ARCHIV - Katalog 16 - Volkskunde, Aberglaube und Zauberei

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher über Volkskunde, Aberglauben und Zauberei aus unserem 16. Antiquariats-Katalog.


503. Ach, Manfred und Friedrich-Wilhelm Haack (Hrsg.): Dr. Johann Faust - Miscellanea I u. II [kmpl.]. Zur Geschichte der Person, der Sage und der Literatur. / Der Magier Faust und verwandte Gestalten. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), [1977]. 140 S., 2 Bll., mit Textabb. / 142 S., 1 Bl., mit Textabb., Kl.-8°, Illus. O-Karton

(= Moonchild-Edition 8 u. 9 / Materialien zur Faustlegende XXVIII-XXXV u. XXXVI-XVIII.). - Inhalt: (1) Die Sage vom Doctor Faust. Nach Dr. Christian Ludwig Stieglitz d. Ält.; Faust als Volksbuch. Von Dr. Karl Rosenkranz; Zur Literatur der Faustdichtung. Von Dr. Karl Rosenkranz; Geschichte des Doctor Faustus (Volkssage); Des Christlich Meynenden Geschichte Fausts (Frankfurt und Leipzig 1728); Doctor Faust. Fliegendes Blatt aus Cöln; Noch drei Nachrichten über Faust. - (2) J. Görres: Über Faust u. verwandte Zauberer; Fr. L. F. v. Dobeneck: Von Virgil, dem Zauberer; Mone u. Maßmann: Zur Sage von Theophilus, Gerbert, Faust; Dr. Fr. Reiche: Johannes Tritheim; Joh. Wier: Von Schwarzkünstlern; Joh. Bodin: Von Zauberern, Teufelsbeschwörern; A. Hondorff: Exempel von Zauberei u. Schwarzkunst. - Einbände etwas lichtrandig, sonst gute Expl. - Durch kl. Auflage selten.

 

504. Ach, Manfred und Friedrich-Wilhelm Haack (Hrsg.): Dr. Johann Faust. Weitere Höllenzwänge sowie eine alte Geschichte zu diesen. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), 1977. 158 S., 1 Bl., mit Textabb., Kl.-8°, Illus. O-Karton

(= Moonchild-Edition 7 / Materialien zur Faustlegende XXII-XXVII). - Textkompilation des ARW-Verlag, enthält: Dr. Fausts großer und gewaltiger Höllenzwang (Jesuiten-Collegio, Prag); Versus Jesuitarum Libellus / Cypriani Citatio Angelorum etc. (Paris 1508); Fausts Dreifacher Höllenzwang (aus Horst’s Zauberbibliothek); Schlüssel zu Fausts dreifachem Höllenzwang; Die Jenaische Christnachtstragödie. - Gutes Expl. - Durch kl. Aufl. selten.

 

505. Ammann, F.: Die Teufelsbeschwörungen, Geisterbannereien, Weihungen und Zaubereien der Kapuziner. [Reprint der Ausg. Bern 1841]. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), 1979. 56 S., 2 Bll., mit Textfig., Kl.-8°, Illus.  O-Karton

(= Moonchild-Edition 15). - Ein gutes Expl. - Durch kl. Aufl. selten.

 

506. Andresen, Karl Gustaf: Über deutsche Volksetymologie. 4. stark verm. Aufl. Heilbronn, Verlag der Gebr. Henninger, 1883. VIII, 324 S., 8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit vier Bünden u. goldgepr. Rücken

U.a. über: Sprachbewußtsein; Neigung der verschiedenen Sprachen zur volksthümlichen Deutung; Bewußtsein u. Absicht in der Umbildung u. Umdeutung; Vulgäre u. literaische Volksetymologie; Appellativa der gegenwärtigen Schriftsprache. - Einband berieben u. beschabt; Innendeckel mit kl. handschrftl. Nr.; am Anfang u. Ende vom Vorsatzblatt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

507. Bächtold-Stäubli, Hanns und Eduard Hoffmann-Krayer: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. 10 Bände [kmpl.]. Mit einem neuen Vorwort von Christoph Daxelmüller. 3. unv. Aufl. Berlin u. New York, Walter de Gruyter, 2000. Ca. 16500 Spalten mit ca. 10000 Stichworten, Gr.-8°, Illus. O-Karton (10 Bde.) im Schuber 

Textbände (Aal - Zypresse, Nachträge) u. 1 Registerband. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1927-1942. - Das Lexikon war ursprünglich als eine erweitere Neubearbeitung von Adolf Wuttkes "Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart" geplant, dieser Plan wurde aber verworfen. Obwohl die zeitgenössische Rezeption der Bände größtenteils positiv war, wurde u.a. bemängelt: das zu starke Verweisen bei ausgefallenen Stichwörtern, sowie die mangelnde Kritik des erhobenen Materials. Die Verfasser hätten mehr Wert auf Vollständigkeit, als auf eine sorgsame thematische Aufbereitung gelegt. Auch Christoph Daxelmüller schreibt im Vorwort: "Aus heutiger Sicht allerdings trifft diese Kritik [...] nicht nur zu, sie offenbart auch eine fundamentale Schwäche des gesamten Werks; denn über dem Bemühen, aus möglichst vielen Quellen und Informationen ohne Rücksicht auf historische und soziale Bedingungen und Verläufe eine Phänomenologie des Aberglaubens zu entwickeln, blieb die Geschichte populärer Vorstellungen von den Dingen und Ereignissen der Welt auf der Strecke." (S.20) - Neuwertig.

508. Bischoff, [Wilhelm Ferdinand]: Die Geisterbeschwörer im neunzehnten Jahrhundert oder die Folgen des Glaubens an Magie aus Untersuchungs-Acten dargestellt vom Großherzoglich Sächs. Criminalgerichts-Assessor D. Bischoff in Weida. Mit Kupfern. Erstausg. Neustadt a.d. Orla, bei Johann Karl Gottfried Wagner, [1823]. VIII, 264 S., mit 7 Taf. auf 4 mehrfach gefalt. Bll., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Rosenthal 1833: "Wichtige und interessante criminalistische Schrift über die Wirkungen des in ländlichen Kreises verbreiteten Glaubens an Geisterbeschwörungen. S. 250-264 belangreiches Literaturverzeichnis. Nicht bei Graesse." - U.a. über: Gerichtlich untersuchte Betrügereien durch Geisterbeschwörungen, nach Angaben der Betrogenen (an 15 versch. Orten); Ergebnisse der Criminaluntersuchung nach Angaben der Geisterbeschwörer; Beschreibung einiger Instrumente u. Vorrichtungen der Betrüger (Einige Bemerkungen über Magie u. Theurgie). - Einband berieben u. bestossen; Innendeckel mit Resten eines Aufklebers; Titel gestempelt; wenige Blatt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

509. Bourke, John Gregory: Der Unrat in Sitte, Brauch, Glauben und Gewohnheitrecht der Völker. Verdeutscht und neubearbeitet von Friedrich S. Krauss und H. Ihm. Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Sigmund Freud. Mit Bourkes Bildnis. Privatdruck. Nur für Gelehrte, nicht für den Buchhandel bestimmt (Nummerierung unausgefüllt). Leipzig, Ethnologischer Verlag, 1913. XV, 600 S., mit montiertem Portrait von Bourke, 4°, O-Leinen

(= Beiwerke zum Studium der Anthropophyteia Bd. 6). - U.a. über: Von Wahnsinnigen u. sonst Belasteten, die Menschenkot verzehren; Die Verwendung giftiger Pilze bei den Harnorgien; Die Verbindung zw. Pilzen u. Feen; Heilige Trunkenheit u. Phalluskult; Eine Untersuchung von der Art u. Weisen der mit dem Bel-Phegorkulte verbundenen Gebräuche; Zotige Überlebsel in den Spielen der englischen Landesbevölkerung; Harn bei gottesdienstlichen Handlungen; Kot u. Harn in der Heilkunde; Amulete u. Talismane; Hexerei-Zauberei-Zauberdinge-Zauberworte-Beschwörungen; Die Verwendung des Lingams in Indien; Von der Blasen-Verwendung zur Herstellung von Kotwürsten; Christian Franz Paullini [War Autor von: "Heilsame Dreck-Apotheke"; EA 1696 u. Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft sowie des Pegnitzer Blumenordens]; Abgaben auf Kot u. Harn. - Einband etwas berieben u. fleckig; Schnitt u. wenige Seiten braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

510. Das Buch Jezira das ist das große Buch der Bücher Moses; das sechste, das siebente, das achte, das neunte, das zehnte und das elfte. Aus ältesten kabbalistischen Urkunden. Kabbala denudata. Offenbarungen aus den Büchern Moses. Das Geheimnis aller Geheimnisse. Sämtliche 40 Hauptwerke über Magie, verborgene Kräfte und geheimste Wissenschaften. [Berlin-Weißensee], [E. Bartels], [um 1910]. 208, 207, 128, 144 S., mit zahlreichen Abb. im Text, 8°, O-Halbleinen mit Rückenschild

Enthält: Das Buch Jezira, die älteste kabbalistische Urkunde der Hebräer. Nebst den zweiunddreißig Wegen der Weisheit; Der goldene Habermann; Neuntägiges Gebet zu der heiligen Jungfrau und Martyrin Corona in Armuth und Noth zu gebrauchen; Taglöhners-Gebet; Charakters u. Zettelchen gegen den Hagel, wie auch andere Hagel- und Blitzableitungen; Der heiligen Corona Schutzgebet; Ein oft probirtes Stück wie man einen verborgenen Schatz heben soll; Daß durch einen Geist alle Dinge geoffenbart werden; Arcanum Experientia praetiosum; Nobilis Johannes Kornreutheri, Ordnis St. Augustini Prioris Magia Ordinis artium et Scientiarum abstrusarum; Unterricht vom Gebrauch des Erdspiegels; Der goldene Brunn; Das alte Colomanns-Büchlein; Doctoris Johannis Fausti sogenannter Manual-Höllenzwang; Entdeckte höhere Kenntniß des Geheimnisses, aus der Karte sich zukünftige Dinge vorherzusagen; Mittel, aus bekannten Zahlen unbekannte, die man wünschet, zu finden, und aus diesen unbekannten Zahlen dann weiter die Schicksale des forschenden Menschen zu entziffern; Die Salomonische Conjuration; Claviculae Salomonis et Theosophia Pneumatica, das ist wahrhaftige Erkenntnis Gottes und seiner sichtigen und unsichtigen Geschöpfe, die Heil.-Geist-Kunst genannt; Cabulaischer Schlüssel; Die Länge unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi; Gewisse und wahrhafte Länge unserer lieben Frau, der gebenedeiten Himmelskönigin Maria; Englisches Glücks-Gebet; Arcanum Magicum nempe Speculum magicum metallicum Verum et Approbatum. De Speculi Metallici Confectione. Das ist: Der magische Metallspiegel; Theophrastus Paracelsus von Bereitung des Steins der Weisen und von der Heilung des Steins und Podagras; Pius Quintus, Pontificis Maximi; Seelen-Ruf; Das wahrhaftige heilige Christoph-Gebet; Zwang des Albiruth; Pentaculum; Pentaculum seu Scutum Davidis; Zwei Zauber-Formeln; Auswahl heiliger Segen; Trinum Perfectum Magiae Albaeetnigrae. Das sind vier Bücher, darin die wahre Magische, Astrologische, Geometrische und Chymische Weisheit, gute und böse Geister zu citieren, und zu allem Gehorsam zu bringen, aus dem VI. und VII. Buch Mosis und Tabella Rabellina [Liber Secundus Tabella Rabellina, Geister-Commando; Liber Tertius Chimia Magia Naturalis et Alchima; Liber Quartus Magia Naturalis Astrologica et Geometrica (ss) Angelo Tobianass]; Das Geheimnis der heiligen Gertrudis; Auserlesener himmlischer und irdischer Schatzschlüssel der heiligen Abtissin Gertrudis; Die wahre und hohe Beschwörung der heiligen Jungfrau und Abtissin Gertrudis; Libellus St. Gertrudis das ist: Haupt-Zwang der Geister zu menschlichen Diensten. - Der Berliner Verleger Bartels entlieh die Texte dem Stuttgarter Scheible Verlag, dort erschien das Kompendium unter dem Titel: "Handschriftliche Schätze aus Kloster-Bibliotheken, umfassend sämtliche vierzig Hauptwerke über Magie, verborgene Kräfte, Offenbarungen und geheimste Wissenschaften, Köln, bei Hammers Erben Erben, 1743 u. Köln a. Rh. 1734-1810" [= Stuttgart, Scheible 1853]. Nach der Verlagspraxis erschien "Das Buch Jezira" in wechselnden, meist nicht so umfangreichen Zusammenstellungen (siehe dazu Karl-Peter Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. Dissertation, Berlin 1976, S.229ff.). Jahresangabe nach KVK u. Spamer: Zauberbuch und Zauberspruch (S.122). - Leicht berieben; Buchblock neu eingehängt u. mit neuen Vorsätzen versehen; Titel 2x gestempelt; papierbedingt gebräunt; für einen Titel dieser Gattung ein erstaunlich gutes Expl. - Selten, im KVK nur ein Expl. mit identischen Seiten-Angaben (Österreich/Südtirol).

 

511. Das große Sympathiebuch. Geheime Philosophie oder magisch-magnetische Heilkunde. Eine Erklärung der wunderbaren Erscheinungen des Magnetismus und Einleitung in die verborgensten Geheimnisse der Natur. Aus alten lateinischen Urkunden u. Klosterbibliotheken. Altenburg, Erstdruck bei Christian Friedrich Petersen, 1804. 144, 80, 96, 190, [2], 200, 64 S., 8°, Neues schlichtes Leinen

Enthält: (1) Ferdinand Santanelli: Geheime Philosophie oder magisch-magnetische Heilkunde. Eine Erklärung der Erscheinungen des Magnetismus und Einleitung in die verborgensten Geheimnisse der Natur. Aus dem Lateinischen. 144 S. (Erschien auch bei J. Scheible 1855 als "Wunderschauplatz 2"). - (2) Die höhere Magie. Freunden wahrer Weisheit und höherer Kenntnisse gewidmet. 80 S. (Bildet mit den ersten 4 Seiten von "Geheime Philosophie oder magisch-magnetische Heilkunde" einen Abdruck vom "Taschenbuch der höheren Magie" der Afrikanischen Bauherren; Altenburg 1804). - (3) Panax der biblische Wunder-Medicus oder von den Grundursachen der Krankheiten und deren sichere Heilung nach klaren und geheimnisvollen Anweisungen in der heiligen Schrift. Von Einem, der die Wunder solcher Arzneien bei gläubigen Gebete selbst erfahren und an andern gesehen. Wortgetreu nach der Ausgabe von 1787. 96 S. - (4) Schlüssel zur Geisterwelt. 190 S., 1 Bl. - (5) 500 erprobte und entschleierte Geheimnisse, Mittel und Ratschläge aus dem Gebiet der Haus- und Landwirtschaft sowie der Gewerbe und Künste. 200 S. - (6) Sympathiebuch oder die enthüllten natürlichen Zauberkräfte und Geheimnisse der Natur. Eine Sammlung von sympathetischen Mitteln gegen viele Krankheiten und Uebel. 64 S. -- Vorsatz mit Signatur; Titel mit Lackresten von der ursprünglichen Versiegelung des Buchblocks; zwei Zwischentitel mit Bleistift-Anmerkungen; tlw. braunfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten, nach KVK ist diese Ausgabe nur in der Züricher Zentralbibliothek (Bibliothek Schlag) zu finden.

 

512. Das ist der rechte und wahre Tobiassegen. Gedruckt zu Köln am Rhein, o.V., [1801/1850]. Zweiseitiger Einblattdruck, mit 3 Holzschnitten, Gr.4° (368x228mm)

Ein Vergleichsexpl. des Amulettzettels befindet sich in Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Graphische Sammlung, Inventar-Nr. HB 13337, Kapsel-Nr. 1260. - "Wer diese Wort, gedruckte Zeichen und Karakter bey sich trägt, der überwindet alle seine Feind, und kann um Gerechtigkeit willen nicht umkommen oder sterben, er ist sicher vor Gift, Pestilenz, Hex- und Zauberey, vor Hagel, Donner, Blitz, vor Feuer- und Wassernoth, vor allen Dieb, Mörder und Strassenräuber, die können mit der Hilf Gottes keinen Meschen nicht angreifen, keinen Schaden zufügen, und alles was er anfangt, das überbekommt ein gutes End, es sey im Kaufen oder Verkaufen." - Der Tobiassegen ist eine Vereinigung versch. Segnungen, die als "magischer" Schutzbrief auf Reisen verwendet wurde. Es existieren zahlreiche Varianten, bei Eugen Fehrle "Zauber und Segen" (1926) ist z.B. ein Tobiassegen aus dem 14. Jh. wiedergegeben. Dabei ist die Grenze zw. Beschwörung, Segen u. Gebet fließend u. hängt von der Haltung des "Segensinhabers" ab (nach Volker Lechler Katalog 20). - Tlw. angestaubt; mit Knickfalten, sonst ein gutes Expl.

 

513. Das sechste und siebente Buch Mosis das ist Mosis’ magische Geisterkunst. Das Geheimnis aller Geheimnisse. Nach einer alten Handschrift. Mit vielen Abb. Philadelphia, Verlag von J. Weik & Comp. / Hamburg, S. Glogau, [um 1880]. 2 Bll., 473 S., mit Abb. u. magischen Sigillen im Text, Kl.-8°, Priv. Halbleder d. Zt.

Enthält: (I) Formeln der magischen Kabala oder der magischen Kunst des Sechsten und Siebenten Buch Mosis. Sammt einem Auszug aus der ächten und wahren Clavicula Salomonis Regis Israel. Weimar 1505 (S.1-14). - (II) Gebete an die Heilige Corona [...] Nebst einer leichten Art natürlicher Weise Schätze zu graben (S.15-26). - (III) Anhang natürlicher Weise Schätze zu graben. Zusammen getragen von J. J. Schick, V.D.M. (S.27-31). - (IV ohne Kapitelüberschrift, die folgenden hervorgehobenen Untertitel sind tlw. Bestandteil des Fließtextes): Die Gespenster; Die Seele; Die Ahnungen; Alpdrücken; Von den Träumen; Der Kobold; Vom Nickert; Wechselbälge; Aberglaube bei Gewittern; Wetterableiter; Fliegende Drache; Feurigen Kugeln; Sternschnuppe; Feuermännchen; Fliegenden Funken, die springenden oder hüpfenden Ziegen, die brennenden Fackeln u. Balken, die lechzenden Flammen u.s.w.; Das Nordlicht; Der Regenbogen; Regenbogenschlüsseln; Hof; Nebensonnen u. Nebenmonde; Cometen; Von den Sonnen- u. Mondfinsternissen; Abergläubische Meinungen vom Mond u. dessen Wirkungen; Von Blut- u. Schwefelregen; Feuer regnen; Steine, Frösche, Korn, Wolle ect. soll geregnet haben; Das Wasser in Blut verwandle; Neue Quellen; Hungerquellen; Berg- oder Himmelmehl; Aberglauben aus der Naturgeschichte; Hexen u. Hexenmeistern; Walpurgisnacht; Zaubern, oder Tort anthun; Spiritus familiaris; Das Bannen [...] Vom Geistercitiren; Aberglaube aus der Christnacht; Calenderaberglaube. (S.32-430). - (V) Anhang; Sammlung der merkwürdigsten Visionen, Erscheinungen, Geister- und Gespenstergeschichten. (S.431-473). -- Vgl. K.-P. Wanderer (Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. Dissertation, Berlin 1976, S. 77f), der ähnliche Ausgaben nennt. Unter dem gleichen Titel existieren vom Verlag noch anderen Textzusammenstellungen; in anderen Auflagen auch mit geänderten Untertiteln: "Neueste Auflage mit vielen Abbildungen" u. "Wort- und bildgetreu nach einer alten Handschrift mit 23 Tafeln. Sammt einem wichtigen Anhange. Neueste Aufl.". - Einband berieben u. etwas beschabt; Vorsätze leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

514. Der schwarze Rabe oder das enthüllte Wunderbuch der wichtigsten Geheimnisse. Ausgewählte Sammlung von außerordentlich vielen bisher geheim gewesenen sympathetischen und magnetischen Mitteln, durch welche alle nur denkbaren Krankheiten, auch die allerschwersten Wunden und andere leiblichen Uebel schnell, wohlfeil und sicher geheilt werden können und worin man zugleich gegen alle möglichen Fälle des Lebens Rath und Hülfe erfährt. Baltimore, Druck u. Verlag von Franz Lippe, [ca. 1850]. 205 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt.

Der "schwarze Rabe" gehört zur Kategorie der magischen Hausväterliteratur, neben Wundermitteln u. volksmedizinischen Ratschlägen enthält das Werk auch magische Anweisungen wie z.B. über: Sympathetische Schutzmittel; Mittel u. Wege Geld u. Gut zu erlangen; Unverwundbarkeit. Sowie ein Anhang "Ueber das Zähmen der Pferde, wie es bei den Indianern üblich und in England bei einigen Versuchen mit Erfolg angewendet worden. Nach dem Englischen A.J. Ellis, Baccalaureus des Trinity-Collegs zu Cambridge." - Nach einer späteren Aufl. zu urteilen, erschien "Der schwarze Rabe" wie "Das sechste und siebte Buch Mosis" auch in wechselnden Zusammenstellungen. - Einband etwas berieben u. leicht bestossen; Ecken beschabt; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, nach KVK/WordCat nur 2 Expl. nachweisbar.

 

515. Faust, Johann: Der Schlüssel von dem Zwange der Höllen oder die Beschwörungen und Prozesse des Doctor Johannis Faustae, von der öfters practicirten göttlichen Zauber-Kunst ex Originalibus (Reprint nach der Ausg. Frankfurt 1609). Mit einem Anhang: Doctor Faust’s Höllenzwang. Magische Werke, welche Doctor Faust verfaßt und hinterlassen haben soll (aus: Karl Engel, Zusammenstellung der Faust-Schriften vom 16. Jahrhundert bis Mitte 1884, Oldenburg 1885). Faksimile. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (A.R.W.), [1993]. 2 Bll., 82 S., 9 Bll., mit einigen Abb., 8°, Illus. O-Karton

(= Moonchild Edition 18). - "Hier findest du den rechten Schlüssel, die Höllen aufzuschließen und die gewaltigen Geister damit durch göttlichen Beistand zu deinem Gehorsam zu bringen." (Vorrede) - U.a. über: Gebet vor der Citation; Beschwörung; Eine stärkere Beschwörung; Zwang; Vinculum Salomonis; Unterweisung 20 Geister Amt, Namen u. Characters; Beschwörung über die 20 Geister; Die Kunst Nerony über den Geist Remisia; Die Pigmeen einzuladen; Signacula sive Characteres der 7 Planeten; Cornelii Agrippae; Luft- u. Wasser-Geister zu citiren; Provocations-Räucherwerk; Verbannungs-Räucherwerk; Die erscheinenden Geister zu bannen; Einsegnung der Lichter; Bereitung Signaculorum von 10 wunderbaren Vermögen. - Neuwertiges Expl.

 

516. [Fischer, Heinrich Ludwig]: Das Buch vom Aberglauben. [Erster] und Zweyter Theil [von 3]. Neue verbesserte Aufl. u. Erstausg. (1) Leipzig, im Schwickertschen Verlage, (2) Hannover, bey Christian Ritscher, 1791, 1793. 3 Bll., 352 S., 1 Bl., mit Titelholzschnitt u. 24 Textholzschnitten / 1 Bl., VI, 306 S., mit Titelholzschnitt u. 1 Textfig., Kl.-8°, Neuere Pappbände mit montiertem Rücken u. Deckelbezug älterer Bde.

Holzmann-B. I,8280; Hayn-Gotendorf I,489 u. II,273; Ackermann I/408: "Mit dem 2 Bande sehr selten", der fast immer fehlende 3. Bd. wird bei beiden nicht erwähnt. Anscheinend waren die Nachfolgebände auch nicht von Anfang an geplant. - U.a. über: Vom Teufel; Von Gespenstern; Vom Kobold; Von feurigen Kugeln; Von fliegenden Drachen; Von Blut- u. Schwefelregen; Von den Hexen oder Hexenmeistern; Von der Wünschelrute; Vom Magnetismus; Vom Wahrsagen; Von dem Karteschlagen; Vom Geistercitiren // Von der Magie; Von Wechselkindern u. den Unterirdischen; Ritter St. Georg u. den Lindwurm; Vom Baugeist; Von Quacksalbern u. Wundärzten; Von Riesen Zwergen u. Amazonen; Aberglaube bei Trauungen usw usf. - Seiten tlw. etwas (braun)fleckig; Bd.1 mit neun angeknickten Bllatt; gute Expl.

 

517. Freybe, Dr. A[lbert]: Der deutsche Volksaberglaube in seinem Verhältnis zum Christentum und im Unterschiede von der Zauberei. Erstausg. Gotha, Friedrich Andreas Perthes, 1910. XV, 194 S., 8°, Priv. Halbleinen mit handschrftl. Rückenschild, O-Deckel mit eingebunden

U.a. über: Der Volksaberglaube u. seine radikale Bekämpfung; Der als kruder Götzendienst aufgefaßte Volksaberglaube; Die Umbildung von Göttern zu Heiligen, sowie von heidnischen Festen zu christlichen; Die Angst vor den alten Göttern; Das Kreuz soll die Hexen vertreiben; Der sittenmäßige Gebrauch des Kreuzzeichens; Die "schwarze Kunst"; Die Sympathie mit ihrem tiefen Glaubensgehalt im Unterschied von der Zauberei; Die Bedeutung des Blutes im deutschen Volksglauben; Das göttliche Wunder u. der teuflische Zauber; Der Spiritismus; Die der Zauberei dienenden Tiere; Die pastorale Behandlung des Werwolfglaubens. - Dr. phil. u. theol. Albert Freybe (1835-1911), Germanist u. Volkskundler, war Gymnasial-Professor in Parchim. - Einband leicht berieben; Innendeckel mit ExLibris von "Moritz Maier"; wenige Seiten mit angeknickten Ecken, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

518. Gerstenbergk, Heinrich von: Die Wunder der Sympathie und des Magnetismus oder die enthüllten Zauberkräfte und Geheimnisse der Natur. Enthaltend 700 vielfach bewährte sympathetische und magnetische Mittel, durch welche nicht nur sehr viele Krankheiten, auch Wunden und sonstige leibliche Uebel schnell, wohlfeil und sicher geheilt werden können, sondern auch der Hauswirtschaft, der Viehzucht, dem Feld-, Wiesen-, Obst-, Wein-, Gemüse- und Blumenbaue, Forst-, Jagd- und Fischereiwesen ungewöhnliche Vortheile erschließen. In langer Zeit gesammelt und zusammengestellt. 2. unv. Abdruck Weimar, Bernhard Friedrich Voigt, 1849. XXIV, 144 S., 2 Bll., 12°, Pappband d. Zt. mit neuem Rückenschild, O-Broschur mit eingebunden

Ackermann II/169; Slg. du Prel 667. - Sammlung kurioser u. abergläubischer Anweisungen für verschiedenste Gelegenheiten. Es erschienen noch 5 weitere ebenfalls jew. in sich abgeschlossene Bände, ab Bd. 3 in der Reihe "Neue Wunder der Sympathie" (siehe Folgenr.). - Einband ist bestossen u. etwas beschabt; Kapitale mit kl. Fehlstellen; innen schwach fleckig; 1 Blatt verbunden, sonst ein gutes Expl.

 

519. Gerstenbergk, Heinrich von: Neue Wunder der Sympathie und des Magnetismus oder die enthüllten Zauberkräfte und Geheimnisse der Natur. Erstes bis viertes Bändchen [kmpl., ANGEBUNDEN: Heinrich Theorod Namremmiz: 350 entschleierte Geheimnisse]. Erstausg. Weimar, Verlag der W. Hoffmann’schen Buchhandlung, 1850, 1851, 1853, 1853. XII, 115 S., 1 Bl. / XVI, 152 S. (ab S.127 VlgsAnz.) / XIV, [2], 112 S. / XIV, [2], 96 S.; vereinzelt Textfig., 12°, Priv. Halbleder d. Zt. mit golgepr. illus. Rücken

(= Fortsetzung von Die Wunder der Sympathie und des Magnetismus [...] Des Werkes Drittes bis sechstes Bändchen. [Jeweils] enthaltend 700 bewährte sympathetische Mittel, durch welche sowohl körperliche Leiden aller Art schnell, wohlfeil und sicher zu heilen sind, als auch ungewöhnliche Vortheile über alle Zweige der Haus- und Landwirthschaft [...] enthüllt werden). - Je Band 700 kuriose u. abergläubische Mittel für verschiedenste Gelegenheiten. - Bei Ackermann II/169 u. Slg. du Prel 667 nur Bd. 1 bzw. 1 u. 2 von "Die Wunder der Sympathie". --- ANGEBUNDEN: Heinrich Theorod Namremmiz: 350 entschleierte Geheimnisse aus dem Nachlasse der berühmten Chemiker, Oeconomen und Sympathiseur’s Daniel Groos, Andreas Schulze und Nathusius Krumm; auf vieljährige, meistens fünf und siebenzigjährige Erfahrung gegründet. [...] Nebst mehreren von Somnambülen in ihrem magnetischen Schlafe angegebenen und durchaus bewährt gefundenen Heilmitteln [...]. 3. Aufl. Heilbronn, In Commission der C. Drechsler’schen Buchhandlung (J. M. Flammer), [um 1850], X, 118 S. - Enthält 350 Rezepte, ähnlich zu den vorgebundenen Werken. - Einband beschabt; ein Titel von Bd.1 ans Ende desselben gebunden; Seiten etwas gebräunt u. leicht fleckig; vereinzelt Kritzelei; hinterer Vorsatz mit Notiz von alter Hand, sonst ein gutes Expl. - Alle Teile sehr selten; das Angebunde auch nicht im KVK auffindbar.

 

520. Glorez, Andreas: Des Mährischen Albertus Magnus Andreas Glorez, Klostergeistlicher und Naturkundiger, Eröffnetes Wunderbuch von Waffensalben, s.g. zauberischen Krankheiten, Wunderkuren, wie sie die heil. Schrift lehrt und mit gar gering geachteten Sachen, magischer Kraft und Signatur der Erdgewächse und Kräuter, Egyptischen Geheimnissen, Verpflanzungen der Krankheiten in Thiere und Bäume, Glücksruthen auf die in der Erde verborgenen Metalle, sympathetischen Pulvern, Erforschung der Krankheiten durch den Urin, und andern merkwürdigen Geheimnissen aus handschriftl. Klosterschätzen. Mit B. Weigels: Das Himmlische Manna, oder die unaussprechlichen Kräfte des köstlichen Wundersteins der Natur. Regensburg u. Stadtamhof [recte: Stuttgart, J. Scheible’s Buchhandlung], 1700 [d.i. ca. 1860]. 608 S. (ab S.595 VlgsAnz.), 12°, Neueres schlichtes Halbleinen

Ackermann IV/767. - Titel leicht gebräunt; oberer Rand tlw. etwas knapp beschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

521. Hauber, D. Eberhard David [Hrsg.]: Bibliotheca, acta et scripta magica. 3. Band [von 3], 25. bis 36. Stück [kmpl.]. Gründliche Nachrichten, und Urtheile Von solchen Büchern und Handlungen, welche die Macht des Teufels in leiblichen Dingen betreffen [...]. Erstausg. Lemgo, Bedruckt bey Joh. Heinrich Meyer, 1741-1745. (25) 5 Bll., 70 S., mit gest. Frontispiz / (26) 3 Bll., S. 71-134, 1 Bl., mit gest. Frontispiz / (27) 3 Bll., S. 135-206, mit gest. u. eingefalt. Frontispiz / (28) 4 Bll., S. 207-276, mit gest. u. eingefalt. Frontispiz / (29) 4 Bll., S. 277-348, mit gest. Frontispiz / (30) 3 Bll., S. 349-420, mit gest. u. eingefalt. Frontispiz / (31) 3 Bll., S. 421-492 S., mit gest. u. eingefalt. Frontispiz / (32) 4 Bll., S. 493-564, mit gest. Frontispiz / (33) 4 Bll., S. 565-636, mit gest. Frontispiz / (34) 3 Bll., S. 637-708, mit gest. Frontispiz / (35) 4 Bll., S. 709-780, mit gest. Frontispiz / (36) 3 Bll., S. 781-814, mit gest. Frontispiz; 11 Bll. (Register), 8°, Leder d. Zt. mit Rückentext (alles zus. in einem Bd.)

Engel 86; Grässe Bibl. Mag. S.63; Rosenthal 2164; Ackermann I/454: "Außerordentlich wichtiges und vollständig sehr seltenes Werk". Wird auch in der "Zauberbibliothek" von Georg Conrad Horst angeführt. - U.a. über: Unterschied der alten u. neueren Zauberey; Kunst, die Schuldner mit ihrem eigenen Gelde zu bezahlen; Der Graf von Gabalis; Von den zauberischen Handlungen; Das Gespenst von Spa; Ob u. wie fern der Teufel Macht u. Gewald über die Menschen habe?; Discurs von betrüglichen Kennzeichen der Zauberey; Ausserordentliche Gespenster-Geschichte; Noch etwas von der Zauberey des Louis Gaufridy; Curiose Erzählung von den Währ-Wolffen; Von dienstbaren Geistern; Nachricht von einem Hexen-Proceß in dem Ertz-Stift Saltzburg; Angenehme Geschichte von der Gewalt des Teufels; Merckwürdige Nachricht von Alrunen; Nord-Schwedische Hexerey, oder Simia Dei, GOttes Affe; Die Stockholmische Erscheinungs-Geschichte; Die Augspurgische Hexe; Noch ungedruckte Schrifften von der Zauberey; M. Gerhard Grave von der Wasser-Probe, oder so genanntem Hexen-Bade; Die älteste Zauber-Geschichte in Franckreich; Das Kabsdorffische Gespenst; Sonderbare Geschichte eines Todten-Kopffes; Nachricht von einem Englischen Wercke von den Kräften des Teufels; Beweiß von der unbefleckten Empfängniß der Jungfrau Maria; Der relegirte Kobold; Besonderer Spiritus Familiaris; Beweiß, daß wahrhaftig Hexen seyen; Die Zauberey des Athanasius; D. Luthers Urtheil von den Vampyren; Curieuse Nachricht aus dem Fegfeuer; Die sonderbare Eigenschaften der Zauberer u. Hexen in Ungarn. - Eberhard David Hauber (1695-1765), deutscher lutherischer Theologe. Er war rund 20 Jahre Superintendent von Stadthagen u. später Konsistorialrat in Kopenhagen. Dem pietistischen u. aufklärerischen Gedankengut verpflichtet, schaffte Hauber in Stadthagen die sog. Teufelsaustreibungen ab. Sein dreibändiges Werk "Bibliotheca, acta et scripta magica", das er von 1738 bis 1745 hrsg., war als Erwiderung gegen die Hexenprozesse gedacht, es stützt allerdings unabsichtlich durch einige Beiträge Aberglaube u. Zauberei. Daneben beschäftigte sich Hauber insbes. mit der Geographie u. Kartographie, für die seine Schriften noch heute wichtige Nachschlagewerke sind. - Berieben u. bestossen; ein Deckel mit kl. Abschabung; Innengelenke angeplatzt; erstes Blatt mit kl. Besitzervermerk; einige Blatt mit kl. Randläsuren u. Wurmgängen (ohne Textberührung); tlw. gebräunt u. leicht fleckig; die eingefalteten Kupfertaf. angeknittert u. tlw. hinterlegt, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung.

 

522. Hyatt, Harry Middleton: Hoodoo - Conjuration - Witchraft - Rootwork. Volume One     [= 1 out of 5]. Beliefs Accepted by Many Negroes and White Persons. These Being Orally Recorded Among Blacks and Whites. 1st edition. Self-published, 1970. [24], XLIII, 931 p., 4°, O-Cloth (red and grey)

(= Memoirs of the Alma Egan Hyatt Foundation). - In this book is only spoken of 2 Volumes, but finally 5 were published. In the first 2 Volumes "1606 strange-world believers and [the author] will talk about magic rites and spirits - talking on more than 3000 old-fashioned Ediphone and Telediphone cylinders. These recordings took an expert transcriber more than 1 1/2 years to transcribe." (Introduction) A unique collection! - The talkings e.g. are about: Ghostlore; Black Cat Bone; Sell Self to the Devil; Doctor’s Diagnosis; Time and Hoodoo Spell; Folk Medicine; Shrines (Altars, Candles, Saints). Most of the informers were African-Americans. The transcription is semi-phonetically. - Cutted side of the pages slightly spotted; backcover with weak scratch marks; a good to very good copy.

 

523. [Keller, Ernst Urban]: Das Grab des Aberglaubens. Sammlung 1 bis 4 [kmpl.]. Erstausg. Frankfurt u. Leipzig, bey J. B. Mezler, 1777-1778. 4 Bll., 226 S., mit gest. Frontispiz u. Titelkupfer / 256 S., mit Titelvignette / 2 Bll., 252 S., mit Titelvignette / 2 Bll., 252 S., mit Titelvignette, 8°, Pappbände d. Zt. mit Rückenschild (2 Bde.)

Ackermann V/829; Grässe Bibl. Mag. S.2; Rosenthal 1687; Klinckowstroem 75: "Sehr vorsichtiges, im Ganzen ablehnendes Urteil über die Wünschelrute Verfasser beruft sich auf Krüger (1746)." - Reichhaltiges Matetrial, u.a. über: Selbstmörder; Von Verwünschungen; Träume; Wahrsagerey; Aberglaubische Meinungen welche in Dänemark u. Norden im Schwange gehen; Von Ahnungen; Cometen; Von blauen Feuern oder Irrwischen; Bleygiessen; Von der Todtenuhr; Die Art u. Weise, die Todten heraufzurufen; Von den Wehrwölfen, Alpdrücken u. Wechselbälgen; Gibt es Gespenster?; Nordlichter; Von der Wahrsagerey der Zigeuner durch Chiromantie; Die Wünschelruthe; Von dem Teufel; Blut- u. Schwefelregen; Der Aberglaube in China u. Japan; Abergläubische Zeiten, Wörter u. Amulette. - Einbände berieben, bestoßen u. tlw. beschabt; Innendeckel mit Aufkleber "Büchersammlung von Ph. Nathusius"; die ersten Titel mit kl. Signatur; ein Bd. zw. den Sammlungen mit aufgeplatztem Gelenk, tlw. leicht braunfleckig; vereinzelt Bleistiftanstreichungen, sonst gute Expl. mit fester Bindung.

 

524. Kiesewetter, Carl: Faust in der Geschichte und Tradition. Mit besonderer Berücksichtigung des occulten Phänomenalismus und des mittelalterlichen Zauberwesens. Als Anhang: Die Wagnersage und das Wagnerbuch. [Mit 33 Abbildungen]. Erstausg. Leipzig, Max Spohr, 1893. XXIII, 567 S., mit 33 tlw. zweifarbigen Abb., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d. Zt., O-Deckel mit eingebunden

Das Buch erschien 1921 nochmal bei H. Barsdorf als 23. u. 24. Bd. der Reihe "Geheime Wissenschaften", die von A. v. d. Linden hrsg. wurde. - U.a. über: Nachweis der Identität von "Georg Sabellicus, Faustus junior" des Trithemius, "Georg Faust" des Rufus mit dem "Johann Faust" der Heidelberger Universitätsakten u. der Faustbücher; Die Fabel von Auerbachs Keller; Nachricht des Agrippa von Nettesheym über Faust; Luther’s "Tischreden" über Faust; Summarische Übersicht über die älteste Faustliteratur; Fausts Leben bis zur ersten Teufelsbeschwörung; Der Pakt Fausts; Wie u. als was ist der Mephistopheles der Faustbücher aufzufassen?; Fausts Höllenzwang u. verwandte Zauberbücher (U.a. Buch Henoch, Das sechste und siebente Buch Mosis, Die Clavicula Salomonis, Albertus Magnus u. mit den magischen Sigillen); Die Theurgie, Nekromantie u. Krystallseherei sowie der Anhang bezgl. Wagner. - "Faust ist der Occultist aller Occultisten." (Vorwort). - Einband mit nur leichten Gebrauchsspuren; der eingebundene Original-Deckel etwas fleckig u. angeknickt; die ersten Blatt mit kaum merkbaren Feuchtigkeitsrand, sonst ein gutes Expl.

 

525. Lévy-Bruhl, L[ucien]: Die geistige Welt der Primitiven. Dtsch. Erstausg. München, Verlag F. Bruckmann, [1927]. 5 Bll., 353 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit Rückenschild

U.a. über: Gleichgültigkeit der primitiven Menschen gegen die sekundären Ursachen; Die geheimnisvollen u. unsichtbaren Mächte; Die Träume; Die Vorzeichen; Gebräuche beim Wahrsagen; Die Ordalien; Mystische Auslegung von Zufällen u. Unglück; Neuerungsfeinschaft (Misonéismus) in den niederen Gesellschaften; Die Naturvölker u. die europäischen Ärzte. - Rücken etwas geblichen; Kanten leicht berieben, sonst ein gutes Expl.

 

526. Pöhlmann, Dr. J[ohann] P[aul] (Hrsg.): Der Lichtfreund. Ein Lesebuch zur Bekämpfung des Aberglaubens. Erstausg. Erlangen, bei J. J. Palm und Ernst Enke, 1822. 201 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

U.a. über: Was der Teufel sey, u. ob er den Menschen erscheinen könne; Wie der Doctor Paracelsus den Teufel befreyt hat; Was es mit dem feurigen Drachen, den feurigen Männern u. dem wüthenden Heere für eine Bewandtniß habe; Von den Gespenstern; Von den Wassernixen (Wassernikkerten); Von den Hexen oder Hexenmeistern; Von dem Hexenfeste auf dem Blokksberge oder: Von der Walburgis-Nacht; Von den Druden, oder: vom Alpdrükken; Von den Wechselbälgen; Vom Zaubern; Vom Wahrsagen; Von den Wunderdoctoren; Von den Schatzgräbern; Von der Wunschelrute; Von dem Blut- Schwefel- u. Froschregen. - Dr. Johann Paul Pöhlmann (Pseud. J.P.P. Löhmann, 1760(66?)-1848); Dr. der Philosophie u. Pfarrer zu Ostheim im Rezatkreise (Bayern). - Einband berieben, bestossen u. fleckig; Rücken mit Abriss des Bezugpapiers; Innendeckel mit kl. Besitzervermerk; tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

527. Raibel, Thomas: Das große Buch der Sympathien und Zauberformeln. Ausführliche Anleitung, die verschiedenartigsten Krankheiten durch festen Glauben und Vertrauen zu beschwören und zu heilen. Leipzig, Fickers Verlag, [ca. 1910]. 79 S., 8°, Illus. O-Karton

Enthält zahlreiche Segen u. Zaubersprüche u.a. auch über: Einen Mann zu bezwingen; Diebe zur Rückgabe des Gestohlenen zu zwingen; Die Liebe einer anderen Person erzwingen; Einen Entfernten zu prügeln; Gegen das Alpdrücken; Wenn ein Kind "beschrien" wurde; Die Treue der Liebsten zu prüfen; Wolfssegen (auch gegen schlimme Hunde); Eine Wünschelrute zu brechen; Das Blut zu besprechen; Daß Dir niemand widerspricht; Die Rache der gekränkten Liebe. - Einband leicht bestossen u. fleckig; Deckel leicht angeknickt; wenige Seiten leicht fleckig; unbeschnitten; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

528. Salomonis. Die Geisterwelt und der Schlüssel dazu. - Der Stein der Weisen. - Die Talismane. - Die Wünschelrute und ihre Zauberkräfte. - Das große Buch der Geheimnisse. - Der Höllenzwang. - Unfehlbare Liebe einzuflößen. - Der Ring der Unsichtbarkeit. - Sympathiekuren, Bannsprüche, Schutzbriefe. - Gestohlenes Gut wieder zu gewinnen. - Die Kunst, Gold zu machen. - die Kunst, in der Lotterie und beim Kartenspiel zu gewinnen. Aus einer alten Klosterbibliothek. Leipzig u. [Berlin-]Weisensee, Verlagsdruck von H. W. Theodor Dieter / Druck E. Bartels, [ca. 1920]. 160 S., mit einer Tierkreisabb. im Text, 8°, Priv. selbstverfertigtes Halbleinen

Auf leicht violettes Papier gedruckt. Mit Beschwörungsanleitungungen von Geistern u. Dämonen. - U.a. über: Der Höllenzwang; Eigene Tinte zum Niederschreiben von Verträgen mit Geistern; Der Spiegel Salomonis; Der Zauberstab der Enthüllungen; Der Schwarzkünstler u. seine Berufsgeheimnisse; Kräuterzauber; Kaiser Luzifer; Noch einige Rezepte des weisen Albertus Magnus; Das Horoskop. - Einband fleckig, berieben u. bestossen; Innendeckel mit liniertem Papier bezogen u. Besitzervermerk: "Inh. Hans Remmer - Dies Buch hab ich gekauft - Hans bin ich getauft - Remmer bin ich geboren - wers find ich habs verloren. Wattenbach den 13.4.28"; vorderes Innengelenk aufgeplatzt; erstes u. letztes Blatt mit Papier stabilisiert; tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl. der sonst mehr beanspruchten Gattung.

 

529. Scheible, J. [Hrsg.]: Doctor Johann Faust. I. Faust und seine Vörgänger (Theophilus, Gerbert, Vergil ec.). Zur Geschichte, Sage und Literatur. II. G. R. Widmann’s Hauptwerk über Faust. Vollständig und wortgetreu. III. Faust’s Höllenzwang. - Jesuitarum libellus, oder der gewaltige Meergeist. - Miracul-, Kunst- und Wunderbuch. - Schlüssel zum Höllenzwang. IV. Wortgetreuer Abdruck der ersten Auflage des ersten Buches über Faust, von 1587. (Bisher in Zweifel gezogen, nun aufgefunden). 1. Aufl. Stuttgart, J. Scheible / Leipzig, Theodor Thomas, 1846. X, [2], 1074 S., mit 105 Abb. auf 49 Taf., 50 Holzschnitten u. vielen Textfig., Kl.-8°, O-Pappband mit Rückenschild

(= Das Kloster. Weltlich und geistlich. Meist aus der älteren deutschen Volks-, Wunder-, Curiositäten-, und vorzugweise komischen Literatur. Zweiter [2.] Band: 5.-8. Zelle). - Engel Nr. 141; siehe auch Ackermann I/853. - Enthält u.a.: Dr. Fr. Reiche: Johannes Tritheim; Joh. Wier: Von Schwarzkünstlern; A. Lercheimer: Von Zauberei; J. Bodin: Von Zauberern, Teufelsbeschwörern ec.; A. Hondorff: Exempel von Zauberei und Schwarzkunst; Doctor Johann Fausten’s Miracul-, Kunst- und Wunderbuch, oder die [sic!] schwarze Rabe, auch der dreifache Höllenzwang genannt; Schlüssel zu Faust’s dreifachem Höllenzwang. - Mit vielen magischen Fig. u. Sigillen. - Einband fleckig u. bestossen; Rücken an beiden Gelenken gerissen u. wahrscheinlich nachgeklebt; Innenglenke gerissen; tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

530. Sechstes u. siebentes Buch Mosis oder der magisch-sympathische Hausschatz, das ist Mosis magische Geisterkunst, das Geheimniß aller Geheimnisse. Wortgetreu nach einer alten Handschrift, mit staunenerregenden Abbildungen. [Faksimile der Ausg. Philadelphia (= Leipzig), Hülsemann, vor 1920]. Berlin, Verlag Richard Schikowski, [1995]. 128, 64, 32, 47, 31, 125 S., 1 Bl., mit einigen Abb., 8°, O-Leinen

(= Die magischen Handbücher). - Angebunden: Das siebenmal versiegelte Buch der größten Geheimnisse oder magisch-sympathetischer Hausschatz [...]; Geheime Kunst-Schule magischer Wunder-Kräfte [...]; Romanus-Büchlein [...]; Engel-Hülfe zu Schutz und Schirm in großen Nöthen; Das heilige Sales-Büchlein oder die Glücks-Ruthe; Der wahrhaftige feurige Drache. - Ein sehr gutes Expl. der Leinenausg.

 

531. Sepp, Prof. Dr. J[ohann] N[epomuk]: Orient und Occident. Hundert Kapitel über die Nachtseite der Natur, Zauberwerk und Hexenwesen in alter und neuer Zeit. Erstausg. Berlin, C. A. Schwetschke und Sohn, 1903. 312 S., 8°, O-Halbleinen

Cornell 504. - U.a. über: Teufelsbündnisse; Zauber- u. Hexenberge; Wodan mit dem Wolkenhut; Walpurgisnacht; Zauberformeln u. Segenssprüche; Geisterspuk; Anwünschung u. Hexenkram; Notwehr gegen Truden; Die weisse u. schwarze Magie; Blutzauber; Liebesrache u. Totbeten; Der Wehrwolf u. der Wolfshunger; Der Vampyr; Ausnahmen von Naturgesetzen. - Mit Register. - Sepp (1816-1909) war Theologe, Parlamentarier u. einflussreicher Vertreter der deutsch-nationalen Richtung um 1870/71. - Einband etwas berieben u. gebräunt; Vorsätze schwach fleckig; im Bund tlw. Rostflecken der Klammern, sonst ein gutes Expl.

 

532. Stöber, Prof. Otto: Drudenfuß-Monographie. Erstausg. Neydharting, Stadt-Verlag, 1981. 460 S., mit 1199 Abb. im Text u. 69 Abb. im Register, 4° (5-eckiger Einband), Silbergepr. O-Leinen

Umfangreichste Monographie über den Drudenfuß (Pentagramm), die jemals veröffentlicht wurde. Die 1981 nachfolgende Veröffentlichung von Biedermann/Stöber "Der Drudenfuß. Auf den Spuren eines geheimnisvollen Zeichens" gibt nur einen winzigen Bruchteil des Materials wieder. - U.a. über: Fünfheit der Schöpfung; 5, Grundlage aller Kulturen?; Symbolik; Zahlen-Mystik; Das Ur-Pentagramm; Die ersten fünf Kultur-Kreise; Pentalogie in Fünfheit; Einfluß der Kelten; Pentagramm in Sekten; Paracelsus u. sein Haus; Magie u. Mantik; Pentagramm als Siegel; Pentagramm u. "Goldener Schnitt"; Der Drudenfuß im Alltag; Drudenfuß u. Volkskunde; Drudenfuß u. Aberglaube; Drudenfuß in der Werbung. - Leicht bestossen; Besitzervermerk auf dem Schmutztitel, sonst ein gutes Expl. - Vergriffen u. gesucht.

 

533. Ukert, Friedrich August: Über Dämonen, Heroen und Genien. Leipzig, Weidmannsche Buchhandlung, 1850. S. [137]-219, 4°, O-Papier

(= Aus dem ersten Bande der Abhandlungen der philologisch-historischen Classe der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften / Abhandl. d. K. S. Ges. d. Wissensch. II). - "In den folgenden Abhandlungen hat der Verfasser zu zeigen versucht, welche Ansichten über Dämonen, Heroen und Genien sich bei Griechen und Römern allmählich entwickelten." (Beginn) Götter waren tlw. Dämonen, Heroen wurden später gottähnlich, eine eigentümliche Rolle hatte die Verehrung des Genius. - Einband etwas angestaubt, angerändert u. mit Nr.; Deckel u. Titel mit kl. Loch; Seiten noch nicht aufgeschnitten, etwas angerändert u. braunfleckig; sonst ein gutes Expl.

 

534. Waldbrühl, Wilhelm von [d.i. Anton Wilh. F. von Zuccalmaglio]: Naturforschung und Hexenglaube. Berlin, C. G. Lüderitz’sche Verlagsbuchhandlung, [1867/1868]. 39 S., 8°, O-Heftstreifen

(= Sammlung wissenschaftl. Vorträge, hrsg. von R. Virchow u. Holtzendorff, Serie II, Heft 46). - Ackermann V,936. - "Die älteste kirchliche Urkunde [...] liegt uns als Beschluß der Kirchenversammlung von Ankyra (des Jahres 314) vor. Es ist höchst wahrscheinlich, daß die Urkunde untergeschoben ward [...] doch finden wir dieselbe schon bei Regio (gest. 915) und in der Burkardt’schen Sammlung (gest. 1025). Den Kirchenhäuptern wird hierin zur Pflicht gemacht, in ihren Sprengeln auf gewisse gottlose Weiber zu achten, welche durch Täuschung und Blendwerke böse Geister sich einbilden und behaupten: das sie Nachts auf Thieren reitend mit der Heidengöttin große Länderstrecken überflögen." - Titel schwach fleckig, sonst ein sauberes u. gutes Expl.

 

535. [Wegner, Georg Wilhelm]: Schau-Platz Vieler Ungereimten Meynungen und Erzehlungen. Zweyter Band [von 3], 9. bis 16. Stück [kmpl.]. Nebst einem Register der vornehmsten Materien. [Nebentitel:] Schau-Platz Vieler Ungereimten Meynungen und Erzehlungen: Worauf die unter dem Titul Der Magiae Naturalis So hoch gepriesene Wissenschafften und Künste, Von dem Gestirn und dessen Influentz, Von den Geistern, ihren Erscheinungen und Würckungen, Von andern natürlichen Dingen, ihren geheimen Kräfften und Eigenschafften. Ingleichen Die mancherley Arten der Wahrsagerey, Und viel andere fabelhaffte, abergläubische und ungegründete Dinge mehr, Vorgestellet, geprüfet und entdecket werden. Zur Beförderung der Wahrheit Wie auch Zum Unterricht und Warnung, Sich für thörichten Einbildungen und Betrug zu hüten, eröffnet / Von Tharsandern. Erstausg. Berlin u. Leipzig, Bey Ambrosius Haude, 1739. 12 Bll., 896 S., 28 Bll. (Register), mit 1 Falttaf., einer Textabb. u. Schmuckvignetten, Kl.-8°, Lederband d. Zt.

Hayn-Gotendorf III,242; Grässe S.5; Ackermann I/770: "Selten". - Die drei erschienenen Bände (1736, 1739 u. 1742) sind durch den großen zeitlichen Abstand selten komplett. Sie enthalten jew. 8 Stücke, welche ursprünglich selbstständig erschienen waren. Inhalt des vorl. Bandes: Von Incubis, Succubis u. Wechsel-Bälgen; Von Alpdrücken u. Wichsel-Zöpffen; Von den Heydnischen Orackeln u. Sibyllen; Fortsetzung der Materie von heydnischen Orackeln u. Sibyllen; Von der Chiromantie u. Physiognomie; Von der Geomanie;Von dem Wahrsagen durchs Loos; Von Auslegung der Träume; Von den Auguriis u. Aruspiciis; Von der Onomantie, oder Weissagung aus dem Nahmen; Von Anhängseln, auch Krafft der Caracteren u. Zeichen; Von Krafft der Worte überhaupt; Von Segen sprechen; Gefrorne u. eingeschlossene Worte; Die Jüdische Cabbala; Von der Zauberey; Von Weer-Wölfen; Von zauberischen Kranckheiten; Von der Transplantation oder Versetzung der Kranckheiten; Von Heilung der Kröpffe; Von Festmachen; Von Unsichtbarmachen; Von Riesen u. Zwergen; Von Zeugung der Thiere u. Pflanzen ohne Saamen; Von der Thiere Vernunfft u. Sprache; Von allerhand wunderbaren Thieren. - Georg Wilhelm Wegner (auch Wegener; 1692-1765), evang. Pfarrer, will den Aberglauben "entdecken und [zu] widerlegen", wobei er sich hauptsächlich der "Magia Naturalis" zuwendet. Durch seinen enzyklopädischen Charakter bildet das Werk den Vorläufer für das "Handbuch des deutschen Aberglaubens" von Bächtold-Stäubli u. war im 18. u. 19. Jh. eine gern genutzte Quelle, u.a. hat G. A. Bürger mehrere Episoden für seinen "Münchhausen" verwendet (1786/89). Der Volkskundler Will-Erich Peuckert widmet im zweiten Band seiner Pansophie-Reihe, "Gabalia" (1967) Wegner alias "Tharsander" ein ganzes Kapitel. (Ein detaillierter Text über das gesamte Werk findet sich unter www.theatra.de/repertorium/ed000148.pdf). - Einband berieben, bestossen u. etwas fleckig; oberes Kapital mit kl. Läsur; ein Innendeckel, ein Vorsatzblatt u. ein Titel mit Besitzervermerk; wenige Seiten leicht fleckig; sehr seltene kl. Marginalien u. Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

536. Wuttke, Dr. Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart. Erstausg. Hamburg, Agentur des Rauhen Hauses, 1860. 1 Bl. (VlgsAnz.), IX, 268 S., 8°, O-Pappband

Enthält u.a.: Der Aberglaube nach seinem innern Wesen; Beschränkung des göttlichen Waltens durch das Schicksal (Schicksals-Zeiten, Schicksals-Zeichen, Wahrsage-Kunst, Menschliches Verhalten gegenüber dem erkannten Schicksal); Beschränkung des göttlichen Waltens durch das positive Eingreifen des menschlichen Thuns in der Zauberei (Zaubermittel, Zaubernde Handlungen, Zauberdinge); Arten der Zauberei nach der Verschiedenheit ihres Zweckes; Der Aberglaube nach seiner Erscheinung u. Wirksamkeit auf den versch. Lebensgebieten. - Einband fleckig, berieben u. bestossen; Rücken beschabt; Deckel mit kl. handschriftl. Vermerk; Vorsatz u. Innendeckel mit handschrftl. Nummern; Titel gestempelt, sonst ein gutes Expl.