ARCHIV - Katalog 7 - Volkskunde, Aberglaube und Zauberei

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zu den Themen Volkskunde, Aberglaube und Zauberei aus unserem siebenten Antiquariatskatalog.


563.    Ammann, F.: Die Teufelsbeschwörungen, Geisterbannereien, Weihungen und Zaubereien der Kapuziner. [Reprint der Ausg. Bern 1841]. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), 1979. 56 S., 2 Bll., mit Textfig., Kl.-8°, Illus. O-Karton

(= Moonchild-Edition 15). - Einband tlw. etwas ausgeblichen, sonst ein gutes Expl. - Vergriffen, durch kl. Aufl. selten.

 

564.    Bodin, Jean: Vom aussgelasnen wütigen Teuffelsheer. Übersetzt von Johann Fischart. Vorwort Hans Biedermann. Faksimiledruck der Ausg. Strassburg 1591. Graz, Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, 1973. VII S., 12 Bll., 336 S., 6 Bll. (Register), 4°, O-Pappband mit goldgepr. Rückentext 

"DE MAGORVM DAEMONOMANIA. Vom Außgelasnen Wütigen Teuffelsheer / Allerhand Zauberern / Hexen unnd Hexenmeistern / Unholden / Teuffelsbeschwerern / Warsagern / Schwartzkünstlern / Vergifftern / Augenverblendern / ect. [...] Gegen des Hern Doctor J. Wier Buch von der Geisterverführungen [...]" - Jean Bodin (1529-1596) französischer Staatsrechtler u. politischer Philosoph, der für konfessionelle Toleranz eintrat u. als Begründer des modernen Souveränitätsbegriffes gilt. Im krassen Gegensatz dazu steht sein vorliegendes unbarmherziges Hexenwerk, das 1580 auf franz. erschien (La Démonomanie des sorciers / die Dämonenmanie der Hexer) u. bis 1698 immer wieder aufgelegt wurde. Ein verhängnisvolles Handbuch, das ganz im Sinne des "Malleus Maleficarum" schonungslose Ratschläge u. betrügerische Argumentationshilfen für Richter lieferte, die seines Erachtens vor nichts zurückschrecken durften. Im Anhang greift Bodin mit wütenden Hass Johannes Wier (od. Weier) an, weil dieser es gewagt hatte gegen den Hexenglauben zu schreiben. - Einband leicht berieben, sonst ein gutes Expl.

 

565.    Busch, Moritz: Deutscher Volksglaube. Erstausg. Leipzig, Verlag von Fr. Wilh. Grunow, 1877. 2 Bll., 377 S., 1 Bl., 8°, O-Halbleinen mit Goldschrift

"Im Folgenden stelle ich als Fortsetzung des Berichts über den deutschen Volkshumor dasjenige Gebiet des Lebens [...] dar, welches man gewöhnlich als Aberglauben bezeichnet. Da man hiermit den Begriff der Verächtlichkeit verbindet [...], so habe ich den Ausdruck Volksglauben vorgezogen." (S.1) - Inhalt: Das Fortleben der Heidenzeit im Volke; Der Kalender des Aberglaubens; Deutscher Glaube u. Brauch bei Aussaat u. Ernte; Ein Kapitel aus der Volksbotanik; Volksmedizin; Von den Thieren im Volksglauben; Die Astronomie des Volkes; Der böse Blick; Volksprophetie; Der Ring im Glauben u. der Sage des Volkes. - Moritz Busch verfasste u.a. auch ein Werk üder Sekten u. Geheimbünde: "Wunderliche Heilige". - Beriebener Einband; Kanten etwas beschabt; Besitzervermerk; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

566.    Das Buch Jezira das ist das große Buch der Bücher Moses; das sechste, das siebente, das achte, das neunte, das zehnte und das elfte. Aus ältesten kabbalistischen Urkunden. Kabbala denudata. Offenbarungen aus den Büchern Moses. Das Geheimnis aller Geheimnisse. Sämtliche 40 Hauptwerke über Magie, verborgene Kräfte und geheimste Wissenschaften. [Berlin-Weißensee], [E. Bartels], [um 1910]. 208 S. / 207 S. / 128 S. / 144 S.; mit zahlreichen Abb. im Text, 8°, Schlichter Pappband d. Zt.

Enthält: Das Buch Jezira, die älteste kabalistische Urkunde der Hebräer. Nebst den zweiunddreißig Wegen der Weisheit; Der goldene Habermann; Neuntägiges Gebet zu der heiligen Jungfrau und Martyrin Corona in Armuth und Noth zu gebrauchen; Taglöhners-Gebet; Charakters u. Zettelchen gegen den Hagel, wie auch andere Hagel- und Blitzableitungen; Der heiligen Corona Schutzgebet; Ein oft probirtes Stück wie man einen verborgenen Schatz heben soll; Daß durch einen Geist alle Dinge geoffenbart werden; Arcanum Experientia praetiosum; Nobilis Johannes Kornreutheri, Ordnis St. Augustini Prioris Magia Ordinis artium et Scientiarum abstrusarum; Unterricht vom Gebrauch des Erdspiegels; Der goldene Brunn; Das alte Colomanns-Büchlein; Doctoris Johannis Fausti sogenannter Manual-Höllenzwang; Entdeckte höhere Kenntniß des Geheimnisses, aus der Karte sich zukünftige Dinge vorherzusagen; Mittel, aus bekannten Zahlen unbekannte, die man wünschet, zu finden, und aus diesen unbekannten Zahlen dann weiter die Schicksale des forschenden Menschen zu entziffern; Die Salomonische Conjuration; Claviculae Salomonis et Theosophia Pneumatica, das ist wahrhaftige Erkenntnis Gottes und seiner sichtigen und unsichtigen Geschöpfe, die Heil.-Geist-Kunst genannt; Cabulaischer Schlüssel; Die Länge unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi; Gewisse und wahrhafte Länge unserer lieben Frau, der gebenedeiten Himmelskönigin Maria; Englisches Glücks-Gebet; Arcanum Magicum nempe Speculum magicum metallicum Verum et Approbatum. De Speculi Metallici Confectione. Das ist: Der magische Metallspiegel; Theophrastus Paracelsus von Bereitung des Steins der Weisen und von der Heilung des Steins und Podagras; Pius Quintus, Pontificis Maximi; Seelen-Ruf; Das wahrhaftige heilige Christoph-Gebet; Zwang des Albiruth; Pentaculum; Pentaculum seu Scutum Davidis; Zwei Zauber-Formeln; Auswahl heiliger Segen; Trinum Perfectum Magiae Albaeetnigrae. Das sind vier Bücher, darin die wahre Magische, Astrologische, Geometrische und Chymische Weisheit, gute und böse Geister zu citieren, und zu allem Gehorsam zu bringen, aus dem VI. und VII. Buch Mosis und Tabella Rabellina [Liber Secundus Tabella Rabellina, Geister-Commando; Liber Tertius Chimia Magia Naturalis et Alchima; Liber Quartus Magia Naturalis Astrologica et Geometrica (ss) Angelo Tobianass]; Das Geheimnis der heiligen Gertrudis; Auserlesener himmlischer und irdischer Schatzschlüssel der heiligen Abtissin Gertrudis; Die wahre und hohe Beschwörung der heiligen Jungfrau und Abtissin Gertrudis; Libellus St. Gertrudis das ist: Haupt-Zwang der Geister zu menschlichen Diensten. - Der Berliner Verleger Bartels entlieh die Texte dem Stuttgarter Scheible Verlag, dort erschien das Kompendium unter dem Titel: "Handschriftliche Schätze aus Kloster-Bibliotheken, umfassend sämtliche vierzig Hauptwerke über Magie, verborgene Kräfte, Offenbarungen und geheimste Wissenschaften", Köln, bei Hammers Erben Erben, 1743 u. Köln a. Rh. 1734-1810 [= Stuttgart, Scheible 1853]. Nach der Verlagspraxis erschien "Das Buch Jezira" in wechselnden, meist nicht so umfangreichen Zusammenstellungen. Siehe dazu Karl-Peter Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976, S. 229ff.). Jahresangabe nach KVK u. Spamer: Zauberbuch und Zauberspruch (S.122). - Einband leicht bestossen; Kanten beschabt; nach dem Titel ein Blatt mit 7 Resten von Siegelmarken; hinterer Vorsatz ebenfalls mit Resten von Siegelmarken; papierbedingt gebräunt, sonst ein erstaunlich gutes Expl. - Selten, nach KVK nur ein Expl. mit identischer Seiten-Angaben nachweisbar (Landesbibliothekenverbund Österreich/Südtirol).

 

567.    Das ist der rechte und wahre Tobiassegen. Leitomischl [Litomyšl, eine Stadt an der Loucná in der ostböhmischen Region Pardubice], Druck u. Verlag V. Augusta, [um 1900]. 23 S., mit 3 Illus. u. 1 Schmuckvignette, 12°, Illus. O-Papier

"Wer diese Worte, gedruckten Zeichen, Charaktere bei sich trägt, der überwidet alle seine Feinde und kann nicht umkommen oder sterben, er ist sicher vor allen Gift, Hex- und Zaubereien, vor Hagel, Donner und Blitz, vor allen Dieben, Mördern und Strassenräubern, die können mit Hilfe Gottes keinen Meschen angreifen, keinen Schaden zufügen, und alles was er anfängt, das bekommt ein gutes Ende, es sei im Kaufen oder Verkaufen." (2. Blatt). - Der Tobiassegen ist eine Vereinigung versch. Segnungen, die als "magischer" Schutzbrief auf Reisen verwendet wurde. Es existieren zahlreiche Varianten, bei Eugen Fehrle "Zauber und Segen" (1926) ist z.B. ein Tobiassegen aus dem 14. Jh. wiedergegeben. Dabei ist die Grenze zw. Beschwörung, Segen u. Gebet fließend u. hängt von der Haltung des "Segensinhabers" ab (Nach Volker Lechler Katalog 20). - Rücken mit Papierstreifen verstärkt; kl. Eckabriß am Titel, sonst ein gutes Expl.

 

568.    Das sechste und siebente Buch Mosis - das ist: Mosis magische Geisterkunst, das Geheimnis aller Geheimnisse. Wort- und bildgetreu nach einer alten Handschrift. Sammt Anhang. Philadelphia [d.i. Berlin-Weißensee], [E. Bartels Verlagsanstalt], [vor 1900]. 128 S. / 64 S. / 32 S. / 47 S. / 20 S. / 31 S., 8°, Schlichtes Halbleinen d. Zt.

Hayn-Gotendorf 1, 490-491; vgl. K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur (Dissertation, Berlin 1976). - ANGEBUNDEN: (1) Das siebenmal versiegelte Buch der größten Geheimnisse oder magisch-sympathischer Hausschatz in bewährten Mitteln wider viele Krankheiten und Gebrechen des Leibes; nebst wundersamen Geheimnissen zu Erreichung der verschiedenartigsten Zwecke. - (2) Geheime Kunst-Schule magischer Wunder-Kräfte oder das Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie, wie sie durch die heilige Cabbala und durch Elohym mitgetheilt worden ist. - (3) Romanus-Büchlein oder Gott der HErr bewahre meine Seele, meinern Aus- und Eingang; von nun an bis in alle Ewigkeit, Amen. Halleluja. - (4) Engel-Hülfe zu Schutz und Schirm in großen Nöthen. - (5) Das heilige Sales-Büchlein oder die Glücks-Ruthe. - (6) Der wahrhaftige feurige Drache --- Seltene u. frühe Veröffentlichung, nach der Verlagswerbung um 1885 erschienen. - Die Bücher Mosis unterlagen immer wieder Publikationsverboten (Im NS bereits 1938 auf "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums") u. nach dem England-Flug von Rudolf Heß 1941 wurden auch diese "Zauberbücher" gezielt beschlagnahmt u. vernichtet. Noch Ende der 50er Jahre wurde ein langwieriger Prozeß zu einem Verbot gegen den Braunschweiger Planet-Verlag geführt. - Etwas berieben u. bestossen; innen stärker beansprucht: Buchblock gebrochen, Seiten tlw. an der Klammerung angerissen; Titel im Bund angerissen u. mit kl. Randläsuren, desweiteren Spuren von 7 entfernten Siegellackmarken; hinterer Innendeckel mit drei Leinwandstreifen, durch die das Buch verspiegelt war; papierbedingt gebräunt, ein nur befriedigendes Expl.

 

569.    Das sechste und siebente Buch Mosis das ist Mosis’ magische Geisterkunst, Das Geheimnis aller Geheimnisse. Neueste Auflage mit vielen Abbildungen. Philadelphia, Verlag von J. Weik & Comp. u. Hamburg, L.M. Glogau Sohn, [nach den Vlgs.-Anzeigen um 1880]. 2 Bll., 476 S., mit Abb. u. magischen Sigillen im Text, Kl.-8°, Neues Halbleinen

Enthält: (I) Formeln der magischen Kabala oder der magischen Kunst des Sechsten und Siebenten Buch Mosis. Sammt einem Auszug aus der ächten und wahren Clavicula Salomonis Regis Israel. Weimar 1505 (S.1-15). - (II) Gebete an die Heilige Corona [...] Nebst einer leichten Art natürlicher Weise Schätze zu graben (S.17-27). - (III) Anhang natürlicher Weise Schätze zu graben. Zusammen getragen von J. J. Schick, V.D.M. (S.29-34). - (IV) Gebete an den heiligen und großen Christoph [...] gewaltiger Geber aller verborgener Schätze, Güter und Bergwerke, und Austheiler von Almosen an die Armen eingesetzt worden (S.35-52). - (V) Ein approbirtes Buch zum Schatz heben [...] (S.53-72). - (VI) Biblia Arcana Magica Alexander. Nach der Tractation des VI. und VII. Buch Moyses nebst magischen Gesetzen. (S.73-82). - (VII) Das Büchlein der Venus zur Beschwörung böser Geister auf eine gottselige Weise (S.83-100). - (VIII) Die algebraische Lotterie-Kabala von Rottilio Benincasa 1552 (S.101-112) - (IX) Geheimnisse der Nigromantiae und Beschwörung derer böser Geister (S.113-162) - (X) Planetengeister (S.163-172) - (XI) 1. Beschwörung der Schätze, so unter der Erden sind. 2. Ausbietung der Geister, so die Schätze besitzen. 3. Wie man eine wahre Wünschelruthe schneiden solle. 4. Wie man die Ruthe beschwören solle. 5. Das wahre Sigillum Salomonis. 6. Wie man ein Spiritus Familiaris beschwören und überkommen kann (S.173-180). - (XII) Die Kunst den Geistern des Himmels, der Luft, der Erde und der Hölle zu befehlen, nebst dem Gremoire, der schwarzen Kunst und den höllischen Kräften des Dr. J. Karter, der Clavicula Salomonis [...] (S.181-213). - (XIII) Anno L.I.C. 1390 Arcanum Arcanorum Maxium. Das ist: Jesuitisches Venusbüchlein [...] (S.214-232). - (XIV) Entdeckte höhere Kenntniß des Geheimnisses, aus der Karte sich zukünftige Dinge vorherzusagen [...] Von Anton Brini (S.233-264). - (XV) Auszug aus der magischen Kabbala des VI. und VII. Buchs Moses. [...] MDCCXXVI (S.265-286). - (XVI) Der heiligen Jungfrauen und Abtissin Gertraud himmliche Anmuthungen und Gebeter. Cöln, Anno MCVI. (S.287-316). - (XVII) Magia Nigromantica curiosa, Alomonis Zadocki, Presbyteri Hierosolymitani. Salamanca 1545. (S.317-336) - (XVIII) Almuchabota Ablegalium Alkakib Albaon, [...] (S.337-352). - (XIX) Wahrhaftige Schatzstellung. [...] (S.352-366). - (XX) Völliger Prozeß, Schätze zu heben. Die Kunst, diejenige Seele, die den Schatz versetzt hat und sich dabei zeiget zu ihrer Ruhe zu weisen. Die Citation der guten und bösen Geister, [...] (S.367-392). - (XXI) Verfertigung des Erdspiegels, [...] (S.393-424). - (XXII) Anhang. Heiliger Segen aller Heiligen Apostel und Jünger Jesu Christi [...] (S.425-476). -- Vgl. K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976, S. 77f), der ähnliche Ausgaben nennt. Vom gleichen Verlag existiert noch eine, wahrscheinlich frühere, Variante mit einer anderen Textzusammenstellung ab S.264.- Ein Blatt mit kl. Verletzung u. Buchstabenverlust (S.227); papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

570.    Der Psalter. Die 150 Psalmen als praktische, okkulte Beweise himmlischer und göttlicher Kräfte in erleuchteten Menschen, deren rechter Gebrauch nur den höher Initiierten im Orden der Fraternität vom Rosen Kreuz allein vorbehalten ist. In 2 Abteilungen. Der Missbrauch, insonderheit auch die Vervielfältigung und der Verrat an niedere Grade oder Aussenstehende wird schwere Folgen haben. Fotokopien eines Typoskripts. o.O., o.V, Über 180 Bll., mit im Urtext eingefügten handschriftl. hebräischen Buchstaben, magischen Sigillen u. 5 Taf., 4° (Din A4), Geheftet u. mit einfacher Gewebebandbindung

Zwischentitel: (1) Magischer Psalter. oder Die Psalmen mit ihren magischen Einflüssen, Operationen, Wirkungen, ihrem geheimen Gebrauch mit allen magischen den Ueberlieferungen als Secreta divina für die drei Adeptengrade (Minores, Majores und Exemptus) der Fraternität des Rosenkreuzes erstmalig veröffentlicht. Geheim-Mss. des Ordens vom Rosen Creutz. - (2) Cabbalistischer Psalter. oder die cabbalistische Anwendung der Psalmen zum leiblichen und geistigen Wohls der Menschen. Die praktische Ausübung des hl. mystischen Gebetes als gewisse Hilfe in großer Not oder Gefahr. Ein Fragment aus der praktischen Cabbala, nebst Auszug aus einigen anderen cabbalistischen Schriften. Uebersetzt von G. Selig. Neudurchgesehen zum Gebrauch im Ehrwürdigen Priestergrade des heil. Orden der Fraternität vom Rosen Creutz. Geheim-Mss. des Ordens vom Rosen Creutz. - Schreibmaschienen-Abschrift eines Zauberbuches mit handschriftl. eingefügten Zeichen u. Figuren; tlw. schwache aber immer lesbare Wiedergabe des Textes, sonst ein gutes Expl.

 

571.    Faust -  Doctor Faust’s grosser und gewaltiger Höllenzwang. Mächtige Beschwörungen der höllischen Geister, besonders des Aziels, dass dieser Schätze und Güter von allerhand Arten gehorsamvoll, ohne allen Aufruhr, Schreckensetzung und Schaden vor den gestellten Krays seiner Beschwörer bringen und zurücklassen müsse. Prag, in Böhmen gedruckt in dem Jesuiter-Collegio. Fotomechanische KOPIE der  Ausg. Bad Oldesloe, Uranus-Vlg. 1927. 127 S. auf 63 Bll., 8° quer (215x275mm), Priv. Pappband

Ein gutes u. sauberes Expl.

 

572.    Faust - [Köhler, Johann Friedrich]: Historisch-kritische Untersuchung über das Leben und die Thaten des als Schwarzkünstler verschrieenen Landfahrers Doctor Johann Fausts, des Cagliostro seiner Zeit. Erstausg. Leipzig, im Verlag der Dykischen Buchhandlung, 1791. 176 S., 8°, Pappband d. Zt.

Engel 107: "Obgleich Housse (S.30) dieses Buch, dessen Verfasser J. F. Köhler ist, nicht eben glimpflich vom eigenen Standpunkt aburtheilt, so muß es doch als eine fleißige, vorurtheilsfreie Zusammmenstellung angesehen werden"; Henning 774; Kippenberg I, 2019. - Erste Ausgabe der seltenen, informativen Abhandlung über den historischen Faust (um 1480 - um 1540), welche die historischen Fakten von Spekulationen u. Legenden trennt. Köhler (1756-1820) veröffentlichte theologische u. historische Schriften. Kippenberg vermutet, daß diese Untersuchung durch Goethes Faust-Fragment von 1790 veranlaßt wurde, da sie wiederholt in der Schilderung von Szenen u. psychologischen Details dem Goetheschen Faust folgt. - Einband an Ecken u. Kanten berieben u. bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

573.    Faust - Scheible, J. [Hrsg.]: Christoph Wagner, Faust’s Famulus; Don Juan Tenorio von Sevilla; die Schwarzkünstler verschiedener Nationen und die Beschwörer von Hölle und Himmel um Reichthum, Macht, Weisheit und des Leibes Lust. Auch zweiter Band von "Doctor Johann Faust." Mit 94 Abb. auf 38 Tafeln und mit 86 Holzschnitten. 1. Aufl. Stuttgart, Verlag J. Scheible, 1846. VI S., 1 Bl., 1065 S., 1 Bl. (Vlg.Anz.), 2 Bll., 43 Taf. (sechs gefalt.), u. mit Textfig., Kl.-8°, O-Halbleinen mit Rückenschild

(= Das Kloster. Weltlich und geistlich. Meist aus der älteren deutschen Volks-, Wunder-, Curiositäten-, und vorzugweise komischen Literatur. Dritter [3.] Band: 9.-12. Zelle). - Ackermann I/853; Engel 141. - Enthält u.a.: Christoph Wagner’s Leben u. Thaten; Beschwörungen u. Orakel: I. Claviculae Salomonis et Theosophia pneumatica; II. Arbatel de Magia Veterum; III. Semiphoras u. Schemhamphoras Salomonis Regis; IV. Specimen Magiae, oder Rufung des Engels Gabriels; V. Die Rufung des heiligen Christoph, oder das sog. Christopheles Gebet; VI. Magische Orakel Zoroasters, nebst den Scholien des Pletho u. Psellus. VII.  Zoroaster’s Telescop oder Schlüssel zur großen divinatorischen Kabbala der Magier; VIII. Elohim Jah zur Bindung u. Erlösung der Schätze [...]; IX. Romanus-Büchlein; X. Magia divina, oder gründ- u. deutlicher Untericht von denen fürnehmsten cabbalistischen Kunststücken; XI. Heinr. Conr. Agrippa von den magischen Ceremonien; XII. Das Heptameron, oder Elemente der Magie. Von Pietro de Albano; XIII. Von den Gattungen der Ceremonial-Magie, welche man Goetie nennt. Von Georg Pictor; XIV. Joseph Anton Herpentil’s Magie; XV. Das sog. Gremorium, oder der große Grimoir des Pabst Honorius; Don Juan Tenorio von Sevilla; Teufelspakte u. Schwarzkünstler versch. Nationen; Der Marschall von Luxemburg; Uran Grandier; Leben des Abt Tritheim; Eines Tübinger Studenten Verbündniß mit dem Teufel. - Mit einigen magischen Sigillen u. Beschwörungskreisen tlw. auf Tafeln. Das "Magische Orakel Zoroasters" behandelt Mantik mittels sechseckiger Täfelchen (mit 5 Taf.), es erschien 1857 erneut bei Scheible als: "Teleskop des Zoroasters oder Schlüssel zur großen wahrsagenden Kabala der Magier" (Siehe Ackermann I/719); die dtsch EA lautet: [Nerciat, A. de]: Teleskop des Zoroasters oder Schlüssel zur großen wahrsagenden Kabala der Magier. Aus dem Französischen (Leipzig, 1797). Später erschienen weitere Veröffentlichungen dess. Werks (Karl Kern (Hrsg.): Die wahrsagende Kabbala der Magier. Die Kabbala des Zoroaster, Berlin, Reichstein 1933 u. Ernst Issberner-Haldane (Hrsg.): Die Kabbala des Zoroaster, Berlin, Schikowski 1961). - Typisch für den Scheible Verlag der oft unkorrekte Umgang mit den eingebundenen Tafeln, statt den angegebenen 38 sind 43 Taf. vorhanden. Kein Vergleichsexpl. wies bisher diese hohe Anzahl auf. Einband berieben u. bestossen; Rückenschild beschrieben, fleckig u. angerissen; tlw. braunfleckig; überwiegend unaufgeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

574.    Faust - Scheible, J. [Hrsg.]: Die Sage vom Faust bis zum Erscheinen des ersten Volksbuches, mit Literatur und Vergleichung aller folgenden. Faust auf der Volksbühne, in den Puppen- oder Marionettenspielen; Zauber-Bibliothek des Magiers: Höllenzwang. - Drei- und vierfacher Höllenzwang. - Der grosse Meergeist. - Wunderbuch. - Der schwarze Rabe. - Geister-Commando. - Praxis magica. - Schätzeheber u.s.w. - Auch dritter Band von "Doctor Johann Faust." 1. Aufl. Stuttgart, Verlag J. Scheible, 1847. XIV S., 1160 S., 4 Bll., Taf. auf 46 Bll. (davon zwei gefalt. u. tlw. zweifarbig), u. mit Textfig., Kl.-8°, O-Halbleinen mit Rückenschild

(= Das Kloster. Weltlich und geistlich. Meist aus der älteren deutschen Volks-, Wunder-, Curiositäten-, und vorzugweise komischen Literatur. Fünfter [5.] Band: 17.-20. Zelle). - Ackermann I/855; Engel: Bibliotheca Faustiana, Nr. 141. - Enthält u.a.: Die Sage von Doctor Joh. Faust; Faust u. andere Zauberer; Die Zaubersage. Der Geisterbann. Der Verbund mit dem Bösen von J. v. Görres; Faust auf der Volksbühne; Fausts Höllenzwang in mancherlei Ausgaben u. dessen klägliche Anwendung; Die Jenaische Christnachts-Tragödie (mit Stich des Orts, wo drei Studenten bei einer Beschwörung starben). ect. - Weiter die versch. Beschwörungsbücher wie z.B.: Drei- u. vierfacher Höllenzwang; Tabella Rabellinae Geister-Commando; D. J. Fausti schwarzer Rabe; Doctor Fausts großer u. gewaltiger Meergeist; Fausti Praxis magica mit zahlreichen magischen Sigillen u. Abb. der versch. Beschwörungskreisen auf Tafeln. - Einband etwas fleckig u. bestossen; Rückenschild beschrieben, fleckig u. angerissen; Schnitt etwas fleckig; Seiten tlw. braunfleckig; ein Blatt mit Anriß; überwiegend unaufgeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

575.    Faust - Scheible, J. [Hrsg.]: Doctor Johann Faust. I. Faust und seine Vörgänger (Theophilus, Gerbert, Vergil ec.). Zur Geschichte, Sage und Literatur. II. G. R. Widmann’s Hauptwerk über Faust. Vollständig und wortgetreu. III. Faust’s Höllenzwang. - Jesuitarum libellus, oder der gewaltige Meergeist. - Miracul-, Kunst- und Wunderbuch. - Schlüssel zum Höllenzwang. IV. Wortgetreuer Abdruck der ersten Auflage des ersten Buches über Faust, von 1587. (Bisher in Zweifel gezogen, nun aufgefunden.). 1. Aufl. Stuttgart, Verlag J. Scheible, 1846. X S., 1 Bl., 1074 S., 1 Bl., 46 Taf. (Angabe auf Titel: Mit 105 Abb. auf 49 Taf. u. 50 Holzschnitten), u. zahlreichen Textfig., Kl.-8°, O-Halbleinen mit Rückenschild

(= Das Kloster. Weltlich und geistlich. Meist aus der älteren deutschen Volks-, Wunder-, Curiositäten-, und vorzugweise komischen Literatur. Zweiter [2.] Band: 5.-8. Zelle). - Engel: Bibliotheca Faustiana, Nr. 141; Siehe auch: Ackermann I/853. - Enthält u.a.: Dr. Fr. Reiche: Johannes Tritheim; Joh. Wier: Von Schwarzkünstlern; A. Lercheimer: Von Zauberei; J. Bodin: Von Zauberern, Teufelsbeschwörern ec.; A. Hondorff: Exempel von Zauberei und Schwarzkunst; Doctor Johann Fausten’s Miracul-, Kunst- und Wunderbuch., oder die (sic!) schwarze Rabe, auch der dreifache Höllenzwang genannt. - Einband fleckig u. etwas bestossen; handschriftliche Änderungen auf dem Rückenschild; durchgängig braunfleckig; überwiegend nicht aufgeschnitten u. tlw. mit kl. Randläsuren; in Widmann’s Hauptwerk über Faust wurden die Seiten 641 bis 672 nicht mit eingebunden u. fehlen (für den Scheible Verlag nicht ungewöhnlich; die Beschwörungsbucher mit allen magischen Sigillen sind kmpl.), sonst ein gutes Expl.

 

576.    Faust, Dr. Johann: Dreifache Höllenzwänge. 1. Aufl. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), 1976. 76 S., mit Textabb., 8°, Illus. O-Karton

(= Moonchild-Edition 2 / Materialien zur Faustlegende II und III). - Bearbeitung des von Scheible veröffentlichten: "Doctor Faustens dreyfacher Höllenzwang" (Passau 1407) u. "D.I.Fausti dreyfacher Höllen-Zwang" (Rom M.D.I.). - Deckel mit schwachen Fleck, sonst ein gutes Expl. - Vergriffen u. durch kl. Aufl. selten.

 

577.    Faust, Dr. Johann: Großer und gewaltiger Meergeist. 1. Aufl. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), 1976. 54 S., mit Textabb., 8°, Illus. O-Karton

(= Moonchild-Edition 1 / Materialien zur Faustlegende I). - Bearbeitete Wiedergabe der vom Verleger Scheible 1846 publizierten Texte u. Abb. (tlw. als Faksimile) aus der Reihe "Das Kloster". - Ein sauberes u. gutes Expl. - Vergriffen u. durch kl. Aufl. selten.

 

578.    Faust, Dr. Johann: Praxis Caballe Albe et Nigre Doctor Johanni Faustii. Cabbalistisch-magischer Bücherschatz. Eine Sammlung seltenster okkulter Originale als Privatdruck für Logen-Archive usw. / Nr. 1. [Faksimile einer deutschen Handschrift des 18. Jahrhunderts]. Nummeriertes Expl. Nr. 111 [von 300]. [München], [Asokthebu O. W. Barth], [um 1922]. 2 Bll., 88 S. (richtig 87 S., S. 24 in der Paginierung ausgelassen), mit 17 meist ganzseitigen Textabb. u. Tabellen, 4° (Quer), Roter O-Pappband

Dieses Werk ist als Manuskript in kleiner numerierter Auflage als 1. Privatpublikation der Loge ..... [unausgefüllt] gedruckt worden. Dieses Exemplar trägt die Nr. 111. - Ackermann 1/789: "Das Werk ist nach einer alten, durch Zufall aufgefundenen magischen Fausthandschrift als Privatpublikation gedruckt worden. Es wurde nur in kleiner, nummerierter Auflage hergestellt und kam nicht in den Handel." - W. Kistemann Katalog 13: "Höchstwahrscheinlich von Heinrich Tränker hrsg. / Ackermann 1,789 (ca. 1922). Henning 1,3225 (mit irriger Angabe: um 1910). Zu einer Handschrift im Querformat mit 87 S. (von 1728) die eventuell als Vorlage gedient haben könnte vgl. auch Henning 1,3153". - Mathilde Ludendorff veröffentlichte in ihrer völkischen Kampfschrift "Induziertes Irresein durch Occultlehren" 7 Abb. aus dem "Praxis Caballe Albe et Nigre. Doctor Johanni Faustii". - Einband leicht bestossen u. angestaubt; Rückendeckel leicht fleckig u. lichtrandig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

579.    Fischer, Wilhelm: Aberglaube aller Zeiten. [Band 1, 2 und 3 - von 5]. [1] Die Geschichte des Teufels. Mit vier Tafeln. [2] Die Geschichte der Buhlteufel und Dämonen. Mit drei Tafeln. [3] Dämonische Mittelwesen, Vampir und Werwolf in Geschichte und Sage. Mit drei Tafeln. Stuttgart, Verlag von Strecker & Schröder, [1906]. 95 S. / 112 S. / 103 S., jew. mit Taf., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen mit handschrftl. Rückenschild (alle zus. in einem Bd.) 

Ackermann I/410 (alle 5 Bde.). - Enthält die ersten drei Bände der 5bändigen Reihe. Jeder in sich abgeschlossen. - [1] u.a. über: Der "Herr der Fliegen"; Der Satanismus der Hebräer; Die jüdischen Heuptteufel; Simon Magus; Die Erbsünde im Teufelsglauben; Die Teufelsmanie. [2] u.a. über: Die Dews u. Schinns; Das Weib als Teufelsfreiwild; Der Frauenhaß im "Hexenhammer"; Die Weltherrschaft der Buhlteufel. [3] u.a. über: Hinduismus u. Aberglaube; Der Kampf gegen die Vampire; Das Kinderfressen u. Blutsaugen der Vampire; Die Werwolfsage; Prozesse gegen Werwölfe. - Etwas berieben; die erste Taf. leicht angestaubt; ein gutes Expl.

 

580.    Frazer,  J[ames] G[eorge]: The Golden Bough. A Study in Magic and Religion. [5 out of 13 Volumes]. Part IV: Adonis Attis Osiris. - Part V: Spirits of the Corn and of the Wild. In two Volumes. - Part VII: Balder the Beautiful. The Fire-festivals of Europe and the Doctrine of the External Soul. In two Volumes. 3rd Edition. London, Macmillan and Co., 1907, 1912, 1913. XIX, 452 p. / XVII, 319 p. / XII, 371, [4] p. / XX, 346, [2] p. / XI, 389, [2] p., Gr.-8°, Gilt illus. O-Cloth (5 Volumes)

Sir James George Frazer (1854-1941) schottischer Anthropologe u. Religionswissenschaftler, der durch seine Forschungen wesentlich zur Anerkennung der Ethnologie als Wissenschaft beitrug. Wesentlich ist seine Schlussfolgerung, dass die Evolution des menschlichen Geistes auf der Reihenfolge Magie-Religion-Wissenschaft beruhe. Entgegen dieser evolutionistische Auffassung werden heute noch seine detaillierten Studien zur Mythologie als Quellen geschätzt. H.P. Lovecraft nennt in einigen Erzählungen das Frazer’s vorliegendes Hauptwerk, dtsch. "Der Goldene Zweig", zur Verstärkung seiner eigenen Horror-Mythen. - All covers a bit knocked, rubbed and slightly spotted; one Volume bound in head over heels; preliminary pages with owner’s stamps and marks; pages not cut, else good copies.

 

581.    Hampp, Irmgard: Beschwörung. Segen. Gebet. Untersuchungen zum Zauberspruch aus dem Bereich der Volksheilkunde. Erstausg. Stuttgart, Silberburg-Verlag Werner Jäckh, [1961]. 282 S., 1 Bl., mit 1 Taf., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

"Die Grundlage der vorliegenden Untersuchung ist eine Sammlung von rund 3000 Zaubersprüchen aus handschriftlichen und gedruckten Quellen, die einen Zeitraum von fünf Jahrtausenden umfaßt und, ausgehend von Württemberg, Beispiel aus dem Sprachgut vieler europäischer und außereuropäischer Völker heranzieht." - U.a. über: "Aberglaube" u. "Volksglaube"; Dämonenglaube u. Sympathieglaube; Der Zauberspruch als magische Handlung; Das medizinische Element im Zauberspruch gegen Krankheit; Formen u. Typen der Zaubersprüche. - Mit umfangreichen Literaturangaben. - Ein gutes Expl.

 

582.    Henne am Rhyn, Dr. Otto: Der Teufels- und Hexenglaube, seine Entwickelung, seine Herrschaft und sein Sturz. Erstausg. Leipzig, Max Spohr, 1892. VI, 159 S., 8°, Halbleder d. Zt. mit 4 Bünden u. goldgepr. Rücken

Über die Entwicklung des Hexenwesens- u. Teufelsglaubens, das Teufelsbündnis (Hexensabbat etc.), die Hexenprozesse, modernen Teufels- u. Hexenglauben. - Kanten berieben; ExLibris u. Besitzerstempel von Carl G. Krypsin; Vorsatz u. Titel etwas stockfleckig; papierbedingt min. gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

583.    Kübert, Hans: Zauberwahn die Greuel der Inquisition und Hexenprozesse. Dem Ultramontanismus ein Spiegel. Kulturhistorischer Vortrag, gehalten am 28. April 1913 im lib. Verein Frei-München. München, Buchhandlung Nationalverein, 1913. 135 S., Kl.-8°, O-Karton

U.a. über: Zauberglaube bei den modernen Naturvölkern; Der Hexenwahn, eine mythologische Vorstellung aus dem alten Orient; Scholastik u. Zauberglaube (der Vater des Hexenwahns); Verträge mit dem Teufel; Katharer, Albigenser, Waldenser; Napoleon u. die Inquisition; Jesuiten; Giordano Bruno; Die Folter u. deren Handhabung; Zauberglaube des Papstes Johann XXII; Liebeszauber. - Einband etwas bestossen, berieben u. leicht angeknickt; oberes Kapital mit kl. Fehlstelle; vorderes Gelenk ist etwas angeplatzt; eine Lage ist lose; tlw. Randfehlstellen durch unsauberes Aufschneiden; unbeschnitten; papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

584.    Landau, Dr. Marcus: Hölle und Fegfeuer in Volksglaube, Dichtung und Kirchenlehre. 1. Aufl. Heidelberg, Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung, 1909. XIX, 296 S., 8°, O-Leinen

Hauptkapitel: Die Quellen unseres Wissens vom Jenseits; Die Entstehung von Hölle u. Paradies; Wege u. Führer zur Unterwelt; Die Urteilsbrücke; Unterweltstore u. Pförtner; Topographie u. Regierung der Unterwelt; Gericht u. Buchführung im Jenseits; Die Verdammten u. ihre Strafen; Die Ewigkeit der Höllenpein; Ferien u. Unterbrechung der Höllenqualen; Die Verdammten u. die Seligen; Fegefeuer u. Limbus; Der Verkehr zw. Toten u. Lebenden; Gewerbsmäßige Erlösung u. Versicherung gegen Unterweltspein. - Mit Literaturverzeichnis u. Personenregister. - Sauberes u. gutes Expl.

 

585.    Mannhardt, Wilhelm: Der Baumkultus der Germanen und ihrer Nachbarstämme. Mythologische Untersuchungen. Erstausg. Berlin, Gebrüder Borntraeger Ed. Eggers, 1875. XX, 646 S., Gr.-8°, Halbleinen der 20er Jahre mit handschrftl. Rückentext

(= Wald- und Feldkulte. Erster Teil.). - Der zweite Teil "Antike Wald- und Feldkulte aus nordeuropäischer Überlieferung erläutert" erschien 1877. - Da außer Wilhelm Mannhardt (1831-1880) niemand über einen so enzyklopädischen Überblick verfügte, wurden die Arbeiten von keinem Fachkollegen angemessen rezensiert. Seine Suche nach den Zusammenhängen zw. der lebendigen Volkstradition einerseits u. frühgeschichtlichen Götterlehren andererseits bestimmten bis weit ins 20. Jh., trotz wachsender Gegenstimmen, die Brauch- u. Glaubensforschung. Vor allem der Brite James Frazer betonte, dass sein Hauptwerk "The Golden Bough" (Der Goldene Zweig) ohne die Forschungen Mannhardts über die Wald- u. Feldkulte nicht denkbar gewesen sei (Wikipedia). - Einband geringfügig berieben u. bestossen; tlw. braunfleckig; papierbedingt gebräunt; wenige Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

586.    Nork, F. [d.i. Selig Korn, später Friedrich Korn]: Mythologie der Volkssagen und Volksmärchen; eine Darstellung ihrer genetischen Entwicklung, mit vorzugsweiser Berücksichtigung jener durch Deutungs-Versuche von Naturerscheinungen, Lokaleigenthümlichkeiten, Orts- und Personennamen, Wahrzeichen von Städten, Wappenbildern etc. erzeugten Sagenbildungen. Stuttgart, J. Scheible Verlag des Herausgebers, 1848. XVI, 1078 S., 5 Bll., Kl.-8°, O-Pappband mit Rückenschild

(= Das Kloster. Weltlich und geistlich. Meist aus der ältern deutschen Volks-, Wunder-, Curiositäten-, und vorzugsweise komischen Literatur. Von J. Scheible. Neunter (9.) Band: 33. bis 36. Zelle). - U.a. über: Heidnisch-geistliche Sagenbildungen der Scandinavier u. germanischen Völker; Sagenkreis des Odin; Das gebärende u. zerstörende Naturprinzip; Ceridwens Waschbecken, der heilige Gral; Ursprung der Matrosensage vom fliegenden Holländer; Naturgeschichtliche Mythen etc. -Mit Register. - Titel mit Besitzervermerk; seltene Anstreichungen u. Marginalien mit Bleistift; tlw. leicht braunfleckig u. gegenentlich mit kl. Randläsuren vom aufschneiden, sonst ein gutes Expl.

 

587.    Osborn, Max: Die Teufelliteratur des XVI. Jahrhunderts. Reprografischer Nachdr. der Ausg. Berlin 1893. Hildesheim, Georg Olms Verlag, 1965. VI, 236 S., mit Frontispiz, 8°, Goldgepr. O-Leinen

U.a. über: Die Entstehung der Teufelliteratur; Theatrum Diabolorum; Dämonologische Teufelbücher; Weltuntergang; Teufelglaube; Teufelbücher des 17. Jh. - Neuwertig.

 

588.    Perger, A[nton] Ritter von: Deutsche Pflanzensagen. Gesammelt und gereiht von A. Ritter von Perger. Erstausg. Stuttgart u. Oehringen, Verlag von August Schaber, 1864. 2 Bll., 363 S., 8°, Halbleinen d. Zt.

U.a. über: Der Jahreskreis; Die Pflanzen mit einem einzelnen Keimblatt; Die Gräser; Getreidesagen; Die Pflanzen mit zwei Keimblättern; Die Giftpflanzen; Die Baukräuter; Die Kryptogamen; Die Sträucher; Die Bäume. - Einband leicht berieben u. bestossen; angestaubter Schnitt; Signatur im Vorsatz; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

589.    Pfyffer zu Neueck: Unglaube und Aberglaube. Eine Volksschrift. [Untertitel auf Deckel: Eine Volksgeschichte]. Luzern, In Kommission bei Xaver Meyer, 1848. V, 74 S., mit 2 Abb., 8°, O-Interimsbroschur 

Enthält eine Geschichte zum Thema Unglauben, u. eine zum Aberglauben. Die beiden Abb. eine Art magischer Kreis u. ein "Druidenfuß" (Pentagramm), finden sich in letzterer. - Einband geblichen u. min. fleckig; Rücken mit kl. Fehlstellen; unbeschnitten; die meisten Lagen sind lose; einige Bleistiftanstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

590.    Pöschl, Erika: Odenwälder Zauberschlüssel. Brauchtum und Volksglauben von Odenwald, Bergstraße und Ried. Ober-Ramstadt / Rohrbach, Verlag Erika Pöschl, 1986. 176 S., mit einigen Abb., 8°, Illus. O-Pappband

In vorliegenden Buch "sind Elemente aus unserer Volkskultur beschrieben und entschlüsselt, welche ebenfalls mit unserer Muttersprache in engem Zusammenhang stehen, nämlich Brauchtum und Volksglauben in Verbindung mit Redensarten." (Vorwort). - U.a. über: Ostern, das Auferstehungsfest; Sommersonnenwende, Johannistag, 24. Juni; Das Erntefest; Hexenwahn u. Frauenunterdrückung; Wodan, oberster germanischer Gott; Das magische Denken; Magie in der Beschwörung; Lebensrute; Die Rolle des Eisens; Die Rolle des Blutes; Das Vertreiben von Krankheiten mit Magie; Der Baumkult; Die Bedeutung der Heilkräuter im Liebeszauber, gegen Hexen. - Mit ExLibris u. kl. Vermerk im hinteren Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

591.    Winkler, Dr. H. A.: Siegel und Charaktere in der muhammedanischen Zauberei. Faksimile der Ausg. 1930. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), 1980. 187 S., mit Textabb., 8°, Illus. O-Karton

(= Moonchild-Edition 16). - U.a. über: Die Schreckhaftigkeit des Zauberers; Die "Potenzen" des Zauberers; Der Sinn des Zauberers für Totalität; Die Anhäufung ähnlicher Eindrücke in der Zauberpraxis; Das Faszinierende des Zauberspruches; Das Faszinierende der Zauberzeichen; Die Neigung des primitiveren Menschen, in befremdende Erscheinungen etwas Bekanntes hineinzusehen oder hineinzuhören; Die sieben Siegel; Die Begriffe "Siegel" u. "siegeln" in der Zauberei; Die Formen der sieben Siegel; Das Vorkommen des Pentagrammes u. des Hexagrammes im Altertum u. frühen Mittelalter; Das Siegel Salomos in der mohammedanischen Eschatologie; Das Pentagramm in der Reihe der sieben Siegel; Die Brillenbuchstaben. - Interessant die Paralellen zu Beschwörungen aus der Zeit der europäischen Hexenprozesse (S.36). Es wird auch das sagenumwobene "Picatrix" bzw. "Ghâyat al-hakîm" u. dessen deutsche Übersetzung durch M. Plessner erwähnt (S.159f). Mit Register. - Ein sauberes u. gutes Expl.

 

592.    Wirz, Paul: Exorzismus und Heilkunde auf Ceylon. Mit 56 Textfiguren und 87 Abbildungen. Bern, Verlag Hans Huber, [1941]. 292 S., mit zahlreichen Abb., Gr.-8°, O-Leinen

"Die vorliegende Arbeit bildet das Ergebnis eines mehrmaligen Aufenthaltes aus Ceylon während der Jahre 1935 bis 1940." (Vorwort) - U.a. über: Die medizinische Wissenschaft im alten Indien u. auf Ceylon; Exorzist u. Volkspriester; Die krankheitenbringenden Yakku; Die Bali-Zeremonien; Krankheiten u. Seuchen, die von den Gottheiten geschickt werden, u. die damit verbundenen Zeremonien; Spiele, die gegen die Ausbreitung der Seuchen abgehalten werden; Stellung zum Buddhismus; Geschlechtsleben der Singhalesen. - Mit umfangreichem Register. - Etwas angestaubt; ein gutes Expl.

 

593.    Wundt, Wilhelm: Völkerpsychologie. Eine Untersuchung der Entwicklungsgesetze von Sprache, Mythus und Sitte. 2. Band: Mythos und Religion, 1. und 2. Teil [2 Bände]. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann, 1905, 1906. XI, 617 S., mit 53 Abb. / VII, 481 S., mit 8 Abb., Gr.-8°, Goldgepr. O-Halbleinen (2 Bde.)

Erschien vollst. in 10 Bänden 1900-1920. Umfangreiches Werk; u.a. über: Die Phantasie; Die mythenbildende Phantasie; Die Seelenvorstellungen; Baumseelen; Wachvision u. Traumvision. Die Prophetie; Medizinmann u. Schamane; Die Seele im Übergang zum Dämon; Seelen, Geister u. Dämonen; Der Ursprung der Zaubervorstellungen; Zauberglaube u. Naturkausalität; Symbolischer u. magischer Zauber; Amulett u. Talisman; Der Totemismus; Tiergötter u. heilige Tiere; Die Reinigung durch magische Übertragung; Der Ursprung des Opfers; Der Ursprung des Sühneopfers. Kannibalismus u. Menschenopfer; Der Ahnenkultus; Die Dämonenvorstellungen; Die Spukdämonen; Die Gespenster; Die Luft-, Wasser-, Haus- u. Erddämonen; Krankheitsdämonen u. Hexenglaube; Die Schutzdämonen der einzelnen Kulturgebiete. - Einbände gering berieben; Archivnummern auf Rücken; kl. Stempel auf Titel; zahlreiche kleine Bleistiftanstreichungen am Text, sonst gute Expl.


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