ARCHIV - Katalog 1 - Geheimbünde und -orden

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zu den Themen Freimaurerei u.a. Geheimbünde in unserem ersten Antiquariatskatalog.


102.    Die Sonne von Osten oder die tiefen Geheimnisse der Kette des goldenen Vließes, des Kreuzes der Ritterorden der Tempelherren, Johannitter und Deutschherren, mit den dazu gehörigen kabbalisischen Figuren. Kiel, J. Scheible’s Verlag (Ed. Nahr), 1921. 176 S. mit 4 Textfiguren, Kl.- 8°, O-Karton 

Ackermann IV/176, V/ 285; Vgl. auch Ferguson II, S. 389; Duveen S. 556 u. Caillet 10265 (Ausg. 1783). - Sammt einem Spiegel der Hermetischen Wissenschaften für die Söhne verborgener Weisheit und Freunde der Egyptischen Mysterien. Getreu nach der Ausgabe von 1783 erneuert. - Erschien ebenfalls 1866 bei J. Scheible, Stuttgart - Unaufgeschnittenes u. sonst gutes Expl.

 

103.    Einige Originalschriften des Illuminatenordens, welche bey dem gewesenen Regierungsrath [Franz Xaver v.] Zwack[h] durch vorgenommene Hausvisitation zu Landshut den 11. und 12. Oktob. 1786 vorgefunden worden. Auf höchsten Befehl Seiner Churfürstlichen Durchleucht zum Druck befördert. München, Bey Johann Baptist Strobl, 1787. 3 Bll., 407 S. mit 1 Schmuckvignette, 3 eingef. Tabellen, Kl.-8°, Pappband d.Zt.

Kloss 3239: "Drei verschiedene Abdrücke vom Jahre 1787, meistens auf die Zeile übereinstimmend."; Wolfstieg 42770; Ackermann V/ 244 mit der Anmerkung "selten". - Beinhaltet u.a. Chiffren, Statuten, Instruktionen, Rituale u. Leseliste der Illuminaten, die 1776 von Adam Weishaupt (Ordensname "Spartacus") ins Leben gerufen wurden. Franz Xaver von Zwackh (1755-1843, "Cato") war Schüler u. Freund von Weishaupt sowie Mitbegründer des Ordens. Ca. 1894 begannen das Verbot u. die Verfolgung der Illuminaten. - Einband etwas bestoßen angestaubt; zwei handbeschriftete Rückenschilder (Titel u. Nr); Bibliotheksmarke des Kapuzinenklosters Burghausen im Vorsatz; Stempel u. Notizen auf Titel; einige schwache Anmerkungen mit Bleistift; z.T. etwas stockfleckig u. gebräunt; 10 Bll. mit kl. Wurmgang am Rand ohne Textberührung; ein gutes Expl. mit fester Bindung.

 

104.    System und Folgen des Illuminatenordens aus den Originalschriften desselben gezogen. In Briefen. Erstausg. München, Bey Johann Baptist Strobl, 1787. 1 Bl., 234 S. mit Titelvignette, Kl.-8°, Pappband d.Zt. mit kl. Rückenschild  

Kloss 3243; Wolfstieg 42775: "Schildert die Schädlichkeit des Ordens"; Beyer 2878. - 1786 gerieten durch Hausdurchsuchungen bei den (bereits per Erlass verbotenen) Illuminaten Franz Xaver von Zwack (Landshut) u. Baron von Bassus (Schloss Sandersdorf) geheime Ordenspapiere u.a. in die Hände der Regierung. Dabei wurde Weishaupt als Oberhaupt entlarvt u. der Orden stark belastet. 1787 wurden diese Papiere etc. unter dem Titel "Einige Originalschriften des Illuminatenordens" veröffentlicht (siehe oben). Vorliegendes Werk erschien noch im gleichen Jahr; der anonyme Hrsg. wertete die Unterlagen aus, um der Bevölkerung Beweise für Konspiration u. Staatsgefährdung zu liefern. - Einband stärker bestoßen, fleckig u. beschabt; Besitzervermerk im Vorsatz; Titel etwas fleckig u. mit kl. Vermerk; wenige Seiten schwach fleckig u. ca. 30 Bll. mit schwachem Feuchtigkeitsrand; hinterer Innendeckel mit kl. Wurmspur, hinteres Vorsatzblatt fehlt, sonst ein gutes Expl.

 

105.    Abendroth, Alfred: Die Freimaurerei - ein "Hilligenlei"! Ein Beitrag zur deutschen Religionsfrage aus dem Leben eines Bruder Freimaurers erzählt. Leipzig, Verlag von J. G. Findel, 1906. 44 S., 8°, O-Karton mit Goldschrift 

Wolfstieg 2990. - "Gustav Frenssen's 'Hilligenlei' - heiliges Land - hat mich tief ergriffen... Ist dieses Buch doch - gewiß ohne Absicht, ja, sicher ohne Wissen des Verfassers - ... nicht mehr und nicht weniger als das hohe Lied der Freimaurerei." Abendroth will in vorliegender Schrift in Gestalt einer kl. Lebensskizze versuchen "Anregungen zu geben, wie der edle Grundzug der Freimaurerei vielleicht für eine Umgestaltung der deutschen Kirchenreligion zur Volksreligion des reinen Menschen-(Christen-)tums nutzbar gemacht werden könnte." (Vorwort) - Einband etwas bestossen u. mit leichten Randläsuren; Seiten braunfleckig u. unbeschnitten, sonst recht gut.

 

106.    Andreä, Johann Valentin und Ferdinand Dr. med. Maack (Hrsg.): Die Johann Valentin Andreä zugeschriebenen vier Hauptschriften der alten Rosenkreuzer. 1. Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreutz. 2. Allgemeine Reformation der gantzen Welt. 3. Fama Fraternitatis. 4. Confessio Fraternitatis. Mit einer allgemeinen und speziellen Einleitung herausgegeben von Dr. med. Ferdinand Maack. Mit Porträt Andreaes und Abbildungen. 3. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1922. 4 Bll., XLVII, 102, 79 S. mit 1 Tafel u. einigen Textabb., 8°, Illus. O-Pappband 

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Erster Band.). - (1) Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreutz. Anno 1459. Nach der zu Straßburg bei Lazari Zetners seel. Erben im Jahre 1616 erschienenen Ausgabe neugedruckt. Eingeleitet und herausgegeben von Dr. med. Ferdinand Maack (bis S. 102) - (2) Allgemeine und General Reformation der gantzen weiten Welt. Beneben der Fama und Confessio Fraternitatis deß Löblichen Ordens des Rosen Creutzes, an alle Gelehrte, und Häupter Europae geschrieben. Wortgetreuer Neudruck (S. 1-41) - (3) Fama Fraterniatatis. Oder Entdeckung der Brüderschafft, des hochlöblichen Ordens des R. C.. An die Stände und Gelehrten Europae (bis. S. 59) - (4) Confessio Fraternitatis oder Bekanndtnuß der löblichen Bruderschafft deß hochgeehrten Rosen Creutzes an die Gelehrten Europae geschrieben (bis S. 79) - Rücken sauber mit (durchsichtigem) Filmoplast geklebt; papierbedingt gebräunte Seiten, sonst gutes Expl.

 

107.    Anonym [d.i. Ludwig Adolf Christian von Grolmann]: Die neuesten Arbeiten des Spartacus und Philo in dem Illuminaten-Orden jetzt zum erstenmal gedruckt, und zur Beherzigung bey gegenwärtigen Zeitläuften herausgegeben. o.V., o.O., 1794. 7 Bll., 200, 90 S., Kl.- 8°; Halbleinen späterer Zt. 

Vgl. Wolfstieg 42956; Nach Kloss 3270 ist die vorl. mit der Imperatur München, 18. Dez. 1793 (München, Strobl), die Erstausg. Es erschienen noch zwei weitere Aufl. 1793 u. 1794 (Frankfurt, Hermann). - Gegenaufklärerische Enthüllungsschrift, in der das von Knigge entworfene neue Ritual für die Illuminaten dargestellt wird: Priestergrad, Regentengrad gefolgt von der kritischen Geschichte der Illuminaten-Grade. Mit dem subversiven Text versucht Grolmann eine erneute Verfolgung der Illuminaten in Gang zu setzen. - Rücken fleckig; Deckelbezug erneuert; Titel mit kl. handschriftlichen Einträgen u. Logenstempeln (Zu den III Schwertern u. Astraa zur grünenden Raute); wenige Seiten ebenfalls gestempelt; obere Seitenränder tlw. wasserrandig u. nahezu durchgehend restauriert, sonst ein gutes Expl.

 

108.    Bernhardi, Wolfgang: Die Rosenkreuzer oder: Die Brüder des furchtbaren Bundes zu Berlin. Historischer Sittenroman. Berlin, Verlag von E. Döring, [um 1890]. 798 S., 8°, Neuer marmorierter Pappband  

Hirstorischer Roman von Wolfgang Bernhardi (1840-1896), der im Ende des 18. Jh. spielt. U.a. kommen die Gräfin Lichtenau u. die beiden führenden Gold- und Rosenkreuzer Wöllner u. Bischoffswerder vor, die Geisterbeschwörungen mit dem König Friedrich Wilhelm II. veranstaltet hatten. Dieser Nachfolger Friedrichs des Grossen wurde daher auch "der Spiritist auf dem Thron" genannt. "Auf [Bischoffswerders] Zauberbeschwörung erscheinen Geister, erschallen die Stimmen der Luft, zeigen sich die Bilder im Spiegel und bekräftigen das Wort des Meisters." (S.89). Auf diesem Wege haben die beiden Scharlatane, die hohe Ämter inne hatten, den König u.a. in politischen Entscheidungen beeinflusst. In einem Kapitel vorliegenden Buches wird auch eine Geisterbeschwörung mit Wöllner, Bischoffswerder u. anderen Leuten detailliert geschildert. - Seiten stark gebräunt, durchgehend etwas fleckig u. wasserandig; ein Blatt angerissen; zwei Seiten mit Klebespuren unter geringem Textverlust. - Nicht bei Wolfstieg u. nicht bei Hayn-Gotendorf, wo mehrere andere Werke des Verf. angeführt sind, Selten.

 

109.    [Cosandey, Sulpitius von] und [Joseph von Utzschneider]: Nachtrag zu der Schrift: Grosse Absichten des Ordens der Illuminaten etc. [Dem patriotischen Publikum vorgelegt von vier ehemaligen Mitgliedern] [Georg Grünberger, Joh. Sulpitius von Cosandey, Vitus Renner, Joseph von Utzschneider]. Nro. I [Cosandey], Nro. II [Cosandey] und Nro. III [Utzschneider] [von 3]. München, bey Josef Lentner, 1786. 56 S. / 92 S., 1 Bl. / 80 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild 

Wolfstieg 42752; Kloss 3229. - Ehem. Ordensmitglieder, die sich nun gegen die Illuminaten wandten u. durch ihre Veröffentlichungen am Fall des Ordens bzw. zumindest dessen Verbot nicht ganz unbeteiligt waren. - Nachtrag I enthält eine Antwort des Prof. Cosandey auf die Ordensschrift: Nöthige Aufschlüsse der in Baiern ausgesprochenen Verfolgungen gegen geheime Gesellschaften. Nachtrag II: Antwort des Prof. Consandey auf die Ordensschrift: Anzeige eines aus dem Orden der Freymaurer oder der sogenannten Illuminaten getretenen Mitgliedes in Baiern, über die Einrichtung u. Zweck dieser Gesellschaft. Nachtrag III: Antwort des Hofkammerraths Utzschneider auf die Ordensschrift: Schreiben an Herrn Utzschneider mit dem Vorspruche: Cauere vobis a signatis. - Etwas fleckiger Einband; Stempel u. Besitzervermerk auf erstem Titel; ein gutes Expl.

 

110.    Eckert, Eduard Emil: Magazin der Beweisführung für die Verurtheilung des Freimaurer-Ordens. Erstes, Zweites und Drittes Heft [von 10]. Als Ausgangspunkt aller Zerstörungsthärigkeit gegen jedes Kirchenthum, Staatenthum, Familienthum und Eigenthum mittelst List, Verrath und Gewalt. In zwanglosen Heften, jedes Heft ein selbständiges Ganze[s]. Erstausg. Schaffhausen, Verlag der Friedr. Hurter'schen Buchhandlung, 1855, 1855, 1856. XXXV, 143 S. / 2 Bll., 179 S. mit 1 Abb. im Text / X, 168 S., 1 Bl., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d.Zt.

Wolfstieg 23832; Ackermann V/87 (Heft 1-6). - Erstes Heft: Charakteristik der Revolution und ihres Factors... erfaßt aus der neuesten Geschichte und deren Vergleichung mit der älteren Geschichte; nebst kurzem Ueberblick der Geschichte der Fahnensysteme des Ordens bis 1848,.... Vorbereitung und Vollführung der französischen Revolution von 1789 durch den Orden. - Zweites Heft: Die friedliche und kriegerische Vorbereitung des Freimaurerordens deutscher Zunge für die Revolution... , welche 1789 in Frankreich zum Ausbruch kam. Diese Vorbereitung geschah gleichzeitig und gleichartig mit denselben Vorbereitungen des Ordens in Frankreich. Der gleichartige Erfolg in Deutschland ward durch Untersuchungen gehemmt. - Drittes Heft: Geschichte des Verraths der Monarchen und der Staaten durch den Frei-Maurer-Orden und seinen Einfluß. - Eckert (gest. 1866, Selbstmord), königl. Advokat. "Von einer Loge abgelehnt, setzte sich nach der Revolution von 1848 in seinem nie sehr klaren Kopf die Idee fest, die Freimaurer seien an den Revolutionen und allen Übeln der Welt schuld... Die Methode seiner Kampfführung erinnert bisweilen an Ludendorff, der übrigens die Bücher von Eckert ausgiebig als Quellen... benutzt hat." (Lennhoff, Posner, Binder). - Beriebener Einband; etwas stock- oder braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

111.    Engel, L[eopold]: Der Illuminatismus einst und jetzt. Herausgeber: Jlluminaten-Orden, Berlin. Meerane I.S., E. R. Herzog [Druck], [vor 1925]. 14 S., 8°, Geheftet

Die Schrift will "über den Zwiespalt zwischen historischem und heutigem Illuminatismus das notwendige Licht zu verbreiten suchen" (S.3) u. geht dabei auch auf dessen geschichtliche Entwicklung ein (Adam Weishaupt etc.). 1930 erschien der Text erneut sowohl in der Freimaurerzeitung "Auf der Warte" als auch als Sonderdruck in etwas kleinerem Format als vorliegend (u. daher mit 20 S.). - Leopold Engel (1858-1931), Schauspieler, Schriftsteller u. Freimaurer. Erster Verleger der Lorber-Schriften, in Dresden. 1896 Eintritt in den Illuminaten-Orden, den Theodor Reuss (1855-1923) bereits 1880 in München reaktiviert hatte u. 1897 Gründung eines eigenen Illuminaten-Ordens in Dresden. Im Jahre 1925 wurde der Illuminaten-Orden neu organisiert u. zu einem "Weltbund" erweitert, wobei Leopold Engel dessen Präsident in Berlin wurde. - Angerostete Klammern, sonst sauber u. gut. - Selten.

 

112.    Forestier, William: Die internationale Freimaurerei. Entstehung Wirken Geheimnisse. Zürich, Bücher-Verlag "Jakim", [1937]. 3 Bll., IX, 271 S. mit 19 Abb. auf Tafeln, 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen (Statue des Schweigens) 

"Die uns vorliegenden Dokumente haben uns restlos davon überzeugt, daß die Freimaurerei gefährlich ist, daß ihr Ziel war und ist, die Weltherrschaft an sich zu reißen." (S.II). - "Schweizervolk! Heute wimmelt es allenthalben, auch in der kleinen Schweiz, von Mystikern der Hygiene, von Yogis der Kosmetik und der richtigen Atmung als Achse des Lebens, von Propheten der Verjüngung und von Fakiren des Stoffwechsels, von Psychoanalytikern u.s.f. Schweizervolk! Wir wollen keine Aesthetiker und Freimaurer. Ihre 'Lehre' ist keine Erkenntnis, sondern der Wunsch, daß Gott nicht sei. ... Ein wuchtiges Ja in die Urne!" (S.268) - Leicht angestaubt; hinterer Buchdeckel geblichen; Seiten papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

113.    Goethe - Rost, E.: Goethes "Faust", eine Freimaurertragödie. - Versuch einer Erklärung - kein Kommentar. Wohl 2. Aufl. München, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, [1932]. 72 S. mit einer Abb., 8°, O-Karton 

Hauptüberschriften: Zeugnisse für den freimaurerischen Gehalt der Faust-Tragödie; Der freimaurerische Geheimsinn der drei Hauptfiguren im "Faust"; Der Gang der Handlung in seinem freimaurerischen Geheimsinn; Analogien zu freimaurerischen Vorstellungen in Goethes "Faust"; Zusammenfassung. - "Kein Kommentar", denn: "Logenangehörigkeit ist Hörigkeit an der Loge ... Goethe ist diesem Gesetz den größten Teil seiner Lebenszeit unterworfen gewesen." (S.5) - Sauberes u. gutes Expl.

 

114.    [Haugwitz, Christian August Heinrich Curt Graf v.]: Erweiterter Hirtenbrief zuerst an die Freimaurer, und dann Für alle Geisteslebens-Lichtfreunde über die Grundwahrheit vom DreiEinigen Wesen Gottes u. des Menschen oder Wer ist Jesus? Mit drei Beilagen versehene Neuausg. Bietigheim (Württ.), Neutheosophischer Verlag Johs. Busch Nachf., 1900. 3 Bll., L, 220 S., 1 Bl. mit einigen Fig., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen mit Rotschnitt 

Wolfstieg 33632. - Enthält als Hauptteil (220 S.) von Haugwitz: "Hirten-Brief an die wahren und ächten Freymäurer alten Systems" aus dem Jahr 1785. Davor als Einleitung einen Abdruck des Titels der Wiener Neukirchlichen Ausgabe von 1850 (Wien): "Das Friedenslicht im heitern Morgenblau. Eine Enthüllung der Geheimnisse der Urschöpfung, des Sündenfalles, der Erlösung u. s. w. nebst Hinweisung auf 'Neu Jerusalem'. Von einem aus Saulus umgetauften Paulus" [d.i. ebenfalls Haugwitz]. - Ch. Aug. Heinr. Curt v. Haugwitz (1752-1831), preuß. Staats- u. Kabinettsminister, seit 1774 Freimaurer. Gründete nach seiner Trennung von der Strikten Observanz eine religiös-mystische, pietistische Bruderschaft, die "Kreuzfrommen" (oder "Kreuzbrüder", "Johannisvertrauten"), für die er u.a. Herzog Ferdinand von Braunschweig u. den Prinzen Karl von Hessen als Mitglieder gewann (Lennhoff, Posner, Binder). - Leicht bestossen; kl. Stempel auf Titel; Bindung etwas gelockert, sonst sauber u. gut. - Selten.

 

115.    Heise, Karl: Die Entente-Freimaurerei und der Weltkrieg. Ein Beitrag zur Historie des Weltkrieges und zum Verständnis der wahren Freimaurerei. 2. im Umfang verd. Aufl. Basel, Ernst Finckh Verlag, 1920. 408 S. mit 2 Karten u. einigen Textabb., Gr.-8°, Priv. Halbleder d. Zt.  

Karl Heise (1872 - nach 1932), Anhänger des Guido von List u. Mitglied der Mazdaznan-Bewegung. Zusammen mit seinem Bruder Heinrich leitete er die Lebensgemeinschaft "Aryana" in der Nähe von Zürich. - Etwas bestossen u. berieben; Besitzervermerk; wenige Randanstreichungen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit einigen Zeitungsausschnitten als Beilage.

 

116.    Hemberger, Adolf: Pansophie und Rosenkreuz. Organisationsformen, Rituale, Lehren und magische Thematik der freimaurerischen- und freimaurerartigen Bünde im Deutschen Sprachraum Mitteleuropas. Teil II; in 3 Bde. Gießen, [Selbstverlag], 1974. über 700 S. mit zahlreichen Textabb., 4°, O-Karton   

Band I.: 2 Bll., XIV S., 208 Bll. (recte 212 Bl., beinhaltet auch Bl. 13a, 42a, 200 a+b). U.a. über: Der Hermetische Orden der Goldenen Dämmerung; Die Pansophische Gesellschaft; Der Orientalische Templer Orden; O.T.O.; Der Illuminaten Orden I.O.; Der Orden Malischer Bauherren O.M.B.; Der Adonismus als Baalskult; Der deutsche Druidenorden. - Band II.: 3 Bll., 270 Bll. (recte 271 Bll.). U.a. über: Die Gesellschaft Pente; Ariosophische Gruppen; Die Große Weiße Bruderschaft; Rosenkreuzer-Systeme; Der Chiliasmus der R+C; R+C Kosmogonie u. Symbolik; Der Amorc Ritus; Das Aaorrac-System-PWF; Das Lectorium Rosicrucianum; Max Heindel u. R+C; Die Gold- und Rosenkreuzer; Der Orden vom Katholischen Rosenkreuz. - Band III.: 4 Bll., 259 Bll. (recte 258 Bll.). U.a. über: Der Lichthort; Moderne Manichäer; Die dualistische Metaphysik des Lichthorts; Mystisch-Esoterische Gruppen (IPf Ritual von Mstr. Ramananda, Bardon-Studiengruppe "Adepten", Der Orden von Abramelin, Diskussionsclub Sphinx, Lichtquell-Freundeskreis Keck, Vedanta-Zentrum, Theosophische Gesellschaft Adyar, Studien- und Forschungsgesellschaft für Grenz- und Geisteswissenschaften, Gruppe Geistesfreunde und Geistesfreundinnen, Esoterischer Studienkreis, Oarca-Akademie, Spiritistische Gruppen, Augsburger Freundeskreis, Freundeskreis Backnang, Gesellschaft für Jenseitskunde, A U M, Grenzwissenschaftlicher Studienkreis Jakob Lorber, Freiburger Studienkreis); Isis Logen; Mystischer Bund Ischtar; Der Freimaurer Orden des Goldenen Centuriums; Die Troglodyten; HDGA/GB Satanistenbund; Ordo Temli Baphometis; Die Theosophische Gesellschaft Adyar; Anthroposophen u. Theosophen; Hermetische- Astrologische Gruppe; Die Templer von Jerusalem; Das Saeculum-Studienorganisation; Die Symbolisten; Der Orden von Abramelin; Mandäer; Die Bahajis; Der Sufi Orden. Ein islamischer Gnostikerbund; Yoga-Gruppen; Der Neu-Buddismus Peryt Shous; Die "C" Bruderschaft CONA; Middle Earth. - Der okkultbesessene Akademiker Adolf Hemberger (1929-1992, Dipl.-Volkswirt, Dr. phil. später Professor für Methodologie u. Wissenschaftstheorien an der Justus-Liebig-Universität in Giessen u. Chef des Instituts für Verhaltenstherapie u. Präventivmedizin), erhielt Ende der 1960er Jahre von der Dtsch. Forschungsgemeinschaft in Bonn einen finanziellen Zuschuss für seinen ersten Bd. zur Fraternitas Saturni, einer magischen Loge, mit der er regen Umgang pflegte. Es folgen über 30 Bände, überwiegend zu okkulten Gruppierungen, wobei er sich bald auf ein reines Faksimilieren gesammelter Unterlagen beschränkt. - Einbände etwas bestoßen u. leicht fleckig. Wie immer bei diesen seltenen Originalbänden schwankt die Qualität der Hemberger "Drucke", denn handelt es sich praktisch nur um gebundene Fotokopien, die in einer Auflage von 50-100 Stück ausschließlich an Leute abgeben wurden, die Hemberger persönlich kannte u. in seiner eigenen Gruppierung C 72 (Zahl der Genien) organisiert waren. (H.T. Hakl in: Gnostika 5 Jg., Heft 17 S. 50f).

 

117.    Hoffmann, Leopold Alois: Aktenmäßige Darstellung der Deutschen Union, und ihrer Verbindung mit dem Illuminaten-Freimaurer- und Rosenkreutzer-Orden. Ein nöthiger Anhang zu den höchst wichtigen Erinnerungen zur rechten Zeit. Erstausg. Wien, im Verlag bei Christoph Peter Rehm, 1796. 301 S., 1 eingef. Tabelle, Kl.-8°, Interimsbroschur 

Wolfstieg 43135; Ackermann V/ 160: "Hoffmann war berüchtigter Haus-, Hof- u. Staatsspion Leopold II." - Erschien als "Anhang" zu dem Werk "Höchst wichtige Erinnerungen zur rechten Zeit über einige der allerernsthaftesten Angelegenheiten dieses Zeitalters" (Wien 1795). - Hoffmann gibt zahlreiche Texte von Original-Dokumenten (Briefe u.a.) wieder, die er in umfangreichen Anmerkungen kommentiert (darunter auch Mitglieder-Listen der Deutschen Union). Er schreibt u.a., dass die "Deutsche Union" oder "Gesellschaft der 22 verbündeten Männer" (der Gründar war Carl Friedrich Bahrdt, 1741-1772) aus den Illuminaten entstanden sei, nachdem diese verboten wurden u. sich offiziell (scheinbar) aufgelöst hatten. Mit den "Rosenkreutzern" sind die "Gold- u. Rosenkreuzer" des 18. Jh. gemeint. In beide Orden konnte man nur eintreten, sofern man schon Freimaurer war. Hoffman, ursprünglich selbst Freimaurer u. Exjesuit, geht detailliert auf die verschiedenen Verstrickungen der Geheimgesellschaften ein. - Einband bestossen u. am Rücken angerissen; Deckel mit kl. Nummer; Titel leicht angeschmutzt; die Seiten leicht gebräunt u. leicht stockfleckig; die Tabelle mit zusätzlichen Knickfalten, sonst gutes Expl.

 

118.    Hoser, Dr. Josef: Freimaurerei, Neuheidentum und Umsturz im Hinblick auf Ursprung und Ziel der Freimaurerei dargestellt an Swinburnes Neuklassizismus. Erstausg. Regensburg, Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz, 1922. XII, 171 S., Gr.-8°, O-Karton

Wolfstieg IV, 7937. - Unter dem Titel "Swinburnes Klassizismus im Lichte der freimaurerischen Weltanschauung" wurde die Arbeit als Doktorschrift gewürdigt. Anti-freimaurerischer Charakter, Hoser hängt den Verschwörungstheorien an. - Mit Register. - Einband etwas stockfleckig u. bestossen; Seiten papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

119.    [Lumignon, P., Hrsg.]: Hephata oder Denkwürdigkeiten und Bekenntnisse eines Freimaurers. Leipzig, Karl Andrä, 1836. XII, 316 S., 1 Bl. mit Abb. auf 14 [von 16] Tafeln, 8°, Neueres Leder mit gepr. Rücken- u. Deckelbeschriftung, die O-Deckel mit eingebunden

Kloss 2076; Ackermann V, 155: "Wolfstieg II, 30018. Taute 1342: ‚Enthält Mitteilungen aus verschiedenen Ritualen u. Stufen, ergeht sich im feindlichen Ton, in biographischer Form über die Maurerei, deren Zweck nur das Essen sei. Dargestellt sind viele Figuren u. Karikaturen.' Nach Taute soll Ed. Pelz der Herausgeber sein."; Lennhoff/Posner zu Hephata: "...eine der übelsten Schmähschriften auf die Freimaurerei...mit gröbsten Karikaturen. Es ist später wieder bekannter geworden, nachdem Ludendorff es als Quelle benutzt hatte!" – Die eingeb. O-Deckel mit deutlichen Gebrauchsspuren; Block tlw. unschön aufgeschnitten, dadurch stärker angerändert und verletzt; drei Seiten mit Randabriß, 1x professionell geklebt u. unterlegt, 1x mit minimalem Textverlust; tlw. stockfl. Mit 14 statt 16 Tafeln, nach der Nummerierung der Abb. fehlen die Fig. 3 bis einschl. 8. Im Text wird allerdings nur Figur 3 (das Innere einer schwarzen Kammer) erwähnt. Sonst vollständiger Text mit der montierten Strichlithografie zwischen S. 238/39. Die vorhandenen wichtigen Fig. 9,10, 11 u. 12 zu den Tapisdarstellungen u. Geheimzeichen werden ausführlich besprochen (S. 305-313). Die Fig. 13 bis 30 umfassen die Karikaturen zu den Ritualen der Freimaurerei. Figur 16 davon mit Zinnober koloriert, siehe dazu Fußnote auf S. 313f.

 

120.    Keller, Dr. Ludwig: Bibel, Winkelmass und Zirkel. Studien zur Symbolik der Humanitätslehre. [Jena], [Eugen Dieserichs], [1910]. 58 S. mit zahlreichen Abb. im Text, Gr.-8°, Priv. Karton mit aufgezogenem Ausschnitt des O-Deckels od. -Titels 

Ludwig Keller (1849-1915), Archivar u. Freimaurer-Historiker. 1891 wurde in Berlin die "Comenius-Gesellschaft" unter seiner Federführung gegründet, zahlreiche Niederlassungen folgten. Ihre Aufgabe sollte die Verbreitung von Geisteskultur sein, doch eher diente sie als Plattform der, bisweilen umstrittenen, Forschungsergebnisse Kellers zur Freimaurerei u. ihren Vorläufern. 1897 wurde er in Kassel in den Bund aufgenommen u. erhielt bald wichtige Ämter. Das Werk Kellers über geheime Gesellschaften, Akademien, Sprachgesellschaften u. die Reformation wurde z.T. preisgekrönt u. ist v.a. unter forschungsgeschichtlichem Aspekt von Wert. - "Aus dem reichen Material, das wir im Laufe vieler Jahre zur Geschichte der Symbolik gesammelt haben, legen wir hier einen kleinen Teil der Öffentlichkeit vor... Es kommt hier in erster Linie die überaus reiche gedruckte Literatur in Betracht, die unter dem Namen der Chemie oder Alchemie bekannt ist. ... Eine sehr wichtige Quelle sind die handschriftlich erhaltenen Stammbücher des 16., 17. und 18. Jahrhunderts, die sich auf die Geschichte der sog. Studentenorden beziehen." (Vorwort). Weiterhin: Die Schriften der Redner-Gesellschaften; Sprachgesellschaften; Singschulen; Wasserzeichen der Papiermühlen; Buchdrucker-Zeichen; Steinmetzzeichen; Hausmarken; die Literatur der dtsch. Mystik u. der Rosenkreuzer. "In diesen Bildern tritt uns eine Sprache entgegen, die unter allen abendländischen Völkern in verwandter Art Verwendung gefunden hat, zwar keine Buchstaben-Sprache und keine Wortsprache, aber immerhin eine Sprache, eine Zeichen- oder Bildersprache von ausgebildeten Formen, die schon in den Felsen-Tempeln der sog. Katakomben nachweisbar sind, die man einst Latomien oder Loggien nannte." (Vorwort) - Deckblatt bzw. Titel fehlt; vereinzelte kl. Anmerkungen, sonst gut u. vollständig; Seiten unbeschnitten u. leicht gebräunt.

 

121.    Kerning, J. B. [d.i. Johann Baptist Krebs]: Briefe über die königliche Kunst. Herausgegeben von Gottfried Buchner. Als Manuskript gedruckt, nummeriert (No. 408). Dieses Buch ist und bleibt Privateigentum von Karl Rohm in Lorch (Wüttbg.), [um 1910?]. 160 S. mit einigen Fig., 8°, Priv. schlichtes Halbleinen 

Der erste Teil (bis. S.104) enthält 16 Briefe zu. versch. freimaurerischen Fragen, der zweite Teil behandelt den Tapis, der dritte Teil gibt "Instruktion zur Erlernung der Königlichen Kunst" u. der 4. Teil einen "Entwurf für die Arbeiten des Engbundes". - Kerning (1774-1851) war Gründer u. langjähriger Meister vom Stuhl einer Stuttgarter Freimaurerloge, er suchte das Wesen der Freimaurerei auf mystischen Wegen. Auch ist er der Urheber der sog. "Ich-Bin-Lehre" (Miers). - Neben der vorliegenden erschien 1912 eine ebenfalls handschriftlich nummerierte Ausg. als "Privateigentum des Renatus-Verlags in Lorch", das "von Fall zu Fall an Studierende der theosophischen Schriften Kernings leihweise überlassen" werden sollte (siehe unten). Diese ist auf etwas schlechterem Papier gedruckt u. ist ein kompletter Neusatz (gleiche Seitenzahl) mit einem geringfügig anderem Schriftbild. Karl Rohm war wohl Inhaber oder Gründer des Renatus-Verlags. - Einband bestossen u. etwas berieben, 13 Seiten mit Rotstiftanstreichungen, sonst gut. - Selten.

 

122.    Kerning, J. B. [d.i. Johann Baptist Krebs]: Briefe über die königliche Kunst. Herausgegeben von Gottfried Buchner. Als Handschrift gedruckt, nummeriert (No. 489). Dieses Buch ist und bleibt Privateigentum des Renatus-Verlags in Lorch-Württ. Es wird nicht verkauft, sondern nur von Fall zu Fall an Studierende der theosophischen Schriften Kernings leihweise überlassen, 1912. 160 S. mit einigen Fig., 8°, O-Halbleinen 

Einband lichtrandig (v.a. Hinterdeckel) u. etwas bestossen; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

123.    Kerning, J. B. [d.i. Johann Baptist Krebs]: Die Missionäre oder Der Weg zum Lehramte des Christentums. 2. Neuaufl. Lorch (Württ.), Verlag von Karl Rohm, 1922. 220 S., 2 Bll., Kl.-8°, O-Halbleinen  

Das Buch ist in 15 Lektionen mit jew. 2 Kapiteln aufgeteilt, u.a. Stimmungmittel zum Sprechen; Die Lehrlinge kommen in Verlegenheit; Uranfang der Schöpfung; Im Chaos wird Licht; Ton u. Wort; Uebergang zur Lehre des Christenums; Die drei Reiche; Die Wunderwerke Christi. - "Die Kerning-Literatur ist für jeden Theosophen, Mystiker und Wahrheitssucher unentbehrlich. Kerning hat in einigen trefflichen Werken die Quintessenz von Religion und Philosophie, von praktischer Verwendung okkulter Kräfte etc. in rein gutem Sinne gezogen und dargeboten." (aus der VlgsWerbung) - Etwas bestossen u. leicht schief gelesen; gestempelter Vorsatz; sehr vereinzelte Anstreichungen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

124.    Kerning [d.i. Johann Baptist Krebs]: Lichtstrahlen vom Orient. Philosophische Betrachtungen für Freimaurer. Als Manuskript im Jahre 5841 [d.i. 1841] gedruckt. Aufs neue gesammelt und regidiert von Franz Hartmann. Leipzig, Verlag von Wilhelm Friedrich, [1899]. 209 S., 8°, Neues schlichtes schwarzes Leinen 

Wolfstieg 1078. - Vorliegendes Buch ist eine gedrängte Fassung von Kernings Werk "Maurerische Mitteilungen". - Besitzervermerk auf Titel, 8 Seiten mit Anstreichungen, sonst gutes Expl.

 

125.    [Knigge, Adolf Franz Friedrich Ludwig von]: Philo's endliche Erklärung und Antwort, auf verschiedene Anforderungen und Fragen, die an ihn ergangen, seine Verbindung mit dem Orden der Illuminaten betreffend. Erstausgabe Hannover in der Schmidtschen Buchhandlung, 1788. 142 S., 1 Bl., Kl.- 8°; Pappband d. Zt. m. Rckenschild

Wolfstieg 42781; Kloss 3260 - 1786 gerieten bei einer Hausdurchsuchungen geheime Papiere der Illuminaten in die Hände der Regierung, dabei wurde Weishaupt als Oberhaupt entlarvt und der Orden stark belasteten. Die Dokumente wurden publizierte, um der Bevölkerung Beweise für Konspiration und Staatsgefährdung zu liefern. Als bekannt wurde, das der Autor vieler Schriftstücke "Philo" mit dem Freiherr von Knigge identisch war, sah dieser sich zu der vorliegenden Rechtfertigung gezwungen. - Leicht bestossen, ein schönes Expl.

 

126.    Kurtzahn, Ernst [Tristan]: Die Rosenkreuzer. 2. Aufl. Lorch (Württ.), Renatus-Verlag, 1926. 37 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

"Alle Kenner der Sache werden mir beipflichten, daß man aus dieser kleinen Schrift Kurtzahns mehr über das wahre Wesen der Rosenkreuzer entnehmen kann, wie z.B. des 'Rosenkreuzers' Dr. Rudolf Steiner." (Surya u. Sindband (d.i. Fr. Schwickert) in "Astrologie und Medizin"). - U.a. über: Herleitung des Namens Rosenkreuzer aus der Alchemie; Geschichte des Rosenkreuzerordens; Rosenkreuzer vor 1610; Nach 1610. - Kanten etwas rauh beschnitten, sonst ein sauberes u. gutes Expl.

 

127.    Leadbeater, C[harles] W[ebster]: Das verborgene Leben in der Freimaurerei von C.W. Leadbeater 33°. Verfasser der Bücher: "Die Meister und der Pfad", "Die Wissenschaft der Sakramente", "Die Chakras" u.s.w. Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen. Dtsch. Erstausg. Düsseldorf, Ernst Pieper - Ring-Verlag, [1925]. XV, 360 S. mit 11 Tafeln (4 farbig), 16 Textfig. u. 1 gefalt. Beilage (in einer Lasche im hinteren Deckel), 8°, Illus. goldgepr. O-Leinen  

"Das Buch wird von allen Freimaurern begrüßt werden, die die Schönheit ihres alten Rituals empfinden und den Wunsch haben, ihrem Streben Wissen beizugesellen. Die innere Geschichte der Maurerei wird beiseite gelassen und der Lehrling wird von einem zuverlässigen Führer durch das Labyrinth geleitet, welches das Allerheiligste vor gedankenlosen und eitlen Neugierigen verbirgt." (Vorwort von Annie Besant). - U.a. über: Die Loge; Die Einrichtung der Loge; Vorbereitende Zeremonien; Die Eröffnung der Loge; Die Einweihung; Der zweite Grad; Zwei wundervolle Rituale; Schluss der Loge. - Leadbeater (1847-1934) war einer der bedeutendsten wie umstrittendsten Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft/Adyar; nach dem Tode von Blavatsky leitete er die Esoteric Section, eine innere Abteilung der TG, wo er okkulte Forschungen betrieb u. der ganzen Schule ein völlig neues Gepräge gab. Später geriet Annie Besant völlig unter Leadbeaters Einfluss. - Mit Register. - Einband berieben, etwas bestossen u. fleckig; innen z.T. kleine Rostflecken von der Klammerung, sonst innen sauber u. gut. - Selten.

 

128.    Lehner, Alfried: Die Esoterik der Freimaurer. [1. Aufl.] Gerabronn u. Crailsheim, Hohenloher Druck- u. Verlagshaus, [1990]. 159 S., 8°, O-Pappband mit O-Umschlag 

"Dem Freimaurer Alfred Lehner gelingt es in diesem Buch, dem uneingeweihten Leser das Wesen der freimaurerischen Esoterik zu erschließen....Einblicke in das Geschehen hinter den verschlossenen Türen des Freimaurertempels hat es in dieser Form bisher noch nicht gegeben." (Klappentext) - Sauberes u. gutes Expl.

 

129.    Löwe, Feodor: Aus eigner Werkstatt. Freimaurerische Dichtungen. Stuttgart, Verlag von Konrad Wittwer, 1881. VIII, 193 S. mit montiertem Foto des Verf. als Frontispiz, 12°, Goldgepr. O-Leinen mit dreiseitigem Goldschnitt u. Lesebändchen

Wolfstieg 40264. - Enthält u.a. folgende Gedichte: Die Wandrer; Am Grabe; An Oswald Marbach; Die drei Lichtsäulen; Die Maurerleiter; Johannistag; Die Farben der Masonei; Weisheit, Stärke, Schönheit; Beim Flammenstern; Gebet bei der Tafelloge; Unsrer Loge Gründern. - Franz Ludwig Feodor Loewe (1816-1890) war als Schauspieler einer der bekanntesten Bühnenkünstler seiner Zeit. 1845 wurde er in eine Stuttgarter Loge aufgenommen u. 1884 wählte man ihn als Großmeister der Grossloge "Zur Sonne". Neben Gedichtbänden erschienen von Loewe auch Logenreden. - Kl. Besitzerstempel u. Widmung; leicht gebräunt u. breunfleckig, sonst ein schönes Expl.

 

130.    Mueller, Dr. phil. Reinhold (Übers.) und Freimaurerische Forschungsgesellschaft Quatuor Coronati (Hrsg.): Der verratene Orden der Freimaurer und Das enthüllte Geheimnis der Mopsgesellschaft. Amsterdam 1745. Hamburg, Bauhütten Verlag, 1973. 185 S. mit 8 Abb., 8°, O-Pappband mit O-Umschlag  

Im ersten Teil behandelt die anonym erschienene Schrift die Freimaurerei (u.a. Meisteraufnahme; Abriß der Geschichte von Hiram; Die Chiffreschrift der Freimaurer) u. im zweiten Teil den androgynen Mopsorden, der angeblich begründet wurde, um das Freimaurerverbot zu umgehen, das Papst Clemens XII. 1738 ausgesprochen hatte. Als dessen Begründer oder Protektor gilt Clemens August von Bayern (1700-1761). Es handelte sich hier allerdings eher um eine amüsante Karikatur der Freimaurerei, denn um einen "Ersatz". Der Grossmeister hiess "Grossmops" u. z.B. wurde der Aufzunehmende am Ende der Prüfung gefragt, "ob er den Hintern des Mopses oder den des Großmeisters küssen will... Daraus ergeben sich oft die originellsten Dispute, die man sich denken kann." (S.143) Nach einem Gerücht soll auch Wilhelmine von Bayreuth, die Schwester von Friedrich dem Grossen, dem Orden angehört haben. - Das Schild vom Umschlag beginnt sich wie bei fast allen Expl. zu lösen, sonst sauber u. gut.

 

131.    Peuckert, Will-Erich: Das Rosenkreutz. Mit einer Einleitung herausgegeben von Rolf Christian Zimmermann. 2. neugefaßte Aufl. Berlin, Erich Schmidt Verlag, [1973]. LI, 408 S., einige Textabb. u. 2 Tafeln, eine eingef., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag 

(= Pansophie. Dritter Teil [von 3]). - U.a. über: Elias, der Artist; Christianus Rosenkreutz; Confessio fraternitatis; Senschreiben an die Fraternität R.C.; Bei Alchemisten u. Theosophen; Reformatio christiana; Abraham von Franckenberg; Sprachgesellschaften; Gold- u. Rosenkreuzer; Sincerus renatus. - Will-Erich Peuckert (1895-1969), bekannter dtsch. Volkskundler, der Selbstversuche mit Hexensalben unternahm u. als Sachverständiger im Prozess gegen den Verleger des "6. und 7. Buches Moses" mitwirkte. (Siehe Miers) - Mit Namensregister. - Umschlag mit Fleck; Schnitt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

132.    Polak, M[arkus] S.: Geschichte der Urreligion als Basis der Freimaurerei. Mit einer Vorrede von Dr. J[oh.] Leutbecher in Erlangen. Amsterdam, Verlag von F. Günst, [1855]. XIV, [1], 304 S., 8°, Priv. Halbleinen d.Zt. mit Rückenvergoldung

Wolfstieg 32877: "In den Symbolen des Teppichs soll sich eine uralte Geheimlehre fortpflanzen. Dir frmrischen Dogmen werden auf den alten Ursabäismus u. die Priesterreligion der alten Aegypter zurückgeführt, die wieder in genauestem Zshang stehen soll mit den Geheimlehren der israelitischen Priester." - Erschien noch im selben Jahr als erw. Ausg. mit dem neuen Haupttitel "Die Tapis in ihrer historischen-paedagogischen, wissenschaftlichen und moralischen Bedeutung." - Kanten berieben; kl. Stempel im Vorsatz; Besitzerstempel auf Titel; die Seiten etwas gebräunt, sonst gutes Expl.

 

133.    Poliakov, Léon: Der Drachenorden. Genese, Gründung und Entartung. Dokumentation und Schlußfolgerungen I. Sonderveröffentlichung für die Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen. [Kopie?] München, Ach-Haack-Verlag, 1978. 127 S. mit mehreren Abb., 4°, Broschur

Der Autor dieses Werks über den Drachenorden, der einiges mit dem Tempelritter-Orden gemeinsam hat, will ein Abkömmling des Grafen Vlad Tepes Dracul sein, welcher 1477 in der Walachei starb. - U.a. über: Die Drachensymbolik in der Heraldik; Der Drache als Symbol der gnostischen Sekten u. Gesellschaften; Die Drachensymbolik in Ungarn; Die Vor-"Drachen"-Dorden (u.a. Ungarischer Kreuzträgerorden; Österr. Salamanderorden; Der Eidechsenbund); Der ungarische Drachenorden (u.a. Entstehung; Name; Organisation u. Ziele; Aufnahmezeremonien; Symbole; Großmeisterliste). - Das Expl. wurde im Kopierverfahren hergestellt. Ob es so vom Verlag hrsg. wurde, ist leider nicht sicher, aber möglich. Gutes Expl.

 

134.    Preston, [William]: Erläuterungen der Freymäurerey. Aus dem Englischen des Bruder Preston übers. Von J. H. C. Meyer, der Gesetzmässigen Loge der freyen und angenommenen Maurer, zum goldenen Zircul. Dtsch. Erstausg. [Stendal], [Franzen & Grosse] , 1776. 173 S. mit gest Frontispiz, Kl.-8°, Pappband d. Zt.   

Kloss 395; Wolfstieg 1365; Bayreuth S.427. Lenhoff/Posner Sp. 1240. Kloss 394 (zur engl. Original-Ausgabe von 1772): "eines der inhaltsreichsten und trefflichsten englischen Werke über Freimaurerei ..." - William Preston (1742-1818) war Buchdrucker u. dann Hrsg. des "London Chronical", obwohl er als Reformer des freimaurerischen Instruktionswesens hervortrat, liegt seine besondere Bedeutung in seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Sein von der Großloge genehmigtes Hauptwerk "Illustratins of Masonry" erschien 1772, es wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, 1776 erschien es in Deutschland unter dem Titel "Erläuterungen der Freymäurerey". - Einband beschabt, Ecken etwas bestoßen, teilweise stockfleckig, sonst ein gutes Expl. mit gestochenem Frontispiz.

 

135.    Rauschenbusch, E[rnst], Fr[iedrich] Voigts (Gesammelt) und Hermann Walter (Neu hrsg.): Latomiablumen. Dichtergrüße für die Schwestern aller Freimaurer, gesammelt von den Brüdern E. Rauschenbusch und Fr. Voigts. Neu herausgegeben von Br[uder] Hermann Walter. 2. verb. u. verm. Aufl. / Neue Ausg. Frankfurt a.M., Verlag von Heinrich Grobel, 1885. XV, 280 S., Kl.-8°, Goldgepr. illus. O-Leinen mit kräftigen Deckeln u. dreiseitigem Goldschnitt 

Wolfstieg 40181; Ackermann V, 263: "Eine vorzügl. Sammlung von freimaurerischen Gedichten für alle Veranlassungen." - Kapitel: Gedichte allgemeinen maurerischen Inhalts; Festlieder; Lieder zur Trauerloge u. Armenlieder; Grüße den Schwestern; Grüße von den Schwestern. - Darunter z.B.: Feodor Löwe: Zwei Ordensbrüder; Emil Ritterhaus: Der Maurerei; G.M. Rocke: Aus Nacht zum Licht; Oswald Marbach: Liebesbund; W. v. Goethe: Bundeslied; Müller von der Werra: In der Trauerloge; Dr. Köster: Den Schwestern. - Etwas bestossen u. berieben; Rückendeckel leicht fleckig; Seiten etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

136.    Schick, Dr. Hans: Das ältere Rosenkreuzertum. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Freimaurerei. Erstausg. Berlin, Nordland Verlag, [1942]. 338 S. mit 2 Taf. (mit 3 Abb.), Gr.-8°, O-Leinen

(= Quellen und Darstellungen zur Freimaurerfrage Band 1). - Die während des Krieges erschienene Reihe wurde vermutlich seitens des Reichssicherheitshauptamtes angeregt u. umfasst gesamt 4 Bde. Das eigentlich antifreimaurerisch konzipierte Werk ist trotzdem objektiv gehalten u. orientiert sich an den Originalquellen; insofern eine gute Einführung in das schwer fassbare Gebiet der Wurzeln des Rosenkreuzertums. - Mit einer umfangreichen Bibliografie u. mit Register. - Einband leicht fleckig u. bestossen; Seiten papierbedingt gebräunt u. die Tafeln mit schwachem, schmalem Feuchtigkeitsrand, sonst ein gutes Expl.

 

137.    Schneider, Robert: Das Wesen und Wirken der Freimaurerei und ihre schädlichen Einwirkungen auf Volk und Parteien! [Dazu:] Das politische Wirken der Freimaurerei von 1870 bis heute, unter Berücksichtigung der verschiedenen internationalen Freimaurerkonferenzen. [Als Beilage ein gedruckter Brief Schneiders:] An die Mitglieder der Loge Leopold zur Treue. [Heft 1 und Heft 2:] Vortrag des ehem. Freimaurers und Johannismeisters der Loge "Leopold zur Treue", Karlsruhe, Rechtsanwalt, Robert Schneider. Erstausg. Leipzig, Tannenberg-Bund, 1932, 1932, [1931]. 32 S. / 31 S. / 11 S., 8°, Die Hefte O-Karton, der Brief ist nur geheftet 

"Es ist eine Tragik, daß das waffenlose Deutschland durch seine Politik den furchtbarsten Weltkrieg herbeiführt, der uns zu Landsknechten der überstaatlichen Mächte macht. Bündnis mit Italien - Krieg auf deutschem Boden. Oder Bündnis mit Frankreich - Krieg gegen Rußland und Landsknechte in beiden Fällen, als Landsknechte für Rom, Judentum und Freimaurerei. (Lachen bei den Nationalsozialisten.) Deshalb ist strengste Neutralität die einzig richtige Politik. Es ist eine ungeheure Verantwortung, darüber zu lachen. Denn daß diese Einflüsse vorhanden sind, daß Einflüsse von Rom, Judentum und Freimaurerei in allen Regierungen arbeiten, das leugnet nur der, der ja selbst an diese Einflüsse gebunden ist. (Zurufe: sehr gut! Sehr richtig!)." (H2, S.30) - Anti-Freimaurer-Schriften im Sinne von Ludendorff. Es handelt sich hier um die stenographischen Protokolle der Vorträge, so dass auch einige Zurufe der Zuhörer mitverzeichnet sind (siehe Zitat). Besonders interessant u. selten der beiliegende Brief Schneiders an seine ehem. Loge, in dem er ebenfalls über die Schändlichkeiten der Freimaurerei aufklärt u. die Ludendorffs sowie den Kampf des Tannenbergbundes hervor hebt. - Einbände lichtrandig u. Seiten etwas gebräunt, Klammern gerostet; Heft 1 mit tolerierbarem Wasserrand, sonst gute Expl., der Brief ist in der Mitte gefaltet u. hat einen Stempel vom Tannenberg-Bund.

 

138.    Vett, Carl: Seltsame Erlebnisse in einem Derwischkloster. Leipzig, Strassburg u. Zürich, Heitz & Co., [1931]. VIII, [1], 330 S., 1 Bl., 8°, Priv. Halbleinen

Vett lebte länger in Konstantinopel u. erhielt, wohl als erster Nichtmohamedaner, 1925 die Erlaubnis, eine Zeitlang in einem Tekké (das Zentrum einer Sufi-Bruderschaft ) als Ordensbruder zu leben. Es lag "ihm daran, die ekstatischen Zustände der Derwische unter den Initiationsvorgängen zu studieren, denn die Geheimorden des Islams sind Initiationsschulen." (Vorwort) Vorliegendes Buch entstand aus seinem zu dieser Zeit geführten Tagebuch. - U.a. über Dunkle Seitenwege der islamischen Mystik; Besuch in einem Rufai-Tekké der "heulenden Derwische"; Aufnahmeprüfungen; Besuch beim Scheich Essad Effendi; Besuch bei einem ägyptischen Pascha u. seiner hellsichtigen Frau. - Sauberes u. gutes Expl.

 

139.    Waite, Arthur Edward: The Real History of the Rosicrucians. Founded on Their Own Manifestoes, And On Facts and Documents Collected From The Writings of Initiated Brethren. With Illustrations. Republished from the edition London 1887 [verfielfältigtes Typoskript]. Mokelumne Hill, California, Health Research, 1960. 311 S. 4°, Illus. O-Ringbindung 

A. E. Waite (1857-1942), American esoteric and freemason, who had an enormous knowledge of the rosicrucians. 1910 he published his Rider-Waite-Tarot. Up to 1914 Waite was a member of the Golden Dawn, where 1898 Crowley was initiated onto his recommendation. - Mehrere Seiten haben sich aus der einfachen Spiralbindung fast gelöst, sonst gut.

 

140.    Wolfram, Dr. Ludwig: Die Illuminaten in Bayern und ihre Verfolgung. I. und II. Teil [kmpl.]. Auf Grund aktenmässigen Befundes dargestellt. Programm des Kgl. humanistischen Gymnasiums zu Erlangen zum Schlusse des Schuljahres 1898/99 [Teil I, bzw.] für das Schuljahr 1899/1900 [Teil II]. Erlangen, K. b. Hof- u. Univ.-Buchdruckerei von Fr. Junge (Junge & Sohn), 1899, 1900. 44 S. / 1 Bl., 78 S., 8°, Heftstreifen 

Wolfstieg 42831. - Nach einer Einleitung beschreibt der I. Teil die Grundzüge der Ordensgeschichte bis zum Verbot der Illuminaten u. der II. Teil behandelt detailliert "Die Zeiten des Angriffs und der Verfolgung". Der Orden war 1776 von Adam Weishaupt gegründet u. die Verfolgung dauerte ca. von 1784 bis 1799, d.h. bis zum Tod des bayrischen Kurfürsten Karl Theodor. Dem Autor standen einige seltenere Dokumente zur Verfügung. - Teil I mit starken Gebrauchsspuren an Titel- u. letztem Blatt, der Heftstreifen fehlt fast ganz, Bindung dennoch fest; Teil II auch mit Fehlstellen am Heftstreifen; beide Expl. etwas gebräunt, sonst recht gut.

 

141.    [Wünsch, Christian Ernst]: Horus oder Astrognostisches Endurtheil über die Offenbarung Johannis und über die Weissagungen auf den Messias wie auch über Jesum und seine Jünger. Mit einem Anhange von Europas neueren Aufklärung und von der Bestimmung des Menschen durch Gott. Ein Lesebuch zur Erholung für die Gelehrten und ein Denkzettel für Freymaurer. 2. Aufl., Ebenezer, Im Verlage des Vernunfshauses [Halle, Gebaner], 1784. XXIX, 616 S., Kl.-8°, Marmorierter Pappband d. Zt.

Wolfstieg 4864: "Selten. Üb. die alten Einweihungen. Bringt die M[au]r[er]ei in Z[u]s[ammen]hang mit der Offenbarung Johannis."; Ackermann V/ 345. - Wünsch (1744-1828) äussert sich sehr kritisch zur Bibel u. meint, "daß beynahe eben so viele durch die Bibel als durch unglückliche Liebe, ihren Verstand verlohren haben." (S.XI) Auch versucht er, rationelle Erklärungen für einige der "Wahrsagermärchen" zu finden. (So beschreibt er die Evangelisten als Fanatiker u. Jesu' Tod als Ohnmacht, der bald der wirkliche Tod durch Wundbrand folgte). Er "will deutlich zeigen, daß alle Volksreligionen im Grunde durchaus aus einer gemeinsamen Quelle, aus den alten Beobachtungen der Himmels- und Naturbegebenheiten herfließen." (S.XIII) Ausserdem wendet sich Wünsch gegen die "Goldmacherei", der zu seiner Zeit zahlreiche Freimaurer anhingen, u. von denen viele ihre "Wahrheit" aus der Bibel beweisen wollen. Im Gegensatz dazu soll sein Werk zur "ihrer bessern Belehrung dienen". Er selbst beschreibt sein Buch in gewisser Weise als "einen Beytrag zur Geschichte der Sternkunde" (S.XXIX). - Deckel leicht berieben; Ecken deutlich bestossen; Aussengelenke beschabt bzw. äusserlich angeplatzt; Rückenschild mit Fehlstelle; ExLibris von Wallace Heaton; Besitzervermerk auf Vorsatz; ca. 1/3 des Buches mit Bleistiftunterstreichungen; die Seiten gering gebräunt, sonst gut.

 

142.    [Zaorowsky, J.]: Vorläufige Darstellung des heutigen Jesuitismus, der Rosenkreuzerey, Proselytenmacherey und Religionsvereinigung. Einzige Ausg., Deutschland [Frankfurt a. M.], [M. Hermann], 1786. XXXVI, 376, 143 S., 8°, Schlichter Pappband d.Zt.

Ackermann V,346: "Selten". Wolfstieg II, 23405 - Aufklärerische Schrift gegen die Jesuiten. Enthält neben vier "Beylagen" (S. 183-376) über Jesuiten in Rußland u. die geheime Proselytenmacherey, im Anhang: "Privata Monita und Secreta Monita Societatis Jesu". Bestandteil dieser frühen Veröffentlichung der Monita secreta ("geheime Ermahnungen") sind einleitende, bibliografische Angaben zu vorhergehenden Drucken ab 1612. - Einband etwas berieben u. bestossen; Vorsatz mit Besitzvermerk von alter Hand; wenige Seiten leicht stockfleckig, sonst ein gutes Expl.


 

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