u.v.m. - "Dieses Buch dient nicht einer leeren Einbildung, sondern ringt und kämpft um eine Wahrheit, die, quellenmäßig begründet, nicht mehr aus unversöhnlichem Haß, aus Vorurteil oder Unkenntnis mit einem Achselzucken zur Seite geschoben werden kann." (S.VII) - Mit Quellenapparat u. Register. - Sehr gutes Expl. mit ExLibris der Bibliotheca Steckiana (Maximilian(us) Steck, Sign. u. Nr. nicht ausgefüllt).

 

78.   Rudolf, Adalbert: Edda, Runen aus germanischem Urwalde. Beiträge zur deutschen Götterlehre. Hamburg, G. A. Rudolph’s Verlags-Buchhandlung, 1898. 154 S., 8°, Gold- u. blindgepr. O-Leinen

Inhalt: Die erste germanische Völkerwanderung; Die zweite germanische Völkerwanderung; Asen- u. Wanen-Götter; Die Edda; Wöluspa, 1. Teil; Wegtamskwida; Wöluspa, 2. Teil; Die kleine Wöluspa; Drei altgermanische Volkslieder. - Einband leicht bestossen; Schnittfarbe etwas fleckig u. auf einige Blätter am Rand gering abgefärbt, sonst ein gutes Expl. mit Widmung des Verfassers.

 

79.   Schierenberg, G. August B.: Deutschlands Olympia (Secretiora Germaniae) oder: Vom Gottesgericht über Roms Sieggötter! Vermuthungen und Untersuchungen über die deutsche Götter- und Heldensage, die wahre Heimat der Eddalieder, ihren Ursprung und ihre Bedeutung. Erstausg. Frankfurt a. M., In Commission der Jäger’sche Buch-, Papier- und Landkartenhandlung, [1875]. 10 Bll., XCVIII, 167, 136 S., 1 gef. Karte u. 4 Taf., 8°, Halbleinen d. Zt.

Nach Schierenberg befand sich die geografische Lage von Asgard aus der Edda, genauso wie der geschichtliche Ort der Varus-Schlacht, in dem Gebiet zw. Paderborn, Detmod u. Höxter. Dabei setzt er z.B. die Externsteine mit Thrymheim oder Skathis Fiöll gleich. - Unteres Kapital leicht bestossen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

80.   Schierenberg, G. August B.: Die Götterdämmrung und die Goldtafeln des Idafelds oder die Teutoburger Schlacht in den Liedern der Edda. Erstausg. Detmold, Im Selbstverlage des Verfassers; In Commission: C. Schenk’s Buchhandlung, 1881. XXXII, 156, 136 S., 8°, Neueres marmoriertes Halbleinen

Eine Streitschrift über die Heimat u. Bedeutung der Eddalieder. (Zur Widerlegung der neuerlich darüber veröffentlichten Ansichten des Prof. Bugge u. Dr. Bang dienend.) - U.a. über: Völuspa, Heldensage der Sachsen; Vafthrudnismal; Grimnismal; Die heilige Drei mal Drei oder die Neun in Theben u. Asgard. - Block teilweise etwas fleckig; angerändert u. mit kl. Randläsuen, da unbeschnitten, sonst gutes Expl. - Selten.

 

81.   Schildener, Dr. Karl (Hrsg.): Guta-Lagh das ist: Der Insel Gothland altes Rechtsbuch. In der Ursprache und einer wiederaufgefundenen altdeutschen Uebersetzung herausgegeben; mit einer neudeutschen Uebersetzung nebst Anmerkungen versehen. Greifswald, in Commission bei Ernst Mauritius, 1818. XLVIII [48], 274 S., 1 Bl. Druckfehler, 4°, Schlichter O(?)-Papiereinband

Karl Schildener (1777-1843), Rechtsgelehrter u. Kunstforscher, beeinflusst durch den Philosoph Fichte. Machte 1800 eine Reise über Stockholm nach Uppsala, wo er ein Jahr lang das schwedische Recht studierte, um dann weiter die nördlichen Provinzen zu durchwandern, was einen nachhaltigen Eindruck auf ihn ausübte. Heimgekehrt nach Greifswald beschloss Schildener um 1801 das Studium der alten Volksrechte der Skandinavier zur Hauptaufgabe seines Lebens zu machen. Nachdem er von einer zweiten Schweden-Reise zurückkehrte begann er mit der Bearbeitung des alten Rechtsbuches der Insel Gothland, das vorliegende Guta Lagh, welches auf öffentliche Kosten gedruckt wurde. (ADB 31) - Nicht aufgeschnitten u. etwas angerändert; ein gutes Expl.

 

82.   Schmieder, Arno: Die Edda. 1200 Jahre Geschichte. 2. Aufl. Leipzig, Verlag Herbert Merkel, 1935. 56 S., mit 2 Karten, 8°, Illus. O-Karton

U.a. über: Wie alt sind die Lieder der Edda?; Wie ist die Edda zu deuten?; Die symbolische Deutung; Die astronomische Deutung; Die Urheimat; Die Geschlechter der Urzeit; Ein Weltkrieg in Urzeiten; Der nordische Glaube. - "Man beginnt zu begreifen, daß die Edda nicht nur Dichtung, sondern im hervorragendsten Sinne eine Quelle geschichtlichen Geschehens bis in graue Vorzeit zurück bedeutet. Mißverstehen und Übelwollen artfremder Mächte haben die Verbreitung dieser Erkenntnis bisher verhindert, trotzdem der Verfasser dieses Büchleins seit über dreißig Jahren, in Vorträgen, Büchern und Zeitschriften dafür eingetreten ist. Hier sind sechs Vorträge aufgezeichnet, die der Verfasser vor einem Kreis von Eddafreuden gehalten hat." - Arno Schmieder (1870-?), Oberstudienrat, ausgedehntes pädagogisches, weltanschauliches u. schönliterarisches Werk. Wesentlich ist sein zweibändiges Werk: "Wider die Lüge von der germanischen Götterlehre" (siehe unten). Siehe Mohler: B 120.8. - Kleine Knickspur, sonst ein gutes Expl.

 

83.   Schmieder, Arno: Wider die Lüge von der germanischen Götterlehre. Band 1 und 2 [kmpl.]. I: Die Götterlieder der älteren Edda. II: Die Asensage und ihr geschichtlicher Hintergrund. Erstausg. Leipzig, Hammer-Verlag, 1937, 1938. 319 S. / 392 S., 8°, O-Leinen

Schmieder wertet die Edda als Geschichtsquelle u. versucht zu beweisen, dass sie keine germanische Götterlehre überliefert, sondern die Darstellung historischer Persönlichkeiten u. Tatsachen beinhaltet. Ein Werk aus dem berüchtigten, antisemitischen Verlag des Theodor Fritsch (Siehe dazu Mohler: B 122.1). - Bd.1 bis S.15 leicht stockfleckig; ab S. 245 ein Randfleck, der sich ca. 1cm nach innen zieht; sonst beide Bde. sauber u. gut.

 

84.   Schöll, Hans Christoph: Die drei Ewigen. Eine Untersuchung über germanischen Bauernglauben. Jena, Eugen Diederichs Verlag, 1936. 169 S., 1 Bl., mit 18 Abb. auf Taf., 8°, O-Pappband mit O-Umschlag u. O-Banderole

"Diese Schrift gibt inhaltlich wie auch in der Forschungsmethode eine vollkommen neue Entdeckung, die für das Verständnis der altgermanischen Glaubenswelt vor der Edda grundlegend ist." (Klappentext) - Inhalt: Matronen u. Heilige; Mutterkult u. Vaterreligion; Das mythische Kalb u. die Kettensagen; Heilige Stätten u. Zeiten; Orte der Verehrung; Germanische Matronen?; Von den Müttern zum männlichen Gott; Benutztes Schrifttum. - Umschlag stärker angeschmutzt u. fleckig; Schnitt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

85.   Schulz, Karl: Der Tod im germanischen Erleben. Breslau, Volksdeutscher Verlag Georg Nickisch, 1936. 43 S., 2 Bll., mit einigen Abb., 8°, Illus. O-Karton

(= Das Deutsche Werde - Schriften für rassebewußtes Deutschtum. Folge 5). - U.a. über: Glaube u. Totenehre wurzeln im Blute; Die Bestattungsformen der Vorzeit; Was uns altnordische Dichtung u. Sage von Tod u. hochgemutem Sterben erzählt; Die Gedanken des Todes in Dichtung nordischer Haltung. - Deckel mit schwachen Fleckspuren; eine Ecke angeknickt, sonst ein gutes Expl.

 

86.   Schütze, Gottfried: Schutzschriften für die alten Deutschen und Nordischen Völker. Band 1 [von 2]. Neue durchaus verb. u. verm. Aufl. Leipzig, Langenheim, 1773. 8 Bll., 526 S., mit Schmuckvignetten, 8°, Halbleder d. Zt. mit goldgepr. Rücken u. Rückenschild

Vgl.: Emil Hubricht "Buchweiser für das völkisch-religiöse Schrifttum und dessen Grenzgebiete" (Freiberg i.S. 1934). - In sich geschlossener 1. Band von Arbeiten, die tlw. zuvor separat veröffentlicht wurden; der 2. Band erschien erst 1776. - Enthält folgende Schutzschriften (8 u. 10 wurden übersprungen, so original): (1) Beweis, daß die alten deutschen und nordischen Völker weit vernünftigere Grundsätze in der Religion gehabt haben als die alten Griechen und Römer; (2) Beweis, daß viele Gottheiten den alten Deutschen fälschlich angedichtet worden; (3) Bescheidene Berichtung einiger historischer Unrichtigkeiten in Absicht auf die Religion der alten deutschen und nordischen Völker in [...] Baumgartens Geschichte der Religionspartheyen (S.223-230, Halle 1766); (4) Abhandlung von den Freydenkern Esprits forts unter den alten deutschen und nordischen Völker; (5) Vergleichung zwischen den Freydenkern des deutschen und nordischen Alterthums und zwischen den starken Geistern der neueren Zeiten; (6) Beweis, daß die Lehre von den Engeln den alten deutschen und nordischen Völker nicht unbekannt gewesen sey; (7) Die Lehrsätze der alten deutschen und nordischen Völker von der Versöhnung mit Gott; (9) Beurteilung einer gottesdienstlichen Handlung [...] deren Misdeutung die Erfindung einer hydromantischen Fabel veranlasset hat; (11) Abhandlung von der Unbilligkeit der ersten Apostel des nordischen Christenthums gegen die alte celtische und nordischen Sprache; (1.) Beurtheilung der verschiedenen Denkungsarten bey den alten griechischen und römischen und bey den alten deutschen und nordischen Dichtern, so wol überhaupt als auch insbesondre in Absicht auf die Götterlehre. - Einband etwas bestossen, leicht beschabt u. berieben; Vorsätze leimschattig; kaum noch erkennbar der radierte (Bleistift) handschriftliche Besitzvermerk des Berliner Altgermanisten Heinrich Matthias Heinrichs, sonst ein gutes Expl. mit dreiseitigem Farbschnitt.

 

87.   Schwantes, Gustav: Die Vorgeschichte Schleswig-Holsteins (Stein- und Bronzezeit) = Geschichte Schleswig-Holsteins. Band I [in 7 Einzellieferungen, der Band ist so kmpl.]. Im Auftrage der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte herausgegeben von Volquart Pauls und Otto Scheel. Erstausg. Neumünster, Karl Wachholtz Verlag, 1939. 589 S., mit 69 Taf. u. 894 Textabb., 4°, Illus. O-Karton (7 Hefte)

Titel, Vorwort u. Inhalt sind vom Verlag am Ende der letzten Lieferung eingebunden. - Hauptkapitel: Die Eiszeit; Vermutete Spuren des altpaläolithischen Menschen; Die letzte Vereisung u. die ältesten sicheren Menschenspuren; Die jungpaläolitische Zeit in Schleswig-Holstein; Die mittlere Steinzeit (u.a. Die Ellerbeker Stufe, Die Muschelhaufen); Die jüngere Steinzeit (Neolithikum) (u.a. Verbreitung u. Ursprung der Riesensteingräber, Die Ausbreitung der nordischen Megalithiker, Zur Religion der Steinzeit, Die Indogermanenfrage); Die Bronzezeit (u.a. Die Entstehung der Germanen, Die ältere nordische Bronzezeit, Verkehrsmittel, Menschenformen der Bronzezeit, Die skandinavischen Felszeichnungen u. die Religion der Bronzezeit, Die Kunst der Bronzezeit). - Die Einbände zeigen altersentsprechende Gebrauchsspuren; die Seiten sind unbeschnitten u. gut erhalten.

 

88.   Schwantes, Gustav und Herbert Jankuhn: Offa. Berichte und Mitteilungen des Museums vorgeschichtlicher Altertümer in Kiel. Band 1 - 1936. Herausgegeben in Verbindung mit der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. Neumünster, Karl Wachholtz Verlag, 1936. 4 Bll., 156 S., mit mehreren Abb., z.T. auf Taf., 4°, Illus. O-Karton

Inhalt: E. Becksmann: Die Gliederung des Eiszeitalters u. die geologische Datierung der paläolithischen Perioden; A. Rust: Die Grabungen beim Hof Stellmoor; R. Schroeder: Das Maßwerk der germanischen Bauten; K. Kersten: Das Totenhaus von Grünhof-Tesperhude; K. Hucke: Germanische Backöfen aus Schleswig-Holstein; H. Jankuhn: Die Ausgrabungen in Haithabu 1935/36; M. Rudolph: Die Grundlagen der Holzbauweisen der Haithabu; H. Arntz: Neue Runenfunde. - Einband etwas bestossen u. fleckig; oberes Kapitel gering angerissen, sonst ein gutes Expl.

 

89.   Shou, Peryt [d.i. Albert Schultz]: Die Edda als Schlüssel des kommenden Weltalters. 2. Aufl. Berlin Pankow, Linser-Verlag, [1923]. 68 S., mit Textabb. u. Fig., Gr.-8°, O-Karton 

(= Esoterik der Edda: I. Band [= alles Erschienene]). - "Für jeden Forscher deutschen Geisteslebens unentbehrlich, weil hier ganz neue Wege vor allem der ‘Eddaforschung’ gezeigt werden. Die Beziehungen, welche [der] Verfasser zur Bibel und zum Neuen Testament insbesondere entdeckt, sind so überraschend." (Theos.-Okk. Bücherschau 1922). - Deckel mit kl. Fehlstellen u. z.Tl. hinterlegen Randläsuren; Rücken mit mattem Transparentband verstärkt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

90.   Siemsen, Rudolf: Germanengut im Zunftbrauch. Berlin-Dahlen, Ahnenerbe-Stiftung Verlag, [1942]. 194 S., 13 Taf., 1 Bl., Gr.-8°, Illus. O-Pappband mit O-Umschlag

(= Herausgegeben von der Forschungs- und Lehrgemeinschaft Das Ahnenerbe. Reihe B: Fachwissenschaftliche Untersuchungen. Abteilung: Arbeiten zur Germanisch-Deutschen Volkskunde. Band 1). - "Die deutschen Zünfte, eine der ausgeprägtesten Erscheinungen unseres Mittelalters, werden hier in morphologischer Untersuchung auf ihre Lebensform, ihr Brauchtum, ihren Totenkult usw. geprüft und durch ausgereiften Vergleich in die Formenwelt der heimisch-germanischen Religion und Gemeinschaftsgestaltung gerückt. Dabei ergibt es sich, daß die Zünfte [...] Fortbildungen alter germanischer Wehrverbände mit ausgeprägt kultischem Lebensstil gewesen sind." (Klappentext). - Mit umfangreichen Literaturverzeichnis u. Register. - Umschlag etwas angerändert; Expl. ist papierbedingt gebräunt, sonst gut.

 

91.   Uhland, Ludwig: Der Mythus von Thôr nach nordischen Quellen. Erstausg. Stuttgart u. Augsburg, Verlag der J.G. Cotta’schen Buchhandlung, 1836. 2 Bll., 223 S., 8°, Pappband d. Zt. mit montierten O-Deckeln

(= Sagenforschungen von Ludwig Uhland. I. [= alles Erschienene]). - Goedeke VIII, 239, 52; Slg. Hirschberg 346; Slg. Borst 1814. - Einband etwas bestoßen u. fleckig; Besitzervermerk auf Deckel u. Vorsatz; leicht gebräunt, sonst gut.

 

92.   Wägner, Dr. Wilhelm: Nordisch-germanische Götter und Helden. In Schilderungen für Jugend und Volk. In siebenter Auflage neubearbeitet von G. H. Mit 88 Abbildungen nach Entwürfen von Prof. C. E. Doepler, Karl Ehrenberg, Prof. W. Engelhard, F. W. Heine, Ferd. Leeke, Herm. Vogel, Erdmann Wagner, Alexander Zick u.a. Leipzig, Verlag von Otto Spamer, 1901. 468 S., 3 Bll., Gr.-8°, Goldgepr. O-Halbleinen

(= Unsere Vorzeit, I). - Inhalt: Die Welt u. ihre Bewohner; Die Asen u. die Wanen; Das Weltendrama; Die Götter in der Heldensage; Die heidnische Vorzeit u. die Gegenwart. - Mit Register. - Dekorativer "Prachtband" in sehr guter Erhaltung.

 

93.   Wieland, Hermann: Atlantis, Edda und Bibel. 200000 Jahre germanische Weltkultur und das entdeckte Geheimnis der Heiligen Schrift. Mit 86 Abbidungen. 3. gänzlich umgearb. Aufl. Weißenburg, Großdeutscher Verlag, 1925. 268 S., mit 86 Abb., 8°; Goldgepr.  O-Leinen

Der völkische Autor schrieb unter zahlreichen Pseudonymen: Werner Stauffacher; Friedrich Döllinger; Karl Weinländer. Als Beleg für seine Thesen nennt er die Veröffentlichungen von Franz von Wendrin (d.i. Franz Wydrinski), der in Mecklenburg-Vorpommern, die geographische Lage des biblischen Paradieses lokalisierte. Und er zitiert auch Ernst Betha, der wohl Himmlers Runenmystiker kannte, denn der im "Betha-Zitat" erwähnte "Geheimnisträger aus altem Irminsgeschlecht" ist ganz unzweideutig Wiligut/Weisthor. Diese Passagen fehlen in früheren Ausgaben. - Einband leicht berieben u. bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

94.   Wilser, Dr. Ludwig: Germanischer Stil und deutsche Kunst. Erstausg. Heidelberg, Adolph Emmerling & Sohn, 1899. 42 S., Gr.-8°, O-Karton

"Nur in einem war man einig: unsere Vorfahren waren ‘Barbaren’ und verdanken alles und jedes der Berührung mit Rom, der Übermittlerin uralter orientalischer Kultur an die Völker des Nordens [...] Allerdings sind neuere Schriftsteller durch eingehende und liebevolle Beschäftigung mit der nordischen Kunst zu anderen Urteilen gelangt, der ganze Zusammenhang und das wahre Wesen germanischer Zierkunst aber wird nur dem klar werden, der die Wurzeln erkannt hat, aus denen sie erwachsen sind. Diese Wurzeln [...] sind [...] auf der skandinavischen Halbinsel, der ‘Werkstatt der Völker’, dem ‘Mutterschoß der Menschengeschlechter’. Dort hat das Volk auch im Äußeren das Bild der Germanen des Tacitus am reinsten bewahrt, dort hatte sich die uralte Volksschrift der Runen am längsten in Gebrauch erhalten." (S.6f.). - Seiten unbeschnitten; die Lagen liegen lose ineinander (so original!), ein sehr gutes Expl.

 

95.   Wirth, Herman: Die Heilige Urschrift der Menschheit. Band I: Text und Band II: Bilderatlas [kmpl.]. Symbolgeschichtliche Untersuchungen diesseits und jenseits des Nordatlantik. Erstausg. Leipzig, Köhler & Amelang, [1931-1936]. 4 Bll., 783, 196 S. mit 119 Textabb. / 3 Bll., 429 S. (enthält nur Abb.), 4°, Illus. O-Leinen

Wirth war erster Präsident des "Ahnenerbe", doch im Zuge der Auseinandersetzungen um die Ura-Linda-Chronik trennte sich Himmer wieder von ihm. In seinem vorliegendem Hauptwerk will Wirth eine "Ursymbolgeschichte", "eine Lehre und Kunde geistig-sinnbildlicher Zeichen und vergeistigter Sinnbilder" geben. Diese "heilige Urschrift" kann man "weltgeschichtlich als [den] Ausdruck einer erstmalig zu vollem geistigen Bewußtsein gelangten Menschheit" betrachten (Vorwort). - U.a. über: Das arktisch-atlantische u. nord-atlantische Sonnenjahr; Das Jahr, der Krummstab u. das Kreuz; Der Sechsstern; Das "Ur"; Die Schlange, die wintersonnenwendliche, die mitternächtliche; Der Jahres-, Welten- oder Lebensbaum; Sprache u. Schrift als kosmisches Erlebnis; Das Zeichen der "Doppelaxt"; Das Zeichen der Mutter Erde: das gefurchte Ackerbeet; Die zweifache Armhaltung des Gottessohnes; Der "Dorn"-Gott; Der "Mensch", der "Ka"; Der wintersonnenwendliche Wolf oder Hund u. die Schlange; Die vierfache Schlinge oder der vierfache Knoten. - Mit umfangreichen Anmerkungen (196 S.) u. mit Register. - Schöne Expl. im Originaleinband. Im 2. Band ist eine Lasche für das Quellenverzeichnis, das nachgeliefert werden sollte, jedoch tatsächlich nie erschien.

 

96.   Zschaetzsch, Karl Georg: Die Arier Herkunft und Geschichte des arischen Stammes. 5. erw. Aufl. Berlin, Arier-Verlag, 1938. 488 S., mit Textabb., Taf., Frontispiz (Bild des Autors) u. 1 mehrfach gef. Karte, Gr.-8°, Silbergepr. O-Leinen

Erweiterter Teil der Erstausgabe ohne die Ausführungen zu germanischen Familien- u. Sippennamen, die separat erschienen. Eine stark gekürzte Fassung erschien auch als: "Atlantis die Urheimat der Arier". - Einband stärker lichtrandig; Rückendeckel mit kl. Fleckspur, sonst ein gutes Expl.


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