ARCHIV - Katalog 1 - Varia

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676.    "Mathesis". Beiträge zur Weiterbildung der Mathematik und verwandter Gebiete im Sinne der Geisteswissenschaft. Herausgegeben von der Mathematisch-Astronomischen Sektion der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum Dornach (Schweiz). Stuttgart, Den Haag u. London, Orient - Occient - Verlag, 1931. 260 S. mit mehreren Fig., Gr.-8°, Illus. O-Karton

Aus dem Inhalt: Hermann v. Baravalle: Die Bewegungserscheinungen der Planeten vom Gesichtspunkt des Rhythmus. Planetenschleifen als Metamorphosen von Wellenlinie u. Lemniskate; Ernst Bindel: Befreundete u. vollkommene Zahlen; Ernst Blümel: Mathematische Transformationen u. die vier Aggregatzustände; Wilhelm Kaiser: Ueber die hypothetischen Parallaxen der Fixsterne. Zusammenhang mit der jährlich-periodischen Aberration; Ernst Müller: Oskar Simony u. seine topologischen Untersuchungen; Georg Schmieder: Die Sophus Liesche Geraden-Kugeltransformation von anthroposophischen Standpunkt. - Rücken geblichen u. bestossen; Rückendeckel mit grösserer Fehlstelle; Besitzerstempel von Friedrich Zanzinger, sonst gutes Expl.

 

677.    Ackermann: Geheime Wissenschaften. Antiquariatskataloge 594-97 und 599, 1926-1928. [Reprint] München, Theodor Ackermann. In Kommission bei Werner Fritsch, 1974. 2 Bll., 72, 49, 115, 105, 104, 45 S., 8°, Priv. Halbleder mit Leinendeckeln in Leinenschuber

Unentbehrliches Nachslagewerk, das fünf Kataloge einer der grössten Occulta-Bibliotheken wieder gibt (ohne die illus. Deckblätter). Die letzten 45 S. bilden das umfangreiche Register, um das der Reprint erweiter wurde. Insgesamt werden 6286 Bücher verzeichnet, darunter zahlreiche Raritäten. Themen der Kataloge sind u.a. Aberglauben: Magnetismus, Somnambulismus, Hypnotismus, Spiritismus; Theosophie u. Anthroposophie; Kabbala u. Judentum; Mystik; Philosophie u. Religionswissenschaft; Alchemie; Astrologie; Chiromantie, Geomantie, Graphologie; Medizin u. Pharmazie; Freimaurerei, Rosenkreuzer, Illuminaten, Tempelherren; Okkultismus. - Schönes Expl., Rückenbeschriftung leicht schief.

 

678.    Apulejus - Abt, Adam: Die Apologie des Apuleius von Madaura und die antike Zauberei. - Beiträge zur Erläuterung der Schrift de magia. Gießen, Verlag Alfred Töpelmann (vormals J. Ricker), 1908. VII, 271 S., 8°, Priv. Halbleinen

(= Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten herausgegeben von Albrecht Dieterich und Richard Wünsch. IV. Band 2. Heft). - Vergl. Goodland: A Bibliography of Sex Rites and Customs. - Lucius Apulejus (* um 125), der wegen Zauberei angeklagt, jedoch freigesprochen wurde, ist v.a. bekannt für sein Werk "Der goldene Esel". Vorliegende Schrift behandelt seine Verteidigungsrede, in der "sehr Vieles steckt, was für die Kenntnis des Zaubers nicht unwichtig ist, teils Neues bringend, teils Bekanntes bestätigend." (S.258). - Mit Register. - Einband gering berieben; Titel min. gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

679.    Armbruster - Jung-Stilling [zugeschrieben; eig. Christian Armbruster]: Die sieben letzten Posaunen oder Wehen. - Wann sie anfangen und aufhören und von den 70 Danielischen Wochen und 42 prophetischen Monaten: von der Zahl 666 als das Mahlzeichen des Thiers; von dem gläßernen Meer; von den zwey Zeugen; von der Zukunft Christi, in welchem Jahr und Monat dieselbe erfolgen soll; von dem tausenjährigen Reich und ewigen Evangelium; Gok und Magok und jüngstem Gericht; aus der heil. Schrift bewiesen. Reprint der Ausg. 1820, Reading, Gedruckt für Charles M'Williams / 1. Aufl. in 200 Expl. Gesamtherst. Harmut Spenner, o.J.. 142 S. mit Frontispiz, 8°, Marmorierter O-Pappband mit Goldschrift

Prophetisches Werk nach Stellen der Bibel, für die kommenden Jahre, u.a. mit einigen kleinen Rechnungen zur Zahlenmystik. - Der Verf. war Christian Armbruster, der verm. 1815 verstarb. Jung-Stilling hatte sich schon distanzierend zu dem Werk geäussert u. wird hier wohl als angeblicher Autor vorgeschoben, um den Verkauf zu fördern. In den Ausg., die zuvor in Deutschland erschienen sind, wird korrekt Armbruster als Verfasser genannt. Diese auch ohne das Frontispiz, welches den "Antichrist" in Gestalt eines 7köpfigen Tieres zeigt. - U.a. über: Sieben Posaunen lassen sich hören. Drey Posaunen gehen über Frankreich. Die erste, nimmt ihren Anfang im Jahr 1787; Drey Posaunen gehen über die Christenheit; Die siebente u. letzte Posaune fällt auf das Jahr 1837; Die 1260 prophetischen Tage, u. die viereinhalb Zeiten der Flucht des Weibes in die Wüsten, nehmen ihren Anfang 1816 u. hören auf 1836; Die 7 Zornschalen werden ausgegossen im Jahr 1836; Die Zahl 666 nimmt ihren Anfang im Jahr 1811; Die zweite Zukunft unseres Herrn Jesu Christi wird aus den Evangelisten 4mal bestimmt; Von der Zahl 40 u. was darinnen verborgen liegt; Von den Schlüsseln bei Daniel u. der Offenbarung; Von Pharaonis u. Nebucatnezars Traum usw. - Sehr gutes Expl.

 

680.    Armbruster, Christian: Die sieben letzten Posaunen oder Wehen. Wann sie anfangen und aufhören und von den 70 Danielischen Wochen und 42 prophetischen Monaten: von der Zahl 666 als das Mahlzeichen des Thiers; von dem Gläsern Meer; von den zwey Zeugen; von der Zukunft Christi in welchem Jahr und Monat diese erfolgen soll; von dem tausenjährigen Reich und ewigen Evangelium; Gok und Magok und jüngsten Gericht; aus der heil. Schrift bewiesen. Zweyte verb. mit einem Register vers. Aufl., Germanien [Ulm, Ebner], 1814. 142 S., Kl.-8°, Marmorierter Karton d. Zt.

Einband etwas bestossen u. berieben; kl. Vermerk auf Innendeckel; Seiten leicht gebräunt u. leicht stockfleckig; ca. bis S. 20 oben ein schwacher Feuchtigkeitsrand; die letzten 5 Blatt u. Hinterdeckel mit grösserem Feuchtigkeitsrand, der sich bis in den Text zieht, sonst ein gutes Expl.

 

681.    Bakûr, Ali: Die Sphinx im Menschen. Das Rätsel des Aetherkörpers oder Lebensleibes. Der Mensch nach der indischen Geheimlehre. [Der Körper des Menschen nach der indischen Geheimlehre]. Schmiedeberg u. Leipzig, F. E. Baumann, [1915]. VI, 119 S. mit 1 Tafel (Illus. des Ätherkörpers), 8°, Illus. O-Karton

"Das hier niedergelegte Wissen soll zu der Erkenntnis beitragen, daß es nichts Uebernatürliches, wohl aber Uebersinnliches in der Welt gibt." (Vorbem.). - Aus dem Inhalt: Allg. okkulte Betrachtung des Lebenskörpers; Die drei "Haupt-Lebenswinde" u. ihr Zusammenhang mit den zehn "Lebensäther-Kräften"; Sonnen-, Mond- u. Mittel-Atmung; Die Tattwas. - Einband mit leichten Randläsuren u. leicht fleckig; kl. Besitzerstempel auf Titel; Seiten z.T. etwas stockfleckig, unbeschnitten, gutes Expl. - Seltene EA.

 

682.    Barth, Otto Wilhelm (Hrsg.): Verinnerlichung. Erste Folge 1926 [= alles Ersch.]. Wegweiser der Geistes- und Geheimwissenschaften. Literarischer Jahresbericht. Herausgegeben unter Mitarbeit von Dr. med. Johannes Dingfelder, Dr. Med. Hermann Haase, Dr. Max Kemmerich, Dr. Paul Köthner (Der Brückner), Dr. Georg Lomer, Dr. Ferdinand Maack, Dr. Wilhelm Mersic, Dipl.-Ing. Werner Salzer, Dr. Rudolf Tischner, Dr. Adolf Weiß-Wien. Berlin, Okkulte Buchhandlung "Inveha", 1927. 154 S., 3 Bll. mit 2 Tafeln u. einigen Abb., 8°, Illus. O-Karton

Erschien auf dem Deckel mit wechselnen Verlagsangaben (= Arbeitsgemeinschaft okkulter Verleger). Das Werk will, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, ein Gesamtkatalog der lieferbaren okkulten Literatur sein. Der erste Teil bis S. 118 ist v.a. Bibliographie zu versch. Themen, die alle mit einem kleinen Text eingeleitet werden; der zweite Teil enthält, z.T. längere, Besprechungen zahlreicher Bücher. Dazw. einige Verlagsanzeigen. - Themen des bibliographischen Teils sind u.a. Alchemie, Ariosophie, Kabbala, Lebensbücher, Magie, Masdasnan, Okkulte Medizin, Neugeistlehre, Pendelliteratur, Okkulte Romane, Symbolik, Vampyrismus, Welteislehre, Zeitschriften etc. - Einband etwas angestaubt; Rücken leicht angerissen; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst gut. - Selten.

 

683.    Baumann, F. E. (Hrsg.): Zum Licht! Band 27, 28, 29, 30, 31, 33, 34, 35, 37, 38, 39, 40, 41 und 42 [= 14 Bde.]. Esoterische Nachrichten. Eine Schrift zur Förderung der Bestrebungen der Brüderschaft "Zum heiligen Gral". Mit dem Leitsatz Lebensweisheit - Lebenskunst - Lebensglück. In "Zum Licht" (früher "Gott mit uns") werden Arbeiten aus dem Gesamtgebiet der Theosophie, der hermetischen Wissenschaften und ähnlichen Wissenszweigen veröffentlicht. Bad Schmiedeberg u. Leipzig, F. E. Baumann, [ca. 1915-1920]. jew. ca. 195 S., vereinzelt mit Abb., 8°, O-Karton

(27-32) Herausgegeben unter Mitwirkung von Dr. phil P. Braun, Prof. Arminius, P. Ch. Martens, Paul Rieckhoff, Prof. M. W. Ullrich, Rich. Wefers und anderen Esoterikern (ab 33 ohne Wefers). - (35) Herausgegeben unter Mitwirkung von Dr. phil P. Braun, Prof. Arminius, P. Ch. Martens, Gottfried Buchner, Prof. M. W. Ullrich und anderen Esoterikern (ab 38 wieder ohne Buchner). - (39): Herausgegeben unter Mitwirkung von Dr. phil P. Braun, P. Ch. Martens und anderen Esoterikern. - (Ab 40): Herausgegeben unter Mitwirkung einer Anzahl Esoteriker. - U.a. mit Beiträgen von R. Kaupisch, Friedrich Lienhard, P.Ch. Martens, Louis Herre, Svante Arrhenius, Paul Stoß, Wilhelm Fließ, Wilhelm Schwaner, J.B. Kerning, Casimir Zawadzki, Max Seiling, Houston Stewart Chamberlain, Wenzel Katzer, Franz Hartmann, Victor Henkel, Prof. Arminius, H. Römpler, Willy Schlüter, W. Waltaris, Georg Lomer, Georg Sulzer, Otto Burggraf, Richard Böhme, Oskar Korschelt. - Z.T. sind über die Folgen ganze Bücher abgedruckt, z.B. "Eine edle Frau (H.P. Blavatsky) und ihre Widersacher" von Richard Wefers, "Aus dem Leben eines Okkultisten" von P. Braun (Nur d. Schlusskapitel fehlt), "Die große Weisheit des erhabenen Buddha" von Bapt. Wiedenmann oder "Phrenologische Mitteilungen" von M.W. Ullrich. - Der "Gral-Orden" (oder: Orden vom heiligen Gral), dessen Schrift hier vorliegt, wurde 1893 von P. Braun gegründet. Er bezweckte die Verbreitung von Selbsterkenntnis u. Nächstenliebe u. hatte ähnlich der Freimaurerei 3 Grade (Lehrling, Geselle, Meister). 1921 wurde der Orden reformiert u. nannte sich nun "Neuer Grals-Orden", von dem sich 1923 der "Gralshort Montsalvat" in Dresden abzweigte. Nach der Reformation wurde P. Ch. Martens, Geschäftsführer des "Erudistischen Bundes", neuer Ordensleiter. Dr. E.C.H. Peithmann führte im Gralsorden die Sexualmagie ein, trennte sich aber später u. gründete eine gnostische Geheimkirche (Miers). - Einbände z.T. stärker bestossen u. mit Randläsuren; z.T. passen Einband u. Band nicht zusammen (z.B. steht "40. Band" auf dem 28.); ab dem 34. Band papierbedingt gebräunte Seiten; Seiten grösstenteils nicht aufgeschnitten, daher innen durchgehend sauber u. gut (nur Band 28 mit leichtem Feuchtigkeitsrand), gesamt altersentsprechend gute Expl.

 

684.    Brandenstein, Wilhelm: Atlantis. Größe und Untergang eines geheimnisvollen Inselreiches. Wien, Gerold & Co., 1951. 105 S. mit 9 Abb., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag

(= Arbeiten aus dem Institut für allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft herausgegeben von W. Brandenstein, 3. Heft). - Für den Autor ist Kreta mit Atlantis identisch: "Nach eingehenden Untersuchungen zwischen Mythos, Sage und Märchen, wird gezeigt, daß die Atlantissage mit den Sagen zusammenstimmt, die die Beziehungen zwischen Athen und dem minotischen Kreta behandeln. Auch stimmen die von Platon geschilderten Verhältnisse auf Atlantis mit dem archäologischen und religionsgeschichtlichen Befund auf Kreta so überein, daß der Bericht Platons vielfach die archäologische Hinterlassenschaft des minoischen Kreta zu illustrieren vermag." (Klappentext) - Der Umschlag ist lichtrandig u. hat starke Läsuren; Buch sauber u. gut.

 

685.    Braun, Dr. phil. P. und F. E. Baumann (Hrsg.): Gott mit uns! [Bzw.ab Band 7:] Zum Licht! - Band 1, 3, 4, 5, 6, 7, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 [= 16 Bde.]. Bad Schmiedeberg u. Leipzig, F. E. Baumann, 1905-1912. jew. ca. 280 S., Kl.-8°, Priv. blaues Leinen (alle gleich, nur Bd. 4, 5 u. 6 zus. in einem schwarzen Halbleinen-Bd.)

(1-5) Dr. phil. P. Braun (Hrsg.): Christliche Theosophie - Gott mit uns! Neue Gedanken auf religiöser Grundlage. Eine Schrift zur Förderung der Bestrebungen der Brüderschaft "Zum Heiligen Gral". Herausgegeben unter Mitwirkung einer Anzahl Gesinnungsfreunde. - (6) F.E. Baumann (Hrsg.): Gott mit uns! Eine Schrift zur Förderung der Bestrebungen der Brüderschaft "Zum Heiligen Gral". Herausgegeben unter Mitwirkung von Dr. P. Braun und anderer Freunde der Wahrheit und des Fortschritts. - (ab 7) F.E. Baumann (Hrsg.): Zum Licht! Eine Brüderschafts-Schrift. Herausgegeben unter Mitwirkung von Dr. P. Braun und anderer Freunde der Wahrheit und des Fortschritts (ab 13 zusätzlich unter Mitwirkung von P. Ch. Martens; ab 18 zus. R[ichard] Wefers). - Der Untertitel von "Zum Licht" (ab 7) lautet: "'Zum Licht' veröffentlicht Aufsätze über Psychologie, Metaphysik, Geisteswissenschaft, christliche Mystik, Theosophie, Okkultismus und Verwandtes." - U.a. mit Beiträgen von: P. Braun, Otto Weiler, Willy Schlüter, Johann Baptist Wiedenmann, Lucian von Pusch, E. Ludovici, Friedrich Schwab, Paul Stoß, Franz Hartmann, P. Sedir, Ernst Wöhrle, P.Ch. Martens, Elise Fassbender, M.W. Ullrich, W. Katzer, Emil Völkel, Ernst Woehrle u.a. (z.T. sind durch in Folgen ganze Bücher von P. Braun (z.B. "Alte und neue Magie"), Bapt. Wiedenmann (z.B. "Das Rätsel des Menschenlebens") u.a. abgedruckt). - Altersentsprechend gute Expl. mit wenigen, meist schwachen Anstreichungen.

 

686.    Bruno, Giordano: Giordano Bruno's Reformation des Himmels lo spaccio della bestia trionfante. Verdeutscht und erläutert von Ludwig Kuhlenbeck, Dr. jur. Nebst einer Abbildung des Bruno-Denkmals in Rom, einem Facsimile seiner Handschrift, sowie zwei Sternbilderkarten. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Verlag von Rauert & Rocco, 1889. 5 Bll., XV, 375 S., 2 Bll. mit 2 eingef. Tafeln, Gr.-8°, Pappband d.Zt. 

Erste vollständige dtsch. Übersetzung, der eigentliche deutsche (übersetzte) Titel des Werkes lautet: Die Vertreibung der triumphierenden Bestie, vorgeschlagen von Zeus, ausgeführt vom Rate der Götter, offenbart von Merkur, vorgenommen von Saulin, aufgeschrieben vom Nolaner [d.i. Bruno], eingeteilt in drei Dialoge mit je drei Unterabteilungen. Gewidmet dem hochedlen und vortrefflichen Ritter Herrn Philipp Sidney. Gedruckt zu Paris 1584 (S.1). - "Die Philosophie Bruno's... ging von der Betrachtung des bestirnten Himmels über uns aus und gelangte zur Idee der 'Vertreibung der triumphierenden Bestie' in uns, d.h. derjenigen Götter, die der Aberglaube und das Priestertum an das Himmelszelt hinaufdichtet." (S. III) - Im Anhang geht Kuhlenbeck auf Leben u. Weltanschauung des italienischen Naturphilosophen Giordano Bruno (eig. Filippo Bruno, 1548-1600) ein, der wegen seiner Lehren von der Unendlichkeit der Welt u. der Vielheit u. Gleichwertigkeit der Weltsysteme nach 7jähriger Haft auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Er vertrat das kopernikanische Weltsystem u. eine pantheistische Lehre von der Weltseele. Bruno hatte u.a. Wirkung auf Goethe, Herder, Schelling. - Einband etwas bestossen u. berieben; handbeschriftetes Rückenschild z.T. abgerieben; Rücken angeplatzt u. oberes Kapital mit Fehlstelle; kl. Besitzervermerk im Vorsatz; Seiten papierbedingt gering gebräunt, sonst innen ein gutes Expl.

 

687.    Buhle, Dr. Johann Gottlieb: Ueber Ursprung und Leben des Menschengeschlechts und das künftige Loos nach dem Tode. Eine freie naturwissenschaftliche Ansicht. Erstausg. Braunschweig, bei G. C. E. Meyer, 1821. IV, [1], 156 S., Kl.-8°, Marmorierter Pappband d.Zt. 

Interessante Schrift, die aus Vorträgen entstanden ist; enthält: Vom Ursprunge des Menschengeschlechts auf der Erde; Von dem Leben u. der natürlichen Möglichkeit der Fortdauer des Menschengeschlechts in der Gattung durch die Nachzeugung; Von dem künftigen Loose des Menschengeschlechts nach dem Tode. - Johann Gottlieb Buhle (1763-1821) verfasste u.a. auch ein 8bändiges "Handbuch der Philosophie" (1796-1804), ein Werk über "Transcendentalphilosophie" u. "Ueber den Ursprung und die vornehmsten Schicksale der Orden der Rosenkreuzer und Freymaurer. Eine historisch-kritische Untersuchung." (1804). - Etwas bestossen; Rückenschild ist abgerieben; Rückendeckel mit Fehlstelle im Bezugspapier; die Seiten min. gebräunt oder braunfleckig, ein gutes Expl.

 

688.    Caillet, Albert L.: Manuel Bibliographique des Sciences Psychiques ou Occultes. Tome I, II & III [kmpl.]. Sciences des Mages. - Hermétique. - Astrologie. - Kabbale. - Franc-Maconnerie. - Médecine ancienne. - Mesmérisme. - Sorcellerie. - Singularités. - Aberrations de tout ordre Curiosités. Sources Bibliographiques et Documentaires sur ces sujets Etc. Tome I: A - D. Tome II: E. - L. Tome III: M. - Z. Facsimile edition [Paris, Lucien Dorbon 1912]. 3rd printing. Mansfield Centre (U.S.A), Martino Publishing, [2003]. 1 Bl., LXVII, 531 S. / 2 Bll., 533 S. / 2 Bll., 767 S., Gr.-8°, O-Leinen

Ackermann I/1: "Unentbehrliches und bis jetzt ausführlichstes Nachschlagewerk über das gesamte Gebiet des Occultismus." - Verzeichnet sind 11648 Werke versch. Sprachen (überwiegend Französisch) in alphabetischer Sortierung (nach Autor). Einige mit kl. Anmerkungen. - Sehr gute Expl.

 

689.    Cubasch, Dr. W.: Der Alp. Berlin, Verlag von Carl Habel (C. G. Lüderitz'sche Verlagsbuchhandlung), 1877. 36 S., 8°, marmorierter Heftstreifen

Der Alp oder auch Mahr, Schrättle, Trud oder Toggeli genannt, ist sowohl der mythische Verursacher des Alptraums als auch ein "Drücker". Womit gemeint ist, daß er sich auf die Brust der Schlafenden setzt u. ihnen die Luft zum atmen nimmt. - U.a. über: verschiedene historische Vermutungen, woher Alpträume kommen; beginnend bei einer Neckerei der Waldgeister. Dann erklärt der Autor seine Theorie, nämlich, dass Reize, die der Schlafende von aussen erfährt, im Traum verstärkt werden u. z.B. Regen im Traum als Kanonendonner erscheinen kann, eine Wolldecke als zottiges Tier/ Dämon etc. - Sauber u. gut erhalten.

 

690.    De Francesco, Grete: Die Macht des Charlatans. Mit neunundsechzig Abbildungen nach seltenen, teils unveröffentlichten Originalen. Erstausg. Basel, Benno Schwabe & Co. Verlag, [1937]. 257 S. mit 69 Abb., Gr.-8°, O-Leinen mit Goldschrift

Hauptkapitel: Gestalt u. Wirkung; Die Alchimie u. ihre Charlatane (u.a. Leonhard Thurneisser); Macht durch Propaganda; Buonafede Vitali; Die höheren Charlatane; Die Wundermechanik als Neue Alchimie (u.a. Gottfried Christoph Beireis). - "Wäre die Macht des Charlatans auf Betrug und nicht auf Fälschung gegründet, sie wäre leichter zu erkennen." (S.242). - Mit Literaturverzeichnis u. Namensregister. - Gutes Expl.

 

691.    Diemer, Manfred: Die Überraschung Europas: 1931-1936. [Der kommende Weltkrieg. Die Deutsche Revolution. Der Deutsche Cromwell und: Deutschlands neue Weltgeltung!] Hamburg, Uranus-Verlag Max Duphorn, [1930]. 22 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

Völkische gestimmte Prophezeiungen zur "Welt- und Notwende". - Etwas bestossen u. gebräunt, sonst gut.

 

692.    Dörr, Erich Johann: Revolution im Himmel. Eine deutsche Komödie (neue Form). Berlin-Wilmersdorf, Verlag: Buchdruckerei Otto Hellwig. Copyright: Verlag für nationale Religion, 1933. 72 S., 2 Bll., 8°, O-Karton

Das Stück spielt in einem bayrischen Bergdorf u. einem Vorhimmelsraum. "Eine deutsche Komödie. Schlicht und klar, voll dramatischer Spannung, großen Erlebens und sprühenden Humors... [Der Theaterregisseur] Max Reinhardt [d.i. Maximilian Goldmann, 1873-1943] schreibt darüber... 'Ein Theater mit volkstümlichen Spielplan müßte hier unbedingt zugreifen!'" (Verlagswerbung) - Seiten etwas gebräunt, sonst sauber u. gut.

 

693.    Dreher, Eduard: Das Kartenlegen-Wahrsage-Geheimnis. Nach uralten Zigeuner-Ueberlieferungen. Mit vielen Abbildungen. Kartenlegen mit jedem gewöhnlichen Kartenspiel. Jeder sofort Wahrsager! 7.-9. Tsd. Hamburg, Uranus-Verlag Max Duphorn, [1931]. 34 S., 3 Bll. mit einigen Abb., Kl.-8°, Illus. O-Karton

Der Autor hat lt. Vorwort bei seinen Wanderungen durch Serbien u. Makedonien Kontakt zu den dortigen Zigeunern bekommen u. von diesen die auf langen Traditionen beruhenden Überlieferungen zum Kartenlegen erlernt. - Inhalt: Die Bedeutung der einzelnen Karten (Karo, Herz, Pik, kreuz); Die Bewertung der Bedeutungen im Zusammenhang; Die Form des Kartenlegens (Normales Legen, Das große Kreuz-Legen, Das große Stern-Legen, Der Liebes-Kranz). - Leicht angestaubt; Seiten papierbedingt gebräunt, ein gutes Expl. - Selten.

 

694.    Duhm, Prof. Bernh.: Kosmologie und Religion. Vortrag, gehalten am 26. Januar 1892. Basel, Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1892. 31 S., 8°, O-Broschur

Bernhard Duhm (1847-1928), protestantischer Theologe (Alttestamentler), über kosmologische Fragen. - Deckel mit Stempel, Notiz u. kl. Aufkleber; Rückendeckel schwach fleckig; leichte Randläsuren; Seiten unbeschnitten, sonst gut.

 

695.    Eichhorn, J[ohann] G[ottfried]: Die hebräischen Propheten. Erster, Zweyter und Dritter Band [kmpl.]. Göttingen, bey Vandenhoek und Ruprecht, 1816, 1819, 1819. 3 Bll., 432 S. / VIII, 664 S. / 1 Bl., 689 S., 8°, Schlichte Pappbände d.Zt. 

Es "steht im ersten Band alles beysammen, was noch von prophetischen Reden aus den Zeiten der assyrischen Oberherrschaft über Vorderasien vorhanden ist; und im zweyten, was sich aus den Zeiten der Streifzüge der Scythen und der Uebermacht der Chaldäer bis auf den Anfang des babylonischen Exils von prophetischen Reden im alten Testament erhalten hat. Ein dritter Band wird die spätern prophetischen Poesien der Hebräer nachholen... Mit Vorbedacht ist alles anspruchlos und ohne gelehrten Prunk dargestellt. In [den] Bänden auch nicht ein einziges hebräisches Wort." (Vorrede Bd. 2) - Johann Gottfried Eichhorn (1752-1827), Prof. der orientalischen Sprachen u. Historiker, verfasste u.a. auch eine "Allgemeine Geschichte der Kultur und Literatur des neuern Europa" (1796-99) u. eine "Übersicht der französischen Revolution" (1797). - Einbände bestossen u. fleckig; Aussengelenke berieben; alle auf Vorsatz mit Besitzerstempel; Seiten unbeschnitten, gering gebräunt u. mit einigen, doch stets sehr kleinen u. äusserst zarten Bleistiftanstreichungen, sonst gute Expl.

 

696.    Engel, Leopold: Luzifers Bekenntnisse. Ein Epos in 8 Gesängen. Lorch (Württ.), Renatus-Verlag, 1928. 56 S., 8°, O-Karton

Enthält die "8 Gesänge" von "Luzifers Bekenntnissen", sowie ab S. 43 "Das Leben des Menschen. Woher? Wohin?". - Leopold Engel (1858-1931), Schauspieler, Schriftsteller u. Freimaurer. Erster Verleger der Lorber-Schriften, in Dresden. 1896 Eintritt in den Illuminaten-Orden, den Theodor Reuss (1855-1923) bereits 1880 in München reaktiviert hatte u. 1897 Gründung eines eigenen Illuminaten-Ordens in Dresden. Im Jahre 1925 wurde der Illuminaten-Orden neu organisiert u. zu einem "Weltbund" erweitert, wobei Leopold Engel dessen Präsident in Berlin wurde. - Leichte Spuren eines entfernen Rückenschildes; eingeklebte Nummer im Vorsatz; Expl. ist durchgehend etwas gebräunt, sonst sauber u. gut.

 

697.    Essen, Gerd-Wolfgang und Tsering Tashi Thingo: Padmasambhava. Leben und Wundertaten des großen tantrischen Meisters aus Kaschmir im Spiegel der tibetischen Bildkunst. Köln, DuMont Buchverlag, 1991. 156 S., 2 Bll. mit zahlreichen Abb. u. Farbtafeln, 4°, O-Leinen mit O-Umschlag

"Padmasambhava, d.h. 'Der aus dem Lotos Geborene', ist der Begründer des Lamaismus, der Religion Tibets... Anhand von ausgwählt schönen Stücken, zumeist farbkräftigen Meditationsbildern aus der berühmten Tibet-Sammlung Gerd-Wolfgang Essen, zeichnet die vorliegende Publikation das Leben und die Wundertaten des Padmasambhava nach." (Klappentext) - Umschlag mit leichten Gebrauchsspuren, Buch sauber u. gut.

 

698.    Faust - Birven, Henri, Dietmar Theens und Karl Weisert (Hrsg.): Faust im zwanzigsten Jahrhundert. - Festschrift für Karl Theens zum sechzigsten Geburtstag. Für die Freunde der Faust-Gedenkstätte herausgegeben. Knittlingen/ Württemberg, Veröffentlichungen der Stadtverwaltung, 1964. 87 S., 4 Bll. mit 5 Abb. u. einer Notenseite, Gr.-8°, Engl. O-Broschur

Aus dem Inhalt: Hans Henning: Faust im 20. Jh.; Karl Schopen: Oswald Spengler u. die "Faustische" Idee; Theodor Heuss: Anmerkungen zu Faustens Geburtsort; Boris Pasternak: Zur Übersetzung von Goethes Faust; Werner Heisenberg: Über eine Faust-Parodie der Atom-Physiker; Konrad Pfeiffer: Der Dichtung Schleier aus der Hand der Wahrheit. - Zum Rand hin leicht gebräunt, sonst ein sauberes u. gutes Expl. mit Widmung des Faust-Sammlers u. -Forschers Karl Theens an Herrn Prof. Dr. A.Jores.

 

699.    Fischer, [Peter]: Lieber schweigen! Geschichtliche Bruchstücke aus dem Leben einiger Päpste. II. Aufl. Luzern, Buch- und Verlagsdruckerei C. J. Bucher, [um 1900 [EA 1891]]. 82 S., 8°, O-Karton

Eine "kleine Arbeit gegen den Antichrist, der sich in mehr als hundert Päpsten gezeigt hat." Gemeint sind Knabenschändung (Sodomiterei), Kinderlehrkinder-Verführung, Bestialität, Diebe, Fälscher, Schwindler, Mörder u. Selbstmörder, die sich unter 1100 Päpsten fanden. Der Autor, selbst katholischer Priester, hat gerichtliche Urteile aus Frankreich, Italien, Österreich u. der Schweiz gesammelt. (S. 3f.) - Einband etwas bestossen u. fleckig; Rücken mit Gewebeband geklebt; Seiten papierbedingt gebräunt u. etwas belesen, sonst gut. - Selten.

 

700.    Franck, A[dolphe]: Die Kabbala oder die Religions-Philosophie der Hebräer. Aus dem Französischen übersetzt, verbessert und vermehrt von Ad[olphe] Gelinek [Jellinek]. Mit einer Abbildung. [Anastat. Neudr. der Ausg. 1844 / 2. Aufl.] Berlin, Verlag Louis Lamm, [1818]. XVI, 294 S., 1 Bl. mit 1 Abb. (Frontispiz), Gr.-8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d.Zt. 

Ackermann III/ 20; Slg. du Prel 1739 (EA 1844). - "Von einem über jeden Sekten- und Parteigeist erhabenen Standpunkt aus betrachtet, entwickelt Adolphe Franck die Herkunft der Kabbala aus den ältesten Stücken des Sohar, der 'Bibel' der Kabbalisten, woraus er zahlreiche Abschnitte übersetzt hat... Seine Suche nach den Wurzeln der Kabbala führt zu den Parsen und deren Zoroasterreligion." (Klappentext eines späteren Nachdrucks) - Adolphe Franck (1809-1893) beschäftigte sich insbesondere mit jündischer Philosophie u. der Übersetzer Adolph Jellinek (1821-1893) zählte zu den beutenden jüdischen Gelehrten u. Kanzelrednern seiner Zeit. Er selbst veröffentlichte u.a. eine "Auswahl kabbalistischer Mystik" (1852). - Einband etwas berieben; Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

701.    Freimark, Hans: Mediumistische Kunst. Mit einem Beitrag über den künstlerischen Wert mediumistischer Malereien von Eugen Johannes Maecker. Mit 10 Abbildungen im Text, 2 farbigen und 3 schwarzen Tafeln. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Heims, 1914. 136 S. mit 10 Textabb. u. 5 Tafeln, 8°, O-Leinen

(= Beiträge zur Geschichte der neueren Mystik und Magie Heft 2). - U.a. über: Zur Psychologie des mediumistischen u. künstlerischen Schaffens; Der künstlerische Wert mediumistischer Malereien u. Poesien. - Hans Freimark (1881- nach 1937) gelernter Kaufmann; Schriftsteller. Zeitweise Mitarbeiter von Magnus Hirschfeld u. später kritischer Chronist der esoterischen Szene. Er vertrat wie Surya die Haltung, das die Anthroposophen die "intoleranten 'Paffen' der Theosophie" seien. (Siehe H.T. Hakl in: Hans Freimark "Okkultismus und Sexualität", AAGW 2003) - "Seine Liebe für den Okkultismus geht aus mehreren Publikationen über den Zusammenhang von Homosexualität und Geheimwissenschaften hervor." (Hergemöller: Mann für Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe). - Einband etwas angestaubt u. braunfleckig; Vorsätze mit Schatten eines ehem. Umschlags; Titelrückseite gestempelt, sonst ein sauberes u. gutes Expl. der Leinenausgabe.

 

702.    Fritsche, Herbert: Briefe an Freunde 1931-1959. Nummeriertes Expl. (52/ 1000). Stuttgart, Ernst Klett Verlag (als Privatdruck für die Freunde Herbert Fritsches), 1970. VIII, 247 S., Gr.-8°, Engl. O-Broschur

Dr. Herbert Fritsche (1911-1960) praktischer Psychologe, Anhänger der Theosophie Annie Besants u. Steiner-Gegner, Hrsg. der grenzwissenschaftlichen Zeitschrift "Die Säule", Oberhaupt der Gnostisch-Katholischen Kirche u. als Nachfolger von Krumm-Heller als Großmeister der Fraternitas Rosicruciana Antiqua. Sein Ordensname im O.T.O. lautete "Basilius" (Miers). - In vorliegendem Buch sind zahlreiche seiner Briefe abgedruckt, u.a. an Gustav Meyrink; Otto Buchinger; Martin Buber; Hans Blüher; Ernst Jünger; Gerhard Nebel u. andere mehr, sowie mehrere Briefe an Ernst Klett. - Gutes Expl.

 

703.    Funk-Brentano, Franz: Die berühmten Giftmischerinnen und die schwarze Messe unter Ludwig XIV. Nach den Archiven der Bastille. Einzig berechtigte Uebersetzung aus dem Französischen von Nina Knoblich, mit einem Vorwort von Albert Sorel. 3. Aufl. Stuttgart, Franckh'sche Verlagshandlung, [1908]. XVII, 1 Bl., 209 S. mit 8 Tafeln, 8°, Goldgepr. O-Leinen mit Kopffarbschnitt 

Wahrscheinlich wurde ein Teil der 2. Aufl. zum einem Reihentitel in der "Bibliothek des 17. und 18. Jahrhunderts" umgebunden. Das Titelblatt ist auf einen Falz gesetzt; die Seite III/IV wurde von Verlagsseite entfernt. (Dank für die Auskünfte zu einem Vergleichsexpl. an den Kollegen Rainer G. Feucht). - Inhalt: Marie Madeleine von Brinvilliers; Die Zauberinnen; Frau von Montesspan; Ein Richter; Der Tod von "Madame"; Racine u. der Giftmordprozeß; Die "Wahrsagerin". - Einband leicht berieben; tlw. schwach fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

704.    Gebelin, Court de: Saturn, Mercur, und Hercules, drey morgenländische Allegorien. Aus dem Französischen [von A. Weishaupt]. Mit einer Vorrede begleitet von Adam Weishaupt. Regensburg, in der Montagischen Buchhandlung, 1789. XVI, 448 S., 8°, Neueres marmoriertes Halbleinen

Über die drei zusammen hängenden Allegorien des "Saturns, welcher mit dem Osiris eine Person ist, des Thots oder Merkurs, und der 12 Arbeiten des Herkules." (S.3) Die Geschichte des Saturn ist nach Gebelin eine allegorische Erzählung von der Erfindung des Ackerbaus, der auch mit der Abmessung der Zeit zusammen hängt. Merkur widerum zeigt eine Allegorie über die Erfindung der Astronomie u. des Kalenders. "Und in der Geschichte und den 12 Arbeiten des Herkules, werden wir das Umpflügen der Erde und die Vertheilung der ländlichen Arbeiten auf jeden Monat im Jahre erblicken." (S.3) - Adam Weishaupt (1748-1830), bekannt als Begründer des Illuminaten-Ordens, weist in seinem Vorwort auf die Wichtigkeit des vorliegenden Werks hin, ohne Gebelin in allen Details, v.a. bei Herkules folgen zu wollen. "Wenn gleich manche Beweise zu schwach, manche Vermuthungen zu gewagt, und viele Etymologien unläugbar zu gezwungen sind; so trift dieser Tadel mehr einzelne Theile, als den Hauptgegenstand dieser Schrift." (S.IV) - Antoine Court de Gébelin (1719-1784), Theologe, Freimaurer, 1773 Mitgründer des Göttlichen Orden der Philaleten, der sich mit der Kabbala beschäftigte. Besonders interessiert war Gebelin am Tarot, das seiner Meinungs nach aus Ägypten stammte. Auch zeichnete er selbst Tarot-Karten, die später in Papus' (d.i. Gérard Encausse, 1865-1916) Buch "Der Tarot der Zigeuner" abgebildet wurden. - Seiten leicht gebräunt, z.T. leicht angestaubt oder stockfleckig; unbeschnitten u. mit deutlichen Randläsuren, sonst gut erhalten. - Selten.

 

705.    Germar, Ernst von: Raum und Zeit in der menschlichen Seele. Stuttgart, Den Haag u. London, Orient-Occident-Verlag, 1928. 2 Bll., 136 S., 1 Bl., 4°, Goldgepr. illus. O-Karton

Der Autor hat die Inhalte seines Werkes in eine in der Ich-Form erzählte Geschichte oder vielmehr in Briefantworten gehüllt. Die Geschichte handelt von einem Wanderer, der immer wieder anders denselben Berg besteigt u. am Ende die Erkenntnis erlangt. Auch die Liebe spielt eine wichtige Rolle. - Ecken bestossen; Einband deutlich lichtrandig; 4 Blatt an der Bindung mit kl. Löchern (keine Textberührung), sonst gutes Expl.

 

706.    Glahn, A. Frank: Das Deutsche Tarotbuch. Die Lehre von Weissagung und Wesenheit. Drei Stufen der Einweihung. 2. umgearb. Aufl. Memmingen, Uranus-Verlag, 1933. 325 S., 1 Bl. mit Fig. u. 3 lose beiliegenden Runen-Tafeln [so kmpl.], Gr.-8°, Golgepr. O-Leinen

Über Theorie (Mystik, Magie, Die magisch-mystische Schulung, Tarot u. Kabbala, Das Buch Thoth u. die Astrologie) u. Praxis (Symbolischer Tarot, Astrologischer Tarot, Kabbalistischer Tarot, Das Stundenglas, Mit Runen raunen) des Tarot. Interessant das letzte Kapitel, hier wird das Tarot mit Runen verknüpft. Dazu auch die 3 Beilagen mit 18 Runen-Bildern. Die erste Aufl. erschien noch mit einem Tarotspiel als Beilage. - Friedrich Heinrich August Glahn (1895-1941), okkulter Schriftsteller u. Freimaurer, der die Mitwirkung der Frau in der Freimaurerei befürwortete. Glahn ist v.a. bekannt durch die nach ihm benannte Glahn-Methode der Horoskopdeutung u. für seine Arbeiten zur Radiästhesie, wie z.B. die 6bändige Pendel-Bücherei. Vorliegendes Werk war während des Nationalsozialismus verboten. - Lichtrandiger Einband; leicht angeplatzte Vorsatzgelenke, sonst ein gutes Expl. - Mit Beilagen selten.

 

707.    Goethe - Detering, Heinrich: "In magischen Kreisen": Goethe und Lippe. - Herausgegeben vom Lippischen Heimatbund. Lemgo, Kommission-Verlag: Steffen Verlags GmbH, 1984. 84 S. mit mehreren Abb., 8°, O-Leinen mit Goldschrift

"Es ist von nicht geringem Reiz, diesen höchst unterschiedlichen Beziehungen zwischen einem deutschen Dichter und einem deutschen Ländchen mit Neugier nachzugehen. Freilich würde dieses kleine Buch überfordert, erwartete man von ihm etwa im Externsteine-Kapitel Aufschluß über die 'richtige' Deutung des Reliefs oder auch, im Hinblick auf Goethe, über den Dualismus im 'Faust'. Wohl aber darf der Leser erwarten, in Lippe und mit Lippern Goethe zu begegnen und mit Goethe lippische Merkwürdigkeiten zu entdecken." (Vorwort) - Sauberes u. gutes Expl.

 

708.    Goethe - Louvier, Ferdinand August: Sphinx locuta est. Band I und Band II [kmpl.]. - Goethe's Faust und die Resultate einer rationellen Methode der Forschung. 2. Aufl. Berlin, Verlag des Bibliographischen Bureaus, 1892. 2 Bll., 443 S. / 1 Bl., 491 S., 8°, Priv. Halbleinen d.Zt. mit aufgezogenen O-Einbänden

Das Werk betrachtet detailliert in "inductiver Forschung" Goethes Faust, der I. Band nach einer Einleitung den ersten Teil u. der II. Band "Der Tragödie zweiten Teil". Louvier erwartet, dass durch seine "neue Auffassung" ein "literarischer Kampf" um den Faust entbrennen wird (II, S.487). Als Weiterführung vorliegenden Werkes verfasste er "Goethe als Kabbalist in der 'Faust'-Tragödie" (1892). - Einbände deutlich bestossen u. beschabt; Deckel mit Nummernaufklebern; beide mit Besitzervermerk; bei Bd. I fehlt vermutlich nach dem Titel ein Blatt (das vermutlich nur eine Widmung o.ä. enthielt, Vorwort ist kmpl.) 2 Blatt sind lose; Seiten z.T. papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl. mit fester Bindung. - Selten.

 

709.    Göthke, Albert: Symbolik, Mystik, Ethik oder die Geheimwissenschaft der Entsprechung, die verborgenen Seelenkräfte und die Moral in Poesie und Prosa. Berlin, Selbstverlag des Verfassers, 1898. 4 Bll., 352 S., mit Frontispiz u. Vignetten, Kl.-8°, Priv. Halbleinen d.Zt. 

"Die Symbolik ist die Grundlage, worauf die Mystik den Tempel der Weisheit baut, die Ethik aber bildet die Mauer oder den Schutz dieses Tempels. Nur durch die praktische Anwendung der in diesem Buch enthaltenen Wahrheiten werden wir beschützt und bewahrt bleiben." (S.3) - Enthält u.a. eine Anführung u. kurze Erklärungen von 700 Bibelnamen sowie zahlreiche Gedichte, Sinnverse u. Denksprüche; Einiges über das Mineralreich; Aus der Blumensprache des Pflanzenreichs usw. - Mit Register. - Kanten etwas berieben; mehrere Besitzerstempel; bis S. 40 einige rote Kuli-Anstreichungen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

710.    Graber, Johann Georg und Johann Georg Gichtel: Eine kurze Eröffnung und Anweisung der dreyen Principien und Welten im Menschen, in unterschiedlichen Figuren vorgestellet. Wie und wo eigentlich ihre Centra im innern Menschen stehen; gleich sie der Autor selbst im göttlichen Schauen in sich gefunden, und gegenwärtig in sich empfindet, schmecket und fühlet. Samt einer Beschreibung der dreyerley Menschen, nach Art des in ihme herrschenden Principii oder Geistes. Worinnen sich ein jeder als in einem Spiegel besehen kann, unter welchem Regiment er in seiner Lebensgestalt stehe und lebe. Nebst einer Anweisung, was der Streit Michaels und des Drachen, auch was das wahre Beten im Geist und Wahrheit sey. Abgemalet und vorgestellet durch Johann Georg Grabern von Ringenhausen, Johann Georg Gichteln von Regensburg, im Jahr Christi 1696. Neue Aufl. Berlin u. Leipzig, bey Christian Ulrich Ringmacher, 1779. 1 Bl., VIII, 146 S., 2 Bll. mit 5 altkolorierten Holzschnitt-Tafeln, eine eingefaltet, Kl.-8°, Halbleder d.Zt. 

Caillet II, 4522. - Johann Georg Gichtel (1638-1719) war Anhänger Jakob Böhmes u. erster Hrsg. seiner Werke. In zahlreichen Schriften entwickelte er Böhmes Vorstellungen weiter. Mit dem vorliegenden Werk wird der Versuch unternommen, dies in die Praxis zu übertragen. Die große Faltkarte zeigt einen Zodiakus mit den Planeten als "Rad der Geburt" u. "Bildnis Gottes im Menschen, durch die drey Principia Göttlichen Wesens". Die vier Tafeln stellen Menschenfiguren vor, mit den eingezeichneten theosophischen, mystischen, energetischen u. theleologischen Zentren: Jesus im Herzen, Jehova in der Milz, im Schambereich die "Finstere Welt" u. am Gesäss gar der "Hölle Satan". - Einband leicht berieben u. bestossen; Vorsätze etwas fleckig; Seiten vereinzelt leicht fleckig oder angeschmutzt; die Tafeln mit kräftigem Abdruck u. schönem Altkolorit, ein gutes Expl.

 

711.    Grau, Albin - Reiner, Dr. Julius: Zarathustra. - Berlin u. Leipzig, Verlag von Hermann Seemann Nachfolger, 73 S., 3 Bll., Gr.-8°, Illus. O-Karton 

Mit kl. eingezeichnetem ExLibris des Filmarchtiekten u. Grafikers Albin Grau (1884-1971), der u.a. 1921 Murnau's Stummfilmklassiker Nosferatu produzierte. Ab 1924 Jahren war Grau als "Meister Pacitius" Leiter der Berliner Pansophia-Loge, nach deren Zerfall lehnte er die Leitung der neu gegründeten "Fraternitas Saturni" ab, so dass Eugen Grosche Grossmeister wurde. Von Albin Grau stammen mehrere Zeichnungen bzw. auch z.T. die Gestaltung der "Saturn Gnosis." - Einband bestossen; Rücken angerissen u. mit Fehlstelle; Seiten unbeschnitten u. durch schlechte Papierqualität leider brüchig; vereinzelte Bleistiftanstreichungen (von A. Grau?).

 

712.    Guenther, Johannes von (Hrsg.): Der Erzzauberer Cagliostro. Die Dokumente über ihn nebst zwölf Bildbeigaben. Erstausg. München, Georg Müller Verlag, 1919. XIV, 508 S., 2 Bll., mit 11 Tafeln u. 1 gefalt. Faksimilie, 8°, Halbpergament

Alessandro Cagliostro, eigentlich Giuseppe Balsamo (1743-1795), italienischer Alchemist u. Hochstapler, der Griechenland, Ägypten, Arabien, Persien, Rhodos u. Malta bereist hatte. Nach seiner Heirat zog er durch Europa u. verkaufte Liebestrunke, Jugendelixiere, Schönheitsmixturen, alchemistische Pulver usw., um 1785 in Paris in die Halsbandaffäre verwickelt u. eingekerkert zu werden. Nach seiner Freilassung setze Cagliostro seinen Lebenswandel fort, bis er als Häretiker angeklagt im Gefängnis von San Leo starb. Er war auch der Begründer der "Ägyptischen Freimaurerei", die Goethe den Stoff zu seinem "Groß-Kophta" gab. - Einband etwas angestaubt; Deckel leicht fleckig; innen offene Gelenke, sonst ein gutes Expl.

 

713.    Haldane, J[ohn] B[urdon] S[anderson]: Daedalus oder Wissenschaft und Zukunft. München, Drei Masken Verlag, 1925. VIII, 78 S., 1 Bl. Kl.-8°, Goldgepr. O-Leinen

(= Die Bücherei "Heute und Morgen"). - Überarbeitete Schrift eines zukunftsblickenden Vortrages. Z.B. "Ich für meine Person glaube, daß in vierhundert Jahren die Kraftfrage für England in folgender Weise gelöst sein könnte: das Land wird übersäet sein mit ganzen Reihen metallener Windmühlen, und die von diesen in Bewegung gesetzten Dynamomaschinen liefern durch ihre Umdrehungen einen Strom von hoher Spannung an große Elektrizitätszentralen." (S.21) Weiter u.a. über flüssigen Wasserstoff oder Dichter mit chemischen Kenntnissen, neue Genussmittel, künstliche Herstellung von Nahrung, die Trennung der Zeugung von der Geschlechtsliebe. Ein Wahlplakat in 300 Jahren könnte lauten "Stimmt für Macpherson und für Greifschwänze bei euren Urenkeln!" (S.58). - Als Gegenschrift erschien in der gleichen Reihe von Bertrand Russell: "Ikarus oder die Zukunft der Wissenschaft", wobei Russell den von Haldane beschriebenen Zusammenhang zw. Wissenschaft u. Glückseligkeit bezweifelt. - John Burdon Sanderson Haldane (1892-1964), theoretischer Biologe u. einer der Begründer der Populationsgenetik. Beschäftigte sich u.a. mit der Evolution. Bis 1950 Mitglied der Kommunistischen Partei. 1957 wanderte er nach Indien aus u. nahm die indische Staatsangehörigkeit an. Befreundet war Haldane u.a. mit Aldous Huxley, der einige Ideen aus dem vorliegenden "Daedalus" für seine "Schöne neue Welt" als Inspiration nutzte. - Lichtrandiger Einband u. gering schief gelesen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

714.    Halevi, Zev ben Shimon [d.i. Warren Kenton]: The Way of Kabbalah. 1st edition. London, Rider & Company, 1976. 244 S. mit 31 Illus., 8°, Illus. O-Karton

"'The Way of Kabbalah' is a study of the ancient inner teaching of Judaism as it has been applied and adapted to universal needs." (Klappentext). - Der jüdische Autor Halevi, geb. 1933, war Mitbegründer der Kabbala Society. - Mit Index. - Einband etwas bestossen u. leicht gebräunt; Stempel auf Schmutztitel; einige Bleistiftanstreichungen, sonst gut. Beiliegend ein handschriftlicher Brief (über die Kabbala) von Halevi aus dem Jahr 1977 (eine Seite, etwas kleiner als A5).

 

715.    Hartmann, Franz: Jehoshua der Prophet von Nazareth, Bruchstücke aus den Mysterien. Die Geschichte einer wahren Initiation und ein Schlüssel zum Verständnisse der Allegorien der Bibel. 1. Aufl. Leipzig, Verlag von Wilhelm Friedrich (Deckel: Theosophisches Verlagshaus, Dr. Hugo Vollrath), [1897]. 2 Bll., 281 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen

In Bezug auf Jesus ist es wahrscheinlich, "dass die Erzählung der Bibel sich auf gar keine bestimmte Persönlichkeit bezieht, sondern eine dramatische Darstellung der geistigen Wiedergburt ist, ein ewiger Vorgang, der nicht nur auf eine einzige Person in der Vergangenheit beschränkt war, sondern seit undenklichen Zeiten unter den Weisen aller Völker statt fand, jetzt noch stattfindet, und auch in Zukunft solange stattfinden wird, bis die ganze Menschheit zur göttlichen Selbsterkenntnis gekommen ist. Durch diese Anschauung wird der Gesichtskreis des christlichen Glaubens ins Unendliche erweitert." (S.8) - Leicht berieben u. bestossen; schwacher Fleck auf dem Deckel, sonst ein gutes u. schönes Expl.

 

716.    Haw, Johannes M.: Etwas aus dem dunklen Jenseits. 33.-55. Tsd. Leutesdorf am Rhein, Verlag des Johannesbundes, 1930. 78 S., 1 Bl., Kl.-8°, O-Karton

Katholische Schrift, die vor der Hölle warnt. Inhalt: Ein nicht zeitgemäßes Thema; "Es gibt keine Hölle." Es gibt eine Hölle; Was ist die Hölle? I. Die erste Hölle: Die Hölle der Sinnenqual (Das Feuer u. Verdammte u. Teufel als Höllengesellschaft), II. Die zweite Hölle: Die Hölle des Verlustes, III. Die dritte Hölle: Die Hölle der Verzweiflung; Die Hölle der Höllen. Die Ewigkeit; Das unheimliche Schiff; Können wir in die Hölle kommen?; Können wir der Hölle entgehen? - Seiten papierbedingt gebräunt, sonst sauber u. gut.

 

717.    Heckel, Karl: Die Idee der Wiedergeburt. Preisgekrönt. Leipzig, Verlag von Max Spohr, 1889. IV, 71 S., 2 Bll., 8°, Marmoriertes Halbleinen d.Zt. 

Der Privatmann August Jenny gründete eine Stiftung um die Idee der Wiedergeburt des Menschen, wie sie Gotthold Ephraim Lessing in seiner "Erziehung des Menschengeschlechts" beschreibt, weiter zu fördern u. zu verbreiten. Auf Veranlassung von Jenny kam es zu einem Wettbewerb für "Abhandlungen, welche die letzten sieben Paragraphen in Lessings Schrift... behandeln, zweitens für Erzählungen ähnlicher Tendenz." (S.III) Aus den abgegebenen 37 Abhandlungen wählte man die vorliegende als beste. - Heckel bezieht sich u.a. auf Buddha, das Christentum, die Philosophen Plato u. Schopenhauer. - Einband etwas berieben; halb abgeriebenes Rückenschild; Titel mit zwei Stempeln, sonst gutes Expl.

 

718.    Heise, Karl: Die astrale Konstitution des Menschen vom Standpunkte der okkulten Wissenschaft aus dargelegt. 2. Aufl. Leipzig, Verlag Buchhandlung Gebr. Fändrich, o.J. (ca. 1900). 64 S., 8°, Priv. Halbleinen mit montiertem Originaltitel 

Karl Heise (1872 - nach 1932), Anhänger des Guido von List, Mitglied der Mazdaznan-Bewegung. Zusammen mit seinem Bruder Heinrich leitete er die Lebensgemeinschaft "Aryana" in der Nähe von Zürich. - Einige Anstreichungen mit Buntstift; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Nach KVK weltweit kein Expl. nachweisbar.

 

719.    Heise, Karl: Parsifal. Ein Bühnenweih-Festspiel Richard Wagners in okkult-esoterischer Beleuchtung. Berlin-Pankow, Linser-Verlag, [1921]. 297 S., 3 Bll., 8°; O-Karton mit Goldschrift

U.a. über: Der Niederstieg des kosmischen "Wortes"; Die zerbrochene Krone Luzifers; Vom Geheimnis des Speers; Das Mysterium des Grals selbst; Der Gral entweicht zum Osten; Gralskathedralen. - "In der Tat bot ja Großbritannien die ganze wehrhafte Weltmacht wider Deutschland auf. Und Deutschlands Schwert zerschellte am 'Eidechsenhelm' der Entente, die den Krieg aus den Kundgebungen der okkulten britischen Geheimbünde herraus führte. ... Die Echse war immer das Symbolum der dunklen Magie, und an den an dunkler Magie aller Art hat die Entente im Weltkriege und Britannia in früheren Zeiten wider seine Gegner es nie fehlen lassen. Daß das deutsche Schwert zerbarst, lag daran, dass das deutsche Volk seiner Parsifal-Sendung sich nicht rechtzeitig bewusst geworden ist. Es hätte es sein können, - wenn es auf die tausend Mahnrufe der deutschen Okkultisten geachtet hätte." - Wenig beachtetes Werk, das die ganze Thematik des völkischen Okkultismus widerspiegelt. Zahlreiche Anmerkungen, in denen u.a. auf Guido von List, Friedrich Fischbach, Friedrich Döllinger u. Peryt Shou Bezug genommen wird. - Mit Register. - Leicht bestossen; Deckel angeknickt; wenige ganz zarte Anstreichungen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

720.    Hershon, Paul Isaac: A Talmudic Miscellany. A Thousand and One Extracts from The Talmud, The Midrashim and The Kabblah. Compiled and Translated by Paul Isaac Hershon. With an Introductory Preface by the Rev. F. W. Farrar. With Notes and Copious Indexes. 1st edition. London, Trübner & Co., 1880. 3 Bll., XXVII, 361 S., 1 w., 4 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen

(= Trübners Oriental Series). - Ins Englische übersetzte Talmud-Auszüge sowie einige Auszüge aus dem Midrashim u. der Kabbalah. - Mit Index. - Einband ist etwas berieben u. an den Kapitalen stärker bestossen; Bindung z.T. leicht angeplatzt gesamt dennoch fest; vereinzelte Bleistiftanstreichungen; Seiten unbeschnitten u. leicht gebräunt, ein altersentsprechend gutes Expl. der sehr seltenen EA.

 

721.    Hirthammer, Franz (Hrsg.): Der weisse Lotos. 75 Hefte von 1982 bis 2002: Nr. 1, 3, 4, 7-13, 15-77, 83 und 84. Zeitschrift für geistige Entfaltung. München, F. Hirthammer Verlag, 1982-2002. Jew. 32 S. plus grüne Extra-Seiten (bis zu 16), z.T. mit einigen Abb., 8°, Illus. O-Karton

U.a. über Themen wie Jenseitswelten, Gesundheit, Weiße Bruderschaft, Sterbehilfe, Musik, Meditation, New Age, Astrologie, Geistheilen, Mediale Mitteilungen, Seele, Ernährung, Globalisierung. - Autoren u.a. C. Jinarajadasa, Annie Besant, Beatrice Flemming, I. K. Taimni, H. K. Challoner, Cyril Scott, Sylvia Cranston, Iranschär, G. v. Purucker. - Fast alle Hefte mit Resten eines entfernten Versandaufklebers; leichter Rauchgeruch, sonst saubere u. gute Expl.

 

722.    Hübbe-Schleiden, Dr. J. U. (Hrsg.): Sphinx. IV. Jhg. 1889. Achter Band. Monatsschrift für die geschichtliche und experimentelle Begründung der übersinnlichen Weltanschauung auf monistischer Grundlage. Gera (Reuß), Expedition der Sphinx, 1889. VII, 383 S. mit 3 Textabb. u. 2 Tafeln, Gr.-8°, Einfaches priv. Halbleinen mit aufgezogenem Heftdeckel

Aus dem Inhalt: Carl du Prel: Künstliche Träume; Justus: Die Grundgedanken des empirischen Spiritismus; Raphael von Koeber: Die Idee der Faustsage u. ihre historische Entwicklung; Carl Eichberg: Mesmerismus u. Anthropin; Hans von Bender: Klopftöne; Carl Kiesewetter: Fernsehen oder Telepathie in der älteren okkultistischen Litteratur; Freiherr von Schrenck-Notzing: Zur Frage der Suggestionstherapie; Hermann Grote: Die alchymistische Palingenesie; Ludwig Kreyenhagen: Giordano Bruno über Chiromantie u. Chirognosie; Max Dessoir: Moderne Mesmeristen; Johann S. Haussen: Der Adept Sehfeld; Godwin Thiadlef: Volksglaube über Verstorbene; Franz Imkoff: Das hypnotische Verbrechen u. seine Entdeckung. - Dr. J. U. Hübbe-Schleiden (1846-1916) begründete 1884 zusammen mit Oberst Olcott die erste Theos. Gesellschaft für Deutschland, die sich dank ihm u. Franz Hartmann bald erfolgreich in Deutschland ausbreitete. 1885 war er der Sekretär von H.P. Blavatsky, die gerade an ihrer "Geheimlehre" schrieb. Der bekannte Künstler "Fidus" (d.i. Hugo Höppener) war sein Pflegesohn. Ab 1886 gab der die vorliegende Monatsschrift "Sphinx" heraus. - Etwas bestossen; Seiten papierbedingt gebräunt; sehr vereinzelt nicht aufgeschnitten oder mit Randeinrissen, sonst gut.

 

723.    Hübbe-Schleiden, Dr. J. U. (Hrsg.) und Paul A. Zemp (Auswahl): Sphinx. V. Jhg. 1890, Neunter Band [= Januar - Juni]. Monatsschrift für die geschichtliche und experimentelle Begründung der übersinnlichen Weltanschauung auf monistischer Grundlage. Gera (Reuß), Expedition der Sphinx, 1890. VIII, 383 S., 4°, Illus. O-Leinen

Aus dem Inhalt: Carl du Prel: Moderner Tempelschlaf; Gustav Gessmann: Muskellesen u. Gedankenübertragung; Hermann Eichborn: Der Drachenglauben in unserer Zeit; Hübbe-Schleiden: Jesus, ein Buddhist?; Eine unkirchliche Betrachtung; Carl Kiesewetter: Die Hexensalben u. die Hexenfahrt; Ferdinand Maack: Eine Beobachtung nach Péczelys Augendiagnose; Anton Schmoll: Flammarion's Uranie; Raphael von Koeber: Leo Tolstoi u. sein unkirchliches Christentum; Hermann Grote: Die Homunculi des Grafen Kueffstein. - Dr. J. U. Hübbe-Schleiden (1846-1916) begründete 1884 zusammen mit Oberst Olcott die erste Theos. Gesellschaft für Deutschland, die sich dank ihm u. Franz Hartmann bald erfolgreich in Deutschland ausbreitete. 1885 war er der Sekretär von H.P. Blavatsky, die gerade an ihrer "Geheimlehre" schrieb. Der bekannte Künstler "Fidus" (d.i. Hugo Höppener) war sein Pflegesohn. Ab 1886 gab der die vorliegende Monatsschrift "Sphinx" heraus. - Einband ist angeschmutzt, besossen u. berieben; ein Kapital angerissen; Besitzerstempel; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

724.    Hübbe-Schleiden, Dr. J.U. (Hrsg.): Sphinx. I. Jhg. 1886, Erster und Zweiter Band [kmpl. Jhg.]. Monatsschrift für die geschichtliche und experimentale Begründung der übersinnlichen Weltanschauung auf monistischer Grundlage. Leipzig, Th. Grieben's Verlag (L. Fernau), 1886. V, IV, 424 S. / V, 419 S., mit einigen Abb., 4°, Priv. Halbleinen d.Zt.

Aus dem Inhalt: Carl du Prel: Der Astralleib; Carl Kiesewetter: Facius u. Hieronymus Cardanus, zwei Geisterseher der Renaissancezeit; Max Dessoir: Gedanken-Übertragung; Mohini M. Chatterdji: Hamlets esoterische Bedeutung; Morad Ali Beg: Das Lebens-Elixir, eine indische Studie; W.F. Barrett: Der magnetische Sinn; Carl Sellin: Spiritismus u. Wissenschaft in Deutschland; Carl Kieswetter: Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim; Johann S. Haussen: Zur Geschichte der Bewegungsphänomene (Wünschelrute); Lord Lytton Bulwer: Eine Art von sogenannten Geistern; Paul Ladame: Hypnotismus u. Rechtspflege; Gustav Geßmann: Magnetismus u. Hypnotismus; Arthur Peregrinus Brunn: Seltsames u. mystisches aus der englischen Dichterwelt; Albert von Notzing: Übersinnliche Willens-Übertragung; Andrew Jackson Davis: Die Wirklichkeit eingebildeter Krankheiten; Ferdinand Maack: Der Zauberspiegel u. Über Zauberei. - Bei beiden Bd. die Deckel leicht, die Kanten stark berieben; Band I etwas schief gelesen, mit einigen, meist kl. Buntstiftanstreichungen (die letzten Blatt etwas intensiver), ca. 30 Bll. mit braunen Feuchtigkeitsflecken im Rand, die den Text z.T. berühren; Band 2 mit gebräuntem Papier, sonst recht gut.

 

725.    Hübbe-Schleiden, Dr. J.U. (Hrsg.): Sphinx. II. Jhg. 1887, Dritter und Vierter Band [kmpl. Jhg.]. Monatsschrift für die geschichtliche und experimentale Begründung der übersinnlichen Weltanschauung auf monistischer Grundlage. Leipzig, Th. Grieben's Verlag (L. Fernau), 1887. V, 428 S. / VI, 440 S., mit einigen Abb., Gr.-8°, Priv. marmoriertes Halbleinen

Aus dem Inhalt: Carl du Prel: Die Gesetzmäßigkeit der intelligiblen Welt; Ludwig Kuhlenbeck: Das Zweite Gesicht bei den Westfalen; Karl Kiesewetter: Michael Nostradamus u. seine Prophezeiungen; Max Desoir: Der Hypnotismus in Frankreich; Albert von Notzing: Warnende Wahrträume; Hellenbach: Der Äther als Lösung der mystischen Rätsel; Julius Duboc: Ein Kapitel aus der Trieblehre; Hübbe-Schleiden: Objektivität sog. Materialisationen. Alexander Aksákof wider Eduard von Hartmann; Carl zu Leiningen: Die Seelenlehre der Qabalah; Johann S. Haussen: Die Elementarwesen. Sind wir zu deren Annahme berechtigt?; Carl Kiesewetter: Aus den Memoiren der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth; Franz Lambert: Die altägyptische Seelenlehre; Xaver Pfeifer: Des goldenen Schnittes unbewußte Anwendung in der altägyptischen Architektur u. deren psychologische Bedeutung. - Eine Kante beschabt; papierbedingt gebräunt u. z.T. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

726.    Huter, Carl: Illustriertes Handbuch der praktischen Menschenkenntnis nach meinem System der wissenschaftlichen Psycho-Physiognomik. Körper-, Kopf-, Gesichts- u. Augen- Ausdruckskunde. [Neuaufl.] Althofnass bei Breslau, Carl Huter-Verlag , [1928]. 2 Bll., 199 S., 2 Bll. u. 2 Bestell-Karten zum Ausreissen, mit mehreren Abb., 8°, Illus. O-Halbleinen

Dieses Buch soll "dem rein praktischen Teile der Menschenkenntnis dienen, um darin für jedermann ein treuer Berater und täglicher Führer zu sein." (Vorwort) - Carl Huter (1861-1912), Entwickler einer Lehre aus Physiognomik u. Phrenologie. 1896 eröffnete er in Detmold eine eigene Kuranstalt. Sein Werk wurde nach seinem Tode von August Amandus Kupfer weiter geführt. - Gutes Expl.

 

727.    Huter, Carl: Liebe, Ehe, Familie und Gesellschaft der Zukunft nach dem natürlichen Sittengesetz, den unterschiedlichen Triebanlagen und den freien Lieberechten der verschiedenen Personen und Geschlechter, nach der harmonischen Gemeinschaft und nach der Rangordnung der Geister auf Grund der neuen Naturell- und Charaktertypenlehre. Die neue Ethik und Sittenreform. Schwaig bei Nürnberg, Verlag für Carl Huters psycho-physiognomische Werke von Am[andus] Kupfer, [1923]. 175 S. mit 1 Tafel (Huter) u. einigen Textabb., Gr.-8°, O-Karton

Auf den Geschlechtstrieb "will ich bauen meine Hoffnung und meinen Glauben an die Liebe, die ohne Ende ist. Aus ihm will ich schaffen die Gemeinschaft der Heiligen." (Leitwort). - "Prostitution und Liebessünden zerfressen am Marke der Völker Gesundheit und Wohlstand und Lebensglück. Wie das alles anders und besser werden kann durch eine freiere, natürlichere aber auch gewissensstrengere Liebeskultur, das gibt Carl Huter durch seine Reformvorschläge für das Liebes-, Ehe- und Familienleben der Zukunft bekannt." (Verlagswerbung in einem anderen Buch). - Etwas bestossen; Seiten leicht gebräunt, gutes Expl.

 

728.    Huter, Carl: Physiognomik und Mimik als Erfahrungswissenschaft. Analytische Gesichtsausdrucksstudien von und nach Carl Huter. [Bearbeitet und herausgegeben von Am[andus] Kupfer]. Erstausg. Schwaig bei Nürnberg, Verlag der Original-Huterwerke, [1926]. 180 S. mit zahleichen Abb., 4°, Priv. Leinen mit Goldschrift 

Das Werk erschien erst Jahre nach Carl Huters (1861-1912) Tod. Amandus Kupfer bekam die Fotos, auf denen Fritz Möller die mimischen Darstellungen zeigt (z.T. auch als Frau verkleidet) u. auf deren Rückseiten er Notizen von Huter fand. Daraus entstand vorliegendes Buch. Es soll sich, obwohl eigenständig, in Huters "Menschenkenntnis durch Körperformen und Gesichtsausdruckskunde" einfügen. - Deckel mit drei grösseren Flecken; Rückendeckel mit Feuchtigkeitschaden; innen nur auf den letzten Blatt leichte Feuchtigkeitsspuren; Besitzerstempel; einige Stockflecken, sonst gut.

 

729.    Imhof, Johannes (Gründer u. Hrsg.) und Verlag Graphia AG (Hrsg. bis Heft 8): Die Arve. Heft 1 (Dez. 1946), 4, 6, 7, 8, 9 (Dez. 1949) und Sonderheft Nov. 1960 [= 7 Hefte]. Zeitblätter für Verinnerlichung und Selbsterkenntnis. In zwangloser Folge erscheinende Hefte. Hochdorf, Verlag Graphia AG [bis Heft 9] / Winden (Thurgau), Verlag "Die Arve" [Sonderheft], 1946-1960. 40 S. / 24 S. / 32 S. / 42 S. / 48 S. / 32 S. / 16 S., z.T. mit einigen Abb., Gr.-8°, O-Karton

Die "Arve" ist eine andere Bezeichnung für die Zirbelkiefer (v.a. in den Alpen vorkommend), die bis zu 1.000 Jahre alt werden kann. - Aus dem Inhalt: Manfred Kyber: Eine Einführung in das Gesamtgebiet des Okkultismus vom Altertum bis zur Gegenwart; Franz Hartmann: Die Erkenntnislehre der Bhagavad Gita; F. Dietrich [d.i. Th. Czepl]: Geistbewußtsein u. Radiästhesie; Peter Mano [d.i. Hermann Joseph Metzger]: Astrologie als zeitlose Psychologie des Mikro- u. Makrokosmos; Ernst Issberner-Haldane: Formaldiagnose; Hans Sterneder, dem Künder der Lebensgeheimnisse, zum 60. Geburtstag; Herbert Fritsche: Die beiden großen Hindernisse der Grenzwissenschaften; Rolf Koch: Die Harmonie naturgesetzlicher Bodenkultur; Georg Richter: Dein Name, Dein Charakter; M. Kahir: Das Antlitz der Endzeit. - Heft 7 mit Gebrauchsspuren am Einband, kl. Notiz auf erster Seite u. eine lose Bildbeilage nur in Kopie; Heft 8, 9 u. Sonderheft mit etwas fleckigen Einbänden, sonst gute Expl., z.T. papierbedingt etwas gebräunt. - Selten.

 

730.    Issberner-Haldane, Ernst: Was sagen mir die Handlinien? Von E. Issberner-Haldane, Berlin, Wiederentdecker der medizinischen Hand-Diagnostik und Neubegründer der wissenschaftlichen Handlesekunst. Berlin, Erasmusdruck, [um 1935]. 46 S. mit 6 Abb., 12°, O-Karton mit ausgestanzen Kreis im Deckel

Da die Sektmarke MM (Matheus Müller) mehrfach genannt wird, handelt es sich wahrscheinlich um eine Auftragsarbeit. Die Sektkellerei bewarb ihre Marke mit MM Handlinien bis in die 60er Jahre hinein. Ernst Issberner-Haldane (1866-1966) war ein bekannter Chiromant. Unter dem Namen "Fra Yvo" Mitglied des O.N.T. u. Mitglied einer Berliner Okkultistengruppe, die sich "Svastika-Zirkel" nannte u. der u.a. Frodi Ingolfson Wehrmann (Astrologe), Robert H. Brotz (Graphologe) u. Wilhelm Wulff (späterer Astrologe von Heinrich Himmler) angehörten. Ab 1941 wurden seine Bücher verboten u. eingestampft. Vorliegende Schrift inhaltlich ohne deutliche ariosophische Interpretationen. - Ein gutes Expl. Sehr selten.

 

731.    Kunstmann, Hartmut H.: Zauberwahn und Hexenprozeß in der Reichsstadt Nürnberg. Nürnberg, Stadtarchiv, 1970. XIX, 214 S. mit 2 Abb., 8°, Illus. O-Karton

(= Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte, herausgegeben von Gerhard Hirschmann, Hanns Hubert Hofmann und Gerhard Pfeiffer. Band 1 / Schriftenreihe des Stadtarchivs Nürnberg). - Hauptkapitel der Dissertation: Die Entstehung u. Entwicklung des Hexenwahns; Hexenwahn u. Hexenverfolgung in der Umgebung Nürnbergs; Die Geschichte von Zauberwahn u. Hexenprozeß in Nürnberg; Zauberei u. Hexerei als strafbare Handlung; Die Gerichtsverfassung in Strafsachen; Die Durchführung des Verfahrens gegen Zauberer u. Hexen; Die Einstellung in der Reichsstadt zu zauberwahn u. Hexenprozeß. - Kanten etwas berieben; Schnitt leicht angeschmutzt, gutes Expl.

 

732.    Lavater, Johann Kaspar - Schultheß, Johann Georg: Johann Kaspar Lavater, der Dichter. - Eine Rede, bey der musikalischen Gedächtnisfeier, am 26. Hornungs 1801, gehalten. Zürich, bay Orell, Füßli und Compagnie, 1801. 46 S. mit eingedruckter Aquatinta-Radierung als Titelillus., 8°, Schlichter Karton d.Zt. 

Eine Festrede zur Gedächtnisfeier für den ev. Theologen u. Philosophen Johann Kaspar Lavater (geb. 1741), der 1801 verstorben war. Bekannt ist Lavater v.a. für sei Hauptwerk "Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe", in dem er erstmalig die These aufstellt, daß man aus Gestalt u. Haltung eines Menschen auf seine Seele schließen könne. Lavater genoß durch seine Arbeiten sowohl unter Pietisten als auch unter Aufklärern einen hohen Bekanntheitsgrad. Neben persönliche Begegnungen, u.a. mit Goethe u. Jung-Stilling, knüpfte er auch Kontakte zu dem Exorzisten Johann Joseph Gaßner u. dem Scharlatan Cagliostro. - Einband fleckig u. bestossen; Rücken eingerissen; Titel etwas angeschmutzt; durchgehend etwas braunfleckig u. mit tolerierbarem Feuchtigkeitsrand.

 

733.    Lenormand, [Marie Anne Adélaide]: Lenormand Wahrsagekarten. 36 Blatt mit Versen. München, Vereinigte Münchener Spielkarten-Fabriken F. X. Schmid, [um 1910?]. 36 farbig illus. Karten, 8,5x5,5cm, Illus. O-Schachtel

Kmpl. 36 Karten, jede mit farbigem Bild u. mit einem gereimten Spruch. Z.B. "Kind zeigt guten Umgang an, Bist gütig gegen jedermann." (13). Oder: "Dame. Es zeigen die Karten, die mich umringen, Ob Freud, ob Leid, wird die Zukunft bringen." (29) - Die professionelle franz. Wahrsagerin Marie Anne Adélaide Lenormand (auch: Le Normand, 1772-1843) ist heute v.a. für Ihre Lenormandkarten bekannt. Neben dem vorliegenden u. häufiger verbreiteten kleinen Deck, das Frau Lenormand wohl nur zugeschrieben wird u. auf ein Spiel von ca. 1800 zurück geht, gibt es noch ein grosses, das 54 Karten umfasst u. erstmals 2 Jahre nach ihrem Tod veröffentlicht wurde. Sie selbst hat mit Tarotkarten von Etteilla (Jean François Alliette, 1738-1791) gearbeitet. - Die Schachtel nur in schlechtem Zustand, bestossen, gerissen, etwas fleckig u. mit Fehlstelle an der Seite; die Karten selbst sind gut erhalten.

 

734.    Liebenfels, Dr. J[örg] Lanz v[on]: Ariosophische Urgeschichte der Handwerke und Künste. Mit 3 Bildertafeln. Pforzheim, Herbert Reichstein Verlagsbuchhandlung, [1928]. 32 S. mit einigen Abb. (die "3 Tafeln"), Gr.-8°, O-Karton

(= Ariosophische Bibliothek. Bücherei für ariogermanische Selbsterkenntnis. Herausgegeben von Herbert Reichstein. Heft 19). - Hieronimus 51. - Inhalt: Die Ursprünge der Tonkunst im Paläolithikum; Die Ursprünge des Körperschmuckes, der Malerei, Ornamentik u. Bildnerei im Paläolithikum; Die Handwerke u. Künste im Mesolithikum u. Neolithikum; Die Handwerke u. Künste in der Metallzeit. - "Das Pagumännchen war dem Arier Jagd- und Lasttier, das Paguweibchen Genußtier. Das war die Sünde, aber auch die Tragik der arischen Rasse. Wir haben uns unsere Erbfeinde selbst gezeugt!" (S.24). - Mit 106 Literaturhinweisen. - Einband mit Randläsuren u. Fehlstellen; letztes Blatt etwas unsauber aufgeschnitten (schmale Randfehlstelle); Seiten unbeschnitten u. gering gebräunt, sonst gut. - Sehr selten.

 

735.    [Liebenfels, Jörg Lanz von]: Ulfilas und das Schlüsselwärterbuch zur Esoterik des Altertums und Mittelalters [kmpl.]. I. Teil: A-C. II. Teil: D-J. III: Teil: K-S. IV. Teil: S-Z. Manserie Szt. Balász, Als Handschrift gedruckt, 1930 [Auslieferung 1936]. S. 1-65, Gr.-8°, Geheftet (4 Einzelhefte)

(= Geisteswissenschaftliche Schriften 32, 33, 34 und 35). - Hieronimus 194 (gibt das letzte Heft (fälschlich?) mit S. 49-69 an, hier nur bis S. 65, aber definitiv kmpl.). - Als Hauptteil das Esoterische Schlüsselwörterbuch, davor eine kl. Einführung in die Ursprachenkunde ("Protolinguistik") u. am Ende ein "Nachwort zu dem Schlüsselwörterbuch und über die Phantastik des Lebens und der Wirklichkeit". Dieses Nachwurt wurde auch in einer Werbeschrift abgedruckt, allerdings unter dem abweichenden Titel "Die Grundlehren des Lanz-Liebenfelsschen Bio-Elektrismus und Elektrotheismus" (Hieronimus). - Etwas bestossen, gebräunt u. von aussen angeschmutzt; Heftrücken geringfügig angerissen, sonst gute Expl. - Sehr selten.

 

736.    Liebenfels, J[örg] Lanz von: Bibliomystikon oder Die Geheimbibel der Eingeweihten. 1. Band: Anthropoziokon. 2. Band: Dämonozoikon [von 10 Bde.]. Ariosophische Bibeldokumente und Bibelkommentare zu allen Büchern der heiligen Schrift, auf Grund der anthropologischen und archäologischen Forschungen und der arischen, klassischen und orientalischen Bibelversion zusammengestellt. [1. Bd. in 2. Aufl.] Pforzheim, Privatdruckverlag Bibliomystikon (Auslieferung durch Verlag H. Reichstein), 1930, 1931. 128 S., 2 Bll. mit 8 Tafeln u. einigen Textfig. / 160 S., 2 Bll. mit 4 Tafeln, 8°, Goldgepr. O-Leinen

Hieronimus 53. - Inhalt Bd. 1: Psalm 76 in teutscher Übersetzung; Vorworte; Die Grundlagen der bibliomystischen Forschungsmethode; Einführung in die Ursprache u. protomantische Deutung; Archäologische u. anthropologische Dokumente für den biblischen Vormenschen, Tiermenschen u. Affenmenschen; Thesen u. Hypothesen der ariosophischen Esoterik; Kritik der historisch-archäologischen Dokumente. - Bd. 2: Buch Job, Kapitel 40 u. 41 als Einstieg in die Geheimbibel; Die Dämonozoa, Behemoth, Leviathan u. Teufel als bösartige prähistorische Elektrozoa enthüllt. - Leicht bestossen u. berieben; Bd. 1 am Aussengelenk mit kl. Anriss (1cm) u. auf 5 S. Bleistiftanstreichungen u. -anmerkungen, sonst gute Expl.

 

737.    Liebenfels, Lanz von - Commenda, Ludwig: Neuer illustrierter Führer von Grein und Umgebung sowie durch das Machland, Bahnstrecke Mauthausen-Grein mit einem Anhange Die Donautalbahn Grein-Krems. - Eine geschichtliche, topographische und landschaftliche Schilderung. Unter Mitwirkung der Herren Julius Aichberger, Hans Commenda, Florian Eibensteiner, Johann Stöckler und der Schriftsteller Franz Herndl und Dr. Jörg Lanz von Liebenfels verfasst. Mit einer Karte von Lehrer Franz Salfer. Grein, J. M. Hiebl, 1910. 4 Bll., 195 S. mit einigen Abb., 1 eingef. Karte, 14 Bll. Inserate, 8°, O-Karton

Enthält von Lanz von Liebenfels den Beitrag "Geschichte der Burg Werfenstein" (S. 84-95), siehe Hieronimus 299. Lanz war 1896, noch als Novize der Cistercienser, dem "Verein für Landeskunde Österreichs" beigetreten u. hat bereits im selben Jahr erste Kaufverhandlungen für die Burg Werfenstein geführt. 1907 hat er die Burg als erste Prioratsburg des O.N.T. erworben. - Weitere Beiträge u.a. Aichberger: Der politische Bezirk Perg; L. Commenda: Die Greinburg; Herndl: Die Insel Wörth; Eibensteiner: Die Pfarrkirche in Pabneukirchen usw. - Einband leicht angeknickt, am Rücken gering angerissen u. mit kl. Rostflecken von den Klammern; die Karte mit Randläsuren, sonst ein sauberes u. gutes Expl. mit einem Blatt "Weiser durch die Ruine Aggstein" als Beilage. - Selten.

 

738.    List, Guido: Der Wiederaufbau von Carnuntum. Mit zwei Landkarten aus dem Jahre 1567. Erstausg. Wien, Verlag von Friedrich Schalk, 1900. 31 S., 4 Bll. mit Tafeln, 8°, Illus. O-Karton

Mohler: B 121.1.33. - Guido List (1848-1919), Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns, ein früher Sportler, wird nach dem Tod des Vaters 1877 freier Schriftsteller. 1902 elf Monate lang vorübergehende Erblindung durch Schichtstar, danach entsteht sein innerlich geschautes Hauptwerk. Bereits 1903 bildete sich um den als charismatisch geltenden "Meister" eine Guido-von-List- Gesellschaft, gegründet in Wien durch den Mäzen Friedrich Wannieck u. seinem Sohn Friedrich O. Wannieck sowie durch Lanz von Liebenfels. 1911 durch List die Gründung des "HAO" (Hoher Armanen Orden). List, der sich auch als "Erberinnerer" bezeichnete, legte mit seinen Werken die Grundlage der völkischen Runenkunde u. deren schwärmerische Deutung. Er vertrat die Theorie, dass es eine archaische, altgermanische Urschrift aus Sinnbildern gab. So seien z.B. in Wappen u. dem Fachwerk alter Häusern Textbotschaften "verkalt". Lists Auslegungen u. Sinnessprüche zu den Runen wurden von späteren Sinnbildkundigen, so auch von Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor mehr oder weniger abgewandelt übernommen. Zu den schärfsten Kritikern gehört der Heraldiker Otto Hupp. - Leicht bestossener (unbeschnittener) Kopfschnitt , sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

739.    Lurker, Manfred: Bibliographie zur Symbolkunde. 3 Bände [kmpl.]. Unter Mitarbeit von F. Herrmann, E. Unger, E. Burgstaller. Baden-Baden, Verlag Heitz, 1964-68. VIII, VIII, zus. 695 S., Gr.8°, O-Karton

(= Bibliotheca Bibliographica Aureliana, XII, XVIII, XXIV). - "Ein Wegweiser in der Flut symbolkundlicher Literatur". - Rücken etwas gebräunt, sonst gute Expl.

 

740.    [Lüscher, Max]: Kleiner Lüscher-Test. [Deckeltitel: Farb-Test]. Auszug aus dem großen klinischen Lüscher-Test. 9. deutschsprachige Aufl. Basel, Test-Verlag, [1962]. ca. 50 Blatt mit Registerkarten u. einer Abb., dazu eine beiliegende Farbtafel u. eine Anleitung für dieselbe (1 Blatt), 8°, O-Kunstleder mit Goldschrift

Der Schweizer Psychologe Prof. Dr. Max Lüscher (*1923) erregte mit seinem Lüscher-Farbtest grosses Aufsehen. Neben Forschung, Lehre u. Therapie ist er immer wieder auch für internationale Spitzenunternehmen tätig gewesen. - Die beiliegende Tafel zeigt 8 Farben, von denen die Testperson zweimal mitteilen muss, wie gut diese der Reihe nach gefallen. Dabei entstehen Kombinationen, die man mit Hilfe vorliegenden Buches psychologisch deuten kann. - Einband zeigt Gebrauchsspuren, dennoch ein gutes Expl.

 

741.    Maschlufsky, Ph. (Redakteur Nr. 1-12) und Georg Kohler (Redakteur ab 13): Die Gnosis. I. Jhg., Nr. 1 - 20 [= alles Erschienene]. Halbmonatschrift. Mit den Wissenschaftlichen Mitteilungen für Okkultismus, IV. Jhg. [Schrftltg. Robert Hielle; nur 1 u. 7 vorh.!]. Wien, Verlag der Manz'schen k.u.k. Hof-, Verlags- und Universitäts-Buchhandlung, u.: Leipzig u. Berlin, Georg Heinrich Meyer, 1903. 404 S., 4°, O-Karton (Hefte)

Die Fortführung der "Gnosis" besorgte bis 1908 Rudolf Steiner mit der "Luzifer-Gnosis". Bereits gleichzeitig mit der "Gnosis" erschienen 8 Ausg. seiner Schrift "Luzifer". - Aus dem Inhalt: A.P. Sinnet: Über Astralforschung; W. Scott-Elliott: Zur Geschichte der Atlantis (mit einer Karte); Alb. Frhr. v. Thimus: Das Konsonanzsystem eines Neu-Pythagoräers; Leonardo da Vinci u. die Alchymie; August Strindberg: Die Sonnenblume; P. Salinger: Das zweite Gesicht. Ein psychologisches Problem; Marius Richard: Über die engere Konstitution der chemischen Grundelemente; Ferdinand Maack: Aus einem alten Rosenkreuzer-Manuskript; Eugen Antoine: Zur metaphysischen Deutung von Wagners Tristandichtung; Kurt Geißler: Die psychischen Gründe des Unterschiedes von synthetischen u. analytischen geometrischen Urteilen; Eduard von Hartmann: Das Verhältnis des Organischen u. Unorganischen zueinander; Zeton: Zur Symbolik des Tapis; Franz Hartmann: Über die Wiederverkörperung; L. Müffelmann: Raum u. Zeit bei den Indern; Otto Bryk: Die Kabbala u. der Neuplatonismus; Howard Carter: Über die Prae-Existenz der Seele; Ch. Thomassin: A. Besants esoterisches Christentum; Guido List: Die esoterische Bedeutung religiöser Symbole (Mit einigen Abb.); F. Maack: Über Struktur u. Konstruktion von Geheimsymbolen; F.H.: Die Planetenzeichen des Cornelius Agrippa (Mit Abb.); Isabella Cooper Oakley: Aus dem Leben des Grafen Saint-Germain. - Etwas bestossen, bis Nr.12 gerostete Klammern; Einband von Nr.1 etwas angeschmutzt u. knittrig, letztes Blatt mit kl. Randausriss; Rückendeckel von Nr.4 angeknickt; Bei Nr.6 Rückendeckel u. mehrere Seiten durch Feuchtigkeit gewellt; Nr.7 mit Feuchtigkeitsrand ohne Textberührung; Nr.11 durchgehend mit unschönem Feuchtigkeitsrand, der leicht in den Text zieht; Nr.12, 13 u. 14 mit einigen Bleistiftanstreichungen; die letzten beiden Hefte am Rücken etwas angerissen, sonst gute Expl. Von den 20 zugehörigen "Wiss. Mitt." sind nur Nr. 1 u. 7 vorhanden (jew. 4 S.). - Selten.

 

742.    Matthäi, D. Georg Christian Rudolph: Der Mysticismus nach seinem Begriffe, Ursprunge und Unwerthe; für alle höher Gebildeten zuerst streng wissenschaftlich dargestelllt und geschichtlich erläutert. Göttingen, bei Vandenhoeck und Ruprecht, 1932. XII, 195 S., 8°, Marmorierter Pappband d.Zt. mit Deckelschild

Matthäi's (1798-1872) Schrift wendet sich gegen den Mysticismus u. behandelt u.a.: Die vier Elemente des Begriffs (Das phantastische Gefühl, Die Beschränkung der tieferen Gotteserkenntnis auf einzelne Geweihte, Das Betrachten gewisser Lehren als höchstwesentlicher, Die Richtung auf Geheimlehren); Der Begriff des Mystikers u. des Mystischen; Die gröbern u. feinern Potenzen oder Stufen der vier Elemente des Mystisismus im Heidenthume, im Muhamedismus u. im Judenthume; Die schwärmerisch-theoretischen oder theosophischen u. die schwärmerisch-theosophischen Potenzen; Der geschichtliche u. der psychische Ursprung des Mysticismus; Der Unwerth aller Elemente u. Potenzen; Mittel der Verhütung u. der Heilung des Mysticismus. - Einband beschabt; Vorsatz mit Resten eines ausgerissenen Aufklebers; Titel mit ausgebesserter Stelle u. 5 kleineren Tintenflecken; entfernte Stempel; Seiten leicht gebräunt u. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

743.    Meyer, Johann Friedrich von (Hrsg.): Blätter für höhere Wahrheit. Dritte und Vierte Sammlung [von 11]. Aus ältern und neuern Handschriften und seltenen Büchern. Mit besonderer Rücksicht auf Magnetismus herausgegeben. Dritte Sammlung: Der Vorhof. Vierte Sammlung: Stufen des Heiligthums. Frankfurt am Mayn, Verlag der J. C. Hermannschen Buchhandlung, 1822, 1823. 1 Bl., VIII, [2], 388 S. / 4 Bll., 392 S. 8°, O-Interimsbroschuren

Bei Ackermann V/ 969 u. Slg. Du Prel 581 alle 11 Bde., die Meyer von 1818-1832 herausgab. Ackermann: "Eine Fundgrube für jeden Interessierten okkulter Literatur... Sehr gesucht." - Johann Friedrich von Meyer (Pseud: Jaschem, IMO, 'Bibel-Meyer'; 1772-1849) war Jurist, Politiker u. Theosoph, der v.a. für seine 1819 erschienene Bibelübersetzung bekannt ist. Sein Interesse an der Religion führte ihn bis in deren Grenzbereiche. Briefwechsel führte von Meyer mit Franz von Baader u. mit Justinus Kerner, für dessen "Blätter von Prevorst" u. "Magikon" er zahlreiche Beiträge verfasste. Im Vordergrund seiner Interessen stand stets die Heilige Schrift. - Die 3. Slg. u.a. über: Das Wesen des Wunders; Siehe, eine Jungfrau ist schwanger; War Jesus von Nazareth ein Nachkomme David's?; Merkwürdige Andeutung der Zahl der Planeten; Anzeige u. Beurtheilung von Passavants Untersuchungen über den Lebensmagnetismus; Gespräch über die Freymaurerey [nicht bei Wolfstieg]; Lehrsätze der Magie. - Die 4. Slg. u.a.: Von rechter Gotteslehre; Der Engel Metatron; Kurzer Begriff der Kabala; Vom Ursprung der fossilen Thiere; Beschwerde über das Ich. - Beide Einbände bestossen u. verknickt; Slg. 3 mit Stempel auf Titelrückseite, Seiten unbeschnitten u. z.T. etwas angeschmutzt u. stockfleckig, zwei Randanmerkungen; Slg. 4 mit Nr. u. kl. Fehlstelle am Rücken u. im Innendeckel, nicht aufgeschnitten u. leicht stockfleckig. - Selten.

 

744.    Meyer, Johann Friedrich von: Hades. Ein Beytrag zur Theorie der Geisterkunde. Nebst Anhängen: öffentliche Verhandlungen über Swedenborg und Stilling, ein Beyspiel des Ahnungsvermögens und einen Brief des jüngeren Plinius enthaltend. Erstausg. Frankfurt a.M., Bey Johann Christian Hermann, 1810. 128 S., 8°, Priv. schlichter Karton

In vorliegendem Buch beschäftigt sich Meyer mit Johann Heinrich Jung-Stillings "Theorie der Geisterkunde" u. mit Emanuel Sewedenborg's Kontakten zur Geisterwelt. Der "Hades" bzw. das Reich der Toten oder die Seelenwelt soll nach Meyer real existieren. - Seiten sind angestaubt u. leicht gebräunt, da unbeschnitten mit deutlichen Randläsuren, einige Lagen sind fast lose, waren aber nie richtig eingebunden, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

745.    Omar, W. [d.i. Wilhelm Warschatka]: Sexuallehre. Geistige und leibliche Wiedergeburt. Der Zarathustrischen Lebensbücher zweiter Teil. [Deckeltitel: Sexuelle Lebenskunst. Wiedergeburtslehre]. 6. Tsd. Freiburg i. Br., Geber-Verlagsgesellschaft, [1922]. 176 S. mit 1 Tafel u. einigen kl. Textillus., Kl.-8°, Marmorierter goldgepr. illus. O-Pappband

"Die sexuelle Frage ist im Grunde die eigentliche Lebensfrage, sowohl des Einzelnen, als der ganzen weissen Rasse. Jede Bestrebung zur Hebung und Veredelung des Volkes muss darum auf der sexuellen Lebenskunst begründet sein." (S.7). - Als seinen "Meister" bezeichnet der Autor Dr. Otoman Zar Adusht Hanish, den Begründer der Mazdaznan-Lehre. - Papier leicht gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

746.    Otto ter Narr [d.i. Ernst Moser]: Der Liebes-Bazillus erfunden und röntgenstrahlig durchleuchtet. Nebst Anhang: Der Monismus als Völker- und Religions-Friedens-Idee. 2. Aufl. Leipzig, Verlag für Literatur, Kunst und Musik, 1911. 4 Bll., 305 S., 8°, Priv. Halbleder d.Zt. mit 4 Bünden

Hayn-Gotendorf V, 333. - Frauenemanzipationssatire mit der Idee, "Setzerbemerkungen" als Stilmittel einzusetzen. - "Es sollte ursprünglich 'Die Frauen-Bibel’ heißen; allein der Mensch denkt - Gott Amor lenkt. Während ich schrieb, wurde ich mehrfach von einem Genius umarmt, und so erfand ich - ohne es zu wollen - den 'Liebes-Bazillus’." - Das hintere Innengelenk ist etwas angeplatzt; der Block jedoch kaum gelockert; z.T. etwas braunfleckig, sonst gutes Expl.

 

747.    Pathika, Arya [d.i. Willy Adelmann-Huttula]: Das Sexualproblem im Lichte der esoterischen Philosophie. Ein vertraulicher Yoga-Brief. Pfullingen in Württ., Johannes Baum, [1925]. 16 S., 8°, Geheftet 

(= Bücher der "Weißen Fahne" 12). - Inhalt: Das Bedürfnis nach Aufklärung; Moderne "Aufklärungsarbeit"; Der Standpunkt der Indo-Arier; Von der Macht des Gemüts; Das Geheimnis der Mondphasen; Physiologische Alchemie; Ethik. u. Yoga; Genius u. Genie. - Leicht angeknickt; Deckel mit Anmerkung bzw. Widmung (vom Verf.?); einige Anstreichungen; gering gebräunt, sonst gutes Expl.

 

748.    Pauwels, Louis, Karl-Ludwig Kuss und Friedrich W. Langreuter (Hrsg.): Planet [Magazin]. 1 - 8 [kmpl. oder von 9?]. [Die Zeitschrift für Zeitgenossen der Zukunft. Die europäische Zeitschrift in Buchform.] München; Buch- u. Zeitschriften Edition Planet, 1969-1971. 144 S. / 143 S. / 155 S. / 144 S. / 142 S., 1 Bl. / 127 S., 8 Bll. / 126 S., 9 Bll. / 134 S., alle mit mehreren Abb. in s/w u. Farbe, 8°, Illus. O-Karton

Vorliegend die deutsche Ausgabe der Zweimonatszeitschrift "Planète", die in Paris von Louis Pauwels geleitet wurde. - Aus dem Inhalt: Henri Guiguonnat: Das magische Universum der Leonor Fini; Eric Schlumberger: Der wiederentdeckte Steiner; Jean Montorsier: Bionik; Georg Jappe: Dädalos erfand den Roboter; Jacques Mousseau: Ein Gespräch mit Alan Watts; Fritz Usinger: Tellurische u. Planetarische Literatur; Jacques Bergier: Die Alchimie: Nein zu einer Wissenschaft ohne Gewissen; John Maynard Keynes: Die zwei Gesichter des Sir Isaac Newton; Irving Bengelsdorf: Chemische u. biologische Kampfstoffe; Pascal Jordan: Allein im Weltall?; Wolfgang Schmidbauer: Mit Hasch zu Gott; Oliver L. Reiser: Botschaft an die Milchstrasse; Claus Colin: Gurdjieff. Der Mann usw. - In den letzten Heften wird zunehmend die Hippie-Zeit deutlich, was Gestaltung, aber auch Themen angeht. Heft 8 erschien nur mit Verzögerung, u. es soll noch ein 9. Heft erschienen sein. - Leichtere Gebrauchsspuren an den Einbänden, gute Expl.

 

749.    Piderit, Dr. Theodor: Mimik und Physiognomik. Mit 95 photolithographischen Abbildungen. 2. neubearb. Aufl. Detmold, Verlag der Meyer'schen Hofbuchhandlung (H. Denecke), 1886. XII, 212 S., 40 Bll. mit 95 Abb., Gr.-8°, Priv. Leinen

Die erste Aufl. des Buches hatte noch den Titel "Wissenschaftliches System der Mimik und Physiognomik". - In der Physiognomik war Piderit einer der ersten, der gegenüber den älteren Systemen eines Lavater oder Gall das Augenmerk von der relativ statischen Gesichtsform auf die Ausdrucksbewegungen lenkte, die er wiederum bis in ihre physiologischen Bestandteile zu zerlegen suchte. Vorliegendes Buch "zerfällt in einen mimischen und in einen physiognomischen Teil. In dem ersten wird untersucht, wie und warum durch gewisse Seelenerregungen gewisse Gesichtsmuskeln in Spannung versetzt werden, in dem zweiten wird gezeigt, wie diese vorübergehenden, diese mimischen Züge durch häufige Wiederholung zu bleibenden, zu physiognomischen Zügen werden." (S.IV) - Rücken leicht berieben; Seiten leicht gebräunt, ein gutes Expl.

 

750.    Radenhausen, C[hristian]: Isis. Erster, Zweiter, Dritter und Vierter Band [kmpl.]. Der Mensch und die Welt. 2. Aufl. Hamburg, Otto Meißner , 1870-1872. 448 S. / 458 S. / 592 S. / 517 S., 1 Bl., 8°, Halbleder d.Zt. mit handbeschrifteten Rückenschildern

U.a. über: Entstehung der Vorstellungen u. Begriffe; Gott in der Geschichte (u.a. Fetsichdienst, Sonneherr); Der Mensch u. seine außersinnliche Welt (u.a. Teufelsbünde u. Zauberei, Gebet im arischen Stamme, Dämonen); Geist u. Unsterblichkeit; Böse u. gut (u.a. Semithentum bei den Europäern); Erlösung; Wissenschaft u. Religion (u.a. Altägyptische Priesterschaft, Arische Völker); Liebe u. Ehe (u.a. Geschlechtsliebe, Vielweiberei, Blutschande, Freie Ehe); Heranbildung der Menschheit. - Christian Radenhausen (1813-1891) verfasste auch das antisemitische Werk "Esther". - Einbände beschabt u. bestossen; Kapitale teilweise angerissen; Titel gestempelt, vereinzelt mit Anstreichungen u. Marginalien in Bleistift; papierbedingt gebräunt u. teilweise leicht stockfleckig; alle Seiten fest in der Bindung.

 

751.    Rösel, Richard: Die psychologischen Grundlagen der Yogapraxis. Stuttgart, W. Kohlhammer, 1928. 3 Bll., 135 S., 8°, Priv. Karton mit aufkopiertem Titel

Richard Rösel analysiert die acht Anga des Yoga nach tiefenpsychologischen Mustern. Die Anschauungen u. Praktiken dieser acht Angas finden sich vor allem im Yogasutra des Patanjali. - Der auf den Deckel kopierte Titel ist grösstenteils abgerieben; vereinzelte Bleistiftanstreichungen, sonst gutes Expl.

 

752.    Sacharow, Yogi-Raj Boris: Das grosse Geheimnis. Die verborgene Seite der Yoga-Übungen. Das tantrische Werk Gheranda-Samhita aus dem Sanskrit übersetzt und mit Erläuterungen versehen. 2. Aufl. München-Pasing, Drei Eichen Verlag Hermann Kissener, 1964. 260 S. mit 2 Tafeln im Text u. ca. 50 Abb. auf 16 Tafeln als Anhang, 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen

Sacharow gibt eine Übersetzung "des berühmten klassischen Werkes über Hatha-Yoga, der Sammlung Gherandas (Gheranda-Sambhita)" u. versucht, dessen esoterische Bedeutung zu erklären (Vorwort). Die Abb. im Anhang zeigen Sacharow bei versch. Yoga-Übungen oder -Stellungen/ Asanas. - Mit Register. - Ca. 20 S. mit Textmarker-Anstreichungen; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

753.    Schalitz, Christian: Die von Aberglauben Vanitaeten und Teuscherey gereinigte Chiromantia und Physiognomia. [Erstausg.?]. Leipzig, bey Philipp Willhelm Stocken, 1703. 61 S. mit 83 Fig. von Handlinien auf 21 Kupfertafeln, Kl.-8°, Neuerer marmorierter Pappband im Stil d.Zt. 

Dünnhaupt 1441: "Waibler hält dies nicht für ein nachgelassenens Werk Praetorius', sondern eher für eine posthume deutsche Bearbeitung seiner lateinischen Schrift 'Ludicrum chiromanticum' (1664) und 'Metoposcopia' (1661)"; Ackermann IV/ 581: "Gräße, Bibl. Mag. S. 107 kennt nur spätere Ausgaben". - ANGEBUNDEN: Praetorius, Johannes: Collegium curiosum privatissimum physiognom- chiromant- metopocop- anthropologicum, oder ein sehr nützliches Werck, darinnen curieus und doch vollkömmlich abgehandelt wird, was zur Physiognomie, Chiromantie, Metoposcopie und Anthropologie gehöret. Franckfurt und Leipzig, by Philipp Wilhelm Stock, 1704. 7 Bll., 128 S. Mit 9 gef. Kupfertafeln (Chiromantie, astrolog. u. magische Fig.) u. einigen quadratische Horoskopschemata im Text. - Johann Praetorius (1630-1680) aus Zethlingen in der Altmark war Philosoph u. Magister. Seine Schriften behandeln vorwiegend volkskundliche Themen, wobei er dem Aberglauben seiner Zeit besondere Aufmerksamkeit schenkte. Er gilt für das 17. Jh. als Hauptvertreter der Chiromantie, einer Praktik der Wahrsagekunst, die eine Urform der Chirologie darstellt. Graesse, Bibliotheca Magica et pneumatica S. 101 führt weitere Ausg. 1713 u. 1729 an. - Titel von "Schalitz" ausgeschnitten u. auf passendes altes Papier aufgezogen, sonst gut, doch ohne das Frontispiz (auf dem fehlenden Porträt-Tafel nennt sich der Verfasser "quondam protoconsul in Kindelbruck"); Praetorius tlw. mit kl. Randläsuren, beide etwas gebräunt, gesamt ein gutes Expl.

 

754.    Scheck, Hanns: Romanische Kapitäle. Bilder der Meditation. München, Als Manuskript gedruckt, 1974. 42 S. mit mehreren Abb., 8°, O-Karton

Nach Scheck stellen die Bilder romanischer Kapitäle "unausschöpfliche Varianten des Themas von den Offenbarungen der geistigen Welt... sie sind echte, dramatisch gestaltete Bildwerke vom Esoterischen des christlichen Weltbildes." (Vorwort) - Sauberes u. gutes Expl.

 

755.    Scheftelowitz, Isidor: Arisches im Alten Testament. I. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde von der philosophischen Fakultät der Albertus-Universität zu Königsberg i. Pr. genehmigt und nebst beigefügten Thesen am 29. Mai 1901, 12 Uhr mittags öffentlich verteidigt. Opponenten: Herr cand. phil. P. Lerique, Herr Cand. d. höh. Schulamtes W. Piontowski. Königsberg i. Pr., Hartungsche Buchdruckerei, [1901]. 2 Bll., 94 S., 2 Bll., 8°, Heftstreifen

Die Thesen der Dissertation lauten 1. Die Sprache der Kossäer ist eine arische u. 2. Bereits ca. 2000 v. Chr. finden wir rings um Babylonien arische Völker. - Inhalt: Das Buch Esther (Kritik der bisherigen Theorieen über dieses Buch, Die Eigentümlichkeit der persischen Personennamen, Alt-arische Zustände im Estherbuche, Die Lehnwörter, Die Gestalt der eranischen Wörter in der die Hebräer sie umschrieben, Die Lauterscheinungen der Fremdwörter im Esther- u. Esrabuche, Resultat); Die Bücher Esra u. Nehemia (Der Einfluss des Persischen auf die hebräische u. aramäische Sprache, Die Lehnwörter). - Scheftelowitz (geb. 1875), ab 1920 Prof. an der Univ. Köln, verfasste u.a. auch Die Apokryphen der Rgveda (1906) sowie zahlreiche weitere religionsgeschichtliche Essays. - Heftstreifen mit Fehlstellen; die äusseren Blatt leicht angeschmutzt, sonst ein gutes Expl.

 

756.    Schmitt, Hermann Joseph: Grundidee des Mythus oder Spuren der göttlich geoffenbarten Lehre von der Welterlösung in Sagen und Urkunden der ältesten Völker. Ein Versuch den Mythus und die Mysterien der Heiden auf eine Uroffenbarung zurückzuführen. Mit einer Beilage von der tieferen Bedeutung der heidnischen Opfer. In der Andreäischen Buchhandlung Frankfurt a. M., 1826. Halblederband d. Zeit Kl.-8°, X, 284 S. 

 U.a. über die indischen Vedas, die kanonischen Bücher der Chinesen, die lebendigen Worte (Zend-Avesta) der Perser, die sibyllinischen Büchern und die isländische Edda. Im letzten Abschnitt auch über die Tier- und Menschopfer in den verschiedenen Kulturkreisen. - Einband leicht berieben; zusätzliches handgeschriebenes Rückenschild; Innendeckel mit Aufkleber der Kapuzinerbibliothek Türkheim in Schwaben; Vorsatz mit Besitzerverm.; Innentitel mit Stempel, sonst ein gutes Expl. mit dreiseitigem Farbschnitt.

 

757.    Scholand, J. M.: Das Ewige Leben. Erstes Bändchen [und] Zweites Bändchen. [kmpl.] Oder Unsterblichkeit, Himmel, Hölle, Rückerinnerung und Wiedersehen jenseits. Allen Unbefangenen zur Beherzigung und Würdigung. Erstes Bändchen: Die Unsterblichkeitslehre. Zweites Bändchen: Himmel und Hölle, Rückerinnerung und Wiedersehen. Berlin, Verlag von Carl Heymann, 1840. VII, 160 S. / 2 Bll., 143 S., 8°, Pappband d. Zt. mit Rückenvergoldung

Während der erste Teil sich mit der Unsterblichkeit an sich beschäftigt, behandelt der zweite den Zustand der Seele nach dem Tode (u.a. über Rückerinnerung u. das Wiedersehen geliebter Personen). Der Verf. bezieht sich u.a. auf das Alte u. Neue Testament wie auf zahlreiche Schriftsteller. - Beide Bde. mit Namensregister. - Einband bestossen u. fleckig; Vorsatz mit kl. Vermerk, Seiten leicht gebräunt, sonst gut erhalten.

 

758.    Sch[wab], Fr[iedrich]: Dämonische Gedankenschöpfungen oder Das Ich und die Iche. Lorch-Württ., Renatus-Verlag, [um 1925]. 14 S., 1 Bl., Kl.-8°, O-Karton

Dr. med. Friedrich Schwab (1878-1946), hatte auf Anraten von Rudolf Steiner Medizin studiert, praktizierte dann als homöopathischer Arzt in Berlin. Schwab war Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Okkultismus, Gründer der Heidelberger TG-Loge u. lt. Dr. Herbert Fritsche "der hellsichtige Esoteriker und überlegene Kenner des okkulten Schulungspfades." (Miers). - Sehr gutes Expl. - Selten.

 

759.    [Schwerin, Graf v.]: Philosophische Abendstunden vom Koche des Königs von Preussen. Zur Elektrisirung fanatischer Köpfe aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt und reichlich mit Anmerkungen versehen von einem Illuminaten in Bayern [d.i. Friedr. Heinr. Bispink]. Boston u. München [d.i. lt. Wolfstieg: Weissenfels, Böse / lt. Hayn-Gotendorf: Leipzig, Weygand], 1786. X, 335 S. mit gestochenem Frontispiz, Kl.-8°, Pappband d.Zt.

Wolfstieg 42751 "selten"; Hayn-Gotendorf I, 6: "Zum Theil erotisch u. cynisch". - Das Frontispiz zeigt den Teufel bei Dominikus (ca. 1170-1221), dem Gründer des Dominikanerordens. "Der Stifter des Rosenkranzes wurde mit mehrern teuflischen Geschichten beehret." (S.176). - Friedrich der Grosse (1712-1786) verfasste selbst einige philosophische (u.a.) Schriften; fühlte sich anscheinend mehr zu Männern als zu Frauen hingezogen u. er war Freimaurer (sein tatsächliches Verhältnis zur Freimaurerei ist allerdings nur schwer zu beurteilen). Im Schluss bekundet der Verfasser seinen ursprünglichen Plan die 18 "philosophischen Abendstunden" auf 1001 zu erweitern, doch dies hätte der König untersagt; der Übersetzer bezeifelt das Veto. Es werden die verschiedensten Themen angesprochen, Erotik, Ehe, Religion, Krieg usw. - Einband leicht bestossen u. angestaubt; das unbeschriftete Rückenschild mit Wurmgang; wenige Seiten leicht gebräunt, ein gutes Expl.

 

760.    Siemens, Otto: Erfolgreiche Inserate, Prospekte, Plakate durch Suggestion für den Privatmann und Geschäftsmann. Angabe, wie, wo und wann man inserieren soll. Langjährige Erfahrungen von Großinserenten. Unbezahlbare Winke auch für den erfahrenen Geschäftsmann, sowie für jeden, der seine Position zu verbessern sucht. Anhang: Die erfolgreiche Heiratsannonce. Leipzig, Fickers Verlag, [1910]. 101 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

(= Bibliothek: Ein neuer Mensch im Denken, Fühlen, Handeln Band 3/4). - Rücken mit Gewebeband geklebt; Einband mit Randläsuren, etwas angerissen u. mit Besitzerstempel; ExLibris, u. mehrere Stempel von Fritz Eichholz im Text; Seiten unbeschnitten u. papierbedingt stark gebräunt; einige Seiten lose, sonst recht gut. - Selten.

 

761.    Stadler, Moritz (Hrsg.) und Fritz Schiller (Schrftltg.): Mensch und Schicksal. VIII. Jhg. 1954/55 [kmpl.]. Halbmonatsschrift für das Gesamtgebiet der Geisteswissenschaft. Villach, Verleger: Moritz Stadler, 1954/1955. 23 Hefte mit 19 S. u. 1 Heft mit 27 S. [= 464 S.], 4°, Priv. Halbleinen mit aufgezogenem Jahrgangstitel, alle Hefteinbände mit eingebunden

Aus dem Inhalt: Willy Schrödter: Chinesische Wunderarzneien; Gustav Schwickert: Gedanken-Uebertragung; F. Dietrich: Karwissen u. Osterglaube; Herbert Fritsche: Die Diätetik des praktischen Esoterikers; M. Kahir: Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan; Karl Gustav Bittner: Der Jakobssegen u. die zwölf Tierkreisbilder; Gregor A. Gregorius: Traumleben als magische Realität; Erich Halik: Methoden der neueren Geschichtsmagie; Reinhold Ebertin: Gibt es eine naturwissenschaftliche Astrologie?; Hermann Medinger: Aus der Geschichte des Illuminatenordens; Hans Gerloff: Das Medium Einer Nielsen; Reinhold Fellner: Bruno Gröning in Graz; Leo Brandstätter: Chakras; Philo: Das Ordnungsprinzip im Kosmos. - Einband etwas berieben; Seiten papierbedingt etwas gebräunt, ein gutes Expl.

 

762.    Stahn, H[annah]: Faustus redivivus. Ein Mysterium in 3 Akten und einem Vorspiel. 2. Aufl. Dresden-Radebeul u. Leipzig, F. E. Bilz Verlag, [1922]. 125 S., Gr.-8°, Engl. O-Broschur mit Goldschrift

"Der vorliegende 'Faustus redivivus' bedeutet einen Wendepunkt in der Faustdichtung, denn er bringt nicht nur ihren Grundgedanken auf seine reine Höhe, sondern zu allheitlicher Weite. - Stellt er doch den gesamten Gang der Handlung von vornherein unter den Gesichtspunkt des universellen und grundsätzlichen Kampfes zwischen Gut und Böse - Gott und dem Teufel - und beendet ihn durch den Sieg der Liebe. Das kosmische Böse schmelzt vor den Strahlen siegender Liebessonne dahin." (Aus dem Vorwort von Dr. Paul Schwartzkopff in der Erstaufl.) - Etwas bestossen, Umschlag mit Randläsuren, von innen hinterlegten Rissen, etwas lichtrandig u. leicht fleckig; Rücken mit kl. Fehlstelle; einige kl. Besitzerstempel; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst gut u. mit Widmung der Autorin im Vorsatz.

 

763.    Stumpfl, Dr. Friedrich: Die Ursprünge des Verbrechens. Dargestellt am Lebenslauf von Zwillingen. Mit 3 Abbildungen. Erstausg. Leipzig, Georg Thieme Verlag, 1936. 176 S., 2 Bll., 8°, O-Karton

(= Aus der deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie Kaiser Wilhelm-Institut München). - "Es soll hier an einer Gegenüberstellung von erbgleichen und erbverschiedenen Zwillingen die Reichweite und die Art der äußeren und inneren Verbrechensursprünge noch genauer abgesteckt und die Beeinflußbarkeit bestimmter Persönlichkeitstypen nach Art und Ausmaß festgestellt werden." (S.9f.). - Einband bestossen; Rücken geblichen; Besitzervermerk, vereinzelt kleine Bleistiftstriche am Rand, sonst gutes Expl.

 

764.    Surya, G. W. [d.i. Demeter Georgiewitz-Weitzer] (Hrsg.): Sammlung Geistiger Monismus. Nummer 1 bis 4 [kmpl.]- (1) Die Kraft der Gedanken, des Wunsches und Gebetes. (2) Der Tod kein Ende! (3) Das Übersinnliche und der Weltkrieg. (4) Wahrer und falscher Monismus. (1): 2. verb. u. erw. Aufl. [die anderen 1. Aufl.]. (1), (3), (4): Freiburg im Br. u. Langensalza, Verlag Peter Hofmann; (2): München, Verlag Rosenau, 1923, 1920, 1921, 1921. 51 S., 2 Bll. / 46 S., 1 Bl. / 67 S., 2 Bll. / 86 S., 1 Bl., 8°, Priv. Leinen mit Goldschrift

Surya bzw. Georgiewitz-Weitzer (1873-1949) wurde bekannt durch seinen 1907 erschienenen Roman "Moderne Rosenkreuzer". Er konzipierte in Anlehnung an östliche Weisheitslehren ein ganzheitliches Weltbild, welches er mit dem Begriff "geistiger Monismus" umschrieb. Mit dem 3. Jhg. (Juli 1909) übernahm Surya die Schriftleitung des damals weit bekannten "Zentralblatt für Okkultismus" (bis Juni 1914). Neben Kontakten zu Forschern des Okkulten war er befreundet mit Max Valier, mit dem er die "Okkulte Weltallslehre" verfasste; Surya's Hauptwerk ist die 12-bändige Sammlung "Okkulte Medizin" (später erweitert). - Leicht bestossen, Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

765.    Szanto, Prof. Hugo: Die Metaphysik der kosmisch-schöpferischen Ichheit auf Grundlage der modernen Wissenschaft gemeinverständlich [dargestellt]. Wien, Verlag: Friese & Lang, 1920. 79 S., 8°, O-Karton

"Der Naturwissenschaftler, der Mathematiker [ist] in seiner Ablehnung aller Metaphysik eigentlich der heroische Vorkämpfer der Zukunftsmetaphysik..., der allem Glauben entsagt, damit die zukünftigen Generationen Gott 'wissen' sollen." (Vorwort) - Inhalt: Die Kausalität; Die Dialektik des Seins; Die reale Welt ist nicht gegeben; Werden u. Sein; Die erkenntnistheoretische Gedankenreihe; Die Mathematik; Geist u. Materie; Der Wille zur Form. - Deckel leicht fleckig u. mit Eselsohr; durchgehend papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl.

 

766.    [Terrasson, Jean] und Matthias Claudius (Übers.): Geschichte des egyptischen Königs Sethos. Erster und Zweyter Theil [kmpl.]. Aus dem Französischen übersetzt von Matthias Claudius. Breslau, bey Gottlieb Löwe, 1777 u. 1778. 12 Bll., 464 S. / 1 Bl., 494 S., jew. mit gest. Titelvignette, 8°, Neuerer Halbpergamentband mit marmorierten Deckeln u. Rückenbeschriftung (beide Bde. in 1 Bd.)

Wolfstieg 41479. - Zweite u. bekannteste dtsch. Übersetzung von Jean Terrasson's (1670-1750) 1731 anonym veröffentlichten Ägypten-Roman, der u.a. eine (fiktive) Einweihung in die ägyptischen Isis-Mysterien beschreibt (die erste Übersetzung erschien 1732-37 von Ch. G. Wendt unter dem Titel: Abriß der wahren Helden-Tugend oder Lebens-Beschreibung des Sethos, Königes in Egypten, aus Geheimen Urkunden des alten Egypten-Landes gezogen). Als Vorbild gilt u.a. der "Telemaque" (Die Abenteuer von Telemach) von Francois Fenelon (1651-1715). Der "Sethos" wurde im 18. Jh. viel gelesen u. die Handlung als historisch verstanden, obwohl tatsächlich alles frei erfunden ist. Einige Freimaurerlogen bzw. -rituale (v.a. das Ritual der engl. Freimaurer), Cagliostros "Ägyptische Maurerei" u. nicht zuletzt Mozart's Zauberflöte (Uraufführung 1791) wurden teilweise sehr deutlich vom "Sethos" inspiriert. - Matthias Claudius (1740-1815), Volksdichter, der sich 1774 in eine Hamburger Freimaurerloge aufnehmen liess. - Rücken leicht angestaubt; beide Titel u. das letzte Blatt mit Stempel; 5 Blatt mit Randanstreichung in Kopierstift; die Seiten etwas gebräunt u. vereinzelt schwach fleckig, ein gutes Expl.

 

767.    Urquhart, Rev. John: Die Bücher der Bibel oder Wie man die Bibel lesen soll. Erster, Zweiter, Dritter und Vierter Band [kmpl., in einem Buch]. Autorisierte Übersetzung von E. Spliedt. Stuttgart, Verlag von Max Kielmann; überklebt von: Barmen, Emil Müller's Verlag, 1904, 1906, 1909, 1909. VIII, 176 S. / IV, 203 S. / IV, 192 S. / IV, 194 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen

U.a. über: Ist die hohe Wertschätzung der neutestamentlichen Bücher erst allmählich entstanden?; Werden die Apokryphen im neuen Testament zitiert?; Der Plan des ersten Buches Mose; Die Sündflut eine Tatsache; Die Geschlechter Isaaks; Der Exodus; Das Übernatürliche und sein Verhältnis zur ägyptischen Magie; Israels Abfall u. die Errichtung der Stiftshütte durch das mit Gott wiederversöhnte Volk. - Uruquhart, Mitglied der Gesellschaft für biblische Altertumskunde, will "nicht nur den einheitlichen Plan der Bibel, sondern auch den der einzelnen Bücher zeigen." (Vorwort des Übers.) - Leicht bestossen; Rücken ausgeblichen u. etwas berieben; leicht angeplatzte Gelenke, ein gutes Expl.

 

768.    Usener, Hermann: Götternamen. Versuch einer Lehre von der religiösen Begriffsbildung. Mit Geleitworten von Martin P. Nilsson und Eduard Norden. 3. unv. Aufl.; eingeklebt: Sonderaufl. für die Wiss. Buchges. Darmstadt. Frankfurt a.M., Verlag G. Schulte-Bulmke, 1948. 3 Bll., X, 391 S. mit Frontispiz, Gr.-8°, O-Karton

Die EA des Buches erschien bereits 1896. - U.a. über: Bildung weiblicher götternamen im Rigveda; Litauische götter; Die christlichen heiligen des volksglaubens; Dämonen u. heroen als ehemalige sondergötter; Augenblicksgötter; Tatsachen der sprachgeschichte zur bestätigung; Menschliche eigennamen; Abstrakte gottesbegriffe in der dichtung scheibar willkürliche schöpfungen dichterischer phantasie. - Mit Register. - Etwas bestossen; Seiten papierbedingt gebräunt, gutes Expl.

 

769.    Wagner, Richard - Friedrich, Erich: Die Siegfried-Tragödie im Nibelungenring. - Eine Aufklärung über Wagners Lebensanschauung. Breslau, Walter Markgraf, 1913. 4 Bll., 155 S., 2 Bll., 8°, O-Karton

Eine Untersuchung über Wagners Festspiel "Der Ring des Nibelungen", das bisher "in dem wichtigsten, für den Sinn des Ganzen entscheidenden Punkte allgemein unverstanden geblieben ist." (Vorwort) - Inhalt: Die Auffassungen Nietzsches u. Chamberlains: Die große Lücke im Verständnis; Der Sinn der Handlung im "Entwurf", mit einem Exkurs über das Verhältnis von Symbol u. Gehalt in Wagners Werken; Der Sinn der Handlung in "Siegfrieds Tod"; Das Reinmenschliche in "Siegfrieds Tod" (u. "Götterdämmerung"), mit einem Exkurs über die geschlechtliche Verschiedenheit der Liebe. - Einband mit leichten Randläsuren; Ecken bestossen; Seiten unbeschnitten, sonst gut.

 

770.    Wambrechtsamer, Anna: Das Glücksspiel des Grafen Tattenbach und andere historische Erzählungen. Graz, Leykam-Verlag, 1935. 3 Bll., 268 S., 2 Bll. mit 2 Tafeln, 8°, O-Pappband mit Goldschrift

Enthält: Montpareis. Eine Geschichte aus der Zeit der Tempelherren; Vom roten Malefiz; Das Glücksspiel des Grafen Tattenbach. Novelle aus der steirischen Geschichte. - Der historische Hans Erasmus Graf von Tattenbach (1931-1671) war an der sog. Magnatenverschwörung beteiligt u. darauf hingerichtet. Die zweite Erzählung spielt zur Zeit der Hexenverfolgung, u. die erste bei den Templern. - Etwas gebräunt, sonst gutes Expl.

 

771.    [Webster, Doris] und [Mary Alden Hopkins]: 12 35. Das sind Sie! Ein charakterologisches Spiel. [Nach der amerikanischen Fassung von Webster-Hopkins frei übertragen von Richard Wiener]. Leipzig u. Wien, E. P. Tal & Co. Verlag, 1929. 168 S., 8 Bll. Tabellenvorlagen zum Ausreissen (noch kmpl. vorhanden), 8°, Illus. O-Karton

Durch die Beantwortung von 25 Fragen kann man seine persönliche "Schlüsselzahl" ermitteln, deren Bedeutung im Buch ausführlich beschrieben wird. Für Männer u. Frauen gelten jew. andere Fragen u. Schlüsselzahlen. - Einband etwas bestossen u. berieben; Rücken mit kl. Fehlstelle, gutes Expl.

 

772.    Wiedemann, Dr. Alfred: Der Tierkult der alten Ägypter. Leipzig, J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, 1912. 32 S., Gr.-8°, O-Broschur

(= Der Alte Orient. Gemeinverständliche Darstellungen herausgegeben von der Vorderasiatischen gesellschaft. 14. Jhg., Heft 1). - Das Tier galt den Ägyptern als "heilig und göttlich" (S.8) So hielt man Vögel, Schlangen u.a. "Auf den Faldern vor den Toren und in den Straßen der Städte wandelten Sperber, Ibise, Katzen umher, deren Quälen und Töten streng, gegebenenfalls mit dem Tode bestraft wurde." (S.6) Auch gab es teilweise kostspielige Begräbnisse für Tiere. Weiter u.a. über den Phönix, Gott-Tiere, Mischgestalten, Kämpfe für heilige Tiere. - Autor Alfred Wiedemann (1856-1936) war ein bekannter dtsch. Ägyptologe. - Einband mit Randläsuren; Deckel u. Tiel mit Bibliotheksaufkleber u. -stempeln, Seiten unbeschnitten, sonst gut.

 

773.    Wiedemann, Dr. Alfred: Die Amulette der alten Aegypter. Leipzig, J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, 1910. 32 S., Gr.-8°, O-Broschur

(= Der Alte Orient. Gemeinverständliche Darstellungen herausgegeben von der Vorderasiatischen gesellschaft. 12. Jhg., Heft 1). - "Die Zahl der Amulette war in Ägypten eine sehr große... Ihr Zweck war, den Inschriften der Papyris zufolge, fast immer annähernd derselbe. Sie sollten Wohlergehen in diesem und in dem jenseitigen Leben, Sieg und Sicherheit... und ähnliche Annehmlichkeiten verschaffen und erhalten. Wichtig waren sie vor allem gegen Dämonen, gegen alle die Übel, Fährlichkeiten und Todesarten, mit denen diese die Gesundheit und das Leben des Menschen im Diesseits und im Jenseits bedrohten." (S.6f.). Der Autor Alfred Wiedemann (1856-1936), bekannter dtsch. Ägyptologe, geht auch konkret auf mehrere Amulette, wie z.B. den Skarabäus, ein. - Einband etwas bestossen u. angeschmutzt; Deckel u. Tiel mit Bibliotheksaufkleber u. -stempeln, Seiten unbeschnitten, sonst gut.

 

774.    Wolff, Hans: Lucifer. 2., verb. u. erw. Aufl. Pforzheim, Osiris-Verlag Erich Sopp, [1959]. 23 S., 2 Bll. mit zwei ganzseitigen Abb., 8°, O-Karton

(= Schriftenreihe Das esoterische Weltbild. Herausgeber Hans Wolff). - "Zwei Aspekte hat Lucifer: 'Macht der Finsternis' und 'LichtTräger'. Der Teufel der Menge, und der Kabir der Katharsis der Wissenden. Die Ophiten waren die gelehrten ägyptischen Gnostiker der 'Brüderschaft der Schlange'. Für sie war Lucifer im wörtlichsten Sinne 'LichtBringer'. Er war die 'Krone des Pfades des Lichts' (des GnyanaMarga der Inder). So sieht auch die Quabalah das luciferische Prinzip." (S.4) - Gutes Expl.

 

775.    Wollheim, Dr. A. E. , Chevalier da Fonseca (Hrsg.): Die National-Literatur sämtlicher Völker des Orients. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Eine prosaische und poetische Anthologie aus den besten Schriftstellern des gesamten Orients mit erläuternden, kritischen, literarischen und biographischen Notizen. Berlin, Verlag von Gustav Hempel, 1873. VIII, 683 S. / XIII, 859 S., 4°, Priv. Halbleinen d.Zt. mit Rückenvergoldung

(= Die Classiker aller Zeiten und Nationen. Im Verein mit mehreren Gelehrten begründet von Adolf Wolff. Vierter Theil). - Wollheim gibt "einen kurzen Ueberblick über die Literatur der hauptsächlichsten morgenländischen Völker..., eine Aufzählung der vorzüglichsten Autoren, und eine Uebersetzung ihrer interessantesten Werke [aus dem Sanskrit]... Den Uebersetzungen der Werke jedes wichtigen Volksstammes [geht] eine möglichst kurze Uebersicht seiner Mythologie und Geschichte voran." (Einleitung) - Der erste Band behandelt die indische Literatur, der zweite Persien. - Rücken, Ecken u. Kanten beschabt; obere Kapitale mit kl. Fehlstellen; ein Kapital etwas angerissen; beide Titel leicht fleckig u. mit Stempel; die Seiten gering gebräunt, sonst gute Expl.

 

776.    [Ziehen, Konrad Siegmund]: Das Neue geheime Buch Chevilla. von den wunderseltsamen Veränderungen der Erde, des Meeres, der Berge, des Himmels, von der Structur der Sonne u.s.f. Hrsg. v. Z. (4 Teile in 1 Bd. so komplett). Erstausgabe, o. O., o. V., 1786. 104, 80, 80, 80 S., 8°; Pappe späterer Zt.

Zwar ohne Verlag und Ort erschien, aber im zweiten Teil wird am Ende in einer "Nachricht an den Leser" der "Sprachmeister" F. A. Kritzinger in Leipzig genannt. - Konrad Siegmund Ziehen (1727-80), der Pastor im Harzer Clausthal-Zellerfeld erregte zu seiner Zeit Aufsehen durch Prophezeiungen einer großen Erdbebenkatastrophe im südlichen Europa bis spätestens 1786. G. C. Lichtenberg bezog wiederholt in Zeitungsartikeln und einer kleinen Schrift (1784) Stellung gegen die Haltlosigkeit dieser Thesen. Selbst Goethe wies Frau von Stein und Lavater auf das "Buch Chevilla" hin. In seinen "naturwissenschaftlichen" Erklärungsversuchen stellt Ziehen auch die Behauptung auf, daß die Erde in großen Teilen hohl sei und das Einbrüche die Erdbebeben auslösen. Die vorliegende posthume Veröffentlichung enthält weitere theologisch-spekulativen Theorien, der Autor schreibt u.a.: Von der Erde und von der Sündflut; Von dem großen Weltmeer. Von der Form, Bewandniß und den Ursachen eines Meerschlundes; Von den Ursprung der grossen Berge; Von den Anzeigen der vormaligen Zerreissung der Erde; von dem großen unterirdischen Weltfeuer; Von einem versetzten Berge und von der Kraft des Erdbebens; Von dem ursprünglichen Erdkreis und dem Paradies; Beobachtung über das ursprüngliche Erdreich, und seinem recht winklichten Lager in der Sonnenstraße oder Ecliptik, von dessen Ursache und Bewandniß; Von den Wassern des ursprünglichen Erdstrichs, und der Eyform der Erde (...) Darüber hinaus über: Das Sonnensystem; Magnete; feurige Luftkugeln, Meteore; Elektricität; Gewitter und Nordlichter. - Geschmackvoller neuerer Pappband mit marmoriertem Papier, dreiseitiger Farbschnitt, ein sehr schönes, edles Expl.

 

777.    [Ziehen, Konrad Siegmund]: Ziehens sämtliche Schriften der Revolution der Erde bestehend in zwölf Theilen (in einem Band). Neue vermehrte Aufl., Freiburg u. Leipzig, o. V. , 1786. 56, 56, 64, 38, 40, 56, 88, 44, 80, 64, 104 S., 8°; Pappe d. Zt. m. Rckn.schild

Die zwölf Teile sind in 11 Kapiteln enthalten: Über das Buch Chevilla (Erster Theil); Bemerkungen über Himmel und Erde (Zweyter & Dritter Theil); Das Buch Chevilla von den Veränderungen der Erde zur Ziehenschen Nachricht von einer großen Revolution der Erde zu lesen (Vierter & fünfter Theil); Das Buch Chevilla von den Veränderungen der Erde (Sechster Theil); Das Buch Chevilla und der Ziehenschen Nachricht von der Revolution der Erde gefundene Schlüssel der Erdveränderung und des Meeres (...) (Siebender Theil); Nachricht von der Revolution der Erde und der Auflösung der Welt (...) (Achter Theil); Die Weissagungen der Sibyllen von der Menschwerdung Gottes (...) (Neunter Theil); Nachricht von den allgemeinen Revolutionen welche der Erdkreis noch auszustehen hat (...) (Zehnter & Eilfter Theil); Das neue geheime Buch Chevilla (...) (Zwölfter Theil) - Zwar ohne Verlag erschienen, aber am Ende des 6. und 11. Teils wird in einer "Verlagswerbung" (Nachricht und Nachricht an den Leser) der "Sprachmeister" F. A. Kritzinger in Leipzig genannt. Das Buch spekuliert auf die Angst vor Naturkatastrophen, interessant ist die literarische Mehrfachverwertung des 12. Teils, denn "Das neue geheime Buch Chevilla" erschien noch einmal separat in einer erweiterten Fassung im gleichen Jahr. - Konrad Siegmund Ziehen (1727-80), der Pastor im Harzer Clausthal-Zellerfeld erregte zu seiner Zeit Aufsehen durch Prophezeiungen einer großen Erdbebenkatastrophe im südlichen Europa bis spätestens 1786. G. C. Lichtenberg bezog wiederholt in Zeitungsartikeln und einer kleinen Schrift (1784) Stellung gegen die Haltlosigkeit dieser Thesen. Selbst Goethe wies Frau von Stein und Lavater auf das "Buch Chevilla" hin. In seinen "naturwissenschaftlichen" Erklärungsversuchen stellt Ziehen auch die Behauptung auf, daß die Erde in großen Teilen hohl sei und das Einbrüche die Erdbebeben auslösen. - Etwas berieben und bestoßen; leicht stockfl. u. innen an den Gelenken mit Papierstreifen verstärkt, sonst ein gutes Expl.


 

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