ARCHIV - Katalog 5 - Alte Rosenkreuzer und Illuminaten

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zu den Themen Alte Rosenkreuzer und Illuminaten aus unserem fünften Antiquariatskatalog.


1.        Andreä, Johann Valentin und Ferdinand Dr. med. Maack (Hrsg.): Die Johann Valentin Andreä zugeschriebenen vier Hauptschriften der alten Rosenkreuzer. [1] Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreutz. 2) Allgemeine Reformation der gantzen Welt. 3) Fama Fraternitatis. 4) Confessio Fraternitatis. Mit dem Porträt Andreae’s und Abbildungen. 1. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1913. 4 Bll., LIV, 115, 84 S., 8°, Illus. blaues O-Leinen

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Erster Band). - Enthaltend: (1) Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreutz. Anno 1459. Nach der zu Straßburg bei Lazari Zetners seel. Erben im Jahre 1616 erschienenen Ausgabe neugedruckt. Eingeleitet und herausgegeben von Dr. med. Ferdinand Maack (bis S. 115). - (2) Allgemeine und General Reformation der gantzen weiten Welt. Beneben der Fama und Confessio Fraternitatis deß Löblichen Ordens des Rosen Creutzes, an alle Gelehrte, und Häupter Europae geschrieben. Wortgetreuer Neudruck (S. 1-46). - (3) Fama Fraterniatatis. Oder Entdeckung der Brüderschafft, des hochlöblichen Ordens des R. C.. An die Stände und Gelehrten Europae (bis. S. 64). - (4) Confessio Fraternitatis oder Bekanndtnuß der löblichen Bruderschafft deß hochgeehrten Rosen Creutzes an die Gelehrten Europae geschrieben (bis S. 84). --- Johann Valentin Andreae (1586-1654), lutherischer Theologe, war ab 1646 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft. "A.s Verhältnis zu den sog. Rosenkreuzern steht nicht fest; eine der frühesten rosenkreuzerischen Schriften, ‘Chymische Hochzeit des Christiani Rosencreuz’ (1616), eine derbe Satyre auf geheime Gesellschaften und Alchemie in Romanform, ist sicher, die ‘Fama fraternitatis rosaceae crucis’ (1614) und die ‘Confessio frat. r. c.’ (1615) vielleicht sein Werk; aus dieser satyrischen Mystifikation erwuchs dann der Glaube an einen solchen Orden, vielleicht auch dessen Existenz." So Horst Miers, andere verstehen die Chymische Hochzeit "als allegorische Schilderung des geheimwissenschaftl. Einweihungsweges und der Herstellung des Steines der Weisen." (Biedermann). Andreae wollte "das Papsttum, den Islam und die scholastische Philosophie bekämpfen und ein reformiertes, mit der Esoterik in Einklang stehendes Christentum herbeiführen." - Etwas fleckige Deckel; zwei Besitzerstempel; leicht gebräunte Seiten, sonst gutes Expl.

 

2.        Arnold, Paul: Esoterik im Werke Shakespeares. Berlin, Karl H. Henssel Verlag, [1958]. 268 S., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag

"Der Autor löst das Rätsel, das Geschichtsforschung und Weltliteratur so oft beschäftigt, ja irritiert hat: das Rätsel um die Bruderschaft der Rosenkreuzer zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Seine Arbeit stützt sich auf ein minuziöses Studium der alchemistischen, okkultistischen und rosenkreuzerischen Publikationen. Arnold weist nach, daß auch Shakespeare ein entschiedener Anhänger dieser esoterischen Philosophie war, in der christliche Gnosis, neuplatonischer Hermetismus und jüdische Kabbala zusammenflossen. Damit wird eine ganz neue, bisher übersehene Seite im Werke Shalespeares aufgedeckt." (Klappentext) - Umschlag etwas angerissen, aber hinterlegt; sonst ein gutes Expl.

 

3.        Bassus, Thomas Franz Maria Freyherrn von: Vorstellung denen hohen Standeshäuptern der Erlauchten Republik Graubünden in Ansehung des Illuminaten Ordens auf hohen Befehl vorgelegt von Thomas Franz Maria Freyherrn von Bassus Herrn zu Sandersdorf, Mendorf, Eggerscherg, Harlanden und Dachenstein [et]c. Erstausg. [Nürnberg], [Druck: Paul Jonathan Felssecker], 1788. 2 Bll., 172 S., 1 Bl., Kl.-8°, Interimskarton

Ackermann V/27; Wolfstieg 42780; Kloss 3262: "Eine der würdigsten gehaltenen und ausgeführten Ill. Schriften, in welcher die wichtigsten Actenstücke vereinigt sind." - Thomas von Bassus (1742-1815) gehörte neben Weishaupt zu den Stiftern des Illuminatenordens. Im Mai 1787 wurde sein Schloss Sandersdorf durch bayerische Beamte durchsucht, da man es als "Illuminatennest" ansah. - Standortmarken am Rücken; kl. Fehlstelle am oberen Kapital, Deckel etwas fleckig; Titel gestempelt; durchgehend mit schwachem Wasserrand am Rand; tlw. leicht gebräunt, sonst ein gute Expl.

 

4.        Bernhardi, Wolfgang: Die Rosenkreuzer oder: Die Brüder des furchtbaren Bundes zu Berlin. Historischer Sittenroman. Berlin, Verlag von E. Döring, [um 1890]. 798 S., 8°, Neuer marmorierter Pappband

Nicht bei Wolfstieg u. nicht bei Hayn-Gotendorf, wo mehrere andere Werke des Verf. angeführt sind. - Hirstorischer Roman von Wolfgang Bernhardi (1840-1896), der im Ende des 18. Jh. spielt. U.a. kommen die Gräfin Lichtenau u. die beiden führenden Gold- und Rosenkreuzer Wöllner u. Bischoffswerder vor, die Geisterbeschwörungen mit dem König Friedrich Wilhelm II. veranstaltet hatten. Dieser Nachfolger Friedrichs des Grossen wurde daher auch "der Spiritist auf dem Thron" genannt. "Auf [Bischoffswerders] Zauberbeschwörung erscheinen Geister, erschallen die Stimmen der Luft, zeigen sich die Bilder im Spiegel und bekräftigen das Wort des Meisters." (S.89). Auf diesem Wege haben die beiden Scharlatane, die hohe Ämter inne hatten, den König u.a. in politischen Entscheidungen beeinflusst. In einem Kapitel vorliegenden Buches wird auch eine Geisterbeschwörung mit Wöllner, Bischoffswerder u. anderen Leuten detailliert geschildert. - Seiten stark gebräunt, durchgehend etwas fleckig u. wasserandig; ein Blatt angerissen; zwei Seiten mit Klebespuren unter geringem Textverlust. - Selten.

 

5.        Borgert, Anita: Die Blütezeit des Illuminaten Ordens im 18. Jahrhundert. Unter besonderer Berücksichtigung zeitgenössischer Werke, Systematik der Erziehung, Bildung und Einweihung im Orden. Zürich, Verlag Psychosophische Gesellschaft, 1972. 31 S., 8°, Illus. O-Karton

(= Oriflamme - Seminar für Erwachsenenbildung Nr. 4; Nov. 1972). - Die letzten Seminar-Vorlesungen wurden gegen Ende 1980 gehalten. Zu Anita Borgert siehe: Peter- R. König "Der O.T.O. Phänomen REMIX". - "Oriflamme" war Zeitschrift des O.T.O. (Ordo Templi Orientis, Ordo Illuminatorum, Fraternitas Rosicruciana Antiqua, Ecclesia Gnostica Catholica), der stark von den Lehren des Aleister Crowley (1875-1947) geprägt ist. Vgl. Miers (Oriflamme u. O.T.O.). - Ein neuwertiges Expl.

 

6.        Chrysophiron [d.i. Joseph Friedrich Göhrung]: Chrysophirons Reden über einige Pflichten der Gold- und Rosen-Kreuzer alten Systems. Herausgegeben ohne Erlaubnis der Obern [und mit Anmerkungen versehen von Friedrich Münter]. München [d.i. Altona], [Hammerich], 1792. XX, 164 S., 1 Bl., Kl.-8°, Schlichter Pappband d. Zt.

Wolfstieg 42513. - Es handelt sich um einen Auszug aus dem Werk "Die Pflichten der G[old] und R[osen] C[reuzer] alten Sistems [...] nebst beigefügten Reden anderer Brüder." (Berlin 1782, XL, 232 S.), das nicht öffentlich gedruckt, sondern nur unter Brüdern verteilt wurde. Als Verf. wird auch Johann Christoph Wöllner angegeben, was Wolfstieg aber verneint. - Nach einem Vorbericht werden hier die 3. (höchste Verschwiegenheit), 5. (Gehorsam gegen die Obern) u. 6. Pflicht (der Verbrüderung kein Geheimnis zu verschweigen) abgehandelt, u. als Anhang ein "Sendschreiben des heiligen Ignatii Loyola. Von der Tugend des Gehorsams." - Die im Gegensatz zu den Illuminaten anti-aufklärerischen Gold- und Rosenkreuzer standen den Jesuiten sehr nahe, wenn sie nicht sogar von diesen begründet wurden. Die Mitgliedschaft in diesem Hochgradsystem mit seinen "unbekannten Oberen" setzte voraus, dass der Novize ein Freimaurer-Meister war. Relativ erfolgreich unterwanderten die sich auch mit Alchemie beschäftigenden G. u. R. die Strikte Observanz, gingen aber schon bald nach dem Tod von Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) wieder ein. Wöllner u. Bischoffswerder hatten mit dem naiven König regelmässig "Geisterbeschwörungen" abgehalten u. so Einfluss auf die Staatsangelegeheiten nehmen können. - Einband ist bestossen u. fleckig; Kapitale mit kl. Fehlstellen; Nr. auf Rücken; Aussengelenk gering angerissen; Vorsatz mit Nr. u. Stempel; Titel mit Stempel ("R.V."); Seiten leicht gebräunt u. nur vereinzelt leicht fleckig, ein innen gutes Expl. bei fester Bindung. - Selten.

 

7.        Engel, Leopold: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Ein Beitrag zur Geschichte Bayerns. Vorgeschichte, Gründung (1776), Beziehung zur Freimaurerei, Verfolgung durch die Jesuiten, Fortentwicklung bis zur Jetztzeit, nach authentischen Dokumenten in den Geheimen Staats - Archiven zu München, Berlin, Dresden, Gotha, Paris, Wien, dem Geheimarchiv des Illuminaten-Ordens und verschiedenen Privat-Archiven. Unv. Nachdr. der Ausg. Berlin 1906. Bremen, Faksimile-Verlag, 1985. X, 467 S., mit Taf. u. Textabb., 8°, O-Karton

Leopold Engel (1858-1931), Schauspieler, Schriftsteller u. Freimaurer. Erster Verleger der Lorber-Schriften, in Dresden. 1896 Eintritt in den Illuminaten-Orden, den Theodor Reuss (1855-1923) bereits 1880 in München reaktiviert hatte u. 1897 Gründung eines eigenen Illuminaten-Ordens in Dresden. 1906 erschien die EA vorliegenden Werks u. im Jahre 1925 wurde der Illuminaten-Orden neu organisiert u. zu einem "Weltbund" erweitert, wobei Leopold Engel dessen Präsident in Berlin wurde. - Ein gutes Expl. mit Ex Libris von Thorwald Dethlefsen. (geb. 1946, Psychologe u. Astrologe (Schüler von Wolfgang Döbereiner); Hypnose-Experimente führten ihn zur Entwicklung der Reinkarnationstherapie. Die von Dethlefsen begründete Kawwana-Kirche orientiert sich auch an den Lehren des Esoterikers Oskar Rudolf Schlag).

 

8.        [Faber, Johann Heinrich]: Der ächte Illuminat oder die wahren, unverbesserten Rituale der Illuminaten. Enthaltend 1. die Vorbereitung, 2. das Noviziat, 3. den Minervalgrad, 4. den kleinen und 5. großen Illuminatengrad. Ohne Zusaz und ohne Hinweglassung. [ANGEBUNDEN: Benedikt Stattler: Das Geheimniß der Bosheit des Stifters des Illuminatismus]. Edessa [Frankfurt, Hermann], 1788. 212 S., 4 Bll., mit 1 gefalteten Tabelle u. drei Notenfolgen im Text, Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

ANGEB.: Benedikt Stattler: Das Geheimniß der Bosheit des Stifters des Illuminatismus in Baiern zur Warnung der Unvorsichtigen hell aufgedeckt von einem seiner alten Kenner und Freunde. München und Augsburg [Lentner, 15. Decemb.], 1787, 108 S., mit 2 Vignetten. - Zu Faber siehe Wolfstieg II, 42955. Kloss 3258: "Die Rituale sind nach Vergleichung mit Originalhandschriften genau abgedruckt und ächt." - Zu Stattler (1728-1797) Kloss 3253. - Einband etwas fleckig u. beschabt; Rücken an beiden Kapitalen bestossen u. mit kl. Verlust des Papierbezug; Vorsatzbl. mit Signatur, Randausschnitt u. Anriss; beide Titel gestempelt; tlw. braunfl., sonst ein gutes Expl.

 

9.        Fink, Franz Friedrich (Hrsg.): Zuruf in der Wüste. Erster, geschichtlicher Theil. [Und:] Zweiter, pragmatischer Theil [kmpl.]. Ein Blick in die Vor- und Folgezeit. Erstausg. Znaim, Gedruckt bei Martin Hofmann, 1830. IX, 176 S., 1 Bl. / 166 S., 1 Bl., 8°, O-Interims-broschüren

Wolfstieg 42825. - U.a. über: Ursprung der Unvollkommenheiten der Geschöpfe; Streben der Philosopho-Illuminaten, ihre Grundsätze allgemein zu verbreiten (über die Propaganda der Illuminaten); Aufhebung der Mönchsklöster; Nothwendigkeit der Vereinigung der Kirche u. des Staats; Das Wesentliche der Religion selbst; Mathematische Beweise einer höheren Weltordnung. - Etwas bestossen; Einbände angestaubt, v.a. Teil 1, dieser am Rücken mit Fehlstelle; Seiten unbeschnitten u. mit entsprechenden Randläsuren; sonst sauber u. frei von Stockflecken. - Selten.

 

10.      Fluctibus, Robert de [d.i. Robert Fludd]: Schutzschrift für die Aechtheit der Rosenkreutzergesellschaft. Wegen seiner überaus großen Seltenheit und Wichtigkeit auf Begehren aus dem Lateinischen ins Deutsche, zugleich mit einigen Anmerkungen übersetzt, von AdaMah Booz [d.i. Adam Michael/Melchior Birkholz]. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Adam Friedrich Böhme, 1782. 9 Bll., 320 S., ein Kupfer im Text u. Kapitelvignetten, 8°, Leder d. Zt. mit Rückenschild

Wolfstieg 42291: "Selten"; Kloss 2483; Ferguson I, 284. - Deutsche Erstausg. von: Tractatus Apologeticus Integritatem Societatis de Rosea Cruce defendens. Lugd. Batavorum 1617; gegen die Angriffe des Andreas Libavius. - Im Vorwort unterzeichnet mit "AdaM Birchwood. X. den 18. Jänner 1782", darunter ein magisches Quadrat mit der vierfachen Zahlenfolge 1-4. Das Textkupfer (S.141) zeigt das Horoskop zur "Künstlichen Himmelsbeschafenheit für die Zeit der zwischen dem Saturnus und Jupiter im Jahre 1603 [...]". Umfangreiche Anmerkungen von Birkholz (1746-1818) mit zahlr. Literaturangaben. - Zur ideengeschichtlichen Position des englischen Mediziners, Chemikers u. Alchemisten Robert Fludd (1574-1637) siehe H. Schick: Die geheime Geschichte der Rosenkreuzer. Schwarzenburg 1980, S. 257-270. Genaue Bibliographie bei Craven 1902. - Einband berieben u. leicht bestossen; nur wenige Seiten leicht braunfleckig; zwei angebundene Seiten mit Marginalien u. Inhaltsverz. von alter Hand, sonst ein schönes Expl. mit dreiseitigem Farbschnitt.

 

11.      Geheime Figuren der Rosenkreuzer, aus dem 16. u. 17. Jahrhundert. Aus einem alten Mscpt. zum erstenmal ans Licht gestellt. Erstes u. zweites Heft. (Altona, J.D.A. Eckhardt 1785-1788). Nachdr. 1. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf, 1919. 57 S., mit zahlreichen Abb., Groß-Folio (465x297mm), Schlichtes priv. Halbleder

Wolfstieg IV, 10750; Ackermann V/108; Zur Orig.-Ausg. vgl. Kloss 2661 u. Wolfstieg 42429. - Geheime Figuren der Rosenkreuzer, aus dem 16.ten und 17.ten Jahrhundert, Aus einem alten Manuskript zum erstenmal ans Licht gestellt oder Einfältig ABC Büchlein für junge Schüler so sich täglich fleissig üben in der Schule des Heiligen Geistes [...] von einem Bruder der Fraternitaet, Christi des Rosenkreuzes, zum erstenmal öffentlich bekannt gemacht, mit einigen Figuren von gleichem Inhalt vermehrt durch P.S. (S. 1-36). - 2. Heft: Ein güldener Tractat vom Philosophischen Steine. (S. 37-57). Altona, gedruckt und verlegt bei J. D. A. Eckardt, 1785-88. - Originalgetreuer photolitographischer Nachdruck mit 102 handkolorierten Figuren auf 36 großen Tafeln u. 4 Farbabb. im Text. - Seltenes, für Schüler konzipiertes Werk über das Wesen des Geheimordens der Rosenkreuzer, mit Abbildung u. Erläuterung der Geheimsymbole. Die beiden nur durch ihre Initialen genannten Autoren waren möglicherweise Angehörige des Rosenkreuzer-Ordens in der für ihre liberale Pressezensur bekannten Stadt Altona. Lt. Frick "eine der wichtigsten Veröffentlichungen der G.[old] u. R.[osen] C.[reuzer] [...] ganz [im Stil der alchemistischen Literatur geschrieben [...] Für Nachfolgegesellschaften der Gold- und Rosenkreuzer in England und den USA wurden die ‘Geheimen Figuren’ zu einem wichtigen Standardwerk der modernen Rosenkreuzer." (Frick: Die Erleuchteten, S.361ff.). - Einband etwas bestossen u. etwas berieben, sonst ein gutes Expl.

 

12.      [Grolmann, Ludwig Adolf Christian von]: Die neuesten Arbeiten des Spartacus und Philo in dem Illuminaten-Orden jetzt zum erstenmal gedruckt, und zur Beherzigung bey gegenwärtigen Zeitläuften herausgegeben. o.O., o.V., 1794. 7 Bll., 200, 90 S., Kl.-8°, Späteres priv. Halbleinen mit goldener Rückenschrift

Vgl. Wolfstieg 42956; Nach Kloss 3270: ist die vorliegende, mit der Imperatur München, 18. Dez. 1793 (München, Strobl), die EA. Es erschienen noch zwei weitere Auflagen 1793 u. 1794 (Frankfurt, Hermann). - Gegenaufklärerische Enthüllungsschrift, in der das von Knigge entworfene neue Ritual für die Illuminaten dargestellt wird: Priestergrad, Regentengrad gefolgt von der kritischen Geschichte der Illuminaten-Grade. Mit dem subversiven Text versucht Grolmann eine erneute Verfolgung der Illuminaten in Gang zu setzen. - Oberes Kapital am Rücken fleckig; Deckelbezug erneuert; Titel mit kl. handschriftlichen Einträgen u. Logenstempeln (Zu den III Schwertern u. Astraa zur grünenden Raute); wenige Seiten ebenfalls gestempelt; obere Seitenränder tlw. wasserrandig u. nahezu durchgehend restauriert, sonst gut.

 

13.      Hermetisches A.B.C. derer ächten Weisen alter und neuer Zeiten vom Stein der Weisen. Erster Band (Teil 1 + 2) und Zweiter Band (Teil 3 + 4) [kmpl.]. Ausgegeben von einem wahren Gott- und Menschenfreunde. Nachdr. der Ausg. Berlin 1778 in 500 nummerierten Expl. Vorl. Nr. 328. Schwarzenburg (Schweiz), Ansata-Verlag Paul A. Zemp, 1979. 318, 348 S. / 299, 325 S., 8°, O-Leinen (2 Bde.)

(= Bibliotheca Hermetica). - Ackermann IV/88 zu der Ausg. im Barsdorf-Verlag (1915-1921): "Dieses im Original fast unauffindbar gewordene Werk enthält auszugsweise resp. den Kern von 73 d. seltensten alten alchemistisch-theosphischen-rosenkreuzerischen Hauptschriften zur Herstellung d. Steins der Weisen." - Neben dem "Compaß der Weisen" gehört das Werk zu den wichtigsten Schriften der Gold- und Rosenkreuzer. Nach Frick ("Die Erleuchteten") könnte es sich bei dem anonymen Verfasser um den preußischen Staatsminister Wöllner handeln, der mit Bischoffswerder zu den führenden Köpfen des Berliner Rosenkreuzertums gehörte. - Besitzerstempel in den Vorsätzen; leichter Rauchgeruch, sonst gute Expl.

 

14.      Heyer, Karl: Geschichtsimpulse des Rosenkreuzertums. Erstausg. Breslau, Verlag Arno Ullrich, 1938. 111 S., 8°, O-Leinen

U.a. über: Allgemeines über das Rosenkreuzertum; Über die geschichtliche Entstehung u. erste Entwicklung des Rosenkreuzertums; Ein Ereignis vom Anfang des 17. Jh.; Die Rosenkreuzerschriften; Weiteres aus dem Inhalt der Rosenkreuzerschriften; Der Fortgang im 17. Jh. u. der Sieg des Baconianismus; Vom 17. ins 18. Jh. u. bis zu Lessing u. Goethe. - Einband leicht berieben u. bestossen; Rücken ausgeblichen; Schnitt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

15.      Hoffmann, Leopold Alois: Aktenmäßige Darstellung der Deutschen Union, und ihrer Verbindung mit dem Illuminaten-Freimaurer- und Rosenkreutzer-Orden. Ein nöthiger Anhang zu den höchst wichtigen Erinnerungen zur rechten Zeit. Erstausg. Wien, im Verlag bei Christoph Peter Rehm, 1796. 301 S., 1 eingef. Tabelle, Kl.-8°, Interimsbroschur

Wolfstieg 43135; Ackermann V/ 160: "Hoffmann war berüchtigter Haus-, Hof- u. Staatsspion Leopold II." - Erschien als "Anhang" zu dem Werk "Höchst wichtige Erinnerungen zur rechten Zeit über einige der allerernsthaftesten Angelegenheiten dieses Zeitalters" (Wien 1795). - Hoffmann gibt zahlreiche Texte von Original-Dokumenten (Briefe u.a.) wieder, die er in umfangreichen Anmerkungen kommentiert (darunter auch Mitglieder-Listen der Deutschen Union). Er schreibt u.a., dass die "Deutsche Union" oder "Gesellschaft der 22 verbündeten Männer" (der Gründar war Carl Friedrich Bahrdt, 1741-1772) aus den Illuminaten entstanden sei, nachdem diese verboten wurden u. sich offiziell (scheinbar) aufgelöst hatten. Mit den "Rosenkreutzern" sind die "Gold- u. Rosenkreuzer" des 18. Jh. gemeint. In beide Orden konnte man nur eintreten, sofern man schon Freimaurer war. Hoffman, ursprünglich selbst Freimaurer u. Exjesuit, geht detailliert auf die versch. Verstrickungen der Geheimgesellschaften ein. - Einband bestossen u. am Rücken angerissen; Deckel mit kl. Nummer; Titel leicht angeschmutzt; die Seiten leicht gebräunt u. leicht stockfleckig; die Tabelle mit zusätzlichen Knickfalten, sonst gutes Expl.

 

16.      [Knigge, Adolf Franz Friedrich Ludwig von]: Philo’s endliche Erklärung und Antwort, auf verschiedene Anforderungen und Fragen, die an ihn ergangen, seine Verbindung mit dem Orden der Illuminaten betreffend. Erstausg. Hannover, in der Schmidtschen Buchhandlung, 1788. 142 S., 1 Bl., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rckenschild

Kloss 3260; Wolfstieg 42781. - 1786 gerieten bei einer Hausdurchsuchungen geheime Papiere der Illuminaten in die Hände der Regierung (siehe diesen Katalog, Nr. 27), dabei wurde Weishaupt als Oberhaupt entlarvt u. der Orden stark belastetet. Als bekannt wurde, dass der Autor vieler Schriftstücke "Philo" mit dem Freiherr von Knigge identisch war, sah dieser sich zu der vorliegenden Rechtfertigung gezwungen. - Leicht bestossen, ein schönes Expl.

 

17.      Krüger, Gustav: Die Rosenkreuzer. Ein Überblick. [Auf dem Deckel: Ein Rückblick]. 1. Aufl. Berlin, Verlag von Alfred Unger, 1932. 64, 8 S., Gr.-8°, O-Karton

U.a. über: Der Rosenkreuzer Anfänge; Aufstieg u. Abstieg; Die Gold- und Rosenkreuzer; Wesen u. Ziele des Bundes. - Mit Namenverzeichnis. - Einband am Kopfschnitt leicht angeknickt; min. lichtrandig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

18.      Kurtzahn, Ernst [Tristan]: Die Rosenkreuzer. 2. Aufl. Lorch (Württ.), Renatus-Verlag, 1926. 37 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

"Alle Kenner der Sache werden mir beipflichten, daß man aus dieser kleinen Schrift Kurtzahns mehr über das wahre Wesen der Rosenkreuzer entnehmen kann, wie z.B. des ‘Rosenkreuzers’ von Dr. Rudolf Steiner." (Surya [d.i. Demeter Georgievitz-Weitzer] u. Sindbad [d.i. Friedrich Schwickert] in "Astrologie und Medizin"). - U.a. über: Herleitung des Namens Rosenkreuzer aus der Alchemie; Geschichte des Rosenkreuzerordens; Rosenkreuzer vor 1610; Nach 1610. - Einband etwas lichtrandig; papierbedingt leicht gebräunt, sonst sauber u. gut. Seiten sind alle lose, da keine Klammerung vorhanden (so original).

 

19.      Maack, Dr. Ferdinand: Zweimal gestorben! Die Geschichte eines Rosenkreuzers aus dem XVIII. Jahrhundert. Nach urkundlichen Quellen, mit literarischen Belegen und einer Abhandlung über vergangene und gegenwärtige Rosenkreuzerei. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Heims, 1912. 111 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

U.a. über: Tabula Smaragdina Hermetis; Das Rosenkreuzer-Prinzip; Theosophische Hochschule für Geisteswissenschaft; Societas roseae crucis rediviva; Die historischen Rosenkreuzer; Hofrat Schmidt als Rosenkreuzer; Zweimal gestorben! Die Geschichte eines Rosenkreuzers aus dem XVIII. Jahrhundert; Literatur von u. über Hofrat Schmidt. - Zu Maack (1861-1930) dem deutschen Arzt, Okkultisten u. Rosenkreuzer siehe Miers. - Kanten leicht berieben; Rücken mit aufgeklebten Papierschild, sonst ein sehr gutes Expl. - Selten.

 

20.      Psychosophische Gesellschaft (Hrsg.): Erleuchtete? Band 1 [= alles Erschienene]. Orden der Illuminaten -Templer der neuen Zeit - Gnostiker in unseren Tagen. Geschichte und Geschichten - Anregende Bemerkungen. Zürich, Verlag Psychosophische Gesellschaft, [1964]. 222 S., 1 Bl., 1 gefalt. Taf., 12°, Illus. O-Karton

Aus dem Inhalt: Aufschluss über Zweck u. Ziel des Ordens; Ordo Illuminatorum; Liber Librae sub Figura XXX; An alle, die ernsthaft nach Wahrheit suchen; Geschichte u. Ordnung; Bode; G. D. (Golden Dawn); Moderne Illuminaten; Illuminatus dirigens oder Schottischer Ritter; Illuminatus major oder Schottischer Ritter; Illuminatus minor; Knigge; Reuss; Französische Revolution; Rosenkreuzer; Societas Rosicruciana in Anglia; Leo Taxil; Templer, Orientalischer Templerorden, O.T.O.; Adam Weishaupt; Krankhafte Entstellungssucht; Kommentare von Aleister Crowley zu einigen Versen aus "Liber al vel Legis". - Das Werk zieht Beziehungen des A.:.A.:. bzw. des O.T.O. zu anderen Organisationen u. "Freidenkern" der Geschichte; schematisch dargestellt auf einer eingefalteten Tafel. Daneben wird auch auf publizistische Angriffe gegen den Orden eingegangen u. ein klares Bekenntnis zur sexuellen Emanzipation der Frau abgegeben (S.162f u.170-175). - Seltene Publikation des O.T.O., der damals in Zürich und Stein von Oskar Schlag, Hermann Metzger u. Frau A. Borgert geleitet wurde. Siehe Miers. - Rücken etwas vergilbt; Vorsatz mit sauber überklebter Signatur, sonst ein gutes Expl.

 

21.      Renatus, Sincerus [d.i. Samuel Richter]: Sinceri Renati sämtliche Philosophisch- und Chymische Schrifften, als: I. Die wahrhaffte und vollkommene Bereitung des Philosophischen Steins etc. II. Theo-Philosophia Theoretico-Practica, oder der wahre Grund Göttlicher und Natürlicher Erkänntniß etc. III. Goldene Qvelle der Natur und Kunst, bestehend in lauter Experimentis und Chymischen Handgriffen etc. Erste Gesamtausg. Leipzig u. Breßlau, Verlegts Michael Hubert, 1741. 8 Bll., 752 S., mit 9 Textholzschnitten (einer ganzseitig) u. 3 Vignetten, Titel über zwei Seiten u. in rot/schwarz gedruckt, Kl.-8°, Schlichter Pappband d. Zt. mit handgeschriebenem Rückenschild

Ferguson II, S. 274; Rosenthal 732; Biedermann S. 399. - Zu Sincerus Renatus u. seinen Schriften siehe auch: Peukert: Das Rosenkreuz, S. 339ff. u. Frick: Die Erleuchteten, S. 303ff. - Der schlesische Prediger Samuel Richter soll in Halle (Saale) unter dem Ordensnamen Sincerus Renatus Mitglied im dem pansophischen "Orden der Unzertrennlichen" gewesen sein. Die Loge der Unzertrennlichen trat 1680 unter dem Namen "Sincera Confoederatio" in Erscheinung. Da Teil 1 dieser Gesamtausgabe "Die wahrhaffte und vollkommene Bereitung des Philosophischen Steins der Bruderschaft aus dem Orden der des Gülden- und Rosenkreuzes [...] Denen Filiis Doctrine zum Besten publiciret" zum erstenmal das Gold mit der Rose u. dem Kreuz in einen Zusammenhang stellt, spielen die Schriften des Samuel Richter in dem Orden der Gold- und Rosenkreuzer ab 1756 eine entscheidende Rolle. - Einband beschabt u. bestoßen; vorderes Vorsatzblatt fehlt; hinteres Vorsatzblatt mit alter Anmerkung (1782); Titel angestaubt; vereinzelt Flecken; durchgehend braunfleckig oder gebräunt; vereinzelt mit kl. Eselsohren; z.T. keine Läsuren der Blätter, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung.

 

22.      Schick, Dr. Hans: Das ältere Rosenkreuzertum. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Freimaurerei. Erstausg. Berlin, Nordland Verlag, [1942]. 338 S., mit 2 Taf., Gr.-8°, O-Halbleinen

(= Quellen und Darstellungen zur Freimaurerfrage Band 1). - Die während des Krieges erschienene Reihe wurde vermutlich seitens des Reichssicherheitshauptamtes angeregt u. umfasst gesamt 4 Bde. Das eigentlich antifreimaurerisch konzipierte Werk ist trotzdem objektiv gehalten u. orientiert sich an den Originalquellen; insofern eine gute Einführung in das schwer fassbare Gebiet der Wurzeln des Rosenkreuzertums. - Mit einer umfangreichen Bibliografie u. mit Register. - Kl. Besitzervermerk; Seiten papierbedingt gebräunt, ein gutes Expl.

 

23.      Schulze-Berghof, Paul: Spartakus der Illuminaten-General. Roman. Erstausg. Berlin u. Leipzig, Wolf Heyer Verlag, [1934]. 483 S., 2 Bll., 8°, O-Pappband mit O-Umschlag

"Der dunkle, geheimbündlerische Gegenspieler von Goethe und Schiller als schicksalhafter Träger kultureller Fein- und Weltmächte [...] Denn Spartakus - Adam Weishaupt - das ist der Mephisto-Geist deutschen Menschen-, deutschen Volkstums in Person, der nihilistische Machtwille einer politischen Unterwelt im Kampfe wider die schöpferischen Lichtkräfte der germanischen Rassenseele." (Klappentext). - Ein gutes Expl.

 

24.      [Schwerin, Graf v.]: Philosophische Abendstunden vom Koche des Königs von Preussen. Zur Elektrisirung fanatischer Köpfe aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt und reichlich mit Anmerkungen versehen von einem Illuminaten in Bayern [d.i. Friedr. Heinr. Bispink]. Boston u. München [d.i. lt. Wolfstieg: Weissenfels, Böse / lt. Hayn-Gotendorf: Leipzig, Weygand], 1786. X, 335 S., mit gest. Frontispiz, Kl.-8°, Pappband d. Zt.

Wolfstieg 42751 "selten"; Hayn-Gotendorf I, 6: "Zum Theil erotisch u. cynisch". - Das Frontispiz zeigt den Teufel bei Dominikus (ca. 1170-1221), dem Gründer des Dominikanerordens. "Der Stifter des Rosenkranzes wurde mit mehrern teuflischen Geschichten beehret." (S.176). - Friedrich der Grosse (1712-1786) verfasste selbst einige philosophische (u.a.) Schriften; fühlte sich anscheinend mehr zu Männern als zu Frauen hingezogen u. er war Freimaurer (sein tatsächliches Verhältnis zur Freimaurerei ist allerdings nur schwer zu beurteilen). Im Schluss bekundet der Verfasser seinen ursprünglichen Plan die 18 "philosophischen Abendstunden" auf 1001 zu erweitern, doch dies hätte der König untersagt; der Übersetzer bezeifelt das Veto. Es werden die verschiedensten Themen angesprochen, Erotik, Ehe, Religion, Krieg usw. - Einband leicht bestossen u. angestaubt; das unbeschriftete Rückenschild mit Wurmgang; wenige Seiten leicht gebräunt, ein gutes Expl.

 

25.      Vere, Ketmia: Der Compaß der Weisen. Originalgetr. Faksimile der Ausg. von 1779 bei Christian Ulrich Ringmacher. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1920. 386 S., mit einigen Abb., 8°, Blaues illus. O-Halbleinen

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Astrologie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen und Teufelswesen usw. Herausgegeben von A. v. d. Linden. Band XXI). - Der vollst. Originaltitel lautet: Der Compaß der Weisen, von einen Mitverwandten der inneren Verfassung der ächten und rechten Freymäurerey beschrieben; herausgegeben mit Anmerkungen, einer Zueignungschrift und Vorrede, in welcher die Geschichte dieses erlauchten Ordens, vom Anfang seiner Stiftung an deutlich und treulich vorgetragen, und die Irrtümer einiger ausgearteter französischer Freymäurer-Logen entdeckt werden. - Das Werk enthält eine sehr umfangreiche Einführung u. Anmerkungen des ungenannten Hrsg., die den Hauptteil dieses Buches ausmachen. U.a. wird hier die (fiktive) Ordensgeschichte der Gold- und Rosenkreuzer wieder gegeben. Nach Frick ("Die Erleuchteten") war der Autor der Geheimsekretär des österreichischen Kaisers Franz, Poqinier von Jolyfief, während sich hinter dem Pseudonym Ketmia Vere, wahrscheinlich der Gold- und Rosenkreuzer Christian Erdmann von Jäger, ein Advokaten aus Regensburg, versteckt. Der ebenfalls seltene "Compaß" von Adam Michael Birkholz (1746-1818) ist eine überarbeitete Ausgabe der vorliegenden Fassung. - Einband min. lichtrandig u. berieben, sonst ein gutes Expl.

 

26.      Weishaupt, Adam: Über die Selbstkenntnis ihre Hindernisse und Vorteile. Nach dem Original von 1794 von Prof. Dr. Adam Weishaupt. Herausgegeben im Auftrage von Ordo Illuminatorum, Ordo Templi Orientis, Fraternitas Rosicruciana Antiqua, Ecclesia Gnostica Catholica. 3. Aufl. Zürich, Verlag Psychosophische Gesellschaft, [1966]. 200 S., Kl.-8°, Illus. O-Halbleinen

Adam Weishaupt (1748-1830) war Gründer des Illuminaten-Ordens (1776), der im 18. Jh. neben der Freimaurerei u. dem Orden der Gold- und Rosenkreuzer eine bedeutende Rolle spielte. Zu der Ausgabe von 1901 schrieb Leopold Engel, der Wiederbeleber des eingegangenen Ordens, eine Einleitung, die hier ebenfalls abgedruckt ist. Seltene Publikation des O.T.O., der damals in Zürich u. Stein von Oskar Schlag, Hermann Metzger u. Frau A. Borgert geleitet wurde. Siehe Miers. - Leicht berieben; wenige Seiten mit kl. Eselsohren, sonst ein gutes Expl.

 

27.      Zwackh - Einige Originalschriften des Illuminatenordens, welche bey dem gewesenen Regierungsrath [Franz Xaver v.] Zwack[h] durch vorgenommene Hausvisitation zu Landshut den 11. und 12. Oktob. 1786 vorgefunden worden. Auf höchsten Befehl Seiner Churfürstlichen Durchleucht zum Druck befördert. München, Bey Johann Baptist Strobl, 1787. 3 Bll., 407 S., mit 1 Schmuckvignette u. 3 eingef. Tabellen, Kl.-8°, Pappband d.Zt.

Kloss 3239: "Drei verschiedene Abdrücke vom Jahre 1787, meistens auf die Zeile übereinstimmend."; Wolfstieg 42770; Ackermann V/ 244 mit der Anmerkung "selten". - Beinhaltet u.a. Chiffren, Statuten, Instruktionen, Rituale u. Leseliste der Illuminaten, die 1776 von Adam Weishaupt (Ordensname "Spartacus") ins Leben gerufen wurden. Franz Xaver von Zwackh (1755-1843, "Cato") war Schüler u. Freund von Weishaupt sowie Mitbegründer des Ordens. Ca. 1894 begannen das Verbot u. die Verfolgung der Illuminaten. - Einband etwas bestoßen angestaubt; zwei handbeschriftete Rückenschilder (Titel u. Nr); Bibliotheksmarke des Kapuzinenklosters Burghausen im Vorsatz; Stempel u. Notizen auf Titel; einige schwache Anmerkungen mit Bleistift; z.T. etwas stockfleckig u. gebräunt; 10 Bll. mit kl. Wurmgang am Rand ohne Textberührung; ein gutes Expl. mit fester Bindung.

 

28.      Zwackh - System und Folgen des Illuminatenordens aus den Originalschriften desselben gezogen. In Briefen. Erstausg. München, Bey Johann Baptist Strobl, 1787. 1 Bl., 234 S., mit Titelvignette, Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit kl. Rückenschild 

Kloss 3243; Wolfstieg 42775: "Schildert die Schädlichkeit des Ordens"; Beyer 2878. - Der anonyme Hrsg. wertete die in „Einige Originalschriften des Illuminatenordens“ publizierten Unterlagen aus, um der Bevölkerung Beweise für Konspiration u. Staatsgefährdung zu liefern. - Einband stärker bestoßen, fleckig u. beschabt; Besitzervermerk im Vorsatz; Titel etwas fleckig u. mit kl. Vermerk; wenige Seiten schwach fleckig u. ca. 30 Bll. mit schwachem Feuchtigkeitsrand; hinterer Innendeckel mit kl. Wurmspur, hinteres Vorsatzblatt fehlt, sonst ein gutes Expl.

 

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