ARCHIV - Katalog 7 - Utopie und Phantastik

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der utopischen und phantastischen Literatur aus unserem siebenten Antiquariatskatalog.


463.    Amfiteatrow, Alexander: Kimmerische Krankheit. Phantastischer Roman. 1. Aufl. Leipzig, Hesse & Becker Verlag, [1923]. 263 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit Kopffarbschnitt

Bloch 2/47 (erschien auch 1929 unter dem Titel: Der schwarze Schmetterling). - Das "Zentralblatt für Okkultismus" schrieb im September 1927: "Die kimmerische Krankheit ist ein Hinsiechen in rätselhafter Schwermut, die meist Nordländer befällt, den in Nacht und Nebel leicht unheimliche Gespenster beängstigen. Hier ist es gar der lebenshungrige Schatten eines früh betrogenen Mädchens - also ein Vampyrroman vom reinsten Wasser [...] Überzeugte Okkultisten freilich werden nicht mit den rationalistischen Aufklärungsbestrebungen einverstanden sein." - Leicht schief gelesen; etwas berieben u. bestossen; leicht fleckig; lange Widmung im Vorsatz; ein Innengelenk angerissen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

464.    Andreas-Salome, Lou: Der Teufel und seine Großmutter. 1. Aufl. Jena, Eugen Diederichs, 1922. 2 Bll., 59 S., 2 Bll., mit einigen Abb., 8°, Illus. O-Karton

Ein "Traumspiel" mit Titelillustration u. Zeichnungen von Gustav Wolf. - Lou Andreas-Salomé (1861-1937), Schriftstellerin u. spätere Psychoanalytikerin von deutsch-russischer Abstammung. Durch ihre persönliche Ausstrahlung u. ihre intellektuelle Beweglichkeit bekam sie Kontakt zu prominenten Vertretern des deutschen Geisteslebens. Nietzsche, Rainer Maria Rilke u. Sigmund Freud pflegten ihre persönlichen Beziehungen zu der unkonventionellen Frau. - Deckel leicht fleckig; Vorsatz mit Besitzerstempel, sonst ein gutes Expl.

 

465.    Arno, Dr. [d.i. ?]: Ehen werden im Himmel geschlossen. Lorch (Württ.), Karl Rohm, [um 1920]. 112 S., 8°, Schlichter priv. Karton

(= Religiöse Lebensfragen 2. Band). - Das Buch enthält eine esoterische Geschichte. Mit Anhang: Disharmonie und ihre Folgen (2 Krankengeschichten). - (In der Reihe erschienen ferner: Sonnenaufgang. Bileams Eselin; Die beiden Missetäter. Das apostolische Glaubensbekenntnis; Eine Bergbesteigung. Die Schöpfungsgeschichte Mosis). - Einband leicht bestossen u. fleckig; Seiten gering gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

466.    Arno, Dr. [d.i. ?]: Traumvisionen. Erstausg. Lorch (Württ.), Karl Rohm, 1909. 90 S., 4 Bll., Gr.-8°, Illus. O-Halbleinen mit rotem Farbschnitt

Nicht bei Bloch. - Okkult-phantastische Geschichten. Inhalt: Nach dem Tode; Auf dem Kreuzeswege; Auf der Wanderschaft; Mann und Weib; Geist und Seele; Der Kampf der Seele. - Einband stärker berieben u. bestossen; etwas fleckig; handschriftl. Eintrag auf Vorsatz, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

467.    Bartel, Hermann: Der Mumien-Magier. Roman. Erstausg. München, Asokthebu Otto Wilhelm Barth Verlag, 1924. VIII, 318 S., 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/306; Ackermann I/326; Gregor A. Gregorius (di.i. Eugen Grosche, ehem. Oberhaupt der FS) erwähnt das Werk in seinem "Exorial" in der Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur". - Einband berieben u. leicht bestoßen; Rückendeckel angestaubt, sonst ein gutes Expl.

 

468.    Bartel, Hermann R.: Der weisse Elefant. Atlantis-Roman. Erstausg. Hamburg, Uranus-Verlag Max Duphorn, 1937. 358 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag

Bloch 2/306. - Mit Autorenwidmung: "Frau Erika Raatz zum Dank für nachbarliche Freundlichkeiten. Der Verfasser. Hamburg-Kleinflottbek den 6. Mai 1939". - Die farbige Illustration des Schutzumschlags nach einem Entwurf von Fidus. Dr. Lomer in "Asgard" Heft 10: "Hier ist ein Wurf gelungen!"- Umschlag mit kl. tlw. hinterlegten Randläsuren, sonst ein sehr gutes Expl.

 

469.    Behm, Bill: Anafur! Die Stadt der Verlorenen. Roman. Erstausg. Leipzig, Record-Verlag, [1938]. 264 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/336. - Eine Expedition in das innere Patagoniens, um ein prähistorisches Riesenfaultier zu suchen, dabei kommt man der legendären Goldstadt nahe - Ecken u. Kanten etwas berieben u. bestossen; wenige Seiten fingerfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

470.    Bierkowski, Heinz: Die Welt ohne Schlaf. Vorfall Troll Torrmahnen. Roman. 7.-16. Tsd. Berlin, Verlag August Scherl, 1940. 283 S., 8°, Goldgepr. O-Halbleinen mit O-Umschlag (von Wobst)

Bloch 2/420. - "Die Welt ohne Schlaf? Ein gefährliches, ein heiß umkämpftes Problem! Und doch ein Wunschtraum, der so alt ist wie die Menschheit selbst. Jeder will länger leben. Sinnlos freilich die Hoffnung, das Dasein bis ins Unbegrenzte ausdehnen zu können. Doch innerhalb des Lebens das Leben um den dritten Teil zu verlängern, durch Ausschaltung des Schlafs - kann das gelingen?" (Klappentext) - Umschlag gering berieben, sehr gutes Expl.

 

471.    Birkenbihl, Michael: Dämonische Novellen. Erstausg. München, J. Michael Müller Verlag, 1920. 362 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Halbleinen

Bloch 2/426. - Phantastische Erzählungen. Inhalt: Homunculus; Zigeunerseele; Mondleid; Vision; Blutzauber; Fleurs des morts. - Einband bestossen; Rücken stärker fleckig; Goldschrift tlw. abgeblättert; Vorsätze etwas fleckig, Seiten papierbedingt gebräunt. - Selten.

 

472.    Bischoff, Diedrich: Masonia. Ein Blick in eine andere Welt. Erstausg. Leipzig, Max Hesses Verlag, 1905. X, 488 S., Gr.-8°, Priv. Leinen d. Zt. mit goldgepr. Rückentext 

Bloch 2/429; Wolfstieg 41809: "Dem Verein deutscher Freimaurer gewidmeter utopischer Roman in philosophischer Form; Taute, Ordens- und Bundesromane 446 (ausführlich)." - Der Protagonist Eckart Mahner besucht auf einen erdähnlichen Planeten den Staat Masonia, dessen Bewohner (die Masonen) nach freimaurischen Gesetzen u. Grundsätzen leben. Seine Reisebeschreibung schildert detailliert die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen u. kulturellen Gegebenheiten einer Welt, die von einem "Tugendbund" dominiert wird. Dort nimmt sich z.B. eine "Gesellschaftspolizei" der Ausbeuter u. Monopolisten an: "Man erwartete von ihm, dass er sein unrecht erworbenes Vermögen für die Zwecke des Tugendbundes bezw. der Volkserziehung hergebe. Als er den Erwartungen nicht entsprach, fand er keinen Menschen mehr, der ihm irgend einen Dienst erwies. Er wollte aus dem Land flüchten, aber nicht ein einziger war da, der zu seiner Beförderung irgend etwas beitragen wollte. Er musste also wohl oder übel bleiben und lief Gefahr, zu verhungern, wenn er nicht dem Urteil der öffentlichen Meinung nachgebe." Und von den masonischen Frauen heißt es: "Sie üben auch kein politisches Wahlrecht aus, wie es z.B. den utopischen Frauen geradezu als gesetzliche Pflicht auferlegt war, und besitzen offenbar überhaupt keine Sehnsucht nach derartiger politischer Betätigung [...] Als rechte Masonen, als Träger masonischen Geistes achten und pflegen eben die Männer auch auf politischem Gebiete die wahren Rechte der Frau ganz im Sinne des allen gemeinsamen Kulturinteressen und der wahren Volkswohlfahrt." (Die Fiktion erschien 1905 u. erst mit der Weimarer Republik wurde am 19. Januar 1919 das Frauenwahlrecht in Deutschland eingeführt). - Deckel leicht fleckig; Kanten leicht berieben; Innendeckel mit Freimaurer ExLibris von Eberhard Perthel, sonst ein gutes Expl.

 

473.    Brandt, Luise von: Geheimnisvolle Mächte. Roman. Erstausg. Berlin, Pyramidenverlag Dr. Schwarz & Co., 1925. 161 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Leinen (von "Z")

Grenztitel, nicht bei Bloch. - Okkult-esoterischer Roman: "Dies Glücksgefühl ist ein Zeichen, daß du berufen bist, mit Unsichtbarem zu verkehren, Sulamith. Die es nicht sind und versuchen in geheimnisvolle Gebiete einzudringen, fühlen bald, daß schreckhafte Gespenster sich an ihre Fersen heften. Das ist dann der Moment, wo sie sofort aufhören sollen, sich mit okkulten Fragen zu beschäftigen, sich am besten ganz nüchternen praktischen Dingen zuwenden. Es hausen ekelhafte Fratzen in der Atmosphäre, die unsere Erdschicht umgibt, denen es Spaß bereitet, Neugierige durch ihre Gegenwart bis zur Verzweiflung, ja bis ins Irrenhaus zu bringen." (S.107f.) - Schnitt gering fleckig, sehr gutes Expl. - Selten.

 

474.    Bratt, Alfred: Die Welt ohne Hunger. Roman. 9. Aufl. Berlin, Erich Reiß Verlag, 1916. 382 S., 8°, Goldgepr. O-Halbleinen

Bloch 2/510. - "Der sehr gefühlsbetont geschriebene, oft expressionistisch wirkende Roman behandelt das Problem des Hungers und der Welternährung auf einer sehr melodramatischen, ins Persönlich gewandten Ebene, ohne sich je wirklich mit den Problemen auf einer sachlich adäquaten Ebene auseinander zu setzen." (Rottensteiner/Koseler") - Einband berieben u. leicht bestossen; Stempel im Innendeckel, sonst ein gutes Expl.

 

475.    Braun, Frank F. [d.i. Fernando M. R. Braun]: Einfall in London. Abenteuerroman. Berlin, Arthur Cassirer Verlag, 1931. 152 S., 8°, O-Leinen

(= Der gute Unterhaltungsroman). - Bloch 2/513. - "Fünf Männer im Kampfe gegen eine ganze Stadt. Der Sieg scheint gewiß, denn auf ihrer Seite kämpft die unerbittliche Maschine." (Klappentext) - "Die Deutschen haben eine Erfindung gemacht: sie vermögen mit gewissen Strahlen Eisen in Staub zu verwandeln!" (S.21f.) - Einband stärker fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

476.    Bulwer-Lytton, Eduard [George]: Zanoni. Erster bis Vierter Teil [kmpl.]. Ein Roman vom Verfasser des "Eugen", "Pelham", ect. Aus dem Englischen von Gustav Pfizer. Leipzig, im Verlag der Gebrüder Schumann / Stuttgart, J. B. Metzler’sche Verlagshandlung, 1842 / 1863. 172 S. / 188 S. / 127 S. / 156 S., 12° / Kl.-8°, Leinen d. Zt. (4 Bde.)

Gemischte Zuammenstellung von zwei versch. Ausgaben. Die ersten beiden Bände in einer seltenen, frühen deutsche Ausgabe im Jahr der englischen Erstausgabe; bei Bloch wird zur deutschen EA der Verlag J.A. Mayer angegeben. Das Buch wird auch vom ehemaligen Oberhaupt der Fraternitas Saturni, Gregor A. Gregorius, in seinem "Exorial" genannt ("Empfehlenswerte magische Romanliteratur"). - Zum Rosenkreuzer u. Freimaurer Lord Eduard (George) Bulwer-Lytton (1803-1873) siehe Miers u. Zondergeld. - Aus der "Bibliothek der Theosophischen Gesellschaft Wien", alle Deckel mit etsprechenden Aufklebern; Einbände angestaubt u. leicht fleckig; Ecken etwas bestossen; handschriftl. Rückenschilder u. Standortnr.; Innendeckel gestempelt; Vorsätze nummeriert; tlw. braunfleckig, sonst gute Expl.

 

477.    Chomton, Werner: Weltbrand von Morgen. Ein Zukunftsbild. Erstausg. Stuttgart, K. Thienemanns Verlag, 1934. 159 S., mit 3 Kartenskizzen, 8°, Farbig illus. O-Halbleinen (von Chomton)

Bloch 2/510. - Kriegsutopie. "So wie ein besinnliches, und nicht nur zur bloßen Dekoration herabgewürdigtes Bild den Beschauer zur Sammlung, Einkehr und Mahnung zwingt, so soll das Buch versuchen, den Leser durch die geschilderten Ereignisse an die Forderungen und Notwendigkeiten der Zukunft heranzuführen. Einer Zukunft, die den Entscheidungskampf zwischen den Völkern weißer Rasse und den Asiaten bringen wird. Asien ist schon lange erwacht, bevor es den europäischen Völkern sichtbar wurde [...] Die erwachende Seele Asiens weiß. daß sie unüberwindlich ist wenn sie mit der ganzen Wucht ihrer bodenwurzelnden Kraft über die weiße Rasse herfällt, deren Waffen sie zum Kampf nun übernommen hat." (Nachwort) - Vorsatz u. Schnitt leicht fleckig, sonst ein sehr gutes Expl.

 

478.    Christoph, Hans: Die Fahrt in die Zukunft. Ein Relativitätsroman. Erstausg. Stuttgart u. Berlin, Deutsche Verlags-Anstalt, 1922. 281 S., 1 Bl., 8°, O-Pappband

(= Der Abenteuer-Roman, Bd. 9). - Bloch 2/623. - Utopischer Zeitreiseroman. "Christoph greift die Grundüberlegung der Relativitätstheorie auf, daß Raum sich relativ zur Zeit verhält. Schlemihl, der Held der Geschichte, konstruiert darauf aufbauend einen ‘Gravitator’, mit dem er ins All fliegt, und zwar soweit von der Erde entfernt, daß diese sich für den Betrachter im Gravitator in Lichtgeschwindigkeit dreht. Obwohl Schlemihl nach kurzer Zeit wieder auf der Erde zurückkehrt, sind dort mehrere tausend Jahre vergangen. [...]" (D. Brandt: Der deutsche Zukunftsroman 1918-1945, S.132) - Berieben u. bestossen; etwas fleckig; Vorsätze stärker fleckig, Nachsatz mit Stempel.

 

479.    Civrieux, Major de: Der Untergang des deutschen Reiches. Die Schlacht auf dem Birkenfelde 191.. Mit einem Vorwort von Major Driant, Abgeordneter von Nancy. Deutsche Übersetzung mit einer Karte. 11.-14. Tsd. Oldenburg i. Gr., Verlag von Gerhard Stallinger, Verlag des "Deutschen Offizierblattes", [1912]. 103 S., 1 gefaltete Karte, 8°, Halbleinen d. Zt.

Bloch 2/625. - Fiktion eines Zukunftkrieges im Vorfeld des I. Weltkriegs auf Basis der westfälischen Prophezeiung um die kommende Schlacht "am Birkenbaume". Der Runenmystiker Wiligut/Weisthor machte seinen Dienstherrn Heinrich Himmler, in Zusammenhang mit der Wewelsburg, auf den Sagenkreis aufmerksam. Allerdings wird in den Überlieferungen ein gigantisches Ostheer von den Deutschen hier vernichtend geschlagen. - Rücken leicht bestoßen; Vorsatz u. Titel mit Signatur; Karte mit kl. Marginalien, sonst ein gutes Expl.

 

480.    Clure, Cliff [d.i. Oscar Herbert Breucker]: Die silberne Schlange. Erstausg. Kaiserslautern, Skorpion-Verlag, 1954. 255 S., 8°, Farbig illus. Supronyl

(= Cliff Clure, Abenteuer in fünf Erdteilen). - Okkult-phantastischer Abenteuerroman. "Es gilt den Schlupfwinkel der ‘Silbernen Schlange’ aufzuspüren, deren Anhänger, ähnlich wie die von der englischen Kolonialregierung in Indien ausgerotteten Thags, ihren Göttern blutige Menschenopfer bringen und Terror und Schrecken über Indonesien verbreiten. In dem vorliegenden Buch reiht sich Sensation an Sensation. Cliff und seine treuen Gefährten geraten in erbittertem Kampf gegen schwarze Yogakünste und orientalische Verschlagenheit in tausend Gefahren. Die fanatisierten Mitglieder des Geheimbundes lauern auf sie in der Unterwelt der Hafenstädte und in den Dschungeln der malaiischen Inselwelt." (Klappentext) - Gelaufenes Leihbuch mit Stempeln; Vorsatzblätter wurden entfernt; Schnitt angeschmutzt.

 

481.    Clure, Cliff [d.i. Oscar Herbert Breucker]: Mächte der Tiefe. Erstausg. Kaiserslautern, Skorpion-Verlag, 1954. 256 S., 8°, Farbig illus. Supronyl

(= Cliff Clure, Abenteuer in fünf Erdteilen). -  Okkult-phantastischer Abenteuerroman. "Panik in Djakarta, der Hauptstadt Indonesiens! Dort treibt eine mächtige Gangsterorganisation ihr Unwesen. Durch Terror und Erpressung versteht der mysteriöse Bandenchef seine Komplicen zu schützen und sie notfalls aus den Händen der Polizei zu befreien. Die Gangster reihen Verbrechen an Verbrechen, doch diese sind nur die Vorbereitungen für einen geradezu ungeheuerlichen Coup, der das Oberhaupt der Bande instand setzt, sich in den Besitz der Pläne des Höhenstrahlers, einer furchtbaren Waffe, zu bringen. Damit scheint er auf dem Höhepunkt seiner Macht angelangt und unangreifbar geworden zu sein. Doch in diesem Augenblick erscheinen Cliff Clure und dessen Freund auf dem Plan. Im Verein mit einem amerikanischen Gelehrten und Mitgliedern einer internationalen okkulten Loge führen sie Schlag auf Schlag gegen den ‘Großen Unbekannten’, der zuletzt so in die Enge getrieben wird, daß ihm nur die Flucht übrigbleibt, die auf der Insel Halmahera, einer der Molukken, ihr sensationelles Ende findet." (Klappentext) - Vorsatzblatt wurde entfernt; zwei Stempel auf Nachsatz, ein gutes Expl.

 

482.    Collins, Gilbert: Das Tal der Träume. Roman. Dtsch. Erstausg. Berlin, Verlag Th. Knaur Nachfolger, [1924]. 254 S., 1 Bl., Kl.-8°, Illus. O-Karton

(Knaur-Bücher, 19). -  Bloch 2/637. OT: The Valley of Eyes Unseen, 1923. - Phantastischer "Lost-Race"-Abenteuerroman, um ein geheimnisvolles Reich in Asien. Es wird ein verborgenes Reich "Hellas" in einem entlegenen Tal gefunden, welches von Nachfahren von "Alexander des Großen" bewohnt wird. - Etwas berieben u. fleckig; Buchhändlermarke auf Titel, gutes Expl.

 

483.    Crowley, Aleister: Moonchild. A prologue. 1st edition. London, The Mandrake Press, 1929. 335 p., 8°, Gilt O-Cloth

Crowley Cross-Index No. 111; M 21 - "Moonchild" Crowleys berühmter Roman, wurde vom ihm 1917 in New-Orleans geschrieben. Er schildert den magischen Krieg um die Schaffung des "Mondkindes", wobei die Weiße Bruderschaft mit " Simon Iff" erbittert von der Schwarzen Bruderschaft bekämpft wird. Das Werk gibt dabei sehr eindrücklich den magischen Kampf u. die rituelle Arbeit wieder. - Cover a bit knocked and rubbed; backcover with a little damage by water; paper time-stained, otherwise a good copy.

 

484.    Crowley, Aleister: The Stratagem and Other Stories. 1st edition. London, The Mandrake Press (Printed and made in England by The Crypt House Press Limited), [1930]. 139 p., Kl.-8°, O-Halfcloth in snakeskin-imitation

Crowley Cross-Index Nr. 120 and 666; Bibliotheca Crowleyana, Delectus Book. - Contents: The Stratagem, The Testament of Magdalen Blair, His Secret Sin. ("The Stratagem" was first published in 1922 in "The English Review"; Crowley Cross-Index S47). - Dedication: "Josef Conrad, who applauded the first story; Allan Bennett, Bhikkhu Ananda Metteya, who suggested the second, and Eugene John Weiland, who bowled me out over the third." - Cover is rubbed and knocked; the lettering piece with fault; else a good copy.

 

485.    Daub, Hans: Der Goldmacher. Irrfahrten eines Alchimisten, der erfand, Gold zu machen. Romantische Erzählung. Mit einer bunten und drei schwarzen Bilderbeilagen. Erstausg. Dresden, Verlagshaus Freya, 1912. 244 S., 2 Bll., mit Abb., 8°, O-Leinen

(= Seltsame Geschichten. Eine Sammlung abenteuerlicher Erzählungen, Bd. 8). - Bloch 2/695. - Einband etwas fleckig; Buch leicht leseschief; eine Seite mit Eckabriss (keine Textberührung); Klammerung angerostet.

 

486.    Didring, Ernst: Die Weltspinne. Roman. Berechtigte Übertragung von Else von Hollander-Lossow. Dtsch. Erstausg. Braunschweig, Verlag von Georg Westermann, 1925. 388 S., 8°, Gepr. O-Leinen

Grenztitel. "Ein schwedischer Chemiker hat die fixe Idee es müsse eine internationale Geldliga existieren die spinnengleich ihre Fäden über die Welt zieht; Kriege Revolutionen und Frieden macht wenn es nur zu verdienen gibt. Also eine Geißel der Völker eine Gesellschaft der eigentlichen Herren der Welt die es zu entlarven gilt! Eine Jagd über den Erdball hebt an [...] Lose verknüpft mit der Haupthandlung ist das Schicksal seines französischen Freundes eines Radiumforschers, der im Dienste seiner Wissenschaft als echter sich aufopfernder Held dem sicheren Tode entgegen geht." (Verlagswerbung) - Einband stärker berieben u. bestossen; etwas fleckig; Buch etwas leseschief.

 

487.    Donnelly, Ignatius: Die Goldflasche. Ein allegorisches Traumgesicht. [ANGEBUNDEN:] Cäsars Denksäule. Eine Geschichte aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Dtsch. Erstausg. / 1. Aufl. Leipzig, Friedrich Fleischer / Leipzig, Philipp Reclam jun., [1897], [1893]. 427 S. / 356 S., Kl.-8°, Goldgepr. Leinen d. Zt. 

Die "Goldflasche" Bloch 2/776, zu "Cäsars Denksäule" vgl. Bloch 2/463. Beide Titel übersetzt von Wolfgang Schaumburg. - Donnelly (1831-1901) war Mitglied des amerikanischen Kongresses. Bekannt durch sein 1882 erschienenes Buch "Atlantis: The Antediluvian World", das die Theorie ausführte, dass der atlantische Ozean das versunkene Atlantis beherberge, was eine ganze Flut von nachfolgenden Büchern auslöste. - Einband an den Kanten leicht berieben; zwei Ecken leicht bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

488.    [Duphorn, Max]: Deutschlands Zukunft. Weissagungen für die Jahre 1922 bis 1930. Nach okkulten Quellen. 9. Aufl. Bad Oldesloe, Uranus-Verlag, 1922. 28 S., 3 Bll., 8°, O-Karton

Bloch 2/824. - "Nach der uralten indischen Entwickelungslehre stehen wir im Anfang eines kosmischen Zyklus, ein neuer beginnt und - große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Der Weltkrieg ist der erste Akt dieses großen Dramas gewesen, und jedem denkenden Menschen ist es wohl klar, daß wir erst am Anfange der großen Umwälzungen stehen, welche sich auf allen Gebieten ankündigen." (S.3) - U.a. über: Ältere Prophezeihungen; Kabbalistische Zahlenmystik; Der zweite Weltkrieg. 1922-1925; Kosmische Störungen; Der neue Komet, Atlantis; Der Aufstieg Deutschlands, friedliche Entwickelung, wunderbare Erfindungen. - Umschlag mit 2 kl. Einrissen; Seiten papierbedingt gebräunt, gutes Expl. - Selten.

 

489.    Eigk, Claus [d.i. Hartmut Bastian]: Der Tag Null. Roman. 1. Aufl. Berlin u. München, Gebrüder Weiss Verlag, [um 1955]. 280 S., 2 Bll., mit Mondkarte auf Vorsatz, 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag (von Bernhard Borchert) 

(= Roman aus der Welt von Morgen). - Umschlag mit kl. Randläsuren, sonst ein gutes Expl.

 

490.    Eklund, Ole: Die Reise der "Tellus". Phantastischer Roman. 1.-5. Tsd. Zürich, Verlag Albert Müller, [1943]. 200 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

(= Blaue A. M.-Reihe 5). - Bloch 2/863. - Übertragung der in Finnland erschienenen schwedischen Originalausgabe, besorgt von Dr. Karl Hellwig. - "‘Die Reise der Tellus’ ist insofern bemerkenswert, als in dem Roman ausführlich und stellenweise, originell und erfindungsreich eine wirklich fremdartige Welt geschildert wird, auch wenn der Autor keine tieferen philosophischen Absichten verfolgt und nur das Seltsame um seiner selbst willen beschreibt, was ihm aber doch abwechslungsreich gelingt. Diese Beschreibungen gehören zu den eindrücklichsten und eigenständigsten in der Science Fiction." (Rottensteiner/Koseler). - Umschlag mit tlw. hinterlegten Randläsuren; Vorsatz mit Ausschnitt am unteren Rand; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

491.    Ettlinger, Karl: Der erschossene Storch. Ein Roman. Erstausg. Leipzig, Wilhelm Goldmann Verlag, 1930. 222 S., 5 Bll., 8°, O-Leinen

(= Die Blauen Goldmann-Bücher). - Bloch 2/904. - Ein Zukunftsroman aus dem Land ohne Kinder. "Die Wände, deren Fries in schwerer Vergoldung leuchtete, waren mit überlebensgroßen Fresken bemalt, Szenen aus der griechischen und römischen Sagenwelt. An der DeBlendend, wie Engel mit gezückten Schwertern, zucken die Phosphorstrahlen, alles verzehrend, was in ihre Nähe kommt. Endlos wird die Zeit. Wo bleibt die Rettung, wo ‘unsere Flieger?’ Schwellender Rauch schleicht übers Asphalt. Die vorderen können es nicht aushalten, sie fallen, drängen zurück, man kämpft. Jeder für sich, alle gegen Alle. Auf einmal zereißt ein Blitz geradegegenüber der Einfahrt die fürchterliche Dunkelheit. Mit gellenden Schreien stürzen die vorderen zu Boden. Ihre Kleider sind zerfetzt, höllischen Schmerz bohrt der nicht löschende Phosphor in Fleisch und Knochen." (S.261) - Einband leicht fleckig; handschrftl. Widmung auf Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

493.    Fischer, Max: Der Antichrist. Roman. 1.-5. Tsd. (Erstausg.). München, Georg Müller, 1919. 219 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Pappband mit Kopffarbschnitt

[= Neue deutsche Romane]. - Bloch 2/977. - Visionärer Roman direkt nach dem I. WK: "Die Freimaurer erklärten sich schon in den ersten Tagen für die Sache des Wiedergekehrten. Die Theosophen fielen ihm gleichfalls zu [...] In seinen öffentlichen Predigten eroberte er unaufhörlich neue Seele: nicht durch den Inhalt der Worte, die er sprach, sondern durch einen magischen Bann, in den er zwang. Und wehe denen, die seiner begehrenden Gewalt Widerstand entgegenzusetzen versuchten: sie verfolgte er mit seinem besonderen Ingrimm und sie fanden irgendwo einen unerwarteten Tod, als sei er der Herr des menschlichen Lebens [...] Der Despot der Erde aber ertrug es nicht, daß ein Volk sich der Einheit seiner Herrschaft widersetzte: wie gegen die römische Kirche, so sammelte er alle Kräfte gegen die Juden." - Leicht bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

494.    [Follenius, Emanuel Friedrich Wilhelm Ernst]: Friedrich von Schiller’s Geisterseher. Zweiter und Dritter Theil [so kmpl.]. Aus den Papieren des Grafen O**. Von X** Y*** Z*. 3. Aufl. Leipzig, Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1840. 172 S., mit 1 Fig. / 164 S., Kl.-8°, Marmorierte Pappbände d. Zt.

Bloch 2/999. - Schillers "Geisterseher" erschien ursprünglich zw. 1787 u. 1789 in der Zeitschrift Thalia. Die Geschichte um Geisterbeschwörung, Magie, Geheimgesellschaften, Philosophie u. nicht zuletzt eine schöne Frau wurde vom Publikum begeistert aufgenommen. Schiller (1759-1805) selbst hingegen tat sich mit dem Werk schwer, so dass es letztendlich nur bei einem Romanfragment blieb. - Vorliegend eine Fortsetzung von Emanuel Friedrich Follenius (1773-1809) als 2. u. 3. Teil zu Schillers Anfang (die EA erschien 1796). Es erschienen noch zwei weitere Versuche, das Werk zu beenden u. zwar von C. Morvell (1833) u. von Hanns Heinz Ewers (1922). Auch Filme wurden von dem Buch angeregt. - Etwas bestossen u. berieben; nur die Vorsätze u. Titel stockfleckig; gute Expl.

 

495.    Frebel, Ernst: Mowgli, der Fakir. Kriminal-Roman. M. Gladbach-Hardt, Linden-Verlag W. Göbbels, 1952. 246 S., 1 Bl., 8°, Farbig illus. Supronyl mit schwarzen Kopfschnitt u. Lesebändchen

Nicht bei Bloch. - Die Erstausg. ist im Jahr 1937 im Verlag Sauerberg in der Reihe "Magnet-Romane" als "Mowgli der Inder." Abenteuer-Roman erschienen. "Die Handlung spielt in Kalkutta auf dem Schloß eines Maharadschahs bei Benares. Im Mittelpunkt steht der deutsche Ingenieur Fred Müller, der mutig und selbstlos den Inder Mowgli vom Tode errettet. Mowgli ist Fakir und fühlt sich verpflichtet, seine mystischen Kräfte fortan nur in den persönlichen Dienst von Fred zu stellen. Bald kommt die Gelegenheit, wo er von diesen übernatürlichen Fähigkeiten des Fakirs Gebrauch machen muß. In äußerst gefährlichen, sein Leben bedrohenden Lagen hilft der Fakir. Fred wird erlöst, aber das wie, muß der geehrte Leser und die geschätzte Leserin lesen." (Klappentext) - Gelaufenes Leihbuch mit Einträgen u. Stempel; Vorsätze stärker fleckig; eine Seite mit unschönen Kugelschreiber-Anstreichungen, ein gutes bis befriedigendes Expl.

 

496.    Frey, A[lexander] M[oritz]: Phantome. Seltsame Geschichten. Erstausg. München-Grünwald, Haus Lhotzky Verlag, 1925. 268 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Bloch 2/1043; Sämmtliche Schriften des Autors standen 1938 im NS auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums". - Alexander Moritz August Theodor Frey (1881-1957) "der 1933 Deutschland verließ, gehört zu den wichtigen, heute aber weitgehend vergessenen Vertretern der großen Blüteperiode der deutschen Phantastik zwischen 1900 und 1930 [...] viele seiner Texte bewegen sich in einem Grenzbereich zwischen traditioneller phantastischer Erzählung, Groteske und Satire, und der Begriff des Skurrilen trifft im allgemeinen genau ihren Charakter." (Zondergeld). Im 1. WK diente er im gleichen Regiment wie Adolf Hitler, der versuchte sein Talent für sich zu nutzen. Auch in der Nachkriegszeit ließ Hitler mehrmals anfragen, ob der alter Waffenkamerad, sich nicht der neuen NS-Bewegung anschließen wolle. Freys Ablehnung ist offensichtlich ein Grund seiner frühen Emigration. - Rücken leicht geblichen; Kanten u. Ecken geringfügig bestossen; Innendeckel u. Schmutztitel mit handschriftl. Nr., sonst ein gutes Expl.

 

497.    Frey, A[lexander] M[oritz]: Solneman der Unsichtbare. Roman von A. M. Frey mit vierzehn Holzschnitten von Otto Nückel. 2. Aufl. München, Delphin-Verlag, 1920. 256 S., 4 Bll., mit 14 Illus. auf Taf., 8°, Illus. Halbleinen

Bloch 2/1037; Gregorius in "Exorial" (Empfehlenswerte magische Romanliteratur; dort als: "Solnemann"). - Hier mit anderen Illustrationen als im Erstdruck von 1914. - Der Milliardär Hciebel Solneman [Palindrom: Lebeich Namenlos] kauft einen Stadtpark u. umgibt sein neues Zuhause mit einer 30 Meter hohen Mauer, auf deren umlaufenden Gipfelkanal er mit seiner schwarzen Dienerin wahlweise Auto- oder Motorbootrennen veranstaltet. Dies u. anderes erregt den Unwillen der Stadtbewohner. - Papierbedingt gebräunt; zwei Blatt mit leicht angeknickten Ecken; eine geringfügige Randläsur, sonst ein gutes Expl.

 

498.    Gandon, [Pierre Louis] Yves: Der letzte Weisse. Roman. Dtsch. Erstausg. Urach, Port-Verlag, [1948]. 339 S., 8°, O-Halbleinen mit O-Umschlag (von Carl Keidel)

"Nach dem vierten Weltkrieg, den die sich selbst zerfleischenden Weißen miteinander führen, bleibt zuletzt nur noch einer von ihnen übrig, der von den Schwarzen und Gelben in New York, das dann Colour City heißt, in ein Museum gesteckt und gegen Eintrittsgeld besichtigt wird. Es gelingt ihm, mit einer Neger-Journalistin zu entfliehen und noch einmal das völlig verödete Europa zu sehen." (Klappentext) - Umschlag berieben u. mit Einrissen, sonst ein sehr gutes Expl.

 

499.    German, Günther [d.i. Arnold Mehl]: Priemel und die 300 PS. Ein phantastischer Roman für Jungen. 9.-13.Tsd. Leipzig, A. Anton & Co., [1934]. 125 S., 1 Bl., mit Textabb., 8°, Illus. O-Halbleinen

Bloch 2/1131. - Illustriert von Hans Koch. - Einband leicht bestossen; Rücken mit handschriftl. Nr.; Titel braunfleckig; hinterer Vorsatz mit schmalen Resten eines eingeklebten Blattes, sonst ein gutes Expl.

 

500.    [Gleich, Joseph Alois]: Der schwarze Ritter, oder die drey Waisen. Eine Geistergeschichte aus dem zwölften Jahrhundert. 3. Aufl. Krems, bey Anton Möstl, privil. Buchhändler, 1798. 256 S., mit gestochenem Frontspiz, Kl.-8°, Neues Halbleinen mit Rückentext

Bloch 2/1162 (zur EA 1797). - Gelenk zw. Frontspiz u. Titel professionell verstärkt; Titel mit kl. Signatur; Seiten tlw. etwas fleckig; einige Wurmgänge tlw. mit Verlust einzelner Buchstaben (S.5-21), sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

501.    Goetz, Bruno: Das Reich ohne Raum. Eine Chronik wunderlicher Begebenheiten. Vorwort Walter R. Corti. Kommentar M. L. v. Franz. 3. Aufl. Zürich, Origo Verlag, [1962]. 231 S., 8°; O-Leinen mit Goldschrift u. O-Umschlag (von Max Kämpf)

Bloch 2/1223 "Eine unvollständige Ausgabe erschien bereits 1919." - Bruno Goetz (1885-1954), der Dichter u. Vortragskünstler wird in "Mann für Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und mann-männlicher Sexualität im deutschen Sprachraum" angeführt: "Wenngleich G. völkisch und antisemitisch eingestellt war, so habe er Hitler jedoch wie die Pest gehasst (so Nicolaus Sombart)". Goetz schrieb auch den Schlüsselroman "Das göttliche Gesicht". Ausgewandert verstarb er in der Schweiz. - Vorliegender Roman "schildert in einer genialen Prophetie die archetypischen Mächte. welche die religiöse Krise des protestantischen Menschen beherrschen und auch heute um die Seele des deutschen Menschen ringen. Das Buch erschien erstmals 1919, von Th. Mann, F. Thiess und vielen andern hoch gelobt, aber erst C. G. Jung hat auf die ungeheuren Zukunftsperspektiven dr Chronik hingewiesen." (Klappentext) - Umschlag etwas fleckig, angestaubt u. berieben; Buch in gutem Zustand.

 

502.    Gotthard, Günther (Hrsg.): Überwindung von Raum und Zeit. Phantastische Geschichten aus der Welt von morgen. Erstausg. Düsseldorf, Karl Rauch Verlag, 1952. 237 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag (von Helmessen)

(= Rauchs Weltraum-Bücher, Band 3) Inhalt: Gotthard Günther: Einleitung;  Isaac Asimov: Einbruch der Nacht; John W. Campbell, Jr.: Wer da?; Stanley G. Weinbaum: Die Lotusesser; H. Beam Piper: Zeit und wieder Zeit; A. E. van Vogt: Wiedererweckung; Lewis Padgett: Mimsy were the Borogroves. "Ob es sich dabei nun um das Eindringen des Menschen in die ammoniakgesättigte Atmosphäre des Planeten Jupiter handelt oder um die Gefahrenverstrickung, die sich aus der Begegnung mit einem überirdischen Lebewesen ergibt, das nicht nur imstande ist, seine äußere Gestalt zu verwandeln, sondern sogar menschliche Struktur annimmt; um die Tragödie der Bewohner eines fernen Planeten, denen sich nach Ablauf vieler Generationen ein einziges Mal nach jahrtausendelang ununterbrochener Tageshelle das Dunkel der Nacht und das Mysterium der Sternenwelt zeigt; um geheime, vom Verstand aus nicht deutbare, dunkle Wissensreste aus anderen Daseinswelten, die das Kindergemüt von drüben mitbringt; oder um die plötzliche Öffnung vier- und fünfdimensionaler Raumbegriffe." (Klappentext) - Umschlag etwas berieben u. mit kl. Einrissen, sonst ein gutes Expl.

 

503.    Guggenberger, Siegmund: Eurafasia. Die Welt in dreißig Jahren. Roman. Erstausg. Wien, Volksbundverlag, [1927]. 298 S., mit 1 Karte, 8°, O-Karton

Bloch 2/1296. - Einband leicht bestossen u. angeknickt; kl. Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.

 

504.    Hartmann, Dr. med. Franz: Unter den Gnomen im Untersberg. Eine sonderbare Geschichte. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Friedrich, [1892]. 3 Bll., 332 S., 2 Bll., mit Frontispiz u. 12 Abb., 8°, Priv. Leinen 

Bloch 2/1385 (mit 1896 als Erscheinungsjahr). - "In dieser ‘sonderbaren’ Geschichte gibt Dr. Fr. Hartmann ein mit köstlichem Humor und scharfer Satire gewürztes Spiegelbild von der offiziellen Schulwissenschaft des vorigen Jahrhunderts, die damals auf dem Höhepunkt stand und den ‘Materialismus’ zur Grundlage hatte." (Vorbem. in einer späteren Ausg.) - Inhalt: Im Drachenloch; Im Untersberg; Unter den Gnomen; Adalga; Das Graben nach Licht; Krieg. - Franz Hartmann (1838-1912) war Arzt, Hochgradfreimaurer, Hauptvertreter der indischen Theosophie in Deutschland, Mitarbeiter von H.P. Blavatsky in Adyar, Gründer der I.T.V. (Internationalen Theosophischen Verbrüderung), Autor u. Hrsg. der Lotusblüten. - Ein gutes Expl. mit papierbedingt etwas gebräunten Seiten. - Seltene EA.

 

505.    Hermann, Franz: Die Erde in Flammen. Ein Zukunftsroman aus den Jahren 1937/38. 4.-7. Tsd. Berlin, Wolf Heyer Verlag, 1933. 256 S., mit Frontispitz vom Verfasser, 8°, O-Leinen mit rotem Kopfschnitt 

Bloch 2/1459. Zukunftskriegsroman, Kriegsutopie. - Sehr gutes Expl., vom Verfasser auf dem Vorsatzblatt signiert u. datiert (1937).

 

506.    Homunkulus [d.i. Robert Weil]: Der Automatenmensch. Erstausg. Berlin u. Wien, Glöckner-Verlag, [1929]. 246 S., 5 Bll., mit 9 Illus. (8 davon blattgroß) von Michael Biró, Kl.-8°, Illus. O-Karton

(= Glöckner-Bücher Bd. 36). - Bloch 2/1546. - Einband bestossen u. angeknickt; Deckel hinterlegt; letztetes Blatt der Vlgs.-Anzeigen mit kl. Anriß; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

507.    Huna, Ludwig: Der Friedensverein. Eine kriegerische Geschichte. Mit 15 Federzeichnungen von Gino von Finetti. Erstausg. Leipzig, Grethlein & Co., 1914. 271 S., mit 15 Zeichnungen, 8°, Goldgepr. O-Halbleinen

Grenztitel. Grotesker Roman. - Einband etwas berieben; Stempel u. Marke auf Vorsatz, gutes Expl.

 

508.    Huysmans, Joris Karl: Da unten! Roman. I. und II. Band [kmpl.]. Dtsch. Erstausg. Leipzig-Reudnitz, Magazin-Verlag Jacques Hegner, [1903]. 2 Bll., 258 S., 2 Bll. / 2 Bll., 237 S., 1 Bl., Kl.-8°, Goldgepr. (O?-)Leder d. Zt. mit Goldkopfschnitt (2 Bde.)

(= Kulturhistorische Liebhaberbibliothek Band 6 u. 7). - Bloch 2/1573; Hayn-Gotendorf IV, 200 u. III, 360. - Joris-Karl Huysmans (1848-1907); sein 1884 publizierter Roman "Gegen den Strich" (A rebours) sicherte ihm seinen Platz in der Literaturgeschichte, er gilt als Hauptwerk der "Dekadenz", von dem u.a. auch Oscar Wilde beeinflusst wurde. Nach 1888 beschäftigte sich Huysmans mit Okkultismus u. Magie; eine Sinnkrise führte ihn dann zu mehreren Klosteraufenthalten u. einer Einkleidung als Laienbruder. Er verarbeitete dies in vier Romanen: Là-bas (vorliegend; auch "Dort unten" oder "Tief unten", ist bekannt durch die drastische Schilderung einer schwarzen Messe u. eines "okkulten Krieges"); En route ("Unterwegs" 1895); La Cathédrale (1898) u. L’Oblat (1903). - Einbände etwas berieben u. an den Rücken aufgehellt; Bd. 1 an den Kapitalen min. beschädigt; beide mit ExLibris von Max Kirschstein; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

509.    Huysmans, J[oris] K[arl]: Der Junggeselle. Aus dem Französischen übersetzt von Ellen Godwyn. Umschlag [fehlt!] von Berthold Löffler. 1.-10. Tsd. Wien u. Leipzig, Wiener Verlag, 1905. 114 S., 1 Bl., Kl.-8°, Priv. marmorietes Halbleinen d. Zt.

(= Bibliothek berühmter Autoren). - Joris-Karl Huysmans (1848-1907); sein 1884 publizierter Roman "A rebours" ("Gegen den Strich") sicherte ihm seinen Platz in der Literaturgeschichte, er gilt als Hauptwerk der Dekadenz. Nach 1888 beschäftigte sich Huysmans mit Okkultismus u. Magie; woraus u.a. "Là-bas" ("Tief unten") entstand. Vorliegendes Buch erschien 1881 mit dem Originaltitel "En ménage", deutsch auch unter dem Titel "Leben zu zweit" oder "Trugbilder". Huysmans stellt hier "die ihm nur allzu gut bekannte Problematik des Künstlers zwischen dem Drang nach ungestörtem Schaffen und dem Bedürfnis nach einer sexuellen und affektiven Beziehung" dar (Wikipedia), zugleich konfrontiert er zwei Künstlertypen, einen realitätsverbundenen Schriftsteller u. einen realitätsfernen Maler. - Einband etwas berieben; Besitzervermerk auf Reihentitel; Seiten papierbedingt etwas gebräunt; ein gutes Expl. - Selten.

 

510.    Illing, Werner: Utopolis. Roman. Erstausg. Berlin, Der Bücherkreis, 1930. 247 S., 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/1577. - Zwei Schiffbrüchige stranden an der Insel Utopien, wo sie freundliche Aufnahme finden. Die neue Sprache lernen die Seeleute schnell im fortschrittlichen Hypnose-Verfahren. In dieser unbekannten Welt gelang den Arbeitern die unblutige Machtübernahme durch geschickte Ausnutzung der zyklischen Wirtschaftsschwäche. Der Zentralrat der Arbeiterrepublik sitzt mit der übrigen Verwaltung in einem 100-Stockwerke hohen Gebäude aus Leichtmetall u. Glas, dem Symbol der Arbeiterherrschaft. Aber unter den ehemaligen Revolutionären gibt es unterschiedliche Auffassungen über die Sicherung der Macht. Während eine Fraktion die vollständige Enteignung der Kapitalisten will, streben die andere eine evolutionäre Lösung durch Einbindung u. Erziehung an. So zersplittert lässt die Wachsamkeit gegen die früheren Machthaber nach. - "Werner Illings Roman zählt zu den wenigen deutschen Utopien der zwanziger und dreißiger Jahre, die nicht revanchistisch, reaktionär oder Xenophob sind, und er ist wegen seines prognostischen Gehalts sowie der linken Grundstimmung noch heute von Interesse." (Ralf Bülow in Rottensteiner/Koseler). - Einband leicht angestaubt u. geringfügig fleckig; Kürzel im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

511.    Jodorowsky, Alexandro [Text],  Moebius [d.i. Jean Giraud; Zeichnung] und Zoran Janjetov [Zeichnung]: John Difool. Heft 1 bis 8. (1) Der schwarze Incal. (2) Der Incal des Lichts. (3) In tiefsten Tiefen. (4) In höchsten Höhen. (5) In weiter Ferne. (6) In nächster Nähe. (7) Wie alles begann. (8) Privatdetektiv Klasse R. Heft 1-4: 5. Aufl.; Heft 5: 3. Aufl.; Heft 6: 3. Aufl.; Heft 7: 2. Aufl.; Heft 8: 2. Aufl.; Hamburg, Carlsen Verlag, (1-3) 1991, (4) 1992, (5) 1989, (6-8) 1991. 46 S., 1 Bl. / 48 S. / 56 S. / 61 S., 1 Bl. / 47 S. / 45 S. / 47 S. / 47 S., 4° (295x220mm), Illus. O-Karton

(= Edition Comic Art). - Aus dem Französischen v. Resel Rebiersch u. Charlotte Berdami. Die Space Opera um den "Incal" wurde nach ihrem Erscheinen 1980 eine der international renommiertesten SF-Comic-Reihen. Anfangs von dem Schriftseller u. Filmschaffenden Alexandro Jodorowsky u. dem Zeichner Moebius [i.d. Jean Giraud] geschaffen; übernahm nach sechs Episoden Zoran Janjetov die graphische Realisierung. - Gute Expl.

 

512.    Karoly, Alexander: Die 500. Etage. Roman. Aus dem Ungarischen übertragen von Mirza von Schüching. Dtsch. Erstausg. Berlin, Verlag der Zeit-Romane, [Bloch 1931; Copyright Vermerk im Buch 1932]. 359 S., 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag

Bloch 2/1663. - Umschlag berieben u. mit kl. Randläsuren, sonst ein sauberes u. gutes Expl., gedruckt in "moderner" Antiqua-Schrift.

 

513.    Karpinski, Martin: Weltuntergang. Das neue Jerusalem. Erstausg. Bad Oldesloe, Uranus-Verlag Max Duphorn, 1923. 159 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

Bloch 2/1664. - "Und wenn Europa und Berlin abermals hundert Jahre erlebten, wären sie da kultivierter als heute? Wir schreiben das Jahr 2000! Seit dem größten kriegerischen Zusammenbruch Deutschlands und der wirtschaftlichen Krisis in den anderen Staaten Europas hatte eine neue Epoche in der Entwicklung der Welt begonnen. Der Geist des Sozialismus und Kommunismus hatte das politische und wirtschaftliche Geschehen beeinflußt. Ungeheure Fortschritte der Technik und der Zivilisation hatten der Menschheit scheinbar wieder das Paradies auf Erden gebracht: aber doch, eine unglaubliche Schwüle lag in Luft." (S.5f.) - Einband stärker fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

514.    Kiß, Edmund: Welteis Tetralogie [kmpl.]. (1) Das gläserne Meer. Ein Roman aus Urtagen. (2) Die letzte Königin von Atlantis. Ein Roman aus der Zeit um 12000 vor Christi Geburt (3) Frühling in Atlantis. Roman aus der Blütezeit des Reiches Atlantis. (4) Singschwäne aus Thule. Roman. 4. Aufl., 4. Aufl., 1. Aufl. u. 2. Aufl., Leipzig, Koehler & Amelang, 1933-1939. 323 S. / 299 S., 2 Bll., mit Frontispiz / 373 S., 1 Bl., mit Frontispiz u. 2 eingefalt. Taf. / 324 S., 8°, Silbergepr. O-Leinen

Bloch 2/1709, 1710, 1711 u. 1712. - Alle etwas bestossen und/oder berieben; tlw. etwas fleckig u. papierbedingt gebräunt; (1) mit zwei geklebten Randeinrissen; (3) mit Signatur u. Stempel im Vorsatz u. auf dem Titel; (4) etwas ausgeblichen u. mit heraus getrenntem Vorsatzblatt; sonst gute Expl.

 

515.    Klotz, Karl: Die letzte Schlacht am Birkenbaum. Der Schicksalsroman der Menschheit. Erstausg. Düsseldorf, Lebensborn-Verlag, [1933]. 241 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Pappband

(= Lebensborn-Bücher Nr. 11). - Bloch 2/1724. - Okkult-politischer Roman um die westfälische Sage. Im Zentrum steht ein geheimer "Orden der Gralsritter", der unterirdisch auf einer "Insel der Denker" lebt u. wirkt."Seid Ihr bereit, Euer Leben zu gestalten getreu nach den Regeln der Ritter des Ordens vom heiligen Gral? Ich wiederhole die Euch bekannten wichtigen Punkte: Absolute, unverbrüchliche Enthaltung von Fleisch, Alkohol und Tabak. Selbst in Zeiten von Hungersnot nichts zu genießen, was vom getöteten Tiere stammt. Einrichtung der Lebensweise auf Grund der Euch dargelegten Naturgesetze so, daß niemals Krankheit oder Ermüdung Eure Tatkraft hemme und Eure Wachsamkeit einschläfere, und daß Ihr im etwaigen Falle einer Störung Eures Gleichgewichtes nie einen Fremden fragt, sondern euch nach den Gesetzen der Selbstheilung wieder in Ordnung bringt. Entfaltung aller in Euch niedergelegten Talente und Kräfte durch individuelle und dem jeweiligen Zustande angepaßte Anwendung der Euch gelehrten Körperpflege, Atem-, Drüsen- und Nervengymnastik." (S.155f.) - Mit Literaturangaben. - Einband bestossen u. leicht fleckig; Widmung auf Vorsatz u. Titel, sonst gutes Expl.

 

516.    Kossak-Raytenau, Karl Ludwig: Die Welt am laufenden Band. Roman. Erstausg. Wien, Höger Verlag, 1937. 262 S., 1 Bl., 8°, O-Halbleinen mit O-Umschlag (von Leo Friedrich)

Bloch 2/1755. - "Die Maschine! Bringt sie nicht Wohlstand, Arbeit, Luxus? Aber bringt sie nicht Vernichtung, Not, Elend, Arbeitslosigkeit? Herrscht der Mensch über die Maschine oder die Maschine über den Menschen? Wer ist stärker, Felix Voß, der gegen seinen Sohn steht, Voß, Herr der ‘Gigantik’ der Übertechniker, das klare Hirn, der sich den künstlichen Menschen schafft, ohne Herz und Liebe, einen, hundert, tausend, den Roboter, den Maschinenmenschen aus Stahl und Eisen, Glas und Röhren, Quecksilber, der den letzten Arbeiter ersetzen soll, erlösen - oder eben dieser Roboter, den Felix Voß geschaffen?" (Klappentext). - Umschlag mit Randläsuren u. kl. Fehlstelle; Deckel leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

517.    Kossak-Raytenau, Karl Ludwig: Katastrophe 1940. 6.-10. Tsd. Oldenburg, Gerhard Stalling Verlag, 1930. 375 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/1752. - Kriegsutopie: "Wie viele dieser Werke beginnt auch dieser Roman mit einer dystopischen Schilderung der Verhältnisse innerhalb der Weimarer Republik nach 1929, das heißt der wirtschaftlichen Depression, der ständig größer werdenden Arbeitslosenheere, der Fabrikstilllegungen, der erdrückenden Reparationsforderungen Frankreichs sowie der ‘frechen’ Übergriffe der Polen, hinter denen Kossak-Raytenau eine jüdische Weltverschwörung zur Vernichtung aller germanisch Höheren in der Welt vermutet." (Hermand, Jost: Der alte Traum vom neuen Reich. Völkische Utopien und Nationalsozialismus. S.175) - "In der Welt des Jahres 1940 sind in diesem Roman außer dem neuen Giftgas Telephone mit Bildübertragung allgemein üblich, und es gibt gewaltige Flughäfen, die Plattformen sind, die man auf Häuserblocks gesetzt hat und die durch Paternosteraufzüge mit der Straße verbunden sind. Davon abgesehen, ist die Welt gegenüber der damaligen technisch unverändert. Die Hauptstoßrichtung des Romans ist die Beseitigung des ‘Unrechts’ von Versailles und die Wiederherstellung deutscher Macht." (Rottensteiner/Koseler). - Einband leicht schiefgelesen, sonst ein sehr gutes Expl.

 

518.    Le Queux, William: Die Invasion von 1910. Einfall der Deutschen in England. Die Seeschlachtkapitel von Admiral H. W. Wilson. Deutsch von Traugott Tamm. 11.-20.Tsd. Berlin, Concordia Deutsche Verlags-Anstalt, [1906]. 272 S., 1 Karte, 5 Bll., 8°, O-Leinen

Bloch 2/1877. - Einband geringfügig berieben; Ziffer im Vorsatz; wenige Seiten an einer Ecke angeknickt, sonst ein gutes Expl.

 

519.    Lefebure, René [d.i. Edouard René Lefebvre de Laboulaye]: Paris in Amerika. Nach der siebzehnten Auflage des französischen Originals. 1. Aufl. Erlangen, Verlag von Eduard Besold, 1868. VIII, 416 S., 8°, Priv. Leinen d. Zt. mit goldgepr. Rückentext

Bloch 2/1826 [zur dtsch. EA]. - "Der französische Ich-Erzähler Daniel Lefebure, Doktor der Medizin und in der Geisterseherei [...] besucht die Abendvorstellung eines Kollegen, des Geistersehers und ‘transcendentalen Mediums’ Jonathan Dream [..., dieser] will ihm einen Beweis seiner Kräfte liefern, indem er ihn und Paris nach Massachusetts versetzen will [...] Paris in Amerika ist ein witzig-geistreicher Roman, der den autoritätsgläubigen Europäern [...] den Zerrspiegel eines besseren, idealeren Amerika vor Augen hält, in dem die individuellen Freiheiten, nicht beschnitten von Kapitalismus und ökonomisch-politischer Abhängigkeit, uneingeschränkt regieren." (Rottensteiner/Koseler). - Édouard René Lefebvre de Laboulaye (1811-1883) war auch Journalist u. Politiker der Dritten Republik, von ihm stammte 1865 die Idee, den Vereinigten Staaten von Amerika die Freiheitsstatue zu schenken. - Einband etwas fleckig u. berieben; Vorsätze leicht fleckig; im hinteren Innendeckel längere Bleistift-Anmerkung zum Autor, sonst ein sauberes u. gutes Expl.

 

520.    Levita, Benedictus: Der König von Juda. Eine Geschichte, die einmal wahr werden könnte. Erstausg. Leipzig, Dieterichsche Verlagsbuchhandlung (Theodor Weicher), 1912. 4 Bll., 376 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/1929. - "Eine andere, ‘deutsche’ Version des Judenstaates, in der die Juden Palästina vom Osmanischen Reich erobern und ihren Staat mit Krieg begründen [...] Er ist anfänglich kein konfessionell bestimmtes Staatsgebilde, die Nationen der Juden, der Muslime (Türken und Araber) und der Christen (vornehmlich Deutsche) sollen gleichberechtigt nebeneinander existieren [...] Durch den Zustrom ungebildeter, frommer osteuropäischer Juden gewinnt aber religiöser Fanatismus an Einfluss [...] Eltern, die ihre Kinder in andere Schulen als die jüdischen geben, werden bestraft." (Rottensteiner/Koseler). - Einband leicht bestossen u. angeknickt; unaufgeschnitten; durchgehend etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

521.    Mann, Alfred Theodor: Pax Mundi. (Der Weltfriede). Volkstümlicher Roman. (Geschrieben im Jahre 1922). Erster Teil: Die Glocken von Pinon. Zweiter Teil: Hans Kraft, der Bergmann. Erstausg. Leipzig, Edmund Schneider Verlag, [1934]. 254 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/2034. - Bereits im Jahre 1922 geschriebene "Völkerbund-Utopie". "Während die Völkerbundszenarien florierten (also bis mindestens 1923), hatten offenbar die Vorstellungen von Völkerverständigung und einer positiven Rolle Deutschlands dabei eine gewisse Attraktivität. Daneben belegt eine besonders große Anzahl an esoterischen Romanen der Zeit, dass die politische Fixierung der Gattung noch nicht so groß war wie später [...] Der Zielpunkt der meisten Autoren war eine pazifistische Weltgestaltung [...] am Ende [steht] ein Völkerbund aller Staaten der Welt." (D. Brandt: Der deutsche Zukunftsroman 1918-1945, S.179) - Deckel mit Knickspur; Seiten leicht gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

522.    Matrowitz, Franz: Der denkende Planet. Roman. Frankfurt a. M., Verlag Pantheismus, 1921. 272 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton (von M. S.)

Bloch 2/2066. - "Im vorliegenden Fall handelt es sich aber doch gar nicht um solch’ ein reines Gedanken-Empfindungs-Bild sondern um ein Sehnerv-Bild, um die Widerstrahlung des [in der Vergangenheit] von dem Kelten optisch aufgenommenen Bildes [...] viel komplizierter als diese Idee ist ja, wie ich Dir schon schrieb, das menschliche Wesen selbst und noch mehr im besonderen die Vererbung mit ihren [...] chemischen Wahlverwandtschaften. Ich erinnere Dich [...] Ein Hamburger Mädchen hatte sich mir einem Neger geschlechtlich eingelassen, jedoch ohne weitere Folgen. Nach mehreren Jahren heiratete sie einen biederen Hamburger; das erste Kind, das sie bekam, war weiß, das zweite - schwarz." (S.197) - Der fragile Karton stark fleckig u. randrissig; Rücken mit Fehlstelle; Seiten papierbedingt gebräunt u. tlw. fleckig.

 

523.    Mills, Eddie [Verlagspseudonym]: Das Pentagramm des Teufels. Abenteuerroman. Erstausg. Eschwege, Heros-Verlag, [1959]. 254 S., 8°, Farbig illus. Supronyl

(= Eddie Mills. Die erregendsten Abenteuer der Welt). - Grenztitel. "Es geht um die Erfindung des Dr. Alphonso Alvarez, die für den mexikanischen Staat von enormer Bedeutung ist. Der Gelehrte wird getötet und beraubt, und sein Mörder landet in dem Staatsgefängnis Fort Cambala, wo man ihm sein Geheimnis entreißen will. Auf unglaublich raffinierte und tollkühne Weise entflieht er und wird zum Schrecken seiner Feinde. Bald redet ganz Mexiko von dem ‘Pentagramm des Teufels’, seinem Zeichen, das er bei allen Verbrechen zurückläßt. Durch den ungeheuren Reichtum, den ihm die geraubte Erfindung vermittelt, wächst seine Macht von Tag zu Tag." (Klappentext) - Gelaufenes Leihbuch mit gelöschten Stempeln u. Leihbucheinträgen; einige Seiten fleckig, gutes Expl.

 

524.    Morris, William: Kunde von Nirgendwo. Ein utopischer Roman. Hrsg. von Wilhelm Liebknecht. 2. Aufl. Stuttgart, Verlag von J. H. W. Dietz Nachf., 1914. 152 S., mit 8 ganzseitigen Illus. von Hans Gabriel Jentzsch (1862-1930), 8°, Illus. O-Karton

Nicht bei Bloch (Nur 2182; Morris: Neues aus Nirgendland. Ein Zukunftsroman. Stuttgart 1901). - Die dtsch. EA erschien 1900 ebenfalls bei Dietz Nachf. - Einleitung von Wilhelm Liebknecht (1826-1900), Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). - Einband leicht bestossen u. angerändert; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

525.    Müller, P[aul] A[lfred]: "Sonnenmotor Nr. 1". Roman eines phantastischen Abenteuers. Erstausg. Leipzig, A. Bergmann Verlag, 1940. 232 S., 8°, Illus. O-Halbleinen

Bloch 2/2208. - Utopischer Roman auf Grundlage der Hohlweltlehre; vor diesem Hintergrund wird eine Erfindung gemacht, die Sonnenenergie in elektrischen Strom umwandelt. Der Autor verfasste als Lok Myler auch die Serie "Sun Koh. Das Erbe von Atlantis". Nach dem Krieg schrieb er unter den Pseudonymen Bert F. Island u. Freder van Holk; unter letzterem erschien vorliegender Titel erneut. - Einband leicht bestossen; kl. Bleistiftsignatur im Vorsatz; Klammerheftung leicht angerostet; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

526.    Münzer, Kurt: Das entfesselte Jenseits. Novellen. Erstausg. Aachen u. Dresden, Verlag Deutsche Buchwerkstätten, 1922. 126 S., 1 Bl., mit Titel-Vignetten, Kl.-8°, Illus. O-Pappband

Bloch 2/2221. - Inhalt: Der unterbrochene Besuch; Die Rache; Der Steinklopfer; Der Mann mit der Puppe; Die Schwester vom blutenden Herzen; Bekehrung; Wenn Männer reisen; Durst; Der Wachsengel; Primel im Schnee; Die Flucht; Spanisches Abenteuer; Pfingstlegende. - Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

527.    Naundorf, Gerhard: Lebensstrahlen anders gesehen. Erstausg. Berlin, Nicolaische Verlagsbuchhandlung, [1940]. 204 S., 8°, O-Pappband

Bloch 2/2254. - Ein Wissensschaftler versucht mit künstlich geschaffenem Goldstaub Pflanzenwachstum u. Erträge zu steigern; während ein anderer das Lebenshormon "Bios" entwickelt. - Einband leicht bestossen; Schnitt u. einige Seitenränder etwas fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

528.    Nhil, Wilhelm: Die Bruderschaft der gründlichen Erneuerung. Abenteuer in einem unmöglichen Land. Erstausg. Leipzig u. Wien, Verlag der Wiener Graphischen Werkstätten, 1922. 214 S., 8°, Illus. O-Halbleinen mit Kopffarbschnitt

Bloch 2/2272. - Die Handlung spielt in einem fikiven Land, Deutschland nach dem Vertrag von Versailles nicht unähnlich. Eine geheime Bruderschaft verschickt als "Feme" seltsame Todesurteile, was einen Strudel von Ereigissen folgen läßt. Mit dabei amerikanisches Geld, u. ihre Drahtzieher: "Laßt euch nichts vormachen! [...] Die Bruderschaft verfolgt keinen anderen Zweck, als unser Land den Ausländern in die Hände zu spielen. Man will daraus eine Schaubude machen, und wir alle sollen ein Volk von Hanswürsten sein zur Belustigung der Touristen. Kann es einen anständigen Menschen Befriedigung gewähren, besser zu essen, wenn seine Selbstachtung darunter leidet?" - Einband berieben u. leicht bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

529.    Niemann, August: Der Weltkrieg. Deutsche Träume. Roman. Erstausg. Berlin u. Leipzig, W. Vobach & Co. / St. Petersburg, Andreas Isler, [1904]. 386 S., Gr.-8°, Goldgepr. zweifarbiges Leinen d. Zt. mit Deckel- u. Rückentext

Bloch 2/2278. - Kriegsvision, bei der Rußland die britische Kronkolonie Indien einnimmt; die Verbündeten Deutschland u. Frankreich stehen nach erfolgreicher Seeschlacht vor London. "[...] die heutigen Großmächte, die das Ziel verfolgen, möglichst reich und mächtig zu werden. Wir Deutschen wollen das ja auch und führen deshalb jetzt Krieg, aber ich behaupte, daß dem deutschen Nationalcharakter doch noch etwas höheres innewohnt; es ist die Idee der Humanität!" - Kanten min. berieben u. bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

530.    Nitram, Hans [d.i. Hans Martin]: Achtung! Ostmarkenrundfunk! Polnische Truppen haben heute Nacht die ostpreußische Grenze überschritten. 12.-20. Tsd. Oldenburg, Verlag Gerhard Stalling, 1932. 155 S.,  mit einigen Kartenskizzen, 8°, Farbig illus. O-Karton

Bloch 2/2290. Kriegsutopie. - Etwas bestossen u. berieben; Name auf Vorsatz, gutes Expl.

 

531.    Oppenheim, Philipps E[dward]: Das deutsche Gespenst in England. Ein politischer Roman. Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen von F. v. Holtzendorff. Mit 14 englischen Orginal-Vollbildern. 11.-20. Tsd. Berlin, Hermann Hillger Verlag, 1913. 256 S., mit 14 Abb. auf Taf., 8°, O-Karton

Grenztitel. Nicht bei Bloch. - Karton mit Knickspuren; deutlich berieben u. bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

532.    Orwell, George: Neunzehnhundertvierundachtzig. Ein utopischer Roman. Dtsch. Erstausg. Stuttgart, Diana-Verlag, 1950. 356 S., Kl.-8°, Engl. farbig illus. O-Broschur (von Lothar Schmidt)

Titel der englischen Originalausgabe: "Nineteen eighty-four". Ins Deutsche übertragen von Kurt Wagenseil. "‘1984’ ist eine Darstellung der totalitären Gesellschaft. Es ist die Hellsichtigkeit eines Sterbenskranken, welche diese geniale Zukunftsvision des totalitären Staates schuf, worin eine Synthese aller zu diesem neigenden Züge geschaffen wurde." (Klappentext) - Umschlag mit kl. Fehlstelle; Knickspuren u. wenig berieben; Namenseintrag auf Vorsatz, gutes Expl.

 

533.    Panhans, Ernst: Der schwarzgelbe Weltbund. Zukunftsbilder des drohenden Zusammenstoßes der Rassen und Planeten. Erstausg. Hamburg, Vera-Verlag, 1924. 115 S., 8°, Illus. O-Pappband

Bloch 2/2360. - Kurioser apokalyptischer Zukunftsroman. U.a. über: Völker in Waffen; Christ u. Antichrist; Des Antichristen Wunder, Mensch wider Übermensch; Weltuntergang. - "Rassenkrieg und Religionskrieg! - Verzweiflungskampf der Weißen! Triumph der Farbigen! Blutbäder! Einäscherung von Städten! Finanzieller Ruin! Degeneration der Moral! Irreligiosität! Kirchenplünderungen und Revolutionen! Mangel an Rohstoffen! Knappheit an Nahrungsmitteln! Hunger!! - Tod! Untergang! - Die Welt im Jahre 1986." (S.28f.) - Schnitt u. wenige Seiten etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

534.    Phantom. Heft 1 bis 4 [= alles erschienene]. (1) Hexen-Sabbat. (2) Teuflische Hypnose. (3) Die Tote ruft. (4) Die wahnsinnige Hellseherin. Nicht näher bez. Nachdr. der Ausg. Wien, Melange-Vertrieb [1948]. jew. 32 S., 8°, Farbig illus. O-Papier (Hefte)

Nicht gekennzeichnete Nachdrucke der okkult- phantastischen Horror-Romanserie. "Man sagte, er habe die Augen eines Teufels. Man munkelte, er sei Spiritis, locke Menschen unter irgend einem Vorwande in seine geheimnisvolle Villa und verwende sie als Medium zum Verkehr mit Geistern. Man erzählte, er betreibe widernatürliche Fortpflanzungsversuche, indem er meschliche Spermien in tierische Körper einführe." (Heft 2, S.1) - Heft 3 etwas wellig; mit Wasserfleck, sonst gute Expl.

 

535.    Plisson, Dr. F[rançois] E[douardo]: Die Sterne als bewohnbare und bewohnte Welten, ein Nachtrag zu Cahagnet’s "Geheimnissen des Jenseits". Grimma u. Leipzig, Verlags-Comptoir, 1851. XVI, 231 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

(= Die Geheimnisse des Jenseits oder die Fortdauer nach dem Tode und die Berufung und Befragung der Verstorbenen auf magnetisch-ekstatischem Wege. Von Dr. L.A. Cahagnet. Vierter Theil. Belehrungen über das Vorhandensein organischer Wesen auf den anderen Himmelskörpern unseres Planetensystems). - U.a. über: Über den Zustand des Bodens u. die Natur der Medien; Ueber Temperatur u. Licht; Ueber die Dauer des Tages u. Jahres, die Verschiedenheit der Jahreszeiten u. die Natur der Klimate; Ueber Durchmesser, Oberfläche, Größe, Masse, Dichtigkeit u.s.w. der Nebenplaneten; Ueber die Civilisation der Planeten. - Rücken mit kl. Standortnr.; anfangs etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten, via KVK/WorldCat nur ein Expl. nachweisbar.

 

536.    Primer, Fred W.: Die Erde bebt! Roman aus den letzten Tagen von San Franzisko. Jena, Hermann Costenoble, 1906. 265 S., 1 Bl., 8°, Farbig illus. O-Karton

Grenztitel, nicht bei Bloch. - Karton bestossen u. berieben; fleckig u.mit kl. Einrissen; Rücken mit kl. Fehlstelle, unbeschnitten.

 

537.    Puttkamer, Jesco von: Der Unheimliche von anderen Stern. Zukunftsroman. Erstausg. Düsseldorf; Dörnersche Verlagsgesellschaft, [1957]. 271 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag (von G. Rebentisch)

"Dies ist die Geschichte eines Wesens aus einem anderen Raum. Ein Experiment seiner Rasse brachte dieses Wesen in unser Sonnensystem. Unvorstellbare Kräfte geistiger und technischer Art befähigen es, allein die ganze Erde in seinen Besitz zu bringen. Das Wesen Kraakh will die Erde nicht zerstören. Es will nur die Menschen vernichten, um Lebensraum für neue Wesen seiner Rasse auf der Erde zu schaffen. Ein seltsames Spiel der Natur ist es, daß gerade in diesem Augenblick Ed Gordon, ein ganz einfacher und sehr normaler Laborant eine Mutation durchmacht, durch die er selbst Fähigkeiten erlangt, die kein anderer Mensch besitzt. Ed Gordon verliert die Angst und den Schlaf und so ist er der einzige Mensch, der dem unheimlichen Wesen vom fremden Stern entgegentreten kann. Die Chancen stehen schlecht für die Menschheit, denn ein Monster bedroht sie!" (Klappentext) - Umschlag stark randrissig u. mit Fehlstellen; Schnitt u. wenige Seiten etwas fleckig, gutes Expl.

 

538.    Rachilde [d.i. Marguerite Vallette-Eymery]: Die Gespensterfalle. Seltsame Geschichten. Dtsch. Erstausg. Minden in Westfalen, J.C.C. Bruns, 1911. 3 Bll., 237 S., 1 Bl., mit Frontispiz (Foto der Autorin) u. Buchschmuck, 8°, O-Pappband

(= Meisterwerke der Weltliteratur, Bd. 36). - Bloch 2/2480. - Deutsch von Paul Zifferer. Umfangreiche Einleitung von Max Bruns u. mit franz. u. dtsch. Bibliographie. Doppelblattgroße Titelillus. u. Großbuchstaben der Kapitelanfänge von Ludwig Enders. - Einband etwas berieben u. min stockfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

539.    Reichenbach, Moriz: Die Erscheinung am Grabe nebst zwei anderen Novellen. 1. Aufl. Leipzig, Verlag von Christian Ernst Kollmann, 1855. 312 S., Kl.-8°, Halbleder d. Zt. mit Rückensch.

Nicht bei Bloch, der aber andere Titel des Autors nennt. - Enthält desweiteren die Novellen: Die Buße; Des heimgegangenen Sängers Segensspur. - Einband etwas berieben, bestossen u. angestaubt (aus einer ehemaligen Leihbibliothek); durchgänig etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

540.    Reiss, Heinz: Dollarbeben. [Eine utopistische Chronik]. Erstausg. Berlin, Verlag für Kulturpolitik, 1925. 217 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Halbleinen

Bloch 2/2531. - "Amerika wird begraben unter Tonnen wertlosen Goldes, Europa aber steigt nach dem Sturz des amerikanischen Dämons rein und frisch als Staatenbund aus der Katastrophe hervor, eng verbündet mit den Völkern Asiens [...] Dollarbeben ist eine Geschichte der nächsten Zukunft, ungemein handlungs- und ideenreich, mit einer groschenheftartigen sich überstürzenden Handlung voller Spione und mächtiger Drahtzieher im Dunkeln, aber auch mit einigen utopisch-altruistischen Ideen [...] flott zu lesen [...und] interessanter als die meisten Science Fiction-Romane der Zeit." (Rottensteiner/Koseler). - Einband angestaubt u. leicht fleckig; kl. Besitzerstempel im Vorsatz; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

541.    Reiße, Kurt: Der Yokh von Elmo. Nach dem Bordbuch des Planetenkreuzers RAK 1. Roman. Erstausg. Leipzig, Curt Zschäpe Verlag, 1936. 230. S., 1 Bl., 8°, Farbig illus. O-Leinen (von Wegener)

Bloch 2/2533. - "Dieser Roman lässt den Leser eine Reise nach dem Mars miterleben. Mit großer Spannung wird er die abenteuerliche Fahrt nach diesem Planeten und die dort zu überstehenden Gefahren und Ereignisse verfolgen. Ein Pilot, ein Zeitungsberichterstatter und eine Dame wagen die Fahrt in das Ungewisse." (Klappentext) - Umschlagvorderseite auf den Deckel montiert; gelaufenes Leihbuch mit Stempel u. Leihbucheinträgen; Buch in Folie eingeschlagen; Schnitt angeschmutzt u. zahlr. Seiten stärker fleckig, ein befriedigendes Expl. - Selten.

 

542.    Rentzell, Werner von: Die Fahrt der Awe Cornelius. Ein Traum von deutscher Zukunft. Erstausg. Hamburg, Alster-Verlag, 1923. 176 S., Gr.-8°, O-Halbleinen

Bloch 2/2559. - Der Roman gehört zu den Utopien, die sich nach Versailles ein wiedererstarktes Deutschland wünschten. Dazu entwickelt ein Wissenschafter ein mit Zersetzungselektrizität betriebenes Expeditionsschiff: "Den Schwerpunkt seiner Aufgabe erblickte er indessen nicht im Erforschen gewisser Meerestiefen oder submariner Länderbrücken, sondern vielmehr im Wiederauffinden des wichtigsten Teiles von Atlantis, welcher zweifellos in demjenigen Gebiet des Atlantischen Ozeans zu suchen wäre, den die Geographen mit dem Namen Sargossomeer zu bezeichnen pflegten." (S.33f.) Und tatsächlich wird "Atlantis-Neudeutschland" entdeckt (S.39-41f.). - Etwas bestossen; Deckel stärker berieben u. fleckig; Name auf Vorsatz, einige Seiten gering fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

543.    Rock, C. V., [Curt Walter Roecken alias Henry Walter]: Rückkehr aus dem All. Technisch-utopischer Roman. Band 3 der Trilogie. Erstausg. Bremen, Henry Burmester Verlag, [1939]. 224 S., 8°, O-Leinen mit Farbkopie des O-Umschlages

(= Burmester’s Abenteuer-Serie). - Bloch 2/2611. - "Stephan Grupp, ein genialer deutscher Ingenieur, dem Leser bereits aus den beiden Vorläufern dieses Romans: ‘Experiment im All’ und ‘Die glühenden Türme’ ein guter Bekannter - hat das Raumschiff  ‘Jane’ mit seiner Mannschaft aus einer ungeheuren Erdkastrophe gerettet und zwei Jahre auf dem Planeten Venus zugebracht. Die Bewohner der Venus zwingen die Raumfahrer zur Flucht und nun kehrt die ‘Jane’ heim. Was aber ist inzwischen in der Heimat geschehen? Die deutschen Gaue sind durch die Verlagerung der Erdachse zu tropischem Sumpfgelände geworden, die Reste der Bevölkerung seufzen unter der Herrschaft eines babarischen Negerstammes; die Menschheit geht ihrem Untergang entgegen. Nur wenige haben sich in Island eine unterirdische Zufluchtsstätte schaffen können." (Klappentext) - Einband teils stärker fleckig; Seiten papierbedingt gebräunt, kl. Stempel auf Nachsatz, ordentliches Expl. Umschlag nur als Kopie anbei.

 

544.    Romain, François [d.i. ?]: "1935". Der Untergang Frankreichs. Einzig berechtigte deutsche Ausgabe. 2. Aufl. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1921. 223 S., Kl.-8°, Farbig illus. O-Pappband (von Erich Hüttner?)

Bei Bloch 2/2640 die EA. - Diese politische Utopie mündet kurioserweise in Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit u. Sozialismus. "Das Blut Frankreichs ist nicht mehr rein. Ungezählte Male schon ist es entweiht, entehrt, und dieses fremde Blut, diese fremden Rassen haben verbrecherische Leidenschaften in userem Volke entzündet. Die schlechteren Rassen haben in uns gesiegt. Die animalischen Instinkte gewinnen Oberhand. Frankreich ist besiegt durch die Niederlage seiner Frauen." (S. 157f.) - Etwas berieben; Deckel mit leichten Knickspuren; wenige Seiten mit Bleistiftanstreichungen, sonst gutes Expl.

 

545.    Rosny, J. H. [d.i. Joseph Henri Boex]: Die geheimnisvolle Kraft. Roman. München, Drei Masken Verlag, 1922. 198 S., 1 Bl., mit 20 Zeichnungen von Fritz Wittlinger, 8°, Illus. O-Karton (von Wittlinger)

(= Sindbad-Bücher, Band 9). - Bloch 2/2654. OT: La Force Mysterieuse, 1913. - "Aus den Tiefen des Weltalls bricht plötzlich eine Katastrophe von unerhörter Grausamkeit über die Erde herein: der Tod des Lichtes - der Tod des Feuers - der Tod aller Kraft." (Verlagswerbung) - Unbeschnittenes Expl.; einige Seiten etwas fleckig, gutes Expl.

 

546.    Sättler, Dr. Franz: Am Libanon. Berlin-Weißensee, Verlagsdruck von E. Bartels, [1912]. 733 S., mit Illus. u. Fotografien, 8°, Illus. O-Leinen mit dreiseitigem Farbschnitt

(= Reisen und Abenteuer. Erster Band). - Dr. Franz Wenzel Sättler (1884-1942?, Dr. Musallam), Doktor der Orientalistik, Reiseschriftsteller, Magier, Okkulthändler, Sozialreformer u. Rebell für sexuelle Freiheit sowie Begründer des Adonismus. - Einband leicht bestossen, berieben u. angestaubt; angerissenes Kapital; schief gelesen; Besitzervermerk; einige Seiten fingerfleckig; papierbedingt gebräunt, trotz dieser Mängel noch ein gutes Expl.

 

547.    Sättler, Dr. Franz: Bei den Arnauten. Berlin-Weißensee, Verlagsdruck von E. Bartels, [1912 oder 1915?]. 589 S., mit 1 Port. von Karl May u. zahlr. Fotografien, 8°, O-Leinen mit Deckelbild u. Farbschnitt

(= Reisen und Abenteuer. Dritter Band). - Einband etwas angeschmutzt u. berieben; leicht schiefgelesen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

548.    Sättler, Dr. Franz: Im Lande Nuristan. Berlin-Weißensee, Verlagsdruck von E. Bartels, [1926]. 679 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

(= Reisen und Abenteuer. Fünfter Band). - Einband leicht berieben u. lichtrandig; kl. Signatur im Vorsatz; sonst gutes Expl.

 

549.    Sättler, Dr. Franz: Nach Damaskus und dem Hauran. Berlin-Weißensee, Verlagsdruck von E. Bartels, [1912]. 599 S., mit Illus. u. Fotografien, 8°, Illus. O-Pappband

(= Reisen und Abenteuer. Zweiter Band). - Enthält im Anhang (S. 577-596) von Dr. phil. F. Sättler: Wie ich Orientalist und Reiseschriftsteller wurde. Mit Photographien: Die "Villa Shatterhand" in Radebeul bei Dresden (auf dem Balkon Karl May); Orientalisches Zelt im Park der "Villa Shatterhand" (Frau Klara May); Vor der "Villa Shatterhand" (Frau Klara May u. Frau Dr. Sättler); Faksimile der Handschrift von Karl May; Karl May in Aegypten, 1900; Am Grabe des großen Indianer-Häuptlings Sa-go-ye-wat-ha; Dr. Sättler vor der Herberge in Santi Quaranta. - Etwas berieben u. angeschmutzt; Rücken angerissen u. geklebt; Kapital mit größerer Fehlstelle; Buchblock leicht verzogen; papierbedingt gebräunt; innen gut.

 

550.    Schmidt-Volker, Adolf: Iva. Ein Valuta-Roman aus Gegenwart und Zukunft. Erstausg. Erfurt, Steiger-Verlag, [1922]. 144 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Pappband

Bloch 2/2783. - Utopie um Silvio Gesell’s Idee der IVA (Internationale Valuta Assoziation) u. seiner freiwirtschaftlichen Vorstellungen. - Gutes Expl. mit papierbedingt gebräunten Seiten.

 

551.    Schott, E.: Terra incognita. Phantastischer Roman. Mit zahlreichen Bildern von R. Trache. Erstausg. Reutlingen, Enßlin & Laiblins Verlagsbuchhandlung, [1913]. 96 S., mit Frontispiz u. Textillus., 8°, Illus. O-Karton

(= Ensslins Roman- und Novellenschatz Bd. 232). - Bloch 2/2821. - Der Roman handelt über das Auffinden einer alternativen, höher entwickelten Zivilisation, im Erdinnern. - Einband berieben, bestossen u. mit kl. Fleckspuren; einige Seiten leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

552.    Sebottendorf, Rudolf von [d.i. Adam Alfred Rudolf Glauer]: Der Talisman des Rosenkreuzers. Roman. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1925]. 115 S., 2 Bll., 8°, Priv. Halbleinen mit Deckeltitel

Bloch 2/2859. - Der Roman enthält teilweise verschleiert die Autobiographie des Autors, Rudolf von Sebottendorf, alias Erwin Torre, eigentlich Adam Alfred Rudolf Glauer (1875-1945). Ein Abenteurer, Hochstapler u. Gründer der Thule-Gesellschaft, einem Ableger des Germanenorden, ausserdem angeblich Meister der Rosenkreuzer. Darüber hinaus beschäftigte Sebottendorf sich mit dem Sufismus u. der Theosophie-Lehre von Helena Blavatsky. Im Umfeld der völkisch-germanischen Geheimbünde der 1910er u. 1920er Jahre spielte er eine Rolle. - Einband bestossen u. beschabt; Vorsatzgelenke gering beschädigt; Seiten papierbedingt gebräumt u. auf dem Titel eine Widmung von Verf.: "Zum Geburtstag 1932 gewidmet vom Verfasser Sebottendorf. Istanbul 1932, 28. April."

 

553.    Seeliger, Ewald Gerhard: Die Entjungferung der Welt. Ein göttlicher Roman von Ewger Seeliger Menschheit. Erstausg. Wien, Gloriette-Verlag, [1923]. 227 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

Bloch 2/2865. - Utopisch-phantastischer Roman von einer seltsamen Rasse, die im Erdinnern aufgefunden wird. Die Bewohner der Hohlwelt nehnen sich Dhu u. haben sich vom Stamm der Erdenentwicklung abgezweigt. Auch das Reich Atlantis war eine Gründung der Erdinnerenbewohner; auch die Inkas u. Wotan der alten Germanen standen über Atlantis mit den Dhu in Verbindung. "Ihr Denkvermögen ist richtig und vollkommen entwickelt auf Grund einer Sprache, deren Begriffe sämtlich mit der Hand geschaffen worden sind. Diese Sprache entspringt mit den drei noch nicht unterjochten Sprachen der Erdoberfläche, der chinesischen, der jüdischen und der deutschen, demselben vorgeschichtlichen Quellpunkt und ist vielgestaltig, klangreich und äußerst lustig. Die Dhu nähren sich von einer fleischigen, dem isländischen Moos ähnlichen Flechte, die sie auf ihren fruchtbaren Ackerbeeten in zweiundzwanzig Spielarten züchten, sind sehr fleißig, immer fröhlich und leben ohne Herrschaft und ohne jeden Streit. Nach den Vorstellungen aller Völker der Erdoberfläche ist die Proserpina gleichbedeutend mit dem Paradiese, und die Dhu sind die vollkommen freien und darum völlig vollkommenen, zweihändigen Lebe- und Denkwesen." (S.184f.) - Einband etwas gewölbt; Rücken leicht fleckig; drei Seiten mit leichten Wasserflecken; Titel u. Inhalt nicht aufgeschnitten, gutes Expl. - Selten.

 

554.    Shelley, Mrs. [Mary]: Frankenstein oder der moderne Prometheus. Berechtigte Uebersetzung aus dem Englischen von Heinz Widtmann. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1912. 239 S., 6 Bll., 8°, O-Karton

Bloch 2/2890. - Einband etwas fleckig u. geblichen; eine Ecke, auch bei den Innenseiten leicht angeknickt; Rücken angerissen u. sauber geklebt; Rückendeckel mit kl. Randfehlstelle; unbeschnitten u. dadurch leicht angerändert, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, von dieser dtsch. EA ist kein Expl. im KVK/WorldCat nachweisbar.

 

555.    Siodmak, Kurt: Die Macht im Dunkeln. Zukunftsroman. Zürich u. Leipzig, Morgarten-Verlag, 1937. 148 S., 8°, Farbig illus. engl. O-Broschur (von Hermann Pieper)

Bloch 2/2914. - Umgearbeitete Fassung von "Stadt hinter Nebeln". - "Die Welt ist hochgerüstet, es droht ein gewaltiger Krieg von West gegen Ost, es gibt neue furchtbare Waffen wie Bakterien- und Giftgranaten, Brandbomben, die selbst Metalle verdampfen lassen, Kurzwellenstrahlen, die Motore lahmlegen, und motorgetriebene, radiogesteuerte Bomben, die auf feindliche Städte dirigiert werden können [...] Der Friedendiktator, der hier weniger aus persönlicher Machtgier als um der Erhaltung des Friedenswillen sein Terrorregime ausübt, eine unsichtbare Stadt ‘U’ an der Küste West-Afrikas, diesmal Liberias, erbaut, seine Maschinen sind in dem Berge de los Idolos untergebracht, von wo die Strahlen ausgesandt werden, die seine in Overalls gekleideten, mit Empfängern versehenen Leute, meist Neger, unsichtbar machen." (Rottensteiner/Koseler) - Karton stärker berieben; mit kl. Einrissen, sonst ein gutes Expl.

 

556.    Sternberg, A. von [d.i. Alexander von Ungern Sternberg]: Braune Märchen. Mit einem Titelbilde. 2. Aufl. Wien, Verlag von Herm. Markgraf, [ca. 1860]. IX S., 1 Bl., 304 S., mit Frontispiz, Kl.-8°, Priv. Halbleinen

Bloch 2/3000 (EA 1850). - Enthält u.a.: Der gläserne Löffel; Liebesgeschichte eines alten Messingleuchters; Das fliegende Sopha; Rothkäppchen; Die Fee Langeweile; Der Sohn des Mondes. - Peter Alexander Freiherr von Ungern-Sternberg (1806-1868) verfasste historische u. biographische Romane, Novellen u., vorliegend, ironische Märchen; betätigte sich auch als Zeichner. - Einband stark berieben u. etwas leseschief; Rücken geblichen; kl. Stempel im Vorsatz; Seiten etwas gebräunt u. braunfleckig, sonst gut. - Seltene frühe Ausg.

 

557.    Tokko, Ri [d.i. Ludwig Dexheimer]: Das Automatenzeitalter. Ein prognostischer Roman. Erstausg. Zürich, Leipzig u. Wien, Amalthea-Verlag, 1931. 899 S., 2 Bll., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen

Bloch 2/2569. - "‘Das Automatenzeitalter’ ist ein Blick auf das Jahr 2500 und enthält eine Fülle detailliert ausgeführter Voraussagen, so zum Beispiel eine auf Solarenenergie, Energiesparen und Recycling basierende gesellschaftliche Infrastruktur, europaweite Wetterlenkung durch Kohlendioxid-Freisetzungen und künstliche Winde, interkontinentale Hochgeschwindigkeitsschnellbahnen in luftleer gepumpten Tunnels, eine globale Informationsgesellschaft mit individuellen Funk- und Fernsehverbindungen und Zugriff auf einen zentralen Speicher mit Filmen, Bildern, mikroverfilmten Büchern sowie persönlichen ‘Dateien’, Roboter (Homaten) mit einem künstlichem Gehirn aus elektrochemischen Neuronen, die Erschaffung von Sauriern und anderen urzeitlichen Tieren durch Rückzüchtung und ihre Präsentation in einem unterirdischen ‘Jurassic Park’, Nanotechnik, Sex mit Robotern, Klonen von Menschen, Hormonpräparate zur Schwangerschaftsverhütung - fürwahr, ein Werk von beeindruckender Kreativität. Außerordentlich modern wirken die ‘grünen’ Technologien, die allerdings durch traditionelle Methoden ergänzt werden, von der Wetterkontrolle bis zum Ausheben von Baugruben durch Bombenabwurf. Es verblüfft die Vision einer Online-Gesellschaft, wobei Dexheimer ein etwas anderes Paradigma als das heutige benutzt: Im Unterschied zum digital vernetzten Internet ist sein Informationssystem sternförmig und analog, mit Funk- und Fernsehtechnik organisiert." (Klappentext der Neuausg. im Verlag Shayol) - Einband etwas berieben u. bestossen; Rückendeckel etwas fleckig u. mit unschönen Wasserfleck; Goldschrift zum Teil etwas abgeblättert; eine Seite stärker randrissig u. mit Knickspuren.

 

558.    Ular, Alexander [d.i. Alexander Uhlmann]: Die gelbe Flut. Ein Rassenroman. Erstausg. Frankfurt a. M., Literarische Anstalt Rütten & Loening, 1908. 416 S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Halbleinen

Bloch 2/3171. - Buchausstattung von Emil Orlik. - Ein europäisch finanziertes Riesenprojekt soll den Jangtse besser schiffbar machen: "Ganz gewiß: dies war das einzige Mittel, die Völker Europas zur Wahrung ihrer Kultur gegen die gelbe Flut zu einigen, das einzige Mittel, China nicht nur zu beherrschen, sondern es auch der höheren Rasse dienstbar zu machen." (S.20) - "Dieser ‘Rassenroman’ unterscheidet sich markant von den zur damaligen Zeit populären Romanen‚ ‘der gelben Gefahr’; er ist der gelungene Versuch, tief greifende kulturelle Unterschiede herauszuarbeiten, und liefert eine realistische Darstellung der Vorurteile auf beiden Seiten, der Missverständnisse und Konflikte, die sich aus dem Zusammenprall der beiden Kulturen ergeben müssen." (Rottensteiner/Koseler). - Einband leicht fleckig u. berieben; unteres Kapital leicht angerissen, sonst ein gutes Expl.

 

559.    Vaerting, Marie: Die zukünftige Welt. Traum eines Physikers. Privatdruck, Nachdr. der Ausg. Dresden 1908. Gießen, 1991. 45 S., 8°, O-Karton

Bloch 2/3183. - "Meine Partei ist von Anfang an gegen die Herunterholung des Mondes gewesen. Bedenken wir wohl, meine Herren und Damen, daß der Mond uns immer bleibt, daß wir ihn immer noch herunterholen können, aber ihn nicht mehr los werden, wenn er einmal im Ozean liegt; wenigstens nur mit Aufwendung großer Kosten." (S.25f.) - Rücken verblichen, gutes Expl.

 

560.    Venir, A. [d.i. Christian Stephan Grotewold]: Ein Blick nach vorn. Staatssozialistischer Zukunftsroman. Erstausg. Leipzig, Deutsche Verlagsgesellschaft, 1906. 171 S., 10 Bll., 8°, Neues schlichtes Leinen

Bloch 2/3194. - Zukunftsbild für das Jahr 2006. "Fernschreiber in fast jeder Wohnung sind selbstverständlich und übermitteln die neusten Nachrichten. Unterseeische Eisenbahnen, elektrische Postschiffe, sowie gasgefüllte Ballons und lenkbare Luftschiffe sorgen für bequeme Reisen in die Ferne. Zu essen gibt es unter anderem synthetische Fleischbrühe und koloniales Fleisch. Im Jahre 2006 hat das Deutsche Reich hundertfünfzig Millionen Einwohner." - "Durch die Vereinfachung und Erleichterung der Eheschließung und Scheidung und Übernahme der Fürsorge für die Kinder auf den Staat war der illegitime Geschlechtsverkehr eine Seltenheit geworden [...]" (S.59f). - Titel u. einige Seiten mit schwachem Randfleck, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

561.    Wehr, Werner [d.i. Heinz Gartman]: Ich lebe im Jahr 3000. Roman einer möglichen Reise. Herausgegeben von Heinz Gartmann mit einem Vorwort von Prof. Dr. Eugen Sänger. 1. Aufl. Stuttgart, Mundus-Verlag, [1959]. 295 S., 8°, O-Leinen

"225 junge Männer und Frauen brechen um die Mitte des 21. Jahrhunderts auf zu den Sternen; ihr Ziel ist die Doppelsonne Beta in der Leier. Sie sind 25 Jahre unterwegs, doch als sie nach vielen Abenteuern zur Erde zurückkommen, sind dort inzwischen 1100 Jahre vergangen." (Klappentext des hier fehlenden Umschlages) - Rücken leicht gebräunt; wenige Seiten an den Ecken gegringfügig angeknickt, sonst ein gutes Expl.

 

562.    Wellmer, Meta: Geistergeschichten aus neuerer Zeit erzählt von Meta Wellmer. Erstausg. Nordhausen, Ferd. Förstemann’s Verlag, 1875. 2 Bll., 110 S., 8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Bloch 2/3348. - Inhalt: Ueber den Wunderglauben. Statt einer Vorrede; Aus Paris. Erzählung einer Kammerjungfer; Aus dem Jahre 1686; Die Geistergeschichte des Fräulein Bertha v. K. Eine Jugenderinnerung der Verfasserin; Zwei Freundinnen; Der Geist der Mutter; Der Traum der Gräfin Montléard; Der Fluch; Vom Tode erwacht; Geisterseher; Eigene Erfahrungen. - Die Geschichten 2 bis 7 erschienen bereits zuvor im "Salon", in "Das neue Blatt", in der "Victoria" oder in der "Allgemeinen Schweizer Zeitung". Es handelt sich hier nicht um rein fiktive Geschichten, sondern um Erzählungen, die so oder so ähnlich passiert sein sollen. - Einband etwas berieben; Titel mit kl. Stempel; einige Seiten stärker stockfleckig; das letzte leere Blatt klebt mit dem hinteren Vorsatzblatt zusammen, sonst ein gutes Expl. - Selten.


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