ARCHIV - Katalog 14 - Freimaurer u.a. Geheimbünde

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher über Freimaurerei, Templer und andere Geheimbünde aus unserem 14. Antiquariatskatalog.  


49.    Anton, Karl Gottlob: Versuch einer Geschichte des Tempelherrenordens. Zwote verm. u. verb. Aufl. Leipzig, Adam Friedrich Böhme, 1781. 8 Bll., 328 S., Titel u. zwei weitere S. mit Holzschnittvignetten, Kl.-8°, Neues gold- u. blindgepr. Leder

Wolfstieg 5134. - "Die erstmalig 1779 erschienene Schrift des Görlitzer Juristen und Historikers Anton regte Nicolai zur Abfassung seines Buches über den Tempelherrenorden an." (Becker, Kat. Nicolai 202). Im Vergleich zur EA hat sich der Textumfang fast verdreifacht. - Titel mit kl. Signatur u. Logenstempel, sonst ein gutes Expl.

 

50.    Apologie des Freimaurer-Ordens. Aus dem Manuscripte eines alten Freimaurers. Als Anhang: Maurerisches Todtenopfer gebracht zum Andenken eines verewigten Bruders von Weihe. Erstausg. [Bamberg, Kunz], 5817 [d.i. 1817]. 103 S., 8°, Schlichter späterer Pappband mit dreiseitigem Farbschnitt

Wolfstieg IV, 7440: "Selten". - U.a. über: Urteill der Alten von den Mysterien; Vergleichung der Mysterien der Alten mit den Geheimnissen der Freimaurer; Vom Wesen u. der Tendenz des Freimaurer-Ordens. - Einband leicht berieben u. bestossen; Rücken mit Resten einer Standortmarke; Logen-ExLibris "Joseph zur Einigkeit" im Innendeckel; Vorsatz gestempelt; Titel mit kl. Klebemarke u. Logenstempel "Schweinfurt Brüdertreue am Main"; tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

51.    Borgert, Anita: Die Engbünde als Träger und Vermittler des universalen Menschenbildes. Zürich, Verlag Psychosophische Gesellschaft, 1973. 29 S., 8°, Illus. O-Karton

(= Oriflamme, Seminar für Erwachsenenbildung. Nr. 3, Januar 1973). - U.a. über: Druiden, Barden, Pythagoräer, Essener, Neuplatoniker, Katharer u. Albigenser, Templer, Bauhütten, Freimaurer, Illuminaten u. Rosenkreuzer. - Die "Oriflamme" war Zeitschrift des O.T.O., der stark von den Lehren des Aleister Crowley (1875-1947) geprägt ist. Die letzten Seminar-Vorlesungen wurden gegen Ende 1980 gehalten. - Min. lichtrandig u. am Rückendeckel leicht eingerissen, sonst ein gutes Expl.

 

52.    Buhle, Johann Gottlieb: Ueber den Ursprung und die vornehmsten Schicksale der Orden der Rosenkreuzer und Freymaurer. Eine historisch-kritische Untersuchung. Erstausg. Göttingen, bey Johann Friedrich Röwer, 1804. XII, 418 S., 1 Bl., 8°, Späteres priv. Halbleinen

Kloss 2688; Taute 268: "Erschien zuerst 1803 lateinisch und wurde 1824 ins Englische übersetzt. Geistreiche, aber unhaltbare histor. Combination; seiner Zeit von Bedeutung und noch jetzt anregend und belehrend; widerlegt von Nicolai" (siehe dazu Nr. 63 in diesem Katalog); Wolfstieg 42186; "Erweiterung einer 1802 in Göttingen gehaltenen Vorlesung"; Ackermann V/55. - Der Philosoph, Philologe u. Philosophiehistoriker Johann Gottlieb Gerhard Buhle (1763-1821) schreibt im Vorwort: "Von den frühern Schriftstellern über Rosenkreuzer und Freymaurer verdanke ich keinem mehr, als dem Hrn. Nicolai, obgleich ich alle seine Hypothesen über die Entstehung und den ursprünglichen Charakter dieser Gesellschaften wiederlegt habe" (S.VII). Friedr. Nicolai sah das ganz anders u. antwortete mit einer eigenen Veröffentlichung: "Einige Bemerkungen über den Ursprung und die Geschichte der Rosenkreuzer und Freymaurer. 1806" (Nr. 63). - Einband etwas berieben; Innendeckel u. Titel gestempelt; tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

53.    Cramer, Br. B. (Begründer) und Br. Robert Fischer (Hrsg.): Latomia. [23.] Dreiundzwanzigster Jhg. 1900 [kmpl.]. Neue Zeitschrift für Freimaurerei. Leipzig, Bruno Zechel, 1900. 2 Bll., 208 S., 4°, Goldgepr. (O?)-Leinen 

Wolfstieg 676. - Erschien 14tägig u. jede Nr. enthält eine Rundschau über aktuelle Ereignisse, Literaturhinweise sowie ein bis zwei Beiträge, u.a.: Br. Siegel: Ritual u. Zeremoniell; Antrag für den Freimaurertag der deutschen Johannislogen; Br. Bartholomäus: Religion u. Freimaurerei; Ludwig Aigner: Die neuen Rosenkreuzer; Ludwig Keller: Der christliche Humanismus; Paul Fischer: Zur Geschichte der Freimaurerei in Afrika; Die sechste Vertreter-Versammlung der deutschen Logengauverbände. - Einband angestaubt u. auf dem Deckel mit Kratzspuren; die Blätter wurden vor dem Einbinden gelocht; 4 Seiten mit Bleistiftanstreichungen, sonst gut.

 

54.    Cramer, Br. B. (Begründer) und Br. Robert Fischer (Hrsg.): Latomia. [24.] Vierundzwanzigster Jhg. 1901 [kmpl.]. Neue Zeitschrift für Freimaurerei. Leipzig, Bruno Zechel, 1901. 2 Bll., 208 S., 4°, Goldgepr. (O?)-Leinen

Wolfstieg 676. – Dieser Band u.a.: "Satzungen des Deutschen Grosslogenbundes e.V."; Br. Niklas: Zum Stiftungsfest in der Loge "Zu den drei Säulen am Weinberg" in Guben; Br. Eras: Zum Schwesternfest in der Loge "Herkules an der Elbe" in Riesa; Br. D. Bischoff: Die Ethik in der Humanitätsmaurerei; Br. Arnold: Nicolaus Lenau; Br. Paul Fischer: Versuch einer Bibliographie der französischen frmr. Literatur 1870-1900; Br. Klüsener: Der brüderliche Ton in der Loge; Das Altersheim für Freimaurer "Johanisstift" (e.V.) in Einbeck; H. Arnold: Die Kunst als Bildungsmittel im Sinne der Freimaurerei. - Einband leicht angestaubt u. schwach fleckig; die Blätter wurden vor dem Einbinden gelocht; vereinzelte Seiten leicht fleckig, sonst gut.

 

55.    Cramer, Br. B. (Begründer) und Br. Robert Fischer (Hrsg.): Latomia. [25.] Fünfundzwanzigster Jhg. 1902 [kmpl.]. Neue Zeitschrift für Freimaurerei. Leipzig, Bruno Zechel, 1902. 2 Bll., 208 S., 4°, Goldgepr. (O?)-Leinen

Wolfstieg 676. - Dieser Band u.a.: Br. Dr. G. K. Barth: Die Zauberflöte von Schikaneder u. Mozart u. Der Zauberflöte zweiter Theil von Goethe; H. Wanner d.Ä.: Die Einführung des Schröderschen Rituals in der Loge Friedrich zum weissen Pferde in Hannover; Br. R. Bartolomäus: Freimaurer als Führer im Leben; Ein Aufruf der katholischen Geistlichkeit Frankreichs an die Frauen zum Kampfe gegen die Freimaurerei; Br. Eras: Woran soll ich erkennen, dass Sie ein Freimaurer sind?; Die 40. Jahresversammlung des Vereins deutscher Freimaurer; 5. Weltfreimaurertag in Genf. - Einband etwas angestaubt u. mit Fleckspuren; Rückendeckel mit schmaler Randfehlstelle; die Blätter wurden vor dem Einbinden gelocht; vereinzelte Seiten leicht fleckig, sonst gut.

 

56.    Eckartshausen, Carl von: Weg zur Glückseligkeit. Briefe eines Illuminaten an seine Brüder. Nach der unter dem Titel "Die Wolke über den Heiligtum" 1802 erschienenen Ausgabe neu bearbeitet von Dr. Hans Christoph Ade. 1. Aufl. Leipzig, Richard Hummel Verlag, 1930. 55 S., mit Frontispiz (Carl von Eckartshausen), Gr.-8°, O-Karton

Der Rosenkreuzer Karl von Eckartshausen (1752-1803), war ein hervorragender Kenner des Geheimbundwesens seiner Zeit. Aleister Crowley (1875-1947) wurde als 23jähriger durch dieses Buch inspiriert, die "Weisse Bruderschaft" zu suchen, um dort Mitglied zu werden. Sein dann folgender Eintritt in den "Golden Dawn" beruhte fälschlicherweise auf der Annahme dies sei der mythische Geheimbund. - Der Verleger Richard Hummel veröffentlichte selbst unter dem Pseud. R.H. Laarss okkulte Werke. - Einband etwas lichtrandig u. berieben, sonst ein gutes Expl. - Seltene Ausgabe des Titels.

 

57.    Grotthus, Elisabeth von: Die Familie Runenthal, oder: Die Umtriebe der geheimen Gesellschaften. Socialer Roman. Erstausg. Wien, Verlag von Mayer & Compagnie, 1869. 2 Bll., 207 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext

Wolfstieg 41777; Reinhold Taute: Ordens- und Bundesromane 362. - "Sie können sie Freimaurer oder Illuminaten nennen, wie sie wollen, denn sie ist ein Mixtum compositum von Beiden [...] wir sind es, die die Revolutionen anzetteln und ausführen und das Volk verleiten, Könige abzusetzen und Republiken auszurufen." (S.144) - Innendeckel mit kl. Besitzervermerk; Titel gestempelt, sonst ein gutes Expl.

 

58.    [Hermann, Joseph Gottlieb]: Der Mystagog oder vom Ursprung und Entstehung aller Mysterien und Hieroglyphen der Alten welche auf die Freymaurerey Bezug haben aus den ältesten Quellen hergeleitet und aufgesucht von einem ächten Freymaurer. Erstausg. Osnabrück u. Hamm, bey Philipp Heinrich Perrenon, 1789. 4 Bll., 319 S., mit 2 Schmuckvignetten, 8°, Interimskarton mit handschrftl. Rückenschild

Wolfstieg 4868: "S. 223-254 bringt den Beweis, dass der Frmrorden die Fortsetzung der alten Mysterien unter veränderter Gestalt sei, S. 254-319 handelt von der Entstehung dieses Ordens."; Kloss 3836: "Der Verfasser hieß Pallini, Paillesini, auch Freiherr von Mortczinni, eigentlich J. Gli. Hermann" - Behandelt werden in 16 Kapiteln u.a.: "Ursache der Abgötterey"; "Von der Entstehung der Hieroglyphen"; ferner über Ursprung, Geschichte, Untergang u. Einweihungsrituale der ägyptischen Mysterien; die Lehren des Pythagoras u. die griechischen Mysterien. - Leicht bestossen; unteres Kapital mit kl. Fehlstelle; Titel mit Besitzervermerk u. kl. Namensstempel; tlw. gebräunt u. mit einigen angeknickten Ecken; hinterer Innendeckel mit kl. Namensstempel, sonst ein gutes Expl.

 

59.    [Hippel, Theodor Gottlieb von]: Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Von dem Verfasser der Lebensläufe nach aufsteigender Linie. Erstausg. Berlin, in der Vossischen Buchhandlung, 1793, 1794. 2 Bll., 577 S. / 1 Bl., 534 S.; jew. mit gest. Titelvignette u. Frontispiz von J. G. Pentzel, Kl.-8°, Spätere Pappbände mit Rückenschild (2 Bde.)

Wolfstieg 41541; Kloss 3969; Taute 2654: "Das Buch gewährt Einblick in die damaligen künstlichen Hochgrade des Mrwesens, da der Held der Erzählung durch Orden und Grade jeder Art hindurch geleitet wird. - Handb. d. Frmei I, S.626". - Erste Ausgabe von Hippels letztem Roman, einer satirischen Schilderung der Freimaurerorden Europas u. ihrer geheimen Rituale sowie einer ironischen Darstellung der Adelssünden. "Durch seine die Wirklichkeit immer wieder durchbrechende Art zu erzählen nimmt der Roman die romantische Ironie vorweg [...] und kann sich [...] durchaus in die Gefolgschaft des Don Quichote stellen." (Newald VI, 289) - Einbände etwas berieben u. bestossen; Innendeckel mit modernem Exlibris "Feuerbacher Heide", sonst gute Expl.

 

60.    Mailly, Anton: Katholische Rosenkreuzerei. Mit einem Statutenbuch katholischer Rosenkreuzer aus dem XVIII. Jahrhundert. Erstausg. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1921]. 24 S., mit Vignetten, 8°, Illus. O-Karton

(= Die Okkulte Welt Nr. 56). - Mit kl. Randläsuren; leicht angeknickt; papierbedingt gebräunt, sonst gut.

 

61.    Mailly, Anton von: Mysterien der deutschen Bauhütte. Ein Beitrag zur Geschichte der mittelalterlichen Freimaurerei. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1924]. 45 S., 1 Bl., mit Textabb., 8°, Illus. O-Papier

(= Die Okkulte Welt Nr. 105). - U.a. über: Geschichte der Bauhütte; Das Aufnahmeritual; Der Wandergeselle; Die Hüttensprache; Hüttenwahrzeichen; Steinmetzzeichen; Der Steinmetzgrund; Aera salutis. - Einband mit kl. Randläsuren; unbeschnitten u. von Verlagsseite mit losen Lagen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

62.    [Naubert, Christiane Benedikte Eugenie]: Walter von Montbarry, Großmeister des Tempelordens. In zwey Bänden [kmpl.]. Erstausg. Leipzig, Weygandsche Buchhandlung, 1786. 504 S., mit gest. Frontispiz / 528 S., Kl.-8°, Pappbände d. Zt. mit Rückenschildern

Kloss 3956; Wolfstieg 41507; Taute 2664; Holzmann/Bohatta III, 5220. - "Christiane Benedikte Eugenie Naubert, geb. Hebenstreit (1756-1819), war die erste Autorin im deutschsprachigen Raum, die sich geschichtlichen Stoffen in erzählender Form zuwandte [...] Ihre zahlreichen Erzählwerke erschienen bis 1818 anonym, zum Teil verkaufswirksam unter Bezeichnungen wie ‘vom Verfasser des Walter von Montbarry’, ihren ersten großen Erfolg (1786) nennend. Sie gilt als Erfinderin des ‘Zweischichtenromans’, bei dem die vordergründige Romanhandlung in der Privatsphäre historisch unbedeutender Personen spielt, während wichtige historische Ereignisse und Zusammenhänge den Hintergrund bilden." (W. Maierhofer: Hexen-Huren-Heldenweiber, Böhlau 2005, S.69f.) - Einbände berieben u. bestossen; Rücken geblichen u. etwas fleckig; Seiten etwas braunfleckig u. gebräunt, sonst gute Expl.

 

63.    Nicolai, Friedrich: Einige Bemerkungen über den Ursprung und die Geschichte der Rosenkreuzer und Freymaurer. Erstausg. Berlin u. Stettin, [Nicolai], 1806. XVI, 180, 68 S. (Anmerkungen), mit einer Kupfertaf. als Frontispiz, Gr.-8°, Interimskarton

Wolfstieg 42187; Kloß 2689; Taute 327: "Nicolai stellt hier über den Ursprung der Frmrei eine unhaltbare Meinung auf.- Handb. d. Frmrei II, S.426" (vgl. Taute 268). - Erwiderung von Friedrich Nicolai auf die Veröffentlichung von Johann Gottlieb Gerhard Buhle (1763-1821): "Ueber den Ursprung und die vornehmsten Schicksale der Orden der Rosenkreuzer und Freymaurer" (Nr. 52 in diesem Katalog). - Christoph Friedrich Nicolai (auch Nickolai, 1733-1811), Schriftsteller, Verlagsbuchhändler, Historiker u. Hauptvertreter der Berliner Aufklärung. Er führte einen regen Briefwechsel mit den Größen seiner Epoche. Als Freimaurer Mitglied der Berliner Loge "Zu den drei Weltkugeln", in der Philosophie  Gegner Kants u. Fichtes, in der Literatur schrieb er gegen den "Sturm und Drang" u. die aufkommende Romantik. Da Nicolai seine Kritik in der Regel polemisch abfasste, folgten heftige Reaktionen der Betroffenen. Bekannt geblieben ist die Auseinandersetzung mit dem jungen Goethe, dessen "Werther" Nicolai unter dem Titel "Freuden des jungen Werthers" 1775 eine Variante mit "glücklichem Ausgang" gegenüberstellte. Was Goethe veranlasste, ihn in dem bissigen Gedicht "Nicolai auf Werthers Grabe" zu verewigen, später verarbeitet er ihn im "Faust" in der Szene Walpurgisnacht als "Proktophantasmist" (Steißgeisterseher). Ein weiterer literarischer Streit, u. a. mit Herder u. Johann Georg Hamann, über den "Baphomet" der Tempelherren setzte im Jahr 1782 ein. Ein Jahr später wurde Nicolai Mitglied der Illuminaten. In diesem Zusammenhang wird Nicolai oft fälschlich der Gesellschaftsname "Diocletian" zugeschrieben; richtig ist vielmehr "Lucian". Mitte 1785 ernannte man ihn zum Regenten u. Präfekten von Berlin. - Einband etwas braunfleckig u. bestossen; unbeschnitten u. dadurch angerändert; durchgängig gebräunt u. tlw. etwas braunfleckig, sonst gutes u. breitrandiges Expl.

 

64.    Philalethes, Anton [d.i. Pater Ludwig Donin]: Belzebub und seine Thätigkeit oder die entsetzliche Vergangenheit, traurige Gegenwart und schreckliche Zukunft. Erstausg. Wien, Mechitharisten-Kongregation, 1869. V, 264 S., Kl.-8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Wolfstieg 28963: "Will den verderblichen Einfluss der Frmei in religiöser, politischer u. sozialer Hinsicht nachweisen." - Darunter auch ein ganzes Kapiel mit antisemitischen Attacken: "Manche Juden sahen ein, daß die königliche Kunst ein treffliches Mittel sei, ihr eigenes esoterisches Reich fest zu begründen [...] Es gibt in Deutschland eine geheime Verbindung mit maurerischen Formen, die unter unbekannten Oberen steht und nicht nach maurerischen Zwecken strebt. Die Mitglieder dieser Verbindung sind grösstenttheils Juden, sie arbeiten in Graden und Systemen, welche, zum Schein nur, christlichen Ritus und christliche Symbole haben. Die Juden brauchen das Christenthum entweder zum Spott oder zur Deckung geheimer Absichten und Umtriebe." (S.232 u. 238) - Einband etwas berieben; Rückendeckel mit Standortmarke; Innendeckel mit Aufkleber; Titel gestempelt; tlw. auch stärker braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

65.    Pilz, Br. Carl: Der Geist der Freimaurerei in Erzählungen, Biographien, Licht- und Schattenbildern, Abhandlungen, Reden und Gedichten. 1. Aufl. Leipzig, Verlag von Br. Bruno Zechtel, 1882. VIII, 256 S., 8°, Schlichtes priv. Halbleinen d. Zt.

Wolfstieg 1201; Taute 1731: "Ein Buch sehr mannigfaltigen u. anregenden Inhalts, voran gehen vier Erzählungen und im 2. Abschnitt finden sich die maur. Lebensbilder von Robert Naumann, Otto Erdmann, Moritz Zille und Oswald Marbach, dann folgen Abhandlungen, Reden und Gedichte [...] von denen die Dichtungen den schwächsten Theil bilden [...]" - Rücken mit handschriftl. Nr.; Deckel u. die ersten 4 Bll. Jew. mit kl. Klebemarke; Vorsatz u. Titel mit Logenstempel, sonst gutes Expl.

 

66.    Rhyn, Otto Henne von: Das Buch der Mysterien. Leben und Treiben der geheimen Gesellschaften aller Zeiten und Völker. Dritte, verbesserte, vermehrte und bis auf die Gegenwart fortgeführte Auflage. (3. Aufl.) Leipzig, Max Spohr, 1891. VIII, 373 S., 1 Bl., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext

Rücken etwas berieben; Innendeckel mit ExLibris, sonst ein gutes Expl.

 

67.    Schrepfer - Meschwitz, Heinrich: Im Banne des Magiers. Erstausg. Dresden, Carl Reissner, 1916. 419 S., 8°, O-Leinen

Nicht bei Wolfstieg. - Heinrich Emil Meschwitz (1869-1927), deutscher Offizier, Schriftsteller u. Bibliothekar. Sein vorliegender Roman spielt im Dresden des 18. Jhdts. u. erzählt die Geschichte des Hochstaplers u. Wundertäters Steinbach. Diese Figur entspricht weitgehend Johann Georg Schrepfer (auch Schröpfer, 1738-1774), Leipziger Kaffeehausbesitzer, Hochstapler, Zauberkünstler u. Geisterseher. Er setzte eine Laterna Magica zur Projektion von Geistererscheinungen ein u. prellte den sächsischen Adel um hohe Summen. Im Oktober 1774 kam er im Leipziger Rosental unter mysteriösen Umständen durch eine Schussverletzung ums Leben. Eine Aufklärung wurde verhindert, da höchste Kreise in die Spekulationen der Gold- und Rosenkreuzer verstrickt waren. Mehrere der Beteiligten wurden nach Schrepfers Tod Zirkelleiter der Gold- und Rosenkreuzer in Sachsen; sie hatten die Absicht, die Freimaurerei zu unterwandern, um dadurch politischen Einfluss zu gewinnen. Was später über die Rosenkreuzerloge von Bischoffwerder u. Wöllner am preußischen Hof auch gelang. - Einband etwas fleckig; Titel mit Signatur, vorderes Innengelenk leicht angeplatzt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

68.    Schrepfer - Schlegel, Joh[ann] Sam[uel] Bened[ict]: Joh. Sam. Bened. Schlegels, ehemaligen Logen-Meister der Loge zur Linde in Leipzig, Tagebuch seines mit J. G. Schrepfer gepflogenen Umgangs; nebst Beylagen, vielen Briefen und einer Charakterschilderung Schrepfers, zu deutlicher Übersicht seiner Gaukeleyen und natürlichen Magie. [Herausgegeben von K. F. Köhler]. Erstausg. Berlin u. Leipzig, [Köhler], 5806 [d.i. 1806]. VIII, 213 S., mit einer Falttaf., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Wolfstieg 18512; Kloss 3350. - Seltenes Material zu dem "Rosenkreuzer" u. Betrüger Johann Georg Schrepfer (1738-1774), der im Oktober 1774 angeblich durch Selbstmord starb. - Die Tafel zeigt Geheimzeichen. - Einband berieben u. bestossen; Vorsatz mit altem Freimaurer-Vermerk, Titel verso mit Logenstempel "Apollo zu Leipzig"; zw. S.132-140 kl. Papierläsur mit Verlust einzelner Buchstaben; durchgängig etwas fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

69.    Schumacher, Johann H.: Erläuterung der dunkeln und schweren Lehrtafel der alten Ophiten oder Schlangen-Brüder nach den geheimen Grundsätzen der Kabbalisten abgefasset von M. Johann Heinrich Schumacher, Prediger zu Bevenrode, Waggen u. Bienrode. Erstausg. Wolfenbüttel, Johann Christoph Meißner, 1756. 4 Bll., 96 S., 8°, Interimskarton d. Zt.

Mit ausführlicher Beschreibung des kabbalistischen Diagramms, das in Origenes’ sechsten Buch gegen Celsus überliefert wurde. - Die Ophiten, Ophianer (von griech. ophis, "Schlange"), eine Sekte der Gnostiker, die der Schlange im Paradies eine göttliche Natur zuschrieben. - Titel etwas fleckig u. mit handschriftlicher Nr.; tlw. mit einigen angeknickten Ecken u. wenigen angeknickten Kanten; tlw. leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

70.    Smitt, Br. Dr. Willem: Tempelwacht. Eine neue Folge von Lehrlings-Arbeiten aus der Loge Apollo. Manuscript für Brr. Freimaurer. Erstausg. Leipzig, Druck u. Verlag von Br. Bruno Zechtel, 1888. VI, [2], 232 S., 8°, Illus. O-Leinen mit goldgepr. Rückentext 

Wolfstieg 1194: "15 Vorträge, 22 Ansprachen bei d. Aufnahme, 1 Konfirmatenrede." - 1895 erschien noch eine dritte Folge. - Einband leicht bestossen; Rücken mit handschriftl. Nr.; Vorsatz mit Bibliotheksnr.; Titel mit Logenstempel; obere Ecke ganz leicht angeknickt, sonst ein gutes Expl.

 

71.    Wilcke, Wilhelm Ferdinand: Die Templerei oder das innere Wesen des alten und neuen Ordens der Tempelherren. Erstausg. Leipzig, Bei August Lehnhold, 1835. XII, [2], 530 S., 8°, Neues marmoriertes Halbleder mit Rückenschild

Wolfstieg 5175; Kloss 2340: "Das Werk bildet den Schlußstein des deutschen Templersystems, und enthält viele Beträge über die französische Templerei." - Der in sich abgeschlossene Band ist als Ergänzung zu den beiden bereits 1826 ersch. Bänden "Geschichte des Tempelherrenordens" gedacht, siehe nächste Nr. - Vorsatz 1x u. Titel mehrfach gestempelt; S.1/2 angeknickt; tlw. etwas stockfleckig u. durchgehend leicht gebräunt; stellenweise Bleistiftanstreichungen u. ganz vereinzelt Anstreichungen mit Kopierstift, sonst ein gutes Expl.

 

72.    Wilcke, Wilhelm Ferdinand: Geschichte des Tempelherrenordens nach den vorhandenen und mehreren bisher unbenutzten Quellen. Erster und Zweiter Band. Erstausg. Leipzig, bei C. H. F. Hartmann, 1826. X, 373 S. / IV, 2 Bll., 344 S., 8°, Goldgepr. Halbleder d. Zt. (beide zus in einem Bd.)

Wolfstieg 5175. - Die beiden Bde. sind in sich abgeschlossen, 1835 erschien noch ein 3. Band unter dem Titel: "Die Templerei oder Das innere Wesen des alten u. neuen Ordens der Tempelherren" (voranstehende Nr.) - Unparteiisches Werk, der Verf. hat versucht jedes Zitat u. jede Quelle selbst in Augenschein zu nehmen. Hauptkapitel: Geschichte des Ordens bis zu seiner Aufhebung; Geschichte der Aufhebung (hier geht der Verf. auch auf die Frage ein, ob der Orden denn noch existiere); Innere Verfassung des Tempelherrenordens; Beilagen (die mit einer 10seitigen Literaturliste abschliessen). - Wilhelm Ferdinand Wilcke (1800-1861), deutscher Autor u. Prediger. Seine umfangreiche Werke über den Templerorden gelten bis heute als wichtige Materialsammlung. Nach dem vorliegenden Titel erschien 1860: "Geschichte des Ordens der Tempelherren: nebst Bericht über seine Beziehungen zu den Freimaurern und den neuern pariser Templern". Er wurde 1825 in die Freimaurerloge "Zu den drei Degen" in Halle aufgenommen. - Einbände berieben u. leicht bestossen u. beschabt; kl. ExLibris im Innendeckel; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.