ARCHIV - Katalog 16 - Varia

Auf dieser Seite finden Sie die Angebote der Kategorie "Varia" aus unserem 16. Antiquariats-Katalog. 


565. [Albrecht, Johann Friedrich Ernst]: Vier Königinnen. 1. und 2. Teil [von 3]. König Philipp I. von Spanien Töchter. Geschichte aus dem sechszehnten Jahrhundert vom Verfasser der Lauretta Pisana. Erstausg. Prag, in der der Meißnerischen Buchhandlung, 1792. 1 Bl., 230 S. / 1 Bl., 190 S.; beide mit gest. Titelillus., Kl.-8°, Halbleder d. Zt. mit Rückentext (beide zus. in einem Bd.)

Der dritte u. letzte Teil läßt sich digitalisiert im Internet finden. - Johann Friedrich Ernst Albrecht (1752-1814), Arzt, Schriftsteller u. Theaterdirektor. Er schrieb auch unter dem Pseudonym J. F. A. Stade (seine Geburtsstadt). Wegen der Zensur veröffentlichte Albrecht fast alle seine Romane als Schlüsselromane, oft auch anonym u. mit fingierten Druckorten. Ab 1776 schrieb er über 80 Romane u. Schauspiele, die in der zweiten Hälfte des 19. Jh. zur Ritter-, Räuber- u. Schauerromantik gezählt wurden. Der zweite Schwerpunkt seines Schaffens sind meistenteils politische Schriften u. schlussendlich noch eine Vielzahl an "medizinischen" Veröffentlichungen. 1795 wurde er in Altona Mitglied der Freimaurerloge "Carl zum Felsen". - Einband etwas berieben, bestossen u. fleckig; tlw. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

566. [Anonym]: Geheime Briefschaften aus dem Portefeuille der bey Rastadt ermordeten fränkischen Gesandtschaft. Voll wichtiger Aufschlüsse über mehrere der interessantesten Ereignisse unsrer Tage. Erstausg. Plittersdorf [d.i. Erfurt, Wilhelm Hennings], 1799. 254 S., Kl.-8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit goldgepr. Rücken

In romanhafter Form wird der Hintergrund zum Rastatter Gesandtenmord behandelt, der in den Nachtstunden des 29. April 1799 die Friedensbemühungen zw. Frankreich u. Österreich beendete. In dem Kapitel "Geheimste Briefe" wird die verschlüsselte Form der Papiere wiedergegeben, die anschließend aufgelöst wird. Zu dem Überfall gibt es zahlreiche Veröffentlichungen (z.B. Joseph Alexander von Helfert: Zur Lösung der Rastatter Gesandtenmord-Frage. Stuttgart 1900). - Ein Jahr später erschien zu dem vorliegenden Titel ein weiterer Band, beide sind in sich abgeschlossen. Die Autorenschaft ist umstritten, es werden sowohl Johann Friedrich Ernst Albrecht (1752-1814) als auch Johann Konrad Schiede (1760-1826) genannt oder, dass beide Bde. von unterschiedlichen Autoren stammen. Ein Hinweis dazu geben die Verlagsanzeigen (letzte Seite) des vorliegenden Titels, in dem überwiegend Schriften Albrechts angeführt werden. - Leicht berieben, bestossen u. fleckig; ein Innengelenk angeplatzt; tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes u. schönes Expl.

 

567. Astronomie - Bode, Dr. Johann Elert und J. Oltmanns (Nachtrag): Anleitung zur Kenntnis des gestirnten Himmels. [ANGEBUNDEN:] Nachtrag zu J. E. Bode’s Anleitung zur Kenntnis des gestirnten Himmels, enthaltend den Lauf und Stand der Sonne, des Mondes und der Planeten für die Jahre 1833 bis 1842. Berechnet und mit zeitgemäßen Zusätzen, Erläuterungen und mehrern neuen Hülfs-Tafeln herausgegeben von J. Oltmanns. 9. sehr verb. Aufl. Berlin, in der Nicolaischen Buchhandlung, 1823, 1833. XVI, 662 S., 1 Bl., mit gest. Frontispiz (Porträt Bodes v. Bollinger), gest. Titel mit Vignette, 3 gest. Kopfvignetten u. zahlr. Tab. / 168 S., 8°, Pappband d. Zt.

Letzte von Bode selbst besorgte Ausgabe. Wie meist, ohne die auf dem Titel genannte, offenbar separat gelieferte Himmelskarte mit transparentem Horizont. - Beanspruchter Einband: bestossen, beschabt u. mit Abrissen des Bezugpapiers; wenige Seiten gebräunt oder leicht fleckig, sonst gutes Expl.

 

568. Astronomie - Littrow, J[oseph] J[ohann] von: Die Wunder des Himmels oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Mit dem Portrait des Verfassers und 117 Figuren. 2. verb. Aufl. "in Einem Bande". Stuttgart, Hoffmann’sche Verlags-Buchhandlung, 1837. Frontispiz, Titel, X, [2], 814 S., mit 23 Falttf. im Anhang, Gr.-8°, Priv. marmoriertes Halbleder mit goldgepr. Rücken 

Hauptkapitel: Theorische (sic!) Astronomie oder allg. Erscheinungen des Himmels; Beschreibende Astronomie oder Topografie des Himmels; Physische Astronomie oder Gesetze der himmlischen Bewegungen; Beobachtende Astronomie oder Beschreibung u. Gebrauch der astronomischen Instrumente. - Das gest. Frontispiz zeigt ein Portrait des Verfassers von H. Pinhas nach Kriehuber. Die schönen Stahlstiche im Anhang zeigen Darstellungen von Sternbildern, eine Sternkarte, eine Mondkarte, astronomische Figuren u. Instrumente. - Joseph Johann von Littrow (1781-1840) österreichischer Astronom. Sein vorliegendes Werk "Die Wunder des Himmels" gilt als "das klassische Astronomie-Buch" u. wurde in wenigen Jahren 14.000 mal gedruckt. Bis 1963 erfuhr es, immer wieder neu bearbeitet, 11 Auflagen. - Einband berieben u. etwas bestossen; Vorsätze etwas fleckig u. mit einem Besitzervermerk; Titel gestempelt: "Ex libris Dr. C. Weidner Elberfeld" (der deutsche Astrologe Dr. Karl Weidner, 1887-1959, veröffentlichte als "Dr. Christian Wöllner" Bücher u. Beiträge zur Astrologie u. okkulten Themen.), sonst ein gutes Expl.

 

569. Astronomie - Müller, Dr. Joh[ann]: Atlas zum Lehrbuch der kosmischen Physik. Enthaltend 27 zum Theil colorirte Tafeln in Stahlstich. Erstausg. Braunschweig, Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn, 1856. 2 Bll., 27 tlw. gefaltete Taf., Gr.-8°, Priv. Halbleder mit goldgepr. Rücken

Enthält: Der nördliche Sternhimmel; Die Aequatorialzone des Himmels; Die Sternbilder des nördlichen Himmels; Die Sternbilder der Aequatorialzone des Himmels; Jährliche Bewegung der Erde um die Sonne; Die totale Sonnenfinsterniß von 1851; Erklärung des scheinbaren Laufes der Venus; Die wahren Bahnen der unteren Planeten, der Erde u. des Mars; Die wahren Bahnen der Erde u. der oberen Planeten; Die Sonnenfinsterniß vom 4. April 1856; Der Jupiter, der Saturn u. der Mars wie sie durch das Fernrohr gesehen erscheinen; Die Mondkarte; Die Bahn des Kometen von 1680 u. 1681; Bahn des Halley’schen, Enke’schen u. Biela’schen Kometen; Whewell’s Isocharien; Die Luftspiegelung in Abyssinien; Die Jahres-Isothermen; Nördliche Polarkarte mit den Jahresisothermen; Die Januar-Isothermen; Die Juli-Isothermen; Thermische Isanomalen des Jahres; Thermische Isanomalen des Januars; Regen- u. Windkarte der Erde; Magnetische Meridiane; Nördliche Polarkarte mit den magnetischen Meridianen; Südliche Polarkarte mit den magnetischen Meridianen; Ein Nordlicht in Norwegen. - Etwas berieben u. bestossen; Innengelenk aufgebrochen (durch drei Gewebebänder aber fest), wenige Taf. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

570. Astronomie - Secchi, P[ietro] A[ngelo]: Die Sonne. Die wichtigsten neuen Entdeckungen über ihren Bau, ihre Strahlungen, ihre Stellung im Weltall und ihr Verhältnis zu den übrigen Himmelskörpern. Autorisirte deutsche Ausgabe und Originalwerk [...] herausgegeben durch Dr. H. Schellen. Mit zahlreichen Holzschnitten, zwei Photografien und acht farbigen Tafeln. 1. Aufl. Braunschweig, Verlag von Georg Westermann, 1872. XVI, 852 S., mit Frontispiz (montierter O-Fotoabzug von der Sonne), 217 Textabb., 11 (tlw. gefaltete u. farb.) Taf., Gr.-8°, Priv. Halbleder

Pietro Angelo Secchi (1818-1878), italienischer Jesuit, Physiker u. Astronom. 1850 übernahm er die Leitung der Vatikanischen Sternwarte. Seine Arbeitsthemen waren anfangs die Beobachtung von Sonnenflecken, Protuberanzen sowie die Entwicklung des Heliospektrografen. Bei der Sonnenfinsternis von 1860 gelang ihm die erste fotografische Aufnahme der Sonnenkorona. Ab 1867 untersuchte er die unterschiedlichen Spektren heller Sterne. Durch deren erstmalige, systematische Klassifikation wurde Pater Secchi zum Pionier der Spektralanalyse. - Einband berieben u. bestossen; tlw. (auch etwas stärker) braunfleckig; vorne Buchblock u. hinten Innengelenk angerissen; eine Taf. gelockert, sonst ein gutes Expl.

 

571. Ayrer, Jacob: Historischer processus juris. In welchem sich Lucifer uber Jesum / darumb daß er ihm die Hellen zerstört / eingenommen / die Gefangene darauß erlöst / und hingegen ihnen Lucifern gefangen und gebunden habe / auff das allerhefftigste beklaget. Darinnen ein gantzer ordentlicher Proceß / von anfang der Citation, biß auff das Endurtheil inclusiue, in erster und anderer Instantz [...]. Den Gerichtsschreibern / Procuratorn / Notarien und der Schreiberey verwandten uberauss nützlich / dienstlich und lieblich zuwissen. Auffs new ubersehen / mit mehrern Observationibus augirt und verbessert. Durch Jacobum Ayrern [...]. Sampt einem angehenckten Teutschen und Lateinischen vollkommenen Register. [2. Aufl., deren EA 1597 erschien]. Getruckt zu Franckfort am Mayn, durch Melchior Hartmann / In Verlegung Nicolai Bassai, 1601. 6 Bll., 742 S., 35 Bll. (Register), Titel (in rot/schwarz) mit Bildvignette, u. 3 weitere, große Textholzsschnitte, 4°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentitel

VD17 3:614681H; Henning Faustbibl. 1,1323; Rosenthal 2039; Ackermann I/319: "Handelt auch von Teufeln, Alchemisten, D. Faustus und Mephistopheles usw."; Engel (Faust-Schriften) 26: "In der Widmung sagt Ayrer, daß sein Buch sich auf ein hundert Jahre älteres Werk stütze, welches ein Geistlicher Namens Jacob von Theren geschrieben habe. [Das Werk ‘Belial’ des Bischofs Jacobus de Theramo, 1350-1417]". - Jakob Ayrer der Jüngere (1569-1625), Advokat u. juristischer Schriftsteller. Es gehört zu den sog. "Satansprozessen", die einen Rechtsstreit darstellen, welchen der Teufel gegen Christus oder gegen die Menschheit führt u. eine lebendige Darstellung eines Zivilprozeßverfahrens mit all’ seinen Umständlichkeiten, Kniffen u. Hinauszögerungsmitteln enthält (alles worauf sich der Teufel, Belial, glänzend versteht). Ein über die Jahrhunderte beliebtes juristisches Lehrbuch von hohem kulturgeschichtlichem Wert. - Einband berieben, etwas fleckig u. leicht bestossen; ein Gelenk am unteren Kapital angerissen; Titel mit Besitzervermerk u. ergänztem Eckabriss; Seiten leicht gebräunt u. tlw. etwas fleckig; seltene Marginalien u. feine Anstreichungen von alter Hand, sonst gutes Expl.

 

572. Ayrer, Jacob: Historischer processus juris. In welchem sich Lucifer über Jesum / darumb daß er ihm die Höllen zerstöret / eingenommen / die Gefangene darauß erlöst / und hingegen ihn Lucifern gefangen und gebunden habe / auff das allerhefftigste beklaget. Darinnen ein gantzer ordentlicher Proceß / von Anfang der Citation, biß auf das End-Urtheil inclusive, in erster und anderer Instantz [...]. Den Gerichtsschreibern / Procuratoren / Notarien und der Schreiberey Verwandten überauss nützlich / dienstlich und lieblich zuwissen. Auffs neu übersehen / mit mehrern Observationibus, ad Processum Cameralem gehörig augirt und verbessert durch Jacobum Ayrern [...]. Worzu in dieser neu auffgelegten Edition noch gekommen sind Additiones Ahasveri Fritschii [...]. Sampt einem angehenckten Lateinischen vollkommenen Register. [7. Aufl. vorletzte Ausgabe, deren EA 1597 erschien]. Frankfurt, Johann Peter Zubrodt, 1680. 6 Bll., 860 S. (recte 880, Paginierung springt von 856 auf 837), 32 Bll. (Register), mit gest. Frontispiz (Portraits von Carl V, Justinianus, Baldus u. Bartolus darstellend), Titel (in rot/schwarz) u. 3 großen Textkupfern, 8°, Pergament d. Zt. 

Wie Nr. 571, aber 7. Aufl. - Rücken mit festem Kleisterpapier überzogen; tlw. leicht fleckig; Index stärker gebräunt u. mit Feuchtigkeitsrändern, sonst ein gutes Expl.

 

573. Baltzer, Joh. Bapt.: Die biblische Schöpfungsgeschichte, insbesondere die darin enthaltene Kosmo- und Geogonie in ihrer Uebereinstimmung mit den Naturwissenschaften. Erster (mit zwei Tafeln) und Zweiter Theil (Aus dem literarischen Nachlasse des Verfassers herausgegeben von Joh. Pet. Baltzer) [kmpl.]. Leipzig, B. G. Teubner, 1867, 1872. XII, 437 S., 2 Taf. (eine gefaltet) / XII, 471 S., mit 17 Fig., 8°, Priv. Halbleinen (2 Bde.)

Der Autor versucht sich an einer "speculativen Reconstruction des biblischen Sechtagewerks in Uebereinstimmung mit der gesammten Naturwissenschaft." (II, S.9). Seine These ist eine "neptunisch-plutonische Idee", wobei das neptunische Prinzip für das Wasser steht u. das plutonische für das Licht. Beide kommen am ersten Schöpfungstag zusammen u. es entsteht der "neptunisch-plutonische Uräther", parallel bilden sich die Firmamente, es folgt die Trennung von Wasser u. Land, das erste Leben entsteht etc. - Der kath. Theologe Johann Baptist Baltzer (1803-1871) wurde, nachdem er auch Anton Günther verteidigt hatte, wegen seiner wissenschaftlichen Überzeugung 1860 durch den Fürstbischof Heinrich Förster suspendiert, vom königlichen Disziplinarhof zwar freigesprochen, aber von der Regierung preisgegeben. Er verfasste u.a. auch ein Werk "Über die Anfänge der Organismen und die Urgeschichte des Menschen". - Etwas bestossen; Rücken geblichen u. leicht angeschmutzt; Vorsätze mit Bibliotheksstempeln; Band 1 bis S.80 mit Randanstreichungen in Bleistift; Band 2 nur auf den ersten Seiten einige Randanstreichungen (auch Blei); angeknickter Vorsatz; Seiten bei beiden etwas gebräunt u. braunfleckig, sonst gut; feste Bindung.

 

574. [Behrends, Philipp Friedrich]: Faust’s Vermächtniß. Geister-, Seelen- und Körperwelt volksthümlich erörtert; zur Förderung allgemeiner Bildung, Menschenliebe und Duldsamkeit. Leipzig, Kommissionsverlag von Eduard Baldamus, 1893. 1 Bl., 556 S. (mit imitierten Stockflecken), 8°, Etwas späteres priv. illus. Leinen

Bei Engel 1651 nur "Der König von Thule" dess. Verfassers (unter "Lieder"); vorl. Buch hat auch nur einen indirekten Bezug zum Faust, bezeichnet sich selbst aber als dessen Vermächtnis. Es will eine "Wanderung [...] durch den ganzen Kreis der Schöpfung, vom Throne des Schöpfers bis zum Nichts des Unerschaffenen und Vergangenen, durch die Geister, Seelen und Menschenreiche" darbieten. - U.a. über: Der Gedanke des Schöpfers; Der Aether; Trennung des Lichtes von der Finsterniß; Pan; Die Elektrizität; Die Geschöpfe; Der Eros; Versuchung u. Fall; Das Geisterreich; Keim u. Befruchtung; Der Dämon; Wort u. Sprache; Verkehr mit Geistern; Elemente u. Kräfte; Zeitverhältnisse u. Vorfallenheiten; Spiegelung u. Vorstellung; Talisman u. Götzenbild; Gehorsam u. Opfer; Nazaräer, Erstgeborene, Geweihte; Das Bundesmahl; Wunderglaube u. Opferdienst; Der Erlöser; Muhamed; Maria; Die Taufe; Der Graal; Das Erdenreich; Der Geist des Faust; Magie u. Zauberei; Besessenheit u. periodischer Wahnsinn; Der Alraun u. die Schlange; Liebe u. Mitgefühl; Götterdämmerung; Die Jetztzeit; Die Wahrheit; Reue u. Buße des verirrten Geistes. - Nur gering bestossen u. berieben; erneuerte Vorsätze; verm. ist nur der Broschürendeckel statt des Titels eingebunden; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst sauber u. gut.

 

575. Beryll [Hrsg.]: Bibliothek kurioser Raritäten. Edition Ambra. 12 Bände [von insgesamt 17]. Faksimiles. Freiburg i. Br., Edition Ambra im Aurum Verlag, 1978-79. 8°, O-Pappbände (in Kunstleder-Optik)

Das Konvolut umfasst die Faksimiles von: (1) Abracadabra oder Sammlung unbegreiflicher und außerordentlicher Geheimnisse aus älterer Zeit. Köln o.J., 160 S. - (2) Joh. Baptista von Helmont: Die Morgenröthe. Das ist: Fünf herrliche und geheimnisvolle Receptbücher zum leiblichen Wohl der Menschheit. Sulzbach 1683, 296 S. - (3) Marth oder Jo. Nicol. Martius: Unterricht von der wunderbaren Magie und derselben medicinischem Gebrauch auch von zauberischen und miraculosen Dingen Sympathie, Spagyrik, Astrologie u. Welchem beygefüget Ein Neu-eröffnettes Kunst-Cabinet in 178 Artikeln Und ANTONII MIZALDI Hunder Curieuse-Stücke. Frankfurth u. Leipzig 1719, bei Chr. Gottl. Nicolai, 336 S. - (4) Ferdinand Santanelli: Geheime Philosophie oder magisch-magnetische Heilkunde. Stuttgart 1855, Verlag von J. Scheible, 213 S. - (5) M. Cunow: Handbüchlein der Sympathie, In 400 Artikeln, nebst einer Abhandlung über Sympathie als Einleitung. Stuttgart 1833, Verlag von J. Scheible, 116 S. - (6) William Maxwell: Drei Bücher der magnetischen Heilkunde, worin die Theorie als Praxis dieser Wissenschaft enthalten ist [...], usw., herausgegeben von Georg Frank. Stuttgart 1855, Verlag von J. Scheible, 244 S. - (7) Elias Artista Hermetica: Das Geheimniß vom Salz, als dem Lebensbalsam und dem Schatz aller Schätze; oder des Salzes göttliche Eigenschaften und seine Wunderwirkungen in freudigem und langem Leben. Stuttgart 1862, Verlag von J. Scheible, 148 S. - (8) A. Debay: Die Mysterien des Schlafes und Magnetismus, oder Physiologie des natürlichen und magnetischen Somnambulismus in Erzählungen und Anekdoten, Die Physik des Tischrückens, natürliche Erklärung der dabei vorkommenden Bewegungen. 2 Bände [in einem], Stuttgart 1855, Verlag von J. Scheible, 320 u. 271 S. - (9) Andreae Tenzelii: Medicinisch-Philosophisch- und Sympathetische Schriften, So da bestehen in desselben MEDICINA DIASTATICA: Oder in die Ferne würkenden Arzney-Kunst, usw., Wie auch dabey seine SCRIPTA GEMINA de Amore et Odio. Leipzig u. Hof 1753, bei Johann Gottlieb Vierling, 315 S. - (10) Valentius Kräutermann: Der Thüringische Theophrastus Paracelsus, Wunder- und Kräuterdoctor, oder der curieuse und vernünftige Zauber-Arzt [...] usw. Arnstadt u. Leipzig 1730, bei Ernst Ludwig Nicht, 402 S. - (11) Andreas Glorez: Des Mährischen Albertus Magnus eröffnetes Wunderbuch von Waffensalben, so gen. zauberischen Krankheiten, Wunderkuren, wie sie die heil. Schrift lehrt und mit gar gering geachteten Sachen, magischer Kraft und Signatur der Erdgewächse und Kräuter, Egyptischen Geheimnissen, Verpflanzungen der Krankheiten in Thiere und Bäume, Glücksruthen auf die in der Erde verborgenen Metalle, sympathetischen Pulvern, Erforschung der Krankheiten durch den Urin, und anderen merkwürdigen Geheimnnissen aus handschriftlichen Klosterschätzen, mit V. Weigels: Das Himmlische Manna, oder die unaussprechlichen Kräfte des köstlichen Wundersteins der Natur. Regensburg u. Stadtamhof 1700, 574 S. - (12) Dr. Becker: Arnika und Armagnak, Hollunder, Kamille, Electricität und Magnetismus, die wichtigsten Heilmittel bei fast allen äußeren und innern Krankheiten, Leipzig o.J., bei C. B. Polet, 118 S. mit einer Farbabb. - Sehr gute Expl.

 

576. Bibliographie -  Okkultismus und Wissenschaft. Eine Einführung in die wisssenschaftliche Erforschung okkulter Phänomene. Berlin-Pankow, Linser-Verlag, [um 1920]. 56 S., Kl.-8°, O-Karton

Enthält nur 3 S. zum Titelthema, ansonsten handelt es sich um eine Werbeschrift für den Linser-Verlag. Zahlreiche Bücher werden mit Beschreibung vorgestellt, unter den Autoren u.a. G. W. Surya, Karl Brandler-Pracht, Peryt Shou, Friedrich Feerhow usw. Evtl. als Bibliographie nützlich. - Deckel etwas lichtrandig u. mit kl. Klebemarke; Titel gestempelt (Laboratorium Bika, Stuttgart); Seiten papierbedingt gebräunt, sonst gut. - Sehr selten, auch im KVK kein Expl.

 

577. Bibliographie - Caillet, Albert L.: Manuel Bibliographique des Sciences Psychiques ou Occultes. Tome I, II & III [kmpl.]. Sciences des Mages. - Hermétique. - Astrologie. - Kabbale. - Franc-Maconnerie. - Médecine ancienne. - Mesmérisme. - Sorcellerie. - Singularités. - Aberrations de tout ordre Curiosités. Sources Bibliographiques et Documentaires sur ces sujets Etc. Tome I: A - D. Tome II: E. - L. Tome III: M. - Z. Facsimile edition [Paris, Lucien Dorbon 1912]. 3rd printing. Mansfield Centre (U.S.A), Martino Publishing, [2003]. 1 Bl., LXVII, 531 S. / 2 Bll., 533 S. / 2 Bll., 767 S., Gr.-8°, O-Leinen

Ackermann I/1 u. V,763: "Unentbehrliches und bis jetzt ausführlichstes Nachschlagewerk über das gesamte Gebiet des Occultismus." - Verzeichnet sind 11648 Werke versch. Sprachen (überwiegend Französisch) in alphabetischer Sortierung (nach Autor). Einige mit kl. Anmerkungen. - Sehr gute Expl. / Very good copies.

 

578. Bibliographie - Gräße, Dr. Johann Georg Theodor: Bibliotheca Magica et Pneumatica. Oder wissenschaftlich geordnete Bibliographie der wichtigsten in das Gebiet des Zauber-, Wunder-, Geister- und sonstigen Aberglaubens vorzüglich älterer Zeit einschlagenden Werke. Mit Angabe der aus diesen Wissenschaften auf der Königl. Sächs. Oeff. Bibliothek befindlichen Schriften. Ein Beitrag zur sittengeschichtlichen Literatur. Zusammengestellt und mit einem doppelten Register versehen. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann, 1843. 2 Bll., IV, 175 S., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen

Wichtiges Nachschlagewerk, das schon mehrfach nachgedruckt wurde, hier in der seltenen EA. Mit Register. - Vortitel u. Titel mit Wasserfleck; Seiten etwas gebräunt u. vereinzelt fleckig; vereinzelte kl. Buntstift-Anstreichungen, sonst gut.

 

579. Bibliographie - Rosenthal, Jacques: Bibliotheca Magica et Pneumatica. Kataloge 31-35. Geheime Wissenschaften. Sciences occultes. Occult Sciences. Folk-lore. [ca. 1903?, 1909?]. 48, 680 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Leinen

Caillet 9595. - Enthält, in einen Band gebunden. 5 Kataloge des Antiquariats, u.a. zu den Themen Alchemie; Chiromantie; Prophezeiungen; Wunder; Aberglaube; Träume; Magie; Magnetismus; Astrologie; Judaica; Hexerei u. Zauberei; Geheime Gesellschaften; Curiosa; Spiele u.a. mehr. Gesamt fast 9.000 Titel, überwiegend in deutsch, französisch, englisch oder lateinisch. Die ersten 48 Seiten bilden das Register, so dass man gut mit dem Buch arbeiten kann (Bibliografie). - Einband etwas fleckig u. angeschmutzt; Titel leicht angeknickt; Gelenk an zwei Stellen min. angeplatzt; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

580. Bibliographie - Sotheby’s London: Witchcraft and the occult. Selected books from the collection of the late Robert Lenkiewicz. [Auction] London Thursday 20 November 2003. London (34-35 New Bond Street), Sotheby’s, 2003. 142 p., with coloured illus., 4°, Illus. O-Paperback

Contains 344 properly described books from "Henricus Cornelius Agrippa" (von Nettesheim) up to "Zoroaster", many of the items with image. With introduction from Paul Quarrie about the library of the famous painter Robert Lenkiewicz from Plymouth. Useful as bibliography. - A good copy.

 

581. [Blottner, Carolus Ludovicus]: Der entblößte Apollonius dargestellt aus neuern Magiern von einem Freunde der Natur. Erstausg. Breßlau u. Leipzig, bei Wilhelm Gottlieb Korn, 1794. 4 Bll., 344 S., mit gest. Frontispiz u. 4 kolorierten Kupfer-Taf. [so kmpl.], Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Ackermann I/341; Rosenthal 2868; Slg. du Prel 422; Graesse S.69. - Das Werk von Karl Ludwig Blottner (1773-1802) enthält auf den ersten 144 Seiten eine Geschichte der Magie (Definition, Zweige u. Ursprung) von den orientalischen Völkern bis hin zu den Römern. Gefolgt von Anleitungen zu chemischen, mechanischen, ökonomischen u. artistischen Kunststücken, darunter auch Rechen- u. Kartentricks. Abschliessend "Kunststücke des Malers und Kupferstechers". - Die Paginierung der Kupfertaf. mit Zauberkunststücken springt von 3 auf 5, nach den Bibliografien (z.B. Ackermann) u. bisher angeboten Expl. (aus versch. Auktionhäusern) so kmpl. - Einband bestossen, beschabt u. etwas fleckig; Titel u. Vorsatz gestempelt; Schnitt u. wenige Seiten etwas braunfleckig; eine Tafel knapp beschnitten; Bindung bei den Tafeln aufgeplatzt, sonst ein gutes Expl.

 

582. Boetie, Etienne de la: Über die freiwillige Knechtschaft. Übersetzt und eingeleitet von Felix Boenheim. [Berlin], Der Malik-Verlag, [1924]. 46 S., Kl.-8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit montiertem Deckelschild

Eine andere, gekürzte Übersetzung war in Teilen bereits 1911 in "Der Sozialist" erschienen. - Etienne de La Boëtie (1530-1563), franz. Schriftsteller. Den vorl. "Discours de la servitude volontaire" schrieb er mit 18 Jahren. Auf Grund dieser Schrift war er später mit Michel de Montaigne befreundet. Ein Teildruck des Werks erfolgte erst 1574. Seine Quintessenz, dass die Tyrannenherrschaft von den Unterdrückten freiwillig ertragen wird, gilt mit seinen Ausführungen als Vorläufer des Anarchismus. - Rücken etwas fleckig, sonst recht gutes Expl. der seltenen Ausg.

 

583. Bruno, Giordano: Das Siegel der Siegel. (Sigillus Sigillorum). Übersetzt von Erika Rojas. Peißenberg, Skorpion Verlag, [1999]. 2 Bll., 62 S., 8°, O-Karton

Giordano Bruno (eig. Filippo Bruno, 1548-1600), italienischer Naturphilosoph. Wegen seiner Lehren von der Unendlichkeit der Welt u. der Gleichwertigkeit der Weltsysteme wurde er nach 7jähriger Haft auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Er vertrat das kopernikanische Weltsystem u. eine pantheistische Lehre von der Weltseele. Bruno hatte u.a. Wirkung auf Goethe, Herder, Schelling. - Dieses Werk "behandelt im ersten Teil die Voraussetzungen der Erkenntnis im Menschen selbst, zum Beispiel die verschiedenen mehr oder weniger sinnvollen Arten von Konzentration. Im zweiten Teil wird das Siegel der Siegel beschrieben als ein Modell universaler Vernetzung, in dem durch die ständig wiederholte Multiplikation von Begriffen alle Arten des Seins dargestellt und eingeprägt werden können." (beiliegende Verlagswerbung) - Gutes Expl.

 

584. Bruno, Giordano: Das Unermeßliche und Unzählbare. I. und II. / III. und IV. / V. und VI / VII. und VIII. Buch [kmpl.]. (De Immenso et Innumerabilibus). Übersetzt von Erika Rojas. Peißenberg, Skorpion Verlag, [1999-2001]. 5 Bll., 131 S. / 3 Bll., 219 S. / 3 Bll., 144 S. / 5 Bll., 88 S., 8°, O-Karton (4 Bde.) 

"Das Buch ‘De Immenso’, das ‘Unermeßliche und Unzählbare oder das Universum und die Welten’, beschreibt ein unendliches Universum als Manifestation eines unendlichen Gottes, in dem die Sterne göttliche Wesen sind, die zu Ehren Gottes ertönen und tanzen." (beiliegende Verlagswerbung) - Saubere u. gute Expl.

 

585. Bruno, Giordano: Die Fackel der dreißig Statuen. (Lampas triginta statuarum). Übersetzt von Erika Rojas. Peißenberg, Skorpion Verlag, [2000]. 2 Bll., 246 S., 8°, O-Karton

Vorliegendes Werk "versinnbildlicht abstrakte Begriffe in Gestalten der griechischen Mythologie. Es ist jedoch viel mehr als Gedächtniskunst, denn es entwirft ein kosmologisches Gesamtsystem einer lebendigen, einheitlichen, sinnvoll verknüpften Welt. Als ein einziger Ursprung sind auf der einen Seite das Chaos und auf der anderen Seite das Licht, aus denen alles Sein entstaht." (beiliegende Verlagswerbung) - Sauberes u. gutes Expl.

 

586. Bruno, Giordano: Die Magie. Die verschiedenen Arten des Bannens und Bezauberns. (De magia) (De vinculis in genere). Übersetzt von Erika Rojas. Peißenberg, Skorpion Verlag, [1999]. 2 Bll., 127 S., 8°, O-Karton

Vorliegendes Werk "ist keine Anleitung zum Verhexen, sondern eher eine manchmal etwas launische und frivole Meditation über die ewige Frage, ‘was die Welt im Innersten zusammenhält’, und auch eine Aufforderung, sich mit der eigenen Manipulierbarkeit auseinanderzusetzen." (beiliegende Verlagswerbung) - Sauberes u. gutes Expl.

 

587. Derham, William: Astrotheologie, oder Anweisung zu der Erkenntniss Gottes aus Betrachtung der Himmlischen Körper. Aus der fünften Engl. Ausgabe übersetzet, und in dieser vierten Auflage mit einer Nachricht von mehreren Scribenten die durch Betrachtung der Natur zu Gott führen, vermehret von B. Jo. Alberto Fabricio, D. und Prof. Publ. des Gymnasii zu Hamburg: Nebst desselben Pyrotheologie, oder Anweisung zur Erkenntniss Gottes aus Betrachtung des Feuers. Mit Kupfern. Hamburg, bey Johann Carl Bohn, 1745. CLXXXIV [184], 381 S., 3 gefalt. Taf., 8°, Pappband d. Zt.

Ackermann III/781 (zur Ausg. 1732); Vlg. Caillet I,3003 u. I,3004. - William Derham (1657-1735) englischer Geistlicher u. Naturphilosoph; gilt als der erste Forscher, der die Schallgeschwindigkeit gemessen hat. - Berieben u. bestossen; Rücken leicht nachgeklebt; tlw. gebräunt; drei Blatt mit kl. Eckabriss; letzte Tafel knittrig u. im Falz mit kl. Loch, sonst gutes Expl.

 

588. Die schöne Zauberin oder der Betrug der Sinne. Ein höchst interessanter Roman. Erstausg. Pirna, bei Carl August Friese, 1806. 246 S., 8°, Schlichter Karton d. Zt.

Hayn-Gotendorf VIII, 611. - Trivialliteratur der Goethezeit. - Einband fleckig u. etwas bestossen; Rücken mit Resten eines handschrftl. Rückenschilds; Titel leicht fleckig; Satzspiegel leicht gebräunt, unbeschnitten, sonst ein gutes u. breitrandiges Expl. - Sehr selten.

 

589. Dühren, Dr. Eugen [d.i. Iwan Bloch]: Der Marquis de Sade und seine Zeit. Ein Beitrag zur Cultur- u. Sittengeschichte des 18. Jahrhunderts. Mit besonderer Beziehung auf die Lehre von der Psychopathia Sexualis. 2. vollst. durchges. u. bed. verm. Aufl. Berlin u. Leipzig, H. Barsdorf, 1901. VI, 537 S., 8°, O-Leinen mit Goldschrift

(= Studien zur Geschichte des menschlichen Geschlechtslebens). - Durch Register erschlossen. - Berieben u. leicht bestossen; Innendeckel mit kl. eingeklebten Besitzervermerk; Vorsatz mit Signatur, sonst ein gutes Expl.

 

590. Eloy d’Amerval und Charles Frederick Ward [Editor]: Le liure de la deablerie. [Livre de la diablerie]. Iowa City (USA), Published by the University, [1922/1923]. XXIII, 2x 247 p. (each spread is counted as one), p. 248-259 (Appendix), with 3 illus., Gr.-8°, Priv. marbled Halfleather with gilt Spine

(= University of Iowa Studies. Humanistic studies; Volume II, Number 2. Editor: Franklin H. Potter). - Preface and introduction (XXIII p.) in English! The reprinted poem itself in French. - In 1508 Eloy d’Amerval, a French choirmaster and composer, published this poem titled "Le livre de la deablerie", which is a dialogue between Satan and Lucifer. "Sathan, at the request of his master, reveals numerous details on the way in which people lived at the end of the Middle Ages: their work and their leisure activities, their sins and their good deeds. With its humour and richness of language, the dialogue between the devils is in the best tradition of the ‘Rhetoriqueurs’ and Francois Villon. Furthermore, as an historical document, it bears witness to the medieval conception of Hell and the representatives of Good and Evil." (Elyse Dupras: Le livre de la deablerie d’Eloy d’Amerval; Abstract shortened by UMI) - Little knocked and rubbed; inside little sticker by "Libraire des Sciences Occultes, W. N. Schors"; title a bit sunned; few pages slightly spotted; otherwise a good copy.

 

591. Ennemoser, Dr. Joseph: Der Geist des Menschen in der Natur, oder die Psychologie in Uebereinstimmung mit der Naturkunde. Mit einer schematischen Abbildung. Erstausg. Stuttgart u. Tübingen, Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, 1849. 1 lith. Taf., XXVIII, 774 S., 1 Bl., 8°, Priv. Halbleder mit Rückentext 

Ackermann V/993. - Es "wird der Leser schon im ersten Theile Mancherlei finden, was ihm völlig neu und vielleicht unannehmbar erscheint [...] Die Erklärung über das Entstehen der Gestirne nach Gruithuisens Ansicht ist ein solches Wagstück, wobei ich sogar die mosaische Bibellehre mit einmischte. Solche Sprünge gewagter Ansichten wird der Leser noch mehrere finden, wie z.B. über das Entstehen des ersten Menschen, und des zweiten, der lieben Eva, aus Adams Rippen. Meine Ansichten über das Pflanzen- und Thierleben werden wahrscheinlich nicht mißfallen, letzteres ist namentlich von einem ganz neuen Gesichtspunkte aufgefaßt. Der Mensch als der Hauptgegenstand dieses Werks, ist nach allen Seiten, wie ich glaube, erschöpfend dargestellt; ich habe mich dabei ebensosehr an die ältesten Urkunden zu halten genöthiget gesehen, wie ich gar vieles von dem neuern und neuesten im Schwange gehenden über Bord zu werfen mich erblödete. Die Psychologie ist völlig neu, und auf das letzte Capitel: von der Wechselwirkung zwischen Leib und Seele, halte ich mir etwas zu gut." (S.VII). Ebenfalls erklärt das Vorwort die beigefügte Tafel. - Joseph Ennemoser (1787-1854), von 1819-1837 Prof. der Medizin in Bonn, später erlangte er in München einen grossen Ruf als magnetischer Arzt nach der Lehre von Franz Anton Mesmer (wozu er auch einige Werke veröffentlichte). - Einband leicht berieben; tlw. schwach gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

592. Exorzismus - Abbé Julio [i.e. Abbé Ernst-Louis Houssay]: Le Livre Secret des Grands Exorcismes et Bénédictions. Prières antiques, formules occultes, recettes spéciales avec Explications & Application des Signes et Pentacles. Contenus dans les Grands Secrets Merveilleux, les Priéres Liturgiques le Livre des Exorcismes et les Petits Secrets Merveilleux. Recueil rare et précieux, ne devant être confié qu’aux personnes vertueuses, douées du Don de faire le BIEN et de combattre le MAL sous toutes ses formes. Premiére Édition. Vincennes (Seine), Chez l’Abbé Julio, 1908. 615 p., with 33 plates (some coloured, some are photographs), 8°, Gilt illus. O-Cloth

"Exemplaire No. ... [not numbered]." - Caillet 5275: "Ce volume n est pas en librairie, car l’auteur se réserve de le fournir à quiconque en est jugé digne. - Nous nous sommes expliqué ci-dessus sur la valeur de tout récueil de prières; elles ne valent guère que par la Foi et l’Entrainement." - Cover is slightly dirty; front hinge (inside) little torn (binding is tight); pages are browned; a good copy. - Very scarce first edition.

 

593. Exorzismus - Delacour, Jean-Baptiste: Apage Satana! Das Brevier der Teufelsaustreibung. Historische Fälle bis zur Gegenwart gesammelt von Jean-Baptiste Delacour. Im Anhang das Rituale Romanum. Das römische Ritenverzeichnis des Exorzismus in lateinischem Originaltext [...] und in deutscher Übersetzung. Genf, Ariston Verlag, 1975. 254 S., mit 13 Abb., Kl.-8°, O-Kunstleder 

U.a. über: Die Teufel u. der Exorzismus; Besessenheit, Umsessenheit u. Infestationen; Allgemeine Phänomene u. Abgrenzung; Anlaß u. Ursache; Körperliche (physische) Reaktionen; Seelische (psychische) Reaktionen; Parapsychologische Phänomene; Die Hierarchie der Teufel; Exorzismus u. Exorzisten; Das Einfahren; Die Krise; Die Austreibung: "Apage Satana!"; Ende oder Rückfall?; Fallbeispiele; Der Besessene von Gerasa; Nicole Obri; Apolonia Geisslbrecht; Jeanne Fery; Laurent Boissonet; Gottliebin Dittus; Die Illfurter Knaben; Clara Germana Cele u. Monika Mohletsche; Der Fall Magda; Berty Vils; Gisela Mauerberger; Giovanna aus Pistoia; Dreitausend Besessene in sechs Jahren. - Ein gutes Expl.

 

594. Exorzismus - Stoiber, Ubaldo: Armamentarium ecclesiasticum complectens Arma spiritualia, fortissima, ad insultus diabololicos elidendos, & feliciter superandos [kmpl., 2 Teile in einem Band]. Ad utilitatem omnium animarum Pastorum, sedulo ex ipso S. Evangelii fonte, SS. Patribus, & probatissimis Authoribus collecta P. Fr. Ubaldo Stoiber, Ord. Min. S. Patris Francisci reformat. p. t. SS. Theologiae Lectore ordinario in Conventu & studio Frisingensi. 4. Aufl. Pedeponti [Regensburg-Stadtamhof], Sumptibus Joan Gastl, 1757. 12 Bll., 371 S., 10 Bll. (Index) u. zwei, mehrfach gefalt. Taf. / 6 Bll., S. 5-300 (so kmpl.), 9 Bll. (Index), mit 1 Textfig., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Graesse S.147; Rosenthal 2338; Ackermann I/708 (alle zur EA 1726). - Eine geistliche Waffenrüstung, um die starken Angriffe des Teufels, erfolgreich zum Nutzen aller Seelsorger, zu überwinden ... - In Latein (mit einigen deutschen Texteinschüben) über Exorzismus, Teufelsaustreibungen, Besessenheit u. Magie der Kirche. Die Taf. u. Textabb. zeigen magische Figuren. Der Franziskaner Ubaldo Stoiber lehrte Theologie in Freising. - Einband berieben u. bestossen; Rücken mit Abschabungen des Bezugspapiers; Vorsatz mit kl. Besitzervermerk; hinterer Innendeckel mit Marginalien; Seiten tlw. leicht gebräunt u. mit seltenen Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.

 

595. Farmer, Hugo: Versuch über die Dämonischen des Neuen Testamentes. Aus dem Englischen übersetzt von L. F. A. von Cölln. Nebst einer Vorrede D. Joh. Sal. Semlers. Erste dtsch. Ausg. Bremen u. Leipzig, bey Johann Heinrich Cramer, 1776. 38, 327 S., mit Schmuckvignetten, 8°, Pappband d. Zt.

Rosenthal 2133; Ackermann I/402. - Hugh Farmer (1714-1787), britischer Theologe u. Dissenter, erörtert im vorliegendem Titel u.a., dass zwar göttliche Wunder existieren, die Existenz von Dämonen jedoch nicht nachvollziehbar sei: "...Macht und Wirkung des Teufels ist unter dem Schutz der Päbste [sic!], welche dies zur Vormauer des christlichen oder wenigstens ihnen nützlichen Glaubens machten, seit dem 12ten Jahrhundert viel höher gestiegen, als je die Mythologie und Poesie in einigen tausend Jahren zu erdichten [...] im Stande gewesen ist. [...] diese papistische Handwerker haben sehr bald so viel Ansehn bekommen, daß auch protestantische Theologi einen erbärmlichen Thyraeus [Petrus Thyraeus 1546-1601], einen listigen Bodinus [Jean Bodin, 1529-1596. Die beiden genannten waren Katholiken], und wirklich mehrere solche angeblich kunsterfahrne Schriftsteller, in ihren eigenen dogmatischen und casuistischen Abhandlungen, in allem Ernste anführen." (Vorrede S.22f). In diesem Zusammenhang wird auch der Exorzist u. Wunderheiler Johann Joseph Gaßner (1727-1779) erwähnt. Die englische EA erschien 1775. - Einband bestossen u. beschabt; Vorsatz mit Signatur von alter Hand; tlw. leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

596. Faßbender, Elise: Die Enthüllung des Wesens der Seele. Erlebnisse, Beobachtungen und Erfahrungen auf dem Gebiete des Seelenlebens. Von einer denkenden Frau aus dem Volke. Erstausg. Schmiedeberg u. Leipzig, F. E. Baumann, [1910]. 155 S., 2 Bll., Kl.-8°, Goldgepr. O-Leinen

Die Aufwärtsentwicklung organischen Lebens setzte sich fort bis zum Organismus des Menschen, "in dem dann, ganz selbstverständlich, sämtliche charakteristischen Urlichtatome, als geistiges Wesen, sämtliche charakteristischen Urätheratome als empfindendes Wesen der Seele, und sämtliche Urstoffatome, als Grundlagen zu dem Aufbau seines körperlichen komplizierten Wunderbaues vertreten sind." (S.114) - Elise Faßbender verfasste u.a. in Trance "Hepatha", einen okkult-spiritistischen Roman um den Kreis der christlichen Neutheosophie (1898), sowie einige Beiträge in der Monatsschrift "Zum Licht", das Organ des Neuen Orden vom Heiligen Gral (gegründet 1893 von Dr. phil. P. Braun), welche der Verleger F. E. Baumann ebenfalls herausgab. - Leicht berieben u. bestossen; wenige Seiten leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

597. Feßler, J[gnaz] A[urelius]: Bonaventura’s mystische Nächte. Neue Ausg. Carlsruhe, o. V., 1810. 1 Bl., 376 S., mit gest. Frontispiz u. Titelvignette, 8°, Halbleder d. Zt. mit Rückenvergoldung u. Farbschnitt

Historischer Roman um den Philosophen u. Theologen Bonaventura (1221-1274), der als wichtiger Mystiker galt u. 1482 heilig gesprochen wurde. - Ignaz Aurelius Feßler (1756-1839), Kapuzinerpriester, später bedeutender Freimaurer ("Feßlersches System"). Sein Hauptwerk ist der ebenfalls historische Roman "Marc Aurel" (1810). - Leicht bestossen u. berieben; handschriftliches Rückenschild mit Nr.; vereinzelte Randfehlstellen; ein gutes Expl.

 

598. Fidus [d.i. Hugo Höppener]: [3 Ansichtskarten]. 38: Luzifer-Antlitz. 90: Vergangenheit. 91: Zukunft. Woltersdorf-Erkner bei Berlin, Verlag des St. Georgs-Bundes, [um 1920]. s/w, jew. ca. 14x9cm 

Die 3 Zeichnungen hat Fidus 1898 angefertigt. - Ungelaufene Ansichtskarten; guter Zustand.

 

599. Fidus [d.i. Hugo Höppener]: [3 farbige Ansichtskarten]. 78: Zwielichter. 79: Eisläuferin. 80: Lenzweben. Woltersdorf-Erkner bei Berlin, (78+80) Fidus-Verlag (79) Verlag des St. Georgs-Bundes, [um 1920]. farbig, jew. ca. 14x9cm

Nr. 78 (Zwielichter), hat Fidus 1902 gezeichnet; Nr. 80 (Lenzweben) 1915. Diese beiden auf etwas dünnerem Karton. - Ungelaufene Ansichtskarten; Nr. 79 leicht berieben u. angeschmutzt, sonst guter Zustand.

 

600. Fidus [d.i. Hugo Höppener]: [3x Ansichtskarte] Aus den Jahreszeiten in Schattenbildern, vier Steinzeichnungen von Fidus: Nr. 40: "Frühlingslust". Nr. 42 "Herbstliche Last". Nr. 43: "Winterfreude" [= 3 von 4]. Woltersdorf-Erkner bei Berlin, Verlag des St. Georgs-Bundes, [um 1920]. 2-farbig jew. ca. 14x9cm 

ungelaufene Ansichtskarten von Fidus; guter Zustand.

601. Fidus [d.i. Hugo Höppener]: [Ansichtskarte]. 35: "Lichtgebet". Woltersdorf-Erkner bei Berlin, Verlag des St. Georgs-Bundes, [um 1920]. Rötel, ca. 14x9cm 

Ungelaufene Ansichtskarte in gutem Zustand.

 

602. Fidus [d.i. Hugo Höppener]: [Ansichtskarte]. 62: Baltenkampf. Woltersdorf bei Erkner-Berlin, Verlag des St. Georgs-Bundes, [um 1915]. ca. 14x9cm

"Den Kühnen Deutscher Art im dräuenden Ost!" - Ungelaufene Ansichtskarte; gebräunt (braunes Papier?), sonst sehr gut.

 

603. Fidus [d.i. Hugo Höppener]: 10x "Jugend"-Postkarte mit Illustration von Fidus. München, G. Hirth’s Verlag, [um 1915]. 5x s/w, 5x 2farbig jew. ca. 14x9cm (Bildformat tls. deutlich kleiner)

Ungelaufene "Jugend"-Postkarten bzw. Ansichtskarten von Fidus. - 5 Motive in s/w: "Wenn Du eine Rose schaust..."; Sommermärchen; Sonnenkind; Kletterer; Kalte Schauer. - 5 Motive 2-farbig: Frühlingsodem; Gefesselter Riese; Der Wolkenmann; Schwüle; Der verlorene Sohn. - Alle mit (perforierter) Abrisskante, sonst guter Zustand.

 

604. Francisci, Erasmus [d.i. Erasmus Finx]: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Bey Mehrmaliger Unterredung / Vor dißmal So wol / Von der Natur / Welt / Himmel / und dem Gestirn / insgemein / Als auch Insonderheit von dem Mond / der Sonnen / und allen übrigen wandelbaren Sternen; Imgleichen von den Haar-Sternen / oder Kometen / wie auch gestirnten Einflüssen / Stuffen-Jahren / Talismannen / oder vermeinten Krafft-Bildern, Würck- und Vorverkündigungen / aus dem Gestirn / aus den Komet-Sternen und Geburts-Zeichen. Allen Natur-Kunst- und Tugend-liebenden Augen zu beliebiger Ergetzung / angewiesen / Durch Erasmum Francisci. Erstausg. Nürnberg, In Verlegung Wolffgang Moritz Endter u. Johann Andreae Endters Sel. Erben, 1676. Gest. Frontispiz, 7 Bll., 1576 S., 16 Bll. (Register), u. 28 [von 30] weitere Kupferstich-Taf. (2 eingefalt.), mit 1 Textillus., 8°, Neues Pergament

Graesse 626; VD17 14:626716T. - "Populärwissenschafliches Werk zur Astronomie, mit vielen Kuriosa u. Anekdoten; u.a. ein ausführliches Kapitel über Kometenerscheinungen und deren Auslegung. Die Kupfer zeigen astronomische (‘Der Mond durchs Perspektiv’) wie auch astrologische Darstellungen, Planetenfiguren, Tierkreiszeichen usw." (Dünnhaupt  I, 647) - U.a. über: Von der Egypter/Syrer/Araber u.a.m. Ur- u. Engelwelt; Von der Cabalistischen Welt-Unterscheidung; Von der Welt Anfang u. Ende; Die Ordnung der Welt-Theile / u. der berühmtesten Stern-Weisen Gedanken darüber / begreiffend; Von der Himmels-Neigung / u. den himmlischen Würckungen / am menschlichem Leben; Von den Sternen; Von dem Mond; Von der Sonnen; Von den Kometen / oder Stern-Ruten; Von dem Einfluß des Gestirns / Stuffen-Jahren / u. Talismannen / oder Krafft-Zeichen; Von der Vorverkündigung / aus dem Gestirn / u. Geburts-Zeichen. - Erasmus Finx (1627-1694) hat eine Vielzahl von Schriften verschiedenen Inhalts verfasst u. gilt als Polyhistor. Tls. verwendete er Pseudonyme wie Freundlieb Ehrenreich von Kaufleben, Theophil Anti-Scepticus, Der Unpartheyische oder Gottlieb Warmund. - Nach nach den bibliographischen Angaben von VD17 fehlen 2 Kupfertaf. (zu S. 530 u. 1233), jedoch scheint das Werk nur selten komplett zu erscheinen, v.a. die Taf. zu S.530 fehlt offensichtlich regelmäßig (siehe die ebda. genannten Vergleichexpl. in Bibliotheken). - Neuer unbeschrifteter Pergament-Einband; Frontispiz u. Titel hinterlegt, letzterer mit tls. handschriftlich ausgebesserten Fehlstellen; die 2 folgenden Blatt kleiner beschnitten; eine Taf. im Rand, eine ganz hinterlegt; tls. etwas fleckig; wenige Blatt mit Anstreichungen oder Anmerkungen, sonst gut.

 

605. Fritsche, Dr. Herbert (Bearb.): Die Weisheit des Maharshi vom Berge des heiligen Feuers in Südindien. Mit drei indischen Bildnissen. 1. Aufl. Leipzig, Richard Hummel Verlag, 1940. 62 S., 1 Bl., mit Frontispiz u. 2 Taf., 8°, Illus. O-Pappband

Dr. Herbert Fritsche (1911-1960), nach Miers: aktiver esoterischer Führer u. Schriftsteller; Steiner-Gegner; Anhänger der Theosophie Annie Besants; praktischer Psychologe; Hrsg. der grenzwissenschaftlichen Zeitschrift "Die Säule"; Oberhaupt der Gnostisch-Katholischen Kirche; Nachfolger von Krumm-Heller als Großmeister der Fraternitas Rosicruciana Antiqua; Ordensname im O.T.O.: "Basilius". -  Der Verleger Richard Hummel veröffentlichte selbst unter dem Pseud. R.H. Laarss okkulte Werke. - Leicht bestossen u. lichtrandig; Rücken ausgeblichen, papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

606. Garland, Major H. and C. O. Bannister: Ancient Egyptian Metallurgy. With Frontispiece and 113 Other Illustrations, Including Many Photo-Micrographs. 1st edition. London, Charles Griffin & Company, 1927. XI, 214 p., with many illus., 8°, Gilt O-Cloth

Major H. Garland, der eigentliche Verfasser des Buches, verstarb bereits 1921. C. O. Bannister hat seine hinterlassenen Aufzeichnungen bearbeitet u. hrsg. Zusammenfassend zeigen Garlands Forschungen folgende Ergebnisse: "1. den Wert mikroskopischer Untersuchungen für die Erforschung alter Funde; 2. die Wahrscheinlichkeit, daß es in Aegypten schon viel früher, als man gewöhnlich annimmt, ein Eisenzeitalter gab; 3. den frühen Gebrauch des Wachsausschmelzverfahrens für Gußstücke; 4. die verhältnismäßig späte Anwendung der Kaltbearbeitung im Verein mit der Wärmebehandlung für die Gestaltung von Gefäßen." (beiliegende Rezension von Martin W. Neufeld). Interessant ist v.a. der 2. Punkt, den Garland damit beweist, dass z.B. die Bildhauerarbeiten in Granit mit kupfernen Meisseln nicht herstellbar gewesen wären. - "The work of ancient people on the metals known to them has been always of great interest to metallurgists, and the details of Ancient Egyptien Metallurgy given in this book are commended with confidence to students, whilst archaelogists will find many enriching suggestions." (Preface) - With index. - Cover slightly rubbed and a bit sunned; owner’s stamp; a good copy.

 

607. Goodwyn, Dr. Edmund: Dr. Edmund Goodwyn’s erfahrungsmäßige Untersuchung der Wirkungen des Ertrinkens, Erdrosselns und durch schädliche Luftarten erfolgten Erstickens nebst den wirksamsten Mitteln Scheintodte wieder herzustellen. Preißschrift. Aus dem Englischen übersetzt vom Dr. Christian Friedrich Michaelis. Mit Kupfern. Neue Ausg. Leipzig, Magazin für Litteratur, [1802]. VIII, 96 S., mit Titelvignette u. 2 eingefalt. Kupfern, 8°, Schlichter Pappband d. Zt.

Inhalt: (1) Die allg. Wirkungen des Ertrinkens lebendiger Thiere zu bestimmen; (2) Ob das Wasser diese Veränderungen unmittelbar durch sein Eindringen in die Lungen hervorbringe, oder ob es mittelbar, durch das Abhalten der atmosphärischen Luft von den Lungen die Ursache hiervon sei?; (3) Bestimmung der mechanischen Wirkungen der Luft in den Lungen bei dem Geschäfte des Odemholens; (4) Bestimmung der chemischen Wirkung der Luft auf die Lungen; (5) Bestimmung der Natur der durchs Ertrinken hervorgebrachten Krankheitsbeschaffenheit; (6) Beschaffenheit des Körpers in dieser Krankheit, u. die Mittel, sie vom Tode selbst zu unterscheiden; (7) Die besten Mittel, diese Krankheit zu heben. - Die Fragen des Inhalts klärt der britische Mediziner Edmund Goodwyn (1756-1829) mit Hilfe von Versuchen mit Tieren (v.a. Hunde u. Katzen), die er nach dem Eintreten des Todes öffnete, mit Hilfe der Obduktion von Menschenleichen sowie mit Atemexperimenten. Im letzten Abschnitt stellt Goodwyn auch ein kl. Gerät vor, das helfen soll, Wasser aus den Lungen beinahe Ertrunkener zu ziehen. Der Original-Titel des Werkes lautet: "The Connexion of Life with Respiration; or, An Experimental Inquiry into the Effects of Submersion, Strangulation, and Several Kinds of Noxious Airs, on Living Animals: with An Account of the Nature of the Disease they produce; its Distinction from Death" (EA 1788). Goodwyn soll als erster den Vorschlag gemacht haben, Sauerstoff in die Lungen von beinahe ertrunkenen Personen zu geben. - Der schlichte Einband gebräunt, etwas bestossen u. am Rücken angerissen; die Seiten leicht gebräunt u. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

608. Grimm, Georg: Die Lehre des Buddha. Die Religion der Vernunft. 6.-8. Aufl. München, R. Piper & Co., 1920. XXVIII, 565 S., 8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit vier Bünden u. goldgepr. Rücken 

Georg Grimm (1868-1945), königlich-bayerischer Amtsrichter u. Pionier des Buddhismus in Deutschland. Durch die intensiven Beschäftigung mit Arthur Schopenhauer wurde er auf den Buddhismus aufmerksam. Was ihn ebenfalls beeinflußte, war seine Verbindung zu Carl Du Prel u. dessen Philosophie der Mystiker. Mit dem damals bedeutenden Indologen u. Philosophen Paul Deussen, einem Jugendfreund von Friedrich Nietzsche, verband Georg Grimm eine lebenslange Freundschaft. Zusammen mit dem Indologen u. Pali-Forscher Karl Seidenstücker gründete er 1921 die "Altbuddhistische Gemeinde". - Einband etwas berieben; Innendeckel mit ExLibris des renomierten, Hamburger Architekten Erich Elingius (1879-1948); papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

609. Grünwedel, Albert: Tusca. 1. Die Agramer Mumienbinden / 2. Die Inschrift des Cippus von Perugia / 3. Die Pulena-Rolle / 4. Das Bleitäfelchen von Magliano / 5. Die Leber von Piacenza / 6. Golini-Grab / 7. Die Inschrift von Capua. Unter Zuziehung anderen sachlich zugehörigen archäologischen Materials übersetzt. Mit fünfzig Abbildungen. 1. Aufl. Leipzig, Verlag von Karl W. Hiersemann, 1922. 226 S., 1 Bl., mit 50 Abb., 4°, Illus. O-Leinen

"Grünwedel glaubte nämlich - wie manche vor und nach ihm (z.B. NS-Ideologe Alfred Rosenberg übernahm dies in ‘Der Mythus des 20. Jahrhunderts’) [...] daß das gesamte Etruskertum auf satanischer Sexualmagie und auf der Opferung von zuvor sexualmagisch geschändeten Knaben beruhe." (Alfons Rosenberg: Praktiken des Satanismus, S.87) - Angestaubt u. mit schwachen Fleckspuren; Rücken ausgeblichen u. an den Kapitalen mit kl. Anrissen; Titel mit kl. Besitzerstempel, sonst ein gutes Expl.

 

610. Hall, Manly P.: An Encyclopedic Outline of Masonic, Hermetic, Qabbalistic and Rosicrucian Symbolical Philosophy. Being an Interpretation of the Secret Teachings concealed within the Rituals, Allegories and Mysteries of all Ages. The Illustrations in Color by J. August Knapp. 5th edition, numbered: 337/800. San Francisco, Printed for Manly P. Hall by H. S. Crocker Company Inc., 1928. CCXLV [245] p., almost each page with textillus, and 48 coloured plates (2 folded, 1 with transparent-overlay), Gr.-2° (49x33cm), O-Halfvellum in O-Slipcase 

Huge volume, the top edge gilt, others untrimmed. With original wooden slipcase. - The Canadian author Manly Palmer Hall (1901-1990) was only 27 years old when he published the present monumental book, which is sometimes shortly called "The Secret Teachings of All Ages." - "A gorgeous, dreamlike book of mysterious symbols, concise essays and colorful renderings of mythical beasts rising out of the sea, and angelic beings with lions’ heads presiding over somber initiation rites in torch-lit temples of ancestral civilizations that had mastered latent powers beyond the reach of modern man." (L. Sahagun: Master of the Mysteries: The Life of Manly Palmer Hall. Port Townsend 2008) - E.g. about: Ancient Mysteries and Secret Societies which have influenced Modern Masonic Symbolism; Atlantis and the Gods of Antiquity; Life and Writings of Thoth Hermes Trismegistus; The Life and Philosophy of Pythagoras; The Human Body in Symbolism; Ceremonial Magic and Sorcery; The Qabbalah, the Secret Doctrine of Israel; The Fraternity of the Rose Cross; The Theory and Practice of Alchemy; Bacon, Shakespeare and the Rosicrucians; The Mystery of the Apocalypse. - With index. - Slipcase is a bit bumped, rubbed and torn; the book itself a bit rubbed; spine label with faults; else a very good copy.

 

611. Henning, Friedrich: Reiner Krystallstrom. Erster und zweyter Theil [kmpl.]. Erstausg. Sternberg [d.i. Altona u. Wandsbek], [1781],1782. 248 S. / 143 S., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen mit Rückentext (beide zus. in einem Bd.)

Goedeke VII,572,3,1; Kosch VII,893. - Friedrich Henning (geb. 1738 zu Sternberg im Mecklenburgischen), Gerber u. Schuster; hielt sich 1781-1783 in Altona auf, ging 1784 nach Philadelphia u. von dort nach Westindien (Goedeke bezieht sich bei diesen Angaben auf Meusel III,215 u. Bolten, Kirchennachrichten II, 138-142). Kehrte nach einer erfolgreichen wirtschaftlichen Karriere in Surinam u. auf St. Croix voller "schwärmerischer Grillen" u. von einem religiösen Sendungsbewusstsein erfüllt nach Altona zurück. - Das vorliegende Werk enthält seine neue Interpretation der Bibel. So versteht Henning u.a. die ersten drei Bücher Mose allegorisch, den Erlösungsgedanken durch den Tod Jesu lehnt er ebenso ab, wie die Kindstaufe. Die Kirche sieht er als eine Insitution Satans u. erkennt sie in dem babylonischen Tier der Offenbarung Johannes wieder. Karl Philipp Moritz dazu in "Gnothi sauton oder, Magazin zur Erfahrungsseelenkunde" (Band 3, Lindau i.B. 1785): "[...] von dem Buche des Schusters Friedrich Henning, so er betitelt hat: Reiner Krystallstrom; welches alle Gingster gelesen, und worinnen er die Priester aufs ärgste heruntermacht und schimpfet sie vor Schalksknechte, Bälger, Lügner und Mammonsknechte". Das Werk wurde verboten u. ein kirchliches Konsistorium sprach gegenüber Henning ein Schreibverbot aus. - Der Titel zum ersten Teil fehlt; erstes, letztes u. Titelblatt des 2. Teils (verso) mit tlw. längeren handschrftl. Eintragungen (beim Titel stärker durchschlagend); ein Blatt mit Einriss; teilw. eselsohrig u. stärker feuchtfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten; via KVK/WorldCat kein Expl. nachweisbar.

 

612. Hildebrandt, [Johann Andreas] C[hristian]: Merkwürdige Abenteuer des Grafen Alexander von Cagliostro und Anderer. Nach authentischen Quellen bearbeitet. Erstausg. Quedlinburg u. Leipzig, Druck u. Verlag von Gottfr. G. Basse, 1839. 224 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Inhalt: Alexander, Graf von Cagliostro; Carl Eduard, Kronprätendent von Großbritanien; Wilhelm, Herzog von Riperda. Fragment aus seiner Selbstbiographie; Theodor, Baron von Neuhof, König von Corsika. Eine Selbstbiographie. - Johann Andreas Karl Christoph Hildebrandt (1763-1846), deutscher Romanschriftsteller. Der Nekrolog vermerkt von ihm, dass er "während seiner langen Lebenszeit fast ganz allein der basse’schen Buchhandlung in Quedlinburg ihre traurige Berühmtheit" verschaffte. Die angesprochene Buchhandlung ist der von Gottfried Basse gegründete Verlag, in dem die meisten Werke von Hildebrandt erschienen (Wikipedia). - Einband berieben u. bestossen; Rückenschild nur noch fragmentarisch; ein Innengelenk verstärkt; Titel u. wenige Seiten etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

613. Hoene-Wronski, [Jósef Maria]: Prodrom des Messianismus oder der absoluten Philosophie. Übersetzung aus dem französischen Original von E. S. [Elsa Starostowa]. Oldenburg i. O., Kommissionsverlag u. Druck von Gerhard Stalling, [1930]. XVI, 139 S., mit Frontispiz, 8°, O-Karton

"Zum ersten Male findet in diesem Werke eine zusammenfassende Darstellung der Lehre des Philosophen und Mathematikers Hoene-Wronski in deutscher Sprache statt." (beiliegende Verlagswerbung von 1930) - Der in Polen geborene Hoëné-Wronski (eig. Jósef Hoëné, 1776-1853, Paris) hatte 1803 eine "Erleuchtung", die ihn über die folgenden Jahre zur Entwicklung seiner "absoluten" Philosophie führte, welche die Menschheit umfassend erneuern sollte u. die er deshalb auch als "Messianismus" bezeichnete. Er knüpfte teils an Kant an u. erhob den Anspruch, die Philosophie u. die Mathematik grundlegend zu reformieren. Die Wissenschaft lehnte seine Arbeiten jedoch überwiegend ab. Mehr im Verborgenen befasste Wronski "sich mit der Kabbala, mit Jakob Böhme und mit gnostischen Lehren. Auf diesem Gebiet hatte er in seinen letzten Lebensjahren einen großen Einfluss auf Éliphas Lévi, den Begründer des modernen französischen Okkultismus." (Wikipedia) - "In diesem Prodrom des Messianismus, mit dem die Veröffentlichung der absoluten Doktrin beginnt, ist bereits die Gesamtheit der Bestimmungen des Menschengeschlechts enthüllt." (Vorwort) - Gering angestaubt; etwas gebräunter Einband, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

614. Hohenfeldt, Henriette (geb. Freiin von Bülow): Aus dem Feenreiche. Ein Märchenstrauss für die Jugend ausgewählt. Mit 8 Tonbildern und vielen Illustrationen. Berlin, August Riese’s Verlag, [ca. 1860]. 110 S., mit farbigem Frontispiz, farb. Titelbild u. 6 s/w-Taf. (= 8 Tonbilder) sowie mehreren Textillus., 8, Priv. Halbleinen d. Zt.

Enthält u.a.: Die Geschichte des Zauberpferdes; Die Roßtrappe; Der gehörnte Siegfried; Die Zwerge; Der weiße Hirsch. - Anscheinend das einzige Werk der Herausgeberin, im KVK nur 2 Expl. auffindbar (1xÖsterreich u. 1xDeutschland). - Leider nur ein befriedigendes Expl.; Einband beschabt u. bestossen; Seiten tlw. angeschmutzt u. durchgehend braunfleckig, ab u. an mit Randläsuren. - Selten.

 

615. Jonas, S. F.: Die Seele ist unsterblich! Dargethan aus der Betrachtung der Wunderwerke des Schöpfers und insbesondere aus dem Gebiete der Astronomie. Die beste Beruhigung für unsere Fortdauer und unser Wiedersehen [von] Dr. S. F. Jonas, Astronomen und Professor der mathematischen Wissenschaften. Nebst der Berechnung der Kometenbahnen und einer Übersicht der mathematischen und der eingeführten Chronologie. Erstausg. Schwerin, [Selbstverlag] gedruckt bei W.A. Sandmeyer, 1841. XII, 204 S., Gr.-8°, Pappband d. Zt., mit Kleisterpapier bezogen

Einband leicht berieben u. fleckig; wenige Blätter etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

 

Mit längerer Widmung des Verfassers an das Fräulein von Günderrode aus Frankfurt am Main:

 

616. Jordan, Wilhelm: Demiurgos. Ein Mysterium. 1., 2 und 3. Theil [kmpl.]. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1852-1854. 334 S. / 306 S.; 246 S., 1 Bl., 8°, Priv. Leinen mit goldgepr. Rücken u. mit dreiseitigem Goldschnitt (2 Bde.) 

Ackermann II/826. - Der erste Teil erschien noch anonym. - Carl Friedrich Wilhelm Jordan (1819-1904), deutscher Schriftsteller u. Politiker. Vom 1848-1849 Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung, die er als die "große Universität seines Lebens" bezeichnete. Im 19. Jh. wurde er vielfach als „Vorläufer Nietzsches und der Wegbereiter Darwins in Deutschland“ bezeichnet (René Simon Taube in: Das Bild Max Stirners in der deutschen Literatur um die Mitte des 19. Jahrhunderts, 1958. Wilhelm Jordan ist einer der ersten Autoren, die Max Stirner literarisch verarbeiteten). Heute ist sein Werk überwiegend Vergessenheit geraten, doch Jordans vorl. Mysterium Demiurgos u. seine Edda-Übersetzung werden nach wie vor wegen der einfühlsamen Sprache u. epischen Tiefe geschätzt. - Einbände berieben, bestossen u. leicht fleckig; Rücken etwas geblichen u. beim 2.Bd. auf beiden Seiten angerissen (sauber nachgeklebt); tlw. gebräunt u. leicht fleckig, sonst gute Expl. - Im 1. Bd. im Innendeckel u. beidseitig auf dem ersten Blatt mit längerer Autoren-Widmung: "Dem Fräulein L. v. Günderrode zum freundlichen Gedenken Ihr Verfasser. Alle Pflanzen im Garten [...]" (Die Familie Günderrode war ein adeliges Patriziergeschlecht in Frankfurt a. M., die u.a. drei Stadtschultheiße u. elf Frankfurter Bürgermeister stellte. Ihr bekanntestes Mitglied ist wohl Karoline von Günderrode, 1780-1806, die als Dichterin Goethe u. Clemens Brentano mit ihrem ungewöhnlichen Talent überaschte).

  

 

Mit ExLibris von Hermann Türck, gezeichnet von Franz Stassen:

 

617. Keller, Dr. Ludwig: Die Idee der Humanität und die Comenius-Gesellschaft. [Ein Rückblick am Schlusse des 15. Gesellschaftsjahres]. [Berlin, Weidmann], [1907]. 36 S., Gr.-8°, Schlichtes priv. Halbleinen

[= Comenius-Gesellschaft: Vorträge und Aufsätze aus der Comenius-Gesellschaft; Jhg. 15, Stück 2]. - U.a. über: Natur des Menschen; Kreuz u. Rose; Kultische Verbände; Böhmische Brüder; Sozietäten; Theologische Handbücher; Vorkämpfer; Jahrhundertfeier für Comenius; Wiederbelebung der Mystik; Die Akademien; Weltliche u. christliche Sozietäten; Ernst Troeltsch; Neuere Urteile über Comenius. - Ludwig Keller (1849-1915) war Archivar u. Freimaurer-Historiker, der 1891 in Berlin die "Comenius-Gesellschaft" gründete. Ihre Aufgabe sollte die Verbreitung von Geisteskultur sein, tatsächlich diente sie als Plattform der nicht immer unumstrittenen Forschungsergebnisse Kellers. 1897 wurde er in Kassel in den Freimaurerbund aufgenommen; 1902 wurde ihm in der Grossen Loge von Preussen das Amt des "Zugeordneten Großmeisters", bald darauf das des "Obersten Meisters des Inneren Orients" übertragen. Das Werk Kellers über geheime Gesellschaften, Akademien, Sprachgesellschaften u. die Reformation ist vor allem unter forschungsgeschichtlichen Aspekt von Wert. - Einband etwas bestossen, lichtrandig u. mit unbeschrifteten Rückenschild; mit dem O-Einband fehlt auch der nur dort aufgedruckte Titel; anfangs etwas angestaubt, sonst gut u. mit grossem ExLibris (ca. 17x12cm) von Hermann Türck. Das ExLibris zeichnete Franz Stassen, der sich u.a. an Fidus orientierte u. lt. Wikipedia 50 ExLibris schuf. Hermann Türck (geb. 1856), in vorl. Werk auch kurz erwähnt (hier eine Anstreichung), verfasste u.a. Werke wie "Der geniale Mensch" oder "Eine neue Faust-Erklärung."

 

618. Keller, Ludwig -  Die Begründung der Comenius-Gesellschaft. Aktenstücke und Satzungen. Berlin, Verlag der Comenius-Gesellschaft; Im Buchhandel  durch den Verlag von Johannes Bredt in Münster i. W., 1894. 44 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton

(= Sonder-Abdruck aus den M.-H. der C.-G). - Inhalt: Aufruf zur Feier des 300jährigen Geburtstages des Johann Amos Comenius am 28. März 1892; Vereinbarung über Zweck u. Verfassung der Comenius-Gesellschaft; Bericht über die vorbereitende Versammlung der Comenius-Gesellschaft; Dr. Keller: Über Zweck. Entstehung u. Entwicklung der Comenius-Gesellschaft; Verzeichnis der Mitglieder des Gesamtvorstandes. - Einband mit Randläsuren; Seiten tls. noch nicht aufgeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

619. Krüger, D. Johann Gottlob: D. Joh. Gottlob Krügers Träume. 3. verm. Aufl. Halle im Magdeburgischen, verlegt von Carl Hermann Hemmerde, 1765. 8 Bll., 672 S., mit gest. Frontispiz u. Titelkupfer, 1 Taf., 79 S., Kl.-8°, Halbpergament d. Zt.

"In einer Untersuchung über die Niederschrift des Traums bilden Johann Gottlob Krügers Träume, die zum ersten Mal 1754 in Halle verlegt wurden, zweifelsohne einen Grenzfall. Ihr Anliegen war dennoch wissenschaftlich: Diese Sammlung fiktiver Träume sollte nicht nur den Traumprozess, sondern auch die Natur des Traums beleuchten, d.h. eine Wissenschaft vom Traum vorschlagen. Zwei Probleme wurden damit aufgeworfen. Erstens: Wie könnte eine empirische Psychologie im Sinne einer Wissenschaft vom Traum begründet und definiert werden? Zweitens: Da Wissenschaft auf einem                  Abstand zwischen Gegenstand und Beobachter beruht, wie waren ‚echte Träume’ zu beurteilen und Bearbeiten?" (Claire Gantet: Der Traum in der Frühen Neuzeit. S.413) - Frontispiz unterzeichnet: "Mylius del." u. "J. C. G. Fritzsch sc:". Titelkupfer: G. L. Crusius. Im Anhang "Eine Uebersetzung aus den Ceremonies et Coutumes Religieuses de Tous les Peuples du Monde. Abhandlung von dem Gottesdienste." Die eingebundene alchemistische Taf. gehört anscheinend    nicht zum Buch. -  Johann Gottlob Krüger (1715-1759) deutscher Arzt u. Naturforscher. - Einband berieben, bestossen u. etwas fleckig; Vorsätze tlw. leicht fleckig u. mit einem Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

620. Kurnig [ungelöstes Pseudonym]: Der Neo-Nihilismus. Anti-Militarismus - Sexualleben (Ende der Menschheit). 2. Aufl. Leipzig, Verlag von Max Sängewald, 1903. VIII (mit Frontispiz), 192 S., mit einer Textabb., 30 S., 1 Taf. u. ein loses Blatt, Gr.-8°, Illus. O-Karton mit gepr. Vignette (trauernder Engel, der sich auf eine brennende Fackel stützt)

"Der einzig mögliche Fortschritt des Ganzen liegt auf dem Wege der Einstellung der Kinderzeugung - wie gesagt, der sanften Entvölkerung unseres Erdballs. Alles, was einer sanften möglichst raschen und definitiven Entvölkerung zu Gute kommt, muss befürwortet werden. Das wird die Moral der Zukunft sein." (Kurnig) - "Ein Autor, so Kurnig über sich selbst, der die christlichen und buddhistischen Grundlehren weiter ausbaut, wird ‘nach Kräften totgeschwiegen werden.’ Diese Prophezeiung hat sich erfüllt. Nicht zuletzt dadurch, dass es sich bei ‘Kurnig’ offenbar um ein Pseudonym handelt. Während seine Schriften seinerzeit in zahlreichen Rezensionen besprochen wurden, ist er heute bis vielleicht auf eine Erwähnung in Jean-Claude Wolfs Buch ‘Eduard von Hartmann. Ein Philosoph der Gründerzeit’ aus der kulturellen Überlieferung getilgt." (Karim Akerma "Exodus aus dem Sein. Kurnigs Neo-Nihilismus als buddhistisch säkularisierter Geist des frühen Christentums", in: "tabularasa Zeitung für Gesellschaft & Kultur", Ausg. No 112; 06/2015). - Das beigelegte lose Blatt beinhaltet eine Ausschreibung "Zur Beachtung!" von 500 Mark für ein rechtsphilosophisches Gutachten über den Neo-Nihilismus. - Einband leicht bestossen u. fleckig; Innendeckel u. wenige Blatt leicht fleckig; produktionsbedingt mit losen Lagen; unbeschnitten u. überwiegend unaufgeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

621. Langfelder, Dr. David: Die Symbolik des Judenthums. Ersten Theils erstes Heft [= verm. alles Erschienene]. Bearbeitet nach Quellen. Klausenburg, Eigenthum des Verfassers, 1876. 230 S., 1 Bl. (Druckfehler), 8°, Priv. gemusterter Pappband mit Rückenschild

Will "den Rahmen des gesammten symbolischen Bildes in monotheistischen Glaubensgebieten" vorstellen, während die einzelnen Ausführungen den anscheinend nicht mehr erschienenen Folge-Teilen vorbehalten sein sollten (S.204) - Der Band geht zunächst auf die philosophische u. religiöse Entwicklungsgeschichte des Judentums ein, um sich dann der Symbolik u. den Ideen der biblischen Gebote u. Verordnungen zu widmen, dann die symbolische Auffassung der Institutionen u. schliesslich noch einige Seiten zur Tempel-Symbolik. - Aussengelenk etwas angeplatzt; papierbedingt gebräunt; letztes Blatt im Bund hinterlegt, sonst gutes Expl.

 

622. [Lewohl, Carl]: Schloss Wildon. Erster bis Dritter Band [kmpl.]. Erstausg. Leipzig, Verlag von Eduard Eisenach, 1844. 2 Bll., 276 S. / 2 Bll., 255 S. / 2 Bll., 230 S., 1 Bl., Kl.-8°, Neuere Pappbände mit montierten O-Deckeln

Karl Lewohl (1806-1870), österr. Industrieller, Landtagsabgeordneter u. Besitzer des Guts Waasen bei Wildon. Sein Roman "Schloß Wildon" ist ein Kulturbild Anfang des 14. Jh. über die blutige Fehde zweier steirischer Rittergeschlechter, das dabei auch einen Hexenprozess schildert. Wegen Schwierigkeiten mit der Zensur liess er ihn anonym in nur einigen Exemplaren auf eigene Kosten im Ausland drucken. - Seiten tlw. fleckig, sonst gute Expl.

 

623. Lydis, Mariette: Orientalisches Traumbuch. 1. Aufl. Potsdam, Müller and Co. Verlag, [1925]. 167 S., mit farbigen Taf., lose beigefügt ein "verstellbares Horoskop" u. ein kl. Zettel zur Gebrauchsanweisung (nur so kmpl.), Kl.-8°, Farbig illus. O-Pappband

Aufwendiger Druck mit zusätzlicher Goldfarbe. - Mariette Lydis wurde 1887 in Wien geboren u. war als Buchillustratorin sehr erfolgreich. Unter anderem hat sie die "Die Blumen des Bösen" von Charles Baudelaire u. erotische Gedichte von Paul Verlaine illustriert. 1940 wanderte sie nach Buenos Aires aus, wo sie 1970 verstarb. - Einband berieben u. leicht angestaubt u. bestossen; unteres Kapital leicht angerissen; Vorsatz mit Besitzerstempel; Innengelenke tlw. angeplatzt (die gesamt Aufl. leidet etwas an der Bindung), sonst ein gutes Expl.

 

624. Nork, F. [d.i. Selig Kohn, später Friedrich Korn]: Populäre Mythologie oder Götterlehre aller Völker. In zehn Theilen, mit einer Menge von Abbildungen. Herausgegeben von der "Gesellschaft zur Verbreitung guter und wohlfeiler Bücher". [Kmpl. in 2 Bde.]. 1. Aufl. Stuttgart, Verlag von Scheible, Rieger & Sattler, 1845. 195 S. / 207 S. /186 S. / 162 S. / 194 S. / 165 S. / 210 S. / 139 S. / 167 S. / 212 S. / mit tlw. unpaginierten Inhaltsverz. u. 12 mehrfach gefalteten Taf. [kmpl.], Kl.-8°, Priv. Pappband mit Rückenschild

Die religionswissenschaftlichen u. mythologischen Arbeiten von Friedrich Nork (1803-1850) blieb die allgemeine Anerkennung versagt; Friedrich Engels verfasste in seinem Briefwechsel an Friedrich Graeber sogar ein Spottgedicht über den Autor u. seine orientalischen Sprachableitungen. - Beanspruchte Einbände: berieben u. bestossen; Rücken angerissen; Innendeckel mit kl. Besitzervermerken u. einem ExLibris; die eingefalteten Taf. stehen über u. sind deshalb angerändert; tlw. braunfleckig, befriedigende Expl. (Zustand im Preis berücksichtigt).

 

625. Pantheismus - Mayer, J. V.: Theismus und Pantheismus mit besonderer Rücksicht auf praktische Fragen. Erstausg. Freiburg i. Br., Buchdruckerei von Adolph Emmerling, 1849. V, [2], 206 S., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen 

U.a. über: Die Unendlichkeit Gottes; Die Persönlichkeit Gottes; Das Böse u. das Unglück in der Welt; Von der Vernunft oder dem freien Denken; Historischer Beweis des bisher vertheidigten Princips; Von den Beweisen für das  Dasein Gottes. - Während der traditionelle Gottesbegriff im Theismus von einer völligen Unterschiedenheit von Gott und Welt ausgeht, glaubt der Pantheismus, die Welt mit Gott identifizieren zu können. Dagegen halten christliche Theologen daran fest, dass weder die Welt mit Gott noch Gott mit der Welt identifiziert werden könne. Wenn Gott im "Endlichen" gründe, werde die Transzendenz Gottes, ein nach christlicher Überzeugung wesentliches Kennzeichen, aufgehoben. - Der Pantheismusstreit ist eine für die deutsche Philosophie und Literatur der Aufklärung grundsätzliche Auseinandersetzung. Ludwig Feuerbach zog daraus folgende Quintessenz: "Spinoza ist der Urheber der spekulativen Philosophie. Schelling ihr Wiederhersteller, Hegel ihr Vollender. Der Pantheismus ist die notwendige Konsequenz der Theologie (oder des Theismus) - die konsequente Theologie; der Atheismus die notwendige Konsequenz des ‘Pantheismus’, der konsequente ‘Pantheismus’." - Durchgehend etwas fleckig; unbeschnitten u. dadurch mit kl. Randläsuren, sonst ein gutes Expl.

 

626. Pantheismus - Schaden, Emil August von: Ueber den Gegensatz des theistischen und pantheistischen Standpunktes. Ein Sendschreiben an Herrn Doktor Ludwig Feuerbach. Erstausg. Erlangen, bei Theodor Bläsing, 1848. 1 Bl., 240 S., 1 Bl., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen mit dreiseitigem Farbschnitt 

Das vorliegende Werk des Philosophen Emil August von Schaden (1814-1852) bezieht sich auf die Veröffentlichung "Grundsätze der Philosophie der Zukunft" von Ludwig Andreas Feuerbach (1804-1872), dessen Religions- u. Idealismuskritik bedeutenden Einfluss auf die Bewegung des Vormärz hatte. - Titel leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

627. Paulus, Dr. [M.]: Magicon: Wonderful Prophecies concerning Popery and its impending Overthrow and Fall. Together with Predictions relative to America, the End of the World and the Formation of the New Earth; also, concerning the True Beginning and Future of Ehe New Church, called The New Jerusalem. With Twenty-four Magic Figures. New York, [John J. Reed], 1869. 152 p., with 24 woodcuts, 8°, Gilt Cloth

These magic figures, showing "prophecies in regard to the downfall of Popery", were "discovered as far back as four hundred and fifty years ago in the chartist cloister at Nuremberg (Bavaria); but not until a later period were they explained by Doctor Theophrastus Paracelsus, of Hohenheim [...] In giving the explanations of the following figures, we have retained and in a measure imitated the style of the old German translations (the original being in Latin)." (Introduction) After describing the figs., from page 123 on there is described the future with "The New Church, or the New Jerusalem" (finally New York will be destroyed by an earthquake and "peace and harmony will reign in the New City of the Lord", p.151). - Cover is severely spotted; pages with little foxing and a bit browned, otherwise a good copy.

 

628. Pauwels, Louis, Karl-Ludwig Kuss und Friedrich W. Langreuter (Hrsg.): Planet [Magazin]. 1 - 8 [kmpl. oder von 9?]. [Die Zeitschrift für Zeitgenossen der Zukunft. Die europäische Zeitschrift in Buchform]. München, Buch- u. Zeitschriften Edition Planet, 1969-1971. 144 S. / 143 S. / 155 S. / 144 S. / 142 S., 1 Bl. / 127 S., 8 Bll. / 126 S., 9 Bll. / 134 S.; alle mit mehreren Abb. in s/w u. Farbe, 8°, Illus. O-Karton (8 Bde.)  

Vorliegend die deutsche Ausgabe der Zweimonatszeitschrift "Planète", die in Paris von Louis Pauwels geleitet wurde. - Aus dem Inhalt: Henri Guiguonnat: Das magische Universum der Leonor Fini; Eric Schlumberger: Der wiederentdeckte Steiner; Jean Montorsier: Bionik; Georg Jappe: Dädalos erfand den Roboter; Jacques Mousseau: Ein Gespräch mit Alan Watts; Fritz Usinger: Tellurische u. Planetarische Literatur; Jacques Bergier: Die Alchimie: Nein zu einer Wissenschaft ohne Gewissen; John Maynard Keynes: Die zwei Gesichter des Sir Isaac Newton; Irving Bengelsdorf: Chemische u. biologische Kampfstoffe; Pascal Jordan: Allein im Weltall?; Wolfgang Schmidbauer: Mit Hasch zu Gott; Oliver L. Reiser: Botschaft an die Milchstrasse; Claus Colin: Gurdjieff. Der Mann usw. - In den letzten Heften wird zunehmend die Hippie-Zeit deutlich, was Gestaltung, aber auch Themen angeht. Heft 8 erschien nur mit Verzögerung, u. es soll (angeblich?) noch ein 9. Heft erschienen sein. - Leichtere Gebrauchsspuren an den Einbänden, gute Expl.

 

629. Poppe, Johann Heinrich Moritz v.: Neuer Wunder-Schauplatz der Künste und interessantesten Erscheinungen im Gebiete der Magie, Alchymie, Chemie [...]. Erster Theil [von 6]. Nach den Aufschlüssen der bekanntesten Forscher von Theophrastus Paracelsus volkstümlich bearbeitet [...]. Mit vielen Abbildungen. Stuttgart, J. Scheible’s Buchhandlung, 1839. 376 S., mit Frontispiz (Portrait von Paracelsus) u. 9 Kupfertaf., Kl.-8°, Priv. Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückennr.

(= Job. Nik. Martius gesammelte Schriften über natürliche Magie. Erster Theil [von 2]). - Enthält Mechanische, Optische, Elektrische, Magnetische u. Chemische-Kunststücke. - Die Tafeln zeigen Hilfsmittel, Konstruktionen oder erläutern z.B. die Entstehung optischer Täuschungen. - Einband angestaubt, leicht bestossen u. berieben; Seiten tlw. etwas gebräunt u. leicht fleckig; sonst ein gutes Expl.

 

630. Poppe, Johann Heinrich Moritz v.: Neuer Wunder-Schauplatz der Künste und interessantesten Erscheinungen im Gebiete der Magie, Alchymie, Chemie [...]. Fünfter und Sechster Theil [von 6]. Nach den Aufschlüssen der bekanntesten Forscher [...] von J. H. M. v. Poppe. Ausgewählt und bearbeitet [...]. Mit vielen Abbildungen. Stuttgart, J. Scheible’s Buchhandlung, 1839. 338 S., 8 Kupfertaf. / 342 S., 8 Kupfertaf., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit goldgepr. Rücken

(= Philadelphia’s, Wiegleb’s, Pinetti’s und v. Eckartshausen’s gesammelte Schriften über natürliche Magie. Erster und Zweiter Theil [kmpl.]). - Die Bände enthalten Mechanische, Optische, Chemische, Oekonomische, Magnetische, Rechen- u. Karten-Kunststücke; einige Gesellschaftsspiele, u. in Tl. 2 noch: Wieglebs u.a. Männer Beleuchtung versch. abergläubischer Dinge. - Die Tafeln zeigen Hilfsmittel, Konstruktionen oder erläutern z.B. die Entstehung optischer Täuschungen. - Einband bestossen u. beschabt; Aussengelenke angerissen u. aufgeplatzt; Seiten tlw. etwas gebräunt u. leicht fleckig; Tafeln tlw. etwas knapp beschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

631. [Reichard, Heinrich August Ottokar; Hrsg.]: [Bibliothek der Romane. 5. Band]. [Enthält:] I. Ritter-Roman "Ogier von Dännemark". II. Deutscher Roman "Historien unnd Geschicht, Camillo und Emilie, von jrer beyder hertzlicher brünstiger Liebe [...]" III. Roman der Ausländer "Novellen des Antonia Francisco Grazzini, genannt Casca." IV. Episoden und kleine Geschichten "Beschluß des Teufels Amors." V. Religions-Romane "[Über] Die Edda." VI. Romane der La Fayette: "Geschichte dieser Romane und der Verfasserin." [Riga, Im Hartknochschen Verlage], [1780]. 316 S., 2 Bll., Kl.-8°, Pappband d. Zt.

"Nachricht. Wegen Mangel des Raums ist der Volks-Roman in diesem Bande weggeblieben." - Einband berieben u. leicht bestossen; Rücken mit Papiermarke; es fehlen Titel, Vorwort u. wahrscheinlich Frontispiz (Text kmpl.), sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

632. Reichenbach, Konstantin Moritz: 1840. Ein Jahr im Orient. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. [2. Aufl.] Leipzig, C. Berger’s Buchhandlung, 1846. 260 S. / 244 S., Kl.-8°, Priv. schlichtes Halbleinen (2 Bde.)

Die EA erschien 1841 mit dem Untertitel "Historisch-romantische Zeitbilder in Novellenform." - Konstantin Moritz Reichenbach (1804-1870), deutscher Schauspieler, Schriftsteller u. Redakteur. Seine zahlreichen Titel, die auch Phantastisches enthalten (siehe Bloch: Bibliografie der Utopie und Phantastik), wurden seiner Zeit gern gelesen, sind aber heute meist vergessen. Sein Bruder war der Naturwissenschaftler Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach (1793-1879), der sich v.a. der Botanik widmete. - Einbände leicht berieben u. bestossen; Titel gestempelt u. jew. mit zwei kl. Überklebern; tlw. etwas knapp beschnitten; tlw. etwas fleckig; letztes Blatt 1x mit kl. Namesstempel u. 1x überklebt, sonst gute Expl. - Selten.

 

633. Sadhu Sundar Singh: Gesichte aus der jenseitigen Welt. Mit Geleitworten des anglikanischen Bischofs Durand von Lahore und des Erzbischofs Söderblom von Upsala. Mit Erlaubnis des Verfassers aus dem Englischen übersetzt von A. M. H. 4.-6. Tsd. Aarau, Verlag der Christl. Buchhandlung D. Fröhlich, [ca. 1928]. 74 S., 3 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen

"In diesem Buche habe ich versucht, über einige der Gesichte zu schreiben, welche Gott mir geschenkt hat [...] Manche mögen denken, diese Visionen seien nur eine Art von Spiritismus; aber ich betone, daß da ein wesentlicher Unterschied besteht." (Vorwort) - Sadhu Sundar Singh (1888-?), indisch-christlicher Mystiker, Wunderheiler u. Vorkämpfer der Ashrambewegung. Eine Christusvision 1903 weckte in ihm das Verlangen, getauft zu werden. Im Missionsinternat der Presbyterianer in Ludhiana bereitete er sich ein Jahr lang auf seine Taufe vor, danach legte er das traditionelle ockerfarbene Gewand der Sanyasi-Mönche an u. begann auf eigene Faust zu missionieren. Die folgenden Jahre zog Sundar Singh evangelisierend durch Nordindien. 1908 bereiste er den Himalaya u. soll bis ins damals noch verschlossene Tibet vorgedrungen sein. Es folgten weitere Reisen, die ihn auch nach Amerika u. Europa führten, von seiner letzten 1928 in Richtung Tibet kehrte er nicht zurück, 1933 wurde er offiziell für tot erklärt. - Etwas berieben; Expl. ist tls. stärker braunfleckig, sonst gut erhalten. - In so früher Ausgabe recht selten.

 

634. San-Marte (A[lbert] Schulz): Parcival-Studien. Erstes, Zweites und Drittes Heft [so kmpl.]. Halle, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, 1861, 1861, 1862. XII, 402 S., 1 Bl. / XVI, 278 S., 1 Bl. / VIII, 244 S., 8°, Marmoriertes Halbleder d. Zt. mit 4 Bünden u. Rückenvergoldung 

(1) Des Guiot von Provins bis jetzt bekannte Dichtungen, altfranzösisch und in deutscher metrischer Übersetzung mit Einleitung, Anmerkungen und vollständigem erklärenden Wörterbuche herausgegeben von Joh[ann] Friedr[ich] Wolfart und San-Marte (A. Schulz). - (2) Ueber das Religiöse in den Werken Wolframs von Eschenbach und die Bedeutung des heiligen Grals in dessen "Parcival". Herausgegeben von San-Marte (A. Schulz). - (3) Die Gegensätze des heiligen Grales und von Ritters Orden. Herausgegeben von San-Marte (A. Schulz). - San-Marte bzw. Albert Schulz (1802-1893), Literatur- u. Sagenforscher, der 1836 die erste Übersetzung von Eschenbachs Parzival vorlegte. - Einband etwas berieben; Aussengelenke etwas angerissen; tlw. min. gebäunt, sonst ein gutes Expl.

 

635. Schall, Alfred: Das neue preuß[ische] Irrlehregesetz als Anstoß zu einer esoterischen Religionsfortbildung im Protestantismus. Grundlegung einer solchen mittelst der okkult-gläubis vertretenen Wahrheit einer kosmischen Allbeseligung [sic]. Leipzig, Oswald Mutze, 1914. VII, XX, 154 S., 1 Bl., 8°, Priv. illus. Leinen

Gliedert sich in drei Hauptteile: (1) Kritische Grundlegung einer philosophisch spekulativen Religionsvereinheitlichung in der Gesamtmenschheit zum Zwecke eines kosmopolitischen Ausgleichs auch ihrer gesamten übrigen kulturellen, politisch nationalen und wirtschaftlich sozialen Überzeugungs- u. Interessengegensätze; (2) Positive Grundlegung einer reinkarnistisch allbeseligungs-gläubigen Christentumsfortbildung als geistiges Bindemittel einer esoterisch sich vereinheitlichenden modernen Kulturmenschheit; (3) Esoterische Selbstapologie u. kirchliche Religionsapologetik. - Rückendeckel etwas angeschmutzt, sonst gut.

 

636. Scheitlin, P[eter]: Versuch einer vollständigen Thierseelenkunde. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Erstausg. Stuttgart u. Tübingen, Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, 1840. VIII, 488 S., 1 Bl. / IV, 444 S., 8°, Priv. marmoriertes Halbleder (beide zu. in einem Bd.) 

Das Werk will eine vollständige Geschichte der Ansichten der Tierpsychologen, dann Tatsachen u. schliesslich Anwendungen geben. Darunter zahlreiche Tierbeobachtungen. - U.a. über: Thierseelenkunde der Hebräer u. Christen nach ihren Religions-Urkunden; Der Talmud u. der Koran; Uebergang in die eigentliche Thierseelenkunde durch die Dichter; Die Mittel zum glücklichen Studium der Thierpsychologie; Blick in die Thierwelt oder von der Erdpsyche; Psychologisches Thiersystem [von den Würmern bis zum Elefanten]; Charakteristiken unserer vorzüglichsten Haussäugethiere; Das Allg. aus dem Besondern, oder von den psychischen Thätigkeiten der Thiere überhaupt (u.a. Unterscheidungslehre, Kleidung, Geschlechtstrieb, Zwitter, Gefühlssinn, Geruchssinn, Farbensinn, Liebe u. Haß, Rachsucht, Instinct, Gedächtniß, Einbildungskraft, Heimweh, Neid, Schamhaftigkeit, Erziehbarkeit, Rechnungsgabe, Wahrheitssinn, Des Thieres Gebet?, Das Thier hat ein Schicksal, Ob die Thiere der Vervollkommnung fähig?) - Einband etwas bestossen u. berieben; oberes Kapital etwas angerissen; Seiten z.T. etwas fleckig u. gebräunt; vereinzelte Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

637. Schlesinger, Max: Geschichte des Symbols. Ein Versuch. Erstausg. Berlin, Verlag von Leonhard Simion Nf., 1912. VIII, 474 S., 4°, O-Halbleinen

Hauptkapitel: Einführung in die Symbolik; Der Symbolbegriff; Die Symbolerscheinung (u.a. Rechtssymbolik, Religion ein Symbolgebilde, Symbolik in den Künsten, Sprachsymbolik). - In der Baukunst auch kurz über die Freimaurerei. - Mit Register. - Ecken bestossen; Seiten unbeschnitten u. tls. mit Eselsohren; tls. gering angeplatzte Bindung, sonst gutes Expl.

 

638. Schütz, Dr.: Catechismus für Leichenschauer, oder Belehrung über die Pflichten derselben und Anweisung, wie sie sich in allen Fällen zu verhalten haben. Stuttgart, Verlag der J. B. Metzler’schen Buchhandlung, 1834. 47 S., mit einer eingefalt. Tabelle, 8°, O-Karton

Der Autor war Oberamtsarzt in Maulbronn; die erste genannte Pflicht ist, sich zu vergewissern, dass kein Scheintoter für tot gehalten u. begraben werde. Diesem Thema widmen sich 33 Fragen. Die zweite Pflicht, Frage 34-58, beschreibt Wiederbelebungsversuche für Scheintote. Die dritte Pflicht beschäftigt sich mit der Aufbewahrung der Verstorbenen, die vierte Pflicht mit der rechtzeitigen Bestattung, die fünfte Pflicht mit ansteckenden Krankheiten u. die sechste Pflicht (hierzu die beispielhafte Tabelle) erklärt das Leichenregister. Gesamt werden 135 Fragen beantwortet. - Etwas bestossen, unbeschnitten, leicht braunfleckig; Deckel mit kl. Nummernaufkleber; ein gutes Expl. - Sehr selten, im KVK nur 1 Expl.

 

639. Seabrook, W[illiam] B[ühler]: Geheimnisvolles Haiti. Rätsel und Symbolik des Wodu-Kultes. Dtsch. Erstausg. Berlin, Rudolf Mosse Buchverlag, 1931. 222 S., 1 Bl., mit 24 Taf. u. 13 Textabb., Gr.-8°, Priv. gemusterter Pappband

Behandelt den Wodu-Kult (u.a. Die Blutweihe), Schwarze Magie (u.a. Papa Nebo, Tote steigen aus den Gräbern) u. einen Querschnitt durch Haiti (u.a. Der König von La Gonave, Hahnenkampf, Abenteuer auf dem Morne la Selle). - Ein gutes Expl.

 

640. Sherlock, William: Wilh. Sherlocks, ehemaligen Dechants an St. Paul zu London, Betrachtung über die Glückseligkeit der Frommen und Bestrafung der Gottlosen in der zukünftigen Welt, oder von der Unsterblichkeit der Seelen und einem künftigen Zustande, aus dem Englischen übersetzt und mit einigen Anmerkungen begleitet von Adam Wilhelm Franzen. [1. Aufl.]. Lübeck u. Leipzig, Verlegts Jonas Schmidt, 1746. 8 Bll. (Vorrede, Inhalt), 16 Bll. (Register), 688 S., 8°, Leder d. Zt.

U.a. über: Den Glauben von den Geistern darf man darum nicht verwerfen, weil man von einem unmateriellen Wesen, das für sich bestehet, keinen Begriff hat (S.85); Ein materielles Wesen ist nicht nothwendig sterblich (S.77f); Die Schöpfungsgeschichte bestätigt den Beweis von dem unmateriellen Wesen der Seelen (S.248); Ob die Seelen der Thiere unsterblich (S.104); Die Unsterblickeit der Seelen wird bewiesen, aus ihrer Natur u. zwar aus ihrem unkörperlichen Wesen (S.83,108f,122f, 217). - William Sherlock (1641? -1707), streitbarer, englischer Kirchenführer, der sich auch gegen das Papsttums u. den Anspruch der Unfehlbarkeit wandte. - Einband berieben u. bestossen; Rücken leicht angerissen u. mit zwei Fehlstellen; Vorsätze mit Anmerkungen von alter Hand; Titel mit kl. Signatur; tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

641. [Siddhartha Gautama Shakyamuni]: Die Reden des Buddha. Mittlere Sammlung aus dem Pali-Kanon übersetzt von Karl Eugen Neumann. 5. Aufl. Herrnschrot, Verlag Beyerlein-Steinschulte, [1995]. XXXIX, 1197 S., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag 

"152 mittellange Lehrreden, zusammengestellt vom Kreise Sariputtos. Diese Sammlung ist besonders verdichtet und wird mit Recht der Kern der Lehre Buddhas genannt. Sie bildet das Fundament aller buddhistischen Schulen. Vollständig wurden diese Reden bisher nur von dem 1915 verstorbenen K.E. Neumann übersetzt." (Verlagstext) - Von den "Lehrreden" ist "die hier vorliegende ‘Mittlere Sammlung’ die zentralste. Sie liefert demjenigen, der sich um ihre Erschließung bemüht, vor allem dem bereits in die Lehre des Erwachten Eingeführten, ein vielfältig sich bestätigendes Bild von der Dimension, Struktur und Funktion der Existenz und den Möglichkeiten, zu ihrer vollkommenden Beherrschung zu kommen." (Paul Debes; Klappentext) - Neuwertig.

 

642. [Siddhartha Gautama Shakyamuni]: Die Reden des Buddha. Längere Sammlung aus dem Pali-Kanon übersetzt von Karl Eugen Neumann. 4. Aufl. Herrnschrot, Verlag Beyerlein-Steinschulte, [1996]. XXX, 1063 S., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

"34 lange Lehrreden, zusammengestellt von dem Kreis Anandos. Darin wird der kosmische Aspekt der lückenlosen Gesetzmäßigkeit stärker betont und besonders auf das Gemüt ausgerichtet. Nicht ohne Grund wird diese Sammlung an die Spitze gestellt; nach der Überlieferung bleibt die Längere Sammlung am längsten in der Menschheit erhalten." (Verlagstext) - Neuwertig.

 

643. [Siddhartha Gautama Shakyamuni]: Die Reden des Buddha. Gruppierte Sammlung. Aus dem Pali-Kanon übersetzt von Wilhelm Geiger, Nyânaponika Mahâthera, Hellmuth Hecker. 1. Aufl. Herrnschrot, Verlag Beyerlein-Steinschulte, [1997]. XX, 385 S. / 2 Bll., 294 S. / 1 Bl., 248 S. / 475 S., Gr.-8°, Goldgepräg. O-Leinen mit O-Umschlag

"Meist kurze Lehrreden, nach Themen geordnet in 56 Gruppen, dabei am hervorragendsten Nr. 12 (70 Reden über die bedingte Entstehung), Nr. 22 (158 Reden über die fünf Zusammenhäufungen), Nr. 36 (207 Reden über die sechs Sinnengebiete). Auf dem 1. Konzil aus dem Kreise von Mahâ-Kassapo geordnet, vorwiegend auf die Ruhe zugeschnitten, auf Meditationsarten, wofür schon die erste Rede symptomatisch ist. Bemerkenswert sind die besonders vielen symbolischen Gleichnisse: von Mahâ-Kassapo leitet sich der Schauungs-(Zen)-Buddhismus ab." (Verlagstext) - Neuwertig.

 

644. Taruffi, Cesare: Hermaphrodismus und Zeugungsunfähigkeit. Eine systematische Darstellung der Missbildungen der menschlichen Geschlechtsorgane. Autorisierte deutsche Ausgabe von R. Teuscher. 2. Aufl. Berlin, Verlag von Hermann Barsdorf, 1908. VII, 417 S., mit 40 Abb. auf Taf., Gr.-8°, Priv. Halbleinen

Hayn-Gotendorf IX, 575. - Titel etwas fleckig u. hinterlegt; ganz wenige Seiten leicht fleckig oder mit angeknickten Ecken, sonst ein gutes Expl.

 

645. Tibet - Blofeld, John: Die Macht des heiligen Lautes. Die geheime Tradition des Mantra. 1. Aufl. Bern, München u. Wien, Otto Wilhelm Barth Verlag, 1978. 156 S., mit einigen Abb. auf Taf., 8°, O-Pappband  mit O-Umschlag

"In diesem Buch berichtet [der Autor] zunächst über seine erstaunlichen Erfahrungen, die er in China machte, wo er als einziger Europäer an Mantra-Meditationen teilnehmen durfte. Später suchte er das anfangs nur geahnte Geheimnis, das die Mantras umgibt, in Gesprächen mit chinesischen Weisen und tibetischen Lamas ganz zu erschliessen. [...] Diese Kraft intensiviert nicht nur die Meditation, sondern kann auch Krankheiten heilen - und zu magischem Unfug missbraucht werden." (Klappentext) - Ein gutes Expl.

 

646. Tibet - Essen, Gerd-Wolfgang und Tsering Tashi Thingo: Padmasambhava. Leben und Wundertaten des großen tantrischen Meisters aus Kaschmir im Spiegel der tibetischen Bildkunst. Köln, DuMont Buchverlag, 1991. 156 S., 2 Bll., mit zahlreichen Abb. u. Farbtaf., 4°, O-Leinen mit O-Umschlag

"Padmasambhava, d.h. ‘Der aus dem Lotos Geborene’, ist der Begründer des Lamaismus, der Religion Tibets [...]  Anhand von ausgwählt schönen Stücken, zumeist farbkräftigen Meditationsbildern aus der berühmten Tibet-Sammlung Gerd-Wolfgang Essen, zeichnet die vorliegende Publikation das Leben und die Wundertaten des Padmasambhava nach." (Klappentext) - Umschlag mit leichten Gebrauchsspuren, Buch sauber u. gut.

 

647. Tibet - Evans-Wentz, [Walter Yeeling]: Yoga und Geheimlehren Tibets. 2. Aufl. München-Planegg, Otto Wilhelm Barth-Verlag, 1937. 286 S., 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag

Gibt einige der hauptsächlichsten Yogalehren u. Betrachtungen wieder, "die viele der berühmtesten tibetischen und indischen Philosophen, einschließlich Tilopa, Naropa, Narpa und Milarepa, zur Erreichung des rechten Wissens angewandt haben." (Vorwort) - Walter Yeeling Evans-Wentz (1878-1965), durch die Theosophie beeinflusster Anthropologe u. Schriftsteller. Er beschäftigte sich mit keltischer Mythologie u. sammelte Berichte über Feen-Sichtungen. Durch einen langjährigen Aufenthalt in Asien wurde er Buddhistischer Mönch u. übersetzte das Tibetanische Totenbuch "Bardo Thödröl". - Sehr gutes Expl.

 

648. Tibet - Evans-Wentz, [Walter Yeeling]: Milarepa. Tibets großer Yogi. Dtsch. Erstausg. München-Planegg, Otto Wilhelm Barth, 1937. 324 S., Gr.-8°, Illus. O-Leinen

U.a. über: Der Pfad der Fisternis; Abstammung u. Geburt; Der Geschmack der Sorgen; Die Ausübung schwarzer Kunst; Der Pfad des Lichts; Die Suche nach dem heiligen Dharma; Prüfung u. Busse; Die Einweihung; Die persönliche Führung des Guru; Die Entsagung; Die Versenkung in der Einsamkeit; Der Dienst an den lebenden Wesen; Das Nirvana. - Leicht angestaubt; Rücken leicht geblichen; seltene Randanstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

649. Tibet - Govinda, Lama Angagarika (Anangavajra Khamsum-Wangchuk): Grundlagen tibetischer Mystik. Nach den esoterischen Lehren des Großen Mantra Om Mani Padme Hum. Aufnahmen tibetischer Plastik von Li Gotami. 2. erw. u. überarb. Aufl. Zürich u. Stuttgart, Rascher Verlag, 1966. XVII, 386 S., mit Frontispiz, einigen Taf. u. Textabb., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

Das Buch dringt tief in die menschliche Psyche ein u. ist so unentbehrlich zum Verständnis östlicher Weltanschauung wie das Tibetanische Totenbuch. - U.a. über: Die Magie des Wortes u. die Macht der Sprache; Die Mantrik des frühen Buddhismus; Der Stein der Weisen u. das Elixier des Lebens; Geist u. Materie; Der Lotos als Symbol geistiger Entfaltung; Die Bedeutung des Bardo Thödol (Tibetanisches Totenbuch) als Leitfaden der Schaubildentfaltung; Die Lehre von den psychischen Zentren im Hinduismus u. im Buddhismus; Die psychischen Zentren des Kundalini-Yoga; Die Beziehung der sechs heiligen Silben zu den Sechs Bereichen. - Mit Register. - Ein gutes Expl.

 

650. Tibet - Hedin, Seven: Transhimalaja. Erster und zweiter Band [später erschien noch ein 3. Band]. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet, Mit 397 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers und mit 10 Karten. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1909. XVIII, 405 S. / X, 406 S.; mit 397 Abb. (tlw. eingefaltet), am Ende von I eine grosse, am Ende von II zwei grosse Faltkarten, Gr.-8°, O-Leinen mit farbigen Deckelbildern (2 Bde.)

Sven Hedin berichtet ausführlich u. unter reichem Bildmaterial von seinen Reisen u. Abenteuern in Tibet. - Etwas angestaubt; beide Rücken geblichen u. fleckig; Band I mit leicht aufgeriebenem Aussengelenk; Seiten z.T. etwas braunfleckig, z.T. unten mit schwachem Feuchtigkeitsrand, gesamt altersentsprechend gute Expl.

 

651. Tibet - Hermanns, Prof. Dr. P. Matthias: Das Nationalepos der Tibeter Gling König Ge Sar. 1. Aufl. Regensburg, Verlag Josef Habbel, 1965. 962 S., 1 Bl., 2 Faltkarten, mit Frontispiz, Gr.-8°, Goldgepr. O-Pappband mit O-Umschlag

U.a. über: Die Tibeter; Die Indo-Iranier (Entwicklung des Tantrismus, Magie, Schamanismus; Yoga); Die Nepalesen; Die Chinesen u. Tibeter; Diev Si-hia u. Tibeter; Die Hirtenkrieger u. Tibeter; Abriß der tibetischen Kulturentwicklung; Tiebetische Regionalversionen des Ge sar-Epos. - Umschlag mit kl. Randläsuren, sonst ein sehr gutes Expl.

 

652. Tibet - Hürsch, Thomas und Peter Lindegger-Staufer: Katalog der Sekundärliteratur im Tibet-Institut Rikon/Zürich. Stand 31. März 1973. Rikon, Tibet-Institut, 1973. 2 Bll., 189 S., 8°, O-Karton

(= Opuscula Tibetana. Arbeiten aus dem Tibet-Institut Rikon-Zürich. Fasc. 4). - Systematischer Sachkatalog der Bücher in der Westlichen Abteilung der Bibliotheken am Tibet-Institut Rikon. Themen u.a. Geographie, Vorgeschichte, Moderne Geschichte, Medizin, Ikonographie, Musicalia, Religionstheorie, Dalai-Lama, Belletristik, Periodika; auch Magnettonbänder u. Filme. Überwiegend deutschsprachige Titel, aber auch Bücher anderer westlicher Sprachen. - Gutes Expl.

 

653. Tibet - Köpke, Wulf und Bernd Schmelz Hrsg.: Die Welt des tibetischen Buddhismus. Erstausg. Hamburg, Museum für Völkerkunde, 2005. 1039 S., mit zahlreichen Abb. im Text u. auf Taf., 8°, Illus. O-Karton

(= Mitteilungen aus dem Museum für Völkerkunde Hamburg, Neue Folge, Bd.36). - Mit Artikeln verschiedener Autoren, darunter Ethnologen, Religions- u. Musikwissenschaftler. Erschien als Begleitkatalog zur gleichnamigen Ausstellung 2005/2006, u. enthält den aktuellen Stand der Forschung. - Rückendeckel angeknickt, sonst ein gutes Expl.

 

654. Tibet - Kongtrul, Jamgon: Das Licht der Gewissheit. Mit einem Geleitwort von Tschögyam Trungpa. 1. Aufl. Freiburg i. Br., Aurum-Verlag, 1979. 219 S., 2 Bll., Gr.-8°, O-Pappband mit O-Umschlag

"Jamgon Kongtrul (1813-1899) war ein vielseitiger und produktiver Gelehrter, dessen Werke das gesamte Gebiet traditionellen tibetischen Wissens umspannen [...] ‘Das Licht der Gewissheit’ ist ein äußerst wichtiger Text für jeden Schüler des Buddhismus, weil es eine Reihe von grundlegenden Meditationsübungen behandelt, die für alle tibetischen Schulen allgemein gebräuchlich sind. [...] Interviews mit drei der eminentesten Lehrer des tibetischen Buddhismus bilden zu diesem Buch die Einleitung: mit Kalu Rinpoche, Deshung Rinpoche und Tschögyam Trungpa Rinpoche." (Klappentext) - Ein gutes Expl.

 

655. Tibet - Landor, Henry S.: Auf verbotenen Wegen. Reisen und Abenteuer in Tibet. Mit 202 Abbildungen, 8 Chromotafeln und einer Karte. 2. Aufl. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1898. XIV, 511 S., mit Frontispiz (Portraits des Autors vor u. nach der Reise), vielen Textabb. u. (tlw. farbigen) Taf., im Anhang eine mehrfach gefaltete Karte, Gr.-8°, O-Leinen mit montiertem Deckelbild

Gegen Ende des 19.Jahrhunderts versuchte der Brite Arnold Henry Savage Landor (1865-1924) Tibet zu durchqueren u. Lhasa zu erreichen. Was ihm aber misslingt, da er in Gefangenschaft gerät u. dort mehrfach gefoltert wird. Seine Darstellung schildert die Tibeter deshalb fast immer als ein ungebildetes, gewalttätiges u. unbarmherziges Volk. Auf der anderen Seite verhält sich Landor gegenüber seinem Diener auch wie ein herzloser Despot: "Um ihm meine Autorität ein für allemal einzuschärfen, ließ ich ihn vor den versammelten Shokas meine Schuhe mit der Zunge lecken. Darauf wollte er sich davonschleichen, aber ich ergriff ihn nochmals beim Zopfe und stieß ihn die Stufen hinab, die er unaufgefordert zu betreten gewagt hat." Da es bei seinen weiteren Reisen in Afrika u. Südamerika ebenfalls zu dramatischen Ereignissen kommt, wurde der Wahrheitsgehalt seiner Abenteuer oft bezweifelt. Landor versucht dieser Kritik zu entgehen, indem er, wie im vorliegendem Fall, Zeugenaussagen u. amtliche Bestätigungen anführt. - Leicht berieben u. bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

656. Tibet - Lauf, Detlef-Ingo: Verborgene Botschaft tibetischer Thangkas. Bildmeditation und Deutung lamaistischer Kultbilder. Dieses Werk entstand auf der Grundlage der John Gilmore Ford Collection. / Secret Revelation of Tibetan Thankas. Picture Meditation and Interpretation of Lamaistic Cult Paintings. This work is based on the John Gilmore Ford Collection. 1. Aufl. Freiburg i. Br., Aurum Verlag, 1976. 167 S., 2 Bll., mit 60 Bildtaf. (davon 14 in Farbe), 4°, Goldgepr. illus. O-Leinen mit O-Umschlag u. O-Pappschuber 

Paralelltext in Deutsch/Englisch. Das Buch "eröffnet neue Wege zur Bildmeditation und ist gleichzeitig ein Führer zur Ikonographie der großen Kulturbilder Tibets." (Klappentext) - "Hilfreiches ikonographisches Nachschlagewerk." (Aschoff) - Ein sehr gutes Expl.

 

657. Tibet - McGovern, William Montgomery: Als Kuli nach Lhasa. Eine heimliche Reise nach Tibet. Aus dem Englischen übersetzt von Martin Proskauer. 1. Aufl. Berlin, August Scherl, [1924]. 296 S., 2 Bll., mit 48 Abb. (Fotos) u. 4 Skizzen, Gr.-8°, O-Leinen mit montiertem Deckelbild

Der Verfasser berichtet von seiner Reise, die er verkleidet als Tibetaner unternahm. Vorliegendes Buch soll weniger die wissenschftlichen Ergebnisse (wie Geographie, Rassenforschungen etc.) behandeln, sondern enthält v.a. "viele persönliche Beobachtungen über Land und Leute und eine allgemeine, aber genaue Beschreibung der Sitten und Gewohnheiten sowie der außerordentlichen Institutionen in Lhasa." Schliesslich versucht McGovern auch, "die ersten genauen Angaben über die gegenwärtige politische, diplomatische, militärische und industrielle Lage des Landes zu machen, das einen wichtigen strategischen Mitelpunkt in Asien bildet." (Vorwort) - Einband leicht angestaubt, bestossen u. schwach fleckig; Innendeckel u. Vorsatz mit Wappen-ExLibris u. Signatur von Heinrich Andrene-Schröder, sonst gut.

 

658. Tibet - Ribbach, S[amuel] H[einrich]: Drogpa Namgyal. Ein Tibeterleben. [2. Aufl.] München, Otto Wilhelm Barth, 1940. 263 S., mit Frontispiz u. 28 Taf., 8°, O-Halbleinen mit O-Umschlag

Mit einem Anhang von Josef Gergan: Totenbräuche der buddhistischen Tibeter. Aus dem Tibetischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von S.H. Ribbach. - „Ribbach war über 20 Jahre als Missionar der Herrnhuter (Moravians) in Lahoul und Ladakh tätig (1892 bis 1913), später als einer der frühen ‘Tibetologen’ am Museum für Völkerkunde in Hamburg. Basierend auf seinen profunden Kenntnissen der kulturell-religiösen Eigenart der Ladakher beschreibt er romanhaft das Leben eines Westtibeters von Geburt bis zum Tod. Das Buch ist zudem interessant wegen der im Anhang dargestellten Toten-Riten der Ladakher, aus der Hand des zum Christentum bekehrten Ladakhers Josef Gergan, versehen mit Anmerkungen von Ribbach. Damit zwar romanhafte, aber bis ins Detail ethnologisch verwertbare Darstellung“ (Jürgen C. Aschoff: Tibet, Nepal und der Kulturraum des Himalaya. Kommentierte Bibliographie). - Umschlag mit kl. Randabrissen; Schnitt mit kl. Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.

 

659. Tibet - Schüttler, Günter: Die letzten tibetischen Orakelpriester. Psychiatrisch-neurologische Aspekte. Mit 22 Abbildungen. Erstausg. Wiesbaden, Franz Steiner Verlag, 1971. XI, 163 S., 1 Bl., mit 22 Taf., 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag

(= Forschungen zur Ekstase. Monographien und Expeditionsberichte). - Wissenschaftliche Arbeit, deren Erkenntnisse auf einer Expedition nach Tibet (1970) gewonnen wurden. Das Team "hat die wenigen, im Aussterben begriffenen, tibetischen Orakelpriester besucht und dabei kulturwissenschaftliche und ärztlich-psychologische Fragen und Beobachtungen auf Tonträgern aufgezeichnet und analysiert." Schüttler erhielt auch eine Privataudianz beim Dalai Lama u. bekam als erster Europäer Gelegenheit "den höchsten Orakelpriester Tibets, das sogenannte Staatsorakel von Netschung, religionspsychologisch und ärztlich zu untersuchen." Auch einer "Zeremonie zur Herbeirufung der Schutzgottheiten" durften die Forscher beiwohnen. (Klappentext) - Umschlag etwas bestossen u. berieben; Buch sauber u. gut.

 

660. Tibet - Stein, Rolf A.: Die Kultur Tibets. Aus dem Französischen von Dr. Helga Uebach - Illustriert von Lobsag Tendsin. 1. Aufl. Berlin, Edition Weber, 1993. 406 S., mit Textillus., Taf. u. 3 doppelblatt-großen Karten, Gr.-8°, O-Leinen mit O-Umschlag

"Die mehr als tausendjährige tibetische Kultur hat sich natürlich im Laufe der Jahrhunderte verändert und je nach Religion und sozialem Niveau, sehr unterschiedlichen Erscheinungen gezeitigt. Zum anderen ist es eine Kultur ein Ganzes. Ihre Eigenart wird durch die Gesamtheit der verschiedenen Elemente bestimmt, aus denen sie sich zusammensetzt. Das heißt, es müssen sämtliche Bereiche berücksichtigt werden: der Bereich der Ernährung ebenso wie die Religion, die Art des Wohnens ebenso wie das Lehnswesen, wie die Kleidung und die Feste. R. A. Stein erreicht in seiner Darstellung der Erforschung der tibetischen Indentität eine ungeheure Mannigfaltigkeit. In diesem Buch wird das Land des Schnees wiedergeboren, der gesamte Raumn, seine Legenden, die Geschichte, die Glaubensanschauungen, Sitten und Gebräuche, seine Künste und Wissenschaften. Hier eröffnet sich eine Welt, in der sich Geheiligtes und Profanes in jeder Geste und jedem Ton, auf jedem Weg miteinander vermischen. Durch seine Umfassendheit und Genauigkeit ist dieses Buch eine Wiedererschaffung Tibets, seines Lebens und seiner Einzigartigkeit." (Klappentext) - Umschlag leicht berieben, sonst neuwertig.

 

661. [Velde, Carl Franz van der] u.a.: Priv. Sammelband mit 7 Titeln aus dem Verlag K.A.A. Riemer in Zittau. (1) [Carl Franz van der Velde]: Flibustier. Eine Erzählung aus dem letzten Drittel des siebzehnten Jahrhunderts. (2) Anonym:  Schöner Lohn opfernder Kindesliebe. (3) Anonym: Der Myrthenkranz. Eine böhmische Sage. (4) [Carl Franz van der Velde]: Asmund Thyrsklingurson. Eine Erzählung aus dem letzten Fünftheil des siebzehnten Jahrhunderts. (5) Anonym: Sieg der Redlichkeit über List und Bosheit. (6) Anonym: Der Schutzgeist. Eine Geschichte, die sich in den Jahren 1760-1766 zugetragen. (7) Allerhand. Jahrgang 1825. Eine unterhaltende Zeischrift. Hrsg. Karl Gottfried Grohmann (in 12 Stücken). Erstausg. Zittau, K. A. A. Riemer, gedruckt bei Johann Gottfried Seyfert, [um 1820]. 96 S. / 64 S. / 64 S. / 64 S. / 32 S. / 64 S. / 192 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. 

Carl Franz van der Velde (1779-1824), deutscher Stadtrichter u. Autor von historischen Romanen. Bei den vorliegenden Stücken, die sich zuordnen lassen, könnte es sich um Fortsetzungsgeschichten handeln, die er so zahlreich für die Dresdner Abend-Zeitung schrieb. Bei "Flibustier" handelt es sich um eine Seeräubergeschichte (Flibustier oder Filibuster = dtsch. Freibeuter) um die Eroberungen von Panama 1671 durch Henry Morgan. - Einband berieben u. bestossen; durchgängig leicht fleckig (wenige Seiten auch etwas stärker), sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

662. Vetterling, Dr. Herman: The Illuminate of Görlitz or Jakob Böhme’s (1575-1624) Life and Philosophy. A Comparative Study. This edition is limited to fifty copies. Leipzig, Markert & Peters Wissenschaftliche Buchhandlung und Antiquariat, 1923. IX, 1453 p., with frontispice and some textfigs., 4°, Gilt O-Cloth

Published in only 50 copies, printed with F.A. Brockhaus, Leipzig. The cover shows the wheel of life surrounded by an ouroborus. - Little knocked; spine with weak spots; 2 sheets little folded; 1 sheet with tiny fault in the margin; else a good copy of this scarce book.

 

663. Wolf, Anita (Hrsg.): UR-Ewigkeit in Raum und Zeit. Hannover, Anita Wolf, 1959/1960. 281 S., 1 Bl., mit Taf., 4°, O-Leinen mit Goldschrift 

"Der Inhalt dieses Werkes umfaßt die geistige Aufschlüsselung der sieben mosaischen Schöpfungstage. Der Teil-Titel ‘in Raum und Zeit’ deutet schon darauf hin, daß die in wenige Worte zusammengepreßte biblische Darstellung der UR-Schöpfer-Tat eine unerhört gewaltige Raumzeit umfaßt, in deren Wirklichkeit der Mensch nur allmählich und nur mit ‘Lichtführung’ einzudringen vermag." (Vorwort von Fritz Maier, Weiz.) Das Werk wurde durch Spenden finanziert. - Gutes Expl. mit kl. Altersspuren; Korrekturbogen noch beiliegend.

 

664. Wolf, Friedrich: Der Schlüssel zum irdischen Paradies oder Eingangspforte zum höchsten Lebensglück, welches den meisten Menschen verloren ging. Hochinteressant für jeden Gelehrten. Herausgegeben zur Aufklärung des Volkes von Friedrich Wolf, Schriftsteller und Magnetopath, Saffig bei Andernach a.Rh., Verfasser des Aufsehen erregenden Buches ‘Die Krone alles Wissen’ oder Das Buch der Weisheit. [ANGEBUNDEN: Hans Arnold: Was wird aus uns nach dem Tode?]. 1. Aufl. Leipzig u. Weißensee, H.W. Theodor Dieter, [1908]. 180 S., mit Frontispiz, 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Der Magneopath Friedrich Wolf veröffentlichte um die Jahrhundertwende das im Titel erwähnte Buch "Die Krone alles Wissens oder Das Buch der Weisheit", das sich neben Geheimwissenschaften u. Spiritismus auch mit der Freimaurerei u. Heilkunst beschäftigt, siehe Folgenr. - ANGEBUNDN: Hans Arnold: Was wird aus uns nach dem Tode? Eine populär-naturphilosophische Abhandlung in Form eines Vortrages. 2. Aufl. Leipzig, Ernst Fiedler. 1900, 152 S., 4 Bll. (VlgsAnz.). Vgl. Ackermann II/16 (zur EA 1891). Hans Arnold veröffentlichte auch noch andere Titel zu okkulten u. grenzwissenschaftlichen Themen, z.B.: "Wie errichtet und leitet man Spiritistische Zirkel in der Familie?". - Leicht berieben; beide Vorsätze gestempelt; seltene Anstreichungen mit Bunttift; tlw. etwas braunfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

665. Wolf, Friedrich (Magnetopath): Die Krone alles Wissens oder Das Buch der Weisheit. Die Erläuterung der wahren Religion, die Bewegung der Kräfte in der Natur durch menschlichen Willen vermöge der Magie, Theurgie und verwandter Wissenschaften. Der Schlüssel zur Erlangung solcher Kräfte. Erklärung der Freimaurerei. Der Mensch in Annäherung zur Geisterwelt (nach den edelsten Prinzipien), sowie das Geheimnis des 6. und 7. Buch Mose in meiner Heilkunst. Klar und offen dargestellt. Mit Illustrationen und dem Porträt des Verfassers. 3. verm. u. verb. Aufl. Leipzig, Verlag von Ernst Fiedler, [1913]. XII, 280 S., mit Frontispiz u. Textillus., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext

Ackermann II/450. - U.a. über: Meine Träume u. Gesichte; Reinkarnation; Engelserscheinungen; Spiritistische Zirkel auf dem Lande; Magie u. Magnetismus; Erklärung magischer Wirkungen im Gegensatz zu chemischen; Die Ekstase; Das Freimaurertum; Über einen Schwindel aus der "vierten" Dimension. - Einband etwas berieben u. tlw. gebräunt; seltene Anstreichungen mit Bleistft; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

666. Zöllner, Friedrich: Wissenschaftliche Abhandlungen: 1. Band, Teil 2.1 und 2.2 [= von 4, in 3 Bde.]. Erstausg. Leipzig, Verlag von L. Staackmann, 1878. 3 Bll., 732 S., 1 Bl., mit 3 gest. Taf. (Portraits von Newton, Kant u. Faraday) u.  IV Taf. im Anhang / VIII, [2], 480 S., mit 2 gest. Taf. (Portraits von Gauss, Wilhelm Weber u. Riemann), 1 Textabb. u. X Taf. im Anhang (Taf. IX wurde bei S.275 eingebunden) / VI, [2], S.[481]-1192; mit 2 Textfig. u. die Taf. XI-XIII, 8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext

Ackermann I/305. - U.a.: Ueber Wirkungen in die Ferne; Ueber die Existenz bewegter elektrischer Theilchen in allen Körpern; Radiometrische Untersuchungen; Ueber die elektrische Emissions-Hypothese; Kosmische Anwendung der elektrischen Emissions-Hypothese; Thomson’s Dämonen u. die Schatten Plato’s; Ueber die universelle Bedeutung des Weber’schen Gesetzes; Ueber die von Helmholtz, Thomson u. Tait gegen das Weber’sche Gesetz erhobenen Einwände; Ueber die Einwendungen von Clausius gegen das Weber’sche Gesetz; Theorie der Elektricitätserregung bei der Berührung u. Reibung der Körper; Ueber die metaphysische Deduction der Naturgesetze; Kepler u. die unsichtbare Welt; Ueber den Zusammenhang von Sternschnuppen u. Cometen; Widerlegung der Einwände von Helmholtz gegen meine Cometentheorie; Nachtrag zur Kritik des elektrodynamischen Grundgesetzes von Clausius; Zur Metaphysik des Raumes. - Enthält auch Zöllners Experimente mit dem Medium Slade. - Karl Friedrich Zöllner (1834-1882), deutscher Physiker u. Astronom, Prof. der physikalischen Astronomie. Das von ihm neu konstruierte Astrophotometer misst Licht u. Farbe der Himmelskörper u. war bahnbrechend für die damals junge Wissenschaft. Darüber hinaus entwickelte er spektroskopische Geräte zur Messung der Sonnenprotuberanzen u. zur genaueren Lokalisierung der Spektrallinien. Zöllner versuchte auch ein einheitliches Naturgesetz in der Physik zu finden u. leitete dabei die allgemeine Gravitation aus den elektrischen Grundkräften der Materie ab. Er kämpfte in der Physik für eine begriffliche Erweiterung zum vierdimensionalen Raum. Solche Ansichten, die u.a. spiritistische Erscheinungen auf physikalischem Weg erklären wollten, führten zu zahlreichen u. scharfen Disputen. Zusammen mit seiner Hinwendung zu Spiritismus u. Mystik isolierte ihn dies weitgehend von Fachkollegen, obwohl seine genialen Denkansätze in der Astrophysik grundlegende Methoden schufen. - Einbände etwas berieben; etliche Seiten braunfleckig; 4 Bll. mit kl. Randabrissen; eine Anstreichung; bei Bd.2.2 fehlt die Taf. XIV (wie in einem Vergleichsexpl.; es ist durchaus möglich das von Verlagsseite darauf verzichtet wurde, da es sich um eine Ausschnittvergrößerung von Taf. XIII handelt; siehe Text S.928); eine Taf. lose, sonst gute Expl.